Mittwoch, 1. Juli 2015, 18 Uhr c.t. Hörsaal des Geographischen Instituts der Universität Bonn, Meckenheimer Allee 166 Prof. Dr. Sabine TRÖGER & Godfried KOUKOUBOU, Bonn Pastoralisten – Überlebenskünstler in Trockengebieten Afrikas! Ein Anachronismus in Zeiten fortschreitender Globalisierung? Pastoralisten sind Hirten, deren System der Viehhaltung als besonders an fragile und in der Tendenz ‚menschenfeindliche’ Natur- und Lebensräume angepasst gilt. Man findet dieses System der Viehhaltung in allen Trockenräumen weltweit, und besonders auch auf dem afrikanischen Kontinent, auf dem die naturräumlichen Umwelten an vielen Orten durch lange Trocken- und Dürreperioden gezeichnet sind. – Sollten die Pastoralisten als Überlebenskünstler in solchen fragilen Umwelten nicht besonders befähigt sein, mit den widrigen Einflüssen des Klimawandels umzugehen? Doch diese Kunst des Überlebens mit ihren spezifischen Ausdrucksformen und auch Notwendigkeiten der Raum-Ergreifung und -Begreifung gehört nicht in unsere Zeit der Globalisierung! Am Beispiel der Nyangatom, einer Pastoralisten-Ethnie im Süden Äthiopiens, werden gegenwärtige Raum prägende Kräfte und Risiko-Szenarien aufgezeigt und in ihrer Verursachung abgeleitet, denen sich die Menschen ausgesetzt finden und die ein Handeln zur nachhaltigen Sicherung ihres Überlebens praktisch unmöglich machen. Eintritt zu den Vorträgen Studierende: 2 Euro Nichtmitglieder: 3 Euro Freier Eintritt für Mitglieder sowie angemeldete Schulklassen und begleitende Lehrkräfte. Parkplätze stehen am Geographischen Institut zur Verfügung. in Kooperation mit der VHS Bonn EINLADUNG ZU DEN VORTRÄGEN BONNER GEOGRAPHISCHE GESELLSCHAFT e.V. Meckenheimer Allee 166 53115 Bonn Vorsitzender: Prof. Dr. Winfried SCHENK Stellv. Vorsitzender: Arnulf MARQUARDT-KURON Geschäftsführer: Dr. Jan-Erik STEINKRÜGER Beisitzer: Adelheid FARID, Marcus MOGK Telefon: 0228/73-3690 (Geschäftsführer) Fax: 0228/73-7650 Email: [email protected] Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie damit die Arbeit der Bonner Geographischen Gesellschaft e.V. weitere Informationen unter: http://www.geographie.uni-bonn.de/das-institut/netzwerke/bgg IM SOMMERSEMESTER 2015 AFRIKA im AUFBRUCH Mittwoch, 22. April 2015, 18 Uhr c.t. Hörsaal des Geographischen Instituts der Universität Bonn, Meckenheimer Allee 166 Mittwoch, 13. Mai 2015, 18 Uhr c.t. Hörsaal des Geographischen Instituts der Universität Bonn, Meckenheimer Allee 166 Mittwoch, 10. Juni 2015, 18 Uhr c.t. Hörsaal des Geographischen Instituts der Universität Bonn, Meckenheimer Allee 166 Prof. Dr. Detlef MÜLLER-MAHN, Bonn Prof. Dr. Chinwe IFEJIKA SPERANZA, Bonn Prof. Dr. Michael BOLLIG, Köln Löwen vor dem Sprung? (Trug-)Bilder der Entwicklung in Afrika Umweltpolitik und Management natürlicher Ressourcen – Einblicke in die Region um Mount Kenya Noch vor kurzem galt Afrika primär als der Kontinent der Kriege und Katastrophen, als exotisches Reiseziel oder romantische Naturkulisse. Doch der aktuelle Umbruch schafft in vielen Bereichen neue Bedingungen. Heute gehören die wirtschaftlichen Wachstumsraten vieler afrikanischer Länder zu den höchsten der Welt. Der globale Rohstoffhunger, massive ausländische Investitionen in Bergbau- und Agrarprojekte, und das Auftreten neuer Akteure aus China und Indien sorgen für einen rasanten Wandel und ein zunehmendes Selbstbewusstsein in afrikanischen Regierungskreisen. Viele Menschen insbesondere in den wachsenden urbanen Mittelschichten hoffen auf einen Wachstumsschub und eine Steigerung des Wohlstands. Sie sehen ihre Länder als „Löwen vor dem Sprung“ nach dem Vorbild der „Kleinen Tiger“ in Südostasien in den vergangenen Jahrzehnten. Auch in der internationalen Zusammenarbeit ist dieser Perspektivenwechsel zu beobachten: weg von den Risiken, hin zu den Chancen. Aber wie realistisch sind diese Vorstellungen? Und für wen? Vor diesem Hintergrund befasst sich der Vortrag mit den (Trug-)Bildern der Entwicklung in Afrika. Ein Ort kann in einigen Dimensionen gleichzeitig hohe natürliche Potenziale aufweisen, die dazu führen, dass sich Minderausstattungen in anderen Dimensionen umso stärker manifestieren. Dies zeigt die Region um Mount Kenya – reich an Land und Wildtieren, mit viel Wasser im Hoch- und wenig Wasser im Tiefland. Die Mount Kenya Region liegt gut erreichbar ungefähr zweieinhalb Stunden von der kenianischen Hauptstadt Nairobi entfernt. Großfarmen beliefern europäische Supermärkte mit Erbsen und Schnittbohnen. Touristen aus aller Welt besuchen die Gegend, um Wildtiere wie Elefanten, Löwen, Giraffen und Zebras zu besichtigen. Wasser ist dadurch ein knappes Gut, was sich während der periodischen Dürren noch akzentuiert. Dieser Vortrag wirft einen Blick auf die regionale Umweltpolitik. Er diskutiert den Umgang unterschiedlicher Nutzer wie Grossfarmer, Kleinbauern, Nutztierhalter, Nomaden und anderer Bewohner mit Wasser und beschreibt die Versuche der Akteure, aus der Wasserknappheit entstehende Interessenskonflikte gemeinsam zu lösen. Auf dem Weg zu einem ariden Garten Eden? Ansätze kommunalen Ressourcenmanagements im Norden Namibias Namibia liegt in einer der trockensten Regionen der Erde. Gegenwärtig unternimmt das Land eine rapide Umgestaltung der Landnutzung. Dazu gehören exportorientierte Wildtierfarmen, die Einrichtung riesiger Naturparks und ein Ausbau des Tourismus. Diese Entwicklungen sind für die Lokalbevölkerung der Himba und Herero mit erheblichen Risiken verbunden, aber auch mit neuen Herausforderungen und Chancen. Quelle: Wikipedia/Chris 73
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