Mai | Juni 2015 | kostenlos Das Premium Magazin von immo38.de Regionaler Immobilienmarkt Marktbericht der Grundstücksbörse Braunschweig Interviews: Horst-Martin Rühland, Wolfgang Siepker Neubauprojekt nördliches Ringgebiet | Ortsporträt Leiferde | Bauboom in Gifhorn | Kniestedter Kirche Ein Produkt des BZV Medienhauses EXKLUSIVE WOHNWELTEN Frühlingszeit Wohnzeit Gartenzeit WOHNEN EINRICHTEN WOHLFÜHLEN ENTSPANNEN Frühling 2015 Kostenlos · Ein Produkt des BZV Medienhaus JETzT mit Tipps für ihren Frühlingsgarten 32 31 Ga rt En Gart En GartEn 30 oder als (Ac für hlag klein m des Kübe er cam enene Gärt Jahr Feld en des Jahrlpfla pes nze -Ahornes" für Balk tre) on Den es 2015 zum Bau Von Christian Göttner zunäch Feld-Ah ausgeru o hört doch, was die Lerche singt! Hört, wie sie frohe Botschaft bringt!" So beginnt das Gedicht „Winter adé" von Hoffmann von Fallersleben, dem bekannten Lehrer, Dichter, Sammler und Herausgeber alter Schriften aus verschiedenen Sprachen. Er schrieb aber nicht nur Gedichte, sondern auch populäre Kinderlieder und die spätere deutsche Nationalhymne. Weiter geht sein „Winter adé" mit den Zeilen: „Es kommt auf goldnem Sonnenstrahl, der Frühling heim in unser Thal. Er streuet ITION bunte Blumen aus und bringet Freud' in jedes Haus. Winter, ade! Frühling, juchhe!“ Diesen besonderen Jubel, nach den dunklen, frostigen Wintertagen, empfinden wir auch heute noch. Denn mit der steigenden Lichtintensität im Frühling werden vermehrt Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, die für ein allgemein besseres Befinden und eine leichte Euphorie sorgen. Der Frühlingsbeginn kann entweder astronomisch, also nach Lage der Erde zur Sonne, oder phänologisch nach dem Entwicklungssta- m fen. orn erke klein st daran, nnt man wäc und das hst mei„knorrig" s er rela bleibt. tiv st meh ode r gar TRAD „s nden sich An Mög lichkeiten Blüten an. garten , den Früh attra gesta lten, ktiv und farbenfrohlingsfehlt Sie es zu einfach es also nich t. Pack an! en Ga rt BdB (4) Licht und Freude schneiden. Fotos: Megatrend Gemütlichkeit 2.1 Frühlingserwachen im Garten nach der Blüte strauch rstämm Er Feld dium der Pflanzen festgelegtBT QU -Ah ig Sud 5* : /) & / zu find orn ist förm ig amm8 5# 2 5 werden. Der astronomische Früh- ALITÄT im Wa auf. Der sbre 38448 ite oder en, ehe 5* : 4) ) $/ ) )2 Tel. 2 *) ld selt Wol ) 31 in Hec r am sch& (053 fsburg-V a lingsanfang ist am 20. März 2015. Wa ldra en / 4) ) $/ /) ken 63) / in8 Fax ) aft. Als orsfe /))4 2/8 */ 3) 2 ;)*8/ * 9 5#nd2 5 (053 lde er der )imm )2 Höc 63) 9 89 80 Mit diesem Zeitpunkt beginnt K.dieH. /))4 hsta )Lan akt@ )3 )' 4# #4 ) * kont <)8 * bittn 2 89 *) 2/8 */ 820* )2 2 bes3) lter d- 2 *) Ste )3 )' in erh 2 ond er-galab ) Jahreszeit Frühling (auch Frühjahr, /erreicht 4# #4 ) eres 200 Jahr 38442 ib GmbH ) */8 )/ 2 )4/* 2 ,5) * 824)** gold * ) */8 )/ * au.d* 2 Highlig e. 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MwSt.) Bestell-Tel.: 0531/3900-193 Erhältlich bei: Die Küche Reinecke · Rechtsanwälte und Notare Homann · Hohls · Joppe Küchen · magniküche · Möbel Homann · Junicke · Tischlerei Teichmann · Wiedemann - Bäder · Gärtnerei Zobel · Service Center des Braunschweiger Zeitungsverlages · Villatrium Schmidt · Wohndesign · Hammer Märkte · Weiss Bürobedarf · LOESER EINRICHTUNGEN · Einrichtungshaus Körner · RENTER EINRICHTUNGEN · Steffen GmbH · Gärtnerei Volk · fb tischlerei und design · Porsche Zentrum Braunschweig · Garten Baumchule Lieven · Wolf Lüftung Sanitär Gas GmbH · FliesenWinter · Auro AG · Heynen Feuerfest · InNatura Möbel GmbH · Raumwerkstadt GmbH Liebe Leserinnen und Leser, es gibt sie noch: Komfortable, top ausgestattete Eigentumswohnungen in Innenstadtnähe. Zum Beispiel in der Bertramstraße 17 im Östlichen Ringgebiet von Braunschweig – siehe Titelbild. Dort wurden eine komplette Bestandssanierung eines Hauses und ein kompletter Neubau vorgenommen, der nun fünfzehn exklusive und hochpreisige Wohnungen beinhaltet. Das ist jedoch leider eine Ausnahme, denn das Angebot an Bestands- und Neubauimmobilien sowie Baugrundstücken in Braunschweig und anderen umliegenden Städten ist überschaubar und deckt bei weitem nicht den Bedarf. Steigende Mieten, niedrige Zinsen und ein überdurchschnittliches Lohnniveau haben den Immobilienmarkt der Region ordentlich befeuert. Das ist auch das Ergebnis des Marktberichts 2014, der kürzlich von Grundstücksbörse Braunschweig e.V. veröffentlicht wurde (Seite 4-7). Wir haben uns diesen genau angesehen und dazu Interviews mit zwei regionalen Immobilienexperten geführt. Aber auch im Süden und Norden von Braunschweig gibt es einen Bauboom, wie die Beispiele Leiferde (Seite 12/13) und Gifhorn (Seite 14/15) zeigen. Oder anders ausgedrückt: Unsere Region bleibt weiter attraktiv und äußerst lebenswert. Einen schönen Sommer wünscht Ihnen Die Immobilien Magazin Redaktion Inhalt 4Der Immobilienmarkt der Region 38 Grundstücksbörse Braunschweig Marktbericht 2014 6„Die starke Nachfrage wird bleiben“ Horst-Martin Rühland im Interview 8Mischgebiet mit Geschäften Neubauprojekt nördliches Ringgebiet Braunscheig 10 „Angespannt, jedoch nicht dramatisch“ Immobilienmakler Wolfgang Siepker im Interview 12 Der Süden rockt Leiferde wächst und hält strategisch Flächen zurück 14 Bauboom in Gifhorn Stadt und Landkreis müssen neuen Wohnraum schaffen 16 Immer schön sauber Gerichtsfälle rund um die Reinigung einer Immobilie 18 Ein Gotteshaus wird zur Kleinkunstbühne Kniestedter Kirche in Salzgitter-Bad 20 Entwässerungssystem per Laser vermessen Aufwendige Rohrarbeiten im BraWo-Park 24 „Glücklich wohnen“ „Mein Haus“ Messe 2015 Rückblick Impressum Herausgeber BZV Medienhaus GmbH Verlag und Redaktion BZV Medienhaus GmbH Hintern Brüdern 23 38100 Braunschweig Telefon (0531) 39 00-0 Geschäftsführung Harald Wahls (Sprecher) Manfred Braun, Michael Wüller Redaktionsleitung Christian Göttner (verantwortlich) Objektleitung Carsten Poll Autoren Jörg David, Holger Isermann, Bastian Lüpke, Ralph-Herbert Meyer, Hauke Serger Anzeigen Michael Heuchert (verantwortlich) Koordination Vertrieb/ Anzeigen Alisa Riechel Telefon (0531) 39 00-193 Titelfoto Cube Visualisierungen Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG Gabelsbergerstraße 1 59069 Hamm Auflage 15.000 Layout Chris Collet, Tobias Meyer DAS MEDIENHAUS 4 Die Mitglieder der Grundstücksbörse (v. l.): Michael Kellner, Henning Schaper, Karsten Stöcker, Uwe Wolter, Lorenz Ziolka, Horst-Martin Rühland (Vorsitzender), Dietmar Böltau, Horst Nonn, Maic Wolter, Dirk Teckentrup, Rudolf Eimer und Oliver Nonn. Das sagen die regionalen Immobilien-Experten … W ohnen in der Region ist teuer geworden: So mussten Mieter laut einer aktuellen Preisstudie des Portals Immobilienscout24 in Wolfsburg im Vorjahr gut 40 Prozent mehr zahlen als noch vor fünf Jahren. In Braunschweig betrug der Anstieg im selben Zeitraum immerhin noch knapp 25 Prozent. Steigende Mieten, niedrige Zinsen und ein überdurchschnittliches Lohnniveau haben den Immobilienmarkt der Region befeuert. In der Folge ist das Angebot an Bestands- und Neubauimmobilien sowie Baugrundstücken mittlerweile überschaubar und deckt bei weitem nicht den Bedarf. Das ist auch das Fazit der Immobilienmakler von der Grundstücksbörse Braunschweig e.V., die jüngst ihren Marktbericht für das Jahr 2014 veröffentlicht haben. Wir haben die Zahlen und Fakten genau studiert und die wichtigsten Erkenntnisse für Sie zusammengefasst sowie grafisch aufbereitet. Baugrundstücke einschließlich Erschließung Die Stadt Braunschweig hat zwar große Mengen an Bauland ausgewiesen, trotzdem war die Nachfrage noch nicht gestillt und es gab viele Bewerber auf den Wartelisten. Ein Ausweg für Bauwillige war auch aufgrund der günstigeren Bodenpreise ein Neubau im Braunschweiger Umland. Denn gerade in den Städten Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel war Bauland am teuersten. 1- bis 2-Familien-Häuser 30 40 einfache Wohnlage mittlere Wohnlage gute Wohnlage 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 260 270 280 290 300 310 320 330 340 350 360 370 €/m² 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 260 270 280 290 300 310 320 330 340 350 360 370 €/m² Braunschweig-Stadt Wolfsburg Wolfenbüttel Gifhorn-Stadt Peine-Stadt Salzgitter Goslar-Stadt Peine-Landkreis Bad Harzburg Helmstedt-Stadt 30 40 Foto: Christina Voges Die Grundstücksbörse Braunschweig e.V. veröffentlicht ihren Marktbericht 2014 regional und überregional 5 GRD Gewerke-Ring ist ein verbraucherfreundliches, meisterbetriebenes, im Bauwesen erfahrenes Dienstleistungsbüro, das für private und gewerbliche Auftraggeber kostenlos Angebote einholt, mit dem Ziel, Preis-Leistungs-Unterschiede offen zu legen und Ihnen individuelle Förder- und Finanzierungsprogramme zu vermitteln, für eine maßgeschneiderte Baumaßnahme. Schnüren Sie mit Gewerke-Ring Ihr Modernisierungspaket! Beanspruchen Sie Förderungen, z.B. bis zu 20 % durch gesetzliche Investitionszuschüsse. verzichten Sie nicht auf Finanzierungsmöglichkeiten, z.B. ohne Grundbucheintrag bis zu 29.000 €, zu günstigen Darlehenszinsen mit Zins- und Ratensicherheit. Nutzen Sie unsere Neutralität, bevor Sie sich für eine Dienstleistung entscheiden. Beate Denzler Geschäftsführung Beate Denzler Ilsenburger Str. 59 · 38667 Bad Harzburg Tel.: 05322 950 99 89 · Fax: 05322 950 99 92 www.gewerke-ring.de 6 Eigentumswohnungen aus Bestand Die Preise für Eigentumswohnungen sind weiter leicht gestiegen. Besonders teuer war es in den Städten Braunschweig, Wolfsburg und Gifhorn. Nie zuvor sind laut Grundstücksbörse hochwertige Neubau- und Altbauwohnungen mit Neubaustandard in größerer Anzahl so gut und teuer verkauft worden. Eigentumswohnungen aus Bestand – frei einfache Wohnlage mittlere Wohnlage gute Wohnlage Luxus 1A-Lage 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 2100 2200 2300 2400 2500 2600 2700 2800 2900 3000 3100 €/m² Braunschweig-Stadt Wolfsburg Gifhorn-Stadt Goslar-Stadt Wolfenbüttel Bad Harzburg Peine-Stadt Salzgitter Peine-Landkreis Helmstedt-Stadt 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 2100 2200 2300 2400 2500 2600 2700 2800 2900 3000 3100 €/m² Rendite-Objekte Mit den Mieten in den Ballungsräumen der Region sind auch die Preise für den Kauf von Immobilien gestiegen. Wer gegenwärtig kauft und auf Rendite schielt, sollte deshalb darauf bauen, dass der Anstieg der Mieten zukünftig anhält. Die regionalen Makler der Grundstücksbörse gehen jedoch davon aus, dass sich die Mieten nicht mehr so rasant entwickeln, wie in den vergangenen Jahren. einfache Wohnlage Sanierter Altbau mittlere Wohnlage gute Wohnlage Braunschweig-Stadt Wolfsburg Peine-Stadt Wolfenbüttel Goslar-Stadt Gifhorn-Stadt Salzgitter Peine-Landkreis Bad Harzburg Helmstedt-Stadt 7 8 9 10 11 12 13 14 einfache Wohnlage Baujahr ab 2000 15 16 17 mittlere Wohnlage 18 €/m² gute Wohnlage Wolfsburg Peine-Stadt Wolfenbüttel Gifhorn-Stadt Salzgitter Peine-Landkreis Bad Harzburg 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 €/m² „Die starke Nachfrage wird bleiben“ Horst-Martin Rühland, Geschäftsführer der Rühland Immobilien GmbH und Vorsitzender der Grundstücksbörse Braunschweig e.V., über den regionalen Immobilienmarkt Herr Rühland, was sind die wichtigsten Veränderungen des Vorjahres auf dem regionalen Immobilienmarkt? Im Berichtsjahr 2014 gab es keine nennenswerten Veränderungen. Der großen Nachfrage stand zu wenig Angebot gegenüber. Der Trend des Vorjahres hielt an. Haben die gestiegenen Immobilienpreise noch ein gesundes Niveau oder gibt es die Gefahr einer Überbewertung bzw. sogar Blase? Das Preisniveau hielt sich noch im Rahmen. Die Gefahr der immer wieder gefürchteten Blase sehe ich nicht. Die Preissteigerungen werden geringer. Foto: Rühland Immobilien Wird sich der Markt zeitnah abkühlen? Wo können wir mit geringeren Preissteigerungen rechnen? Die starke Nachfrage wird bleiben und kann nicht befriedigt werden. Dies gilt für das Stadtgebiet Braunschweig und den Nahbereich, wenn eine gute Infrastruktur vorhanden ist. Im ländlichen Bereich ist kaum mit Preissteigerungen zu rechnen. Sind für Käufer und Anleger aktuell überhaupt noch attraktive Renditen möglich? Immobilien bieten im Vergleich zu alternativen Geldan- lagen mit niedrigem Zinsniveau immer noch eine attraktive Rendite, auch wenn sie geringer ist als in vielen Jahren zuvor. Braunschweig und Wolfsburg. Ob es sich dann wirklich um Schnäppchen handelt, ist in den meisten Fällen zu bezweifeln. Eine Weisheit im Immobiliengeschäft lautet „Lage, Lage, Lage“. Gilt dieser Satz noch und wenn ja, wo in der Region würden Sie gegenwärtig kaufen? „Lage, Lage und nochmals Lage“ gilt immer. Bei geringer Nachfrage gilt das um so mehr. Gute Lagen werden noch Nachfrage haben, wenn das anderenorts nicht mehr der Fall ist. Gibt es genug Bauland in der Region? Wo sehen Sie die größten Engpässe? Bauland ist im Großraum Braunschweig-Wolfsburg knapp. Die Nachfrage ist ständig gestiegen. Viele Menschen, die keine bestehende Immobilie finden, kommen zu Neubauplänen. Aufgrund der niedrigen Zinsen denken aktuell viele Menschen über einen Immobilienkauf oder -bau zur privaten Nutzung nach. In welchen Fällen macht dieser Schritt aus Ihrer Perspektive Sinn? Niedrige Zinsen lassen sich für lange Jahre – 15 oder sogar 20 Jahre – festschreiben. Das ist gerade für junge Käufer eine Chance, wenn ihr Einkommen nachhaltig sicher ist. Die niedrigen Zinsen ermöglichen immer mehr Privatnutzern die Finanzierung höherer Preise. Sehen Sie eine Gefahr für den Fall, dass die Zinsen mittelfristig wieder steigen? Steigende Zinsen würden sinkende Preise zur Folge haben. Diese Gefahr sehe ich für längere Zeit nicht, weil alle EuroLänder niedrige Zinsen brauchen, um wirtschaftlich zu überleben. Wie attraktiv ist das ländliche Umfeld? Gibt es hier noch Möglichkeiten für Schnäppchenjäger? Möglichkeiten für Schnäppchenjäger gibt es in ländlichen Regionen, nicht jedoch mit guten Verkehrsanbindungen zu Die steigenden Mieten dürften vor allem Familien sowie Gering- und Normalverdiener belasten. Gibt es auch in der Region Gentri- fizierungsprozesse? Was könnten bzw. müssten die Städte und Kommunen tun? Die steigenden Mieten belasten die Familien von Geringund Normalverdienern. Das ist richtig. Nur mit öffentlichen Förderungen kann preiswerter Wohnraum entstehen. Anzeichen von Gentrifizierung gibt es für Teile des östlichen Ringgebietes von Braunschweig. Noch gibt es hier StudentenWGs und nebenan wohnt der Professor. Im Vergleich zu den Ballungsgebieten wirklich großer Städte hat Braunschweig nach wie vor moderate Mieten, und das bedeutet Lebensqualität. Holger Isermann 7 8 Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer, die Geschäftsführung der Nibelungen Wohnbau Rüdiger Warnke und Maren Sommer mit den Modellen der beiden Wettbewerbssieger sowie der Juryvorsitzende Stefan Forster bei der Präsentation. Mischgebiet mit Geschäften B raunschweig braucht mehr Wohnraum. Am besten neu – und innenstadtnah. Das soll nun im nördlichen Ringgebiet umgesetzt werden. In einem der momentan anspruchsvollsten regionalen Bauprojekte. Auf Grundlage eines städtebaulichen Konzeptes des Büros Professor Ackers und Partner sollen dort in einem ersten Bauabschnitt rund 550 Wohnungen entstehen – insgesamt in weiteren Bauabschnitten sogar rund 1.200 Wohnungen. Besondere Merkmal des neuen Baugebietes: Der zentrale Stadtanger und der Nordpark am ehemaligen Nordbahnhof, dem jetzigen Haus der Kulturen. Perspektive OM Architekten: „Interessante Lösungen zum geförderten Wohnungsbau“. In einem nichtoffenen „Hochbaulichen Rea lisierungswettbewerb“ hatte die Erschließungsträgerin NibelungenWohnbau-GmbH sechs Architekturbüros direkt eingeladen und neun weitere in einem europaweiten Bewerbungs verfahren ermittelt, um erste Gebäude entwürfe zu erhalten, die Grundlage für eine weitere Planung sind. 14 Pläne und Modelle wurden dazu eingereicht und von einer Jury bewertet. Das Ergebnis: Der mit 50.000 Euro dotierte Architektenwettbewerb der städtischen Nibelungen-Wohnbau-GmbH brachte gleich zwei Sieger für das nördliche Ringgebiet hervor: O.M. Architekten aus Braunschweig mit Rainer Ottinger und Thomas Möhlendick sowie Finkelstein Architekten aus Köln. Die Jury sprach ihnen Preisgelder von 18.000 Euro zu. 14.000 Euro erhielt das drittplatzierte Büro HS-Architekten aus Hamburg. Stefan Forster, Architekt aus Frankfurt und Vorsitzender der Jury kommentierte die Entscheidung wie folgt: Foto: 360-Grad-Panorama.de; Illustrationen: OM Architekten, Finkelstein Architekten Neue Miet- und Geschosswohnungen sollen im Jahr 2016 im nördlichen Ringgebiet von Braunschweig entstehen „Nach fachlich lebhafter Diskussion konnten wir unser Urteil überraschend einhellig fällen. Die Stärken der beiden Sieger-Entwürfe können nun gut kombiniert werden.“ Der Entwurf der Braunschweiger Architekten überzeugt unter anderem durch interessante Lösungen zum geförderten Wohnungsbau und der Aktivierung der Erschließungszone zum Stadtanger hin. Die Kölner Architekten hätten durch die differenzierte Herausarbeitung der Adressbildung in Kombination mit dem von Westen in das Quartier leitenden Arkadengang einen überzeugenden architektonischen Gesamtansatz verfolgt. Maren Sommer, Geschäftsführerin der Nibelungen-Wiohnbau-GmbH, erklärte: „Wir haben mit den Sieger-Entwürfen eine erste Vorstellung davon, wie das neue Quartier aussehen könnte. In einem nächsten Schritt werden wir uns mit den jeweiligen Büros zusammensetzen und die Fassadengestaltung und die Wohnungsgrundrisse weiter ausfeilen.“ Insgesamt umfasst der erste Bauabschnitt rund 4,1 Hektar. Auf ihm baut die städtische Nibelungen-WohnbauGmbH, Eigent ümerin der Grundstücke, gemeinsam mit der Baugenossenschaft Wiederaufbau eG und der Braunschwei- 9 Perspektive Finkelstein Architekten: „Überzeugender architektonischer Gesamtansatz“. ger Baugenossenschaft BBG, die auch Teil der Jury waren, 200 Wohnungen selbst. Sie wird einen oder mehrere Preisträger mit der Planung der durch sie zu realisierenden Bauten beauftragen. Fassadenansichten, Wohnungsgrundrisse und die Wahl von Materialien können sich daher im weiteren Planungsprozess noch ändern. Im ersten Bauabschnitt sollen circa 20 Prozent geförderte und circa 60 Prozent frei finanzierte Mietwohnungen sowie 20 Prozent Geschosswohnungen zum Verkauf entstehen. Als Zielgruppen sind unterschiedliche Bevölkerungsgruppen von Studenten über Familien bis zu Senioren, von 1-, 3- und 4-Personen haushalten in 2- bis 5-Zimmerwoh nungen vorgesehen. Nach den geplanten Erschließungsarbeiten ab Herbst 2015 soll der Hochbau 2016 in dem neuen Quartier, das als Mischgebiet mit Geschäften definiert ist, beginnen. Mit ersten Vermietungen wird ab dem Jahr 2017 gerechnet, die gesamte Fertigstellung ist bis zum Jahr 2020 geplant. Christian Göttner Ab Juni: modernisierte, 1,-2-,3-Zimmer-Wohnungen Mehr onen rm Info ati ng: ietu zur Verm -232 Tel. 2413 34 und -2 28 modernisierte und 5 Neubau-Dachgeschoss-1- bis-3-ZimmerWohnungen zwischen 40 m² und 85 m², preiswert ab Juni 2015 in der Jahnstraße 16,16 a und 17 zu vermieten. Inklusive Internetnutzung und zum Teil WG-geeignet. www.baugenossenschaft.de 10 Mietpreisbremse wegen verfassungsrechtlicher Bedenken nicht zu unterschreiben. Wie beurteilen Sie dieses Vorgehen? Das finde ich gut. Rechtswissenschaftler haben den Gesetzesentwurf geprüft und halten ihn für nicht umsetzbar. Er begrenzt die Marktfreiheit. Deshalb ist es ganz normaler Prozess Bundespräsidenten darauf hinzuweisen. Die Bundesregierung hat auf diese Empfehlung nicht reagiert. „Angespannt, jedoch noch nicht dramatisch“ Wolfgang Siepker, Inhaber & Geschäftsführer von Siepker Immobilien über das Bestellerprinzip, das Image von Maklern und den regionalen Wohnungsmarkt Herr Siepker, eine gravierende Änderung kommt 2015 mit dem Bestellerprinzip auf die Wohnungsmakler zu. Wer den Makler engagiert, bezahlt. Ist diese neue Regelung sinnvoll? Grundsätzlich halte ich persönlich nichts davon, wenn sich der Staat in einen funktionierenden Markt einbringt. In der jetzigen Fassung der Gesetzesvorlage, ergeben sich laut einem Gutachten verfassungs- rechtliche Bedenken und Umstände die in der Praxis für den Makler kaum umsetzbar sind, den Mieter die Suche nach einer Wohnung erschweren und verteuern könnten und auch dem Vermieter wird es nicht einfacher gemacht einen Mieter zu finden. Der Immobilienverband IVD fordert Bundespräsident Gauck auf, das Gesetz zum Bestellerprinzip und zur Gute, bezahlbare Wohnungen sind nicht nur in den Ballungsräumen der Großstädte, sondern auch in der Region 38 unverändert knapp. Ist das eine mögliche Chance, den teils schlechten Ruf von Maklern aufzubessern, etwa als Helfer in der Wohnungsnot? Nein! Wir können nicht mehr so schnell und dienstleistungsorientiert helfen wie in der Vergangenheit. Der Mietinteressent muss jedem Makler in der jeweiligen Stadt einen schriftlichen detaillierten Suchauftrag erteilen. Das bedeutet auch für den Mietsuchenden ein erheblicher Aufwand. Zudem muss der Makler in der Lage sein, diese ganzen Suchaufträge zu verwalten und Mieter und Vermieter betreuen. Der Makler darf nur dem Mieter die Wohnung anbieten, für die er die Wohnung gesucht hat. Nimmt der Mietsuchende die Wohnung nicht, kann der Makler die Wohnung keinen weiteren Mieter provisionspflichtig anbieten. So ist das jetzige „Bestellerprinzip“ kaum wirtschaftlich für einen Makler, der dafür Personal beschäftigen muss. Zudem läuft der Makler Gefahr bei Nichteinhaltung dieser Gesetzesregelung eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Die Strafe liegt bei 25.000 Euro. Es ist bereits seit Jahren in allen Ballungszentren Deutschlands bekannt, dass gute, bezahlbare Wohnungen fehlen. Der Makler ist für die Wohnungsbaupolitik nicht verantwortlich. Wir erarbeiten mit unseren Vermietern den richtigen Mietpreis nach dem örtlichen Mietspiegel und Foto: Siepker Immobilien Spüren Sie als Makler, obwohl die neuen gesetzlichen Regelungen noch nicht verabschiedet sind, ein verändertes Verhalten bei Ihren Kunden? Einige Kunden denken, dass das Bestellerprinzip bereits in Kraft getreten ist und dass dieses Gesetz auch für den Verkauf gilt. Die Käufercourtage ist davon ausgeschlossen, es gilt nur für die Vermietungscourtage beziehungsweise Vermietungsprovision. Bestehende Maklerverträge sind vom Bestsellerprinzip, das ab dem 1. Juni 2015 gelten soll, ebenfalls ausgeschlossen. suchen den geeignetesten Mieter aus, der zum Vermieter passt. Das unterstützt den Immobilienmarkt. Sicherlich werden durch das Bestsellerprinzip einige Vermieter auf eigene Fauste vermieten und den Mietpreis frei gestalten. Das erleben wir auch im Verkaufsmarkt. Woran erkennt der Kunde heute einen kompetenten und seriösen Makler? Den kompetenten Makler erkennen Sie an die mittlerweile üblichen Kundenbewertungen zum Beispiel bei Immoscout24 oder Focus. Wir freuen uns über jede Bewertung unserer Kunden und veröffentlichen Sie auf der Homepage. Wer, wenn nicht der Kunde selbst kann den Makler bewerten ? Das ist das beste Prinzip sich zu verbessern …! Hundert Prozent unserer Auftraggeber bewerten unsere Arbeit mit Exzellent und würden uns weiterempfehlen. Wo liegen aus Ihrer Sicht die größten Hindernisse für einen ausgeglichenen Wohnungsmarkt? Bestellerprinzip, Mietpreisbremse, Energieeinsparverordnung und viele weitere Einschränkungen behindern den privaten Wohnungsbau. Der Zinsmarkt beflügelt die Käufer, der niedrige Kapitalzins hält den Immobilienbesitzer vom Verkauf ab. Die Landflucht hält an, daher wird die Nachfrage nach Wohnimmobilien in Orten mit Infrastruktur weiter stark bleiben. Wie würden Sie momentane die Lage auf dem regionalen Wohnungsmarkt beschreiben? Der regionale Wohnungsmarkt ist angespannt, jedoch noch nicht dramatisch. Wie immer fehlen bezahlbare und gute Wohnungen in gewissen Lagen. Die Stadt tut einiges um neue Baugebiete auszuweisen. Der demographische Wandel sagt ja nicht nur, dass es in Zukunft mehr ältere Menschen in Deutschland gibt, sondern es werden in Zukunft deutlich weniger Menschen leben. Welche nützlichen Tipps haben Sie sowohl für Mieter, als auch für Käufer, die zurzeit auf Wohnungs- und Haussuche sind? Jeder Mieter sollte sich zunächst mit den notwendigen Unterlagen (Selbstauskunft, Schufa, Gehaltsnachweise, Lichtbild, Bewerbung und einer Empfehlung des Vordermieters) ausstatten. Dann sollte er bei hiesigen Maklern ausführliche Suchaufträge abgeben, Inserate schalten, im Internet auf entsprechenden Portalen Suchaufträge einstellen und im Freundeskreis (auch auf Facebook) sowie in der Nachbarschaft persönlich beim Bäcker oder Friseur nachfragen. Welche Städte, Gemeinden oder Stadtteile würden Sie aktuell empfehlen? Erfahrungsgemäß wohnen Käufer einer Immobilie bereits in der unmittelbaren Umgebung der neuen Immobilie und kennen die Vor- und Nachteile ihres Wohnquartiers. Der günstigste Preis ist nicht endscheidend, sondern in welchem sozialen Umfeld man wohnt. Braunschweig, Gifhorn und Wolfsburg sind die Orte mit den höchsten Preissteigerungen der letzten Jahre. Salzgitter und Peine tun sich schwer, Wolfenbüttel hält sich wacker. Orte ohne Infrastruktur müssen Ideen entwickeln. Neubaugebiete haben derzeit eine hohe Nachfrage. Dörfer werden im Randbereich durch Neubaugebiete gestärkt, die Dorfzentren jedoch durch Überalterung und alte Bausubstanz geschwächt. Wir wird sich der Wohnungsmarkt in der Region 38 zukünftig entwickelt? Als Braunschweiger empfehle ich natürlich meine Stadt, jedoch empfinde ich Gifhorn und auch den Bereich Wolfenbüttel als „wohnenswert“. Es geht weiter bergauf, vielleicht bis zum großen Crash?! Zu viele nationale und internationale Entwicklungen lassen den Immobilienmarkt nicht genau vorhersagen. Christian Göttner 11 12 Leiferde ist irgendwie weit weg vom Stadtleben, aber dann auch wieder ganz nah dran. Hier wurde ein Osterfeuer angezündet. Der Süden rockt I m Süden lässt es sich hervorragend leben“, sagt Matthias Disterheft. Der Bürgermeister des Bezirks Stöckheim-Leiferde muss es wissen: Seit 48 Jahren wohnt er in Leiferde, dem südlichsten Stadtteil Braunschweigs. „Wir nennen es manchmal scherzhaft das Dreiländereck“, sagt Disterheft, während er auf dem Lindenberg nach Thiede blickt. Etwas weiter südlich sieht der Betrachter die ersten Züge Wolfenbüttels. An einem klaren Tag geht die Aussicht noch viel weiter – bis zum Harz. Dreht man sich um 180 Grad, sieht man Braunschweig, erst die Rüninger Türme, weiter hinten das Kraftwerk. Es ist deutlich: Leiferde ist irgendwie weit weg vom Stadtleben, aber dann auch wieder ganz nah dran. Die vielen Grünflächen rund um die Oker fallen sofort auf. „Ein Leiferder hat es nicht weit bis zur nächsten Naherholungsfläche“, sagt Disterheft. Viele der kleinen Wälder und Felder dienen als Hochwasserschutz. Von Stöckheim aus fährt der Autofahrer über eine alte einspurige Holzbrücke ins Dorf hinein. Einige alte Höfe prägen Teile des alten Dorfkerns. Leiferde ist an vielen Ecken sehr ländlich geprägt. Passend dazu gehört der Pferdesport zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen im Ort. „Es gibt diesen alten Witz, dass es bei uns mehr Pferde als Einwohner gibt“, erzählt Disterheft. Aber selbstverständlich bieten sich die zahlreichen Feldwege ideal für Ausritte an. Leiferde ist aber nicht nur alter Ortskern, der besonders von der Kirche geprägt und alten Höfen geprägt wird. Es sind nach und nach auch Baugebiete entstanden und gut ins Dorfleben integriert worden. Das zuletzt vollendete Wohngebiet ist der Stadtteil Thiedebach. „Dadurch sind viele Kinder zur Ortsbevölkerung dazugekommen“, sagt Disterheft. Auffällig in Matthias Disterheft, Bürgermeister des Bezirks Stöckheim-Leiferde posiert vor der Leiferder Skyline. Er lebt hier seit 48 Jahren. Thiedebach: Auch hier gibt es noch viele frei Flächen. „Wir wollen uns hier einige Punkte strategisch offen lassen“, sagt der Bezirksbürgermeister. Was ist beispielsweise, wenn ein neuer Spielplatz entstehen soll? Außerdem gibt es Überlegungen für einen neuen Kindergarten. Es wäre der zweite im Ort. Der andere befindet sich derzeit im Neubau, nachdem er zuvor abgebrannt war. Der neue Kindergarten wird wohl bis zum Jahresende fertig sein. Drei Kindergartengruppen werden dort unterkommen bei modernsten Standards. Zusammen mit der Schule und dem Sportplatz ist die neue Einrichtung zentral gelegen. Leiferde ist, so sieht es aus, ein Dorf, das wächst und moderner wird. Rund 2.000 Einwohner zählt der südlichste Fleck Braunschweigs derzeit. „Der Süden hat Potenzial, darf aber auch nicht zu schnell wachsen“, warnt Disterheft. Flächen zurückzuhalten ist für ihn eine wichtige Strategie. Selbst in den bebauten Wohngebieten gibt es immer wieder kleine Parks Fotos: Bastian Lüpke, Privat Leiferde wächst und hält strategisch Flächen zurück oder Streuobstwiesen. Die größte Herausforderung sei es, einen Nahversorger im Ort anzusiedeln. Auch einen Arzt gibt es im Ort derzeit nicht. „Bis vor einigen Jahren hatten wir immerhin noch einen Kiosk“, erinnert sich Disterheft, der sich und seine Nachbarn dabei in die Pflicht nimmt: „Viele Familien kaufen bei den großen Märkten in der Stadt ein. Zum örtlichen Nahversorger gehen sie dann nur noch, wenn sie ein Stück Butter vergessen haben.“ Dieses Kaufverhalten müsse sich ändern. Das Problem: Die urbanen Einkaufsmöglichkeiten sind dann doch wieder nicht weit genug entfernt. Trotz der räumlichen Nähe zu Salzgitter-Thiede und Wolfenbüttel sind die Leiferder deutlich nach Braunschweig ausgerichtet. Dort wird der Einkauf erledigt oder das Freizeitangebot gesucht und oft auch gearbeitet. „Die Lage ist verkehrstechnisch sehr günstig“, schwärmt der Bürgermeis- Leiferde (Braunschweig) 13 MAKLERSERVICE Plakette für Ludwig Lüders vor der Christophoruskirche. ter. Die Autobahnanbindung lässt jeden Pendler schnell in der Braunschweiger Innenstadt sein. Aber auch Wolfsburg, Hannover oder selbst Göttingen und Kassel sind nicht aus der Welt. Die Attraktivität des Ortes ist kein Geheimnis. Nachfragen nach Bauland sind keine Seltenheit. Demnächst werden die Leiferder wohl wieder neue Bürger integrieren. Im Rapskamp entstehen derzeit neue Wohneinheiten. Das Gebiet ist durch entsprechende Wege gut an das bestehende Dorf angeschlossen. Ein Kinderspielplatz ist fest eingeplant. „Wir wollen ein Ort sein, wo die Nachbarn sich untereinander kennen“, sagt Disterheft. Die Verbindung zwischen Alt- und Neu-Bürgern soll also auch auf der zwischenmenschlichen Ebene hergestellt werden. Dafür sind beispielsweise die Vereine ein guter Anlaufpunkt: etwa der Chor, der Sportverein, das Jugendzentrum, der Schützenverein oder die Feuerwehr. Die Vereine seien die sozialen Akteure des Ortes. Nachwuchsprobleme hätten sie nicht zu beklagen. Eins der wichtigsten Neubauten im Ort ist daher auch kein Wohnhaus sondern das neue Feuerwehrhaus – nur wenige Meter vom alten entfernt, das längst zu klein geworden ist. Das nächste infrastrukturelle Großprojekt wäre ein Halt der Regionalbahn von Braunschweig nach Wolfenbüttel. 2017 könnten dafür bereits die ersten Umsetzungsschritte beginnen. Damit würde eine alte Leiferder Tradition wieder aufleben: 1839 gab es dort die erste Bahnhaltestelle Deutschlands außerhalb eines Bahnhofs. Bastian Lüpke Kämpfernatur. Weltenbummlerin. Immobilienmaklerin. 05361-264287 Nurten Inci IHRE IMMOBILIE. UNSERE LEIDENSCHAFT. Timo Fasel Svenja Bettina Fasel SO INDIVIDUELL WIE IHR FINGERABDRUCK Einwohner: rund 2000 eine Grundschule, ein Kindergarten Mit Fingerhut Haus als Partner setzen Sie beim Bau Ihres neuen Vereine: Feuerwehr, Schützenverein, Sportverein, Chor, Jugendzentrum, Musikzug, Verband für Wohneigentum von über 110 Jahren Bautradition: Wir planen mit Ihnen Ihr Traumhaus! Verkehrsanbindung: Autobahn 39, Auffahrt Rüningen, Busverbindungen im 20-Minutentakt Zuhauses Ihr ganz persönliches Markenzeichen. Überzeugen Sie sich Fingerhut Haus GmbH & Co. KG Vertrieb Nord · 31241 Ilsede · Telefon 05172-94215 [email protected] · www.fingerhuthaus.de 14 Die Nachfrage nach Baugrundstücken in Gifhorn ist groß. Auch in den nächsten Jahren ist in diesem Bereich mit Wachstum zu rechnen. Bauboom in Gifhorn Stadt und Landkreis müssen neuen Wohnraum schaffen ie Mieten steigen, die Nachfrage ist groß und die Wirtschaft wächst – der „Bauboom“ sowohl in der Stadt als auch im Landkreis Gifhorn reißt nicht ab. Die Stadt Gifhorn befindet sich in einer glücklichen Lage. „Viele Zulieferer von Volkswagen sitzen in Gifhorn und kurbeln die Wirtschaft an“, berichtet Bürgermeister Matthias Nerlich im Gespräch mit dem Immobilien Magazin. Seit 2012 nimmt die Nachfrage kontinuierlich zu. „Wohnungen und Baugrundstücke sind sehr schwer zu bekommen. Kaum sind sie auf dem Markt, sind sie auch schon wieder verkauft“, so Nerlich weiter. Auch in den nächsten Jahren rechnet er mit weiterem Wachstum und steigendem Bedarf an Wohnraum. Mit wachsender Nachfrage, die nur schwer zu befriedigen ist, denn auch die Mietpreise stiegen kontinuierlich. Während im Jahr 2011 der Quadratmeterpreis für eine Vierzimmerwohnung noch bei 5,12 Euro lag, betrug dieser 2014 schon 8,07 Euro. Somit liegt der Mietspiegel deutlich über den durchschnittlichen Quadratmeterpreisen in Niedersachsen (5,63 Euro) und sogar Deutschland (6,12 Euro). In Gifhorn reguliert die Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft (GEG) den Großteil des Grundstücksmarktes. „Wir haben diese städtische Gesellschaft damals gegründet, um erschwingliche Bauplätze in Gifhorn zu schaffen und anbieten zu können“, erklärt der Bürgermeister. Die GEG ist für den Erwerb, die Finanzierung, die Erschließung und den Verkauf von Grundstücken für Wohn- und Gewerbezwecke in der Stadt zuständig. In den vergangenen vier Jahren stellte die GEG durchschnittlich pro Jahr 90 Wohnungen fertig, im Jahr 2015 ist die Fertigstellung von 150 Wohnungen geplant. Im Stadtgebiet Gifhorn, egal in welchem Gebiet, ist die Nachfrage nach Wohnraum deutlich höher als das derzeitige Angebot. „Natürlich ist die hohe Nachfrage positiv für uns als Stadt, aber der riesige Bedarf stellt uns auch vor Probleme“, sagt Nerlich. Die Stadt bekomme mehr Einnahmen und hat dadurch neue Möglichkeiten. „Auch um die Themen Schulschließung oder mangelnden Nachwuchs in Vereinen, müssen wir uns derzeit keine Sorgen machen“, meint Nerlich. Aber: „Unser größtes Problem ist momentan, dass nicht genügend Bauland zur Verfügung steht.“ Im September 2014 reagierte die Stadtverwaltung und stellte in Zusammenarbeit mit dem Stadtplaner Mario Coling ein Konzept zur Entwicklung von neuen Wohnbauflächen vor, um der Stadt Gifhorn Fläche: 104,86 Quadratkilometer, 6 Stadtteile Bevölkerungsdichte: 41.518 Einwohner (2013) – 396 je km² Bindung und Infrastruktur: 8 Grundschulen, 2 Realschule, 2 Berufsschulen sowie 2 Gymnasien Landkreis Gifhorn Fläche: 1.562,81 Quadratkilometer, 1 Kreisstadt und 7 Samtgemeinden Bevölkerungsdichte: 171.475 Einwohner – 110 je km² Fotos: Lorena Brümmer / Regio-Press D großen Nachfrage gerecht zu werden. Zwar wurden von 2002 bis 2014 bereits elf neue Wohngebiete erschlossen. Doch nun sind weitere Neubaugebiete bis 2020 in Planung. „Es sollen deutlich mehr als 100 Wohnungen pro Jahr geschaffen werden“, erzählt der Bürgermeister über die Pläne des Konzepts. Im Kreis Gifhorn ist die Nachfrage nach Wohnraum im südlichen Landkreis höher als im nördlichen. Doch auch im Landkreis Gifhorn reißt die stetig wachsende Nachfrage nicht ab. In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Grundstücke verkauft. Während die Preise für selbst genutzten Wohnraum stiegen, ist der Baugrund, nach Angaben des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Wolfsburg (GAG), im Jahr 2013 etwas günstiger geworden. Daraufhin nahm die Zahl der Kaufverträge für Grundstücke um elf Prozent zu. Vor einem Jahr lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis eines Baugrundstücks bei 81 Euro. Die Zahl der verkauften selbst genutzten Wohnimmobilien stieg im Landkreis Gifhorn 2013 von 1.175 Kaufverträgen auf 1.318. Bei freistehenden Häusern war ein Anstieg von acht Prozent zu verzeichnen. Der durchschnittliche Kaufpreis folgte diesem Anstieg mit ebenfalls acht Prozent im Jahr 2013 auf 174.00 Euro – laut Informationen des GAG. Doch im Gegensatz zur Stadt ist die Nachfrage im Landkreis nicht in allen Gebieten gleichermaßen vorhanden. „Tendenziell wird die Nachfrage im südlichen Landkreis und der Stadt Gifhorn deutlich höher sein als im nördlichen“, schätzt Matthias Rode, Leiter des Landratsbüros. Derzeit arbeitet der Landkreis ebenfalls an einem Kreisentwicklungskonzept, in dem auch die zukünftige bauliche Entwicklung thematisiert wird. „Der Landkreis wiederholt sozusagen im Brennglas die gesamtdeutsche Entwicklung – einen prosperierenden Süden und einen eher schwächelnden Norden“, erklärt Rode. Um dem entgegenzusteuern, hat der Landkreis ein regionales Entwicklungskonzept erarbeitet, das besonders auf die demografische Entwicklung im Nordkreis gerichtet ist. Rode: „Bei uns geht es schwerpunktmäßig um die Förderung der Innen- und Dorfkernentwicklung, der Verbesserung der demografischen Situation durch mögliche Abschwächung der Abwanderung“. Doch auch im schwächelnden Norden ist der Abwärtstrend bei der Bevölkerungsentwicklung weniger geworden. Der Trend lässt hoffen, dass dieser Teil des Landkreises mit geeigneten Maßnahmen bald ebenso boomen wird wie der Rest Gifhorns. Lorena Brümmer 15 Grundstücksmarkt Landkreis Gifhorn Allgemein •Anstieg der Kaufverträge um 11 % auf 2.725 •Gesamtumsatz um 20 % auf 327 Mio. € gestiegen •Abnahme der Baufläche um 36 % auf 1.087 ha. •davon 752 ha. Land- und forstwirtschaftlichen Flächen Unbebaute Grundstücke •kontinuierlicher Anstieg verkaufter Bauplätze •im letzten Berichtsjahr 8 % •Durschnittspreis bei 81 €/m² •um 3 % zurückgegangen Land- und forstwirtschaftliche Flächen •Flächenumsatz deutlich um 45 % gesunken •Geldumsatz Abgang von 39 % bei 8,1 Mio. € •Preisanstieg von 12 % und 9 % ( Acker-Grünlandflächen) Bebaute Grundstücke •Anzahl der selbst genutzten Wohnimmobilien auf 1.318 (Vorjahr: 1.175) gestiegen •Durchschnittlicher Kaufpreis von Ein-Zweifamilienhäusern um 8 % gestiegen •Durchschnittlicher Kaufpreis von Reihenhäusern steigt an: 2 % gegenüber dem Vorjahr Anzeige Wartung Notdienst Badsanierung Instandsetzung Modernisierung Öl-, Gasheizung und alternative Energien e wollen wir haben" em bl ro sp ng zu ei H "Ihre Hundertmark Heizungsservice GmbH Mühlenweg 29 • 38312 Börßum Tel.: 0 53 34 / 9 59 46 www.100mark-heizung.de 16 Immer schön sauber Gerichtsfälle rund um die Reinigung einer Immobilie en Deutschen wird gerne mal unterstellt, dass sie Reinlichkeit und Sauberkeit allzu wichtig nähmen. Ob das so stimmt hängt auch von der Perspektive des Betrachters ab. Eines ist allerdings eine Tatsache: Immer wieder gibt es vor deutschen Gerichten Prozesse zu diesem Themenkreis. Mal geht es darum, wer für die Kosten aufkommen muss. Mal wird darum gestritten, welche Pflegestandards überhaupt erwartet werden dürfen. Mal geht ein Bürger gegen zu oberflächliche Straßenreinigung der Kommune vor. Wir stellen sieben aktuelle Urteile vor. Ein Klassiker ist der Streit zwischen Eigentümern und Mietern um die ordnungsgemäße Ausführung der Treppenhausreini- ① gung. Häufig wird per Hausordnung ein fester Turnus unter den Parteien vereinbart. Kommt ein Mieter diesen Pflichten nicht nach, dann ist der Eigentümer nach Einschätzung des Amtsgerichts Bremen (Aktenzeichen 9 C 346/12) berechtigt, eine Fachfirma zu beauftragen und die Kosten entsprechend umzulegen. Es liege im Interesse aller Mieter, dass die Arbeiten auch tatsächlich fristgemäß erledigt würden. Der Eigentümer einer Immobilie muss es seinen Mietern ermöglichen, dass diese ihre Räumlichkeiten auf moderne Weise reinigen können. So hat der Mieter im Regelfall Anspruch auf eine Elektrizitätsversorgung, die gleichzeitig den ordnungsgemäßen Betrieb eines größeren Haushaltsge- ② räts und eines Staubsaugers erlaubt. Im konkreten Fall war es während der Staubsaugernutzung immer wieder zu Stromunterbrechungen gekommen, was der Bundesgerichtshof (Aktenzeichen VIII ZR 343/08) als unzumutbar betrachtete. Im Mietvertrag sei diese Besonderheit nicht erwähnt worden. Manchmal sind erhebliche Reinigungs- und Reparaturarbeiten fällig, um eine Wohnung wieder gebrauchsfähig zu machen. So war es nach einem Wasserschaden gewesen. Es mussten Möbel ausgelagert und Trocknungsmaschinen aufgestellt werden. Immer wieder benötigten Handwerker einen Zugang zur Wohnung. Dem Mieter ist nach Überzeugung des Landgerichts Berlin (Aktenzeichen ③ 67 S 177/05) nicht zuzumuten, dass dies in seiner Abwesenheit geschieht. Er durfte deswegen seinen Verdienstausfall während der „Beaufsichtigung“ der Handwerker geltend machen. Eine gewisse Schwachstelle sind, zumindest nach heftigen Stürmen und in der Zeit des Laubfalls, die Dachrinnen einer Immobilie. Sie können verstopfen und überlaufen. Trotzdem gibt es für Vermieter keine Verpflichtung, die Dachrinnen regelmäßig verdachtsunabhängig zu kontrollieren bzw. zu reinigen. Erst angesichts besonderer Umstände (Bäume in unmittelbarer Nähe) können nach Ansicht des Oberlandesgerichts Düsseldorf (Aktenzeichen I-24 U 256/11) solche Pflegemaßnahmen nötig sein. ④ Illustrationen: Tomicek/LBS D Wenn ein Mieter seine Wohnung so stark verschmutzt, dass dies zu erheblichen Geruchsbelästigungen für die Nachbarn führt, dann kann ihm fristlos gekündigt werden. Der Eigentümer darf, so das Amtsgericht Münster (Aktenzeichen 3 C 4334/10), ein Mindestmaß an Sauberkeit erwarten, um den Hausfrieden erhalten zu können. Andere Mieter hatten sich über einen unerträglichen Geruch beschwert, der aus der Wohnung drang. Sie hatten sogar ihre Eingangstüren unten abgedeckt, um dem Gestank zu entkommen. ⑤ In Großstädten werden Immobilien regelmäßig durch Schmierereien an Hauswänden in Mitleidenschaft gezogen. Der Eigentümer ist dann gezwungen, diese Graffiti von Fachleuten beseitigen zu lassen. Doch wer muss das bezahlen? Er selbst oder seine Mieter? Das Amtsgericht Berlin-Mitte (Aktenzeichen 11 C 35/07) entschied: Ist die Substanz ⑥ 17 der Wand nachhaltig betroffen (Sachbeschädigung), dann muss der Eigentümer aufkommen. Sind die Graffiti mittels einfacher Reinigung zu entfernen, handelt es sich um umlagefähige Kosten. Hier war quartalsweise eine Firma zu Gange gewesen, um die immer wieder neuen Schmierereien zu entfernen. Die Mieter mussten zahlen. Wenn einem Anwohner die kommunale Straßenreinigung zu schlampig ist, dann darf er deswegen noch nicht seine Gebührenzahlungen mindern. Insbesondere dann nicht, wenn parkende Autos eine komplette Säuberung der Straße verhindert haben und die Arbeiten korrekt erledigt wurden. Das Oberverwaltungsgericht Niedersachsen (Aktenzeichen 9 LA 205/08) entschied, dass erst bei länger dauernden und/oder besonders nachhaltigen Reinigungsdefiziten an solche Kürzungen zu denken sei. Dr. Ivonn Kappel/LBS ⑦ flirt38 Verlieben in der Region .de J E T Z T KO ST E N LO S A N M E L D E N U N D 1 M O N AT G R AT I S P R E M I U M - M I TG L I E D S C H A F T [ HERZ KLOPFEN ? ] SICHERN. IHR GUT SCHEIN-CODE: H E R Z K LO P F E N Jetzt auch fü r Ihr Smartphone ! 18 Serie Ein Gotteshaus wird zur Kleinkunstbühne Neues Leben in alten Mauern: Die Kniestedter Kirche in Salzgitter-Bad ist seit 30 Jahren ein beliebtes Veranstaltungshaus D iesen Satz haben schon viele gesagt, egal ob Kabarettisten, Bluessänger oder Jazzmusiker: „Ich gaube, dass wir heute zum ersten Mal in einer Kirche auftreten.“ Der regelmäßige Besucher der Kniestedter Kirche hat das oft erlebt, wenn sich dort ein neuer Künstler vorstellte. Dennoch entlockt die Aussage dem geneigten Publikum stets ein wissendes Schmunzeln – und hinter- lässt das Gefühl, eine ganz besondere Veranstaltungsstätte zu besuchen. Zumal die Kniestedter Kirche vom Baustil her fast 1.000 Jahre alt sein dürfte. Sie war mit ihren fast meterdicken Bruchsteinmauern auch Fluchtstätte der Bewohner des Dorfes Kniestedt, das 1938 ein Teil des damaligen Bad Salzgitter wurde. Turm und Kirchenschiff sind rechteckig, Letzteres ist gerade mal etwa 18 Meter lang und zehn Meter breit. Durch die Eingemeindung und das enorme Wachstum von Salzgitter-Bad im Süden der jungen Stadt war die kleine Kniestedter Kirche mit dem Namen St. Nikolai bald zu klein. Nach dem Bau der Martin-Luther-Kirche wurde sie 1972 aufgegeben. Zehn Jahre später gründete sich die Kleinkunstbühne Salzgitter, die den profani- sierten Kirchenbau schon bald als idealen Saal für ihre Zwecke entdeckte. „Wir mussten natürlich erst einmal aufräumen und die Stadt überzeugen“, erinnert sich Vorsitzender Wolfgang Pozzato im Rückblick. Die Stadt Salzgitter unterstützte das Vorhaben. Der Barockaltar wurde in die Kirche im Stadtteil Lesse umgesetzt, die Innenräume behutsam renoviert. Wichtig war es, den Charakter des Gebäudes so wenig wie nötig zu verändern. Allerdings war ein Tresen zum Getränkeverkauf nötig, im Altarraum wuchs eine kleine Bühne und Toiletten wurden angebaut. Am 11. Januar 1985 stand die erste Veranstaltung an. Mit dem Wiener Schauspieler Ernst Stankowski begann ein Reigen prominenter Namen, der seit dem nicht abreißt: Kabarettist Dieter Hildebrandt, Fernsehmoderator Hans Joachim Kulenkampff oder die Blues Com- Fotos: Jörg David/rp Die Kniestedter Kirche in Salzgitter-Bad: Der zeitgenössische Anbau am Kirchturm wurde für die Toiletten angebaut. 19 Entspannte und intime Konzertatmosphäre: Trotz der relativ kleinen Bühne der Kniki haben dort auch Bands genügend Platz. pany kamen oder kommen noch gern in die Kirche, die schnell liebevoll „Kniki“ genannt wurde. Die Kniestedter Kirche in der Braunschweiger Straße 133 in Salzgitter-Bad ist heute über die Grenzen Salzgitters bekannt als Kulturzentrum für Kleinkunstveranstaltungen wie dem Jazzfrühschoppen, Ostermontag stets mit Gottfried Böttger und Joe Pentzlin, Lesungen, Blues oder Folk in der Kirche sowie Kabarettaufführungen. Es lockt aber auch dieser ganz spezielle Reiz des Raumes, der maximal 199 Zuschauer aufnimmt, wenn es keine Bestuhlung gibt. Meist aber sitzen die Besucher gemütlich an den Tischen oder in Stuhlreihen. „Die Kniki war für uns ideal, weil es in der großen Schul-Aula doch ungemütlich ist, wenn sich 80 Gäste eines Konzerts auf 600 Plätzen verteilen“, betont Pozzato immer wieder. In der Kirche gibt es zudem eine rundumlaufende Empore, von der aus der Blick auf die Bühne schon fast etwas logenhaftes hat. Sie wurde liebevoll restauriert und ergänzt. Glasscheiben an der Balustrade verhindern, dass Getränkebecher in den Zuschauerraum gestoßen werden. Die Empore selbst ist allerdings nur zwei Meter hoch, so dass großgewachsene Besucher an manchen Stellen im darunter liegenden Zuschauerraum den Kopf einziehen müssen. Auch für die Künstler gibt es nur eine kleine Garderobe in der engen früheren Sakristei. Hier wird über eine Erweiterung eines Nebengebäudes nachgedacht, das als Stuhllager errichtet wurde. Der Weg unter der Empore hindurch auf die Bühne verlangt zudem einige Beweglichkeit der Auftretenden. Doch dafür entschädigt eine Akustik, die viele schon zum Verzicht auf eine Mikrofonanlage inspirierte. Jörg Werner David Der Saal füllt sich, während die Musiker noch beim Soundcheck sind. An der Stirnwand der Empore: Das Wappen der früheren Gutsherren. 20 Ein Regenwasserschacht auf dem Gelände des BraWoParks mit unterschiedlichen Anschlussgrößen für ankommende Rohre. Entwässerungssystem per Laser vermessen E in Labyrinth aus Kanälen und Rohren verschwindet unter einer Schicht aus Erde und Sand. Später, wenn die Freifläche für 540 Parkplätze auf den Freiflächen, Fahrgassen, Terrassen, Einfassungen sowie Rad- und Gehwege fertig sind, wird nichts mehr an die enormen Erdarbeiten erinnern, die nötig waren, um das Areal des BraWoParks auch bei heftigen Regenfällen ordentlich zu entwässern. Aktuell aber sind Bagger und Planierraupen im Einsatz um alles zu begradigen, damit, nachdem die Rohbauten des Business Centers II und dem Shopping Center fertig sind, mit den Arbeiten an den Außenanlagen begonnen werden kann. Für die Entwässerung wurden großdimensionierten Rückstaukanäle mit Gefälle zur Schillstraße bis zu fünf Meter tief verlegt. Jedes einzelne Betonrohr ist drei Meter lang, knapp zwei Meter hoch und wiegt 8,5 Tonnen. Insgesamt wurden in dieser Dimension 300 Meter Rohr unterirdisch verlegt. Das Entwässerungssystem für das gesamte Gelände umfasst letztlich aber mehrere Kilometer, weil es sowohl hinter dem Shopping Center und dem Business Center II geführt wird. Die sogenannten Transportkanäle haben jedoch geringere Durchmesser. Verbundenen wurden die unterschiedlichen Rohrdimensionen mit sogenannten Regenschächten, die mit den entsprechenden Öffnungen für die unterschiedlich starken Kanäle versehen sind. Die Rohre weisen ein stetes Gefälle bis zum letztlichen Anschluss an das öffentliche Kanalnetz an der Schillstraße auf. Ein sogenannter Kanalbaulaser hat dabei das Gefälle und die Richtung automatisch bestimmt. Das Gerät sendete einen horizontierten oder definiert geneigten Laserstrahl als Bezugsachse aus. Die Justierung erfolgte im Promillebereich. Dank der enormen Rohrdimensionen im Bereich der Freiflächen kann bei heftigen Regenfällen vor allem von den großflächigen Dächern von Business Center II und Shopping Center ankommendes Wasser zunächst zurückgehalten werden. Die Stauraumkanäle verfügen sie über mehrere Drosselklappen. Dank dieses Systems ist Fotos: Volksbank BraWo / Peter Sierigk 1.800 Kubikmeter Beton für die Additivdecke des Parkdecks vom neuen Shopping Center am Hauptbahnhof Braunschweig die Ablaufmenge steuerbar. Es wird also genau so viel Wasser abgelassen, wie die öffentliche Kanalisation aufnehmen kann. Abgeschlossen sind auch die Betonarbeiten an den Parkdecks des Shopping Centers. Mit dem Betonieren ist auch weitgehend die zuvor mit bloßem Auge wahrzunehmende Krümmung der Additivdecke, die den Untergrund für das Parkdeck II bildet, verschwunden. Das genau berechnete Gewicht aus Stahlbewehrung und Beton drückte die Trapezprofile in die Waagerechte. Lediglich eine leichte Überhöhung, entsprechend dem planerischen Ziel zum Wasserablauf, bleibt bestehen. Beim verwendeten Beton handelt es sich um die Druckfestigkeitsklasse C45/55. Von dem hochwertigen Beton, der vor allem einen großen Frost- und Frost-Tausalz-Widerstand aufweist, waren 1.800 Kubikmeter erforderlich. Rund 17.000 Quadratmeter wur- 21 Die Entwässerungsrohre haben den bemerkenswerten Innendurchmesser von 1.60 m. den betoniert. Benötigt wurde dafür eine spezielle Betonpumpe, deren Ausleger die stolze Reichweite von 50 Meter aufwies. Für die Dimensionen des Shopping Centers reichte das jedoch immer noch nicht aus. Deshalb war eine Verlängerung für weitere 50 Meter nötig. Damit der Beton keine Risse erhält, wurde er nach dem Gießen mit einer dampfundurchlässigen Folie abgedeckt. Dadurch wurde das Aushärten verlangsamt. Mittlerweile ist bereits die zweite Epoxidharz-Beschichtung aufgetragen. Der erreichte Oberflächenschutz 10 zeich- net sich durch hohe Belastbarkeit speziell in Kurvenbereichen und bei Auf- oder Abfahrten von Rampen aus. Final müssen jetzt lediglich noch Stelcon-Platten als Fahrbahnbelag verlegt werden, dann ist auch das Parkhaus fertig. Ralph-Herbert Meyer 22 „Glücklich wohnen“ A n einem der bisher schönsten Frühlingswochenenden des Jahres fand vom 17. bis 19. April - im inzwischen sechsten Jahr in Folge - die vom BZV Medienhaus veranstaltete „Mein Haus“-Messe in Braunschweig statt. An über 80 Ständen und auf einer Ausstellungsfläche von über 1.600m² konnten sich die zahlreichen Besucher über Themen wie Bauund Modernisierungsmaßnahmen, Energieeinsparung und Finanzierungkonzepte und vieles mehr sowohl im Innen- als auch im Außenbereich der Volkswagen Halle, informieren. Begleitend zur Messe wurde, wie auch in den vergangenen Jahren, eine Vielzahl an praxisnahen Fachvorträgen angeboten. Fachreferenten verschiedener Bereiche informierten unter anderem über Renovierung, barrierefreies Umbauen, Einbruchschutz, die Entstehung von Schimmel, Zukunftstechnik Photovoltaik, Passivhäuser und Gartenplanung. Begleitend dazu fand die Ausstellung „Aus alt mach Neu“ der Architektenkammer Niedersachsen statt, in der an sieben ausgewählten Beispielen gezeigt wurde, welche Potenziale in Altbauten und bestehenden Gärten stecken. Neu in diesem Jahr war der erstmalig angebotene Einrichtungs-Workshop der Hamburger Einrichtungsund Feng-Shui-Expertin Katrin Täubig. Unter dem Motto „Glücklich wohnen mit einem sicheren Gespür für Stil und Farbe“ bekamen die Teilnehmer praxisnahe Tipps zum richtigen kombinieren von Farben und Werkstoffen und konnten zum Schluss sogar ihr individuell auf sie zugeschnittenes Moodboard mit nach Hause nehmen. Hauke Serger Fotos: Hauke Serger „Mein Haus“ Messe 2015 in der Volkswagen Halle Familien. Paradies. Direkt am Flughafen Hannover Die Familie ist komplett – und jetzt sind Sie auf der Suche nach Ihrem Paradies? Am liebsten ohne Stress und ohne Sorgen? Dafür zum festen Termin und festen Preis? Herzlich willkommen in der Fertighauswelt! www.fertighauswelt-hannover.de
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