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Information für die Elektrotechnik und Industrieautomation
April 2015
BAHNTECHNIK
IM HÄRTEEINSATZ
Mitmachen lohnt sich!
WAGOdirect bewerten und mit
etwas Glück ein iPad gewinnen!
www.wago.de/leserbefragung
/ Seite 12
INTERVIEW: „‚PUSH-IN’
ALLEIN MACHT
NICHT DEN WERT EINER KLEMME AUS“ / Seite 08
FITNESSKUR FÜR DIE MASCHINE / Seite 04
Foto: Kranunion/Kirow
INHALT
Fitnesskur für die Maschine
Seite 04
EPSITRON® CLASSIC Power – jetzt auch 2- und 3-phasig Seite 07
„‚Push-in’ allein macht nicht den Wert einer Klemme aus“
Seite 08
Schirmklemmbügel leicht montieren
Seite 11
Vielfältig einsetzbar: neue Relais mit Weitbereichseingang
Seite 11
Bahntechnik im Härteeinsatz
Seite 12
PFC200 bei PSI Technics: Energieeffizienz und Durchsatz optimieren
Seite 16
Unterstützt von der Projektierung bis zur Inbetriebnahme
Seite 19
Produkt des Jahres in der Kategorie Automation
Seite 21
Sondermaschinenbau – wo Andere passen müssen Seite 22
Schlaues Lichtszenario
Seite 25
Impressum
Seite 28
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn Sie WAGO hören, denken Sie an Verbindungstechnik? Richtig!
Zwar haben wir uns mit unserem Angebot an flexiblen Automatisierungsprodukten längst einen Namen gemacht – unsere Wurzel leugnen können und wollen wir deswegen allerdings nicht. Letztendlich
haben wir das Feld der Verbindungstechnik geprägt wie kein anderes
Unternehmen: Wir haben die schraubenlose Federklemmtechnik auf
den Weg gebracht, in den 1960er-Jahren Jahren Push-in-Steckanschlüsse entwickelt und mit der CAGE CLAMP®-Zugfedertechnik die
Verbindungstechnik neu definiert.
Unsere Verbindungen können darum so ziemlich alles sein: vibrationsfest und robust, temperaturstabil und kompakt, sicher, universell
und immer wieder revolutionär; von Profis und Laien nutzbar, für jede
denkbare Anwendung geeignet – ob an Land oder auf dem Wasser,
ob in Deutschland oder auf der ganzen Welt. Unsere Verbindungen
sind so, wie unsere Kunden sie wünschen, darum sind sie so unterschiedlich und individuell aber immer gewinnbringend für denjenigen, der sie nutzt. Und das gilt schlussendlich auch für die wichtigste
der Verbindungen, auf die wir setzen: nämlich die, zu unseren Kunden. Und die wünschen wir uns vor allem vertrauensvoll!
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Denn uns ist klar: Unsere Lösungen können nur dann gut, ausgefeilt
und vor allem gewinnbringend für Sie, unsere Kunden, sein, wenn
wir Ihre Anforderungen genau kennen und verstehen.
Wir wissen, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit vor allem
des persönlichen Kontakts bedarf. Wie schön, dass es im April mit
der Hannover Messe Industrie wieder eine Plattform dafür gibt, um
einen solchen persönlichen Kontakt herzustellen, zu pflegen oder zu
vertiefen. Kommen Sie doch einfach auf ein verbindliches Gespräch
vorbei – wir sind sehr gespannt darauf, von den individuellen Herausforderungen zu hören, die sich Ihnen stellen und die unseren
Erfindergeist wecken.
Ich freue mich auf Sie!
Richard Markus
Head of Group TRANSPORT,
Market Management Industry & Process
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Fitnesskur für die Maschine
Neue Aufgaben für alte Maschinen: Mittels EtherCAT-Feldbuskoppler
werden bei Mahle Sondermaschinen auf den Stand der Technik gebracht.
■ Beim Automobilzulieferer Mahle kommt dem Echtzeitprotokoll
EtherCAT eine besondere Rolle beim Retrofit von Sondermaschinen
zu. Dank des passenden WAGO-Feldbuskopplers (750-354) können
ältere Feindreh- und Feinbohrmaschinen an den weltweiten Standorten mit einer modernen CNC-Steuerung neue Aufgaben erfüllen.
Der Kolben ist das Herz eines jeden Verbrennungsmotors. Und in besonders vielen Motoren auf der ganzen Welt sorgen Kolben der
Mahle GmbH für einen effizienten, reibungslosen Takt. Ob bei der
Optimierung vorhandener oder der Entwicklung neuer Technologien
– als führender globaler Entwicklungspartner der Automobil- und
Motorenindustrie bietet Mahle eine einzigartige Systemkompetenz
im Bereich Verbrennungsmotor und Motorperipherie.
Norbert van Aerssen ist Leiter der Elektrokonstruktion bei Mahle
Maschinenbau am Standort Stuttgart-Münster. Die Abteilung ist
interner Lieferant von Bearbeitungsmaschinen für die weltweit
über 140 Produktionsstandorte des Unternehmens. Die dort entwickelten Feindreh- und Feinbohrmaschinen werden hauptsächlich zum Abdrehen der Kolbenoberfläche und dem Bohren von
Bolzenlöchern eingesetzt. „In den Sondermaschinen steckt viel
Know-how von Mahle, das so nicht auf dem Markt erhältlich ist“,
betont van Aerssen.
Wurden früher die Signale von den Übergabemodulen in Flachbandleitungen durch den kompletten Schaltschrank diskret
verteilt, ist der Verdrahtungsaufwand heute deutlich reduziert.
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■ Aus alter Technik wird State-of-the-Art
Eine Hauptaufgabe des Mahle Maschinenbaus ist das Retrofit
älterer Bearbeitungsmaschinen, die teilweise deutlich mehr als
zehn Jahre auf der Uhr haben. Sie werden vielfach mit einer modernen, rechnergestützten CNC-Steuerung nachgerüstet, um
auch neueste Produkte produzieren zu können. Da die alten Maschinen nicht PROFIBUS-fähig sind, bildet ein EtherCAT-Feldbuskoppler (750-354) von WAGO die Schnittstelle zwischen der
neuen CNC-Steuerung und der bestehenden Maschinensteuerung. Der EtherCAT-Koppler wird als Komponente des WAGOI/O-SYSTEMs 750 in den Schaltschrank der Maschinen eingebaut, während die CNC-Steuerung in einem separaten Schrank
untergebracht ist.
■ Nur eine Konstruktion
WAGO hatte mit der Entwicklung des EtherCAT-Feldbuskopplers
dem Trend Rechnung getragen, dass in Industrieanwendungen immer häufiger schnelle Echtzeitsteuerungen gefordert werden. Der
EtherCAT-Feldbuskoppler verbindet das EtherCAT-Protokoll mit
dem modularen WAGO-I/O-SYSTEM 750.
Bei der Modernisierung von Sondermaschinen wie dieser
kommen bei Mahle EtherCAT-Feldbuskoppler (750-354) von
WAGO zum Einsatz.
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Durch Nutzung des WAGO-I/O-SYSTEMs 750 hat es Mahle nur
mit einer Konstruktion zu tun. Beim Einsatz einer neuen Steuerung
ist dies ein großer Vorteil, da aufgrund der Feldbusunabhängigkeit und Modularität des Systems Mahle nur den Koppler austauschen muss. Dank der Kompaktheit des Gerätes muss der Platzbedarf hierbei nicht geprüft werden.
Der EtherCAT-Feldbuskoppler ist mit diversen Zusatzfunktionen
ausgestattet. So besitzt er standardmäßig einen 2-Port-Switch, der
ohne zusätzliche Komponenten eine Linientopologie ermöglicht.
Während das EtherCAT-Telegramm das Gerät durchläuft, werden
nur die Daten entnommen, die für den Feldbuskoppler bestimmt
sind. Der Koppler wiederum ergänzt die erforderlichen Prozessdaten. Durch das Auslagern der unteren Kommunikationsschichten in
die Hardware lassen sich Übertragungsgeschwindigkeiten von bis
zu 100 Mbit/s erreichen.
■ Größe und Preis stimmen
Seit 2007 ist das WAGO-I/O-SYSTEM 750 bei Mahle im Einsatz.
2010 hat das Unternehmen als einer der ersten Kunden den
EtherCAT-Feldbuskoppler (750-354) eingesetzt. „WAGO ist seinerzeit zum Zuge gekommen, weil die Bauform des I/O-Systems
deutlich kleiner ist als die der Vorgängerlösung. Gleich wichtig
sind natürlich auch das sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis und
die weltweite Verfügbarkeit der Produkte und Services“, erklärt
Norbert van Aerssen. Die Einführung des WAGO-I/O-SYSTEMs
750 verlief vollkommen problemlos und erforderte nur wenig Unterstützung durch den Hersteller.
Der Gewinn an Bauraum im Schaltschrank durch das WAGO-I/OSYSTEM 750 ist beträchtlich. Mit bis zu 16 Kanälen auf 12 mm
Breite bauen die Module um ein Mehrfaches schmaler als die
Übergabemodule, die zuvor eingesetzt wurden. Wurden früher die
Signale von den Übergabemodulen in Flachbandleitungen durch
den kompletten Schaltschrank diskret verteilt, ist der Verdrahtungsaufwand heute deutlich reduziert.
Norbert van Aerssen: „In den neuen Maschinen setzen wir
durchgängig PROFIBUS ein, in den älteren EtherCAT. Mit dem
WAGO-I/O-SYSTEM muss dazu nur der Feldbuskoppler ausgetauscht werden, die Konstruktion ändert sich nicht.“
Mit dem WAGO-I/O-SYSTEM spart man bei Mahle also gleich
dreifach: knappen Schaltschrankplatz, teure Übergabemodule
und eine kostenintensive Verdrahtung.
■ Gute Entscheidung
Van Aerssen erinnert sich: „Wir sind damals von den Reihenklemmen zu den Ein-/Ausgabe-Baugruppen von WAGO gekommen.
Irgendwann waren die Vorteile so groß, dass wir bei unseren Bearbeitungsmaschinen komplett auf das WAGO-I/O-SYSTEM 750
umgestiegen sind. In den neuen Maschinen setzen wir durchgängig PROFIBUS ein, in den älteren EtherCAT. Mit dem WAGO-I/OSYSTEM 750 muss dazu nur der Feldbuskoppler ausgetauscht
werden, die Konstruktion ändert sich nicht.“
Text: René Anschütz, WAGO
Foto: Oskar Eyb/vor-ort-foto.de,
© Gina Sanders / Fotolia
Flexibles I/O-System von WAGO reduziert
Konstruktionsaufwand.
Das WAGO-I/O-SYSTEM 750 bildet die Schnittstelle zwischen
der neuen CNC-Steuerung und der bestehenden Maschinensteuerung.
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WAGO-Feldbuskoppler ermöglicht
Echtzeitsteuerung.
I/O-System spart Platz im Schaltschrank, weitere
Übergabemodule und Verdrahtungsaufwand.
EPSITRON® CLASSIC Power –
jetzt auch 2- und 3-phasig
WAGO vervollständigt die Familie
der universellen EPSITRON®CLASSIC-Power-Netzgeräte.
■ Zusätzlich zu den 1-phasigen Stromversorgungen bietet WAGO die
EPSITRON®CLASSIC-Power-Netzgeräte nun auch 2- und 3-phasig an.
Wie ihre kleineren Schwestern zeichnen sich auch die 2- und 3-phasigen Stromversorgungen durch eine schlanke Bauform aus, die nur
wenig Platz im Schaltschrank benötigen. Ihr integrierter TopBoost liefert
im Falle eines sekundärseitigen Kurzschlusses einen kurzen Stromstoß,
sodass Anwender als sekündärseitige Absicherung deutlich preisgünstigere Leitungsschutzschalter nutzen können.
Neben ihrem weiten Eingangsspannungsbereich von 320 bis 575 Volt
verfügen die EPSITRON®CLASSIC-Power-Stromversorgungen auch über
einen erhöhten Transientenschutzpegel: sie sind eingangsseitig bis
4 kV überspannungsfest. Dadurch – und mit ihrer Zulassung gemäß
UL – eignen sich die Geräte für unterschiedlichste Versorgungsnetze
und Applikationen weltweit. Und das ab dem vierten Quartal 2015
nicht nur an Land, sondern dank GL-Zulassung auch auf dem Wasser.
Die insgesamt 18 Netzgeräte der EPSITRON®CLASSIC-Power-Familie
können unter Umgebungstemperaturen von -25 °C bis +70 °C ein-
gesetzt werden, erlauben einen Kaltsart bei -40 °C und reduzieren
die Ausgangslast erst ab einer Temperatur von +55 °C. Sie eignen
sich damit unter anderem zur Energieversorgung von industriellen elektrischen und elektronischen Verbrauchern oder für den Einsatz in der
Informations- und Automatisierungstechnik, im Anlagenbau sowie der
Gebäudeautomation.
Die neuen 2-phasigen Netzgeräte (787-1628) sind ausgelegt für
Applikationen mit Spannungen von DC 24 V und Nennausgangsströmen von 5 A; die 3-phasigen Stromversorgungen (787-1640,
787-1642 und 787-1644) sind für Spannungen von 24 V und
Nennausgangsströme von 10 A, 20 A und 40 A geeignet. Ihre
grüne LED-Statusanzeige zeigt die Verfügbarkeit der Ausgangsspannung an, das DC-O.K.-Signal meldet ab einer Untergrenze
von 21,5 V eine Unterspannung. Die steckbare CAGE CLAMP®Anschlusstechnik, über die die Netzgeräte verfügen, verkürzt den
Installationsaufwand, schützt vor Fehlstecken und ermöglicht Anwendern zudem, Kabelbäume komfortabel vorab zu verdrahten.
Die neuen 2- und 3-phasigen Netzgeräte komplettieren die
Familie der EPSITRON®CLASSIC-Power-Stromversorgungen
aus dem Hause WAGO.
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„‚Push-in’ allein macht nicht
den Wert einer Klemme aus“
Burkhard Niemann, Produktmanager für Reihenklemmensysteme bei WAGO,
über Funktionalität in der Anschlusstechnik
■ Schaltanlagenbauer sind herausgefordert, ihre Kosten stetig zu senken. Gleichzeitig steigern zunehmend vernetzte und interagierende
Systeme die Anforderungen an die Elektroverteilung. Wie wettbewerbsfähig ein Schaltanlagenbauer letztendlich ist, entscheidet sich darum
neben seiner fachlichen Kompetenz vor allem durch die Effizienz seines
Herstellungsprozesses – und der besteht zu einem großen Teil aus Verdrahtungsaufwendungen. Effizienz in der Verdrahtung spielt darum für
Schaltanlagenbauer eine wichtige Rolle. Burkhard Niemann spricht
darüber, welche Philosophie WAGO verfolgt, um Lösungen anzubieten, die Schaltanlagenbauern einen echten Mehrwert bieten.
■ Herr Niemann, wo derzeit über Effizienz in der Verdrahtung gesprochen wird, fällt immer auch die Benennung „Push-in“ – wie steht
WAGO zu dieser Technologie?
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Niemann: Grundsätzlich natürlich positiv – andernfalls hätten wir
Push-in ja nicht in unsere Klemmen integriert. Beispiele dafür gibt es
ja einige: unser Reihenklemmensystem TOPJOB® S, das Steckverbindersystem WINSTA® und diverse Leiterplattenklemmen.
■ Warum klingt Ihre Antwort auf die Frage nach Push-in ein wenig
verhalten – hat WAGO hier Nachholbedarf?
Niemann: Nein, Nachholbedarf haben wir zu diesem Thema
ganz sicher nicht. Schlussendlich haben wir die Direktstecktechnik
in Form der Push-in CAGE CLAMP® erfunden und als erstes Unternehmen in den Markt eingeführt. Tatsächlich haben wir das Hauptaugenmerk unserer damaligen Markteinführung von TOPJOB® S
aber gar nicht auf das direkte Stecken gelegt, sondern auf die besonders kompakte Bauform unserer Reihenklemmen.
■ Warum? Haben Sie die Direktstecktechnik nicht als Vorteil für den
Anwender bewertet?
Niemann: Grundsätzlich ist die Möglichkeit, Leiter direkt in die Klemme stecken zu können, ohne die Klemme mit einem Betätigungswerkzeug öffnen zu müssen, durchaus ein funktionaler Aspekt, der dem
Anwender ohne Zweifel einen Mehrwert bietet. Allerdings ist das unseres Erachtens nicht der wichtigste. Es gibt darüber hinaus weitere
Punkte, die bei Reihenklemmen eine wichtige Rolle spielen.
■ Inwiefern?
Niemann: Naja, wissen Sie, dort wo einige wenige Leiter gesteckt
werden müssen, ist die Direktstecktechnik eine feine Sache. Bei einer
großen Anzahl von Anschlüssen ist jedoch nach wie vor die Anschlussmethode, die Klemmstelle mit dem Betätigungswerkzeug zu öffnen
und den Leiter anzuschließen, komfortabler. Explizit dann, wenn das
Werkzeug selbstständig in der Betätigungsöffnung stecken bleibt, bis
der Leiteranschluss komplett abgeschlossen ist – so markiert der Anwender nämlich zum einen mit dem Schraubendreher die Klemmstelle
und zum anderen hat er beide Hände zum Verdrahten frei.
■ Sie empfinden die Aufmerksamkeit, die das Thema Push-in derzeit
erhält, also als ungerechtfertigt?
Niemann: Was ich denke ist, dass Push-in allein nicht den Wert einer
Klemme ausmacht. Es gibt weitere Aspekte, die Anwendern Vorteile
verschaffen und die wichtiger oder mindestens genauso wichtig sind
wie die Möglichkeit, einen Leiter direkt stecken zu können. Welche
Produktmerkmale Anbieter wie WAGO in der Kommunikation herausstellen, hat viel mit der generellen Philosophie zu tun, der ein Unternehmen bei der Produktentwicklung folgt.
■ Und welcher Philosophie folgt WAGO beim Thema Reihenklemmen?
Niemann: Unserer Philosophie war immer die, anstelle vieler unterschiedlicher Produkte für diverse Anwendungen, eine Universalklemme anzubieten, die alles kann − die „Eine für Alle“-Klemme. Diese
Klemme sollte möglichst kompakt sein – unser Ziel war es immer, Platz
im Schaltschrank zu sparen und übergeordnet hat bei WAGO außerdem das Thema Sicherheit schon immer eine große Rolle gespielt.
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■ Die „Eine für Alle“-Klemme?
Niemann: Ja. Um den vielen Anforderungen gerecht zu werden, die
Anwender an Anschlusstechnik haben, kann ich entweder viele Lösungen entwickeln oder eine Lösung, die alles kann. Wir haben uns für den
zweiten Weg entschieden und unser TOPJOB®S-Reihenklemmensystem
entwickelt. Eine Push-in-Klemme, in die eindrähtige, mehrdrähtige und
feindrähtige Leiter mit Aderendhülse direkt gesteckt werden können, die
aber eben auch den Anschluss feindrähtiger Leiter ohne Aderendhülse
erlaubt; die in jedem Anwendungsbereich und überall auf der Welt
funktioniert – in industriellen Anwendungen ebenso wie im Gebäude
und auch unter extremen Temperaturbedingungen; und eine Klemme,
die es als Ein-, Zwei- und Dreistockklemme gibt sowie als Sicherungs-,
Trenn-, Mess-, Motoranschluss-, Dioden- und LED-Klemme.
■ Und welchen Vorteil hat es Ihrer Meinung nach, auf eine Universalklemme zu setzen, anstatt individuelle Lösungen für unterschiedliche
Anforderungen zu entwickeln? Universalgenies werden ja häufig dahingehend kritisiert, alles ein wenig und nichts wirklich richtig zu können.
Niemann: Ich denke, diesen Vorwurf muss sich unser Reihenklemmensystem nicht machen lassen – ganz im Gegenteil! Anders als viele
vergleichbare Produkte kann unsere TOPJOB® S nämlich stets mit dem
Nennstrom des maximalen Leiterquerschnitts belastet werden. Eine
Einstockklemme mit dem Nennquerschnitt 2,5 mm² kann also mit
4mm²-Leitern – eindrähtig oder feindrähtig – und mit einem Strom von
32 A belastet werden. Und genau um diese Fähigkeit geht es bei einer Reihenklemme ja schlussendlich – nämlich die, Strom auf engem
Bauraum möglichst verlustfrei zu übertragen. So kann der Anwender
wählen, ob er Platz im Schaltschrank sparen möchte und darum auch
für den größeren Leiter die kleinere Klemme wählt oder mit der passenden Klemme Puffer für die Eventualität einbaut, um eventuell doch
noch zu einem größeren Leiterquerschnitt zu greifen.
Wir setzen auf eine Universalklemme, weil wir den Vorteil sehen, immer das richtige Produkt in der Tasche oder auf Lager zu haben.
■ Naja, dass im Lager das passende Produkt fehlt, kann bei einer
Universal-Reihenklemme ja auch auftauchen, oder?
Niemann: Natürlich – bei der „Industrie 4.0“-Klemme, die sich selbst
nachbestellt, sind wir natürlich noch nicht angekommen. Aber vielleicht
kann ich das, was ich meine, an unseren Lösungen fürs Brücken und
Beschriften deutlich machen: Neben Kamm- und Schachtelbrückern bieten wir in der Serie 2002 den Querbrücker für Endlosbrückung an. Er
kann in einer Brückerspur endlos viele Klemmen miteinander verbinden.
Viele Anbieter lösen das über einen Brückerstrang mit 30, 40 oder 50
Kontaktstiften. Der Anwender müsste sich den Brücker dann auf die Länge schneiden, die er benötigt. Das hat den Nachteil, dass an der
Schnittkante eine blanke Metallfläche entsteht, die eventuell Strom führen kann und damit zum Sicherheitsrisiko wird. Wir bieten aus diesem
Grund den Endlosbrücker als einzelnes Bauteil an, das jeweils zwei
Klemmen miteinander verbindet und nahtlos aneinandergesetzt werden
kann. Wird bei der Inbetriebnahme eine weitere Funktion ergänzt, fügt
der Anwender einfach einen weiteren Endlosbrücker hinzu.
■ OK, das erspart Anwendern tatsächlich den einen oder anderen
Weg ins Lager.
Niemann: Ja, weil ich nur einen Brückertyp für das Brücken einer
unterschiedlichen Anzahl von Klemmen benötige.
■ Und was hat es mit der Beschriftung auf sich?
Niemann: Das ist recht einfach. Wir bieten ein Gerät an, das gleichermaßen Beschriftungsstreifen, Beschriftungsschilder, Etiketten und
Schilder bedrucken kann. Und weil unsere Reihenklemmen – auch
über unterschiedliche Querschnittsgrößen hinweg – ein und dasselbe
Beschriftungsniveau haben, können sie mit einem durchgehenden Beschriftungsstreifen ausgestattet werden. Der wird entsprechend einmal
am Stück ausgedruckt und dann einfach in die aneinandergereihten
Klemmen hineingedrückt – fertig!
■ Klingt, als seien Sie mit Ihrem Reihenklemmenprogramm recht
zufrieden, Herr Niemann. Sind Sie an einem Punkt angekommen,
an dem es nichts mehr zu verbessern gibt?
Niemann: Ja, bin ich auch – klar, besser geht immer, aber Diskussionen über unterschiedliche Technologien – so, wie wir sie noch vor 15
bis 20 Jahren geführt haben – sind bei Reihenklemmen ganz sicher
kein Thema mehr. Reihenklemmen unterschiedlicher Anbieter differenzieren sich lediglich in Details voneinander. Darum wird meiner Meinung nach derjenige den Wettbewerb für sich entscheiden, der es am
besten versteht, mit seinen Produktdetails echten Anwendernutzen zu
stiften – und dafür haben wir schon noch einige gute Ideen im Kopf.
■ Herr Niemann, vielen Dank für dieses Gespräch.
Foto: WAGO
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Schirmklemmbügel leicht montieren
Einzigartiger Rastmechanismus: Die neue Generation der Schirmklemmbügel
von WAGO lässt sich besonders einfach handhaben und kraftfrei montieren.
■ Spannen, einrasten, aufsetzen, entspannen – so einfach lassen sich
die neuen Schirmklemmbügel von WAGO auf der Sammelschiene
platzieren. Ihre einfache Handhabung verdankt die neue Generation
der Schirmklemmbügel vor allem dem einzigartigen Rastmechanismus. Dadurch erfolgt die Montage kraftfrei auf verschiedenen Befestigungsvarianten. Auch die großen Griffmulden erleichtern die Handhabung, da sie ein komfortables Spannen der Feder ermöglichen.
Basierend auf einer Federlösung sitzt der Schirmklemmbügel fest auf
der Sammelschiene und das mit exakt dem Anpressdruck, der für die
optimale Auflage und Schirmwirkung benötigt wird. Gleichzeitig kompensiert die Feder mögliche Setzerscheinungen des Leiters. Die großflächige Schirmauflage sorgt für eine gute Ableitwirkung.
Die neuen Schirmklemmbügel der Serie 790 sind für Schirmdurchmesser von 3 mm bis 20 mm verfügbar: 3 bis 8 mm (790-208), 6 bis
16 mm (790-216) und 6 bis 20 mm (790-220). Alle drei Varianten
lassen sich mit Beschriftungsstreifen oder WMB-Beschriftungsschildern
eindeutig kennzeichnen. Weiterhin kann vorhandenes Zubehör, wie
die spezialgelochte Tragschiene oder der Sammelschienenbügel, verwendet werden.
Durch das Drücken der zwei seitlichen Betätigungselemente wird die Feder gelöst, sodass der Schirmklemmbügel
fest auf der Schiene sitzt.
Vielfältig einsetzbar:
neue Relais mit Weitbereichseingang
Mit einem Weitbereichseingang von 24 V … 230 V eignen sich die neuen
Stecksockel mit Kleinschaltrelais für vielfältige Anwendungen – und sparen
dadurch Kosten bei Lagerhaltung und Service.
■ 6 mm Baubreite, 6 A Grenzdauerstrom, -40 °C …+70 °C Temperaturbereich – und zudem ein Weitbereichseingang von 24 V … 230 V:
Der neue Stecksockel mit Kleinschaltrelais (857-359) ist für verschiedenste Anwendungen geeignet, zum Beispiel für die Leittechnik
von Mittel- und Hochspannungsschaltanlagen, für Antriebssteuerungen oder die Bahn- und Fernmeldetechnik. Weil mit einer einzigen
Stecksockelvariante nahezu alle gängigen Spannungen abgedeckt
werden können, lassen sich sowohl die Lagerhaltungs- als auch die
Servicekosten deutlich reduzieren.
Der Stecksockel mit Kleinschaltrelais und Weitbereichseingang
ist auch als Variante mit Goldkontakten erhältlich (857-369). Beide Komponenten der Serie 857 haben eine Baubreite von 6 mm
und sind für die Montage auf Tragschine DIN 35 vorgesehen. Aufgrund des einheitlichen Konturendesigns kann jeder Stecksockel an
jeder Klemmstelle gebrückt werden. Die CAGE CLAMP®SAnschlusstechnik gewährleistet darüber hinaus eine einfache
Handhabung und zuverlässige elektrische Verbindung.
Weitbereichseingang von
24 V … 230 V, Grenzdauerstrom von 6 A, Temperaturbereich von --40 °C ... +70 °C:
die neuen Stecksockel mit Kleinschaltrelais sind für vielfältige
Anwendungen geeignet.
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„Wir setzen seit fünf Jahren in unseren Kränen und Transportsystemen WAGOTechnik ein und sind sehr zufrieden damit. Trotz des extremen Umfelds haben wir
keine Ausfälle“, vergibt Arnfried Wagner, verantwortlich für die Steuerungstechnik
bei Kirow, gute Noten für WAGO.
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Bahntechnik im Härteeinsatz
Mit dem WAGO-I/O-SYSTEM 750 immer zuverlässig unterwegs
■ Wenn die Eisenbahnkräne und Schlackentransporter in Leipzig die
Werkhalle des Herstellers Kirow verlassen, müssen sie sich häufig
über 20 Jahre und mehr in höchst widrigen Umgebungen bewähren.
Außentemperaturen zwischen -20 und +40 °C , heiße Schlacken mit
bis zu 1.200 °C, starke Erschütterungen und erhöhte elektrische
Spannungen gehören zu den Anforderungen an Technik und Elektronik. In diesem Umfeld mussten sich auch die Federklemmtechnik und
die I/O-Steuerungen von WAGO bewähren.
Der Multitasker von Kirow, dem Weltmarktführer für Eisenbahnkräne,
steht in den Depots vieler Eisenbahngesellschaften. Er wird immer
dann eingesetzt, wenn es darum geht, Havarien auf dem Schienennetz schnell und zuverlässig zu beseitigen und Lasten bis zu 200 t zu
bewegen. Eine spezielle Ergänzung für den Multitasker, der Tracklayer, wird zum Verlegen von Gleisteilen oder zum Austausch von Weichen eingesetzt, die durch den starken Verschleiß vor allem durch
Hochgeschwindigkeitszüge regelmäßig erneuert werden müssen.
Früher wurden die Einzelteile der Weiche zum Einsatzort transportiert, hier zusammengesetzt und die Schienen montiert. Inzwischen
werden die bis zu 18 t schweren Weichensegmente vom Hersteller
komplett vormontiert und erst dann zum Austauschort gebracht. Da
die bis zu 4,4 m breiten Weichen für den normalen Schienentransport
zu sperrig sind, werden sie auf speziellen Weichentransportwagen
von Kirow um 60 Grad geneigt, sicher befestigt und oftmals über
große Entfernungen zum Einsatzort befördert.
■ Belastbare Elektronik für raue Umgebungen
Die Eisenbahnkräne und Schlackentransporter von Kirow werden durch
eine ausgefeilte Steuerungstechnik betrieben. Eine Vielzahl an Sensoren
überwacht den aktuellen Betriebszustand und zahlreiche Aktoren sorgen für eine zuverlässige Steuerung. Die Signale werden über ein I/OSystem geführt. So wird beispielsweise die Position der zusätzlichen
stabilisierenden Abstützungen eines Krans durch induktive Sensoren
kontrolliert. Sind die Abstützungen im erforderlichen Abstand gesetzt,
wird über eine Digitalausgangsklemme des Systems eine Kontrollleuchte
aktiviert. Weitere Sensoren überprüfen, ob der Neigungsausgleich während des Transports korrekt verriegelt und beim Betrieb entriegelt ist.
„Das von uns gesuchte I/O-System musste für das raue Umfeld der
Bahn erprobt und eingeführt sein. Im Vergleich mit anderen Herstellern hat uns darüber hinaus die zuverlässige Federklemmtechnik und
die solide CANopen-Technik von WAGO überzeugt“, berichtet Arnfried Wagner, verantwortlich für die Steuerungstechnik bei Kirow. Kirow setzt das WAGO-I/O-SYSTEM 750 ein. Der Hersteller aus Minden konnte die Robustheit seiner Technik für die besonderen
Anforderungen der Bahnbranche gemäß EN 50155 (Bahnnorm)
und EN 50121/3/2 (EMV-Tauglichkeit) nachweisen. Die Federklemmtechnik und Elektronik ist durch Rüttel-, Schüttel- und Schockprüfungen getestet und die Witterungsbeständigkeit, Störsicherheit sowie
Spannungs- und Vibrationsfestigkeit nachgewiesen und zertifiziert.
Zu den weiteren Vorteilen der WAGO-Technik zählen aus Sicht von
Arnfried Wagner das modulare Konzept und die kompakte Bauform.
Da, wo Sensorik und Aktorik benötigt wird, können die platzsparenden I/O-Knoten platziert und auf eine aufwendige Verkabelung zu
einer zentralen Steuerung verzichtet werden. Angesichts der kurzen
Abstände setzt der Hersteller Leitungen mit kleinen Querschnitten ein,
die weniger störanfällig für elektromagnetische Einflüsse sind. Das
WAGO-I/O-SYSTEM ergänzt durch die Vielzahl der verfügbaren
analogen und digitalen Ein- und Ausgänge die eigene Steuerungstechnik von Kirow. Deshalb sollen künftig auch weitere Funktionen
wie die Bewegungen der Abstützarme über Ausgangskarten des
I/O-Systems von WAGO gesteuert werden.
■ Anforderungen an Technik steigen
„Wir setzen seit fünf Jahren WAGO-Technik ein und sind sehr zufrieden damit. Trotz des extremen Umfelds haben wir keine Ausfälle. Sie
ist für die unterschiedlichen Anforderungen sehr flexibel einsetzbar
und verfügt über ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis“, vergibt der Verantwortliche für die Steuerungstechnik bei Kirow gute Noten für
WAGO. „Anfangs haben wir in Bereichen mit extremen Temperaturschwankungen die Probleme mit der Betauung unterschätzt. Gemeinsam mit WAGO haben wir nach einer Lösung gesucht und sie mit einem speziellen Schutzlack auf der Elektronik auch schnell gefunden.
Seitdem haben wir hier keine Probleme mehr mit der Feuchtigkeit und
auch unsere Kunden sind sehr zufrieden mit der Zuverlässigkeit der
Technik“, so Arnfried Wagner.
Zu den weiteren Vorteilen der WAGO-Technik zählen aus Sicht von Arnfried Wagner das
modulare Konzept und die kompakte Bauform. Die platzsparenden I/O-Knoten können
dort platziert werden, wo Sensorik und Aktorik benötigt wird.
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Bei Kirow wird außerdem besonderer Wert auf standardisierte
Schnittstellen wie beim Feldbuskoppler für CANopen sowie auf die
einfache Handhabung gelegt. Trotz der meist sehr rauen Umgebungen hat sich die Federklemmtechnik im Klemmbereich und bei den
Steuerungen als absolut zuverlässig erwiesen. „Der erweiterte Temperaturbereich wird für uns immer wichtiger. Wir haben beispielsweise Ausschreibungen aus Litauen und China, wo die Technik auch
noch bei -40 °C fehlerfrei funktionieren muss. WAGO geht hier mit
dem neuen System 750 XTR den richtigen Weg“, berichtet Arnfried
Wagner. Mit dem neuen WAGO-I/O-SYSTEM 750 XTR wird der
Temperaturbereich auf -40 °C bis +70 °C erweitert. Dieses System
ist außerdem spannungsfest bis 5 kV und vibrationsfest bis 5g Beschleunigung.
Nach den Erfahrungen von Kirow reiche es nicht mehr aus, über eine
bewährte Technik zu verfügen. Die Einhaltung der Normen für die
klimatischen Bedingungen, den EMV-Schutz oder die Sicherheitsnachweise müssten durch Zertifikate nachgewiesen werden. Hier könne WAGO mit einem eigenen zertifizierten Prüflabor zuverlässig alle
Standards nachweisen.
■ Kompatibilität und langjährige Verfügbarkeit
Die Kunden des Bahntechnikherstellers erwarten einen Produktlebenszyklus von mindestens 20 Jahren. Daran werden auch der Service und die Lieferfähigkeit von Ersatzteilen gemessen. Der Innovationszyklus von Software und Elektronikkomponenten passt allerdings
nicht zu diesen Anforderungen. Der Verantwortliche für die Steuerungstechnik bei Kirow hat hier mit Elektroniklieferanten mehrfach
schlechte Erfahrungen gemacht: „Wir wurden wiederholt durch die
Abkündigung wichtiger Teile überrascht. Die Produktphilosophie von
WAGO passt hier besser, weil neue Komponenten grundsätzlich abwärtskompatibel zu früheren Versionen sind. Diese Kontinuität ist für
uns sehr wichtig.“
Text: Marco Schrader, WAGO
Foto: Kranunion/Kirow, WAGO
Das WAGO-I/O-SYSTEM 750 erfüllt die besonderen
Anforderungen der Bahnbranche.
Kompaktes WAGO-I/O-SYSTEM erspart Verkabelung zur zentralen Steuerung.
Abwärtskompatibilität neuer Steuerungen sorgt für
Kontinuität.
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Mit einem Weichentransportwagen von Kirow werden komplett vormontierte Weichen
zum Einsatzort gebracht. Dafür muss die Weiche um 60 Grad geneigt, sicher befestigt
und oftmals über große Entfernungen befördert werden.
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PFC200 bei PSI Technics:
Energieeffizienz und Durchsatz optimieren
Für ihre innovative Positionierregelung setzt die PSI Technics Ltd. auf
den PFC200 und das echtzeitfähige Linux®-Betriebssystem.
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■ In Positioniersystemen für Intralogistikanwendungen wie z.B. Krane
und Regalbediengeräten steckt oftmals erhebliches Optimierungspotential – sowohl Durchsatz als auch Energieeffizienz lassen sich mitunter erheblich verbessern. Mit ARATEC bietet das mittelständische
Unternehmen PSI Technics Ltd. hierfür eine Lösung: Auf Basis von Bewegungsprofilen verkürzt die ausgeklügelte Positionierregelung die
Ein- und Auslagerungsvorgänge deutlich. Zur Berechnung der Algorithmen zur optimierten Fahrkurvenregelung entschieden sich die Verantwortlichen für den PFC200 von WAGO.
Automatische Positioniersysteme spielen in vielen Bereichen von Produktion und Logistik eine wichtige Rolle, zum Beispiel in Fördersystemen oder Regalbediengeräten in der Intralogistik. Für solche Anwendungen entwickelt die PSI Technics Ltd. Lösungen, mit denen
sich der Durchsatz erhöht, die Energieeffizienz verbessern und der
Verschleiß verringern lässt. Basis von ARATEC, das sich für ein- bis
dreiachsige Positioniersysteme eignet, ist eine optimierte Fahrkurvenregelung, die die kinematischen Besonderheiten der gesamten
Anlage berücksichtigt. Das mittelständische Unternehmen aus dem
rheinischen Urmitz hat dazu Algorithmen entwickelt, die unter anderem die Schwingungen des Systems erfasst und diese in die Regelung mit einfließen lässt. ARATEC arbeitet mit üblichen Sensoren,
Steuerungen und Antrieben zusammen.
■ Hohe Anforderungen an die Rechenleistung
„Die Algorithmen der Regelungssoftware sind anspruchsvoll und
werden überwiegend in der Programmiersprache C geschrieben.
Sie bilden die Grundlage für unsere Lösungen“, erklärt Karl-Heinz
Förderer, Gründer und Geschäftsführer von PSI Technics. Dementsprechend hoch ist mit 40 % auch der Anteil an Softwareentwicklern.
„Anspruchsvolle Regelungsaufgaben sind jedoch nur das eine; um
sie schnell ausführen zu können, benötigen wir eine entsprechend
leistungsfähige Hardware“, sagt Bastian Zimmermann, der für die
Softwareentwicklung bei PSI Technics verantwortlich ist.
Karl-Heinz Förderer ist von der Leistungsfähigkeit der neuen
Hardwareplattform überzeugt.
Als Plattform verwendet man deshalb einen PFC200 von WAGO.
„Ein ausschließlich auf CODESYS basierender Rechner oder eine
SPS wären deutlich zu langsam“, erläutert Softwareexperte Zimmermann die Entscheidung für den Controller mit echtzeitfähigem
Linux®-Betriebssystem. Der kompakte PFC200 arbeitet mit einem
Cortex-A8-Prozessor, der die von PSI Technics geforderte Rechenleistung aufbringt. Der Controller hat zwei ETHERNET-Schnittstellen und unterstützt standardmäßig weitere Feldbussysteme. Durch
die Einbindung in das WAGO-I/O-SYSTEM 750 stehen zudem
für praktisch alle Signaltypen die passenden I/O-Module zur
Verfügung.
■ Retrofit bestehender Anlagen
Ein großer Teil der Projekte, die PSI Technics realisiert, sind Retrofits.
„Wenn bei älteren Anlagen – beispielsweise einem automatischen
Lager mit Regalbediengeräten – unser System eingesetzt wird, erhöht
der Kunde häufig den Durchsatz beträchtlich“, berichtet Geschäftsführer Förderer. Durch die optimierte Fahrkurvenregelung werden
gleichzeitig die mechanischen Komponenten geringer belastet, was
zu einem reduzierten Verschleiß führt. Außerdem sinkt der Energieverbrauch meist signifikant.
Bei einem Retrofit-Projekt bleibt die Steuerung – in der Regel eine SPS
– bestehen. Auch die Umrichter und die übrigen Komponenten der
Antriebstechnik müssen nicht zwangsläufig ausgetauscht werden. Die
Positionierregelung ARATEC übernimmt die Steuerung der Antriebe
und Bremsen und liest darüber hinaus die Signale der Positionsgeber
direkt ein. Hierzu wird der PFC200 mit den passenden I/O-Modulen
bestückt. „Wir verwenden zum Beispiel die SSI-Busklemme, mit der
wir die Signale von Drehgebern direkt aufnehmen können“, so Bastian Zimmermann.
Die Anbindung an die übergeordnete SPS, die die Fahraufträge an
die Positionierregelung schickt, erfolgt in den meisten Fällen über
ETHERNET oder PROFIBUS.
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Der Controller PFC200 und Busklemmen des WAGOI/O-SYSTEMs 750 bieten die Hardwareplattform für die
ARATEC-Positionierregelung.
Die Antriebe werden häufig über CAN angesprochen. Sowohl für
die Kommunikation auf der Automatisierungsebene als auch für Datenübertragung ins Feld stellt das WAGO-I/O-SYSTEM die jeweils
passenden Schnittstellen zur Verfügung. So können etwa analoge
Ausgänge zur Sollwertvorgabe für Antriebe verwendet werden. Um
den Verbrauch der elektrischen Energie zu erfassen, kommt hingegen
die 3-Phasen-Leistungsmessklemme zum Einsatz. Mit ihr lassen sich
neben den Energiewerten auch Kenngrößen für die Netzqualität
messen. „Mögliche Netzrückwirkungen von Frequenzumrichtern können wir so erfassen“, sagt Zimmermann.
■ Fazit
Der PFC200 wird seit Anfang des vergangenen Jahres für das
ARATEC-System verwendet. „Während des Hardwarewechsels hat uns
der technische Außendienst von WAGO optimal unterstützt“, erinnert
sich Karl-Heinz Förderer. WAGO hat PSI Technics zunächst Leihgeräte
zur Verfügung gestellt, um in ausführlichen Versuchsreihen die Hard-
In der Entwicklungsabteilung von PSI Technics werden Positioniersysteme mit elektrischen Modelleisenbahnen simuliert.
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ware testen zu können. „Die Leistungsfähigkeit der Controller hat dabei
auf ganzer Linie überzeugt. Auch die weltweite Verfügbarkeit war für
uns ein wesentlicher Grund, auf den PFC200 als neue Plattform zu setzen“, sagt der Geschäftsführer abschließend: „Schließlich wird auch
ARATEC von unseren Kunden auf der ganzen Welt eingesetzt.“
Text: Michael Radau und Helmut Saal, WAGO
Foto: Thomas Frey/vor-ort-foto.de,
© timstieffenhofer / Fotolia
Dank Cortex-A8-Prozessor mit enormer Rechenleistung ausgestattet – der PFC200 von WAGO
Immer die passende Schnittstelle mit dem WAGOI/O-SYSTEM
Dank diverser Busklemmen für den Retrofit besonders geeignet
Unterstützt von der
Projektierung bis zur
Inbetriebnahme
Beim Schaltanlagenbau auf
die Kernkompetenzen konzentrieren
■ Schaltanlagenbauer sind herausgefordert, ihre Kosten stetig zu
senken. Gleichzeitig steigern zunehmend vernetzte und interagierende Systeme die Anforderungen an die Elektroverteilung. In diesem
Spannungsfeld können Lohnkosten die entscheidende Größe sein,
die über die Wettbewerbsfähigkeit eines Schaltanlagenbauers entscheidet. WAGO bietet darum für den Schaltschrankbau Lösungen,
die den Anwender von der Planung und Projektierung über das Engineering bis hin zur Prüfung und Inbetriebnahme so unterstützen, dass
vor allem zeitliche Aufwendungen eingespart werden.
Schaltanlagenbauer befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen
gut und günstig – während die Komplexität und Individualisierung ihrer Produkte zunimmt und ihre fachliche Kompetenz gefragt ist, steigt
der Kostendruck, dem Schaltanlagenbauer ausgesetzt sind. Wie wettbewerbsfähig ein Schaltanlagenbauer letztendlich ist, entscheidet
sich darum neben seiner fachlichen Kompetenz vor allem durch die
Effizienz seines Herstellungsprozesses. Für Schaltanlagenbauer gilt,
zeitliche und personelle Ressourcen optimal einzusetzen: nämlich mit
dem Fokus auf Kernkompetenzen wie Konzeption, Dimensionierung
und detaillierter Planung von Schaltanlagen und nicht mit dem Fokus
auf die Auswahl einzelner Komponenten für den Schaltschrank. Produktionsbegleitende Aufwendungen müssen und können optimiert
werden. Und das über den gesamten Herstellungsprozess der Schaltanlage hinweg – von ihrer Planung und Projektierung über ihr Engineering bis hin zu ihrer Prüfung und Inbetriebnahme.
Die Benutzeroberfläche des e!COCKPITs gleicht in ihrer Anmutung aktuellen Office-Programmen. Ihre Startansicht ist als eine
Icon-basierte Bausteinstruktur umgesetzt, um Nutzern auf einen
Blick die Vorlagen bereitzustellen, die benötigt werden.
■ Alles aus einer Hand
Auf diesem Weg können strategische Partner, die über den gesamten
Prozess Lösungen aus einer Hand liefern, mannigfaltige Vorteile für
Schaltanlagenbauer generieren: Kostenvorteile, die beispielsweise
aus einer geringeren Lagerhaltung resultieren oder eine verkürzte
„Time to market“, auf Basis deutlich beschleunigter Prozesse. Mit einem umfangreichen Angebot an zuverlässigen und leistungsstarken
Stromversorgungen bis 40 A, programmierbaren Steuerungen und
einem flexiblen feldbusunabhängigen I/O-System mit über 500 Funktionsmodulen sowie dem breitesten Angebot an Federanschlusstechnik am Markt mit Anschlussquerschnitten von 0,8 bis 185 mm² ist
WAGO optimal dafür aufgestellt, Schaltanlagenbauer gewinnbringend zu unterstützen. Und das als Komplettanbieter im Bereich industrieller Schaltanlagen ebenso wie in der Gebäudeinstallation.
direct industry
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Keine Zeit verlieren: Externe Daten einlesen, Klemmenleiste ohne
vorherige Definition online konfigurieren, automatisch prüfen,
dokumentieren und beschriften – alles in einem Tool.
Muss der Schaltanlagenbauer im Rahmen der Planung eines Schaltplans Daten unterschiedlichster Planungstools importieren, weil es erforderlich ist, Kundenprojektdaten wie Schaltpläne oder Komponentenlisten zu übernehmen, unterstützt WAGO mit dem
Klemmenleistenkonfigurator smartDESIGNER. Das Programm verfügt
über Schnittstellen zu allen gängigen CAE-Systemen. Als Online-Anwendung ist die Software außerdem nutzbar, ohne in die eigene IT
eingebunden werden zu müssen – das spart Zeit und mitunter Kosten,
nämlich dann, wenn die hauseigene IT an einen externen Dienstleister
ausgelagert ist, der die Neuinstallation oder das Update einer Software berechnet. Ist der Schaltplan in die Software eingelesen, kann
die Tragschiene konfiguriert werden, ohne, dass die Eckdaten der
Tragschiene vorab definiert werden müssen. Werden für die Schaltanlage elektromechanische Komponenten und Automatisierungssysteme
von WAGO genutzt, kann der Schaltanlagenbauer die direkte Verknüpfung des smartDESIGNER an den WAGO-eShop nutzen. Hier
stehen jederzeit die aktuellsten Artikeldaten, Datenblätter, Produktfotos sowie Downloads von CAE- und CAD-Daten zur Verfügung. Ist die
Tragschiene konfiguriert wird sie automatisch durch das Tool überprüft. Beispielsweise weist der smartDESIGNER darauf hin, dass bei
Reihenklemmen eine Abschlussplatte gesetzt werden muss, um zu
vermeiden, dass stromführende Teile einander berühren. Nach der
Prüfung können die einmal erarbeiteten Daten zur weiteren Nutzung
oder das nochmalige Review grafisch dargestellt und dokumentiert
werden. Auch Stücklisten, Fotos der verwendeten Produkte oder Beschriftungsdaten für die Komponenten, die später im Schaltschrank
verbaut werden, können erstellt werden.
WAGO unterstütz Schaltanlagenbauer von der
Projektierung bis zur Inbetriebnahme.
Alle Schaltschrankkomponenten von WAGO
verfügen über schnelle Federanschlusstechnik.
Das WAGO-Engineeringtoll e!COCKPIT bietet
maximale Usability.
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■ Keine Zeit bei Installation und Programmierung verlieren
Beim Aufbau seiner Schaltanlage kann es für den Schaltanlagenbauer von Vorteil sein, möglichst viele der Komponenten, die in die Anlage integriert werden sollen, von einem Lieferanten zu beziehen. Zum
einen können dadurch ganze Teile der Schaltanlage vom Lieferanten
vorkonfektioniert und fertig verdrahtet geliefert werden. Das reduziert
die Menge der Komponenten, die vom Schaltanlagenbauer in eigenen Lagern vorgehalten werden müssen.
Zum anderen ermöglicht der Einsatz mehrerer Komponenten eines Herstellers eine unproblematische Programmierung und Inbetriebnahme
vor Ort. Das spart vor allem Zeit, die Schaltanlagenbauer stattdessen in
ihre Kernkompetenzen investieren können. WAGO kann Schaltanlagenbauer mit einem breiten Portfolio für den Schaltschrank unterstützen:
von der Reihenklemme über Relais, Wandler, Trenner und Überspannungsschutz bis hin zur Stromversorgung und Automation. Alle Komponenten von WAGO verfügen über die schnelle Federanschlusstechnik,
die sowohl das aufwendige Schrauben bei der Installation erspart als
auch das Nachziehen von Schrauben nach der Inbetriebnahme. Das
beschleunigt die Konfektionierung der Schaltanlage und die Inbetriebnahme beim Kunden vor Ort. Und weil die CAGE CLAMP®-Anschlusstechnik über Jahre hinweg einwandfreie Kontaktverhältnisse
gewährleistet, fallen weniger Aufwendungen für den After-Sales-Service
und die Wartung an. Schaltanlagenbauer, die international liefern, können bei den Automation-Lösungen von WAGO flexibel den Anschluss
der Feldsignale an die jeweils landesübliche Steuerung finden, ohne
dabei die E-/A-Ebene des I/O-Systems von WAGO wechseln zu müssen.
■ Maximale Usability
Für die Programmierung der gesamten Schaltanlagenkomponenten
wird WAGO mit dem e!COCKPIT ein Engineering-Tool anbieten, das
sich explizit den Themen Benutzerfreundlichkeit und intuitive Bedienung
verschrieben hat. Das Tool unterstützt in einer Umgebung alle Herstellungsschritte von der Hardwarekonfiguration und Programmierung über
die Simulation und Visualisierung bis zur Inbetriebnahme der Schaltanlage. Um Anwendern kostbare Zeit bei der Einarbeitung in das
e!COCKPIT zu sparen, gleicht seine Benutzeroberfläche in ihrer Anmutung den aktuellen Office-Programmen. Damit der Anwender die Übersicht über sein Projekt auch dann behält, wenn die Komplexität zunimmt,
ist die Menügestaltung der Bedienoberfläche kontextsensitiv gelöst.
Das heißt, es werden lediglich die Menüpunkte und Funktionen dargestellt, die sich im aktuellen Status quo der Projektierung oder Bedienung
ausführen lassen. Komponenten können dann per Drag-and-drop im
Hauptbereich der Bedienoberfläche platziert und virtuell miteinander
verbunden werden. Fehlverbindungen werden dadurch von vornherein
ausgeschlossen, anstatt zu einem späteren Zeitpunkt aufwendig identifiziert und behoben werden zu müssen. Über das e!COCKPIT kann die
fertige Schaltanlage außerdem abschließend geprüft werden.
Text: Ulrich Hempen, WAGO
Foto: WAGO
Produkt des Jahres
in der Kategorie Automation
Linux®-Controller PFC200 von WAGO überzeugt die Leser der
Fachzeitschrift Elektronik.
Feierliche Preisverleihung in München. Thomas Maschler (rechts), Leiter Produktmanagement Automation Controls, nahm die Auszeichnung für WAGO
entgegen. Der Linux®-Controller PFC200 wurde in der Kategorie „Automation“ zum Produkt des Jahres 2015 gewählt.
■ Bereits zum 17. Mal hat die Redaktion der Zeitschrift Elektronik ihre Leser dazu eingeladen, das Produkt des Jahres zu wählen.
Die Redaktion hatte dazu aus den
26 Heften und Sonderheften, die im Jahr 2014 erschienen waren, insgesamt 111 Produkthighlights ausgewählt und ihren Lesern in insgesamt elf Kategorien zur Wahl gestellt. In der Kategorie
Automation haben die Leser der Elektronik den Linux®-Controller PFC200 von WAGO auf den ersten
Platz gewählt.
Der PFC200 mit echtzeitfähigem Linux®-Betriebsystem bietet Entwicklern alle Möglichkeiten der
Embedded-Linux-Entwicklung. Mit dem Board-Support-Package (BSP) für den Linux®-Controller
stehen Entwicklern alle Möglichkeiten des Open-Source-Betriebssystems zur Verfügung. Das
WAGO-Basisimage lässt sich durch Open-Source-Pakte erweitern, sodass das Betriebssystem nach
eigenen Wünschen zusammengestellt werden kann. Auf diesem Wege können unterschiedlichste
Umgebungen wie Java, PHP oder Python genutzt werden. Zudem sind über externe CODESYSBibliotheken Erweiterungen der SPS-Funktionalität aus beliebigem C-Code heraus erstellbar.
Grundsätzlich kann der Programmierer die SPS-Laufzeitumgebung auch vollständig durch eigene
C-/C++-Anwendungen im Zugriff auf den Klemmenbus (K-Bus), CAN und PROFIBUS ersetzen.
Die Plätze zwei und drei in der Kategorie Automation der Elektronik-Leserwahl sind an die Firmen
Mikrotron, für eine 25-Mp-Kamera, und Areus, für ein haptisches Sensortastenfeld gegangen.
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Sondermaschinenbau –
wo Andere passen müssen
Anschlussfähig an alle gängigen Bussysteme mit dem I/O-System von WAGO
■ Die Planung und Durchführung von Projekten im Sondermaschinenbau stellt hohe Anforderungen an den Maschinenbauer. Ein umfangreiches Know-how in vielen verschiedenen Bereichen ist notwendig,
um Sondermaschinen etwa für den Automobilzuliefererbereich erfolgreich zu realisieren. Neben den allgemeinen Bereichen Metallbe-
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arbeitung, Elektro- und Automatisierungstechnik sind auch spezielle
Kenntnisse über die Montage und Fertigungsprozesse sowie die
Mess- und Prüftechnik gefordert. Der Sondermaschinenbauer FGB
setzt bei der elektrischen Automatisierungstechnik seiner Sondermaschinen auf Komponenten von WAGO.
Sondermaschinen wie der Hexapod-Prüfstand, den die Fertigungsgerätebau Adolf Steinbach GmbH & Co. KG (FGB) im
Auftrag der Technischen Universität Hamburg-Harburg gebaut
hat, erfordern sehr viel Know-how.
Dass sich ein Unternehmen in der sechsten Generation noch in Familienbesitz befindet und von Mitgliedern der Familie geleitet wird, ist auch
in dem stark vom Mittelstand geprägten Deutschland sicher eine Seltenheit. Die Unternehmen der Firmengruppe Steinbach aus Salz werden
heute von den Urururenkeln des Firmengründers geführt. Zu dessen ursprünglichem Baugeschäft sind im Laufe der Jahrzehnte Steinbrüche,
diverse Unternehmen der Baustoffindustrie und – mit der Fertigungsgerätebau Adolf Steinbach GmbH & Co. KG (FGB) – ein Sondermaschinenbauer hinzugekommen. Seit 1970 hat sich FGB zu einem der führenden Unternehmen in seiner Branche entwickelt. Es entwickelt und
baut heute mit seinen 160 Mitarbeitern für jene Produktionsbereiche
Maschinen und Einrichtungen, für die es noch keine zufriedenstellenden Standardlösungen am Markt gibt. Zudem behauptet sich FGB seit
Jahren im Bereich anspruchsvoller hochdynamischer Prüfstände. Zielmärkte der FGB sind dabei neben der Automobil- und Automobilzulieferindustrie die Luftfahrt sowie Forschungseinrichtungen.
■ Montage- und Prüftechnik integriert
Die von FGB realisierten Maschinen sind sehr unterschiedlich: Komplette Fertigungslinien, die beispielsweise ein spezielles Wälzlager für den
Automobilbau von Anfang bis zum Ende montieren oder Montagelinien
für Komponenten im Automobilbau, die häufig in Zellen unterteilt sind,
in denen die einzelnen Montageschritte ablaufen. Einen ganz anderen
Aufbau hat wiederum ein Hexapod-Prüfstand, den FGB im Auftrag der
Technischen Universität Hamburg-Harburg gebaut hat. Auf diesem können Belastungsprüfungen für beispielsweise Flugzeugküchen durchgeführt werden, indem die auftretenden Beschleunigungen in alle drei
Raumrichtungen mit sechs Freiheitsgraden realistisch simuliert werden.
In vielen Sondermaschinen kombiniert FGB Fertigungs- und Montageschritte mit Mess- und Prüftechnik, weil man auf diese Weise Qualitätssicherungsprozesse direkt in die Produktion integrieren kann.
■ Beratungskompetenz im Engineering
Da FGB immer Maschinen entwickelt und konstruiert, die auf ein spezielles Produkt ausgelegt sind, ist die Losgröße Eins bei FGB der Standard. „Wenn wir für einen Kunden mal eine Kleinserie bauen können“,
so Michael Steinbach, der zusammen mit seinem Cousin Thorsten
Steinbach Geschäftsführer bei FGB ist, „dann ist das für uns schon eine
echte Ausnahme.“ Eben weil sie bei jedem Kundenauftrag von nahezu
Null beginnen müssen, ist bei jedem einzelnen Kundenprojekt viel Beratungskompetenz von den FGB-Fachleuten gefordert. Ein Teil des Engineerings einer neuen Maschine erfolgt in der Regel schon als Vorleistung im Rahmen der Angebotsphase.
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Für Michael Steinbach ist es essentiell, dass aus seinem Haus eine
Wertschöpfung mit enormer Fertigungstiefe abgebildet werden kann:
„Von der Konstruktion und der Elektroplanung über die Bauteilfertigung bis hin zur Elektro- und Automatisierungstechnik können wir alles
selbst machen und sind damit sehr flexibel.“
■ Zentrale Rolle der Elektro- und Automatisierungstechnik
Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg eines Projekts leistet bei FGB die
Elektro- und Automatisierungstechnik, die in die Maschinen integriert
wird. Und bei der setzen die Fachleute von FGB, wo immer möglich,
Lösungen und Komponenten ein, mit denen sie bereits in vorangegangenen Projekten positive Erfahrungen gesammelt haben. „Für die Elektroplanung verwenden wir beispielsweise in den meisten Fällen EPLAN.
Dies fordert zum einen ein Großteil unserer Kunden und zum anderen
hat es sich bei FGB als Standardsoftware für die Elektroplanung etabliert, so Michael Steinbach.
Generell ist die Architektur der Automatisierungstechnik häufig von Kundenvorgaben geprägt, so Steinbach. Nahezu alle Maschinen von FGB
werden durch eine vom Kunden vorgegebene SPS gesteuert, die in einem zentralen Schaltschrank untergebracht ist, in dem neben der Steuerung auch die Komponenten der elektrischen Antriebstechnik ihren
Platz finden. Weil es bei vielen Anwendungen notwendig ist, Daten von
der Automatisierungstechnik an ein übergeordnetes System zu übergeben, werden gleich zu Projektbeginn die Schnittstellen zwischen SPS
und übergeordneten Systemen klar definiert. „Die Übergabe von Daten
an eine Datenbank ist heute in vielen Fällen ein sehr wichtiges Thema“,
erklärt Michael Steinbach: „zudem wachse die Anforderung an benutzerfreundlichen Mensch-Maschine-Schnittstelle zur Zeit extrem. Dies
wird immer mehr zum Verkaufsargument für FGB-Maschinen.
Um den kundenindividuellen Vorgaben entsprechen und an die unterschiedlichen Bussysteme anschließen zu können, die von ihren Kunden
vorgehalten werden, muss FGB vor allem mit der Automatisierungstechnik flexibel reagieren können.
Bei der Wahl des I/O-Systems, mit dem die Ein- und Ausgänge der
Steuerung an die Sensoren und Aktoren der Maschine angebunden
werden, setzt man bei FGB auf Produkte von WAGO, weil für das
WAGO-I/O-SYSTEM 750 eine umfassende Auswahl an Busklemmen
erhältlich ist, mit denen sich praktisch alle Signale sehr einfach anbinden lassen und damit ebenso unterschiedlichste Kundensysteme. Gerade bei den Montagelinien, die in Form von aufeinanderfolgenden Zel-
Michael Steinbach zählt die Vorteile der WAGO-Komponenten auf:
„Universelle Einsetzbarkeit, einfache Montage und natürlich hohe Qualität.“
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len aufgebaut sind, spielt das WAGO-System seine Vorteile aus: Neben
dem zentralen Schaltschrank mit Steuerung lassen sich die einzelnen
Zellen mit abgesetzten kleineren Gehäusen ausstatten, in denen die
Busklemmen des 750er-I/O-Systems untergebracht sind. Mit dieser Architektur lassen sich die Sensoren und Aktoren direkt vor Ort anbinden.
Die Kommunikation mit der zentralen Steuerung erfolgt dann über ein
Bussystem – der Aufwand für die Verkabelung sinkt dadurch enorm.
Das I/O-System kann dazu durch Buskoppler ergänzt werden, die alle
in der Automatisierungstechnik verwendeten Busprotokolle beherrschen. „Dass es für alle Signale die passende Busklemme gibt und das
System über beliebige Bussysteme angebunden werden kann“, zählt für
Michael Steinbach zu den wesentlichen Vorteilen des WAGO-Systems.
■ Alles aus einer Hand
Bei FGB hat man in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Projekte
mit Komponenten von WAGO ausgestattet. Neben den Reihenklemmen und dem WAGO-I/O-SYSTEM 750 setzt man beispielsweise auch
Relais und Netzteile von WAGO ein. Bei FGB schätzt man, viele Komponenten aus einer Hand zu erhalten, die perfekt miteinander funktionieren. Ein weiteres Argument für WAGO als Lieferant: die universellen
Einsatzmöglichkeiten des I/O-Systems, das für jedes Signal die passende Busklemme zur Verfügung stellt sowie die problemlose Kommunikation mit jeder Automatisierungsarchitektur. „Letztendlich entscheidet
aber meist der Kunde darüber, welche Komponenten verwendet werden“, sagt Michael Steinbach abschließend: „Und der ist bei uns von
der Qualität der WAGO-Komponenten überzeugt.“
Text: Frank Sünkel, WAGO
Foto: FGB, Erhard Driesel/vor-ort-foto.de
Schnelle Projektierung und schnelles Engineering durch
Relais, Netzteile und I/O-System aus einer Hand
Das WAGO-I/O-SYSTEM ist an alle gängigen
Bussysteme anschlussfähig.
Die kompakte Bauform des WAGO-I/O-SYSTEMs
erlaubt die Sensor-Aktor-Anbindung vor Ort.
Bei größeren Montagelinien, die in Zellen unterteilt sind, werden die Signale der Sensoren und Aktoren der einzelnen Zellen mit Busklemmen aus dem
WAGO-I/O-SYSTEM 750 angebunden. Die Kommunikation mit der zentralen
Steuerung erfolgt dann über den Buskoppler mit einem beliebigen Protokoll.
Schlaues Lichtszenario
LED-Technik und I/O-Steuerung von WAGO
sorgen für perfekte Lichtsymbiose.
■ Mit einem innovativen und herstellerunabhängigen System für die
Notbeleuchtung sorgt der Grevenbroicher Spezialist Schuster Energieversorgungssysteme für Aufsehen. Erste Kunden stammen aus der
Automobilindustrie; Firmen aus anderen Branchen zeigen großes Interesse. Herzstück der Lösung ist das WAGO-I/O-SYSTEM 750, das
die intelligente Lichtsteuerungsfunktion realisiert.
was noch wichtiger ist: Vordergründig hebt das System den Unterschied zwischen allgemeiner Beleuchtung und Sicherheitsbeleuchtung
auf, denn es lassen sich die gleichen Leuchten verwenden. Ein Teil davon wird dann auch im Notbetrieb gefahren. „Möglich wird das, weil
wir mit SETLON verschiedene Lichtszenarien erzeugen können, indem
wir einzelne Leuchten dimmen“, erläutert Wich.
Geht es um Sicherheitsbeleuchtungen, macht derzeit keine andere Firma
der Schuster Energieversorgungssysteme GmbH & Co. KG etwas vor.
Seit vier Jahrzehnten fertigen die Grevenbroicher alles, was einen Stromausfall abfedert, etwa Systeme für die Notbeleuchtung, Gleichrichter
oder Wechselrichter. Immer schon kam von hier Spitzenqualität gepaart
mit neuen Ideen. Das hat Schuster einen äußerst guten Ruf und erstklassige Referenzen verschafft. So statteten die Grevenbroicher etwa das
Berliner Olympiastadion, Shops von Apple oder die Messe in Frankfurt
und Düsseldorf aus. Seit Kurzem aber findet sich Schuster in einer neuen
Rolle wieder: Die Firma gehört nicht mehr nur zu den Besten ihres Faches, vielmehr steht sie jetzt an der Spitze technologischer Entwicklungen in ihrer Branche. „Wir sind mit unserem System ein ordentliches
Stück nach vorne gegangen“, sagt Geschäftsführer Jens Wich.
Das klingt fast bescheiden. Tatsächlich haben die Grevenbroicher ein
in mehrerer Hinsicht innovatives und vor allem bisher einzigartiges System für die Notbeleuchtung konzipiert und es bereits in mehreren Werken eines Automobilherstellers installiert. SETLON ist eines der wenigen Systeme am Markt, das auf moderner LED-Technik basiert. Aber
■ Jede einzelne LED ist steuerbar
Für den Notbetrieb des Lichts in Gebäuden gibt es eine ganze Fülle an
Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Kein Wunder, denn von einer
guten Notbeleuchtung hängen Menschenleben ab. So soll die Notbeleuchtung etwa über einen bestimmten Zeitraum Rettungswege und Hinweise auf die Fluchtwege ausleuchten. Eine andere Vorgabe ist, Arbeitsplätze mit hohem Gefahrenpotential mit genügend Licht zu versorgen.
Auch soll die Notbeleuchtung einer Panik vorbeugen, indem mit flächiger Beleuchtung einem Engegefühl entgegengewirkt wird. Und muss
trotz eines Stromausfalls die Arbeit weitergehen, etwa in Krankenhäusern, ist Ersatzlicht gefragt. Für jedes Szenario sind unterschiedliche
Helligkeiten vorgeschrieben. Klassischerweise wird dies mit einem System aus Leuchtstoffröhren oder Glühlampen erreicht. Mit modernen
LED-Leuchten ist es einfacher. „Der große Vorteil der LED-Technik ist ja,
dass sich mit ihr jedes gewünschte Lichtszenario erzeugen lässt“, sagt
Gerhard Rabben, Vertriebschef bei Schuster. Noch dazu ist LED-Technik
sehr viel robuster, langlebiger und stromsparender.
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Gerhard Rabben, Vertriebschef bei Schuster: „Der große Vorteil
der LED-Technik ist ja, dass sich mit ihr jedes gewünschte Lichtszenario erzeugen lässt.“
Um aber mit LED-Leuchten unterschiedliche Lichtszenarien zu realisieren, muss sich jede Diode einzeln ansprechen lassen. Außerdem müssen alle Bestandteile einer Notbeleuchtung überwacht werden können.
Denn nur dann lässt sich sicherstellen, dass bei einem Stromausfall tatsächlich alles wie gewünscht funktioniert. Das Problem dabei: „Für das
Steuern und auch das notwendige Überwachen einer Notbeleuchtung
wurden klassischerweise zusätzliche Komponenten in Leuchten verbaut“, erklärt Jens Wich. Dieses Vorgehen ist auch heute noch branchenüblich – trotz erheblicher Nachteile. Werden Leuchten nachträglich umgebaut, verlieren sie das CE-Zeichen und damit die
Betriebserlaubnis. Bei Schuster ging man deshalb einen anderen Weg:
Anstatt die Leuchten umzubauen, hauchten die Grevenbroicher ihnen
von zentraler Stelle aus Intelligenz ein. „Wir verwenden das WAGOI/O-SYSTEM 750 von WAGO als Steuerelement, um die Leuchten
über das Kommunikationsprotokoll DALI ansprechen zu können.
Bis zu 16 Kanäle auf 12 mm Baubreite: Die I/O-Module des
WAGO-I/O-SYSTEMs 750 sind besonders kompakt. Mittlerweile stehen über 500 verschiede Module für nahezu jede
Aufgabe zur Verfügung.
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Im Ergebnis können wir jede LED einzeln steuern und überprüfen“,
so der Schuster-Geschäftsführer.
■ Offenes System lässt Kunden die Wahl
Die Nutzung des offenen Protokolls DALI (Digital Addressable Lighting
Interface) hat noch einen anderen vorteilhaften Effekt: So gut wie jede
am Markt verfügbare Leuchte, die DALI versteht, kann verwendet werden. Das ist keineswegs selbstverständlich. In der Regel nutzen Hersteller
ihre eigenen Protokolle und Standards. Die Systeme sind geschlossen,
alle Komponenten und Ersatzteile können nur von einer Firma bezogen
werden. SETLON dagegen lässt Kunden die Wahl. Weil die WAGOSteuerung zudem feldbusunabhängig ist, kann Schuster das System mit
allen gängigen Kommunikationswegen der Gebäudeleittechnik wie
MODBUS, BACnet oder ETHERNET verknüpfen.
Das gesamte System lässt sich so an zentraler Stelle abbilden, steuern
und überwachen. „Das ist inzwischen ein sehr großes Thema“, sagt Jens
Wich. „Das Schöne ist, dass wir mit den WAGO-Produkten auf fertige
und ausgereifte Lösungen zurückgreifen können. Somit können wir
Schnittstellen professionell anbinden.“ Über das Internet ist SETLON
ebenfalls erreichbar, was eine Ferndiagnose per Web-Browser ermöglicht. Besonders im Fehlerfall ist das äußerst hilfreich und kostenschonend.
Zentrales Element, das bei SETLON zum Einsatz kommt, ist die Steuerung
PFC200. Der äußerst platzsparende WAGO-Controller stellt zusätzliche
Schnittstellen bereit und beherrscht zahlreiche Protokolle, um mit den unter- und übergeordneten Systemen zu kommunizieren. Zusammen mit den
verschiedenen I/O-Modulen, aus denen sich der I/O-Knoten individuell
aufbauen lässt, realisiert der Controller die intelligente Lichtsteuerungsfunktion. „Ein wesentlicher Punkt ist, dass der PFC200 auf Linux® basiert,
also ebenfalls auf einem offenen System“, sagt Jens Wich. Kunden müssen sich demnach bei der Konfiguration und Administration, die dank des
in den Controller integrierten Web-Servers auch über das Internet möglich ist, nicht zwingend auf einen Softwarehersteller festlegen. Wollen
Anwender nicht mit Linux® in Berührung kommen, lässt sich der PFC200
alternativ über die CODESYS-Programmierumgebung konfigurieren.
Neuer Maßstab: Mit Hilfe des WAGO-I/O-SYSTEMs 750 entwickelte der Grevenbroicher Spezialist Schuster Energieversorgungssysteme die erste herstellerunabhängige und dimmbare
LED-Notbeleuchtungsanlage; im Bild: Geschäftsführer Jens Wich.
■ Notbeleuchtung der 4. Generation
Die Zusammenarbeit von Schuster und WAGO reicht schon mehr als
zehn Jahre zurück. Mit SETLON ist die Verbindung noch enger geworden. Wurden bisher separate Notbeleuchtungslösungen erarbeitet, so
bietet das moderne Beleuchtungskonzept für die industrielle Anwendung ganz neue Möglichkeiten. Der erste Kunde, der die Vorzüge von
SETLON nutzt – ein großer Automobilhersteller –, wurde durch einen
Fingerzeig des Partners auf Schuster aufmerksam. „Ursprünglich wollten die Haustechniker des Unternehmens den Bau einer Steuerung für
ihre neue und anspruchsvolle Notbeleuchtung mit unseren Produkten
selbst in die Hand nehmen“, berichtet WAGO-Mann Rudolf Kosubek,
der auch Schuster seit Jahren kennt. Kosubek vermittelte. „Ich wusste
ja, dass es mit Schuster eine Firma gibt, die so etwas bereits gebaut
hat.“ Eine erste Testinstallation überzeugte. Seitdem hat Schuster rund
ein Dutzend Standorte des Autokonzerns im europäischen Ausland
Die Steuerung PFC200 aus dem WAGO-I/O-SYSTEM 750 ist das
Herzstück von SETLON. Die Notbeleuchtungsanlage spricht die
Leuchten über DALI an, alle Informationen lassen sich zudem zum
GLT-System übertragen.
mit SETLON ausgerüstet. Weitere werden folgen. Ein weiterer Clou:
Die gesamte Technik für SETLON kann Schuster auf äußerst wenig
Platz unterbringen. Die Vorgabe des Autokonzerns, dass die Schaltschränke sich an die schmalen Betonträger der Werkshalle montieren
lassen und nicht breiter als sie ausfallen durften, war damit erfüllt.
Schon sind andere Autobauer sowie Firmen etwa aus der Chemieindustrie auf SETLON aufmerksam geworden. Interessenten geben sich in
Grevenbroich derzeit die Klinke in die Hand. Auch das ist kein Wunder,
denn schnell hat sich herumgesprochen, dass SETLON technologisch
einen großen Sprung bedeutet. „Wenn ich die Systeme für die Notbeleuchtung der letzten Jahrzehnte Revue passieren lasse, stehen am Anfang solche, die sich lediglich an- und ausschalten lassen. Danach folgten erste automatisierte Steuerungs- und Überwachungsfunktionen über
einen Datenbus. Dann konnten wir auch einzelne Leuchten zusammenfassen und in Kreisen schalten. Mit unserem System, über das sich mithilfe der WAGO-Controller jede einzelne LED computergestützt steuern
und überwachen lässt, sind wir sozusagen bei der vierten Generation
von Notbeleuchtungssystemen angekommen“, führt Jens Wich aus.
Nach den ersten erfolgreichen Installationen stellte Schuster das
SETLON-System im April auf der Frankfurter Branchenleitmesse „Light &
Building“ offiziell vor. Spätestens seitdem weiß jeder, der sich mit dem
Thema Notbeleuchtung beschäftigt, wer den Markt technologisch vorantreibt. Jens Wich formuliert es erneut bescheiden: „Ich denke, es zweifelt keiner mehr an, dass wir etwas von Notbeleuchtung verstehen.“
Text: Daniel Kocks, WAGO
Foto: WAGO
Das feldbusunabhängige System von WAGO erlaubt
die Kommunikation mit allen gängigen Gebäudebussen.
Dank des Linux®-Controllers PFC200 haben Anwender
bei der Software die freie Wahl.
Mit dem WAGO-I/O-SYSTEM 750 kann jede LEDLeuchte einzeln über DALI angesteuert werden.
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ADRESSEN
WAGOdirect industry April 2015
D
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RedaktionStefan Keggenhoff
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