VI Reisen Sonnabend, 21. März 2015 Nr. 68 MEER REISEN LEBEN ANZEIGENSONDERTHEMA KREUZFAHRER UND FÄHRLINIEN Auch die Kleinen kommen groß raus Wer dem Kapitän auf die Seekarte schauen will, der ist auf einem Megaliner verkehrt. Die kleinen und familiären Schiffe haben einen Markt. Allerdings wird ihre Zahl immer kleiner. Das hat sich 2015 grundlegend geändert. In Kiel gehört die „Hamburg“ inzwischen zu den letzten klassischen Kreuzfahrtschiffen. Zusammen mit der 1985 bei HDW in Kiel gebauten „Astor“ ist sie ein Stammgast. Die beiden Schiffe nutzen in der Landeshauptstadt Von Frank Behling bevorzugt den Norwegenkai. „Die Lage ist ideal, dicht am „Es gibt auch für Schiffe mit Bahnhof und mitten in der einem familiären Charakter Stadt“, lobt Steuber. Mit dem in Deutschland einen Markt. kleinen Schiff kann Steuber Viele Passagiere wollen einauch durch die Schleusen der nordamerikanischen Seen sowie weit den Amazonas hinauf fahren. Die „Hamburg“ gehört auch zu den bei KNLesern besonders beliebten Schiffen. Sie hat bereits viele Leserreisen absolviert. Als dritter Klassiker ist in diesem Jahr auch die „Ocean Majesty“ von Hansa Touristik in Kiel zu Gast. Das 135 Meter lange Schiff hat inzwischen viele Stammkunden, die mit diesem Schiff nach Norwegen und in die Ostseemetropolen auslaufen. Für die Kreuzfahrtschiffe mit einer Rumpflänge von bis zu 200 Metern hält der Seehafen Kiel bevorzugt den Norwegenkai vor. Ein treuer Kunde ist dabei Die „Hamburg“ von Plantours hat viele Fans in Kiel. Sie ist auch eines Hapag-Lloyd mit den Schifder Leserreisenschiffe der Kieler Nachrichten. fach ein überschaubares Schiff“, sagt Oliver Steuber. Der Geschäftsführer der Bremer Reederei Plantours & Partner ist mit seiner „Hamburg“ ganz zufrieden. „Wir kommen mit so einem Schiff in Häfen, in die die großen nicht reinkommen“, erklärt der Manager. Die „Hamburg“ war einmal groß. Als sie 1997 in Wismar die MTW-Werft verließ, war sie mit 144 Metern Länge noch eines der großen Schiffe im deutschen Markt. Die 1985 bei HDW gebaute „Astor“ kehrt durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel zurück. Fotos Behling fen „Europa“ und „Europa 2“. Die beiden Flaggschiffe der deutschen Traditionsmarke teilen sich die Saison. Während die neue „Europa 2“ im Mai in Kiel Flagge zeigt, wird die ältere „Europa“ ab Juli in Kiel erwartet. Die „Europa“ gehört seit ihrer Taufe 1999 zu den Stammgästen in Kiel. Sie ist auch das Schiff, das seit Jahren beim renommierten Berlitz-Guide die meisten Punkte einheimst und zeitweise als bestes Kreuzfahrtschiff der Welt galt. Für den Seehafen Kiel sind neben den großen Reedereien auch die Flotten der kleineren Marken gern gesehene Gäste. „Besonders die kleineren Schiffe sind für uns auch ganz wichtige und treue Kunden“, sagte Dirk Claus beim Erstanlauf der „Azores“ vor einem Jahr. Die „Azores“ war für den Reiseveranstalter Ambiente unterwegs. Dieses Berliner Unternehmen musste 2014 jedoch den Betrieb einstellen. Die „Azores“ kehrt in diesem Jahr mit französi- schen Passagieren in die Ostsee zurück. 2014 sind mit Ambiente aber auch zwei weitere Stammkunden des Kieler Hafens verschwunden. Die Anmeldungen für die „Deutschland“ zur Kieler Woche mussten wieder gestrichen werden, da die Reederei Deilmann den Betrieb einstellte. Und auch die „Delphin“ der Hamburger Reederei Passat Kreuzfahrten wurde stillgelegt. Damit verschwanden mit einem Schlag drei Schiffe aus dem Markt in Deutschland.
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