Zum Veranstaltungsflyer - Jeanette Schocken Preis

Lesung
von Gerhard Roth
Montag, 18. Mai 2015, 19:30 Uhr,
Historisches Museum
Bremerhaven, An der Geeste
Lesung
Gerhard Roth
„Orkus. Reise zu den Toten“
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011
Foto: Philipp Horak.
Begrüßung und Moderation
Hans-Jürgen Heinrichs
Eintritt: 8,– € | Erm. 5,– €
Veranstalter
Jeanette Schocken Preis – Bremerhavener Bürgerpreis
für Literatur e.V. und Kulturamt der Stadt Bremerhaven
Redaktion
Gisela Lehrke
Gedruckt mit freundlicher
Unterstützung der
Spendenkonto
Jeanette Schocken Preis, Weser-Elbe Sparkasse,
IBAN DE46 2925 0000 0001 1057 95,
BIC BRLADE 21 BRS
Jeanette
Schocken
Preis
Bremerhavener
Bürgerpreis für Literatur
Einladung
Der Jeanette Schocken Preis – Bremerhavener
Bürgerpreis für Literatur wird 2015 an
Gerhard Roth
verliehen.
Zur Begründung hat die Jury ausgeführt:
„Orkus. Reise zu den Toten“ – das ist der Schlussakkord zweier
Werkzyklen, an denen der 1942 in Graz geborene Schriftsteller
Gerhard Roth mehr als 30 Jahre gearbeitet hat: „Die Archive des
Schweigens“ und „Orkus“. Zusammen 15 Bände, Romane, Essays,
autobiographische Texte, Reportagen und verortende „PhotoNotizbücher“ (Roth), die eigenständig die schriftstellerischen
Arbeiten ergänzen und erweitern. Das Inferno des 20. Jahrhunderts mit Holocaust und Nationalsozialismus in seinen Auswirkungen auf das alltägliche Leben, das Fühlen und Denken in
Österreich im ersten Zyklus. Im zweiten dann die Öffnung ins
Fremde, in dem sich das eigene Fremde und die eigene Fremde
spiegeln. Eine Welt- und Menschenerkundung von Shakespeareschem Ausmaß.
Der Band „Orkus. Reise zu den Toten“ ist auch gelöst aus dem
Gesamtwerk – als dessen Inbegriff zu lesen. Denn er ist, reizvoll
komponiert, Roman, Autobiographie und Erinnerung in einem:
die Geburt des Schriftstellers und Intellektuellen Gerhard Roth
aus der Beschäftigung mit dem Unbewussten, mit Verbrechen,
Krankheit und Tod und der Hypothek, aus einem Elternhaus zu
stammen, in dem die Eltern Mitglieder der Nationalsozialistischen Partei gewesen waren.
„Im Unglück sehe ich das eigentliche Leben“ schreibt Roth und
begibt sich in die Abgründe der menschlichen Existenz, in den
Wahn, den Verrat und in „die Angst der Seelen“. Im Unbewussten
kommen die Höllen zur Sprache. Eine Passage aus Dantes
Höllenkapitel in der „Göttlichen Komödie“ steht dem Buch als
Motto voran und erzählt vom Dichter, dem die Angst im Gesicht
steht, während er voranstürzt auf der Suche nach dem Licht am
Horizont.
Roth zieht es an die Orte der Erinnerung und der Beobachtung,
der Verrückungen und der Krankheiten, der Geschichte und der
Ideologien, der Künste – allen voran Literatur und Malerei, der
Träume, Albträume und der Phantasien. Da er die Wirklichkeit
des Lebens und der Künste nicht trennt, türmt sich ein
gewaltiges Bildungsopus, in dem die Lebendigen und die Toten
sich in einer großen Erzählung finden, fiktive und reale aus den
Werkzyklen, aus den Lektüren und Wahrnehmungen eines
wachen Lebens, aus der künstlerischen und konkreten
Beschäftigung mit dem Leben und dem Tod in unserer Epoche.
Die Jury:
Gabriele von Arnim, Nico Bleutge, Hugo Dittberner,
Zsuzsanna Gahse, Wend Kässens
Verleihung
des Jeanette Schocken Preises
an Gerhard Roth
Ernst Toch: „Canzonetta“ und „Caprice“ aus:
„Five Pieces for Wind Instruments and Percussion
op.83“ 1959
Sonntag, 17. Mai 2015, 11:00 Uhr,
Historisches Museum Bremerhaven, An der Geeste
Begrüßung
Manfred Ernst
„Night Song“
Laudatio
Hans-Jürgen Heinrichs
„Roundelay“
Verleihung des Preises
Stadtverordnetenvorsteher Artur Beneken
Dank des Preisträgers
Gerhard Roth
„Cavalcade“
Das musikalische Programm gestaltet
das Commedia Ensemble:
Anna Svejdova (Flöte)
Eberhard Holbein (Oboe)
Hans Christian Wicke (Klarinette)
Gudrun Geißler (Fagott)
Dominik Kratzer und Peter Harrison (Horn)
Christian Pfeifer und Tomoyo Ueda (Schlagzeug)
Im Anschluss an die Preisverleihung lädt
das Kulturamt zu Speis und Trank ein.
Ernst Toch, geb. 1887 in Wien, 1933 Flucht
über Frankreich und England in die USA,
gestorben 1964
Eintritt frei