Einrichtung und Betrieb einer Schnittstelle zum Netzleitsystem der

Beschreibung der Schnittstelle zum Netzleitsystem der TransnetBW
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Einrichtung und Betrieb einer
Schnittstelle zum Netzleitsystem der
TransnetBW
Stand 18.03.2015
TransnetBW
Beschreibung der Schnittstelle zum Netzleitsystem der TransnetBW
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Inhaltsverzeichnis
1
Einführung ............................................................................................................................... 4
2
Eigenschaften der Schnittstelle der TransnetBW................................................................ 4
3
Parametrierung der Schnittstelle .......................................................................................... 5
4
5
3.1
Randbedingungen .......................................................................................................... 5
3.2
Datenaustausch je Regelenergiereservequalität ........................................................ 6
3.3
Hinweise zur fernwirktechnischen Anbindung sowie Protokollspezifika ................. 8
Montageanforderung an die IT Geräte ................................................................................ 9
4.1
Montageanleitung .......................................................................................................... 9
4.2
Patchfeldbelegung ....................................................................................................... 10
Vorgaben zu Realisierung der Anbindung ........................................................................ 11
5.1
Anbindung per DSL ...................................................................................................... 11
5.1.1
Vorbereitende Maßnahmen................................................................................. 11
5.1.2
Anforderungen an Hardware ............................................................................... 12
5.1.3
Hardwareeinbau .................................................................................................... 12
5.1.4
Weiterer Ablauf ..................................................................................................... 12
5.2
Anbindung per NetCom BW ....................................................................................... 13
5.2.1
Vorbereitende Maßnahmen................................................................................. 13
5.2.2
Hardwareeinbau .................................................................................................... 13
5.2.3
Ablauf...................................................................................................................... 14
5.3
Überprüfen der Anbindung ......................................................................................... 14
6
Betriebliche Anforderungen ............................................................................................... 14
7
Vorgaben und Koordination der Arbeiten in Räumlichkeiten TransnetBW .................. 15
8
Kontakt ................................................................................................................................... 15
9
Dokumentation ..................................................................................................................... 15
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Schematische Darstellung der Schnittstelle ........................................................ 5
Abbildung 2: Schematische Darstellung der Montageplätze................................................... 9
Abbildung 3: Verdrahtung RJ 45 Patch Feldes ........................................................................ 10
Abbildung 4: Links: Adernpaare, aufgelegt, nach Gebäudeanschluss, Rechts: Adernpaare,
aufgelegt, Zuleitung Fremdwirkraum ........................................................................................ 11
Abbildung 5: Aufgepatchte Adern in Fremdwirk-Schaltschrank ........................................... 12
Abbildung 6: Links: Aufteilung der Einheiten, rechts:
Spannungsversorgung der
Hardware (1x2 Anschlüsse) ......................................................................................................... 13
Abbildung 7: Die serielle Verbindung wird direkt zur Verfügung gestellt und muss nur
noch per Kabel verbunden werden ........................................................................................... 13
Stand 18.03.2015
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1 Einführung
Das vorliegende Papier beschreibt die Eigenschaften der Schnittstelle (Protokollanforderungen) und stellt die Anforderungen zu Montageplätzen der Anbietereigenen Telekommunikationsgeräte.
Die Anbindung an das Netzleitsystem der TransnetBW erfolgt redundant an zwei örtlich
getrennten Standorten:
•
Standort Wendlingen: Ohmstr. 4, 73240 Wendlingen
•
Standort Esslingen: Rennstr. 6, 73728 Esslingen
Die Arbeiten zur Installation und/oder Parametrierung der anbietereigenen Geräte in
Räumlichkeiten der TransnetBW kann nur unter Aufsicht des Personals der TransnetBW
und nur nach terminlicher Abstimmung erfolgen.
Vorgaben zu leittechnischen Anbindung insb. die Festlegungen in Transmission Code
2007 und „Mindestanforderungen an die Informationstechnik des Anbieters für die Erbringung von Sekundärregelleistung“ bleiben unberührt, bzw. in diesem Papier aufgestellten Anforderungen/Konkretisierungen gelten ergänzend.
Zusätzlich soll durch die vorliegende Beschreibung und Darstellungen den Partnern ein
Einblick verschafft werden, welche Anbindungsmöglichkeiten durch die TransnetBW aktuell realisiert werden und den jeweils damit verbundenen Aufwand verdeutlichen, um
auch eigene Ressourcen gezielter einsetzen können und gegebenenfalls unterstützen einzuwirken.
2 Eigenschaften der Schnittstelle der TransnetBW
Generell gelten für MRL und SRL unterschiedliche Anschlussverfahren der Datenübertragung. Bei SRL ist das Anschlussverfahren aus der Protokollsicht der Datenübertragung
etwas anders als es bei MRL.
Bei PRL und MRL erfolgt der Datenaustausch ausschließlich vom Anbieter zum ÜNB, d.h.
der Partner ist quasi ein „Fernwirkgerät“; bei SRL erfolgt der Datenaustausch in beide Richtungen, also vom Anbieter zum ÜNB als auch umgekehrt, d.h. hier haben wir quasi eine
„Leitstellenkopplung“. In beiden Fällen sind die ausgetauschten Daten Messwerte; auch
der SRL-Sollwert vom ÜNB an den Anbieter ist kein Befehl, sondern ein Messwert.
Für solche Leitstellenkopplungen wird den sogenannten „Dual-Mode“ eingesetzt. In der
Norm IEC 60870-5-101 wird dafür auch der Begriff „bidirektionale Datenübertragung“
genannt. Das beiliegende Skizze beschreibt diesen Sachverhalt.
Das IEC 60870-5-101 Standard regelt auch das Verfahren zum Linkaufbau wodurch erkennbar ist, ob eine Verbindung zwischen zwei Systemen besteht. Diese Funktionalität
des IEC 101 wird für jede Datenanbindung zu TransnetBW gefordert.
Nach der IEC-101-Norm wird nach dem Linkaufbau diese Verbindung zwischen den jeweiligen Partner als „in Ordnung“ für die Leitsysteme registriert. Erst nach einem Linkaufbau
werden die entsprechenden Nutzdaten zwischen den Partnern/Komponente ausgetauscht.
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Abbildung 1: Schematische Darstellung der Schnittstelle
Sollte aus irgendeinem Grunde ein Teil der Verbindung ausfallen, so geht man im Hinblick
auf die IEC-101-Norm davon aus, dass die Linkschicht abgebaut wird und somit diese
Verbindung am jeweiligen Leitsystem als gestört erkannt wird.
Vom Anbieter der Regelleistung ist zu gewährleisten sowie nachzuweisen, falls es zu einer
Unterbrechung/Störung in der Verbindungskette zwischen seinem Pool und dem Netzleitsystem der TransnetBW kommt, auch die Linkschicht des 101-Protokollanschlusses an
das TransnetBW-Leitsystem abgebaut wird.
3 Parametrierung der Schnittstelle
3.1 Randbedingungen
•
Jede Datenrichtung erhält eine eigene ASDU, einmal vom Partner zu der
TransnetBW und einmal von TransnetBW zum Partner
•
TransnetBW überträgt als Regelsollwert zum Partner einen Messwert, in der
Form des TK13 lt. der Norm. Dieser Wert wird gleichzeitig über beide Übertragungswege (Erst- und Zweitweg) zum Partner gesendet.
•
TransnetBW erhält vom Partner die entsprechenden Messwerte als TK13,
sowie die entsprechenden Meldungen als TK1, die zeitgleich über die beiden Übertragungswege zu senden sind.
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Dazu Beispiele:
IEC Adressen:
•
ASDU-Adresse für Daten vom Partner an TransnetBW: 701
•
ASDU-Adresse für Daten von TransnetBW an Partner: 702
Infoobjektadressen:
-Daten an TNG:
•
P-Gesamtleistung: 1 / 35 / 192
•
P-Arbeitspunkt: 1 / 35 / 191
•
P-Regelleistung: 1 / 35 / 181
•
Meldung Regelung Ein: 1 / 35 / 26
-Daten an Partner:
•
P-Sollwert: 1 / 35 / 163
Nachfolgend werden die erforderlichen Infoobjekte jeweils für PRL, SRL und MRL genauer
beschreiben.
3.2 Datenaustausch je Regelenergiereservequalität
Datenumfang für Primärregelleistung
Für Primärregelleistung werden folgende Daten zwischen Pool des Anbieters und der
TransnetBW ausgetauscht
Infoobjektadressen
Anbieterre-
Information
Typ
TK Richtung
Summen-Ist-Erzeugungswert
der betroffenen TE‘s[MW]
Messwert
13 Anbieter 1 / 91 / 192 1 bis 3 Sek.
ferenzzeit*
---> ÜNB
Vorgehaltener PRL Regelband Messwert
(Summenwert je Pool)
13 Anbieter 1 / 91 / 200 1 bis 3 Sek.
PRL-Poolstatus (Regelung ein; Meldung
Regelung aus)
1
---> ÜNB
Anbieter 1 / 91 / 26
1 bis 3 Sek.
---> ÜNB
Für die TE’s, deren PRL-PQ Leistung einen Wert von 10 MW überschreitet, wird eine Einzelwert Übertragung je TE gefordert. Dabei wird das vorgehaltene positive und negative
Regelband getrennt übertragen.
Des Weiteren behält TransnetBW das Recht vor in späteren Schritten die Übertragung
weiterer Daten einzufordern. Dazu gehören z. B. die PRL Erzeugung je TE usw.
Datenumfang für Sekundärregelleistung
Für Sekundärregelleistung werden folgende Daten zwischen Pool des Anbieters und der
TransnetBW ausgetauscht
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Infoobjektadressen
Anbieterre-
ÜNB --->
Anbieter
1 / 35 / 163
--
Anbieter
1 / 35 / 181
1 bis 3 Sek.
Information
Typ
TK
Richtung
SRL-Sollwert [MW]
Messwert 13
SRL-Istwert [MW]
Messwert 13
---> ÜNB
Summen-Ist-Erzeugungswert der Messwert 13
betroffenen TE‘s[MW]
Anbieter
aktueller Summenarbeitspunkt Messwert 13
der für SRL Erbringung eingesetzten TE‘s [MW. Bei Variante A entspricht der angepasste Arbeitspunkt dem aktuellen Arbeitspunkt]
Anbieter
eingestellter Arbeitspunkt [MW] Messwert 13
Anbieter
->Variante A
---> ÜNB
voreilender Arbeitspunkt [MW]
Messwert 13
zyklisch
1 / 35 / 192
1 bis 3 Sek.
1 / 35 / 191
1 bis 3 Sek.
1 / 35 / 191
1 bis 3 Sek.
1 / 35 / 198
1 bis 3 Sek.
1 / 35 / 199
1 bis 3 Sek.
1 / 35 / 26
1 bis 3 Sek.
---> ÜNB
Anbieter
---> ÜNB
Gleitender Leistungsmittelwert Messwert 13
des aktuellen Arbeitspunktverlaufes der abgelaufenen fünf Minuten [MW]
Anbieter
SRL-Poolstatus (Regelung ein;
Regelung aus)
Anbieter
1
ferenzzeit*
---> ÜNB
-> Variante B
Meldung
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---> ÜNB
---> ÜNB
Weitere Werte bei Anforderung des ÜNB, die auch von den Randbedingungen des SRLAnbieters abhängig sind (vgl. SRL-Anbieter-Anforderungen Kap. 4.3 Seite 28-29): derzeit
nicht relevant
Die Auflistung des Datenumfangs basiert auf den Regelenergie-Rahmenverträgen sowie
Präqualifikations-Anforderungen im TransmissionCode. Dies entspricht dem aktuellen
Stand. TransnetBW behält sich vor davon abweichend weitere Daten zu verlangen.
Datenumfang für Minutenreserve
Für Minutenreserveleistung werden folgende Daten zwischen Pool des Anbieters und der
TransnetBW ausgetauscht
Information
Typ
TK
MRL-Istwert [MW]
Messwert 13
Richtung
Anbieter 1 / 39 /181
---> ÜNB
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Infoobjektadressen
Anbieterreferenzzeit*
spontan und
zyklisch , Aktualisierung spätestens nach 1
Minute
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TransnetBW behält das Recht vor in späteren Schritten die Übertragung weiterer Daten
einzufordern. Dazu gehören insb. die Werte je Technische Einheit.
3.3
Hinweise zur fernwirktechnischen Anbindung sowie Protokollspezifika
Beim Einbau fernwirktechnischer Geräte durch den Lieferanten ist eine Systemmeldung
(Fernwirk-Warnung) der Geräte zu bilden. In dieser Meldung sollen systemtechnische Informationen zusammengefasst sein, die auf einen möglichen „Defekt“ der Gerätschaften
hinweisen.
IEC-Adresse: 206 / 191 / 91 (einpolige Meldung, TK1, Abkürzung TNG: FWWARN)
Alle Meldungen, auch die Systemmeldung sind GA-pflichtig.
Die zwei seriellen Verbindungen sind so aufzubauen, dass sie sich vom Netzleitsystem her
gesehen, logisch wie ein Fernwirkgerät mit zwei redundanten Übertragungskanälen verhalten sollen. Die Beantwortung des GA-Befehls erfolgt auf dem Fernwirkanschluss auf
dem auch der Befehl vom Netzleitsystem ausgegeben wurde. Die Sollwerte (Messwerte,
TK13) werden über beide Verbindungen vom Netzleitsystem ausgegeben.
Die Daten, (Meldungen wie Messwerte) müssen auf beiden Verbindungen zeitgleich gesendet werden.
Zusätzliche Hinweise zum Protokoll, Beispiel ASDU-Nr. 519:
Um eventuellen Missverständnissen entgegenzuwirken anbei einige Anmerkungen betreffend der Hauptschaltleitung in Wendlingen zu der o.a. Adresse, sowie zur Link-Adresse:
•
Es werden 2 Byte ASDU-Adresse verwendet
•
Es wird keine Link-Adresse verwendet. Die Bytes sind nicht "0", diese sind
im Telegramm nicht vorhanden!
•
Für die Adresse ASDU = 519 (dezimal) ergibt sich somit 207 (hex) --> zwei
Byte erforderlich --> 02 07 (hex)
•
Im Telegrammstring werden die Bytes der ASDU gedreht, zuerst kommt das
Low-Byte (07 hex), dann das High-Byte (02 hex)
•
Ein Telegramm von Anfang an in Hex-Form sieht nach Norm IEC 101 für die
Hauptschaltleitung in Wendlingen somit wie folgt aus:
o 68,
o Länge,
o Länge,
o 68,
o Steuerfeld,
o Typkennung,
o Variable Strukturkennung,
o Übertragungsursache,
o 07 (niederwertigstes Byte der ASDU),
o 02 (höherwertigstes Byte der ASDU),
o 3 Byte für Adresse des Informationsobjektes
o --- usw. wie in der Norm.
Des Weiteren sollen folgende Schnittstelleneinstellung gelten:
•
Parität: Even
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•
Anzahl Datenbits: 8
•
Anzahl Stopbit: 1
•
Baud-Rate: 9600
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Leitsystem Wendlingen: DIR-Bit = 1
4 Montageanforderung an die IT Geräte
4.1 Montageanleitung
Der Platz im Schrank für die Geräte sowie die Stromversorgung wird von TransnetBW bereitgestellt und es erfolgt keine Verrechnung an den Anbieter.
Für den Einbau der Fremd-Fernwirkanlage (Geräte) ist ein 19-Zoll-Rahmen vorgesehen.
Die Befestigungs-Laschen der Fremd-Fernwirkanlage müssen sich vorne am Gerät befinden.
Die Einbauhöhe der Fremd-Fernwirkanlage (Geräte) darf 5 HE (Höheneinheiten) nicht
überschreiten.
Die Bauweise bzw. die Auslegung der Geräte ist so zu gestalten, dass diese ohne spezielle
Belüftung betriebsfähig sind.
Vorderansicht
Anbietertechnik
in 19-Zoll-Rahmen,
5 HE
Rechte Seitenwand
Kabelkanal
Steckdosen
220V AC auf
Hutschiene
Patch-Kabel des
Anbieters
zum Patch-Feld
Patch-Feld RJ45
V24-Verbindung, Patch-Kabel, zum Leitsystem, Beistellung TransnetBW
Hutschienen zur Aufnahme der
Technik des Anbieters
Abbildung 2: Schematische Darstellung der Montageplätze
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Die max. Leistung der Geräte darf 300 Watt nicht überschreiten.
Die Tiefe der Fremd-Fernwirkanlage darf nicht mehr als 35 cm betragen.
Durch das Gerät dürfen keine Beeinflussungen bzw. Beeinträchtigungen auf Gerätschaften anderer Anbieter ausgehen, die sich in unmittelbare Nähe befinden.
Es wird 220 V AC gesicherte Stromversorgung im Schrank angeboten (über eine handelsübliche Steckdose).
Für die Montage übertragungstechnischer Einrichtungen (z.B. Modem-/DSL-Anschluss)
kann eine Standard-Hut-Schiene im Schrank verwendet werden.
Der MRL-SRL-Anbieter montiert seine Geräte und erstellt die Anbindung bis hin in den
Schrank.
Der MRL-SRL-Anbieter installiert seine Geräte nach den geltenden Vorschriften und Richtlinien sowie unter Beachtung der entsprechenden Sicherheitsvorschriften.
Ein Patch-Kabel (ca. 3 Meter) von der Fernwirk-Einrichtung des Anbieters zum Patch-Feld
(RJ45), ist durch den MRL-SRL-Anbieter auf seine Kosten beizustellen und zu verlegen,
sowie die erforderliche Rangierung am Patch-Feld durchzuführen. Von TransnetBW wird
der Anschluss an das Netzleitsystem bis hin zu diesem Patch-Feld bereitgestellt. Eine Beschriftung der Kabel ist durchzuführen.
Als Signal-Schnittstelle zum Netzleitsystem der HSL Wendlingen ist das Fernwirk-Protokoll
IEC 870-5-101 mit der elektrischen Schnittstelle V.24 verbindlich vorgegeben.
4.2 Patchfeldbelegung
Der Anbieter stellt eine Dokumentation zur Verdrahtung des jeweiligen RJ45 Patschfeldes.
Die Erläuterung zu Belegung ist in der folgenden Abbildung aufgeführt und gilt für die
Standorte Wendlingen und Esslingen gelichermaß.
Herstellerspezifische Belegung dadurch
Verwendung von Standardkabel möglich.
MT, MR (Masse): am Patch-Feld brücken
RXD auf RXD
TXD auf TXD
1
2
3
4
5
6
7
8
1
2
3
RJ45
zur Fremd-Fernwirkanlage
4
5
6
7
RJ45
zum Leitsystem-Eingang HSL WDLNG
mit Standard-Kabel, wie für Esslingen verwendet
Signale, FWA-xxxx
Signale (w ie sonst ÜT)
Pin
1
2
3
4
5
6
7
8
Pin
1
2
3
4
5
6
7
8
V.24
TxD / TX
=
Melderichtung (von FWA an Leitsystem)
RxD / RX
=
Steuerrichtung (vom Leitsystem an FWA)
8
V.24
TXD
MT
RXD
MR
Hinweis: Standard-Kabel enthält "Drehung"
Abbildung 3: Verdrahtung RJ 45 Patch Feldes
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5 Vorgaben zu Realisierung der Anbindung
Es werden die Möglichkeiten zur Anbindung beschrieben und Voraussetzungen erläutert.
Durch Beschreibung des allgemeinen Ablaufs wird dargestellt, wann die Verbindung
hardwareseitig als „eingerichtet“ gilt.
5.1
Anbindung per DSL
Soll die Verbindung zwischen Partner und TransnetBW mittels DSL-Anschluss eingerichtet
werden, sind mehrere Stationen zu passieren und zu organisieren, da sowohl die Deutsche Telekom, als auch der zugehörige Dienstleister des Partners involviert sind und auf
einander abgestimmt zum Einsatz kommen möchten.
5.1.1
Vorbereitende Maßnahmen
Frühzeitig und nach Absprache mit Herrn Kasper/Herrn Kunstmann, ist die Telekom in
Kenntnis zu setzen, da deren Arbeiten bereits vorab durchgeführt werden können. Aufgabe der Telekom ist das Patchen des zugehörigen Adernpaares vom Anschluss bis in den
Fernwirkbereich (s. Abbildung 4):
Abbildung 4: Links: Adernpaare, aufgelegt, nach Gebäudeanschluss, Rechts: Adernpaare, aufgelegt, Zuleitung Fremdwirkraum
Nachdem der Anschluss bis zur Schaltschrankzuleitung durchgeschalten wurde, muss die
nun verbundene Signalanbindung im Schaltschrank gepatcht werden (s. Abbildung 5).
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Abbildung 5: Aufgepatchte Adern in Fremdwirk-Schaltschrank
Anschließend kann der Anschluss für die Hardware für die Geräte des jeweiligen Dienstleisters (Auftrag wird entsprechend vom anzubindenden Partner/dessen Dienstleister vergeben) eingebaut werden.
5.1.2
Anforderungen an Hardware
Verbaut werden darf ausschließlich nach DGUV V3 geprüftes Gerät. Die Verantwortung
zur regelmäßigen Durchführung der Überprüfung unterliegt dem Auftraggeber. Jegliche
Einschränkungen/Schäden, die durch Nichteinhaltung dieser Vorgabe entstehen, trägt der
verantwortliche Anbieter.
5.1.3
Hardwareeinbau
Für den Einbau der Hardware stehen Ihrem Dienstleister fünf Höheneinheit mit einem Maß
von 20,5 Zentimetern ( freie Rahmenfläche zur Befestigung seitlich: 17,5 Zentimeter) zur
Verfügung, sowie 1x2 bereits verbaute SchuKo-Steckdosen (s. Abbildung 6).
Regulärer Zeitansatz inkl. Einweisung, für Einbau, Anschluss Überprüfung der Hardware
(durch den Dienstleister selbst), Verbindungsprüfung (durch den Anbieter selbst), Abnahme (auf korrekten Einbau im Schrank) : 2,5 Stunden. Die Arbeiten in den Räumlichkeiten der TransnetBW sollten sich nur auf die Aufbau und Anschluss von vorgefertigten und
geprüften Komponenten vor Ort beschränkt werden. Arbeiten mit thermischen Geräten
(z. B. Lötkolben, etc.) werden grundsätzlich nicht erlaubt.
5.1.4
Weiterer Ablauf
Hat auch der entsprechende Dienstleister seine Tätigkeiten abgeschlossen, können die
Datenpunkte der Partner in unser System aufgenommen werden und damit eine erste
Aussage getroffen werden, ob der Vorgang erfolgreich war. Bereits hier wird deutlich,
dass es unerlässlich ist, die Verbindung und die Technik durch den Auftragnehmer des
anzubindenden Anbieters prüfen zu lassen. Eine fehlerhafte oder gar nicht intakte Verbindung bindet beiderseits Zeit und Arbeitskraft.
Bei erfolgreicher Durchführung wird die Datenanbindung zunächst auf dem Test-System
geprüft und auch dort dem Abschlusstest zur Anbindung (gemäß Testbuch) unterzogen.
Ist auch dieser Test ohne Mängel verlaufen, wird der Anschluss als getestet weitergemeldet und zeitnah in das Prozesssystem übernommen, wenn innerhalb des Zeitraums im
Testsystem keine unerwarteten Komplikationen auftreten.
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Abbildung 6: Links: Aufteilung der Einheiten, rechts: Spannungsversorgung der Hardware (1x2 Anschlüsse)
5.2
Anbindung per NetCom BW
Der Anschlussbereich der NetCom BW ist bereits in Rechnerräumen der TransnetBW vorhanden und stellt für den einen oder anderen Anbieter ebenfalls die Möglichkeit dar,
SRL/MRL-Datenpunkte in unserem System zu führen.
5.2.1
Vorbereitende Maßnahmen
Anschluss über NetCom BW / Kontakt zur NetCom BW
5.2.2
Hardwareeinbau
Keine gesonderte Hardware notwendig. Es wird bereits eine serielle Verbindung zur Verfügung gestellt (s. Abbildung 7):
Abbildung 7: Die serielle Verbindung wird direkt zur Verfügung gestellt und muss nur noch per Kabel verbunden werden
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5.2.3
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Ablauf
Nachdem der Anschluss für den jeweiligen Partner durch NetCom BW eingerichtet wurde,
können die Datenpunkte in unser System aufgenommen werden und damit eine erste
Aussage getroffen werden, ob der Vorgang erfolgreich war.
Bei erfolgreicher Durchführung wird die Datenanbindung zunächst auf dem Test-System
geprüft und auch dort dem Abschlusstest zur Anbindung (gemäß Testbuch) unterzogen.
Ist auch dieser Test ohne Mängel verlaufen, wird der Anschluss als getestet weitergemeldet und zeitnah in das Prozesssystem übernommen, wenn innerhalb des Zeitraums im
Testsystem keine unerwarteten Komplikationen auftreten.
5.3
Überprüfen der Anbindung
Zur ersten Überprüfung der Anbindung wird direkt nach Übernahme der Datenpunkte in
unser System, die Verbindung zu unserem Testsystem überwacht. Besonderes Interesse
erfährt dabei das Kanalverhalten, bzw. die Stabilität. Sollte diese nicht gegeben sein, werden die zugehörigen Telegramme ausgewertet, die Datenpunkte überprüft. Falls ein Fehler aufgrund dieser Fakten nicht in unserem System identifiziert werden kann, werden wir
mit unserem Partner Rücksprache halten, um durch diesen Dialog näher lokalisieren zu
können.
6 Betriebliche Anforderungen
Aufgrund TransnetBW-interner Zugangsregelungen sowie geltender Sicherheitsbestimmungen, muss bei einer Fehlerbehebung an der fernwirktechnischen Einrichtung ständig
TransnetBW -Personal beistehen und die Arbeiten überwachen. Wir gehen davon aus,
dass diese Einrichtung, bis auf fristgerechte Prüfungen gemäß DGUV V3, keine zyklischen
Wartungsarbeiten erfordert und Ausfälle bzw. Störungen sich ggf. in Zeitabständen einstellen, wie sie auch bei handelsüblichen Fernwirkanlagen vorliegen. Hier wird davon ausgegangen, dass außer der Inbetriebnahme (½ MT), jährlich nicht mehr als ½ MT vor Ort
anfällt. Eventuell übersteigender Aufwand ist TransnetBW zu deren Stundensätzen zu vergüten.
Wird seitens TransnetBW das Fehlverhalten eines Gerätes festgestellt, so wird der MRLSRL-Anbieter telefonisch spätestens am nächsten Arbeitstag über die vertraglich vereinbarte operative Kontaktstelle des MRL-SRL-Anbieters informiert. Der MRL-SRL-Anbieter
leitet die Fehlerbehebung eigenverantwortlich in vorheriger Abstimmung mit TransnetBW ein. Die Fehlerbehebung kann nur an einem normalen Arbeitstag während der
normalen Arbeitszeit (8.00 – 16.00 Uhr) erfolgen.
Wird seitens TransnetBW eine störende Beeinflussung eines Gerätes des betroffenen Anbieters auf die Geräte anderer Anbieter oder auf eigene Geräte der TransnetBW festgestellt, so wird das Gerät, das als störend identifiziert wurde, in einen stromlosen Zustand
versetzt und ggf von Netzleitsystemschnittstelle abgekoppelt. Der betroffene Anbieter
wird darüber unverzüglich informiert.
Sollte zu einem späteren Zeitpunkt das Gerät nicht mehr erforderlich sein, so ist die anbietereigene Technik vollständig rückzubauen. Dies ist durch den MRL-SRL-Anbieter durchzuführen bzw. zu veranlassen. Dabei entstehende Kosten gehen zu Lasten des MRL-SRLAnbieters.
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7 Vorgaben und Koordination der Arbeiten in Räumlichkeiten
TransnetBW
Termine mit Dienstleistern oder Anschlusstermine der Telekom sind mit einem Vorlauf von
mindestens 14 Tage mit der TransnetBW abzustimmen. Termine mit kürzeren Fristen können leider nicht berücksichtigt werden.
Für folgende Tests und Tätigkeiten ist eine Einbindung des Fachpersonals seitens TransnetBW erforderlich:
-
Kontakt zum Partner
-
Kontakt zum Dienstleister
-
Anschluss der Telekom
-
Anschluss der Hardware (Einweisung und Abnahme)
-
Problemanalyse
-
Fehlerüberprüfung der Hardware durch Dienstleister
-
Fehlerüberprüfung des Anschlusses durch Telekom
-
Überprüfen der Anbindung
-
Einrichten der Datenpunkte
-
Durchführung der Abschlussüberprüfung
Diese Arbeiten können nur in Abstimmung und nach terminlicher Vereinbarung mit
TransnetBW erfolgen.
8 Kontakt
Kontakt zur Netz-IT erhalten Sie über das Sammelpostfach [email protected]
Telefonnummern und weitere Kontaktdaten werden Ihnen zu gegebener Zeit übermittelt.
Ihre Anfragen werden Montag – Donnerstag zwischen 13:00 Uhr und 16:00 Uhr bearbeitet. In diesen Zeiträumen finden üblicherweise auch sämtliche zusammenhängenden Termine statt, die zuvor natürlich mit Ihnen abgestimmt werden. Dieses Zeitfenster können
Sie zur telefonischen Kontaktaufnahme nutzen.
9 Dokumentation
Es sind TransnetBW die Fertigungspläne durch den Anbieter auszuhändigen, aus denen
die Übergabepunkte zwischen den Modulen erkennbar sind. Es sind die Module sowie
deren Funktion zu benennen.
Es ist der Schaltplan der Patchfeldbelegung sowie eine Konfigurationsskizze der leittechnischen Anbindung bis hin zum Leitsystem des Regelleistungsanbieters zu liefern.
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