> < Mittwoch, 6. Mai 2015 HANSESTADT LÜBECK IN KÜRZE Mit dem Schulbuch nach Bristol < Rechtsberatung in Deutsch und Türkisch Die Siebtklässler der Willy-Brandt-Schule haben auf ihrer Studienfahrt Südengland erkundet. Innenstadt – Eine Rechtsberatung bietet morgen der Frauennotruf, Musterbahn 3, an. Ab 17 Uhr wird eine Anwältin über die rechtlichen Möglichkeiten zum Schutz vor Belästigung, Gewalt in der Partnerschaft oder sexueller Gewalt informieren. Bereits um 11 Uhr findet die Beratung durch eine deutschtürkische Juristin auch in Türkisch statt. Termine können unter der Telefonnummer 04 51/70 46 40 vereinbart werden. Die Beratung kostet fünf Euro. Von Cosima Künzel Schlutup – Zweieinhalb Jahre haben sie sich auf diese Reise vorbereitet, jetzt sind die 26 Schüler zurück und schwärmen. Die Klasse 7c der Willy-Brandt-Schule in Schlutup ist die erste „Englisch Plus Klasse“ der Schule, und ihre Reise nach Bristol in Südwestengland war der Höhepunkt des zusätzlichen Sprachangebotes. Der Clou dabei: Sie folgten Geschichten ihres Lehrbuchs. „Die Kinder aus unserem Englischbuch leben in Bristol. Es war toll, die Orte in der Realität zu sehen“, sagt die zwölfjährige Lina und erzählt von dem Piraten Pub „The Llandoger Trow“ und dem „Fashion Museum“ im nahegelegenen Ort Bath. Aber die Schüler waren nicht nur auf den Spuren ihrer Lehrbücher unterwegs. Eine Woche lang haben sie mit den Lehrern Bendix Meyer und Wiebke Steenbock sowie Begleitperson Daniel Burdon die Sehenswürdigkeiten der Großstadt erkundet. Und dabei haben sie viel Englisch gelernt – manchmal mit Überraschungen. „Die Sprache hat sich anders angehört“, erzählt Pascal (12), dem manche Sätze wie „ein einziges flüssiges Wort“ vorkamen. Trotzdem kam der Junge mit seinen Sprachkenntnissen super zurecht. Denn in der „Englisch Plus Klasse“ wird die Sprache über zweieinhalb Jahre lang mit einer Wochenstunde mehr unterrichtet, so Meyer. „Außerdem findet ergänzend eine 80-minütige Arbeitsgemeinschaft mit Muttersprachlern und Englischlehrern statt.“ Da Sprechen und Interaktion dabei im Vordergrund stehen, unterrichten die Pädagogen dann in Kleingruppen. Die Idee der „Englisch Plus Klasse“ hat Meyer Auch das Museumsschiff „Great Britain“ haben die elf Mädchen und 15 Jungen besucht. D) D) Die Kinder aus unserem Englischlehrbuch leben in Bristol. Es war toll, die Orte in der Realität zu sehen.“ Lina (12), Schülerin Die 7c der Willy-Brandt-Schule Schlutup war in Bristol: Lisa (12, v. l.), Eve (13), Lina (12), Sophia (13) und Pascal (12) zeigen ihr Plakat der Reise. Ihnen hat das „@Bristol“ besonders gefallen. Fotos: Cosima Künzel, Daniel Burdon gemeinsam mit der Schulleitung und interessierten Kollegen entwickelt, „um das Fach noch interessanter zu machen“. Spannend war für die Jugendlichen das Wohnen in der Jugendherberge mitten in der historischen Hafengegend. „Wir haben uns dort gern an den Kanal gesetzt, ein schöner Treffpunkt“, sagt Chiara (13) und erzählt auch von den modernen Schlüsselkarten statt echter Schlüssel. Ungewohnt war für die Siebtklässler das Essen. An vielen Speisen fehlten Salz und Pfeffer, sagen sie, es war „ fettig“ und „gewöhnungsbedürftig“. Aber das Fischfilet (Fish) in Backteig mit den dicken frittierten Kartoffelstäbchen (Chips) mochten alle gern. Ne- ben Essen und Sprache ist für Dennis (14) die Landschaft unvergesslich. „Die vielen Hügel und Wälder waren toll“, sagt der 14-Jährige über die Gegend, die für die Kombination aus Meeresnähe und hügeliger Landschaft berühmt ist. Außerdem sind viele historische Gebäude erhalten oder wieder aufgebaut worden. Dem Schlutuper Schüler Gute Fahrt mit den nagelneuen Kanadiern Die Holstentor-Gemeinschaftsschule hat gestern fünf gespendete Kanus getauft. St. Jürgen – Kaum waren die schnittigen, leuchtend roten Kanus getauft, schon mussten die Schülerinnen und Schüler der Holstentor-Gemeinschaftsschule sie gestern ausprobieren. „Das fährt sich cool“, befand Steuerfrau Sabrina (15) nach der Jungfernfahrt. Sie paddelt seit der fünften Klasse und ist zudem Mitglied im Verein Kanu Club Lübeck in der Wallstraße. Im Verein fährt sie Einer-Kajak, in der Schul-AG Kanadier. Insgesamt fünf große Kanadier wurden gestern auf dem Gelände des Kanu Clubs getauft. Kiwanier Hans-Jürgen Clasen hatte – auf Anregung von Michael Haukohl – anlässlich seines runden Geburtstages im Freundeskreis Geld für neue Kanus gesammelt. Zwei Boote waren dabei zusammengekommen, drei weitere steuerte Kiwanis Sabrina (l.) und Miriam tauften ein Kanu auf den Namen „KiFoto: Dirk Silz wanis Wels“, bevor sie ins Boot stiegen. aus dem Erlös des Weihnachtskonzertes bei. Der Schulverein schließlich spendierte Bootsträger. Fünf „Lettmann Trapper 518“ – laut Michael Haukohl unverwüstlich und ziemlich gut –, dazu neue Paddel und Schwimmwesten haben die sportlichen Jungen und Mädchen nun zur Verfügung. Worüber sich nicht nur die Schüler freuten, sondern auch Schulleiter Lutz Glaeßner, der unter Applaus der Schüler seinen Vorgänger Jörg Senkspiel unter den Gästen begrüßte. „Es freut mich, dass die Kanu-AG so wachsen konnte“, sagt Glaeßner. Vor inzwi- schen 25 Jahren war es eine fixe Idee, den Schülern nicht das Rudern, sondern das Paddeln zu ermöglichen. Inzwischen nutzt etwa die Hälfte der 600 Schüler die Möglichkeit, im Rahmen des Ganztagsangebotes Wassersport zu betreiben. Zweimal pro Woche trainieren sie auf dem Gelände des vor elf Jahren gegründeten und vor fünf Jahren von der einen auf die andere Seite der Stadttrave gezogenen Kanu Clubs. Elf Schulen nutzen laut dem Vorsitzenden Jonny Hamann das Vereinsgelände, lagern dort kostenlos ihre Boote und können sich auf das Vereinsteam verlassen, das die im „Schul-Pool“ vorhandenen Boote ausleiht. Zudem übernimmt der Verein die Lehrer-Ausbildung, denn die müssen ja schließlich wissen, was sie ihren Schülern beibringen. sr Neue Stolpersteine erinnern an Nazi-Opfer Die „Mahnmale“ wurden im Tünkenhagen, der Kanalstraße und in der Mühlenstraße verlegt. Innenstadt – Mit ohrenbetäubendem Kreischen frisst sich die Flex durch den Asphalt, und das Gesicht von Gunter Demnig verschwindet in einer Staubwolke. Das quälende Geräusch scheint zum Anlass zu passen. Der Mann, für den gestern Nachmittag Lübecks 171. Stolperstein im Tünkenhagen verlegt wurde, hat während des Nazi-Regimes schlimme Qualen erlitten. Der Lübecker Abraham Hirsch Frankenthal wurde 1942 im Alter von 88 Jahren nach Theresienstadt deportiert und noch im selben Jahr dort ermordet. Die Hausnummer 24 im Tünkenhagen war sein Elternhaus. Gestern haben sich Mitglieder der Initiative für Stolpersteine in Lübeck und 13 Dagmar Heidenreich zeigt die Stolpersteine, die gestern im Tünkenhagen verlegt worden sind. Foto: Maxwitat Nachbarn zu einer Gedenkfeier versammelt, um insgesamt fünf neue Stolpersteine zu verlegen. Musikalisch be- gleitet mit Violinen wird die Zeremonie von Christa Köpke und Hilla Krüger. Während Gunter Demnig den Stein aus Messing in das viereckige Loch versenkt, verliest Heidemarie Kugler-Weiemann die von ihr recherchierte Biografie. Abraham Hirsch Frankenthal hatte sechs Geschwister. Er war verheiratet und Vater von drei Kindern. Nach seinem Tod haben seine Kinder auf dem Familiengrabstein auf dem Moislinger Friedhof ergänzen lassen: „Gedenkstein für einen lauteren und aufrechten Mann“. Yelizaweta Paliy vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde Lübeck sagte, mit dem Stolperstein sei ein weiterer Bürger der Hansestadt zu- rück nach Hause gekommen. Und Bürgermeister Bernd Saxe betonte, jeder, der sich der Aufgabe stelle, an die Opfer zu erinnern, verdiene große Anerkennung. Mittlerweile sind es 52 000 Steine, die in Deutschland und Europa die Menschen an das dunkle Kapitel der Geschichte erinnern sollen. Wie Gunter Demnig sagt: „Man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“ In Lübeck sind es insgesamt 175 Stolpersteine. Neben dem Stein für Abraham Hirsch Frankenthal sind gestern Steine für Frieda Herweg (Tünkenhagen 15), Henriette Rodmann (Kanalstraße 8) sowie Rosa Cohn und ihren Sohn Nathan Cohn (Mühlenstraße 51) verlegt worden. meu hat vor allem die Clifton Suspension Bridge gefallen. „Der Ausblick war super.“ Die Kettenbrücke führt über den Fluss Avon und ist Bristols Wahrzeichen. Die Stadt selbst hat rund 400 000 Einwohnern und ist die sechstgrößte Englands. Über ihre Studienfahrt könnten die elf Mädchen und 15 Jungen im Alter von zwölf bis 14 Jahren Bücher schreiben, aber vorerst haben sie in Gruppen Plakate gestaltet: über das „Science Centre @Bristol“, die römischen Bäder (Bath), das Fashion Museum (Bath), das Museumsschiff „Great Britain“ und die Clifton Suspension Bridge. Lina (12) hat das Infostück über „@Bristol“ mitverfasst und ist begeistert von dem Erlebten. „Dort haben wir viel über Technik und Naturwissenschaften erfahren, konnten ganz viel selbst machen und hatten riesig Spaß.“ Aids-Hilfe bietet Fortbildung für Lehrer Innenstadt – An Lehrer und Mitarbeiter der Jugendarbeit richtet sich eine Fortbildung der Lübecker Aids-Hilfe und des Kinderund Jugendkulturhauses Röhre. Die Teilnehmer sollen unter anderem lernen, wie man mit Jugendlichen über HIV und Sexualität ins Gespräch kommt. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 12. Mai, um 18.30 Uhr im Café der Röhre, Gerade Querstraße 2. Anmeldungen sind erbeten unter Telefon 04 51/122-57 41. Pflegestützpunkt berät in Travemünde Travemünde – Zu einer Sprechstunde in Travemünde laden heute die Mitarbeiterinnen der des Pflegestützpunktes ein. Sie beraten von 9.30 bis 12 Uhr in der Bücherstube des Gesellschaftshauses, Torstraße 1. Dabei geben sie Hilfe in belastenden Pflegesituationen sowie Hinweise zu ambulanten, teilstationären und stationären Angeboten in Lübeck sowie deren Finanzierung. Weitere Informationen auch unter der Telefonnummer 04 51/122-49 31. Geschäftswelt ANZEIGE Frank-Walter Steinmeier (2.v. l.), Carl Johann Tesdorpf (4.v.l.) und weitere DelegationsFoto: Auswärtiges Amt mitglieder in der Weinhandlung. Das Außenminister-Paket Genießen wie die Außenminister am Rande des G7-Treffens – dazu lädt Carl Tesdorpf mit einem aktuellen Weinpaket ein. Es war bereits nach 22 Uhr am Dienstagabend während des G7-Treffens, als eine schwarze Limousine in der Mengstraße vorfuhr. Außenminister Frank-Walter Steinmeier, weitere Außenminister und eine Delegation betraten Deutschlands älteste Weinhandlung. Inhaber Carl Johann Tesdorpf kredenzte jedem von ihnen einen Tropfen aus seiner Heimat – wo es denn ging: In Japan wird kein Wein angebaut, für Kanada musste er einen kleinen Trick anwenden. Und Großbritanniens Außenminister Philipp Hammond bekam zwar einen französischen Bordeaux. Aber der habe eben einen britischen Besitzer, sagte Tesdorpf. Die Politiker ließen sich das Haus zeigen und plauderten bis in die Nacht. Um Politik ging es weniger, so locker war die Runde. Steinmeier mundete vor allem der spanische Wein. Aus Anlass des Besuches bietet Carl Tesdorpf diesen sowie die anderen Weine, die den Politikern serviert wurden, jetzt als „Außenminister-Paket“ zu einem besonders günstigen Preis an. Für nur 99,90 Euro können Kunden für Deutschland einen Engelstieg Riesling (Weingut von Winningen aus der Pfalz), für Italien einen Chianti Classico Riserva (Weingut Felsina, Toskana), für Frankreich einen Crozes Hermitage( Weingut Jaboulet, Côtes du Rhône), für Spanien einen Tempranillo ( Weingut Pesquera, Ribera del Duero) und für die USA einen Chardonnay (Weingut Kendall-Jackson, Kalifornien) erwerben. Tesdorpf’s Lübecker Wittspon (neue Abfüllung 2014) legt das Haus als Beteiligung der Hansestadt dazu. Das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht. os Carl Tesdorpf GmbH Mengstraße 64, 23552 Lübeck Tel.: 0451 / 79 92 70 www.tesdorpf.de
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