Nr. 1/2 2015 Nr. Berner 1/2 •KMU Februar 20151 Aktuell Die Zeitschrift für innovative Unternehmen Inhalt Gewerbekammer: Parolen für die Abstimmungen vom 8. März 2015 Parolen 1 Nein zur Energie- und zur Familien-Initiative 3Editorial Eine Steuer auf Erbschaften ist Gift für die Unternehmen 5 Die Raumplanung hat Priorität Das Mittel muss heissen: «Anreize schaffen!» 8 Wintertagung der Verbandsspitze I Den Verbandsauftritt grundlegend überdacht 9 Wintertagung der Verbandsspitze II Die Berufsbildung bleibt ein Schwerpunktthema 11KMU-Rating Die eidg. Wahlen werfen ihre Schatten voraus 3 Informationen aus dem Verband 1 Ein wirtschaftlicher Befreiungsschlag für Bern 5 Agenda 1 Gewerbeausstellungen Die Mitglieder der Bernischen Gewerbekammer erteilten beiden Initiativen eine deutliche Abfuhr. Anzeige Wo KMU einfach ins Geschäft kommen. Wir sind einfach Bank. Die Initiativen von GLP und CVP sind abzulehnen Die am 8. März zur Abstimmung gelangende Volksinitiative «Energie- statt Mehrwertsteuer» der GLP wird vom Gewerbeverband Berner KMU ebenso zur Ablehnung empfohlen wie die Familien-Initiative der CVP. Weiter befasste sich die Gewerbekammer mit der Teilrevision der Baugesetzgebung, welche in der vorgelegten Form zurückgewiesen wird. Autor: Hubert Wili Bild: Walter Pfäffli Die Gewerbekammer, das Parlament von Berner KMU, befasste sich eingehend mit den beiden Initiativen. GLP-Nationalrat Jürg Grossen warb für das Volksbegehren seiner Partei mit den Worten: «Mit der Initiative wollen wir den Energieverbrauch in der Schweiz senken und gleichzeitig die Produktion erneuerbarer Energien ankurbeln». Dies soll mit der schrittweisen Abschaffung der Mehrwertsteuer und der Einführung einer Energiesteuer geschehen. «Mit dieser Abgabe würde ein Anreiz zum Energiesparen geschaf- fen», meinte der grünliberale Politiker. Zudem würden die erneuerbaren Energien (Wasser, Holz, Sonne, Wind, Geothermie und Biotreibstoffe) einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erhalten. Das Volksbegehren verfolge vier Ziele: Dem Klimawandel werde wirksam entgegengetreten, die Energiewende könne wirtschaftsfreundlich umgesetzt werden, der Atomausstieg sei gesichert und die Energie-Auslandabhängigkeit werde reduziert. BDP-Ständerat Werner Luginbühl hielt diesen Argumenten entgegen: «Würde die Mehrwertsteuer abgeschafft, müssten mit der neuen Ener(Fortsetzung Seite 4) WERBEANSTALT.CH Wasserspender von Oxymount liefern erfrischendes Trinkwasser direkt vom Wasserhahn. Still, oder angereichert mit Kohlensäure und Sauerstoff. Oxymount Wasserspender sind die ökologische und ökonomische Lösung für mehr Power und längeren Atem Ihrer Mitarbeiter. Testen Sie das passende Gerät für Ihren Betrieb jetzt einen Monat lang gratis und franko. Mehr Informationen unter www.oxymount.ch oder 044 783 86 66. Berner KMU Nr. 1/2 2015 3 Editorial Eine Steuer auf Erbschaften ist Gift für die Unternehmen Die kleinen und mittleren Unternehmen sehen sich mit wichtigen Vorlagen konfrontiert: Am 8. März ist die völlig verfehlte Initia tive «Energie- statt Mehrwertsteuer» zu versenken und am 14. Juni muss die Erbschaftssteuer-Initiative von EVP und linken Parteien beerdigt werden. Hubert Wili Es ist eine Binsenwahrheit: Die Schweiz lebt von den kleinen und mittleren Unternehmen. Es sind diese Betriebe, die tagtäglich für Arbeit und Wohlstand sorgen. Dass dies die Linke und die Gewerkschaften wenig kümmert, wissen wir längst. Dass sie aber – ganz im Sinne ihrer Ideologie nach Überwindung des Kapitalismus – die Familienbetriebe an die Wand fahren wollen, ist mehr als bedenklich. Die Erbschaftssteuer-Initiative verlangt, dass der Bund eine nationale Erbschafts- und Schenkungssteuer von 20 Prozent auf dem Nachlass einführt. Wenn im Erbfall ein solch hoher Prozent satz des Verkehrswerts der Firma in bar an den Staat abzuliefern ist, hat das dramatische Folgen. Denn in sehr vielen Fällen werden die freien Mittel für die Entrichtung der Steuer schlicht fehlen. Mit anderen Worten: Die Initiative trifft die Familienbe triebe und die KMU-Wirtschaft in ihrem Kern, weil sie familien interne Nachfolgeregelungen durch die horrende Steuerforde rung im Erbfall praktisch verunmöglicht. «Berner KMU Aktuell» Nr. 1/2 2015 Auflage: 16 710 Expl. (notariell beglaubigt) Erscheint zwölfmal jährlich ISSN 2296-8318 Redaktion Hubert Wili, Postfach 1314, 3401Burgdorf, Tel. 034 420 65 65, Fax 034 423 07 32 [email protected] Werbung/Inserate Stämpfli AG, Inseratemanagement Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 300 63 89 Druck und Spedition Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 300 66 66 Administration/Adressmutationen Berner KMU, Postfach 1314, 3401Burgdorf, Tel. 034 420 65 65, Fax 034 423 07 32, [email protected] Hauptargument der Initianten ist die «Gerechtigkeit». Sie finden es ungerecht, wenn ein Erbe ohne Leistung zu Vermögen kommt. Wer das behauptet, verschweigt, dass jeder vererbte Franken schon x-fach besteuert wurde. – Wenn der Steuervogt nach dem Tod eines Erblassers die hohle Hand macht, ist dies weit entfernt von gerecht. Die Initiative gefährdet die Existenz zehntausender Familien unternehmen. Ein massiver Verlust von Arbeitsplätzen wäre die Folge. Fazit: Wer Kurs auf die Verelendung der Schweiz setzt, verliert jede Glaubwürdigkeit und muss mittels Stimmzettel gemassregelt werden. 4 Berner KMU Nr. 1/2 2015 Gewerbekammer: Parolen für die Abstimmungen vom 8. März 2015 (Fortsetzung von Seite 1) Werner Luginbühl und Jürg Grossen kreuzten zur Energiesteuer-Initiative die Klingen, Nadja Pieren und Urs Gasche taten dies zur Familien-Initiative (oben v.l.) Unten: Präsident Toni Lenz rief die Mitglieder der Gewerbekammer dazu auf, bereits jetzt den Bekanntenkreis auf die Wahlen vom 18. Oktober einzustimmen. giesteuer über 22 Milliarden Franken kompensiert werden. Die Folge davon wären unverhältnismässig hohe Energieabgaben, die den klimapolitischen Aspekt der Vorlage bei Weitem übersteigen würden». Enorme Preiserhöhungen befürchtet Es wäre nicht nur mit einer massiven Erhöhung des Benzinpreises um rund drei Franken zu rechnen. Auch das Heizöl würde massiv teurer. Die Wirtschaft, welche sich ohnehin in einer schwierigen Phase befindet, hätte unter den stark steigenden Energiekosten zu leiden. «Schweizer Produkte würden im Ausland viel teurer, da exportorientierte Güter heute nicht der Mehrwertsteuer unterliegen, bei einer Annahme der Initiative aber unter die Energiesteuer fallen würden», führte Werner Luginbühl aus. Kantons- und Gemeindesteuern abgenommen. «Dank der Steuerbefreiung der Familienzulagen soll damit Schluss sein. Davon profitieren alle steuerpflichtigen Familien mit Kindern sowie Familien mit Kindern in Ausbildung», meinte Nadja Pieren. Die Initiative helfe vor allem Mittelstandsfamilien; diese würden um rund 100 Franken pro Monat entlastet. Bund, Kantone und Gemeinden müssten halt die durch das Volksbegehren entstehenden Einnahmenausfälle kompensieren. Eine klare Absage Nationalrat Christian Wasserfallen (FDP) erinnerte an den Sinn einer Lenkungsabgabe: «Diese ist an die Bevölkerung zurück zu erstatten. Da dies hier nicht der Fall ist, handelt es sich um eine Steuer ohne grossen Lenkungseffekt». FDPGrossrat Adrian Haas mahnte: «Da die Exportwirtschaft bereits heute in einer sehr schwierigen Situation ist, dürfen wir die Kosten nicht noch erhöhen». Jürg Grossen wusste, dass er einen schweren Stand haben würde. Es gelang ihm nicht, ein Mitglied der Gewerbekammer zu überzeugen. Grossmehrheitlich gegen eine Stimme (bei zwei Enthaltungen) wird die Initiative zur Ablehnung empfohlen. Die Familien stärken?... SVP-Nationalrätin Nadja Pieren setzte sich für die Initiative «Familie stärken! Steuerfreie Kinder- und Ausbildungszulagen» ein. Das heutige Steuersystem sei für die Familien ungerecht. Denn von den Familienzulagen werde den Familien gleich wieder 20 Prozent durch Bundes-, …oder den Staat schwächen? BDP-Nationalrat Urs Gasche zeigte sich unzimperlich und enttarnte die CVP-Initiative: «Hier geht es einzig darum, vor den Wahlen das Image als Familienpartei in Erinnerung zu rufen. Dies ist populistisch». Die Initiative hätte laut Urs Gasche fast eine Milliarde Franken Einnahmenausfälle für Bund, Kantone und Gemeinden zur Folge; für den Kanton Bern rund 88 Millionen Franken. Diese Beträge könnten nicht einfach anderswo kompensiert werden. Überdies würden Bund, Kantone und Gemeinden bereits heute eine aktive und nachhaltige Familienpolitik betreiben. Und: «Werden die Kinder- und Ausbildungszulagen bei der Bemessung der Einkommenssteuern nicht berücksichtig, widerspricht dies dem Grundsatz der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit», sagte der ehemalige Berner Finanzdirektor. Seine Argumente überzeugten die Mehrheit: Die Gewerbekammer fasste die Nein-Parole mit 39 zu 10 Stimmen; 14 Mitglieder plädierten für Stimmfreigabe. Berner KMU Nr. 1/2 2015 5 Gewerbekammer: Das Dossier Raumplanung hat höchste Priorität Das Mittel muss heissen: «Anreize schaffen!» Unter dem Traktandum «Aktuelles aus der Politik» nahm Christoph Erb, Direktor des Gewerbeverbands Berner KMU die Teilrevision der Baugesetzgebung unter die Lupe. Für ihn ist klar: «Dieses Dossier hat für die bernische Wirtschaft und für Berner KMU hohe Priorität», sagte er anlässlich der Sitzung der Bernischen Gewerbekammer. Bilder: Walter Pfäffli Direktor Christoph Erb: «Der Gewerbe verband Berner KMU stellt sich klar gegen unverhältnismässige Eingriffe». Christoph Erb erläuterte die im Zuge der Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG) auf kantonaler Ebene zur Debatte stehenden Vorlagen sowie die entsprechenden, kritischen Eingaben des Gewebeverbands Berner KMU. Hauptziel des revidierten RPG ist ein sorgsamerer Umgang mit dem Boden. Siedlungen sollen vorab nach innen weiter entwickelt werden, beispielsweise durch verdichtetes Bauen oder die Umnutzung von Brachen. Kulturland soll geschont werden. Die raumplanerische Umsetzung liegt bei den Kantonen. «Bezüglich der Umsetzung des revidierten RPG bleibt schleierhaft, weshalb die Regierung den Boden des Verhältnismässigen und Vernünftigen verlässt, indem sie insbesondere die Mehrwertabschöpfung sowohl hinsichtlich der Anwendbarkeit als auch der Abgabesätze wesentlich ver- schärft und betreffend Baulandverflüssigung alles Erdenkliche inklusive Enteignung vorschlägt», sagte Christoph Erb. Die Konsequenz: «Wir weisen den Entwurf als Ganzes zurück». Nicht akzeptabel seien insbesondere die Möglichkeit zur Anordnung von Enteignungen und die überrissenen Sätze bei der Mehrwertabschöpfung. Eine leere oder bisher kaum überbaute Parzelle, die ein Unternehmen für sich als langfristige Reserve frei halten möchte, soll nach Absicht des Regierungsrats zwangsweise zu anderen Zwecken überbaut werden können. Hinzu kommen gemäss dem Entwurf viele neue Auflagen und Kontrollen. Christoph Erb hielt dazu fest: «Der Gewerbeverband Berner KMU stellte sich in seiner Vernehmlassung von Ende September 2014 klar gegen diese unverhältnismässigen Eingriffe». Potentielle Investoren nicht mit Massnahmen abschrecken Als nächstes wird sich der Grosse Rat mit der Vorlage befassen. «Wegen ihrer hohen Bedeutung für die allermeisten KMU, die Gemeinden und die Regionen räumt der Leitende Ausschuss des Gewerbeverbands Berner KMU der Revision des Baugesetzes eine sehr hohe Priorität ein», führte der Referent weiter aus. Für ihn ist klar: «Primär müssen Anreize geschaffen werden und nicht Zwangsmassnahmen, welche potentielle Investoren abschrecken». In einer weiteren Stellungnahme von Mitte Dezember 2014 kritisierte der Verband den vom Regierungsrat vorgelegten Entwurf zum Richtplan 2030. Darin wird einleitend festgehalten, dass sich der Kanton Bern bezüglich der Anforderungen an die Trennung des Siedlungs- und Nichtsiedlungsgebiets auf einem guten Stand befinde, auch wenn dies der Regierungsrat nicht wahrhaben wolle. «Wie im vorgelegten Raumplanungsbericht 2014 würdigt der Regierungsrat auch im Richtplan 2030 den tatsächlichen Planungsstand un- seres Kantons zu wenig positiv, räumt der wirtschaftlichen Entwicklung des Kantons und seiner Regionen zu wenig hohe Priorität ein und geht die neuen Herausforderungen zu wenig offen und mit zu grossen regulatorischen Ambitionen an», mahnte Christoph Erb. Gegen die vorgeschlagene Verknappung von Bauland So gehe es beispielsweise auch um die Frage, ob die Raumplanung tatsächlich alle denkbaren Entwicklungen bremsen müsse oder ob sie nicht viel mehr eine erwünschte Entwicklung des Kantons ermöglichen und fördern sollte. Dies beispielsweise im Bereich der Siedlungsentwicklung nach innen. Auch hier gelte der Grundsatz: «Zwang ist der falsche Ansatz». Folglich sei auch die vorgeschlagene Verknappung von neuem Bauland aus wirtschaftspolitischer Sicht nicht akzeptabel. Die von der Bauernorganisation LOBAG, den Grünen sowie der BDP lancierte und eingereichte Kulturlandinitiative nimmt ebenfalls die Raumplanung ins Visier. Der Regierungsrat will sie ohne Gegenvorschlag zur Abstimmung vorlegen, welche im kommenden Jahr stattfinden dürfte. Der Grosse Rat ist indessen frei, beispielsweise im Rahmen der Baugesetzgebung einen Gegenvorschlag zu formulieren. 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Nach gewalteter Aussprache steht fest: Die Mitgliedergewinnung, die Mitgliederpflege, die Veranstaltungen und die verschiedenen medialen Auftritte müssen einer Frischzellenkur unterzogen werden. Die Zahlen verdeutlichen es: Zwei Drittel der Gewerbevereine verzeichnen einen kontinuierlichen Mitgliederschwund. Folglich sind wirksame Massnahmen für eine Trendwende einzuleiten. – Um die Meinung der Die Vereinspräsidenten Marlis Mosimann, Basis über mögliche Ursachen zu erPeter Soltermann und Kurt Wyss machten fahren, lud die Verbandsspitze drei konkrete Anregungen. Christoph Erb, örtliche Präsidenten von GewerbeDirektor Berner KMU, Jürg Simmen, vereinen zu einem GedankenausLandesteilvertreter Biel-Seeland und Toni tausch ein. Lenz, Präsident Berner KMU studieren die Marlis Mosimann, Präsidentin des Publikation von Belper KMU (im Gegenuhr Gewerbevereins Zäziwil und Umgezeigersinn). bung betont die Wichtigkeit der alle vier Jahre stattfindenden Gewerbeausstellung. Hier könne der Mehrwert einer Mitgliedschaft sichtbar gemacht werden. Als Präsidentin achte sie weiter darauf, Jungunternehmer oder Neuzuzüger zu gewinnen. Dies geschehe in erster Linie durch das persönliche Gespräch und mittels Einladung zur Hauptversammlung. Potentielle Neumitglieder müssten unbedingt auf das grosse Netzwerk aufmerksam gemacht werden. Marlis Mosimann erwähnt als Ideen zu Handen Berner KMU Anlässe mit Bundesräten in allen Landesteilen oder einen Leitfaden für Berufsbildungsmessen. Peter Soltermann, Präsident von Thuner KMU, weist auf die beiden jährlich stattfindenden Anlässe hin: An der Hauptversammlung und am Gewerbeabend würden viele Gedanken ausgetauscht. Als Kommunikationsmittel setzt der Verein auf die Gewerbepost und die Website. Es wird ein enger Kontakt zur Politik gepflegt. Peter Soltermann ist der Auffassung, dass Mitgliederwerbung Chefsache ist. Neumitglieder müssten durch den persönlichen Kontakt gewonnen werden. Er wünscht einen überarbeiteten Werbeflyer, worin sich nicht nur der Dachverband widerspiegelt, sondern auch Hinweise über die Tätigkeiten der örtlichen Vereine zu finden sind. Kurt Wyss, Präsident des Gewerbevereins Langenthal, erwähnt den traditionellen, stets attraktiven Neujahrsapéro. Dazu würden auch potentielle Neumitglieder eingeladen. Anlässe müssten aussergewöhnlich sein. Als besondere Vorteile einer Mitgliedschaft nennt Kurt Wyss die Kontakte untereinander. Der Bevölkerung müsse ausserdem aufgezeigt werden, was der Gewerbeverein alles biete. Wichtig sei weiter, dass im Vorstand Mitglieder mit einer politischen Charge im Stadt- oder Gemeinderat vertreten seien. Kurt Wyss regt an, dass Berner KMU in den Landesteilen regelmässig einen Workshop für interessierte Präsidenten organisiert. Die anschliessenden Diskussionen führten zu konkreten Vorschlägen, welche durch die Geschäftsstelle wei- terbearbeitet werden. Hier die wichtigsten Ergebnisse: – Der jährlich stattfindende Anlass für Präsidentinnen und Präsidenten ist aufzuwerten. Hier ist der persönliche Austausch zu pflegen oder es sind Hilfestellungen anzubieten, so etwa bei der Suche nach Vorstandsmitgliedern. – Anlässlich der Sitzungen der Bernischen Gewerbekammer sind nicht einzig Parolen zu fassen, sondern auch politische Themen zu behandeln, die den Verband in der nächsten Zeit beschäftigen werden. - Der Werbeflyer ist zu überarbeiten. Im Fokus sollen die Mitgliederwerbung der Gewerbevereine stehen und nicht primär die Leistungen des Kantonalverbands. – Neu gegründete Unternehmen werden durch die Geschäftsstelle von Berner KMU erfasst und den zuständigen Präsidenten gemeldet. Diesen wird eine Checkliste zum weiteren Vorgehen zugestellt. – Im Bereich Internet werden unter anderem eine neue Mitgliederdatenbank eingesetzt, die Homepage erneuert sowie Tools für Websites der Gewerbevereine aufgeschaltet. – Betreffend Berufswahl ist den Gewerbevereinen eine Arbeitshilfe zur Verfügung zu stellen mit dem Ziel, die Chancen der KMU am Lehrstellenmarkt zu verbessern. Nebst allgemeinen Informationen sollen darin Modelle skizziert werden, um die Schüler auf die Berufsbildung aufmerksam zu machen. (hw) Berner KMU Nr. 1/2 2015 9 Wintertagung des Leitenden Ausschusses Marianne Mägert, Präsidentin des Gewerbevereins Aaretal, erläuterte den Mitgliedern des Leitenden Ausschusses von Berner KMU das erfolgreiche Projekt «Gewerbe trifft Schule». Dabei absolvieren die Schüler der 7. Klassen von Münsingen, Rubigen, Wichtrach und Tägertschi eine obligatorische Berufstour, die ihnen verschiedene Berufe und Betriebe näher bringt. Dadurch werden Lehrkräfte und Gewerbebe triebe gleichermassen mit der Berufsbildung konfrontiert. Die Berufsbildung bleibt ein Schwerpunktthema Die Berufsbildung, die Unterstützung der Gewerbevereine bei ihrer Mitgliederwerbung, die eidg. Wahlen, die Raumplanung und das Baugesetz, die Revision des Steuergesetzes sowie die Strasseninfrastruktur bilden die diesjährigen Schwerpunkte. Nachdem sich der Gewerbeverband Berner KMU und insbesondere sein Direktor Christoph Erb äusserst stark zu Gunsten des Grossanlasses SwissSkills Bern 2014 eingesetzt haben, sollen die Berufs- und die Höhere Berufsbildung auch im Jahr 2015 Schwerpunktthemen sein. Christoph Erb, der als Präsident von SwissSkills Bern 2014 amtierte, umschreibt das weitere Vorgehen so: «Wir wollen den Schwung der ersten gemeinsamen Berufsmeisterschaften ausnützen und bei der Berufsbildung die Themenführerschaft halten und ausbauen». Einen politischen Schwerpunkt setzt Berner KMU bei den eidg. Wahlen vom 18. Oktober. Das verbandsinterne Begleitorgan hat verschiedene Massnahmen eingeleitet, um die gewerbenahen Kandidaturen möglichst gut unterstützen zu können. Ein erstes Rating ist unter www.wähltkmu.ch einzusehen. Weiter hat die Verbandsspitze die Teilrevision des Raumplanungsgesetzes, das Baugesetz und den Richtplan den Schwerpunkten 2015 zugeordnet. In diesen Bereichen zeichnen sich politische Grossbaustellen ab, die keinesfalls dem rot-grünen Lager überlassen werden dürfen. Berner KMU wird überbordende Interventi- onen mit allen Mitteln bekämpfen (siehe Seite 5). Heisse Auseinandersetzungen wird auch die Revision des Steuergesetzes absetzen: Der Gewerbeverband Berner KMU spricht sich klar gegen die vom Regierungsrat vorgeschlagene Begrenzung des Fahrkostenabzugs auf 3000 Franken pro Jahr aus. Eine solche kalte Steuererhöhung ist inakzeptabel. Sodann will Berner KMU einen Akzent bei der Strasseninfrastruktur setzen. Ausführungsreife Projekte sollen vorangetrieben und die dringenden Verkehrssanierungen im Emmental und im Oberaargau rasch realisiert werden. Schliesslich unterstützt Berner KMU den Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) bei dessen eidgenössischen Nein-Kampagnen zur Erbschaftssteuer-Initiative und zur neuen Billag-Steuer. (hw) 10 Berner KMU Nr. 1/2 2015 Management auf Zeit ? Adlaten sind erfolgreiche, ehemalige Führungskräfte, welche ihre Erfahrung und Kompetenz KMUs zur Verfügung stellen. Wir unterstützen Sie praxisorientiert: [email protected] Finanz- oder Personalfragen? Marketing- oder Engineeringprobleme? Start-up-Coaching oder Nachfolgeregelung? www.adlatus-bern.ch DIE OPEL NUTZFAHRZEUGE SCHWERTRANSPORT LEICHT GEMACHT. Bereit für jeden Auftrag. Unsere Nettopreismodelle mit einem Kundenvorteil von bis zu CHF 11’000.– (Opel Movano inkl. Swiss Pack.)) 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Der Gewerbeverband Berner KMU hat zusammen mit dem sgv bereits im Vorfeld des Wahlkampfs ein Rating zu den amtierenden National- und Ständeräten erstellt. Dabei wurden für die Volksvertreter 215 KMU-relevante Abstimmungen zu 169 unterschiedlichen Themen analysiert. Dies von der Wintersession 2011 bis zur Wintersession 2014. Am stärksten gewichtet wurden dabei die Abstimmungen über Geschäfte, welche die KMU stark und direkt betreffen. Dazu gehören das Raumplanungsgesetz, die 1:12-Initiative, die Initiative zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung oder der Konsumentenschutz. In der Rating-Liste nicht aufgeführt ist Heinz Siegenthaler (BDP), da er erst kürzlich für Ursula Haller nachgerückt ist. Auch die Mitglieder des Ständerats wurden unter die Lupe genommen. Von den 46 Vertreterinnen und Vertretern hat der Berner BDP-Standesherr Werner Luginbühl den 14. Platz erreicht. SP-Mann Hans Stöckli liegt auf Rang 33. (hw) 12 Berner KMU Nr. 1/2 2015 Berner KMU Marktplatz Baugeschäft Bürobedarf Inkasso Rene Faigle ag Neubauten Sanierungen Umbauten Kernbohrungen Kundendienst W. + J. Kobel AG Untermattweg 40 3027 Bern Telefon 031 992 17 16 www.kobel-ag.ch Brüggliweg 18 · 3073 Gümligen Tel. 031 555 31 00 · Fax 031 555 31 01 www.faigle.ch · [email protected] Küchenbau / Holzbau Glasereien Buchhaltung / Treuhand Küchen Schreinerei Innenausbau Schränke Bühler Küchen AG | 3006 Bern www.buehler-kuechen.ch | Tel. 031 340 90 90 Krankenmobilien VERENA STRÄSSLE, Heizung / Klima 1 Jahr lang im Berner KMU Marktplatz farbig in dieser Grösse? 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Autor: Christoph Zimmerli Sorge bereiten nicht nur die düsteren Aussichten des sogenannten steuerfinanzierten Haushaltes bis 2018, sondern auch der bisher kaum diskutierte, hohe Schuldenstand der Stadt Bern und ihrer Anstalten von rund 2,5 Milliarden Franken. Obwohl die Infrastruktur der Stadt Bern über Jahrzehnte vernachlässigt wurde, hat sie derart hohe Schulden angehäuft. Die Stadt ist gezwungen, in Zukunft wieder vermehrt in ihre Infrastruktur zu investieren, zum Beispiel in Schul- und Sportanlagen oder in den Hochwasserschutz. Diese Investitionen kann die Stadt Bern allerdings nur teilweise selber finanzieren, was zu einer weiteren Zunahme des verzinslichen Fremdkapitals führt. Steigen die Zinsen, wird der finanzielle Handlungsspielraum der Stadt Bern weiter eingeschränkt. Das kann nicht im Interesse des Gewerbes sein. Die Wirtschaftsverbände der Stadt Bern begrüssen die Investitionsvorhaben, mahnen aber in ihrem im August 2014 publizierten Bericht zur Finanzsituation der Stadt Bern die Sanierung der Schulden an. Für das seit über 22 Jahren regierende RGM-Bündnis ist das Wohlergehen von Wirtschaft und Gewerbe keine politische Priorität. Nicht nur das: Wirtschaft und Politik bewegen sich heute weitgehend in separaten Welten. Ein aktuelles Beispiel: Der Gemeinderat plant, eine Litteringgebühr einzuführen. Er lobt dabei die Pionierrolle der Stadt Bern und blendet die Interessen des Gewerbes aus. Umso wichtiger ist es für das Gewerbe, seine Interessen aktiv in die Politik einzubringen. Die Gemeindewahlen 2016 bieten den Wirtschaftsverbänden eine Chance, korrigierend einzugreifen. Neuordnung der Gemeinden nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten Sorge bereiten auch die politischen Rahmenbedingungen der Stadt Bern. Auf dem Gebiet der Stadt Bern fallen pro Jahr Steuererträge von rund 1,5 Milliarden Franken an. Davon fliessen aber nur 455 Millionen Franken (Stand Budget 2015) in die Stadtkasse. Mehr als zwei Drittel davon gehen an den Kanton Bern beziehungsweise an den Bund. Die Stadt Bern erbringt nicht nur überproportional Zentrumsleistungen (Beispiel: Sanierung Stadttheater), sondern leistet auch substantielle Beiträge an andere Gemeinwesen. Anstatt den struktur- schwachen und reformkritischen Kanton Bern zu alimentieren, sollten die Gemeinden gestärkt werden, in dem sie den heutigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten entsprechend neu geordnet werden. Nach diesem Konzept lösen 40 grosse, starke Gemeinden die bisherigen 362 Gemeinden des Kantons Bern ab. Diese neuen Gemeinden erhielten die Kompetenzen und die finanziellen Mittel, um die von der örtlichen Bevölkerung gewünschten Leistungen in guter Qualität zu erbringen. Mein entsprechender Vorschlag aus dem Jahr 2012 hat in der Zwischenzeit auch Unterstützung aus Gewerbekreisen gefunden. Ein Modernisierungsschub für Stadt und Kanton Bern Erst mit diesem Modernisierungsschub werden Stadt und Kanton Bern in der Lage sein, das Verliererimage abzulegen und die der Grösse und Bedeutung von Stadt und Kanton in der Schweiz angemessene wirtschaftliche Bedeutung wiederzuerlangen. Das Gewerbe dürfte von besseren Rahmenbedingungen, namentlich einer substantiellen Reduktion von Steuern und Gebühren, einer effizienteren und dienstleistungsorientierten Verwaltung und modernisierter Infrastruktur profitieren. Anzeige Schaffung eines wirtschaftsfreundlicheren Umfeldes Christoph Zimmerli ist Wirtschaftsanwalt, Mitglied des Leitenden Ausschusses des Gewerbeverbands – KMU Stadt Bern und Stadtrat FDP. Sorge bereiten auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Stadt Bern. In den letzten Jahren kam es zur Abwanderung von zahlreichen mittelständischen aber auch grossen Arbeitgebern aus der Stadt Bern. Häufig sind Nutzungskonflikte (Themen wie Verkehr/Anlieferung, Lärm), fehlende räumliche Entwicklungsmöglichkeiten und als mangelhaft kritisierte Dienstleistungen der Behörden (zum Beispiel lange Wartezeiten für Baubewilligungen) der Grund für die Abwanderung. Braun wird man davon zwar nicht ... ... aber warm gibt‘s! 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A. und Umgebung GEWA 2015 ASM-Gelände, Wangen a. A. 01.05.2015 02.05.2015 03.05.2015 18.00–22.00 Uhr 10.00–21.00 Uhr 10.00–17.00 Uhr Belper KMU BEXPO 2015 Dorfzentrum, Belp 08.05.2015 09.05.2015 10.05.2015 17.00–21.00 Uhr 10.00–21.00 Uhr 10.00–17.00 Uhr Gewerbeverein Seftigen und Umgebung SEGA15 Sporthalle, Seftigen 05.06.2015 06.06.2015 07.06.2015 17.00–21.00 Uhr 13.00–21.00 Uhr 10.00–18.00 Uhr Handwerker- und Gewerbeverein Konolfingen Gewerbe Schau Konolfingen Mehrzweckplatz, Konolfingen 03.09.2015 04.09.2015 05.09.2015 06.09.2015 18.00–22.00 Uhr 14.00–22.00 Uhr 10.00–22.00 Uhr 11.00–18.00 Uhr Gewerbeverein Kallnach GEWAK15 Mehrzweckhalle, Kallnach 04.09.2015 05.09.2015 06.09.2015 Gewerbeverein UrtenenSchönbühl und Umgebung Ehem. EMPFA-Gelände, Sand Moosseedorf 11.09.2015 12.09.2015 13.09.2015 Gewerbeverein Vechigen VEGA 2015 Mehrzweckgebäude, Boll 11.09.2015 12.09.2015 13.09.2015 Gewerbeverein Eriswil Schulanlage, Eriswil 25.09.2015 26.09.2015 27.09.2015 KMU Diemtigtal Schulanlage, Oey 02.10.2015 03.10.2015 04.10.2015 Gewerbeverein Uetendorf UGA 2015 Mehrzweckhalle Bach, Uetendorf 02.10.2015 03.10.2015 04.10.2015 Gewerbeverein BuchholterbergWachseldorn Gwärb 15 Hasenäscht, Heimenschwand 09.10.2015 10.10.2015 11.10.2015 Gewerbeverein BlumensteinPohlern 19. Gewerbespektakel 17.00–21.00 Uhr 10.00–20.00 Uhr 10.00–16.00 Uhr 18.00–22.00 Uhr 10.00–22.00 Uhr 10.00–17.00 Uhr 18.00–22.00 Uhr 13.00–22.00 Uhr 10.00–17.00 Uhr «Wir Ausstellerinnen und Aussteller gehören zum Verband Berner KMU – PME Bernoises», steht auf den Plakaten, die für Gewerbeausstellungen gratis zur Verfügung stehen. Nutzen Sie dieses Angebot! Sie verhelfen dem Begriff «KMU» damit – auch zu Ihren Gunsten – zu kantonsweiter Bekanntheit. Telefon 034 420 65 65 Fax 034 423 07 32 [email protected] Jubiläen im Jahr 2015 Fünf gewerbliche Organisationen im Kanton Bern können im Jahr 2015 ein Jubiläum begehen. Die Gewer bevereine Müntschemier und Eggiwil-Röthenbach können das 50-jährige und Worb das 150-jäh rige Bestehen feiern. Die Treuhand Suisse Sektion Bern blickt auf 50 Jahre und der Bäcker-ConfiseurVerband auf 125 Jahre zurück. Wir gratulieren den jubilierenden Vereinen herzlich und wünschen Ihnen auch für die Zukunft viel Erfolg. zertifiziert Rahmenlose Schiebefenster swissFineLine Transparenz in ihrer schönsten Form. swissFineLine ermöglicht fliessende Grenzen zwischen innen und aussen und erzeugt Lebensraum voller Licht, Luft und Atmosphäre. www.swissfineline.ch
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