Umweltmedizin, Expositions- und Risikoabschätzungen

Workshop
desgemeinsamenArbeitskreises
„Umweltmedizin,Expositions‐undRisikoabschätzungen“
derDGEpi,DGSMPundGMDS
unddesFachbereichs„Frauen‐undgeschlechtsspezifische
Gesundheitsforschung“derDGSMP
inKooperationmitderAbteilungSozialepidemiologie,InstitutfürPublicHealth
undPflegeforschung,UniversitätBremen
am12.Juni2015inBremen
Thema des Workshops:
Geschlecht, Umwelt und Gesundheit: Welche Bedeutung haben biologische und soziale Dimensionen von Geschlecht für die Expositions‐ und Risikoabschätzung? Wir möchten mit Ihnen in dem gemeinsamen Workshop Fragen nachgehen wie  Welche theoretischen Konzepte von Geschlecht liegen derzeit der Forschung zu Umwelt und Gesundheit zugrunde?  Wie wird Geschlecht aktuell bei der Datenerhebung und ‐analyse berücksichtigt hinsichtlich Expositionserfassung und gesundheitlicher Wirkungen von Umweltfaktoren?  Welche Bedeutung hat Geschlecht bei Gen‐Umwelt‐Interaktionen, epigenetischen Prozessen und bei dem Konzept des Exposoms?  Welche methodischen Herausforderungen sind mit neueren Ansätzen verbunden wie z.B. der Integration biologischer und sozialer Geschlechtsdimensionen in die Forschung zu umwelt‐
bezogener Gesundheit?  Was bedeuten die Überlegungen für Bereiche wie umweltbezogene Gesundheitsberichterstattung und regulatorische Maßnahmen? Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Gesundheitsforschung steht die Auseinandersetzung mit Geschlechtsunterschieden bei umweltbezogener Gesundheit und mit der Bedeutung biologischer (Sex) und sozialer (Gender) Geschlechtsdimensionen hierbei noch am Anfang. Oftmals wird lediglich für eine biologische, dichotome Geschlechtskategorie in den Analysen adjustiert. Gesundheitliche Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern können jedoch nicht nur auf biologische Faktoren, sondern ebenso auf gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse zurückgeführt werden. Hinzu kommt, dass eher von einem Kontinuum der Sex‐bezogenen Merkmale denn von einer strikt dichotomen Kategorie auszugehen ist, da es eine große Variation der dem biologischen Geschlecht zugeschriebenen genetischen, anatomischen, hormonellen und physiologischen Merkmale sowohl innerhalb eines Geschlechts als auch zwischen den Geschlechtern gibt und zudem geschlechtsbezogene biologische Merkmale veränderlich in Bezug auf Ort und Zeit sind. Dementsprechend nimmt in letzter Zeit in Forschungsbereichen wie der Umwelttoxikologie und Umwelt‐
epidemiologie die Aufmerksamkeit für Geschlechterkonzepte zu, die mehrere Dimensionen der Kategorie Geschlecht und die Verwobenheit von biologischen und sozialen Dimensionen erfassen. Beispielsweise wurde in der Toxikologie untersucht, welche Bedeutung die Gender‐Dimension für Expositionsgelegen‐
heiten bzw. Art und Ausmaß der Exposition gegenüber Umweltfaktoren hat. In der umweltepidemiologi‐
schen Forschung zu Luftschadstoffeffekten wurde auf die Bedeutung biologischer und sozialer Geschlechts‐
dimensionen für Unterschiede bei der Vulnerabilität im Sinne einer Effektmodifikation hingewiesen. Programm 9:00 Ankommen bei Kaffee und Tee 9:15 Begrüßung, Vorstellungsrunde der Teilnehmenden 9:45 Geschlecht, Umwelt und Gesundheit: Ein lohnendes Forschungsfeld? Eine kurze Einführung in Konzept & Ziel des Workshops Gabriele Bolte Abteilung Sozialepidemiologie, Institut für Public Health und Pflegeforschung, Universität Bremen 10:00 Geschlechterspezifische Betrachtungen von Patienten und Patientinnen umweltmedizinischer Beratungsstellen Claudia Hornberg AG Umwelt und Gesundheit, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld 10:40 Pause 11:00 Stärkere Wirkungen von Luftschadstoffen auf die Herzkreislauf‐
erkrankungen bei Frauen: Biologie oder bessere Expositionsschätzung? Annette Peters Institut für Epidemiologie II, Helmholtz Zentrum München 11:40 Geschlechtsunterschiede in der Epigenetik Paula Singmann Research Unit Molecular Epidemiology, Helmholtz Zentrum München 12:20 Genderaspekte bei der Quantifizierung umweltbedingter Krankheits‐
lasten Myriam Tobollik Umweltbundesamt, Berlin 13:00 Pause 14:00 Der Embodimentansatz ‐ eine brauchbare Heuristik für die Gesundheitsforschung zur Bearbeitung des Expositionsfaktors “Gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse“ Kerstin Palm Gender und Science, Naturwissenschafts‐ und Geschlechterforschung, Humboldt‐Universität zu Berlin 14:40 Wie kommt das Geschlecht in die Forschung? Erfahrungen mit Gender Mainstreaming im Umweltbundesamt Arn Sauer Umweltbundesamt, Dessau‐Roßlau 15:20 Schlussrunde / gemeinsame Diskussion Perspektiven, Verabschiedung 16:00 Ende des Workshops Eckdaten zum Workshop Termin 12. Juni 2015, 9:00 bis 16:00 Uhr Am Abend des 11. Juni besteht die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Abendessen um ca. 19 Uhr auf Selbstkostenbasis. Bitte teilen Sie uns bei Ihrer Anmeldung zum Workshop mit, ob Sie am Abendessen teilnehmen möchten. Ort Tagungsraum im Gästehaus „Teerhof“ der Universität Bremen Auf dem Teerhof 58, 28199 Bremen http://www.gaestehaus.uni‐bremen.de/ght.html Kosten Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenfrei. Kosten für Anreise und Unterkunft usw. können nicht erstattet werden. Anmeldung Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Bitte melden Sie sich frühzeitig, spätestens bis zum 15. Mai 2015, per E‐Mail bei Dorle Menken, Abteilung Sozialepidemiologie, Institut für Public Health und Pflegeforschung, mit dem Stichwort „Workshop Juni 2015“ an: dmenken@uni‐bremen.de Bitte informieren Sie uns, wenn Sie nicht auf der Liste der Teilnehmen‐
den mit Institution und E‐Mail‐Adresse genannt werden möchten. Wir danken der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) und der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) für die finanzielle Unterstützung. Wir freuen uns darauf, Sie am 12. Juni in Bremen zu begrüßen. Gabriele Bolte Universität Bremen Institut für Public Health und Pflegeforschung Abteilung Sozialepidemiologie gabriele.bolte@uni‐bremen.de André Conrad Umweltbundesamt (UBA) Abteilung II 1 Umwelthygiene [email protected] Annika Gottschling‐Lang Medizinische Hochschule Hannover Klinik für Rehabilitationsmedizin gottschling‐lang.annika@mh‐hannover.de Dorothee Twardella Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Sachgebiet Arbeits‐ und Umweltmedizin / ‐epidemiologie [email protected] Michael Hoopmann Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA) Abteilung 3 Umweltepidemiologie [email protected] Fachbereich „Frauen‐ und geschlechtsspezifische Gesundheitsforschung“ der DGSMP Gemeinsamer Arbeitskreis „Umweltmedizin, Expositions‐ und Risikoabschätzungen“ der DGEpi, DGSMP und GMDS