Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Entwicklungen im Bereich der Grundlagen der nuklearen Aufsicht Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Entwicklungen im Bereich der Grundlagen der nuklearen Aufsicht Rapport sur la Recherche et les Expériences en 2014 Développements dans les bases techniques et légales pour la surveillance nucléaire Research and Experience Report 2014 Developments in the technical and legal basis of nuclear oversight ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Einleitung 4 Zusammenfassung 5 Résumé 9 Summary 12 1. 1.1 15 16 16 19 22 24 27 28 30 33 2 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 Regulatorische Sicherheitsforschung Brennstoffe und Materialien 1.1.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Brennstoffe und Materialien 1.1.2 OECD SCIPII – Studsvik Cladding Integrity Project 1.1.3 OECD CABRI Waterloop Project 1.1.4 SAFE – Werkstofftechnische Aspekte für den sicheren Langzeitbetrieb 1.1.5 PARENT – Program to Assess the Reliability of Emerging Nondestructive Techniques 1.1.6 NORA – Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors 1.1.7 PISAII – Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis Interne Ereignisse und Schäden 1.2.1 OECD CODAP – Component Operational Experience Degradation and Ageing Programme 1.2.2 OECD CADAK – Cable Ageing Data and Knowledge Project 1.2.3 OECD ICDE – International CommonCauseFailure Data Exchange 1.2.4 OECD FIRE – Fire Incident Record Exchange Externe Ereignisse 1.3.1 IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen 1.3.2 OECD IRIS Phase 3 – Erschütterungsweiterleitung von Stahlbetonstrukturen bei Anpralllasten 1.3.3 StarkbebenForschung des Schweizerischen Erdbebendienstes 1.3.4 SMART 2013 – Erdbebenberechnung von Stahlbetonbauwerken von Kernkraftwerken 1.3.5 Plattform Extremereignisse (PLATEX): Studie zur Hochwassergefährdung (EXAR) Menschliche Faktoren 1.4.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich MenschTechnikOrganisation Systemverhalten und Störfallabläufe 1.5.1 STARS – Safety Research in Relation to Transient Analysis for the Reactors in Switzerland 1.5.2 LINX Dynamik dünner Flüssigkeitsfilme in einer Umgebung mit Kondensation und Wiederverdampfung 1.5.3 MELCOR – Methods for Estimation of Leakages and Consequences of Releases 1.5.4 OECD BSAF – Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station 1.5.5 MSWI – MeltStructureWaterInteractions during Severe Accidents in LWR Strahlenschutz 1.6.1 Strahlenschutzforschung Stilllegung und Entsorgung 1.7.1 IAEAProjekte zur Stilllegung von Kernanlagen 1.7.2 Entwicklung eines Berechnungswerkzeuges zur unabhängigen Beurteilung der thermischen und mechanischen Dimensionierung von Transport und Lagerbehältern 1.7.3 Abfallbewirtschaftung im Vergleich 1.7.4 Experimente im Felslabor Mont Terri 1.7.5 OECDNEA Clay Club 1.7.6 SITEX – Sustainable network of Independent Technical Expertise for radioactive waste disposal 1.7.7 Projekte zu Auslegung, Pilotlager und Monitoring eines geologischen Tiefenlagers 1.7.8 DECOVALEX2015 Project 1.7.9 Datierung quartärer Sedimente im Alpenvorland 33 34 35 36 38 38 41 42 44 48 49 49 52 52 55 57 58 61 63 63 66 66 67 69 73 76 77 79 83 85 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 3. 3.1 3.2 3.3 3.5 4. Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Anlagen Überprüfung von Baugruppen betreffend Kondensatoren «Red Cabs» Weitere Erkenntnisse zu den Befunden in den Reaktordruckbehältern der Kernkraftwerke Doel3 und Tihange2 und die Umsetzung der WENRAEmpfehlung Probleme mit GelBildung in konditionierten Abfällen Freisetzung aus einem Endlager 91 92 Internationale Zusammenarbeit Internationale Übereinkommen 3.1.1 Übereinkommen über nukleare Sicherheit 3.1.2 Gemeinsames Übereinkommen über die Sicherheit der Behandlung abgebrannter Brennelemente und über die Sicherheit der Behandlung radioaktiver Abfälle 3.1.3 OSPARÜbereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des NordostAtlantiks Multilaterale Zusammenarbeit 3.2.1 Internationale Atomenergieagentur IAEA 3.2.2 Kernenergieagentur NEA der OECD Behördenorganisationen 3.3.1 Western European Nuclear Regulators Association (WENRA) 3.3.2 European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG) 3.3.3 European Nuclear Security Regulators Association ENSRA 3.3.4 Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA) 3.3.5 EBRDFonds für die nukleare Sicherheit in Osteuropa 3.4.1 Kommission FrankreichSchweiz für die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz (CFS) 3.4.2 DeutschSchweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK) 3.4.3 Nuklearinformationsabkommen SchweizÖsterreich 3.4.4 Italienischschweizerische Kommission für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit (Commissione Italiana–Svizzera CIS) Weitere bilaterale Zusammenarbeit 95 97 97 93 94 94 98 99 99 99 102 105 105 106 107 107 108 108 108 109 109 109 4.1 4.2 4.3 4.4 Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht ENSIG09: Betriebsdokumentation ENSIG17: Stilllegung ENSIA03: Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken ENSIB02: Periodische Berichterstattung der Kernanlagen 111 111 111 112 112 5. Strategie und Ausblick 113 Anhang A: Jahresberichte der Forschungsprojekte 117 Anhang B: Vertretungen des ENSI in internationalen Gremien 273 Anhang C: Publikationen und Vorträge 2014 277 Anhang D: Richtlinien des ENSI 283 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 3 Einleitung Das im Februar 2005 in Kraft getretene Kern 4 stand und die Notfallübungen und Ausbildungen energiegesetz (KEG) verlangt, dass die zuständigen in den schweizerischen Kernanlagen. Er beinhal Behörden die Öffentlichkeit regelmässig über den tet zudem die Tätigkeiten im Transport und Zustand der Kernanlagen und über Sachverhalte Entsorgungsbereich. informieren, welche die nuklearen Güter und ra dioaktiven Abfälle betreffen. Das Eidgenössische Im Strahlenschutzbericht wird der radiologische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) erfüllt diese Zustand innerhalb und ausserhalb der schweize Verpflichtung unter anderem durch die Veröffent rischen Kernanlagen beschrieben. lichung seiner Jahresberichte. Diese Berichte – der Aufsichtsbericht, der Strahlenschutzbericht und Der vorliegende Erfahrungs und Forschungs der Erfahrungs und Forschungsbericht – sind in bericht beschreibt und bewertet die Ergebnisse elektronischer Form auf www.ensi.ch unter «Do der regulatorischen Sicherheitsforschung, aus kumente ▶ Jahresberichte» erhältlich. gewählte Vorkommnisse in ausländischen Kern anlagen, den internationalen Erfahrungsaus Der Aufsichtsbericht beschreibt und bewertet die tausch sowie Änderungen im Regelwerk des wichtigsten Betriebsereignisse und Vorkomm ENSI. Die Kapitel 1 bis 5 richten sich an die inte nisse, die durchgeführten Nachrüstungen und ressierte Öffentlichkeit, der Anhang A vornehm Instandhaltungsmassnahmen, die Ergebnisse der lich an ein Fachpublikum. Wiederholungsprüfungen, den radiologischen Zu Strahlenschutzbericht 2014 A uf si ch ts ch ize ris t 2014 den schwe be ri ch Sicherheit in kle zur nu are n rna en Ke nla ge n Er fa hr un gs En tw un d Fo rs ch ick lun ge n im Be rei un gs be ch de r Gr un ri ch t dla ge 2 0 14 n de r nu kle are n Au fsi ch t ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Zusammenfassung Regulatorische Sicherheitsforschung zu Brandereignissen – aufgebaut, mit denen die Betriebserfahrungen aus zahlreichen Ländern systematisch ausgewertet werden. Das Projekt Die Projekte des Forschungsprogramms tragen zur ICDE, das gleichartige Fehler aufgrund gemein Klärung offener Fragen bei, sie liefern Grundlagen samer Ursache bei KernkraftwerksKomponen und entwickeln Hilfsmittel weiter, welche das ENSI ten untersucht, stellte 2014 einen Überblicksbe zur Erfüllung seiner Aufgaben braucht. Sie fördern richt zu Wärmetauschern fertig. die Kompetenzen für die Aufsichtstätigkeit und 3. Erdbeben, Hochwasser und Flugzeugabstürze tragen zu einer unabhängigen Expertise bei. sind externe Ereignisse, mit denen sich vom Schliesslich erzielen internationale Projekte Ergeb ENSI unterstützte Forschungsprojekte befassen. nisse, die in der Schweiz alleine nicht erreicht Der Schweizerische Erdbebendienst SED veröf werden könnten, und fördern gleichzeitig die fentlichte im September 2014 einen Bericht zur länderübergreifende Vernetzung. Dies sind die Abminderung von Bodenbewegungen mit der wichtigsten Ziele der ENSIForschungsstrategie. Entfernung vom Erdbebenherd. Durch Verwen Das Programm «Regulatorische Sicherheitsfor dung von Daten aus Ländern mit hoher Seis schung» gliedert sich in sieben Themenbereiche: mizität konnte er das Abminderungsmodell für 1. Der Bereich Brennstoffe und Materialien die Schweiz verbessern. Die Auswirkungen von beschäftigt sich mit dem Reaktorkern und den starken Erdbeben auf Gebäude von Kernkraft gestaffelten Barrieren für den Einschluss der werken wurden durch vergleichende Berech radioaktiven Stoffe. Bei den Brennstoffen liegt nungen im internationalen Projekt SMART besonderes Augenmerk auf den erhöhten Ab untersucht. Die Experten konnten das dynami bränden und den Sicherheitskriterien für Stör sche Verhalten von Stahlbetonstrukturen realis fälle. Die im Jahre 2014 abgeschlossenen Pha tischer als bisher abbilden und wichtige Er sen beim Halden Reactor Project sowie beim kenntnisse zu deren Verletzbarkeit gewinnen. Studsvik Cladding Integrity Project erbrachten 4. Zu menschlichen Faktoren führte das Halden wesentliche Erkenntnisse vor allem zum Brenn Reactor Project im Berichtjahr aufschlussreiche stoffverhalten bei KühlmittelverlustStörfällen. Simulatorstudien durch, an denen auch Forscher Bei den Strukturmaterialien stehen Alterungs des PSI beteiligt waren. Eine Vergleichsstudie un prozesse im Mittelpunkt. Im Projekt SAFE wur ter zehn Operateurgruppen offenbarte eine er den in den letzten drei Jahren Rissbildung und hebliche Variabilität im Umgang mit unvorher wachstum an Materialien des ReaktorKühl gesehenen Situationen. Dabei wurden innovative kreislaufs untersucht. Dabei erzielten die For Techniken eingesetzt, welche das Situationsver scher des Paul Scherrer Instituts PSI auch inter ständnis der Operateure und die Grenzen ihrer national beachtete Ergebnisse dazu, wie Belastbarkeit klarer zeigen als zuvor. Wasserstoff in Heisswasser sowie die zeitliche 5. Systemverhalten und Störfallabläufe in Abfolge mechanischer Belastungen die Rissent Kernkraftwerken werden ausgehend vom Nor wicklung beeinflussen. malbetrieb bis hin zu KernschmelzUnfällen ana 2. Die Projekte der Nuclear Energy Agency NEA der lysiert. Dazu werden Computermodelle erstellt OECD zu internen Ereignissen und Schäden und mit Hilfe von Experimenten validiert. Sie die fördern den internationalen Erfahrungsaus nen auch als Grundlage für die quantitative Er tausch über Störfälle sowie Schäden an Kompo mittlung des Anlagenrisikos in probabilistischen nenten, die Störfälle auslösen oder ungünstig Sicherheitsanalysen. Das Projekt OECD BSAF um beeinflussen können. Dazu werden themenspe fasste vergleichende Simulationen der Unfallab zifische Datenbanken – beispielsweise zu Schä läufe beim Kernkraftwerk FukushimaDaiichi den an passiven metallischen Komponenten und durch Forschergruppen aus acht Ländern, da ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 5 runter auch vom PSI. In der 2014 abgeschlos In ausländischen Anlagen fielen bestimmte Mehr senen Projektphase standen die ersten sechs schichtKeramikkondensatoren, sogenannte Red Tage des Unfallverlaufs im Mittelpunkt. Die Er Cabs, von Leittechniksystemen aus. Die entspre gebnisse lassen begründete Vermutungen über chenden Baugruppen IskamaticA und Teleperm den Verlauf der Kernschmelze, das Versagen C sind zwar auch in Schweizer Kernkraftwerken von Komponenten und den Endzustand in den im Einsatz. Eine vom ENSI angeordnete Überprü betroffenen Reaktoren zu. fung zeigte aber, dass diese keine Red Cabs ent 6. Die anwendungsbezogenen Arbeiten im Strah 6 halten. lenschutz reichen von der Strahlenmesstechnik Die 2012 erkannten Herstellungsfehler in den über die Aeroradiometrie bis hin zur Entwick Reaktordruckbehältern (RDB) der beiden bel lung neuer Analysemethoden für Radionuklide. gischen Kernkraftwerke Doel3 und Tihange2 Zudem trägt die Mitarbeit an internationalen werden nach unerwarteten Ergebnissen von Ma Normen zur länderübergreifenden Harmonisie terialtests weiter untersucht, während die Anla rung von Methoden im Strahlenschutz bei. Ge gen erneut abgeschaltet wurden. Der RDBHer rade in diesem Bereich ist der Kompetenzerhalt steller für das Kernkraftwerk Mühleberg war ein ganz wichtiger Aspekt. derselbe wie bei Doel3 und Tihange2. Daher 7. Bei der Entsorgung gewinnen neben geolo wurde noch 2012 eine zerstörungsfreie Prüfung gischer Tiefenlagerung und Rückbau auch Be auf solche Fehler für das Kernkraftwerk Mühle handlung, Transporte und Zwischenlagerung von berg durchgeführt, dies ohne Befunde. Bei den radioaktiven Abfällen an Bedeutung. So konnten RDBs der Kernkraftwerke Beznau und Gösgen, Ende 2014 die fachlichen Arbeiten zum Vergleich die in der Schweiz noch zu untersuchen sind, der Bewirtschaftung radioaktiver und konventio brachte 2014 die Überprüfung der Herstellungs neller Abfälle abgeschlossen werden, an denen dokumentation keine Hinweise auf Materialfeh mehrere Bundesinstitutionen beteiligt waren. Die ler, die UltraschallPrüfungen sind für 2015 vor Resultate zeigen Optimierungsmöglichkeiten ins gesehen. Das ENSI erfüllt damit die entspre besondere für die Behandlung radioaktiver orga chende Empfehlung der Western European nischer und metallischer Abfälle auf. Seit dem Nuclear Regulator’s Association WENRA. Frühling 2014 unterstützt das ENSI ein Projekt Vermutlich wegen SäureBaseReaktionen trat der Universität Bayreuth, das ein Simulationspro an Fässern mit zementierten Abfällen des bel gramm für die thermische und mechanische gischen Kernkraftwerks Doel ein mit Cäsium137 Dimensionierung von Transport und Lagerbehäl kontaminiertes Gel aus. Das ENSI forderte die tern entwickeln soll. Mit Blick auf unabhängige Schweizer Betreiber auf, die Übertragbarkeit auf Beurteilungen wird dabei ein von den Berech ihre Konditionierungsverfahren und Abfälle zu nungen der Hersteller und Betreiber verschiedener prüfen. Deren erste Beurteilung und die jährli Ansatz verfolgt. chen Inspektionen ergaben keine Hinweise auf solche Prozesse. Nach der definitiven Ursachen Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Kernanlagen klärung des Vorkommnisses in Doel müssen die Schweizer Betreiber aber noch eine abschlies sende Stellungnahme zu Massnahmen bei ihren Abfällen abgeben. Vorkommnisse in Kernanlagen sind ein wichtiger Be In der USamerikanischen Waste Isolation Pilot standteil der Betriebserfahrung. Sie liefern konkrete Plant WIPP, einem Tiefenlager nahe Carlsbad, Hinweise auf Schwachstellen und Verbesserungs New Mexico, kam es zu einem Brand und einer möglichkeiten bei Auslegung und Betrieb. Über die Freisetzung von Radioaktivität. Die Vorkomm Vorkommnisse in Schweizer Kernanlagen berichtet nisse sind durch die zuständigen amerikanischen das ENSI im Aufsichtsbericht. Im vorliegenden Bericht Behörden noch nicht abschliessend bewertet. ist eine Auswahl besonders lehrreicher ausländischer Am Technischen Forum Sicherheit vom 5. Dez Ereignisse beschrieben, darunter neu auch Vorkom ember 2014 wurde durch das ENSI über den mnisse im Bereich Entsorgung. Sie wurden analysiert Zwischenstand der Arbeiten informiert. Das ENSI mit dem Ziel, ihre Relevanz für die Schweizer Kernan verfolgt die weitere Entwicklung und informiert lagen zu überprüfen und gegebenenfalls Massnah wieder, sobald die Abschlussberichte der ameri men zur Verbesserung der Sicherheit abzuleiten. kanischen Behörden vorliegen und ausgewertet Demnach sind die wichtigsten Ergebnisse: sind. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Internationale Zusammenarbeit Zum Übereinkommen über die Sicherheit der Be handlung abgebrannter Brennelemente und radio Das ENSI arbeitet laufend mit internationalen Orga aktiver Abfälle (sogenannte Joint Convention) fand nisationen und ausländischen Aufsichtsbehörden im Mai 2014 eine ausserordentliche Konferenz zusammen. Die wichtigsten davon sind die interna statt. Bei dieser wurden, analog zur CNS, praktische tionale Atomenergiebehörde IAEA, die Kernener Verbesserungen im Überprüfungsprozess und bei gieagentur NEA der Organisation für wirtschaft der Erstellung der Länderberichte beschlossen. Im liche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, die Hinblick auf die fünfte Überprüfungskonferenz im WENRA sowie die bilateralen Kommissionen und Mai 2015 reichte das ENSI im Oktober 2014 fristge Gespräche mit Frankreich, Deutschland, Österreich recht den Schweizer Länderbericht bei der IAEA ein. und Italien. Die Ziele des ENSI gehen dabei in zwei Die Europäische Union EU verabschiedete eine revi erlei Richtungen. Einerseits will das ENSI den inter dierte Richtlinie zur nuklearen Sicherheit (European nationalen Standard im Bereich der nuklearen Si Directive on Nuclear Safety), die am 14. August cherheit erfassen und für die Schweiz umsetzen. 2014 in Kraft gesetzt wurde. Sie verfolgt das Ziel, Andererseits engagiert es sich darin, die nukleare die nukleare Sicherheit aufrechtzuerhalten und kon Sicherheit und Sicherung laufend weiter zu entwi tinuierlich zu verbessern. Schliesslich schloss die ckeln und zu verbessern. Im Hinblick darauf hat das WENRA die Überarbeitung ihrer Richtlinien (Safety ENSI 2014 eine Strategie zur internationalen Zu Reference Levels) für bestehende Reaktoren hin sammenarbeit erarbeitet, die Leitlinien zu den The sichtlich der Lehren aus dem Unfall von Fukushima men Präsenz, Transparenz, Kompetenz und Unab mit deren Veröffentlichung im September 2014 ab. hängigkeit vorgibt. Im Zentrum der internationalen Aktivitäten des ENSI stand 2014 die auf Kernkraftwerke bezogene Convention on Nuclear Safety (CNS). Bei deren sechster regulärer Überprüfungskonferenz im Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht März/April wurde die Einhaltung der Vertragsbe stimmungen durch die Mitgliedsländer kontrolliert. Die Aktualisierung des bestehenden Regelwerks Die Schweiz erhielt dabei positive Bewertungen ins wurde 2014 weitergeführt. Das ENSI verabschie besondere für die Ermittlung der Erdbebengefähr dete drei neue Richtlinien und revidierte eine Richt dung, für ihre Auseinandersetzung mit der Sicher linie wie folgt: heitskultur und für das externe Lager in Reitnau. ENSIG09: Betriebsdokumentation; Gleichzeitig wurden zukünftige Herausforderungen ENSIG17: Stilllegung; vor allem in Bezug auf die Restlaufzeit und Stillle ENSIA03: Periodische Sicherheitsüberprüfung gung von Kernkraftwerken identifiziert. Bei der von Kernkraftwerken; Konferenz wurden praktische Verbesserungen im ENSIB02 (Revision): Periodische Berichterstat Überprüfungsprozess der CNS und der Erstellung tung der Kernanlagen. der Länderberichte beschlossen. Eine Mehrheit der Vertragsstaaten befürwortete ausserdem einen Schweizer Vorschlag zur Änderung der Konvention und somit eine darauf bezogene Diplomatische Konferenz. Gemäss dem Vorschlag sollen das Aus legungsprinzip der Reaktoren der dritten Genera tion verbindlich festgelegt und bestehende Anla gen systematisch und regelmässig neu bewertet werden. Die Prinzipien dieses Vorschlags wurden schliesslich bei der Diplomatischen Konferenz im Februar 2015 nicht als Änderung der Konvention, sondern in Form einer gemeinsamen Erklärung aller Vertragsstaaten umgesetzt, deren Einhaltung bei zukünftigen Überprüfungskonferenzen kontrolliert werden wird. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 7 Résumé Recherche en matière de sécurité nucléaire lances et de dommages à des composants pou vant entraîner des défaillances ou exercer une influence défavorable. Pour ce faire, des banques Les projets du programme de recherche contribuent de données spécifiques, comme par exemple sur à clarifier les questions en suspens, à fournir des l’endommagement de composants métalliques bases et à perfectionner les outils dont l’IFSN a be passifs ou sur des incendies, ont été créées. soin pour son travail. Ils permettent aussi de déve Avec ces banques de données, le retour d’expé lopper les compétences nécessaires à l’activité de rience d’exploitation de nombreux pays peut surveillance et contribuent à une expertise indépen être évalué systématiquement. Le projet ICDE, dante. Enfin, les projets internationaux parviennent analysant pour les composants de centrales nu à des résultats qui n’auraient pas pu être obtenus en cléaires des défauts de même type en raison Suisse uniquement et favorisent en même temps d’une cause commune, a terminé en 2014 un la création de réseaux internationaux. Tels sont les rapport d’aperçu sur les échangeurs de chaleur. objectifs les plus importants de la stratégie de re 3. Des tremblements de terre, crues et chutes cherche de l’IFSN. d’avion sont des évènements externes sur les Le programme «Recherche en matière de sécurité quelles les projets de recherche soutenus par nucléaire» s’organise autour de sept domaines thé l’IFSN se penchent. Le Service sismologique matiques: suisse (SED) a publié en septembre 2014 un rap 1. Le domaine des combustibles et matériaux port sur l’atténuation des mouvements du sol concerne le cœur du réacteur ainsi que les bar en fonction de l’éloignement du foyer du séisme. rières échelonnées, prévues pour le confinement L’utilisation de données issues de pays avec une des substances radioactives. Concernant les sismicité accrue a permis d’améliorer le modèle combustibles, une attention particulière est por d’atténuation pour la Suisse. Les conséquences tée aux taux de combustion accrus et aux critères de forts séismes sur des bâtiments de centrales de sécurité en cas de défaillances. Les phases ter nucléaires ont été analysées au travers de calculs minées en 2014 du projet du réacteur de Halden comparatifs dans le cadre du projet international et du projet «Studsvik Cladding Integrity» ont SMART. Les experts pouvaient reproduire le com fourni des connaissances essentielles surtout en portement dynamique de structures en béton matière de comportement du combustible lors armé de manière plus réaliste que jusquelà. de défaillances avec perte de moyen de refroidis Ils ont pu obtenir des connaissances importantes sement. Concernant les matériaux de structure, quant à leur vulnérabilité. les processus du vieillissement sont détermi 4. Concernant les facteurs humains, le projet du nants. Dans le cadre du projet SAFE, la formation réacteur de Halden a réalisé, lors de l’année en re et la croissance de fissures sur des matériaux du vue, des études de simulation révélatrices aux circuit de refroidissement du réacteur ont été quelles des chercheurs de l’Institut Paul Scherrer analysées lors des trois dernières années. Les ont aussi participé. Une étude comparative entre chercheurs de l’Institut Paul Scherrer ont alors dix groupes d’opérateurs a dévoilé une variabilité obtenu des résultats remarqués au niveau inter significative dans le traitement des situations im national qui portent sur la manière dont l’hydro prévues. Des techniques innovatrices ont alors été gène dans l’eau très chaude et dont la séquence employées et ont montré plus clairement qu’au temporelle des contraintes mécaniques influence paravant la compréhension de la situation par les l’évolution de fissures. opérateurs ainsi que les limites de leur résistance. 2. Les projets de l’Agence pour l’énergie nucléaire 5. Le comportement de systèmes et le déroule- (AEN) de l’OCDE sur les évènements internes ment des défaillances dans les centrales nu et les dommages soutiennent l’échange d’ex cléaires sont analysés du fonctionnement normal périences international en matière de défail jusqu’aux accidents de fusion du cœur. Pour ce ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 9 10 faire, des modèles informatiques sont élaborés informations concrètes sur les points faibles et les puis validés à l’aide d’expériences. Ils servent améliorations possibles en matière de dimensionne aussi de base pour l’évaluation quantitative du ment et d’exploitation. Les évènements survenus risque de l’installation dans des études probabi dans les installations nucléaires suisses sont consi listes de sécurité. Le projet BSAF de l’OCDE en gnés dans le rapport de surveillance de l’IFSN. Le globait des simulations comparatives des dérou présent rapport décrit quelques évènements parti lements d’accident à la centrale nucléaire de culièrement instructifs survenus à l’étranger dont, FukushimaDaiichi par des chercheurs de huit pour la première fois, des évènements survenus pays, dont certains provenaient de l’Institut Paul dans la gestion des déchets. Ils ont été analysés Scherrer. Lors de la phase du projet terminée en afin d’en vérifier la pertinence pour les installations 2014, l’accent a été mis sur les six premiers jours nucléaires suisses et, le cas échéant, d’en déduire du déroulement de l’accident. Les résultats auto des mesures pour améliorer la sécurité. En consé risent des hypothèses fondées sur le déroule quence, les résultats les plus importants du point de ment de la fusion du cœur, la défaillance de com vue de l’IFSN sont les suivants: posants et l’état final des réacteurs concernés. 6. Les travaux de nature appliquée dans le domaine Certains condensateurs céramiques multi couches de systèmes de contrôlecommande, de la radioprotection vont de la technique de appelés «red cabs», sont tombés en panne dans mesure du rayonnement au développement de des installations étrangères. Bien que les mo nouvelles méthodes d’analyse des radionu dules correspondants IskamaticA et TelepermC cléides, en passant par l’aéroradiométrie. Par ail soient aussi utilisés dans des centrales nucléaires leurs, la participation à l’élaboration de normes suisses, une vérification ordonnée par l’IFSN a ce internationales contribue à l’harmonisation in pendant montré qu’elles ne comprennent aucun ternationale des méthodes de radioprotection. «red cabs». Dans ce domaine précisément, le maintien des Les défauts de fabrication identifiés en 2012 compétences revêt un aspect très important. dans les cuves de pression des réacteurs des deux 7. Dans la gestion des déchets, le traitement, le centrales nucléaires de Doel 3 et Tihange 2 sont transport et le stockage intermédiaire de déchets analysés de manière plus approfondie suite à des radioactifs gagnent en importance en plus du résultats inattendus de tests de matériau; alors stockage en couches géologiques profondes et que les installations ont à nouveau été arrêtées. du démantèlement. Fin 2014, les travaux tech Le fabricant de la cuve du réacteur de la centrale niques pour la comparaison de la gestion des dé nucléaire de Mühleberg était le même que celui chets radioactifs et conventionnels ont été termi des centrales de Doel 3 et de Tihange 2. Un nés. Plusieurs institutions de la Confédération y contrôle non destructif a encore été réalisé en ont participé. Les résultats révèlent des possibili 2012 pour la centrale nucléaire de Mühleberg tés d’optimisation, en particulier dans le traite par rapport à ces défauts, sans aboutir à des ment des déchets radioactifs organiques et constats. Pour les cuves des centrales nucléaires métalliques. Depuis le printemps 2014, l’IFSN de Beznau et de Gösgen, qui doivent encore être soutient un projet de l’Université de Bayreuth. Ce analysées en Suisse, la vérification de la docu dernier vise à développer un programme de si mentation de fabrication en 2014 n’a fourni au mulation pour le dimensionnement thermique cun indice quant à des défauts de matériau. Les et mécanique d’emballages de transport et de examens par ultrasons sont prévus pour 2015. stockage. Dans l’optique d’une évaluation indé L’IFSN donne ainsi suite à une recommandation pendante, une approche différente des calculs correspondante de l’association WENRA (Wes des fabricants et des exploitants est suivie. tern European Nuclear Regulator’s Association). Probablement en raison de réactions acidoba Evènements instructifs survenus dans des installations nucléaires à l’étranger siques, un gel contaminé avec du césium 137 s’est échappé de fûts contenant des déchets ci mentés de la centrale nucléaire belge de Doel. L’IFSN a enjoint les exploitants suisses d’examiner une possible transposition sur leur procédé de Les évènements se produisant dans des installations conditionnement et leurs déchets. La première nucléaires constituent un élément important du re évaluation et les inspections annuelles n’ont tour d’expérience d’exploitation. Ils fournissent des fourni aucune indication sur de tels processus. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Après la clarification définitive de la cause de décidées. Une majorité des Etats contractants a ac l’évènement à Doel, les exploitants suisses de cepté une proposition suisse pour un amendement vront encore remettre une prise de position défi de la convention et la conférence diplomatique qui nitive sur les mesures pour leurs déchets. s’y réfère. Selon la proposition, le principe de Dans le dépôt américain WIPP (Waste Isolation conception des réacteurs de la troisième génération Pilot Plant), un dépôt en profondeur à proximité doit être défini de manière contraignante. De plus, de Carlsbad, Nouveau Mexique, un incendie et les installations existantes doivent être réévaluées un rejet de radioactivité se sont produits. Les évè systématiquement et régulièrement. Les principes nements ne sont pas encore définitivement éva de cette proposition ont finalement été mis en lués par les autorités américaines compétentes. œuvre, lors de la conférence diplomatique de février Lors du forum technique sur la sécurité du 5 dé 2015, non pas comme amendement de la conven cembre 2014, l’IFSN a informé sur l’état intermé tion mais sous la forme d’une déclaration commune diaire des travaux. Elle suit les évolutions et infor de tous les Etats contractants. Le respect de cette mera de nouveau, aussi tôt que les rapports déclaration sera contrôlé lors des futures réunions finaux des autorités américaines seront dispo d’examen. nibles et auront été évalués. Concernant la Convention commune sur la sûreté de la gestion du combustible usé et des déchets ra Coopération internationale dioactifs, une réunion extraordinaire s’est tenue en mai 2014. Lors de celleci, des améliorations pra tiques ont été décidées, comme pour la Convention L’IFSN coopère avec des organisations internatio sur la sûreté nucléaire, pour le processus d’examen nales et des autorités de surveillance étrangères. Les et l’établissement des rapports nationaux. En vue plus importantes sont l’Agence internationale de de la cinquième réunion d’examen en mai 2015, l’énergie atomique (AIEA), l’Agence pour l’énergie l’IFSN a remis dans les délais le rapport national en nucléaire de l’Organisation de coopération et de dé octobre 2014 auprès de l’AIEA. veloppement économique (AEN de l’OCDE), la L’Union européenne a adopté une directive révisée WENRA, ainsi que les commissions et les discussions concernant la sécurité nucléaire (Directive Euratom bilatérales avec la France, l’Allemagne, l’Autriche et pour la sûreté des installations nucléaires), qui est l’Italie. Les objectifs de l’IFSN vont dans deux direc entrée en vigueur le 14 août 2014. Elle poursuit tions. L’IFSN veut d’une part saisir le standard inter l’objectif de maintenir et d’améliorer continuelle national dans le domaine de la sécurité nucléaire et ment la sécurité nucléaire. Finalement, la WENRA a le mettre en œuvre en Suisse. Elle s’engage d’autre conclu, par leur publication en septembre 2014, le part pour un développement et une amélioration remaniement de ses directives (Safety Reference Le continus de la sécurité et sûreté nucléaires. Dans vels) pour les réacteurs existants sous l’angle des cette optique, l’IFSN a élaboré en 2014 une stratégie enseignements tirés de l’accident de Fukushima. pour la coopération internationale qui prescrit des directives sur les thèmes de la présence, de la trans parence, de la compétence et de l’indépendance. La Convention sur la sûreté nucléaire (CNS), liée aux centrales nucléaires, se trouvait au centre des activi Changements et développement actuels des bases de la surveillance nucléaire tés internationales de l’IFSN en 2014. Lors de la si xième réunion régulière d’examen, tenue en mars/ L’actualisation de la réglementation existante a été avril, le respect des dispositions de l’accord par les poursuivie en 2014. L’IFSN a adopté trois nouvelles pays membres a été contrôlé. La Suisse a alors reçu directives et en a révisé une: des évaluations positives, en particulier pour la dé ENSIG09: documentation d’exploitation; termination de l’aléa sismique, pour sa réflexion sur ENSIG17: désaffectation; la culture de sécurité et pour le dépôt externe de ENSIA03: réexamen périodique de centrales nu Reitnau. En même temps, des défis futurs ont été cléaires; identifiés surtout par rapport à la durée de vie res ENSIB02 (révision): rapports périodiques des ins tante et à la désaffectation des centrales nucléaires. tallations nucléaires. Lors de la conférence, des améliorations pratiques dans le processus d’examen de la convention et dans l’établissement des rapports nationaux ont été ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 11 Summary Research into regulatory safety the components used in nuclear power plants, published an overview report on heat exchangers. 12 Projects in the ENSI Research Programme contrib 3. ENSI supports research projects that address ute towards clarifying outstanding issues, establish external events such as earthquakes, flooding ing fundamentals and developing the tools that and aircraft crashes. In September 2014, the Swiss ENSI requires for the discharge of its responsibili Seismological Service (SED) published a report on ties. The projects also foster the skills needed for the ground motion attenuation as a function of regulatory activities and help develop independent the increase in distance to the earthquake’s expertise. Finally, the international projects deliver source. By incorporating data from countries with results that Switzerland could not achieve on its high seismic activity, the SED has improved the at own and at the same time encourage international tenuation model for Switzerland. Using compari networking. Those are the main objectives of the son calculations, the international SMART project ENSI Research Strategy. The «Research into Regula has been looking at the impact of severe earth tory Safety» programme is divided into seven areas: quakes on nuclear power plant buildings. This has 1. Fuels and materials: The research in this area enabled experts to represent the dynamic behav covers the reactor core and the multiple succes iour of reinforced concrete structures in a more sive barriers used for the containment of radio realistic way. It has also provided important in active materials. Research into fuels is concen sights into their vulnerability. trated on high burn up and the safety criteria for 4. In terms of research into human factors, the accidents. The phases of the Halden Reactor Pro Halden Reactor Project completed informative ject and the Studsvik Cladding Integrity Project simulation studies, in which PSI researchers also completed in 2014 produced important findings, participated. A comparative study of 10 operator particularly with regard to the behaviour of nu groups revealed marked variability in the way un clear fuel in lossofcoolant accidents. The re foreseen situations are handled. The project em search into structural materials focuses on age ployed a range of innovative mechanisms that ing processes. During the last three years, the provided a more realistic picture of the under SAFE Project has been investigating the forma standing that operators have of individual situa tion and growth of cracks in materials used in re tions and the limits of their resilience. actor cooling circuits. In this area the researchers 5. System behaviour and accident sequences in at the Paul Scherrer Institute (PSI) obtained inter nuclear power plants are analysed in various con nationally noted results on how the hydrogen ditions ranging from normal operations through present in hot water as well as the chronological to accidents involving core meltdown. In this re sequence of mechanical stresses affect crack de spect, computer models are developed and vali velopment. dated by experiments. The results are used as a 2. Projects conducted under the auspices of the basis for the quantitative identification of plant OECD’s Nuclear Energy Agency (NEA) and relating risk in probabilistic safety analyses. The OECD to internal events and damage encourage the BSAF project, which involves research groups international exchange of information on inci from eight countries including PSI, has been look dents, accidents, and component damage that ing at comparison simulations of the sequence of can trigger accidents or have a detrimental effect. events during the accident at the FukushimaDai For this purpose, specific databases are being cre ichi nuclear power plant. The phase which con ated, e.g. of damage to passive metal components cluded in 2014 focused on the first six days of the and fire accidents. These databases will facilitate a accident. The results will allow justified assump systematic analysis of relevant operating experi tions to be made on the development of the core ence from many countries. In 2014, the ICDE Pro meltdown, component failure and the end state ject, which is looking at commoncause failures in of the affected reactors. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 6. Applied research in radiological protection in contained «Red Cabs». However, none was cludes the technology used to measure radiation found. as well as aeroradiometry and the development Manufacturing defects identified in 2012 in the of new methodologies for radionuclide analyses. reactor pressure vessels (RPVs) of the two Bel In addition, involvement in the development of gian nuclear power stations Doel3 and international norms contributes to the crossbor Tihange2: Subsequent material tests produced der harmonisation of radiological protection unexpected results and so further tests were methods. It is particularly important that expertise conducted with the facilities again being shut is maintained in this field. down. The manufacturer of the RPVs in the 7. In the field of waste management, there is an Doel3 and Tihange2 plants also produced the increasing focus not just on projects relating to RPV in the Mühleberg nuclear power plant. the deep geological repository and decommis Hence, nondestructive tests were conducted in sioning but also on the treatment, transport and 2012 to determine whether similar defects ex interim storage of radioactive waste. For exam isted at the Mühleberg power plant, with no re ple, the technical task of comparing the manage port of any being found. The RPVs at the Beznau ment of radioactive and conventional waste was and Gösgen nuclear power plants are still to be concluded in 2014 and involved several federal inspected but a review in 2014 of the manufac institutions. This work identified possible im turing documentation revealed no evidence of provements, particularly with regard to the treat material defects. Ultrasound tests are planned ment of radioactive organic and metal waste. for 2015. Thus ENSI is compliant with the rele Since early 2014, ENSI has been supporting a pro vant recommendation from WENRA, the West ject of the University of Bayreuth that is seeking ern European Nuclear Regulator’s Association. to develop a simulation program for the thermal Gel contaminated with Caesium137 escaped and mechanical design of transport and storage from barrels containing cemented waste at the containers. The approach adopted by this project Doel nuclear power plant in Belgium, most likely differs from the calculations used by manufactur caused by acidbased reactions. ENSI ordered ers and licensees, and thus aims to provide an in Swiss licensees to investigate possible implica dependent assessment capability. tions for their own conditioning processes and waste. Neither the initial assessment nor the an Instructive events from nuclear facilities abroad nual inspections revealed any evidence of such processes. Once the actual cause of the incident in Doel is known, Swiss operators will be re quired to issue a definitive comment on their Incidents in nuclear facilities are an important ele wastemanagement measures. ment of operating experience. They provide specific In the United States, a fire and a release of radio information on weaknesses and potential improve activity occurred at the Waste Isolation Pilot ments in all aspects of design and operation. Inci Plant WIPP, a deep repository near Carlsbad in dents in Swiss nuclear facilities are described in the New Mexico. The competent US authorities ENSI Surveillance Report. The current report pro have not yet concluded their evaluation of the vides information on a selection of particularly in incidents. ENSI provided an update on the inves structive events in facilities outside Switzerland, in tigations at the meeting of the Safety Technical cluding for the first time incidents in the field of Forum on 5 December 2014. ENSI will continue waste management. They have been analysed in to monitor developments and report further order to determine their relevance to Swiss nuclear once the final reports by the US authorities have facilities and if necessary the findings are used for been published and assessed. deriving safety improvements. The most important are listed in the following: Failure of specific multilayer ceramic capacitors International cooperation used in I & C systems – the socalled «Red Cabs» – in several plants outside Switzerland: As the rele ENSI works on a continuous basis with interna vant Iskamatic A and Teleperm C assemblies are tional organisations and regulatory bodies. The also used in Swiss nuclear power plants, ENSI or most important are the International Atomic En dered a review to see whether these assemblies ergy Authority (IAEA), the Nuclear Energy Agency ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 13 (NEA) of the Organisation for Economic Coopera The European Union (EU) approved a revised Euro tion and Development (OECD) and the Western Eu pean Directive on Nuclear Safety, which was en ropean Nuclear Regulators Association (WENRA) as acted on 14 August 2014. Its aim is to maintain and well as bilateral commissions with France, Ger constantly improve nuclear safety. Finally, WENRA many, Austria and Italy with whom it maintains concluded the revision of its Safety Reference Lev regular dialogue. The aims of ENSI in this respect els for existing reactors to reflect the lessons from are twofold: firstly, to identify international stand the accident at Fukushima. This revision was pub ards in the field of nuclear safety and apply them lished in September 2014. in Switzerland and secondly to actively promote 14 the ongoing development of and improvement to nuclear safety and security. In 2014, ENSI compiled a strategy on international cooperation that set out the principles relating to presence, transparency, Current changes and developments in underlying surveillance principles expertise and independence. In 2014, the international activities of ENSI fo The work to update the existing regulatory frame cussed primarily on the Convention on Nuclear work continued during 2014 and ENSI published Safety (CNS) related to nuclear power stations. The three new guidelines and one revision during the Sixth Regular Review Conference of CNS in March/ year: April monitored the compliance of member states ENSIG09: Operating documentation; with their contractual terms and conditions: Swit ENSIG17: Decommissioning; zerland received positive reviews, particularly with ENSIA03: Periodic safety review of nuclear regard to the identification of earthquake risks, its power plants; commitment to the safety culture and for the exter ENSIB02 (Revision): Periodic reporting by nal storage facility at Reitnau. The review also iden nuclear facilities. tified future challenges, in particular the remaining service life and the decommissioning process of nu clear power plants. The conference also agreed on practical improvements to the CNS review process and the preparation of country reports. In addition, a majority of the Contracting Parties supported a Swiss proposal to amend the Convention and con vene a Diplomatic Conference to consider it. Under the proposal, the design principles for the third generation reactors would be set in a binding form and existing facilities would be reassessed system atically and regularly. Eventually the Diplomatic Conference in February 2015 did not approve an amendment to the Convention but agreed that the principles underlying the proposal were to be im plemented through a joint declaration signed by all Contracting Parties; compliance with this declara tion will be monitored at future Review Confer ences. An Extraordinary Conference of the Joint Conven tion on the safety of spent fuel management and the safety of radioactive active waste management was held in May 2014. This Conference, similar to what had happened at the CNS Conference, agreed on practical improvements to the review process and the preparation of country reports. In preparation for the Fifth Review Conference in May 2015, ENSI submitted the Swiss country report on time in October 2014 to the IAEA. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 1. Regulatorische Sicherheitsforschung Für die kompetente Ausübung seiner Aufsichtstätig 3. Sie sollen den Kompetenzerhalt und die Kompe keit muss das ENSI auf dem aktuellen Stand von tenzerweiterung beim ENSI fördern, in zweiter Wissenschaft und Technik sein. Das ENSI kann zu Linie auch bei den Experten des ENSI. diesem Zweck selbst Forschung betreiben und Pro 4. In Fachbereichen, in denen das ENSI externe jekte der nuklearen Sicherheitsforschung unterstü Gutachter heranzieht, sollen sie zu einer unab tzen. Es tut dies im Rahmen seines Programms «Re hängigen Expertise beitragen, welche potenzielle gulatorische Sicherheitsforschung». Die ENSIFor Interessenkonflikte vermeidet. schungsstrategie ist abrufbar unter www.ensi.ch und gibt insbesondere folgende Ziele für die Forschungs projekte des ENSI vor: 5. Sie sollen die internationale Vernetzung des ENSI auf der Fachebene fördern. 6. Die Begleitung von Forschungsprojekten als ab 1. Indem sie offene Fragen untersuchen, sollen sie es wechslungsreiche Tätigkeit zur Gewinnung neuer ermöglichen, potenzielle Problembereiche zu er Erkenntnisse soll die Attraktivität des ENSI für kennen, mögliche Verbesserungen zu erarbeiten, neue, insbesondere für jüngere und hoch qualifi Unsicherheiten zu verringern und Verfahren zu verbessern. Auf diese Weise sollen sie zur Erhal zierte Mitarbeitende erhöhen. Mit der Projektbegleitung durch die Experten der tung und zum Ausbau der Sicherheit der Schwei Fachsektionen fliessen die gewonnenen Erfahrungen zer Kernanlagen beitragen. in die Aufsichtstätigkeit ein und dienen damit direkt 2. Sie sollen Grundlagen und Hilfsmittel liefern bzw. der nuklearen Sicherheit. Im vorliegenden Kapitel weiterentwickeln, welche das ENSI zur Erfüllung fassen die ENSIProjektbegleiter die Forschungsresul seiner Aufgaben braucht, zum Beispiel für die Er tate des Berichtsjahres für die interessierte Öffentlich stellung von Richtlinien und für konkrete Ent keit zusammen. Vor allem bei den umfangreicheren scheide des ENSI. Projekten liegen zudem ausführlichere Berichte der Forscher in Anhang A vor. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 15 A Reaktorkern 1.1 Brennstoffe und Materialien rialverhalten sowie MenschTechnikOrganisation. Experimentelle Arbeiten werden primär im norwe Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich mit dem gischen Halden durchgeführt, wo ein Versuchs Reaktorkern sowie den Strukturmaterialien der reaktor (Abbildung 1), eine Werkstatt zur Herstel wichtigsten gestaffelten Barrieren, welche den lung instrumentierter BrennstoffVersuchsanord Brennstoff und den Reaktorkern umgeben und die nungen, ein Labor zur Interaktion von Mensch und radioaktiven Stoffe einschliessen. Die Brennele Maschine (ManMachine Laboratory) sowie zwei mente werden mehrere Jahre im Reaktorkern ein Simulationszentren (Virtual Reality Centre, Future gesetzt, bevor sie abgebrannt sind und ausge Lab) zur Verfügung stehen. Forschungseinrich tauscht werden; beim Brennstoff und den Brenn tungen in den Mitgliedsländern (z.B. Paul Scherrer stabHüllrohren stehen deshalb die Anforderungen Institut) und die Nuklearindustrie (z.B. Kernkraft während dem Normalbetrieb und während be werk Leibstadt KKL) beteiligen sich ebenfalls an stimmten Störfällen im Mittelpunkt. Bei den weni den Experimenten. Die Schweizer Beteiligten tau gen nicht austauschbaren Komponenten des Pri schen sich dazu im Rahmen eines nationalen Komi märkreislaufs, vor allem dem Reaktordruckbehälter tees aus. Über ihre Vertreter in den HRPGremien und dem Sicherheitsbehälter (Containment), sind Halden Programme Group HPG (verantwortlich für vor allem die Prozesse der Materialalterung ent die technischwissenschaftliche Steuerung des Pro scheidend. Im Hinblick auf den Langzeitbetrieb der gramms) und Halden Board of Management HBM Kernkraftwerke muss gewährleistet sein, dass für (verantwortlich für die Aufsicht und Strategie des alle Anforderungen weiterhin ausreichende Si Gesamtprojekts) speisen sie ihre Bedürfnisse ins cherheitsmargen vorhanden sind. Projekt ein. Bei den Arbeiten im hier beschriebenen Projektbe 1.1.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Brennstoffe und Materialien reich geht es um das Verhalten von Brennstoffen und Strukturmaterialien sowohl beim langfristigen Einsatz im Normalbetrieb als auch unter den spe Auftragnehmer: Halden Reactor Project, ziellen Bedingungen schnell ablaufender Störfälle. Norwegen Brennstabsegmente, die teilweise bereits in Kern ENSIProjektbegleiter: Reiner Mailänder kraftwerken im Einsatz waren (Abbildung 2), wer Bericht der Forscher im Anhang A den in instrumentierte Versuchsanordnungen ein gesetzt und im HaldenReaktor weiter bestrahlt, Einleitung wobei die thermohydraulischen Bedingungen von Das OECD Halden Reactor Project (HRP) ist ein seit Leichtwasserreaktoren inklusive der Druck und 1958 laufendes, von Organisationen aus 20 Staa Temperaturbedingungen bei Störfällen simuliert ten getragenes Forschungsprogramm. Das HRP werden. Dank ausgeklügelter Instrumentierung hat zwei Stossrichtungen: Brennstoff und Mate können zahlreiche Parameter wie Temperaturver ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 17 Abbildung 1: Der Reaktor im südnorwegischen Halden befindet sich in einer Felskaverne, die vom Gebäude am Fuss des Berges zugänglich ist. Der vom Reaktor erzeugte Dampf wird nicht etwa ungenutzt in die Umwelt abgegeben, wie man hier den Eindruck haben könnte, sondern an die im Hintergrund erkennbare Papierfabrik geliefert. Quelle: HRP. Abbildung 2: Im HaldenReaktor werden auch BrennstabSegmente untersucht, die bereits in Kernkraftwerken bestrahlt wurden. Sie werden in Behältern wie dem hier dargestellten nach Halden transportiert. Quelle: HRP. formung während des Versuchsablaufs gemessen Projektziele des Berichtjahres und deren Umsetzung werden. Andere Daten werden bei Nachbestrah Der HaldenReaktor wurde im Jahre 2014 wiede lungsUntersuchungen im Hotlabor in Kjeller bei rum planmässig für etwa 191 Tage betrieben, dabei Oslo gewonnen. Bei den Strukturmaterialien geht wurden im Rahmen des Projekts zwölf Experimente es vor allem um Alterungsphänomene im Hinblick ausgeführt. Für die Schweiz waren insbesondere auf den Langzeitbetrieb. Dazu wird insbesondere die nachfolgend beschriebenen Versuche interes der Einfluss der Strahlung im Reaktor auf verschie sant. dene Stähle (Spannungsrisskorrosion, Kriechen, In der Schweiz werden, verglichen mit anderen Län Spannungsrelaxation, Versprödung) untersucht. dern, relativ hohe BrennstoffAbbrände erreicht. lauf oder BrennstabInnendruck und Brennstabver Die Berichterstattung über die Arbeiten im Bereich Der Versuch IFA655 beschäftigt sich mit der Verän MenschTechnikOrganisation findet sich im Kapi derung der Brennstoffstruktur im Verlauf des Ein tel 1.4.1. satzes. Mit zunehmendem Abbrand entwickelt sich am Rand des BrennstoffPellets eine sogenannte Hochabbrandstruktur, in der relativ viel Uran238 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 18 zu Plutonium239 umgewandelt wurde. Zugleich der dreijährigen Projektperiode werden vom HRP verändert sich mit der Ansammlung von Spaltpro zwei grössere Tagungen, sogenannte Enlarged dukten die mineralische Struktur, mit Auswir HPG Meetings, organisiert. Bei der Tagung in Røros, kungen auf die thermischen und mechanischen Ei Norwegen, wurden im September 2014 vor allem genschaften des Brennstoffs. Im HaldenReaktor die Ergebnisse der zu Ende gehenden Projektperi werden für verschiedene Versuche Brennstoffpro ode 2012–2014 präsentiert. Sie zeigte unter ande ben über lange Zeit einer hohen Bestrahlung aus rem, dass vermehrt neue Hüllrohrmaterialien gete gesetzt, so dass Abbrände von teilweise über 100 stet werden, welche ein verbessertes Verhalten bei MWd/kgU resultieren, deutlich höher als die in Störfällen aufweisen sollen, darunter vor allem Kernkraftwerken erreichten Werte. Anschliessend Stahl, Siliziumcarbid und speziell beschichtetes Zir werden sukzessive einzelne Proben in sogenannten konium. Während bisherige Tests zu den Materi Rampenversuchen einer schnellen Leistungserhö aleigenschaften in einigen Fällen vielversprechende hung ausgesetzt, wie sie ähnlich auch bei Störfäl Ergebnisse zeigen, ist die Herstellung solcher Hüll len auftreten kann. Dabei wird die Freisetzung von rohre im industriellen Massstab teilweise noch ein Spaltgas aus dem Brennstoff gemessen, welche ungelöstes Problem. Zudem könnten neue Materi den Druck im Brennstab erhöht und im Extremfall alien auch neue Fragen zur Sicherheit aufwerfen. zum Versagen des Hüllrohrs führen kann. Von den chen getestet, wobei Temperaturen von 1150 °C Bedeutung des Projektes, Beitrag zur nuklearen Sicherheit und ein Abbrand bis 113 MWd/kgU erreicht wur Die Charakterisierung von Kernbrennstoffen und den. Es wurde eine recht einheitliche SpaltgasFrei Materialien unter Bedingungen im Reaktor ist eine setzung von 11–13% festgestellt. Kernkompetenz des HRP. Es verfügt über eine welt Die Untersuchungen zum Verhalten von hoch ab weit einzigartige Erfahrung bei der Auslegung und gebrannten Brennstäben unter Bedingungen, wie Instrumentierung von Experimenten, und es entwi sechs Proben wurden bisher drei in Rampenversu sie bei einem KühlmittelverlustStörfall auftreten, ckelt diese laufend weiter. wurden fortgesetzt. Bei einem solchen Störfall wer Die Resultate fliessen in Sicherheitsanalysen ein und den die Brennstäbe in relativ kurzer Zeit erhöhten dienen zur Validierung der von Brennstoffherstel Druck und Temperaturbedingungen ausgesetzt, lern und Forschungslaboratorien benutzten Re es kann ein Aufblähen der Hüllrohre (Ballooning) chenmodelle zum thermomechanischen Verhalten stattfinden. Versuche der Serie IFA650 in den Vor von Brennstoffen mit unterschiedlichen Abbrän jahren hatten gezeigt, dass es zu einer starken den. Sie haben auch hohe Relevanz für die prak Fragmentierung, Verlagerung und zum Austritt tische Aufsichtstätigkeit des ENSI. Im Bereich Brenn von Brennstoff beim Aufplatzen des Hüllrohrs kom stoffe und Materialien gilt dies besonders für die men kann, wenn es sich um hochabgebrannten Erkenntnisse zum Verhalten von Brennstoffen und Brennstoff handelt. Der 2013 durchgeführte Test Hüllrohren, welche durch die in den letzten Jahren IFA650.14 war bewusst auf ein Ballooning ohne gesteigerten Abbrände erhöhten Belastungen aus Aufbrechen des Hüllrohrs angelegt und dazu von gesetzt sind. Dabei muss sichergestellt werden, PSIForschern genau vorausberechnet worden. dass die geltenden Grenzwerte auch unter den Erste Messungen der Brennstoffverteilung im auf Bedingungen eingehalten werden, wie sie bei Stör geblähten Hüllrohr mit Hilfe von Gammastrahlen fällen auftreten können. Der enge Zusammenhang hatten schon damals vermuten lassen, dass es be zwischen der Aufsichtstätigkeit des ENSI und den reits vor dem Aufplatzen zu BrennstoffFragmen Forschungsarbeiten des HRP sowie des Studsvik tierung und Verlagerung gekommen ist. Die 2014 Cladding Integrity Projects SCIPII (siehe Kapitel durchgeführten NachbestrahlungsUntersu 1.1.2) hat sich besonders in der laufenden Projekt chungen konnten diese Vermutung nun bestäti phase gezeigt. Gestützt auf die Experimente zu gen. Die Fragmentierung setzt demnach nicht erst KühlmittelverlustStörfällen bei beiden Projekten beim Aufplatzen des Hüllrohrs ein, sondern bereits hat das ENSI 2012 die Betreiber der Schweizer Kern vorher, wenn der Druck in den Brennstoffporen an kraftwerke aufgefordert, die Übertragbarkeit der steigt und die stützende Wirkung des Hüllrohrs Versuchsergebnisse auf ihre Anlagen zu überprü durch das Aufblähen nicht mehr vorhanden ist. fen. Die Betreiber konnten inzwischen durch wei Dies ist eine wichtige Erkenntnis für die weitere tere Analysen zu KühlmittelverlustStörfällen zei Verbesserung der BrennstoffModellierung. In je gen, dass bei der gegenwärtigen Auslegung der ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Schweizer Reaktoren die hochabgebrannten Brenn elemente keine Temperaturen erreichen, bei denen 1.1.2 OECD SCIP-II – Studsvik Cladding Integrity Project ein Aufblähen der Hüllrohre auftreten kann. Das HRP bildet zudem in erheblichem Umfang Auftragnehmer: Studsvik, Schweden junge Forscher aus. Dies gilt sowohl für Doktoran ENSIProjektbegleiter: Andreas Gorzel, den als auch für Gastwissenschaftler, sogenannte Reiner Mailänder, Lutz Adam Secondees. So unterstützte das HRP im Jahre 2014 Bericht der Forscher in Anhang A einen Doktoranden des Paul Scherrer Instituts bei seinen Forschungsarbeiten in Halden. Schliesslich Einleitung bietet das HRP jährlich in der Halden Summer Das OECDForschungsprojekt SCIP hat zum Ziel, School Weiterbildungen an, wobei abwechselnd detaillierte experimentelle Daten zu Schädigungs Themen zu Brennstoffen und Materialien sowie zu mechanismen der BrennstoffHüllrohre (erste Bar menschlichen Faktoren im Mittelpunkt stehen. riere) zu generieren, um das Verständnis der physi kalischchemischen Abläufe zu verbessern und die Ausblick Defekthäufigkeit weiter zu verringern. Das ENSI Die Arbeiten des Projekts gehen weiterhin gut vo unterstützt seit Mitte des Jahres 2009 dieses For ran. Für die 2015 startende, dreijährige Projekt schungsprogramm, an dem mittlerweile ca. 30 Or phase haben 19 Länder ihre Teilnahme bereits zu ganisationen aus 13 Ländern beteiligt sind. Im gesagt, und das HRP ist in Gespräch mit Instituti Jahre 2014 wurde die nächste Phase für dieses Pro onen aus weiteren Ländern. Aus den Ende 2013 jekt, SCIP III, begonnen. von allen teilnehmenden Institutionen eingereich Der nukleare Brennstoff wird in Form kleiner Zylinder ten Bewertungen und Präferenzen der vorgeschla von ca. 8 bis 9 mm Durchmesser (Tabletten, englisch genen Aktivitäten haben Projektleitung und HPG Pellets) in Hüllrohre mit etwa 0,6–0,8 mm Wandstärke einen Programmvorschlag erarbeitet, der vom HBM eingefüllt, die zu Brennelementen zusammengesetzt inklusive dem damit verbundenen Budget im De werden. Damit keine radioaktiven Spaltprodukte in zember 2014 akzeptiert wurde. Das Programm den Primärkreislauf freigesetzt werden, muss die In 2015–2017 setzt weitgehend die Arbeit an den bis tegrität der Hüllrohre den vielfältigen Belastungen herigen Schwerpunkten fort, widmet sich neu aber standhalten. Das Projekt befasst sich mit Schädi auch Untersuchungen zur LangzeitZwischenlage gungsmechanismen, die in den aus Zirkoniumlegie rung (Alterungseffekte bei Brennstäben). Dies ist rungen bestehenden Hüllrohren – auch unter Einbe auch für die Schweiz ein wichtiges Thema für die ziehung des Pelleteinflusses – ablaufen können. Im kommenden Jahre. SCIPProjekt werden Materialversuche und model 19 Abbildung 3: Heisse Zellen der Firma Studsvik. Quelle: Studsvik. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 lierungen bei der Firma Studsvik in Schweden und dem Brennstoff zur Innenseite der Brennstabhülle. Leistungsrampenversuche am OECDHaldenReak Die mikroskopischen Untersuchungen haben zudem tor in Norwegen durchgeführt. Studsvik untersucht die strukturellen Änderungen im Brennstoff als Folge die Proben mit modernsten, zum Teil selbst weiter der nuklearchemischen Prozesse klarer gemacht. entwickelten Methoden wie LaserAblation und Die experimentellen Daten haben den Einfluss von ElektronenstrahlMikroanalyse (Electron Probe Änderungen der BrennstoffZusammensetzung auf MicroAnalysis EPMA). Proben, welche bestrahlt die sicherheitstechnischen Eigenschaften verdeut worden sind, werden in den Heissen Zellen unter licht. Sie haben aber auch gezeigt, dass die verwen sucht (Abbildung 3). deten Berechnungswerkzeuge für die Modellierung neuer Brennstoffe weiter optimiert werden müssen. Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Die Modellierung dieser Phänomene wurde daher als ein Hauptbestandteil des weiterführenden For schungsprogrammes SCIP III aufgenommen. Aufarbeitung von Daten aus früheren 20 Rampenversuchen Interaktion zwischen Brennstoff und Hüllrohr Studsvik hat umfangreiche Rampenversuche zur Un durch Spannungsrisskorrosion (Pellet Cladding tersuchung von Brennstoffeigenschaften seit 1970 Interaction PCI) am Reaktor Studsvik R2 durchgeführt. Im Rahmen Zusätzlich zur rein mechanischen Komponente wir von SCIP II wurden insgesamt 1100 Versuche analy ken auf das Hüllrohr auch Spaltprodukte ein, die siert und in einer Datenbank zusammengeführt. vom Brennstoff freigesetzt werden. Der dann wir Diese Zusammenstellung unterstützt einerseits die kende chemische Prozess, die Spannungsrisskorro statistische Auswertung neuerer Versuchsdaten, an sion, ist prinzipiell ähnlich wie bei Strukturmateri derseits bauen neue Versuchsreihen auf vorange alien (siehe auch Projekt SAFE, Kapitel 1.1.4). Aller gangen Versuchen auf und die Wiederholung von dings ist das Verhalten von Zirkonium mit dem von Versuchen kann damit vermieden werden. Die Ar Stählen nicht vergleichbar, und bei PCI wird allge beiten zu diesem Projektziel wurden mit einem Be mein das Element Iod als wichtigstes chemisches richt abgeschlossen. Agens angenommen. Mit den durchgeführten Experimenten und Analy Mechanische Interaktion zwischen Brennstoff und sen konnte das Phänomen PCI besser definiert und Hüllrohr (Pellet Cladding Mechanical Interaction die Ursachen untersucht werden. Für das Auftreten PCMI) von PCISchäden sind ein anfälliges Material an der Diese Interaktion kann zu Schädigungen des Hüll Hüllrohroberfläche, hohe Materialbelastung und ein rohrs führen. Sie kommt dadurch zustande, dass sich aggressives chemisches Agens zur Störung der Hüll die Pellets mit steigender Temperatur ungleichför rohroberfläche erforderlich. Mit den Experimenten mig ausdehnen und dadurch lokal unterschiedlich wurde unter anderem nachgewiesen, dass schritt auf die Innenseite des Hüllrohrs drücken. weise Leistungserhöhungen das Risiko von PCI Die Experimente zu diesem Projektziel wurden be Schäden verringern. Zudem wirkt ein erhöhter Sau reits im Jahr 2013 und die Berichterstattung hierzu erstoffanteil im Brennstoff PCISchäden entgegen. 2014 abgeschlossen. Die untersuchten Brennstoff Es hat sich gezeigt, dass die Beständigkeit gegen PCI proben repräsentierten auch neueste Entwick durch einen grösseren Spalt zwischen Brennstoff lungen, darunter solche mit speziellen zusätzlichen pellet und Hüllrohr sowie ein kleineres Verhältnis Inhaltsstoffen wie Aluminium, Chrom oder Silizium zwischen Länge zu Durchmesser des Brennstoff zur Verbesserung spezifischer Eigenschaften, Brenn pellets verbessert werden kann. Es konnte der Zu stoff mit hoher Dichte oder grösseren Mineralkör sammenhang zwischen lokaler chemischer Zusam nern. Zum Vergleich mit diesen modernen Brenn mensetzung und PCIVerhalten experimentell nach stoffen wurden auch konventionelle Brennstoffma gewiesen werden. Ausserdem konnte der Einfluss terialien untersucht und die Ergebnisse mit denen von Leistungsänderungen auf das PCIVerhalten aus früheren elf Rampenversuchen verglichen. So quantifiziert werden. haben die Versuchsergebnisse gezeigt, dass zum Bei In der nächsten Projektphase sollen weitere Ver spiel grössere Mineralkörner und zusätzliche Inhalts suche durchgeführt werden, um aus den vorge stoffe an den Kornoberflächen die Diffusion von nannten Einflüssen auf das PCIVerhalten konkrete Spaltgasen verlangsamen. Spaltgase entstehen bei Entwicklungsziele für neue Brennstoffe und Hüll der Kernspaltung und transportieren Aktivität aus rohrmaterialien abzuleiten. Weiterhin sollen neu ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 4: Schnittbild einer Versuchsanordnung bei einem Mandrel Test. Der helle Ring ist das Hüllrohr (Durchmesser ca. 1 cm). Innerhalb davon sind 16 KeramikSeg mente zu sehen, die beim Test auseinander gepresst werden und das Hüllrohr auf Zug belasten, bis es reisst. Quelle: Studsvik. 21 entwickelte Hüllrohr und Brennstoffmaterialien sichtigt. Es hat sich gezeigt, dass Wasserstoff und auf ihre PCIEigenschaften hin überprüft werden. Hydride einen mässigen Einfluss auf das plastische Verhalten der Hüllrohre haben. Dabei erhöht sich Durch Wasserstoff induziertes Hüllrohrversagen die Streckgrenze mit einem Ansteigen des Ab (Hydrogeninduced failures) brandes und des Wasserstoffgehaltes. Zudem re Im Betrieb wird die Aussenseite der Hüllrohre, die duziert Wasserstoff in den Hüllrohren die Kriech mit dem Kühlmittel in Kontakt ist, in einer dünnen rate über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel oberflächlichen Schicht oxidiert. Bei dieser Reak bei der Trockenlagerung von Brennelementen. tion wird Wasserstoff frei, der zum Teil ins Hüllrohr Feststoff vorliegen (solid solution), bei höherer Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Konzentration aber auch Hydride bilden. In beiden Das Hüllrohr bildet die erste Barriere gegen die Fällen wirkt sich der Wasserstoff auf die Rissanfäl Freisetzung von radioaktiven Spaltprodukten in ligkeit und die mechanischen Eigenschaften des Kernkraftwerken. Dementsprechend trägt der Er Hüllrohrs aus. halt der HüllrohrIntegrität zur Gewährleistung des Die Versuchsergebnisse haben die Kenntnisse über Schutzziels «Einschluss radioaktiver Stoffe» bei durch Wasserstoff induziertes Hüllrohrversagen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur nu deutlich verbessert. So wurde der Zusammenhang klearen Sicherheit. Die Teilnahme des ENSI am Pro zwischen Fliess/Bruchspannung und Temperatur/ jekt SCIP ist auch vor dem Hintergrund des in den material hinein diffundiert. Dort kann er gelöst im Abbrandniveau experimentell hergeleitet. Weiter letzten Jahren gesteigerten BrennstoffAbbrands hin wurden die Auswirkungen von Wasserstoff auf in den Schweizer Kernkraftwerken zu sehen. Dabei das Kriechen in Hüllrohrmaterialien und die Relaxa wird stärker angereicherter Brennstoff verwendet tion untersucht; bei den Versuchen wurden Leis und dieser besser ausgenutzt, wobei die Brennele tungserhöhungen und PCIBedingungen berück mente länger im Reaktor verbleiben. Hierzu wurde ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 die Brennstoffstruktur optimiert, jedoch ebenso Teilprojekt 3: Modellierung die HüllrohrMaterialien laufend verbessert. Das Die Modellierung bei SCIP dient zu Voraus und Projekt SCIP soll dazu beitragen, mit der stärkeren Nachrechnungen zu den Experimenten mit existie Beanspruchung der Hüllrohre und des Brennstoffes renden Rechenprogrammen und modellen. Es sol zusammenhängende Sicherheitsfragen zu klären. len dabei Eingabedaten für Experimentieranord Zusammen mit dem Halden Reactor Project (siehe nungen und parameter bereitgestellt werden. Die auch Kapitel 1.1.1) hat SCIPII in der abgeschlos Modellierungen dienen auch zur Verbesserung der senen Projektphase bereits konkrete Beiträge für Evaluierung und Interpretation von Experimentier die Aufsichtstätigkeit des ENSI geleistet. Insbeson ergebnissen sowie zur Identifikation von potenti dere wurden dabei die bisherigen und modernen ellen Modellverbesserungen und zur Bereitstellung Brennstoff und Hüllrohrmaterialien umfangreichen zugehöriger Daten. Die Modellierungstätigkeiten Experimenten unterzogen, um deren Eigenschaften werden dabei durch verschiedene internationale bei Brennelementschäden und unter Unfallbedin Teilnehmer des SCIPProjektes durchgeführt. gungen zu analysieren. Die Teilnahme an der wei 22 terführenden Projektphase SCIP III soll weitere Er 1.1.3 OECD CABRI Waterloop Project kenntnisse auf experimenteller Basis erbringen, um Unfallsituationen mit Brennelementschäden so Auftragnehmer: OECDNEA und IRSN wohl im Reaktor als auch während der Brennele ENSIProjektbegleiter: Andreas Gorzel mentlagerung noch genauer bewerten zu können. Zudem sollen die Experimentierergebnisse durch Einleitung die Modellierung in Softwareprogrammen der brei Im Rahmen der Auslegung von Kernkraftwerken mit teren Anwendung zur Verfügung gestellt werden. Druckwasser oder SiedewasserReaktoren (DWR bzw. SWR) werden auch postulierte Störfälle unter Ausblick sucht, bei denen der Reaktor durch schnelle unkon Die Projektphase SCIP II wurde mit dem Abschluss trollierte Bewegung eines Steuerelements bzw. bericht im Oktober 2014 abgeschlossen. Bereits im Steuerstabs kurzzeitig überkritisch wird. Auslösende Jahr 2013 wurde mit der Vorlage eines umfas Ereignisse für solche Reaktivitätsstörfälle (Reactivity senden Programmvorschlags mit der konkreten Initiated Accidents, RIA) sind der postulierte Bruch Planung der nächsten Projektphase begonnen. Der des Stutzens eines Steuerelementantriebs (DWR) Programmvorschlag wurde bei den folgenden Pro bzw. das Entkuppeln eines Steuerstabs von seinem jekttreffen detailliert diskutiert. In dieser Projekt Antrieb (SWR). Der damit verbundene Auswurf des phase sollen bis Mitte 2019 Experimente durchge Steuerelements bzw. das Herabfallen des Steuer führt und ausgewertet werden. Das SCIP IIIPro stabs führt zu einem Leistungsanstieg in den be gramm umfasst die folgenden Schwerpunkte: nachbarten Brennstäben. Durch Einhaltung spezi eller Sicherheitskriterien (Enthalpie des Brennstoffs, Teilprojekt 1: KühlmittelverlustStörfälle und Tem siehe Abbildung 5) wird das Ausmass möglicher peraturtransienten Brennstabschäden derart begrenzt, dass der Reak Gegenstände der Experimente hierzu sind Brenn torkern kühlbar bleibt. Weil seit Einführung der ak stoffFragmentierung und Freisetzung, Überhit tuellen Sicherheitskriterien die Brennstoffabbrände zung des Hüllrohres sowie axiale Belastungen. gesteigert und die Brennstoff und Hüllrohrmateri Hierzu müssen zum Teil neue Experimentiereinrich alien weiterentwickelt wurden, ist eine Absicherung tungen entwickelt und gebaut werden. der Kriterien notwendig. Das CABRI International Project (CIP) wird von der Teilprojekt 2: PelletCladdingInteraction Nuclear Energy Agency (NEA) und dem franzö Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass sischen Institut de Radioprotection et de Sûreté Nu schrittweise Leistungssteigerung bei Rampenversu cléaire (IRSN) getragen. In diesem Projekt sollen am chen und ein Überschuss von Sauerstoff das PCI Forschungsreaktor CABRI in Cadarache, Frankreich, Verhalten verbessern. Die Belastung durch Rampen Versuche zum Verhalten von Brennstabsegmenten kann durch sogenannte Mandreltests, in denen bei schnellen Reaktivitätsstörfällen in Kernreaktoren eine keramische Pyramide das Pellet simuliert, ver durchgeführt werden. Zu diesem Zweck wurde die einfacht durchgeführt werden (Abbildung 4). Ent bisher mit Natrium gekühlte Testschleife des CABRI sprechende Versuche sollen das verbesserte PCI Reaktors auf Wasserkühlung umgebaut (CABRI Wa Verhalten genauer quantifizieren. ter Loop, CWL), damit die Versuchsanordnung den ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 in Leichtwasserreaktoren vorhandenen Betriebs Die Versuchsergebnisse des CIP werden es erlau und Störfallbedingungen besser entspricht. Bevor ben, die Störfallphänomene in den verschiedenen Versuche im Reaktor durchgeführt werden können, Berechnungsprogrammen (z. B. FALCON, welches sind aber noch Anpassungen und Überprüfungen vom PSI verwendet wird, vgl. das Projekt STARS in der Anlage sowie Testvorbereitungen nötig. Kap. 1.5.1) genauer zu modellieren. Damit können die festgelegten Sicherheitskriterien für Reaktivi Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung tätsstörfälle überprüft und nötigenfalls verbessert werden. Im Jahre 2014 wurden folgende Fortschritte erzielt: Die Testschleife wurde bei den erforderlichen Ausblick DWRBedingungen (280 °C, 155 bar) betrieben. Mit dem neuen Wasserkreislauf wird eine weltweit Die Handhabungsgeräte sind bereit für die Inbe einmalige Anlage zur realitätsnahen Simulation triebnahmetests. von RIAStörfällen unter DWRBedingungen ein Die fünfte Probe der Testmatrix wurde präpa gerichtet. Der Erfolg wird sich aber frühestens mit riert, insgesamt sind zehn Versuche geplant. der Durchführung und Auswertung der ersten RIA Oxidationsstellen an einigen Brennelementen Versuche bewerten lassen. Die erste Kritikalität des sorgten 2013 für eine Verzögerung des Projekt Reaktors ist nun für März 2015 geplant. Der Quali plans. Als Ursache wurden vom Betreiber kleine fikationstest soll in der ersten Hälfte des Jahres MetallPartikel im ursprünglichen Primärkreis ge 2016 durchgeführt werden. nannt. Die sicherheitstechnische Unbedenklichkeit wurde mittlerweile von der ASN (französische Auf sichtsbehörde) bestätigt. Dadurch entstanden zwar weitere Verzögerungen, dennoch stellen die Fort schritte, die im Jahr 2014 erzielt wurden, wichtige Meilensteine des Projekts dar. Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Die Sicherheitskriterien für Reaktivitätsstörfälle be dürfen der weiteren experimentellen Überprüfung. Die internationale Kooperation ist dabei unerläss lich, nicht nur wegen der hohen Kosten von An lage und Versuchen. Auch bei den Simulationen des Brennstabverhaltens ist es vor allem der Aus tausch zwischen den verschiedenen Fachgruppen weltweit, der Verbesserungen ermöglicht. Der CABRIReaktor wird nach Abschluss der noch erforderlichen Arbeiten neben dem Forschungsre aktor NSRR (Nuclear Safety Research Reactor) in Ja pan weltweit die einzige Anlage sein, an der das Brennstoffverhalten bei schnellen Reaktivitätsstör fällen in Leichtwasserreaktoren integral simuliert werden kann. Es besteht eine Kooperation mit dem ALPSProgramm (Advanced LWR Fuel Perfor mance and Safety Research Program) am NSRR, die einen Datenaustausch und eine Versuchsabstim mung zwischen beiden Projekten ermöglicht, wo bei die Versuche am NSRR in stagnierendem Was ser ablaufen. Bisherige Versuche aus beiden Anla gen wurden für eine Vergleichsrechnung (Bench mark) der NEA herangezogen. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 5: Auch bei einem RIA muss die Kühlbarkeit des Kerns gewährleistet bleiben. Dazu berechnet man den durch einen SteuerelementAuswurf verursachten Leistungs anstieg für benachbarte Brennstäbe. Das Mass dafür ist die sogenannte Brennstoffen thalpie als hierbei insgesamt vorliegende Wärmeenergie pro Brennstoffmenge (Einheit: cal/g). Sie ist unterschiedlich, je nachdem, ob sich der Reaktor im Leistungsbetrieb befin det oder nicht. Im Stillstand wird zudem unterschieden zwischen den Temperaturzustän den «Nulllast heiss» und «Nulllast kalt». Für jeden dieser Zustände gelten in Abhängigkeit des BrennstoffAbbrands unterschiedliche Grenzwerte, die von keinem Brennstab über schritten werden dürfen. Die Einhaltung der Integritätslimiten stellt sicher, dass die BrennstoffHüllrohre mechanisch intakt bleiben. Die Einhaltung der Kühlbarkeitslimite verhindert eine unzulässige lokale Überhitzung im Reaktor, auch wenn einige Hüllrohre undicht werden. Dargestellt sind die derzeit gültigen Grenzwerte für UranoxidBrenn stoff. Quelle: HSKAN5208 vom 15.07.2004. 23 B Strukturmaterialien 1.1.4 SAFE – Werkstofftechnische Aspekte für den sicheren Langzeitbetrieb Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen. Es war in vier Teilprojekte gegliedert, die unterschiedliche As pekte zum Werkstoffverhalten unter typischen Um Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI gebungsbedingungen insbesondere im Primär ENSIProjektbegleiter: Klaus Germerdonk kreislauf behandelt haben. Bericht der Forscher in Anhang A Einleitung Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Im Projekt SAFE (Safe long term operation in the context of environmental effects on fracture, fati Teilprojekt I: Umgebungseinfluss gue and environmental assisted cracking) werden auf Bruchzähigkeit und Risswiderstand werkstofftechnische Fragestellungen insbeson Hintergrund dieses Teilprojektes waren experimen dere zu Risskorrosion und Ermüdung in Struktur telle Befunde aus Untersuchungen zur Spannungs werkstoffen von Leichtwasserreaktoren bearbei risskorrosion in renommierten internationalen La tet. Sie sind wichtig für den Langzeitbetrieb der bors. Sie zeigen, dass sich das Bruchverhalten Kernkraftwerke. verschiedener Strukturwerkstoffe in Heisswasser Die Gewährleistung eines sicheren Anlagenbe gegenüber jenem an Luft signifikant ändern kann. triebs setzt genaue Kenntnisse der Systembedin Ein möglicher Einfluss der Umgebungsbedin gungen voraus, die zur Risskorrosion und Ermü gungen auf die Bruchzähigkeit kann einen erheb dung sowie zu einer Zähigkeitsabnahme führen lichen Einfluss auf die Sicherheitsbewertung zur können. Zuverlässige quantitative Daten zur Initiie Folge haben und soll durch eine systematische Auf rung und zum Wachstum von derartigen Rissen arbeitung des Standes von Wissenschaft und Tech und genaue Kenntnisse über den Alterungszu nik sowie ausgewählte Experimente besser abge stand der einzelnen Komponenten sind für die Be klärt werden. wertung der Strukturintegrität von Rohrleitungen Erste Experimente haben aufgezeigt, dass es im und Behältern wesentlich. Heisswasser zu einer Reduzierung der Bruchzähig Auch bei der Festlegung und Überprüfung der In keit kommen kann. Dieser Effekt wurde auf den spektionsintervalle der Wiederholungsprüfpro Einfluss des Wasserstoffs zurückgeführt, der aus gramme ist die Anfälligkeit auf Risskorrosion und dem Heisswasser in den Stahl eindiffundiert. Eine Ermüdung zu beachten. Im Rahmen des Projektes Literaturstudie hat aufgezeigt, dass der Wasser sollen auch spezielle Abhilfe und Instandhaltungs stoffeinfluss in Strukturwerkstoffen unter hohen massnahmen untersucht werden. Das Forschungs Temperaturen noch nicht vollständig untersucht vorhaben SAFE setzt gezielt bei ausgewählten Fra und werkstoffkundlich bewertet wurde. gen zu diesem Themenbereich an. Im Berichtszeitraum wurde der Einfluss von Wasser Das Projekt SAFE wurde im Jahr 2014 nach einer stoff auf das Werkstoffverhalten unter Heisswas ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 serbedingungen systematisch an Bruchmechanik Im dritten Projektjahr lag der Fokus der Untersu Proben aus dem Stahl eines Reaktordruckbehälters chungen auf einer genaueren Charakterisierung des (RDB) untersucht. Die Ergebnisse bestätigten, dass Einflusses des Lastverhältnisses aus Mittelspannung unter dem Einfluss des Heisswassers eine zum Teil und Betriebstransienten auf die Ermüdungslebens deutliche Reduzierung der Werkstoffzähigkeit im dauer unter Umgebungseinfluss. Für Ermüdungsver Vergleich zu Experimenten an Luft und bei gleicher suche an Luft kann der Einfluss der Mittelspannung Temperatur beobachtet wird. Der Wasserstoffge mit einem Korrekturfaktor berücksichtigt werden. halt im Heisswasser lag dabei in einem Bereich, der Von besonderem Interesse ist hier, ob diese Korrek typischerweise in Druckwasserreaktoren (DWR) wie turfaktoren auch unter Umgebungseinfluss das auch in Siedewasserreaktoren (SWR) vorkommt. Werkstoffverhalten ausreichend gut beschreiben Begleitende metallographische Analysen der Bruch können. Erste Erkenntnisse aus dem Projekt SAFE, flächen von gebrochenen Proben zeigten deutliche die noch auf Versuchen an StandardBruchmechanik Unterschiede zwischen Versuchen unter Heisswas beruhen, haben aufgezeigt, dass unter Umgebungs serbedingungen und denen an Luft bei gleicher einfluss diese Korrektur zu einer deutlichen Unter Temperatur. Die Bruchflächen von Bruchmechanik schätzung der Rissinitiierungszeit führen kann. Um Proben unter Heisswasserbedingungen wiesen diesen Effekt genauer zu untersuchen, wurden im insbesondere ausgeprägte lokale Bereiche mit Berichtsjahr Versuche an speziellen Hohlrohrproben stark lokalisierten, inhomogenen plastischen Ver durchgeführt, bei denen sich der Spannungszustand formungen sowie Nebenrisse auf, die bei Versu im beanspruchten Probenquerschnitt direkt überwa chen an Luft nicht beobachtet wurden. Verglei chen lässt. chende Untersuchungen an Zugproben, die gezielt Die Auswertung der Versuche bestätigte, dass die mit Wasserstoff beladen wurden, aber nicht in Kon verwendeten Korrekturfaktoren das Werkstoffver takt mit dem Heisswasser standen, haben bei glei halten nicht für alle Überlagerungszustände kor cher Temperatur ebenfalls eindeutige Unterschiede rekt abbilden können. Insbesondere bei Versuchen und ein vergleichbares Bruchbild wie in Heisswasser im Bereich der Dauerschwingfestigkeit führen be gezeigt. reits geringe überlagerte Zugmittelspannungen zu Damit liegen nun deutliche Hinweise vor, die auf ei einer unerwartet deutlichen Reduzierung der Riss nen Einfluss des Wasserstoffs insbesondere auf die initierungszeit. Hohe überlagerte Zugmittelspan Bruchzähigkeit auch unter höheren Temperaturen nungen können zu einer ausgeprägten Unter hinweisen. schätzung der Ermüdungslebensdauer führen. 25 Mit dem weiteren Versuchsprogramm im Folge projekt SAFEII sollen diese Ergebnisse weiter ab Teilprojekt III: SpRK im Übergangsbereich gesichert werden und eine Übertragbarkeit auf die Inconel182RDB realen Bedingungen während des Betriebs der An Die Untersuchungen zur Spannungsrisskorrosion lagen diskutiert werden. Insbesondere für eine (SpRK) im Grenzbereich zwischen dem Schweiss mögliche sicherheitstechnische Bewertung muss material Inconel182 (Nickelbasislegierung) und der Effekt noch umfassender untersucht werden. dem ferritischen RDBStahl (Abbildung 6) wurden zu Beginn des Berichtsjahrs abgeschlossen. Schwer Teilprojekt II: Umgebungseinfluss punkt der experimentellen Arbeiten war das SpRK auf Ermüdungsrissbildung Risswachstum bei hohen Beanspruchungen in die Das Teilprojekt II befasste sich mit austenitisch rost freien Stählen unter den Bedingungen der Wasser chemie von Siedewasserreaktoren (SWR) mit Was serstoffFahrweise und Druckwasserreaktoren (DWR). Der Umgebungseinfluss auf die Ermüdungs rissbildung und das ErmüdungskurzrissWachstum unter diesen Bedingungen soll experimentell ge nauer charakterisiert werden. Im Rahmen dieses Teilprojektes werden wichtige Fragestellungen be arbeitet, die bisher nicht ausreichend betrachtet wurden. Dazu gehören der Einfluss der Mittelspan nung (resultierend aus dem Betriebsdruck) und der Einfluss der Lastfolge. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 6: Mikroskopische Untersuchung zum Risswachstum an einer mechanisch bean spruchten Laborprobe. Das Bild zeigt einen Riss, der von links oben kommend (Alloy 182) in den Grenzbereich zu einem RDBStahl (RPV steel) hineingewachsen ist. Quelle: Labor für Nukleare Materialien LNM des PSI. sem komplexen Übergangsbereich. Sie sollen ins aus der Legierung Inconel 182 beansprucht und besondere mithelfen, Schwellenwerte für die Be die Rissinitiierung und das Risswachstum in Ab anspruchung an der Rissspitze (Spannungsintensi hängigkeit des Wasserstoffgehalts bestimmt. Die tätsfaktor K) und für den Chlorid sowie SulfatGe Ergebnisse wurden zur Entwicklung eines werk halt zu identifizieren, unterhalb derer man ein stoffkundlichen Modells zum Einfluss des Wasser SpRKRisswachstum in den angrenzenden RDB stoffs in Nickelbasislegierungen genutzt. Stahl ausschliessen kann. Zusammenfassend kann für das Forschungsprojekt Für die Schweiz ist dabei das Materialverhalten un SAFE festgestellt werden, dass die vereinbarten ter den typischen Bedingungen der Wasserstoff Ziele für das Jahr 2014 vollständig erreicht wurden. Fahrweise für SWR wie auch unter DWRBedin die WasserstoffFahrweise nicht alle Bereiche des Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Reaktorkühlkreislaufes im SWR erfasst. Die Kernenergiegesetzgebung der Schweiz sieht Die Versuche bekräftigten, dass bei wirksamer keine generelle Beschränkung der Betriebsdauer WasserstoffFahrweise für SWR eine signifikant von Kernanlagen vor. Somit basiert die Entschei höhere Toleranz gegenüber einem erhöhten Chlo dung für einen sicheren Betrieb der Kernanlagen ridgehalt (bis ca. 100 ppm) vorliegt als unter Nor primär auf technischen Erkenntnissen über den malwasserchemieBedingungen. In den abschlies Zustand der Anlagen und deren Komponenten. In senden Untersuchungen wurde bestätigt, dass bei diesem Umfeld ist die Alterungsüberwachung und hohen Beanspruchungen von über 60 MPa·m½ an die Zustandsbeurteilung der sicherheitsrelevanten der Rissspitze auch unter chloridfreien DWRBedin (und nicht oder schwer austauschbaren) Kompo gungen ein geringes Risswachstum in die Wärme nenten sehr wichtig. Durch die gute Vernetzung einflusszone der Schweissnaht möglich ist. Erst ab des Projektes ist sichergestellt, dass die Ergebnisse sehr hohen Beanspruchungen von über 80–100 des SAFEProjekts auch bei der Überarbeitung von MPa·m an der Rissspitze kann auch ein schnelles internationalen Standards berücksichtigt werden. Risswachstum nicht ausgeschlossen werden. Die im Projekt SAFE definierten Arbeitspakete be gungen von Interesse. Zu beachten ist aber, dass 26 ½ treffen wichtige offene Punkte auf dem Gebiet der Teilprojekt IV: SpRKRissbildung Werkstoffalterung. Dazu zählt vor allem die im in austenitischen und ferritischen Stählen Teilprojekt I behandelte Thematik zum möglichen Bei diesem Teilprojekt handelt es sich um langfris Umgebungseinfluss auf die Bruchzähigkeit. tig orientierte Untersuchungen zu SpRKRissbil Die im Rahmen des Projekts SAFE gewonnenen dung im Rahmen einer Doktorarbeit, die im Laufe Erkenntnisse tragen dazu bei, dass das ENSI seine des Berichtsjahres mit ersten experimentellen Ar Aufsichtstätigkeit nach aktuellem Kenntnisstand beiten fortgeführt wurde. durchführen kann. Weiterhin wurde die Expertise Schwerpunkt des Teilprojekts ist eine detaillierte vonPSIExpertenzuausgewähltenFragestellungen, Charakterisierung zum Einfluss des Wasserstoffge insbesondere zum Thema Spannungsrisskorrosion halts auf die SpRKRissbildung in Nickelbasislegie an Nickelbasislegierungen, für ENSIBeurteilungen rungen. Für DWRBedingungen ist eine deutliche im Rahmen der Aufsichtstätigkeit berücksichtigt. Abhängigkeit der SpRKRisswachstumsrate vom Wasserstoffgehalt bekannt. Für SWRBedingungen Ausblick ist dagegen bisher der Einfluss des Wasserstoff Die wesentlichen Aktivitäten aus dem Projekt SAFE gehalts wenig experimentell untersucht. Thermo I werden im Anschlussprojekt SAFEII weitergeführt, dynamische Überlegungen zum Wasserstoffgehalt das Anfang 2015 mit einer Laufzeit von drei Jahren zeigten auf, dass das mögliche Maximum für die gestartet wurde. Das Projekt SAFEII wird auf die SpRKAnfälligkeit auch im Betriebsbereich der Schwerpunktthemen «Einfluss des Umgebungsme WasserstoffFahrweise liegen kann. Dabei ist rele diums auf die Bruchzähigkeit und den Risswider vant, dass bei SWRAnlagen der Wasserstoffgehalt stand» sowie «SpRKRissbildung in austenitischen im Reaktorkühlkreislauf variiert. Ziel der Untersu Stählen» fokussieren. Entsprechend dem Projekt chungen ist es, Angaben zum optimalen Wasser plan sollen zwei Doktorarbeiten zu diesen wich stoffgehalt für einen möglichst umfassenden tigen Themen erstellt werden. Schutz vor Schäden durch SpRK zu ermitteln. Im Berichtsjahr wurde dazu eine erste Versuchs serie durchgeführt. Dabei wurden mehrere Proben ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 1.1.5 PARENT – Program to Assess the Reliability of Emerging Nondestructive Techniques Auswertung gegenüber dem Vorgängerprojekt PINC noch keine signifikante Verbesserung der Ge nauigkeit der Prüfergebnisse insbesondere bei der Bestimmung der Risstiefe ableiten. Auftragnehmer: Internationales Forschungs Damit ist die Beurteilung der im Rahmen des Projekts projekt unter der Leitung der amerikanischen PARENT eingesetzten, neuartigen zerstörungsfreien Aufsichtsbehörde U.S.NRC Messmethoden von besonderem Interesse. Dazu ENSIProjektbegleiter: Klaus Germerdonk wurde im Berichtsjahr eine sehr umfangreiche Doku mentation zu den eingesetzten ZfPTechniken vor Einleitung bereitet. Diese umfasst die Beschreibung von mehr Das internationale Projekt PARENT wurde im Jahr als 20 verschiedenen spezifischen Prüftechniken 2010 gestartet, der Projektabschluss ist für das (insbesondere basierend auf Ultraschall und Wirbel Jahr 2015 vorgesehen. PARENT beschäftigt sich stromprinzipien) an 19 Testkörpern durch 23 Inspek mit den Anforderungen an moderne zerstörungs tionsteams in 6 verschiedenen Ländern. freie Prüfmethoden (ZfP) zur Erkennung von be Die Veröffentlichung des PNNLBerichts (Open NDE triebsbedingten Rissen. Insbesondere Spannungs Techniques Report PNNL23387) ist für Anfang des und Schwingrisskorrosion an Mischnähten aus Jahres 2015 vorgesehen. Weitere Abschlussberichte Nickelbasislegierungen stellen hohe Anforderun zur Auswertung der Blind und OpenTests sind gen an die Prüftechnik. Die Erfahrung zeigt, dass ebenfalls für das Jahr 2015 vorgesehen. solche Risse zwar gefunden werden können, aber Um die laufende Auswertung zu koordinieren und eine konservative Bestimmung der maximalen Riss die Erstellung der Projektdokumentation abzustim tiefe schwierig ist. men, wurde eine internationale Projektsitzung durch Daher beschäftigt sich das Projekt PARENT mit der geführt. Leistungsfähigkeit der verfügbaren modernen Prüf Von besonderem Interesse ist die Methodik zur Riss Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit tiefenbestimmung für geometrisch komplexe Prüfsi Das ENSI muss die aktualisierten Instandhaltungs tuationen. Dazu sind so genannte Ringversuche strategien der Schweizer Kernkraftwerke für technik an Mischnähten aus Nickelbasislegierungen. (RoundRobin), also vergleichende Versuche mehre Mischnähte aus der Nickelbasislegierung Inco rer Labors, gestartet worden. An ausgewählten Prüf nel182 bewerten. Dabei stehen die eingesetzte körpern werden auch neuartige Techniken einge Prüftechnik wie auch die Inspektionsintervalle zur setzt. Am Projekt beteiligen sich Aufsichtsbehörden, Absicherung der Integrität im Vordergrund. Das Betreiber und Forschungseinrichtungen aus den ENSI berücksichtigt dabei Erkenntnisse aus der USA, Korea, Japan, Schweden, Finnland und der Qualifizierung der eingesetzten Prüfsysteme wie Schweiz. Die Projektleitung wird von der amerika auch weitere Erkenntnisse zum Beispiel aus dem nischen Aufsichtsbehörde U.S.NRC übernommen. Projekt PARENT. Das ENSI hat mit dem Paul Scherrer Institut (PSI), der Es besteht daher weiterhin ein besonderes Inte Firma ALSTOM (Schweiz), dem Schweizerischen Ver resse an einer robusten Prüftechnik für Nickelbasis ein für technische Inspektionen (SVTI) und der eidge legierungen. Auch aus dem Langzeitbetrieb kön nössischen Materialprüfanstalt (EMPA) eine Schwei nen sich neue Anforderungen an die Leistungsfä zer Beteiligung am PARENTProjekt abgestimmt. higkeit der eingesetzten zerstörungsfreien Prüf Ein wesentlicher Beitrag der Schweizer Beteiligung technik ergeben. Das Projekt PARENT soll einen für das PARENTProjekt besteht in der Bereitstellung Beitrag zu diesen aktuellen Fragenstellungen lei von neuartigen, am PSI gefertigten Referenzprobe sten und zu einer Weiterentwicklung und Optimie körpern mit realitätsnahen Spannungskorrosionsris rung der Prüftechnik beitragen. sen für die RoundRobinVersuche. Ausblick Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Für das Jahr 2015 steht die Erstellung der Ab Entsprechend dem Projektplan für PARENT wurden auf den bisherigen Erkenntnissen haben die bei PA schlussdokumentation des Projekts an. Basierend 2014 die Auswertung der Versuchsdaten und eine RENT beteiligten Länder schon Interesse an einer statistische Aufbereitung der Messergebnisse wei Fortsetzung des Projekts bekundet. Dabei wurden tergeführt. Bisher lässt sich auf Basis der vorläufigen bereits wichtige Themen identifiziert, die für die ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 27 28 beteiligten Aufsichtsbehörden von besonderem In werden aber auch im Wasser gelöste Stickstoffver teresse sind. Diskutiert wird eine genauere Analyse bindungen, N16 ist ein Aktivierungsprodukt des der Morphologie von Rissen aus aktuellen Scha Sauerstoffs O16, zu flüchtigen Produkten redu densfällen und solchen Risse, die in Testkörpern er ziert, was zu einer erhöhten Freisetzung von radio zeugt wurden. Weiterhin wird eine systematische aktivem Stickstoff N16 führt. Als Folge davon Überprüfung der Leistungsfähigkeit der verfüg würde die Dosisleistung in der Umgebung der Kern baren ZfPTechniken an Stahlguss erwogen. Hier anlage ansteigen, was allerdings zu vermeiden ist. interessiert besonders die Situation, wenn eine Mit dem sogenannten Online NobleChemTM Stahlgusskomponente direkt an eine Nickelbasis (OLNC) Verfahren, welches in beiden SWRAnlagen legierung angeschweisst ist. Als weiteres Thema der Schweiz (Kernkraftwerk Leibstadt KKL und werden die speziellen Anforderungen an die ZfP Kernkraftwerk Mühleberg KKM) gefahren wird, Techniken genannt, die vor der Durchführung von muss zum Erreichen des geforderten niedrigen Kor vorbeugenden mechanischen Ertüchtigungen an rosionspotentials deutlich weniger Wasserstoff ein rissanfälligen Nickelbasislegierungen eingesetzt gespeist werden als bei der klassischen HWCFahr werden (im Rahmen dieser Ertüchtigungen werden weise. Dabei wird während des Volllastbetriebs z.B. gezielte Druckeigenspannungen an der Ober dem Reaktorwasser ein wasserlöslicher Platinkom fläche eingebracht). plex über einen bestimmten Zeitraum zugegeben. Im Idealfall schlägt sich Platin (Pt) gleichmässig auf 1.1.6 NORA – Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors den Oberflächen der Kerneinbauten und Rohrlei tungen nieder. Diese EdelmetallPartikel wirken als Katalysator, so dass bereits geringe Mengen an Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI Wasserstoff für den ausreichenden Schutz gegen ENSIProjektbegleiterin: Heike Glasbrenner über SpRK sorgen. Unter diesen Randbedingungen Bericht der Forscher in Anhang A kommt es radiologisch zu merklich weniger N 16Freisetzung als bei der klassischen HWCFahr Einleitung weise und somit auch zu keinem merklichen An Die Sicherheit und Lebensdauer von Leichtwasser stieg der Dosisleistung in der Umgebung der Kern reaktoren werden massgeblich durch die Struktur anlage. Das Verfahren wurde von General Electric integrität des Reaktordruckbehälters (RDB) und (heute GEHitachi) entwickelt. Weltweit haben der Hauptkühlmittelleitungen bestimmt. Die welt viele Anlagen auf OLNC umgestellt. So verwenden weite Betriebserfahrung von Siedewasserreaktoren aktuell in den USA 31 von 34 SWRAnlagen die (SWR) zeigt, dass sich während des Reaktorbe OLNCFahrweise. triebes bei ungünstigen Randbedingungen unter momechanischen Betriebsbeanspruchungen sowie Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung von Eigenspannungen Korrosionsrisse in druckfüh Im Rahmen des NORAProjekts wurde die Wirkung renden PrimärkreislaufKomponenten bilden und verschiedener Einflussfaktoren wie zum Beispiel die ausbreiten können. Gleichzeitig kann sich die Bruch Einspeiserate und die Strömungsgeschwindigkeit zähigkeit des Materials unter dem Einfluss der Neu des Wassers auf die Platinverteilung und das Ab tronenBestrahlung, des Reaktorkühlmittels und der scheideverhalten auf den mit Wasser benetzten langen Betriebsdauer bei erhöhten Temperaturen Stahloberflächen untersucht. Das Nachfolgeprojekt mit zunehmendem Anlagenalter verringern. NORA II hat zum Ziel, die Einspeisebedingungen für Ziel ist es, die Anfälligkeit von Reaktorkernein die SWRAnlagen der Schweiz weiter zu optimieren bauten und Rohrleitungen auf Spannungsrisskor und das Abscheideverhalten von Platin auf verschie rosion (SpRK) durch entsprechende Modifikation denen Strukturwerkstoffen und den Einfluss der der Wasserchemie des Reaktorkühlmittels zu mini Strömungsgeschwindigkeit zu untersuchen. Der für mieren. Mithilfe der klassischen Wasserstoffche das NORAProjekt entwickelte und konstruierte mieFahrweise HWC (hydrogen water chemistry) ist HochtemperaturWasserkreislauf kommt im Projekt dies möglich. Um das hierfür geforderte niedrige NORA II weiterhin zum Einsatz. Korrosionspotential an denjenigen Oberflächen zu Im Projekt NORA II lag der Fokus im ersten Projekt erreichen, die mit Reaktorwasser in Kontakt kom jahr unter anderem auf der systematischen Untersu men, ist allerdings die Zugabe grosser Mengen chung des Einflusses der ProbenoberflächenBe Wasserstoff erforderlich. Bei der HWCFahrweise schaffenheit und der Materialzusammensetzung dem Einfluss des Reaktorkühlmittels und der ther ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 7: Bei einer drehenden Scheibe, die im NORA Heisswasserkreislauf installiert ist, wird das Heisswasser im Zentrum angesaugt und fliesst dann nach aussen. Das Strömungsregime wechselt von laminar im inneren Bereich, über einen Über gangsbereich, zu einer turbulenten Strömung im Randbereich der Scheibe. Die Eigenschaften des Oxidfilms auf der Edelstahl oberfläche hängen von diesen Strömungsbedingungen ab, was sich durch die Veränderung der (nachbearbeiteten) Farben auf der Scheibenoberfläche nach dem Experiment zeigt. Die simulierten Strömungslinien sind zur Verdeutlichung darüber darge stellt. Die Strömungsbedingungen beeinflussen das Ablagerungsverhalten der PlatinNanoteilchen, das mit dieser Scheibe im Rahmen von NORA II näher untersucht wird. Quelle: PSI. auf das Platinabscheideverhalten. Hierfür wurden Oberflächenrauigkeit keinen grossen Einfluss auf das folgende Werkstoffe ausgewählt: Rostfreier Stahl Platinabscheideverhalten hat. vom Typ 304L, ein austenitischer Stahl, aus dem Bereits im ersten Projektjahr wurden Couponproben viele KernkraftwerksKomponenten hergestellt hergestellt mit SpRKRissen sowie Spalten unter sind; Alloy 182, eine Nickelbasislegierung, die als schiedlicher Breite und Tiefe, welche längs und quer Schweisszusatz in Mischnahtverbindungen verwen zur Strömungsrichtung ausgelagert wurden. Ziel det wird; SA 533 B Cl. 1, ein niedriglegierter ferri dieser Untersuchung war es festzustellen, ob Platin tischer Stahl (LAS), aus dem weltweit viele Reaktor Partikel auch in Spalten und Rissen zu finden sein druckbehälter bestehen. Die Oxidschichtdicke und würden und ob eine Abhängigkeit zur Strömungs Morphologie an der Oberfläche der drei Werkstoffe geschwindigkeit und Spaltgrösse existiert. ist sehr unterschiedlich. Bisher wurde ein Experi Auch mit aufwendigen analytischen Nachuntersu ment zur Platinauslagerung durchgeführt und aus chungen der SpRKRisse, deren Rissöffnung zwi gewertet. Die Verteilung der Platinpartikelgrössen schen 5 und 55 μm lag, konnten keine Platinpartikel sowie die absolut abgeschiedene Menge an Platin nachgewiesen werden. Nur in den ersten wenigen auf den Oberflächen der drei Materialen sind unter μm an den Risswänden, nahe des Rissmundes konn schiedlich. Die höchste Platinmenge wird auf der ten vereinzelt Platinpartikel gefunden werden. Nickelbasislegierung Alloy 182 gefunden, die ge Die Nachuntersuchungen an den Proben mit de ringste auf dem niedriglegierten Stahl LAS. Es ist finierten Spaltbreiten haben gezeigt, dass die Orien eine weitere Versuchsreihe geplant, um diese Ergeb tierung der Spalte (senkrecht oder parallel zur Strö nisse zu überprüfen. mungsrichtung) einen Einfluss auf das Abscheide Eine weitere Fragestellung von NORA II ist es, den verhalten von Platin hat. Bei der kleinsten unter möglichen Einfluss unterschiedlicher Rauigkeitstufen suchten Spaltbreite von 0,2 mm wird in der parallel auf das Abscheideverhalten von Platin zu unter zur Strömung ausgerichteten Probe Platin detek suchen. Hierfür wurden die Materialproben herge tiert, nicht aber bei der zur Strömung senkrecht aus stellt, die Oberflächen mit zwei definierten Rauig gelagerten Probe. Bei den grösseren Spaltbreiten keitsstufen aufweisen, Ra ≈ 0,4 μm und Ra ≈ 2,2 μm. (0,8 und 1,5 mm) wird unabhängig von der Aus Im ersten Projektjahr wurden bereits mehrere Versu richtung zur Strömung in den Spalten Platin detek che mit solchen Proben gefahren. Die zwei davon bis tiert, wobei jedoch nur bei der grössten Spaltbreite her ausgewerteten Versuche zeigen bezüglich der (1,5 mm) Platinpartikel bis zum Boden des Spalts Platinpartikelgrösse und verteilung keine signifikan diffundieren können. ten Unterschiede. Die Nachuntersuchung der ande ren Proben steht noch aus. Es scheint aber, dass die ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 29 Um das Abscheideverhalten von Platin bei möglichst und das KKL die OLNCFahrweise anwenden, ist es vielen unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkei umso wichtiger, möglichst alle beobachteten Ef ten zu untersuchen, wurde am PSI eine Konstruk fekte, die bei dieser Fahrweise bereits aufgetreten tion mit einer rotierenden Scheibe in den Autokla sind, zu verstehen. Das Projekt NORA II liefert wie ven des HochtemperaturKreislaufs eingebaut bereits NORA dazu einen massgeblichen Beitrag. (Abbildung 7). Diese ermöglicht es, das Abscheide 30 verhalten von laminaren bis zu sehr turbulenten Ausblick Strömungen an einer Probe zu testen. Die ersten Für das nächste Jahr ist im Projektplan für NORA II Vorversuche stimmen optimistisch. vorgesehen, mit dem systematisch entwickelten Die bisherige im KKL für die Auslagerung von Pro Testprogramm im HochtemperaturKreislauf weiter ben verwendete Einrichtung, das sogenannte MMS zufahren. Detaillierte Nachuntersuchungen an Pla (mitigation monitoring system), konnte aus diversen tin beladenen Proben sind mit den bisher verwen Gründen nicht mehr verwendet werden. Daher deten Analysenmethoden vorgesehen. Ein wichtiges konnten im vorletzten Zyklus nicht wie geplant Pro Thema in 2015 wird die Durchführung der Experi ben ausgelagert wurden. Mittlerweile wurde das mente mit der rotierenden Scheibe darstellen sowie alte durch ein neues MMS ersetzt. Aktuell sind fünf die Analysen und die Interpretation von Befunden. Sätze an Couponproben in diesem System ausgela Geplant sind auch erste Auslagerungsversuche mit gert. Mit ersten Ergebnissen ist nicht vor Ende 2015 simulierten BrennelementHüllrohren aus Zircaloy in zu rechnen. platinhaltigem Hochtemperaturwasser. Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit 1.1.7 PISA-II – Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis Die Wirksamkeit der Online NobleChemTMTech nologie in Kraftwerken ist noch nicht vollumfäng Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI lich nachgewiesen und verstanden. Laboruntersu ENSIProjektbegleiter: Klaus Germerdonk chungen haben gezeigt, dass bei einem stöchio Bericht der Forscher in Anhang A metrischen Wasserstoffüberschuss und einer aus reichenden Oberflächenbedeckung mit extrem Einleitung fein verteilten PtPartikeln die Anfälligkeit gegen Als Voraussetzung für den Langzeitbetrieb der über Spannungsrisskorrosion deutlich reduziert Schweizer Kernkraftwerke ist nachzuweisen, dass werden kann. Im Projekt NORA konnten bereits ei für Laufzeiten über 40 Jahre hinaus die Integrität nige wichtige Fragen geklärt werden. Das Projekt des Reaktordruckbehälters (RDB) für Normalbe NORA II widmet sich jetzt mit konkreten Fragen trieb, Betriebsstörungen und postulierte Ausle stellungen, welche sich aus NORA ergeben haben. gungsstörfälle gewährleistet bleibt. Das Projekt Es befasst sich intensiv mit PISAII behandelt spezifische Fragestellungen zur dem Ablagerungsverhalten von Pt auf drei ver Methodik von Integritätsbewertungen eines RDB. schiedenen Kraftwerkswerkstoffen sowie dem Übergeordnetes Ziel des Projekts sind probabilis Einfluss von Oberflächenrauigkeiten; tische GesamtintegritätsBetrachtungen unter Be dem Abscheideverhalten von Platin in Rissen und rücksichtigung aller relevanten Belastungen. Dafür Spalten und dessen Abhängigkeit von der Fliess werden Aspekte sowohl der Bruchmechanik als geschwindigkeit des Mediums unter simulierten auch der Thermohydraulik behandelt. Für das Pro SWRBedingungen in einem eigens dafür konzi jekt wurde ein geeignetes Referenzszenario ausge pierten PSIKreislauf und in einem realen SWR. wählt, um möglichst realitätsnahe Beispielrech Das Projekt NORA II profitiert von der im Vorgänger nungen durchführen zu können. In das Projekt sind projekt NORA entwickelten Infrastruktur, unter an PSIMitarbeiter aus den Bereichen der nuklearen derem ein HochtemperaturWasserkreislauf, und Materialen und der Thermohydraulik eingebunden. dem aufgebauten KnowHow der PSIMitarbeiten Das Projekt PISAII wurde entsprechend in vier Teil den. Deshalb konnten bereits im 1. Berichtsjahr ei projekte gegliedert: nige interessante Ergebnisse präsentiert werden. Teilprojekt I: Verfeinerte probabilistische Analyse Diese Arbeiten des PSI sind für die Aufsicht wichtig, des Thermoschocks (Pressurized Thermal Shock da das ENSI dadurch von einem unabhängigen PTS) Forschungslabor Ergebnisse zur Wirksamkeit der OLNCTechnologie erhält. Da mittlerweile das KKM ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Teilprojekt II: TransientenStudie mit Hilfe des terhin wurde berechnet, welche Temperaturvertei Rechenprogramms RELAP und numerischer lungen sich am RDB ergeben, wenn ein Wasser Strömungssimulation Dampfgemisch angenommen wird. (Computational Fluid Dynamics CFD) Der Einfluss der postulierten Leckgrösse bei einem Teilprojekt III: Umfassende 3DAnalysen Kühlmittelverlustfall wurde untersucht. Dabei wur Teilprojekt IV: BruchmechanikMethoden den folgende Leckgrössen ausgewählt: kleines Leck mit 3 cm2 (SLOCA), mittleres Leck mit 70 cm2 Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung (MLOCA) sowie ein grosses Leck mit 450 cm2 Bei einer PTSTransiente, welche bei einem Kühl mittelverlustStörfall auftreten kann (Loss Of Coo lant Accident LOCA), erfolgt eine Einspeisung von kaltem Wasser in den heissen RDB. Der RDB wird dabei nicht gleichmässig abgekühlt, sondern es bil 31 den sich ausgehend von den Einspeisestutzen ent lang der Innenwand des RDB sogenannte Kühl strähnen aus. Die schnellen Temperaturänderungen ziehen starke mechanische Spannungen nach sich. Der RDB wird dabei nicht gleichmässig beansprucht, sondern es gibt im zeitlichen Verlauf des postu lierten Störfalls lokale Zonen mit ausgeprägten Be lastungsspitzen, vor allem im Bereich der Kühlsträh nen. Die im Verlauf des Projekts PISAII bereits aufge baute Modellierung dieser Transienten umfasst eine systemtechnische Abbildung des gewählten ReferenzRDB, um Massenströme sowie Tempera tur und Druckverteilungen berechnen zu können. Auf dieser Basis kann mit anspruchsvollen dreidi mensionalen thermohydraulischen CFDBerech nungen der dreidimensionale zeitliche Temperatur verlauf am RDB während einer PTSTransiente Abbildung 8: Berechnete Strömungslinien und Temperaturen des durch die rechte Leitung eingespeisten Kühlmittels bei einem Störfall mit Thermoschock. Die Skala ist in Kelvin [K] angegeben und reicht von 283 K (ca. 10 °C) bis 558 K (ca. 285 °C). Quelle: PSI. berechnet werden. Die sich daraus ergebenen Be anspruchungen am RDB lassen sich in einem wei teren Berechnungsmodul durch ein dreidimensio nales FiniteElementeModell bestimmen, in dem spezifische Risskonfigurationen für die gewählten PTSStörfallannahmen postuliert werden. Die Arbeiten an den vier Teilprojekten wurden ent sprechend dem Projektplan fortgeführt. Mit den im Berichtsjahr zur Verfügung stehenden, mitei nander gekoppelten Berechnungsmodulen wur den systematische Parameterstudien zu ausge wählten PTSStörfallannahmen durchgeführt. Die CFDSimulationen zeigen ein ausgeprägt dyna misches, dreidimensionales Verhalten der Kühl strähnen mit grossen Temperaturdifferenzen von über 100 °C, siehe (Abbildung 8). Insbesondere wurden die Temperaturverteilungen für verschie dene Einspeiseszenarien analysiert. Dazu wurde eine zweiseitige symmetrische Einspeisung wie auch eine einseitige asymmetrische Einspeisung über nur ein Noteinspeisesystem modelliert. Wei ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 9: Das Prinzip der Beurteilung der SprödbruchSicherheit bei einem Störfall mit Thermoschock am Beispiel des LOCA mit mittelgrossem Leck (MLOCA). Auf der waagerechten Achse ist die Temperatur an einer Rissspitze dargestellt, auf der senkrech ten Achse die Spannungsintensität KI an der Rissspitze und zugleich die Bruchzähigkeit KIc des RDBMaterials. Die in blau und grün dargestellten Kurven sind Verläufe der Span nungsintensitäten an einer Rissspitze (stress intensity at crack tip) im Zuge des Stör falls. Sie müssen in ausreichendem Sicherheitsabstand (safety margin) von der rot dar gestellten Bruchzähigkeit (fracture toughness) des RDBMaterials bleiben. Quelle: PSI. (LLOCA). Die Sicherheitsmarge des RDB bei diesen Weiterhin wurden auch die Untersuchungen zur Bruchszenarien lässt sich anschaulich aus dem Ab bruchmechanischen Modellierung des Materialver stand zwischen der Beanspruchung (berechnet als haltens im DuktilSprödbruchÜbergangsbereich Spannungsintensität KI) für einen postulierten Riss fortgesetzt. Eine untersuchte Methode ist dabei der sowie der Bruchzähigkeit des Werkstoffes (ausge sogenannte «Local Approach to Fracture (LAF)» drückt als KIc) darstellen (Abbildung 9). Je grösser Ansatz, mit dem sich die Bruchvorgänge schädi der Abstand zwischen den beiden Kurven ist, umso gungsmechanisch beschreiben lassen. grösser ist auch die vorhandene Sicherheitsmarge. RDBWerkstoffs infolge der Neutronenbestrahlung Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit im Laufe des Betriebs abnimmt. Daher muss eine Der RDB stellt eine wichtige Grosskomponente hin abdeckende Bruchzähigkeit, die durch Versuche an sichtlich Sicherheit und Lebensdauer von Leicht Zu beachten ist dabei, dass die Bruchzähigkeit des 32 im RDB eingehängten Voreilproben wie auch durch wasserreaktoren dar. Insbesondere beim Nachweis geeignete Modellrechnungen bestimmt wird, bei der SprödbruchSicherheit des RDB besteht ein der Beurteilung der Sicherheitsmargen berücksich starkes Interesse des ENSI, die Sicherheitsreserven tigt werden. der deterministischen Integritätsnachweise durch Mit den Berechnungen wurde gezeigt, dass für den verfeinerte Analysen mit probabilistischen Metho gewählten ReferenzRDB die mittlerere Leckgrösse den besser quantifizieren zu können. (MLOCA) als führend für die deterministische Beur Insbesondere die Kopplung von thermohydrau teilung anzusehen ist, weil in diesem Fall die lischen und bruchmechanischen Berechnungen grössten Beanspruchungen des RDB zu erwarten unter den Bedingungen von Kühlmittelverluststör sind. Auch bei der probabilistischen Berechnung fällen erlaubt bessere Aussagen zu den Sicherheits führt ein MLOCA zur höchsten bedingten (konditi margen für die Strukturintegrität des RDB. onalen) RissinitiierungsWahrscheinlichkeit. Bei Be Weiterhin wird mit diesem Projekt auch der Kom trachtung der Ausfallwahrscheinlichkeiten zeigten petenzerhalt zu den SprödbruchSicherheitsnach die probabilistischen Berechnungen dagegen den weisen des RDB in der Schweiz (PSI) sichergestellt. SLOCA als massgeblich an. Mit weiteren probabilistischen Betrachtungen Ausblick wurde untersucht, welche Auswirkungen eine Vari Bis zum Abschluss des Projektes Mitte 2015 sollen ation der Beanspruchungsparameter auf die Aus die Parameterstudien abgeschlossen sowie die we fallwahrscheinlichkeit des RDB hat. Dazu wurden sentlichen Erkenntnisse aus den Teilprojekten do im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse die massge kumentiert und bewertet werden. Das ENSI wird blichen Einflussgrössen (Temperatur, Druck sowie die sicherheitstechnische Relevanz der Projekter WärmeübergangsKoeffizienten) jeweils um 10% gebnisse beurteilen. Bei der Bewertung der Ergeb erhöht bzw. abgesenkt und die dazugehörigen nisse wird das ENSI von einem externen Gutachter Ausfallwahrscheinlichkeiten berechnet. Es wurde unterstützt. Auf Basis dieser Analyse sollen mög gezeigt, dass sich die Ausfallwahrscheinlichkeiten liche weitere Aufgabenstellungen identifiziert wer um eine Grössenordnung erhöhen können. Werden den, die im Rahmen zukünftiger Forschungsar bei der probabilistischen Betrachtung auch die be beiten behandelt werden sollen. rechneten RDBTemperaturen infolge der Ausbil dung der Kühlsträhnen berücksichtigt, können die Versagenswahrscheinlichkeiten deutlich ansteigen. Die Berechnungen müssen für eine quantitative Aussage weiter untersucht werden. Im Berichtsjahr wurden die wesentlichen Projekt ziele erreicht. Mit der Kopplung der Berechnungs module für Thermohydraulik und Bruchmechanik kann eine in sich geschlossene Gesamtbetrachtung am RDB unter hohen Beanspruchungen, wie sie bei KühlmittelverlustStörfällen auftreten können, durchgeführt werden. Dies ermöglicht einen Ver gleich zu den bisher angewendeten vereinfachten Modellen. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 1.2 Interne Ereignisse und Schäden Am Projekt sind dreizehn Mitgliedsländer beteiligt: Kanada, Taiwan, Tschechien, Finnland, Frankreich, Die Projekte in diesem Bereich werden von der Or Deutschland, Japan, Südkorea, Slowakei, Spanien, ganisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Schweden, Schweiz und USA. Entwicklung (OECD) koordiniert. Sie fördern den in Das Projekt betrachtet die mechanischen Ausrüs ternationalen Erfahrungsaustausch über Störfälle in tungen der druckführenden Umschliessung bei si Kernkraftwerken sowie über Schäden an Kompo cherheitstechnisch klassierten Systemen in Kern nenten, die Störfälle auslösen können. Dazu wer kraftwerken. Unklassierte Komponenten werden den themenspezifische Datenbanken aufgebaut, in einbezogen, wenn diese zu Überflutungen oder an die systematisch Schadensfälle und Ereignisse aus deren sicherheitstechnisch relevanten Vorkomm den teilnehmenden OECDStaaten eingegeben nissen beigetragen haben. Die Ziele des CODAP werden. Die Daten werden anschliessend ausge Projektes sind wertet mit dem Ziel, auf der Basis einer grösseren Informationen zu Schadensfällen an passiven Anzahl von Fällen Hinweise auf Ursachen und Häu metallischen Komponenten von Kernkraftwer figkeiten von Schäden bzw. Störfällen zu erhalten. ken in einer Datenbank zu sammeln; Ein Zusammenschluss auf internationaler Basis ist Die Informationen auszuwerten, um ein besse dazu notwendig, weil die relevanten Ereignisse und res Verständnis der Ursachen und Auswirkungen Schäden in Kernkraftwerken selten sind. der Schädigungen sowie der Wirksamkeit vor beugender Massnahmen zu erreichen; 1.2.1 OECD CODAP – Component Operational Experience Degradation and Ageing Programme Allgemeine HintergrundInformationen zu Kom ponenten und Schädigungsmechanismen zu sammeln; Zusammenfassende Berichte zu den Schädi Auftragnehmer: OECDNEA gungsmechanismen zu erstellen. ENSIProjektbegleiterin: Michaela Weber Im Rahmen des CODAPProjekts werden die Daten Einleitung hensweisen zum Beispiel in Bezug auf Prüfungen Das CODAPProjekt der OECDNEA ist ein Daten herausgearbeitet. Das Projekt geht damit über eine bankprojekt zu alterungsbedingten Schäden an reine Datensammlung hinaus und kann so eine ge mechanischen Ausrüstungen von Kernkraftwer meinsame Basis für das Verständnis von Alterungs ken. Es besteht aus einer Datensammlung zu Scha und Schädigungsmechanismen von mechanischen densereignissen (Event Base) und einer zugehö Ausrüstungen in Kernkraftwerken schaffen. bank ausgewertet und empfehlenswerte Vorge rigen Wissensdatenbank (Knowledge Base), die Auswertungen der gesammelten Schadenserfah rungen sowie länderspezifische Vorgehensweisen bezüglich mechanischer Komponenten enthält. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 34 Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung chanischen Ausrüstungen zur Verfügung. Diese Im Rahmen des CODAPProjektes wurde im Juni lung von kann unmittelbar angewendet werden zur Beurtei der erste Erfahrungsbericht (Topical report) zu Instandhaltungsprogrammen und massnahmen strömungsinduzierter Korrosion (Flow Accelerated Wiederholungsprüfprogrammen Corrosion FAC) von der OECDNEA publiziert. Es Alterungsüberwachungsprogrammen werden die Einflussfaktoren wie Temperatur, Strö Qualifizierungsfehlern für zerstörungsfreie Prü mungsgeschwindigkeit oder Wasserchemie auf fungen die strömungsinduzierte Korrosion beschrieben, Risikoinformierten Anwendungen in der Instand als auch eine Analyse der vorhandenen Daten vor haltung genommen sowie die Auswirkungen der Schäden Bei der Beurteilung von meldepflichtigen Schäden aufgezeigt. Ein weiterer Schwerpunkt des Be trägt das Projekt dazu bei, die Ursachenuntersu richtes ist die ausführliche Darlegung der Strategie chungen und die Folgemassnahmen der Betreiber in den einzelnen Ländern, um Schäden durch strö zu bewerten. Ein wichtiger Nebenaspekt beim Pro mungsinduzierte Korrosion zu vermeiden. Hierzu jekt CODAP ist der damit mögliche Wissens und lieferten insbesondere die Schweizer Kernkraft Erfahrungstransfer an die nachfolgende Generation werke ihren Beitrag, indem jedes Kraftwerk detail von Nuklearingenieuren, damit das Wissen aus frü liert beschrieb, wie die von dieser Korrosionsart heren Schadensfällen nicht durch den Personal betroffenen Komponenten analysiert und syste wechsel verloren geht. matisch überwacht werden. Die Arbeiten an dem zweiten Erfahrungsbericht Ausblick mit dem Thema Betriebserfahrungen über Rohrlei Die Vorbereitung zur nächsten CODAPProjekt tungsschäden an elektrohydraulischen und Steu phase von 2015 bis 2017 hat begonnen. Die Da erluftleitungen (Operating experience insights on tensammlung zu den Schadensfällen soll fortge pipe failures in electrohydraulic control & instru führt und die Handhabung der Schadensdatenbank ment air systems) wurden fortgesetzt. Er soll im verbessert werden. Hierzu hat der Datenbankver Jahr 2015 veröffentlicht werden. antwortliche zwei Optionen vorgestellt, über die In einem Bericht zur Projektphase 2011 bis 2014 diskutiert und entschieden werden soll. Aufgrund wurden neben der Projekthistorie die Organisation der ausstehenden Entscheidung einiger Länder be und die Datenbanken «Event Base» und «Know züglich ihrer weiteren Teilnahme am Projekt ist es ledge Base» beschrieben sowie die gesammelten aber zurzeit unklar, wie viele Länder sich an der Betriebserfahrungen zusammengefasst. nächsten Phase beteiligen und wie das Projekt Die Schadensdatenbank «Event Base» ist eine um dann weitergeführt wird. fassende webbasierte Datenbank mit über 100 möglichen Eingabefeldern. Rückmeldungen der am Projekt beteiligten Teilnehmer zeigen einen 1.2.2 OECD CADAK – Cable Ageing Data and Knowledge Project Verbesserungsbedarf in der Handhabung dieser komplexen Datenbankstruktur auf. Die bestehen Auftragnehmer: OECDNEA den Probleme, wie zum Beispiel bei Eingabe und ENSIProjektbegleiter: Franz Altkind Auswertung, sowie Verbesserungswünsche wur den aufgenommen und analysiert. Erste Vor Einleitung schläge zur Verbesserung seitens dem Datenbank Das OECDProjekt CADAK beschäftigt sich mit verantwortlichen wurden vorgestellt. Alterungsphänomenen von elektrischen Kabeln. Es setzt seit Ende 2011 in erweitertem Sinne denjeni Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit gen Teil des früheren Projekts OECD SCAP (Stress Die aktuelle Version der CODAPDatenbank umfasst der sich bereits mit der Schädigung von Kabelisola mehr als 4600 Datensätze von Schäden an mecha tionen beschäftigt hatte. CADAK hat sich zum Ziel nischen Ausrüstungen. Für das ENSI und die Schwei gesetzt, die technische Basis für die Lebensdauer zer Kernkraftwerke steht mit der Datensammlung von klassierten elektrischen Kabeln unter dem Ge und der Hintergrundinformation eine direkte und sichtspunkt von Unsicherheiten bei den Qualifika aktuelle Quelle der internationalen Erfahrung mit tionstests, welche vor der Erstinbetriebnahme Schadensfällen an (überwiegend) klassierten me stattfanden, neu zu beurteilen. Damit sollen einer Corrosion Cracking and Cable Ageing Project) fort, ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 seits die Korrektheit der Reserven ermittelt und an nungskabeln, Mess und Steuerkabeln als auch dererseits Unsicherheiten abgedeckt werden. Die Netzwerkkabeln enthalten. In der Datenbank zum Ergebnisse werden in einer Datenbank zusammen Hintergrundwissen wurden diverse Berichte abge gefasst, die nicht nur Angaben zu einzelnen Fällen, legt (Studie betreffend Alterungscharakteristik und sollen auch Hintergrundwissen enthält (Data and Diagnostik des Isoliermaterials, Lagerung von Refe Knowledge Base). An dem Projekt nehmen Bel renzkabelstücken, Kabelreparatur, Qualifikations gien, Kanada, Frankreich, Japan, die Slowakei, Spa anforderungen von Kabeln unter erschwerten nien, die USA und die Schweiz teil. Umgebungsbedingungen,Zustandsüberwachungs methoden, etc.). Es wurde beschlossen, eine ver Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung einfachte PCVersion der Datenbank zu entwickeln, um mehr mögliche Nutzer anzusprechen. Im Jahre 2014 fanden zwei Sitzungen statt, an wel mentanen Stand des Alterungsüberwachungspro Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit gramms bzw. Forschungsaktivitäten im Bereich der Mit den Ergebnissen sollen exaktere Aussagen zur Kabelalterung darstellten. Es laufen bereits Studien Lebensdauer von eingesetzten Kabeln gewonnen mit im Einsatz stehenden Kabeltypen, die präzisere werden. Damit können bestehende Modelle zur Aussagen zur Einsatzdauer der Kabel erarbeiten Alterungsüberwachung überprüft und optimiert sollen. Dafür werden teilweise Kabelmuster von werden. Das Projekt hat eine grosse Bedeutung, da bestehenden oder stillgelegten Kernkraftwerken Kabel wichtige Verbindungselemente sind und verwendet. Es handelt sich dabei um Material, bei Ausfall derselben eventuell sicherheitsrelevante welches über einen längeren Zeitraum einer erhöh Komponenten nicht zur Verfügung stehen. Die chen die Vertreter der einzelnen Länder den mo ten Temperatur und Strahlung ausgesetzt war. Datenbank kann, wenn diese eine ausreichende Schwierig ist dabei die Ermittlung der Daten betref Menge an qualitätsgesicherten Daten enthält, ei fend Einsatzzeit inklusive den herrschenden Umge nen Beitrag für wichtige Fragen des Langzeitbe bungsbedingungen (Strahlung, Temperatur, etc.), triebs liefern. mit denen die Voralterung bestimmt werden kann. In der Schweiz ist ein Alterungsüberwachungspro Erst auf Basis dieser kann die eigentliche For gramm für klassierte Kabel der höchsten sicher schungsarbeit zur maximalen Lebensdauer unter heitstechnischen Einstufung (elektrisch 1E klas bestimmten Randbedingungen beginnen. In be siert) etabliert. Aus dem Projekt erwartet man sich stimmten Anlagen wurden zu diesem Zweck bereits eine Verbesserung des Modells für die Alterungs zusätzliche Temperatur, Feuchtigkeits und Strah vorhersage, so dass noch präzisere Aussagen zur lenmessungen installiert. Dies ermöglicht eine kon Alterung der Kabel möglich werden. tinuierliche Überwachung der Situation und ge nauere Werte zur Bestimmung des Alterungsfort Ausblick schrittes. Der aktuelle Stand der Überwachung, Forschungser Im Rahmen des Projekts wird auch neues Kabelma gebnisse und Betriebserfahrungen sollen weiterhin terial getestet. Das Material wird mit mecha ausgetauscht werden. Längerfristig könnten ausser nischen und physikalischchemischen Verfahren, Kabeln eventuell auch andere alterungsrelevante z.B. OIT (Oxidative Induction Time), OITP (Oxidative Komponenten in der Datenbank erfasst werden wie Induction Temperature) und FTIR (Fourier Trans zum Beispiel Motoren, Durchführungen, Batterien, form Infrared Spectroscopy) untersucht. Messwertumformer und Thermoelemente. Von Seiten der Schweiz wurden bei den Treffen so wohl Details der eingesetzten Kabeltypen als auch Messergebnisse zu Nieder und Hochspannungs 1.2.3 OECD ICDE – International CommonCause-Failure Data Exchange kabeln präsentiert. Bei den Niederspannungska beln wird die LIRA Methode (LIne Resonance Ana Auftragnehmer: OECDNEA lysis) und bei den Mittelspannungskabel die tan ENSIProjektbegleiter: Roland Beutler δ–Messung (Verlustfaktormessung) angewendet. Aufgrund der positiven Messergebnisse wurde der Einleitung Zustand der Kabel mit «gut» bewertet werden. Das International CommonCausexFailure Data Die Kabeldatenbank enthält momentan 949 Da Exchange (ICDE)Projekt wird seit 1998 unter der tensätze. Es sind sowohl Angaben zu Hochspan Federführung der OECD Nuclear Energy Agency ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 35 betrieben. Generelles Ziel dieses Projekts ist die För nisse in der ICDEDatenbank um ca. 90% er derung des internationalen Erfahrungsaustausches höht. Deshalb wurde beschlossen, als nächstes über so genannte CommonCauseFailure(CCF) diesen Komponentenbericht zu aktualisieren. Ereignisse. Dies sind Ereignisse, bei denen gleichar ICDEDatenbank: Für die Sammlung und Ver tige Fehler an mindestens zwei Komponenten auf waltung der ICDEEreignisse steht eine Daten grund einer gemeinsamen Ursache auftreten. Im bank zur Verfügung. Diese enthält zwei Arten Projekt werden Daten zu CCFEreignissen von ver von Datensätzen, die miteinander gekoppelt schiedenen Komponententypen gesammelt, aus sind: Daten zur Beschreibung der Komponenten, gewertet und die Erkenntnisse in Projektberichten für die CCFDaten gesammelt werden (observed veröffentlicht. Neben der Schweiz beteiligen sich population) und Daten zu den Ereignissen (ICDE zurzeit elf weitere Länder, in denen der Grossteil events). Die Datenbank wird regelmässig verbes der weltweiten Kernkraftwerke betrieben wird. Das sert, um Anwendungen für den Komponenten Projekt wird durch Beiträge der beteiligten Länder finanziert. 36 bericht zu erleichtern. Die im Rahmen des ICDEProjektes im Jahr 2014 gesammelten und ausgewerteten Erfahrungen be Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung züglich CCFEreignissen lieferten keinen Anlass, Im Jahr 2014 wurden insbesondere folgende Arbei werken zu ergreifen. Massnahmen in den schweizerischen Kernkraft ten durchgeführt: tere Ereignisse in die ICDEDatenbank aufge Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit nommen. Die Datenbank enthält 1743 poten CCFEreignisse haben ein hohes Schädigungs zielle oder effektive CCFEreignisse für 12 ver potenzial, denn sie können die Funktion mehrerer schiedene Komponententypen (Stand Ende Sep redundanter Stränge eines Sicherheitssystems be tember 2014). Die Datensammlung zum neuen einträchtigen. Im Rahmen des ICDEProjektes wer Komponententyp digitale Leittechnik hat ange den CCFEreignisse über längere Zeiträume ge Datenerfassung: Im Berichtsjahr wurden wei fangen. sammelt und ausgewertet, um die Ursachen besser Kodierungsrichtlinien: In den so genannten zu verstehen und um mögliche Massnahmen zur Kodierungsrichtlinien werden die Anforderun Verhinderung oder zur Eingrenzung der Auswir gen an die Datenerfassung von spezifischen kungen zu ergreifen. Die ausgewerteten Ereignisse Komponententypen festgelegt. Von Zeit zu Zeit können zudem für die Quantifizierung der Wahr werden diese Kodierungsrichtlinien überarbei scheinlichkeit von CCF, wie sie für die probabilis tet. Im Berichtjahr wurde beschlossen, Daten zu tischen Sicherheitsanalysen (PSA) benötigt wird, einer neuen Komponente, dem Wechselrichter genutzt werden. («inverter») zu sammeln, also zu elektrischen Geräten, die Gleichspannung in Wechselspan Ausblick nung umwandeln. Ein erster Entwurf der Kodie Folgende Ziele sind für das nächste Jahr angesetzt: rungsrichtlinie soll im Jahr 2015 erstellt werden. Ein erster Entwurf der neuen Kodierungsrichtli Komponentenberichte: Zu jedem betrachte nie zu Wechselrichtern soll erstellt werden. ten Komponententyp wird im Rahmen des ICDE Eine Arbeitsnotiz zu den Möglichkeiten und Projektes ein so genannter Komponentenbericht Grenzen der Verwendung von ICDEDaten für erstellt. Auf Basis der vom ICDE gesammelten die Quantifizierung von CCFParametern soll Daten werden darin zum Beispiel die häufigste entworfen werden. Art der Fehleridentifizierung oder die wesent lichen Fehlermechanismen von CCF dargelegt. Für den Berichtjahr ist Folgendes erwähnens 1.2.4 OECD FIRE – Fire Incident Record Exchange wert: – Der Komponentenbericht zu Wärmetauschern wurde fertiggestellt und wird demnächst von Auftragnehmer: OECDNEA ENSIProjektbegleiter: Dominik Hermann der NEA veröffentlicht. – Seit der Veröffentlichung des Komponenten Einleitung berichts zu Dieselgeneratoren im Jahre 2000 Das Ziel des Projektes «OECD Fire Incident Record hat sich die Anzahl DieselgeneratorenEreig Exchange» (OECD FIRE) ist die Erhebung und die ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Analyse von Daten zu Brandereignissen in Kern stehung in elektrischen Anlagen sind, hat im kraftwerken der OECDMitgliedsstaaten. Das Pro Frühling 2014 den Versuchsbetrieb in den USA jekt soll dazu beitragen, die Ursachen, die Ausbrei aufgenommen. Man erhofft sich insbesondere Er tung und die Auswirkungen von Bränden besser zu kenntnisse zu den Einflüssen verschiedener Arten verstehen. Es ist zudem darauf ausgerichtet, die von Ausrüstungen auf die typischen Auswirkungen Brandverhütung weiter zu optimieren und die phä eines Lichtbogens. nomenologische und statistische Basis für Probabi Damit wurden die Projektziele für 2014 erreicht. listische Sicherheitsanalysen (PSA) von Kernkraft Das Budget wurde eingehalten. werken zu verbessern. Die in OECD FIRE entwi Verfügung, die Daten beisteuern. Derzeit sind dies Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Deutschland, Finnland, Frankreich, Japan, Kanada, Das Committee on the Safety of Nuclear Installa Niederlande, Schweden, Schweiz, Spanien, Südko tions (CSNI) führte eine Untersuchung zum Rei rea, Tschechien und die USA. fegrad der probabilistischen Brandanalysen für ckelte Datenbank steht denjenigen Staaten zur Kernkraftwerke durch. Basierend auf einer Um Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung frage in den Kernenergie produzierenden OECD Mit Beginn des Jahres 2014 wurde die 4. Phase des Brandereignisdaten als einer der wichtigsten Punkte Projekts begonnen, welche bis Ende 2015 dauern zur Weiterentwicklung der Brandanalyse identifi wird. Die Arbeiten an den Berichten zu «Combina ziert. In der Folge beschloss das CSNI, das Projekt Mitgliedsstaaten wurde das Sammeln zuverlässiger tions of Fires with other Events», welcher das Ver OECD FIRE zu initiieren. Da Brandereignisse in Kern halten von Bränden im Zusammenspiel mit anderen kraftwerken sehr selten sind, war ein Zusammen Typen von Ereignissen betrifft, und «Fire Protection schluss auf internationaler Basis notwendig. In der Regulations», welcher die Brandschutzvorgaben im Schweiz unterhalten alle vier KernkraftwerkBetrei kerntechnischen Regelwerk der Teilnehmerländer ber eine werkspezifische BrandPSA. Diese Analy im Vergleich behandelt, wurden fortgesetzt. Zudem sen sind, wie die gesamte PSA, regelmässig zu ak wurde eine Überarbeitung der Coding Guideline tualisieren und dem Stand der Technik anzupassen. (EingabeRichtlinie) verabschiedet, welche unter Sowohl für diese Weiterentwicklung der BrandPSA anderem den Verlust von Strängen bei Sicherheits als auch für deren Überprüfung durch das ENSI ist systemen präziser definiert. eine auf realen Brandereignissen basierende Daten Die Arbeiten am Überblicksbericht zur Kombina basis wichtig. tion von Brand mit anderen Ereignissen (Topical Report on Combinations of Fires with other Events) Ausblick schreiten voran, aber erwartungsgemäss ist der Die Daten zu neu auftretenden Brandereignissen Umfang des Themas gross, weshalb dies als eine sollen weiterhin laufend erhoben und die Daten längerfristige Arbeit betrachtet werden muss. Es bank soweit möglich durch weitere Brandereig konnten 47 Brandereignisse in der Datenbank mit nisse aus der Vergangenheit ergänzt werden. Die anderen Ereignissen wie Explosionen oder Überflu Möglichkeiten zur Aufnahme anderer Daten tungen verbunden werden. Brandszenarien sol banken, beispielsweise der USamerikanischen Fire cher Art können zu ungewöhnlichen Schadensbil Events Database (FEDB), welche vom amerika dern führen, die in einer BrandPSA geeignet nischen Electric Power Research Institute (EPRI) he berücksichtigt sein sollten. Für den Überblicksbe rausgegeben wird, sollen bewertet werden. Wei richt zu BrandschutzVorschriften (Topical Report terhin wurde die Zusammenstellung der Anzahl on Fire Protection Regulations) wurden die Bei von Räumen und Komponenten in den KKW der träge der Schweiz und der USA als Beispiele ver teilnehmenden Länder begonnen, um die Ermitt fasst. Der Bericht wird nun mit Beiträgen zu den lung von Raum und Komponentenbezogenen übrigen Ländern vervollständigt. Brandhäufigkeiten zu erleichtern. Das Versuchsprogramm zu HochenergieLicht bögen (High Energy Arcing Faults), welches mit Hilfe der OECD NEA ins Leben gerufen wurde, nachdem eine Auswertung der OECD FIRE Daten bank ergeben hatte, dass hochenergetische Licht bögen ein relevanter Mechanismus der Brandent ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 37 1.3 Externe Ereignisse schäftigt sich mit dem Tragwerksverhalten von Stahlbetonstrukturen unter stossartigen Einwir Neben Schäden, die durch Ereignisse innerhalb kungen, wobei der Schwerpunkt auf der Durchfüh eines Kernkraftwerks entstehen können, berück rung von ImpactVersuchen mit Variation zahl sichtigen die Sicherheitsanalysen für Kernkraft reicher Versuchsparameter liegt. Es werden neben werke auch Ereignisse, die eine Anlage von aussen dem Tragverhalten der Stahlbetonstrukturen auch treffen können. Ein Schwerpunkt der Forschung die Einflüsse anderer Parameter wie im anpral liegt bei Erdbeben, da diese Gefährdung gemäss lenden Projektil vorhandene Flüssigkeiten, Vorspan probabilistischen Sicherheitsanalysen den grössten nung und Liner der Versuchsplatte sowie die Wei Risikobeitrag für die Schweizer Kernkraftwerke lie terleitung von Erschütterungen untersucht. fert. Die beschriebenen Projekte beschäftigen sich Das Ziel dieses Projektes ist es, experimentelle Da sowohl mit geologischen Aspekten als auch mit ten und Informationen zu physikalischen Phäno den Auswirkungen von Erschütterungen auf Kern menen beim Anprall eines Flugzeuges auf Stahlbe anlagen. Darüber hinaus sind für das ENSI die Ar tonstrukturen zu erarbeiten. Im Rahmen von IM beiten zu den Themen Überflutungen und Flug PACT III wurden 2014 neun Versuche bei VTT in zeugabsturz wichtig. Finnland durchgeführt, und zwar zwei Versuche zum Studium des Durchstanzverhaltens in Form von 1.3.1 IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen HartgeschossPenetration/Perforation (Punching tests, PSeries), sechs Versuche zur Erschütterungs weiterleitung und Dämpfung (Induced vibration Projektorganisation: VTT Technical Research and damping tests, VSeries) und ein Versuch zum Centre (Finnland) Studium des kombinierten Biege/Durchstanztrag Auftragnehmer: Stangenberg und Partner verhaltens infolge WeichgeschossAnprall (Com IngenieurGmbH, Bochum, Deutschland, bined bending and punching tests, XSeries). Principia Ingenieros Consultores, Madrid, Spanien VTT und STUK (Aufsichtsbehörde Finnland) star und Basler & Hofmann AG, Ingenieure, Planer und teten das Projekt IMPACT im Jahr 2003. Im Rahmen Berater, Zürich der Folgeprojekte IMPACT I (2006 bis 2008) und IM ENSIProjektbegleiter: Christian Schneeberger PACT II (2009 bis 2011) schlossen sich auch auslän Bericht der Forscher in Anhang A dische Partner an. Das ENSI nimmt seit 2011 aktiv am Projekt IMPACT III teil und wird von den Bauex Einleitung perten Stangenberg und Partner IngenieurGmbH Das Projekt IMPACT III («Impact of an aircraft (SPI), Bochum, Deutschland, und Basler & Hofmann against a structure») wird vom «VTT Technical Re AG (B&H), Zürich, unterstützt. Seit dem Jahr 2013 search Centre» (Finnland) organisiert und hat eine nehmen auch die Experten Principia, Ingenieros planmässige Laufzeit von 2012 bis 2014 (zum Lauf Consultores S.A., Madrid, Spanien, für Analysen zeitende 2014 siehe Abschnitt «Ausblick»); es be mit der komplexen Software ABAQUS zu Durch ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 stanzversuchen und zur Ermittlung von Lastfunkti gung/Durchstanzen (Versuch X4) sowie auf die Ver onen aus dem Weichkörperanprall im ENSITeam suche zur Bestimmung der Erschütterungsweiter teil. Im IMPACTProjekt arbeiten 10 Teams aus 7 leitung (Versuche V0 und V1). Zur Illustration Ländern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Ka werden nachfolgend zu den Versuchen X4, V0 und nada, UK, USA, Schweiz) mit. Von den Ländern V1 kurze Erläuterungen gegeben und beispielhafte Finnland, Kanada, UK, USA und Schweiz sind die graphische Darstellungen angeführt. nuklearen Aufsichtsbehörden direkt vertreten. Aus Der Versuch X4 fand am 26.11.2014, also kurz vor Deutschland ist die Gesellschaft für Anlagen und dem Workshop in Finnland, statt. Nachdem der Reaktorsicherheit (GRS) beteiligt, die die deutschen Versuch X3 mit Aufprallgeschwindigkeit 140 m/s nuklearen Aufsichtsbehörden berät. bereits Beanspruchungen der Stahlbetonplatte bis in den Grenzbereich der Tragfähigkeit ergeben Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung hatte (vgl. Erfahrungs und Forschungsbericht Die Versuche zum Durchstanzverhalten erfolgten nehmer am Projekt IMPACT III, die Grenze zum mit harten Anprallkörpern («hard missile impact»), Durchstanzversagen noch weiter auszuloten; der welche vor allem das Eindring und Durchstanzver Versuch X4 erfolgte daher bei sonst gleichen Rand halten von Triebwerken oder anderer kompakter bedingungen wie X3 mit der Aufprallgeschwindig Flugzeugteile (grosse harte Masse, kleine Auftreff keit 165 m/s (Zielgeschwindigkeit, tatsächlich im 2013), war es der Wunsch der Mehrzahl der Teil fläche) repräsentieren. Die Versuche zum Studium Versuch erreicht wurden 168 m/s). Die blinde Vo des kombinierten Biege/Durchstanztragverhaltens rausberechnung mit dem Programm ABAQUS er erfolgten mit relativ weichen Anprallkörpern («soft gab als Grenzgeschwindigkeit zum Durchstanzen missile impact») und simulieren das Verhalten 165 m/s bei einem voraussichtlichen Versagen bei eines Flugzeugrumpfs oder flügels. Die Versuchs 170 m/s. Abbildung 10 zeigt eine rückwärtige An körper der PSeries und XSeries bestanden in allen sicht der getroffenen Stahlbetonplatte nach dem Fällen aus quadratischen Betonplatten mit 2 m Sei Versuch X4 mit kombiniertem Verhalten infolge tenlänge und 0,25 m Plattendicke; die Versuchs Biegung und Durchstanzen sowie Ergebnisse aus körper der VSeries sind Sonderkonstruktionen einer FEM (FiniteElementMethode)Berechnung aus Stahlbeton, siehe Abbildung 11 und Abbil mit dem Programm ABAQUS. Die Restgeschwindig dung 12. Die Anprallkörper hatten Massen von keit des Projektils von 25 m/s nach Durchschlagen rund 50 kg und Anprallgeschwindigkeiten von der Stahlbetonwand stimmte fast überein mit der etwa 110 m/s bis 168 m/s. ABAQUSPrognose 22 m/s. Im Berichtsjahr nahmen das ENSI und SPI an zwei Der ErschütterungsWeiterleitungsTest V0 ist von Workshops und zwei Treffen der so genannten VTT allein konzipiert worden und diente als Vor Technical Advisory Group teil (12.–14. Juni und versuch zur Bestimmung des zu erwartenden Er 10.–12. Dezember in Finnland). Dabei wurden von schütterungsniveaus an der Rückwand und zum ENSI und SPI hauptsächlich blinde Vorausberech Austesten der Messtechnik. Die Struktur des nungen, das heisst solche ohne Kenntnis der Ver Versuchskörpers besteht aus einer Vorderwand suchsergebnisse, sowie Nachberechnungen durch (Anprallwand), einer verbindenden Bodenplatte geführt und präsentiert. Sie bezogen sich auf den und einer frei auskragenden Rückwand. Die Vor IMPACTVersuch mit kombiniertem Verhalten Bie derwand ist in dem Rahmen abgestützt, der auch 39 Abbildung 10: IMPACT III Test X4, Testplatte nach dem Versuch (links) und Ergebnisse aus ABAQUSBerechnung (Mitte und rechts). ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 11: IMPACT III Test V0, Versuchsaufbau sche matisch (links) und horizontale Verschie bungen an Unterkante Rückwand als Vergleich von Messung und SOFiSTiKBerechnung zu Versuch V0B (rechts). Abbildung 12: 40 IMPACT III Test V1, Versuchsaufbau X3 (links) und Beschleuni gungsantwortspektren in der Mitte der Rück wand aus SOFiSTiK Berechnung im Vergleich zu den Versuchen (rechts). für die Versuche der anderen Testserien verwendet der und Rückwand. Die Bewehrung des Testkör wurde. Abbildung 11 zeigt eine schematische pers ist so bemessen, dass nichtlineares Werkstoff Skizze des Versuchsaufbaus zum Test V0 sowie ge verhalten auf den unmittelbar dem Anprall ausge messene und berechnete Verschiebungen an der setzten Bereich der Vorderwand beschränkt bleibt Unterkante der Rückwand. Die Berechnungen zu und die übrigen Bauteile reversibles Verhalten auf diesem Versuch stimmten gut überein mit den weisen. Zusätzlich zu den bereits durchgeführten Messwerten des im Juni 2014 durchgeführten Ver blinden Vorausberechnungen sind im Jahr 2015 suchs. Der Versuchskörper V0 wurde dreimal hin Nachrechnungen unter Verwendung der Versuchs tereinander mit der gleichen Geschwindigkeit be daten geplant. Weitere Beschussversuche an ver schossen (Versuche V0A, V0B und V0C). gleichbaren Testkörpern werden folgen, mit verein Der ErschütterungsWeiterleitungsTest V1 ist der fachten und somit besser vorhersehbaren Lagerbe eigentliche erste planmässige Test der VSeries. Wie dingungen. bei Test V0 wurden im Oktober 2014 kurz hinterei führt. In Abbildung 12 sind die Testanordnung so Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit wie horizontale BeschleunigungsAntwortspektren Momentan liegen dem ENSI die ersten Betreiber als Mass für die induzierten Erschütterungen an der berichte der mit Verfügung vom Mai 2013 gefor Rückwand dargestellt. Die Struktur besteht aus ei derten Flugzeugabsturzanalysen vor, worin auch ner Vorderwand (Anprallwand), einer verbin Fragen zur Tragfähigkeit von Betonstrukturen, zu denden Bodenplatte und einer Rückwand; seitlich Anprallasten oder zu induzierten Erschütterungen sind Dreieckswände zur Stabilisierung angeordnet. von sicherheitsrelevanten Systemen rechnerisch Die Struktur ist horizontal an beiden Enden der Bo behandelt werden. Mit dem Projekt IMPACT III denplatte zur Verhinderung eines Gleitens und ver wird sichergestellt, dass dem ENSI stets der welt tikal an der Oberseite der Vorderwand zur Verhin weit aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik derung eines Abhebens abgestützt. Die vertikale bezüglich Versuchsdaten und Berechnungsmetho Lagerung erfolgt auf Elastomerstreifen unter Vor den in Bezug auf die Einwirkung Flugzeugabsturz nander die drei Tests V1A, V1B und V1C durchge ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 zur Verfügung steht. Die Validierung der Berech auf die Wand eines Bauwerks. Insbesondere soll un nungsmodelle fördert eine realistischere Abschät tersucht werden, wie sich die induzierten Erschütte zung von Versagensgrenzen und von vorhandenen rungen auf die Decken und Wände ausserhalb des Tragreserven. Entsprechend sind das ENSI und Aufprallbereichs ausbreiten. Hinsichtlich des Verhal seine Experten in der Lage, die Flugzeugabsturz tens des Aufprallbereichs sollen die Erkenntnisse der Analysen der Kraftwerksbetreiber fachlich qualifi vorangegangenen Projektphasen genutzt werden. ziert zu beurteilen. Das Projekt besteht ebenfalls aus Versuchen und Überdies erfolgt ein regelmässiger Austausch zu vergleichenden rechnerischen Simulationen (soge dieser Thematik mit den Experten und nuklearen nannter Benchmark). Sein Ziel besteht darin, die Aufsichtsbehörden anderer Länder. Damit wird ein Auswirkungen der aufprallbedingten lokalen Schä Beitrag zur Sicherheit der Kernanlagen geleistet. digung auf die induzierten Erschütterungen zu be werten, die Strukturdämpfungen in den Bauwerks Ausblick bereichen mit linearelastischem Verhalten wie auch Der ursprünglich für den Sommer 2013 geplante in den geschädigten Zonen zu messen und ausge und dann auf 2014 verschobene nächste Versuchs hend von der gewonnenen Datenbasis Schlussfol aufbau in einer neuen Halle, der Versuche mit Be gerungen hinsichtlich der wichtigsten Einflusspara tonplatten von 3,5 x 3,5 m und Projektilen bis 100 meter zu treffen. Wie in den vorangegangenen kg Masse und bis 200 m/s Geschwindigkeit erlau Phasen besteht ein weiteres Projektziel auch darin, ben soll (vgl. Erfahrungs und Forschungsbericht die Berechnungsmethoden – hier im Hinblick auf 2013), wurde seitens VTT entgegen dem Wunsch die ErschütterungsWeiterleitung und die Bauwerk des ENSI weiter in die Zukunft verschoben und soll Antwortspektren – weiterzuentwickeln und zu va nun erst im Folgeprojekt IMPACT IV realisiert wer lidieren. den. Das Projekt IMPACT III konnte nicht wie ge Das ENSI hat mit Unterstützung der Experten Stan plant bis Ende 2014 abgeschlossen werden; ein genberg und Partner IngenieurGmbH, Bochum, Termin für den Abschluss ist derzeit nicht absehbar. Deutschland und Basler & Hofmann AG, Zürich, be Das Team ENSI/SPI/B&H/PRINCIPIA wird die Arbeiten reits aktiv an den BenchmarkProjekten IRIS_2010 zu den Versuchen mit kombiniertem Verhalten Bie und IRIS_2012 teilgenommen. Bei IRIS Phase 3 ist gung/Durchstanzen sowie den Versuchen zur Er das ENSI im Organisationskomitee vertreten. schütterungsweiterleitung und Dämpfung fortfüh Auslegung gegen Flugzeugabsturz auf der SMiRT Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Konferenz im August 2015 in Manchester vorstellen. Die Projektziele des Berichtsjahrs bestanden darin, ren. Es wird ihre Bedeutung für die Praxis der seitens des Organisationskomitees den Versuchs 1.3.2 OECD IRIS Phase 3 – Erschütterungsweiterleitung von Stahlbetonstrukturen bei Anpralllasten aufbau zu entwerfen sowie die Testbedingungen zu vereinbaren. Diese Themen wurden am 14.02.2014 im ersten Treffen des wissenschaftlichen Komitees im Beisein des ENSI und seinem wissenschaftlichen Projektorganisation: OECDNEA Berater Prof. Stangenberg erörtert. Auftragnehmer: Stangenberg und Partner Im zweiten Treffen des wissenschaftlichen Komi IngenieurGmbH, Bochum, Deutschland tees am 05.09.2014 wurde den Teilnehmern der ENSIProjektbegleiter: Christian Schneeberger von der Electricité de France (EDF) ausgearbeitete Versuchsentwurf vorgestellt. Der zu den Seiten hin Einleitung offene kastenförmige Versuchskörper besteht aus Die Phase 3 des Projekts IRIS («Improving Robust Vorder und Rückwand sowie Boden und Decken ness Assessment of Structures Impacted by a Large platte. Das Projektil soll auf die Vorderwand auf Missile at Medium Velocity») wird von der OECD treffen. Die Rückwand ist wie eine Attika nach organisiert und ist als Folgeprojekt der Vorgänger oben hin verlängert. An der Rückwand sollen zum phasen IRIS_2010 und IRIS_2012 konzipiert (vgl. Innenraum hin gerichtete, mit unterschiedlichen Erfahrungs und Forschungsberichte ENSI 2011 Befestigungssystemen verankerte Halterungen für und 2012). Die planmässige zeitliche Abwicklung Komponenten, z.B. Rohrleitungselemente, ange soll in den Jahren 2014 und 2015 erfolgen. Die bracht werden. Die Lagerung des Versuchskörpers Phase 3 des Projekts IRIS beschäftigt sich mit den erfolgt entweder auf vier Füssen aus Rohrprofilen indirekten Folgen einer stossartigen Einwirkung oder auf vier FederDämpferBoxen. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 41 42 Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit sen, sowie das Verfolgen neuer Erkenntnisse in der Momentan liegen dem ENSI die ersten Betreiber Die Forscher stehen ausserdem bei der Erarbeitung berichte der mit Verfügung vom Mai 2013 gefor erdbebenrelevanter Teile von ENSIRichtlinien und derten Flugzeugabsturzanalysen vor, worin auch Dokumenten internationaler Organisationen (z.B. Fragen zu induzierten Erschütterungen von sicher International Atomic Energy Agency IAEA, Nuclear heitsrelevanten Systemen infolge Flugzeugabsturz Energy Agency NEA der OECD) dem ENSI als Exper rechnerisch behandelt werden. Mit Phase 3 des ten zur Verfügung. Projekts IRIS der OECD wird der Stand von Wissen Im Juni 2014 ging eine vierjährige Projektperiode zu schaft und Technik im Hinblick auf die Zuverlässig Ende. Auf Juli 2014 verlängerte das ENSI die Zusam keit der Berechnungsmethoden für induzierte menarbeit mit dem SED im Bereich der Erdbebenfor Erschütterungen von Anlagenkomponenten erwei schung um weitere vier Jahre bis Juni 2018. Die tert. Durch die Teilnahme am Projekt sind das ENSI Forschungstätigkeit berücksichtigte Fragestellungen und seine Experten in der Lage, die diesbezüglichen rund um die Erdbebengefährdung der bestehenden Kenntnisse zu pflegen und zu vertiefen sowie eine Kernkraftwerke und im Zusammenhang mit der zu entsprechend fachlich qualifizierte Beurteilung der künftigen Erstellung von Oberflächen und Unter FlugzeugabsturzAnalysen vorzunehmen. Überdies grundanlagen für geologische Tiefenlager. nationalen und internationalen Erdbebenforschung. erfolgt ein regelmässiger Austausch zu dieser The dem Gebiet der Analyse von extremen Anprall Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung lasten auf Stahlbetonstrukturen. Damit wird ein Der Schwerpunkt der Forschung liegt bei der Ver Beitrag zur Sicherheit der Kernanlagen geleistet. besserung der regionalen und lokalen Erdbeben matik mit den weltweit führenden Experten auf gefährdungsAnalyse. Die wichtigsten Ergebnisse Ausblick im Jahr 2014 waren folgende: Das ENSI wird im Jahr 2015 als Team mit den Exper Die Modellierung der Bodenbewegung an einem ten Stangenberg und Partner IngenieurGmbH, Standort aufgrund eines Erdbebens erfolgt in zwei Bochum, an den BenchmarkAnalysen im Rahmen Schritten. Im ersten Schritt wird die Abminderung des Projekts IRIS Phase 3 teilnehmen und die Tätig der seismischen Energie mit der Distanz zum Erd keit des wissenschaftlichen Komitees weiter aktiv bebenherd mittels sogenannter Ground Motion unterstützen. Prediction Equations (GMPE) beschrieben. Im zwei ten Schritt wird anhand von empirischen Modellen 1.3.3 Starkbeben-Forschung des Schweizerischen Erdbebendienstes die Verstärkung der Bodenbewegungen durch lo kale Standorteigenschaften des Untergrundes be stimmt. Beide Elemente sind wichtig für die aktu Auftragnehmer: Schweizerischer Erdbebendienst, ellen probabilistischen Verfahren zur Abschätzung ETH Zürich der Erdbebengefährdung (Probabilistic Seismic Ha ENSIProjektbegleiter: Thomas van Stiphout zard Assessement – PSHA). Daher verfolgt der SED Bericht der Forscher in Anhang A für das ENSI die neuesten Entwicklungen in diesem Gebiet, wobei Modelle analysiert, validiert und teil Einleitung weise weiterentwickelt werden. Der SED hat das Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) ist die Swiss Stochastic GroundMotion Prediction Model Fachstelle des Bundes für Erdbeben und ist für die erweitert, ein Abminderungsmodell, das nur auf Erdbebenüberwachung und die Erstellung der seis dem in der Schweiz vorhandenen Datensatz ba mischen Gefährdungskarten und weiterer Pro siert und damit die hiesigen geologischen Bedin dukte zur Erdbebengefährdung (wie Datenbanken gungen und Beobachtungen am besten repräsen oder Messnetze) der Schweiz zuständig. Zudem ist tiert. Mangels vorliegender Daten von grossen der SED aktiv in Forschung und Lehre tätig. Die For Erdbeben sind die Unsicherheiten für GMPE’s für scher des SED beschäftigen sich im Rahmen des die Schweiz gross. Die Verwendung von Daten aus Projekts mit aufsichtsgerichteten erdbebenspezi Ländern mit hoher Seismizität erlaubte es dem SED, fischen Forschungsthemen und der dazu gehö die Belastbarkeit des SchweizSpezifischen Modells renden Datenaufarbeitung. Übergeordnetes Ziel bei grossen Beben besser abzuschätzen. Die For der Forschungstätigkeit ist der Erhalt und die Erwei scher haben die bisherigen Entwicklungen und den terung von fach und standortspezifischem Wis aktuellen Wissensstand zu GMPEs und deren An ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 wendung in der Schweiz in einem Bericht zusam verständnisse, zum Beispiel zum plastischen Ver mengefasst, welcher über die ETHBibliothek öf halten des Bodens oder zum Verhalten von Locker fentlich zugänglich ist (siehe http://ecollection. gesteinen nahe der Oberfläche, mittels Simulati library.ethz.ch/view/eth:14476). Mit der aktiven onsprogrammen verbessert. Abbildung 13 zeigt, Forschung auf diesem Gebiet trägt der SED konti wie gut die Übereinstimmung zwischen den beo nuierlich zum Verständnis bezüglich der Unsicher bachteten und den modellierten Bodenerschütte heiten und der Sensitivitäten der Modelle bei, wobei rungen bei den Simulationen bereits ist. Die entwi die Ergebnisse Anwendung in der Praxis finden. ckelten Programme wurden zum Teil in internatio Ein weiteres Ziel ist, das Wissen über physikalische nalen Vergleichstests erfolgreich angewendet. Er Grenzen der Bodenbewegungen von Sedimenten kenntnisse aus diesen Modellierungen finden und Felsuntergrund zu verbessern und somit lang bereits heute Anwendung in der Standortcharak fristig die Unsicherheiten in den Gefährdungs terisierung von StarkbebenMessstationen (Abbil Analysen für grosse Wiederkehrperioden besser zu dung 14) und verbessern das Prozessverständnis. verstehen. Zu diesem Zweck forscht der SED an der Damit soll zukünftig die deterministische Bestim Modellierung von komplexen und nichtlinearen mung von Bodenbewegungen durch bisher in der Wellenausbreitungsphänomenen. Unter diesem Schweiz nicht beobachtete starke Erdbeben mit Aspekt fokussiert er zurzeit auf nichtlineare, ober langen Wiederkehrperioden verfeinert werden. flächennahe Bodeneigenschaften und nichtlineare Um zukünftige Entwicklungen im Bereich der Erd Effekte am Erdbebenherd. Dabei werden Prozess bebengefährdungsAnalyse abschätzen zu können, 43 Abbildung 13: Die Abbildung zeigt die beobachteten und die modellierten Bodenbewegungen (in diesem Fall die Beschleunigung) an einem Oberflächen standort in Japan, ausgelöst durch ein Erdbeben mit der Magnitude 7.8. Quelle: D. Roten, SED. Abbildung 14: Eine moderne StarkbebenMessstation. Das Bild zeigt die geöffnete Abdeckung der FreifeldInstallation. Quelle: SED, siehe auch unter http://www.seismo.ethz.ch/monitor/. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 untersuchen die Forscher die Voraussetzungen für bebengefährdung zu entwickeln und zu verbessern den Übergang von stochastischen Modellen zur so und andererseits frühzeitig Handlungsbedarf im genannten Physikbasierten Erdbebengefährdungs Rahmen der Erdbebengefährdung zu erkennen. Analyse; diese basiert auf den detaillierten geolo 44 gischen Verhältnissen und physikalischen Prozessen. Ausblick In den aktuellen in der Schweiz angewendeten Im Sommer 2014 wurde die Forschungszusam Analysen werden die seismischen Quellregionen menarbeit mit dem SED um weitere vier Jahre ver durch diffuse Seismizität repräsentiert, welche fast längert. Dabei wurden die Forschungsinhalte an ausschliesslich auf statistischer Auswertung von in die bestehenden Bedürfnisse angepasst. Demnach strumentellen und historischen Daten basiert. Die wird sich der SED in den nächsten vier Jahren auf Ergebnisse weisen darauf hin, dass unter Verwen folgende drei Themen fokussieren: dung von synthetischen Erdbebenkatalogen die 1. Umfassende Beschreibung der Abminderung der Annahme von diffusen gegenüber realitätsnäheren seismischen Energie mit zunehmender Distanz seismischen Quellregionen zu einer Erhöhung der zum Erdbebenherd und Erdbebenskalierung; Erdbebengefährdung von rund 3% bis 20% führt, 2. Verständnis der Phänomene der seismischen und die Unsicherheiten durch die Anwendung der Wellenausbreitung in heterogenen, nichtline realitätsnäheren Quellregionen signifikant reduziert aren Medien sowohl an der Erdoberfläche wie werden kann. Verschiedene Erkenntnisse aus die auch in Tiefen unter der Erdoberfläche, welche sem Teilprojekt wie beispielsweise ein verbessertes für geologische Tiefenlager relevant sind (300– Wellengeschwindigkeitsmodell für den Untergrund 900 m); oder die Variation der ErdbebengrössenVerteilung 3. Geologische Tiefenlagerung: Synthese von bis in der Tiefe fliessen in die neue nationale Erdbeben herigen Erkenntnissen und deren Umsetzung gefährdungskarte des SEDs ein. zur Präzisierung von Anforderungen. Unter dem Teilprojekt Geologische Tiefenlager erar Somit wird der Schwerpunkt in der neuen Projekt beitet die Forschergruppe zusammen mit dem ENSI phase stärker auf Aspekte der Entsorgung gelegt als die Anforderungen an geologische Tiefenlager be zuvor. Die Teilprojekte zur historischen Seismologie züglich seismischer Sicherheit. Dazu werden die Ge und zu alternativen Ansätze für die Charakterisie fährdungsbilder für geologische Tiefenlager auch rung von seismogenen Quellregionen aus der ersten unter Einbezug der Ergebnisse aus den anderen Vierjahresperiode fanden dagegen mit einer Reihe Teilprojekten definiert, um anschliessend die Anfor von Publikationen und Berichten einen Abschluss. derungen für die Bestimmung der seismischen Ge Mit der Weiterführung der Forschungsaktivitäten fährdungsgrundlage zu präzisieren. in diesem Bereich legt das ENSI eine langfristige Grundlage zur Verbesserung der Gefährdungs Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Analysen für Kernkraftwerke und geologische Tie fenlager hinsichtlich der Naturgefahr Erdbeben. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben be kräftigt, dass die Erdbebengefährdung im Zusam menhang mit der nuklearen Sicherheit ein wich tiges Thema darstellt. Mit den vom SED durch 1.3.4 SMART 2013 – Erdbebenberechnung von Stahlbetonbauwerken von Kernkraftwerken geführten Arbeiten wird angestrebt, das Fachwis sen aus dem PEGAGOS Refinement Project (PRP) zu Projektorganisation: Commissariat à lEnergie erhalten und weiter zu entwickeln. Ergebnisse aus Atomique CEA (Frankreich), gemeinsam mit den Forschungsarbeiten zur Abminderung von seis Electricité de France EDF und International Atomic mischen Wellen im Untergrund und zu Standor Energy Agency IAEA teinflüssen sind zum Teil bereits im PRP berücksich Auftragnehmer: Basler & Hofmann AG, tigt worden. Ergebnisse der Forschergruppe fliessen Ingenieure, Planer und Berater, Zürich und jeweils in die aktuellen Produkte wie Gefährdungs Stangenberg und Partner IngenieurGmbH, karten, Datenbanken oder Messnetze (Starkbeben Bochum, Deutschland netzwerk des SED oder Schwachbebennetz der ENSIProjektbegleiter: Tadeusz Szczesiak Nagra in der Nordschweiz) ein. Die Forschungs Bericht der Forscher in Anhang A zusammenarbeit mit dem SED erlaubt einerseits, wichtige Grundlagen für die Einschätzung der Erd ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 15: CEA Modellgebäude (links), Darstellung der Haupteigenform des SAP2000 (rechts oben) bzw. SOFiSTiKBerechnungs modells (rechts unten). Quelle: CEA, B&H, SPI 45 Einleitung bewältigten Herausforderungen, sowie mit der Zu Das internationale Projekt SMART 2013 zielt darauf sammenfassung der Erkenntnisse aus allen vier Pha hin, das nichtlineare Verhalten eines Kernkraftwerk sen des Projekts. typischen Stahlbetongebäudes unter hoher Erdbe In der Phase 3 sollten die in der Phase 1 und 2 gete beneinwirkung zu untersuchen und die Methoden steten und verfeinerten Berechnungsmodelle ver bzw. Annahmen zu evaluieren, die für die Simula wendet werden, um das nichtlineare Strukturver tion dieses Verhaltens verwendet werden. Zu die halten bei starker Erdbebenanregung vorauszusa sem Zweck hat die CEA (Commissariat à lEnergie gen. Anschliessend sollten die Ergebnisse aus diesen Atomique), mit der Unterstützung der EDF (Electri Analysen mit den entsprechenden gemessenen Ver cité de France) und der IAEA (International Atomic suchsdaten der CEA verglichen werden, um festzu Energy Agency), in den Jahren 2011 bis 2013 eine stellen, ob die Berechnungsmodelle das nichtlineare Reihe von RütteltischVersuchen an einem Gebäu Material und Bauteilverhalten des Modelgebäudes demodell im Massstab 1:4 durchgeführt. Die Daten erfolgreich simulieren können. In der abschlies zum Experiment wie der Aufbau, die Geometrie, die senden Phase 4 sollten Verletzbarkeitskurven be Materialien usw. wurden dann den 36 internationa stimmt werden, um die Zuverlässigkeit der Metho len Teams, die am SMART 2013 Projekt teilnehmen, dik und die Anwendbarkeit von verschiedenen zur Verfügung gestellt, damit sie mit dem Rechen Schadensindikatoren zu untersuchen. programm ihrer Wahl ein entsprechendes Modell tionen durchgeführt und sowohl untereinander als Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung auch mit den Versuchsergebnissen verglichen (so Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten zwei genanntes BenchmarkProjekt). Phasen des Projektes bis Ende Januar 2014 hat das Die für die Teilnehmer vorgesehenen Aufgaben sind ENSITeam im Verlauf des Jahres 2014 die Haupt in vier Projektphasen unterteilt; die ersten zwei Pha aufgabe des Projekts – «blinde» Vorausberech sen wurden grösstenteils im Jahr 2013 bearbeitet nungen der Phase 3 – durchgeführt und anschlies und im entsprechenden Erfahrungs und For send die Verletzbarkeitskurven (FragilityKurven) in schungsbericht des ENSI dokumentiert. Die letzten der Phase 4 bestimmt. zwei Phasen wurden im Jahr 2014 durchgeführt. Für die nichtlinearen Berechnungen unter hoher Der vorliegende Bericht befasst sich daher nur mit Erdbebeneinwirkung (Phase 3) wurden die in der den in den Phasen 3 und 4 geleisteten Arbeiten und Phase 2 geprüften und kalibrierten Berechnungs erstellen können. Anschliessend werden Simula ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 16: «Blind prediction» Vergleich der gemessen (CEA) Beschleunigun gen in der xRichtung (links) bzw. in der yRichtung (rechts) mit den berechneten (SAP2000, SOFiSTiK) Beschleunigungen für einen Eckpunkt auf der obersten Decke bei der stärksten aufgebrach ten Erdbebenanregung (Run019, Eckpunkt B), Quelle: CEA, B&H, SPI. 46 modelle verwendet, das heisst das mit dem Pro lich, um den Berechnungsaufwand gering zu halten. gramm SAP2000 entwickelte Modell von Basler & Der Vergleich mit den Versuchsergebnissen hat je Hofmann (B&H) und das mit dem Programm SOFi doch gezeigt, dass die Deckensteifigkeit damit bei STiK entwickelte Modell von Stangenberg und starker Erdbebenanregung lokal immer noch über Partner (SPI), vgl. Abbildung 15. Entsprechend den schätzt wurde und dass sich das SAP2000Berech Vorgaben der CEA wurden mehrere nichtlineare nungsmodell daher zu steif verhält. Die Abklärungen Zeitverlaufsanalysen mit bestimmter Reihenfolge haben ebenfalls ergeben, dass die Mitwirkung der und unter Berücksichtigung der Vorgeschichte Decken im Bereich der Wandöffnungen relevant sein durchgeführt, ohne von den Versuchsergebnissen kann. Diesen Umständen muss bei der Modellierung Kenntnis zu haben. Die Berechnungssequenz be der Decken zukünftig besser Rechnung getragen stand aus fünf obligatorischen und zwei optionalen werden, insbesondere da, wo nichtlineares Verhal Berechnungen mit Erdbebenanregung unter ten der angeschlossenen Wände erwartet wird. Als schiedlicher Intensität. Die numerischen Ergebnisse Folge wird der Berechnungsaufwand (Berechnungs aus jeder Berechnung wurden der CEA in der Form zeit) grösser. von Verschiebungen und Beschleunigungen in be Bei den Berechnungen mit dem SOFiSTiKBerech stimmten Knoten des Berechnungsmodells einge nungsmodell wurden sowohl die Decken als auch reicht. Erst nach der Einreichung der Berechnungs die Wände nichtlinear modelliert. Aus diesem Grund resultate bekamen die Teilnehmer Zugriff zu den konnte das dynamische Verhalten des modellierten Versuchsdaten der CEA und konnten die Richtig Gebäudes realistischer abgebildet werden. Im Wei keit und die Effizienz ihrer Berechnungsmodelle be teren hat sich das Programm SOFiSTiK im Vergleich urteilen. Die Phase 3 wurde im Juni 2014 abge zu SAP2000 als um einiges effizienter hinsichtlich schlossen. der Rechendauer und dem Speicherbedarf bei der Die Auswertung der Ergebnisse aus den nume Durchführung der nichtlinearen Zeitverlaufsanaly rischen Simulationen des ENSI Teams für die Testläufe sen erwiesen. Da das Programm SAP2000 jedoch mit starker Erdbebenanregung hat gezeigt, dass sie von den Betreibern der Schweizer Kernkraftwerke grundsätzlich in relativ guter Übereinstimmung mit häufiger für Erdbebenberechnungen verwendet den gemessenen Versuchsergebnissen sind, siehe wird, ist die Identifikation seiner Stärken und Schwä Abbildung 16. Jedoch zeigten sich einige wichtige chen von grosser Bedeutung für das ENSI. Nachteile und Beschränkungen der Berechnungs Im Mittelpunkt der Phase 4 des Projekts stehen die methoden und modelle. Beim SAP2000Berech Verletzbarkeitskurven (FragilityKurven), welche die nungsmodell erfolgte in der Phase 3 eine nichtlineare Versagenswahrscheinlichkeiten des Gebäudemo Modellierung nur für die Wände, nicht jedoch für die dells als Funktion der Stärke der Erdbebenanregung Decken. Letztere wurden mit linearen Elementen mit darstellen. Die Teilnehmer mussten in dieser Phase einer konstanten Steifigkeit modelliert, wobei diese ihre Berechnungsmodelle nach den Vorgaben der zur Berücksichtigung der Rissbildung im Beton redu CEA zur Vereinfachung modifizieren: der Rüttel ziert angesetzt wurde. Diese Vorgehensweise ist üb tisch wurde nicht mehr berücksichtigt und die Bo ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 denBauwerksInteraktion wurde mit Hilfe von ein dung ist für Kernkraftwerksbauten entscheidend, fachen Feder und Dämpferelementen modelliert. da sie in der Regel massiv ausgebildet sind. Für die Verletzbarkeitsanalyse haben die Teilnehmer Bei den vom ENSITeam durchgeführten Verletzlich für 50 gegebene Sets von Erdbebenzeitverläufen keitsanalysen hat sich die StockwerkSchiefstellung die Verformungen des Gebäudemodells berechnet. als ein zuverlässiger Schadenindikator gezeigt. Er Dabei wurden die von der CEA festgelegten Modell kann aus den Zeitverlaufsberechnungen einfach und parameter auf Basis der zur Verfügung gestellten sicher ausgewertet werden. Der durch die Schädi statistischen Verteilungsparameter (siehe Abbil gung der Struktur hervorgerufene Frequenzabfall dung 17) variiert. Es wurden sowohl lineare als auch hat sich hingegen aufgrund der Schwierigkeiten bei nichtlineare Berechnungen durchgeführt. Die Ver der Auswertung als weniger verlässlich erwiesen. letzbarkeitskurven wurden anschliessend aus der kung und dem Schadenindikator abgeleitet. Als Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Schadenindikatoren dienten dabei entweder die Das ENSI und seine Experten bleiben mit der Teil StockwerkSchiefstellung (storey drift) oder der Fre nahme am internationalen BenchmarkProjekt quenzabfall infolge Schädigung der Struktur. SMART 2013 über den neusten Stand von Wissen Die aus den nichtlinearen Berechnungen resultie schaft und Technik im Gebiet der Erdbebenberech renden Verletzbarkeitskurven weisen, sowohl in nung von Kernanlagen informiert und erhalten Beziehung zwischen Intensität der Erdbebeneinwir nerhalb des ENSITeams als auch im Vergleich zu vollen Zugang zu den Daten, Resultaten und Doku den anderen Teilnehmern, eine grössere Streuung mentationen. Im abschliessenden Workshop, der auf als die aus den linearen Berechnungen resultie im November 2014 in Paris stattgefunden hat, renden Verletzbarkeitskurven. Grund dafür ist die hatte das ENSITeam die Gelegenheit, seine Arbeit grössere Sensitivität von nichtlinearen Modellen im internationalen Umfeld zu präsentieren, Rück und Berechnungen. meldungen von anderen Teilnehmern zu bekom Der Vergleich zwischen den Verletzbarkeitskurven men und sich an interessanten technischen Diskus aus den linearen und nichtlinearen Berechnungen sionen zu beteiligen. Besonders hilfreich sind für zeigt, dass die realistischere nichtlineare Berech die Aufsichtstätigkeit des ENSI die Erfahrungen zu nung zu einer höheren Versagenswahrscheinlich ComputerProgrammen, die auch von den Betrei keit führt. Die mit Hilfe linearer Berechnungen be bern der Schweizer Kernkraftwerke verwendet stimmten Verletzbarkeitskurven sind somit nicht werden, aber auch Erkenntnisse zu alternativer immer konservativ. Software für unabhängige Rechnungen. Damit wird auch eindrücklich das «Prinzip der glei Wichtig sind auch die aus dem Projekt gewonnen chen Arbeit» bestätigt. Es beschreibt den Umstand, Erkenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich der Mo dass Bauten mit relevanten Eigenfrequenzen im dellierung von Stahlbetonstrukturen und der Durch Bereich von rund 2 bis 10 Hz bei Erdbebenverhalten führung von Erdbebenberechnungen und Verletz im nichtlinearen Bereich grössere Verformungen er barkeitsanalysen. Dies gilt insbesondere im Zusam fahren als sich vollständig linear verhaltende Bauten menhang mit der anstehenden Überarbeitung der mit gleichen Eigenfrequenzen. Bei «weicheren» Nachweise der Erdbebensicherheit und der Verletz Bauten wird hingegen vom «Prinzip der gleichen barkeitskurven der Schweizer Kernkraftwerke nach Verschiebung» ausgegangen. Diese Unterschei Abschluss der ENSIBeurteilung der Gefährdungs 47 studie PEGASOS Refinement Project. Abbildung 17: Modellparameter mit lognormaler Verteilung, die für die Verletzbar keitsstudie mittels ei ner RND Funktion in MS Excel ermittelt werden, Quelle: B&H. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 48 Ausblick und Verbesserungsvorschläge Das Vorgehen gliedert sich in mehrere Phasen. Das Projekt SMART 2013 wurde im November Zunächst wurden die bestehenden Studien zu 2014 mit dem Workshop in Paris abgeschlossen. Es extremen Hochwasserabflüssen an Aare und Rhein ist seitens ENSI jedoch angedacht, die berechneten erfasst (Bestandesaufnahme). Im Berichtsjahr wurde Resultate bzw. die Resultate der CEAVersuche ein Vorprojekt gestartet mit dem Ziel, die Methodo noch weiter unter Berücksichtigung anderer Frage logie des Hauptprojektes sowie die Spezifikationen stellungen auszuwerten. Unter anderem geht es für die einzelnen Arbeitspakete des Hauptprojektes um die Verifizierung der gängigen Nachweisme zu erarbeiten. Ein Entwurf des Berichtes zur Metho thoden und um die Plausibilisierung der Resultate dologie liegt vor und wird von einem Expertenbeirat aus den nichtlinearen Berechnungen. Zudem sind überprüft. Parallel zu den Arbeiten wird eine Doktor Publikationen für wissenschaftliche Konferenzen in arbeit an der Universität Bern gefördert, welche die Vorbereitung. Extremhochwasser des 14. Jahrhunderts betrachtet. 1.3.5 Plattform Extremereignisse (PLATEX): Studie zur Hochwassergefährdung (EXAR) Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Wie aktuelle probabilistische Sicherheitsanalysen (PSA) zeigen, tragen extreme Hochwasser einen Projektträger: Gruppe von Bundesämtern unter nicht vernachlässigbaren Anteil zum nuklearen Ri Leitung des Bundesamts für Umwelt BAFU siko der schweizerischen KKW bei. Zudem hat die ENSIProjektbegleiter: Rainer Hausherr Überflutungsthematik nach dem schweren Unfall in Fukushima generell einen höheren Stellenwert im Einleitung Kontext der Sicherheit von Kernkraftwerken erhal Mit dem Ziel, kohärente Grundlagen im Bereich der ten. Aus Sicht des ENSI wurde im internationalen Naturgefahren zur Beurteilung der Risiken für Bau Vergleich bereits ein hoher Stand der Technik bei der ten, Anlagen und kritische Infrastrukturen bereit Analyse der Hochwassergefährdung der schweize zustellen, wurde im Jahr 2012 ein Koordinations rischen Kernkraftwerke erreicht. Verfeinerungen gremium für Naturgefahren initiiert. Mitglieder dieser Analysen sind möglich, bedingen aber wei dieser sogenannten «Plattform Extremereignisse» tere detaillierte Untersuchungen. Ein verbesserter (PLATEX) sind das Bundesamt für Umwelt (BAFU), Kenntnisstand ermöglicht generell eine genauere das Bundesamt für Energie (BFE), das Bundesamt Abschätzung der Anlagerisiken durch Überflutung für Bevölkerungsschutz (BABS), das Bundesamt für und trägt auch zu einer Optimierung gegebenen Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) falls erforderlicher Nachrüstmassnahmen bei. sowie das ENSI. Es wurde entschieden, dass sich PLATEX zunächst mit Fragen der Hochwasserge Ausblick fährdung befassen wird. Geplant ist die Durchfüh Der Bericht zur Methodologie sowie die Spezifika rung einer umfassenden Studie zur Bereitstellung tion der einzelnen Arbeitspakete sollen weiterentwi gemeinsamer Grundlagen für die Beurteilung der ckelt werden und als Basis für das nachfolgende Hochwassergefährdung an Aare und Rhein. Dazu Hauptprojekt dienen. Die Ergebnisse dieser Untersu wurde das Projekt EXAR (Gefahrengrundlagen für chung werden generell dazu beitragen, Infrastruk Extremhochwasser an Aare und Rhein) initiiert. turen und Agglomerationen im betroffenen Gebiet besser vor Hochwasser zu schützen. Insbesondere Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung sollen sie auch dazu dienen, die Risiken extremer Ziel des Projekts EXAR ist es, die bisher verwende für die Kernkraftwerke Mühleberg, Gösgen sowie ten Grundlagen für die Beurteilung der Gefähr Beznau I und II zu beurteilen. Zur Erarbeitung der hy dung durch extreme Hochwasserereignisse an der drologischen Grundlagen werden historische und Aare (und am Rhein unterhalb des Zusammen klimatologische Analysen mit statistischen Ansätzen flusses der beiden Flüsse) zu überprüfen, allfällige und mathematischen Modellen kombiniert. Zudem Lücken zu identifizieren und zu schliessen sowie werden Phänomene wie Erosion, Gerinneverlage die Gefährdungsbeurteilung zu harmonisieren. rung, Geschiebeablagerung, Rutschungen, Verklau Das BAFU leitet das Projekt und ist zuständig für sung (Behinderung des Abflusses durch Treibgut) so die Kommunikation (siehe auch http://www.bafu. wie Dammbrüche detailliert im Zusammenhang mit admin.ch/naturgefahren/index.html?lang=de). extremen Hochwasserereignissen analysiert. Hochwasserereignisse für rund 15 Stauanlagen und ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 1.4 Menschliche Faktoren Kap. 1.1.1 dieses Berichts, in dem die Resultate aus dem Bereich Brennstoff und Materialverhalten zu Übergeordnetes Ziel in diesem Bereich ist unter an sammengefasst sind. derem die Reduktion der Unsicherheiten bei der Die Forschungsarbeiten im Bereich MenschTech Quantifizierung der Zuverlässigkeit menschlicher nikOrganisation (MTO) umfassen hauptsächlich Handlungen im Rahmen der probabilistischen Si Studien zur menschlichen Zuverlässigkeit und Lei cherheitsanalyse (PSA), die das Risiko von Störfäl stungsfähigkeit (Human Reliability Analysis HRA), len in Kernkraftwerken quantitativ erfasst. Der Be die Konzeption und Bewertung von Schnittstellen reich umfasst vor allem zwei Schwerpunkte. zwischen Mensch und technischen Systemen (Hu Einerseits geht es um den Einfluss menschlicher manSystem Interface HSI), elektronische Visuali Handlungen auf Störfälle und deren Beherrschung. sierungsInstrumente sowie die Verlässlichkeit von Dabei wird vor allem die Zuverlässigkeit des Ope ComputerSoftware. Diese Themen spielen eine rateurverhaltens unter verschiedenen Beding wichtige Rolle für den sicheren Betrieb bestehen ungen untersucht. Während die versehentliche der Kernanlagen, für die Modernisierung von Kon Unterlassung erforderlicher Eingriffe relativ gut un trollräumen und digitalen Systemen sowie für die tersucht ist, sind fehlerhafte Handlungen, welche Auslegung zukünftiger Kernkraftwerke. Dafür ste den Verlauf eines Störfalls negativ beeinflussen hen in Halden ein Labor zur Interaktion von Mensch können, weniger gut erforscht. Diese so genann und Maschine (Halden ManMachine Laboratory ten Errors of Commission werden daher systema HAMMLAB, siehe Abbildung 18) sowie zwei Simu tisch identifiziert und quantifiziert. Zweiter Schwer lationszentren (Virtual Reality Centre, FutureLab) punkt im Bereich «Menschliche Faktoren» ist der zur Verfügung. Einfluss der Kontrollraumgestaltung auf die Lei stung der Operateure (HumanSystem Interface). Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung 1.4.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Mensch-Technik-Organisation Die folgenden Arbeiten des Jahres 2014 waren aus Schweizer Sicht besonders aufschlussreich: Die Zuverlässigkeit menschlicher Handlungen, ins Auftragnehmer: Halden Reactor Project, Norwegen besondere bei Störfällen, wird unter anderem durch ENSIProjektbegleiter: Reiner Mailänder Tests von Operateurgruppen in Simulatoren ermit Bericht der Forscher in Anhang A telt. Die dabei gewonnenen Daten können zur Ver besserung von probabilistischen Sicherheitsanaly Einleitung sen verwendet werden. Je nach StörfallSzenario Das OECD Halden Reactor Project (HRP) verfolgt und Auswertungsmethode sind Versuchsergebnisse die zwei Stossrichtungen Brennstoff und Material aber teilweise schwer vergleichbar. Die 2012 ge verhalten und MenschTechnikOrganisation. All startete Studie zur Konzeption und Auswertung gemeine Bemerkungen zum HRP finden sich im von Simulatorstudien, an der Forscher des Paul ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 50 Scherrer Instituts massgeblich beteiligt sind, um kann, mehrere StörfallVorschriften zu kombinie fasste auch einen Workshop und zahlreiche Inter ren. Dabei zeigte sich eine erhebliche Variabilität views. Als eine der wichtigsten Herausforderungen zwischen verschiedenen Operateurgruppen, auch für Simulatorstudien erwies sich, dass die unter zwischen Gruppen aus einem Land. Ein wichtiger suchten StörfallSzenarien nicht nur die techni Faktor schien dabei zu sein, wie gut sich der Pickett schen Gegebenheiten der Anlage, sondern auch Ingenieur, der normalerweise zunächst nicht im die Art ihres Betriebs realistisch widerspiegeln Kontrollraum ist, ein unabhängiges Bild der Situa sollten. Die Studie muss mit gut durchdachten Er tion machen kann. Zudem wurden bei diesen Tests eignisabläufen und Zeitvorgaben durchgeführt innovative Messmetoden eingesetzt. Durch Ermitt werden. Ansonsten dürften die getesteten Opera lung der Augenbewegungen der Operateure wurde teure schnell den Eindruck haben, dass der Test aufgezeigt, wie intensiv bei Störfällen die Überprü keine realistischen Verhältnisse abbildet, was wie fungen und wiederholte Verifikationen von Infor derum das Operateurverhalten beeinflussen kann. mationen ablaufen, wenn sie die Störfallvorschrif Die Resultate zeigen, wie gut Simulatorstudien vor ten anwenden. Durch Messung von physiologi bereitet sein müssen, um sinnvoll interpretierbare schen Parametern wurde zudem erkennbar, dass Ergebnisse zu liefern. Deutlich wurde aber auch, die Operateure bereits nach ab etwa 45 Minuten in dass erfahrene HRASpezialisten bei den Szenario der Leistung nachliessen (Ermüdung). Diese Ergeb analysen ähnliche Strategien entwickelt haben, um nisse werden derzeit intensiv diskutiert, müssen diese Schwierigkeiten zu bewältigen. Die Ergeb aber noch genauer ausgewertet werden, um be nisse der Studie wurden in einem Handbuch zu lastbare Aussagen zu erlauben. sammengefasst, das auch Empfehlungen zur Sze Ein weiteres wichtiges Thema ist die Überprüfung narioanalyse gibt. der Zuverlässigkeit von digitaler Leittechnik. Neue Zudem wurden weitere Simulatorstudien im Kernkraftwerke werden standardmässig mit dieser HAMMLAB mit insgesamt zehn Gruppen aus ver Technik ausgestattet, aber auch bestehende Anla schiedenen Ländern durchgeführt. Sie beschäf gen weltweit werden oder wurden auf digitale Leit tigten sich mit dem Thema Resilienz, also in diesem technik umgerüstet. Es hat sich jedoch in vielen Fall mit der Fähigkeit des Anlagenpersonals, unvor Ländern als schwierig erwiesen, Sicherheitsnach hergesehene Situationen mit untypischen Umstän weise zu dieser Technik zu führen. Das HRP hat da den zu bewältigen und dabei ihr über die Umset her eine Studie zu den Anforderungen an digitale zung von Störfallvorschriften hinausgehendes Wis Leittechnik in Angriff genommen. Dafür wurden In sen möglichst effizient zu nutzen. Somit erfordern terviews mit Vertretern von Aufsichtsbehörden und diese Tests ein erhöhtes Verständnis von Technik im März 2014 ein internationaler Workshop in und Situation, auch deshalb, weil es nötig sein Washington D.C. durchgeführt. Zudem entwickelte Abbildung 18: KontrollraumAnzeigen im HAMMLAB. Quelle: HRP. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 bzw. testete das HRP auch Hilfsmittel zur Durch zeitig erste Antworten auf die Frage, wie die Opera führung der Sicherheitsnachweise. Die Arbeiten teure in Zukunft geschult werden sollen. Elektro werden im Jahre 2015 fortgesetzt. nische VisualisierungsInstrumente, die mit virtueller Realität arbeiten, können unter anderem dazu bei Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit tragen, die Strahlenexposition bei Arbeiten im Kern kraftwerk zu reduzieren (Abbildung 19). Die Studien zur menschlichen Zuverlässigkeit dienen dazu, Analysemethoden für Auslöser und Wahr Ausblick scheinlichkeit von menschlichem Versagen weiter zu Auch im Bereich MTO sind die Arbeiten des Pro verbessern. Die Daten von Simulatorstudien im Rah jekts weitgehend im Zeitplan. Für die 2015 star men des Halden Reactor Projects werden auch zur tende neue dreijährige Projektphase haben 19 Län Verbesserung der Sicherheitsanalysen für Schweizer der ihre Teilnahme bereits zugesagt, und das HRP Kernkraftwerke genutzt. ist in Gespräch mit Institutionen aus weiteren Län Die immer grösser werdende Abhängigkeit auch der dern. Aus den Ende 2013 von allen teilnehmenden nuklearen Sicherheitstechnik von rechnerbasierten Institutionen eingereichten Bewertungen und Prä Systemen ist ein zentrales Forschungsthema im HRP. ferenzen der vorgeschlagenen Aktivitäten haben Die diesbezüglichen Arbeiten dienen dazu, die Zu Projektleitung und HPG einen Programmvorschlag verlässigkeit solcher Systeme weiter zu verbessern. erarbeitet, der vom HBM inklusive dem damit ver Ein weiteres Ziel ist es, Stärken und Schwächen der bundenen Budget im Dezember 2014 akzeptiert Schnittstellen zwischen Mensch und technischen wurde. Das Programm 20152017 setzt weitge Systemen zu bestimmen und Lösungen zu deren hend die Arbeit an den bisherigen MTOSchwer Optimierung zu erarbeiten. Daraus folgen auch in punkten fort. Geplant ist neu auch die Entwicklung novative Ansätze, wie Kontrollräume am benutzer von technischen bzw. organisatorischen Hilfsmit freundlichsten zu gestalten sind. Experimente zei teln für die Stilllegung, ein für die Schweiz wich gen, inwieweit die Einführung neuer Technologien tiges Themenfeld für die kommenden Jahre. 51 die Leistungsfähigkeit der Operateure in kritischen Situationen beeinflusst. Die Resultate liefern gleich Abbildung 19: Fridtjov Øwre, der bis herige Leiter des HRP, ging Ende 2014 nach rund 40jähriger Tätig keit für das Projekt in den Ruhestand. Das Bild zeigt ihn im Virtual Reality Centre beim Test eines neu entwik kelten Visualisierungs geräts. Quelle: HRP. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 1.5 Systemverhalten und Störfallabläufe Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Dieser Bereich betrifft die in der Reaktoranlage und Brennstoffverhalten im Containment ablaufenden Prozesse, ausgehend Das Brennstabprogramm FALCON wird u. a. für die vom Normalbetrieb über Änderungen des Reaktor Auslegung und Auswertung von Versuchen des verhaltens, die bei Störfällen in kurzer Zeit ablaufen OECD Halden Reactor Projects (siehe auch Kap. können, bis hin zu KernschmelzUnfällen. Für so ge 1.1.1) verwendet, die sich mit dem Brennstoffver nannte deterministische Sicherheitsanalysen wer halten bei KühlmittelverlustStörfällen (Lossof den Computermodelle der Anlagen und ihres Ver CoolantAccidents, LOCA) befassen. Die Vertei haltens erstellt und mit Hilfe von Experimenten lungen der detektierten Gammastrahlung bei den validiert. Sie dienen auch als Grundlage für die LOCAExperimenten in Halden wurden detailliert quantitative Ermittlung des Anlagenrisikos in proba ausgewertet und modelliert, um Rückschlüsse auf bilistischen Sicherheitsanalysen. Die Analyse des Un die freigesetzte Menge an Brennstoff ziehen zu fallablaufs in den Reaktoren von FukushimaDaiichi können. Zum selben Thema wurde die Modellie gehört ebenfalls in diesen Forschungsbereich. rung der Spaltgasfreisetzung verfeinert, in dem zwischen der Freisetzung ins Brennstabplenum und 1.5.1 STARS – Safety Research in Relation to Transient Analysis for the Reactors in Switzerland in übrige Bereiche des Brennstabs unterschieden wurde. Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwick lung eines Modells zur Umstrukturierung von Brennstoff bei sehr hohen Temperaturen. Diese Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI Temperaturen werden zwar beim Leistungsbetrieb ENSIProjektbegleiter: Andreas Gorzel, in der Regel nicht erreicht, aber in Sicherheitsana Thomas Wintterle lysen, bei denen abdeckende Randbedingungen Bericht der Forscher in Anhang A verwendet werden, können entsprechende Fälle auftreten. Die Auswirkungen von sehr hohen Einleitung Brennstableistungen auf das Schwellen des Brenn Mit dem Projekt STARS wird die seit 1988 erfolg stoffs und auf die damit einhergehenden sicher reiche Zusammenarbeit zwischen dem ENSI und heitstechnischen Parameter, wie z. B. die maximale dem PSI im Bereich der Sicherheitsanalysen fortge Brennstofftemperatur oder die geänderte mecha setzt. Die Aufgabe des STARSProjekts ist die Pflege nische Belastung des Hüllrohrs bei Leistungsram und Weiterentwicklung von Methoden und Re pen, können mit diesem Modell exakter berück chenprogrammen für die Durchführung von deter sichtigt werden. ministischen Sicherheitsanalysen. Diese schliessen das Anlageverhalten vom Normalbetrieb bis zu auslegungsüberschreitenden Störfällen ein. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Reaktorkern behälter und der lokalen neutronenphysikalischen Zwischen den Stäben der Brennelemente befinden Leistung im Kern weiter vorangetrieben. Dies ist so sich die sogenannten Unterkanäle, durch welche wohl für stabile und effiziente Berechnungen von das Kühlmittel aufwärts durch den Reaktor strömt. zeitlich stationärem Verhalten als auch von langen Für die Modellierung des Kühlmittelverhaltens in Transienten notwendig; ein Beispiel dafür ist der diesen Kanälen wurde mit dem Analyseprogramm Störfall mit Versagen der Schnellabschaltung (Anti COBRATF anhand einer Studie die Sensitivität der cipated Transient without Scram ATWS). Ebenso Kühlmittelparameter hinsichtlich der implementier wurden die Anstrengungen zur Implementierung ten thermohydraulischen Modelle bewertet. Um der numerischen Strömungsmechanik (Computati die stationäre Kernauslegung weiter zu optimieren, onal Fluid Dynamics CFD) fortgesetzt. wurden MonteCarloMethoden und eine ge Zur Validierung des CFDCodes STARCCM+ wur nauere radiale Modellierung des Reaktors einge den die komplexen dreidimensionalen Strömungen führt. Die Ergebnisse bestätigten die bisherigen der Mischungsexperimente aus dem JulietteTest Methoden, lediglich für den Rand des Reaktors stand (Le Creusot, Frankreich) berechnet. Diese wurden grössere Abweichungen in der radialen Lei weitreichenden Berechnungen untersuchen das stung ermittelt. Die nuklearthermohydraulische komplexe Mischungsverhalten während eines Stabilitätsanalyse von Siedewasserreaktoren mit Kühlmittelverluststörfalls mit einer mittleren Leck dem Programm SIMULATE3K wurde weiter verbes grösse an der Hauptkühlmittelleitung. sert. Messungen im schwedischen Kernkraftwerk Oskarshamn2, dessen Spezifikation hinsichtlich Sicherheitsanalysen des transienten Speisewasserverlaufs kürzlich ge Das Forschungsprojekt legt die Basis für eigene de ändert wurde, dienten als Grundlage (Benchmark) taillierte und unabhängige Sicherheitsanalysen zu für Vergleichsrechnungen zwischen internationalen Fragestellungen aus der Aufsichtstätigkeit. Im Be Forschergruppen. Sie wurden von der Nuclear En richtszeitraum wurden im Rahmen der Freigabe ergy Agency NEA der OECD organisiert, und dabei verfahren zur neuen Reaktorbeladung aller Kern konnte die STARSGruppe den realen Verlauf sehr kraftwerke verschiedene sicherheitstechnische Pa genau wiedergeben. Das weitere Schwingungsver rameter (Abschaltsicherheit, lineare Stableistung, halten des Neutronenflusses bei ausbleibender Re Druckverluste, lokaler Stabbrand) berechnet. Die aktorschnellabschaltung wurde berechnet. Es zeigte Berechnungen bestätigten, dass die sicherheits sich eine Stabilisierung. technischen Kriterien durch die neuen Reaktoraus legungen erfüllt sind. Ausserdem wurden unab Systemverhalten hängige Analysen im Rahmen von Freigabeverfah Im Berichtszeitraum wurde die Modellierung der ren für neue BrennstabAuslegungsprogramme schweizerischen Kernkraftwerke mit dem System durchgeführt. code TRACE fortgesetzt. TRACE ist ein dem Stand Ferner wurde das Verhalten des Kernkraftwerks von Wissenschaft und Technik entsprechendes Pro Leibstadt beim postulierten Störfall «schnelles gramm für die Simulation des Systemverhaltens Hochlaufen der Umwälzpumpen» berechnet. Ein von Leichtwasserreaktoren. Bei der Modellierung Schwerpunkt wurde dabei auf die Verwendung wurden die Eingabedaten und die geometrische von modernen gekoppelten Methoden (thermohy Abbildung der Anlage (InputDecks) weiter an die draulisch und neutronenphysikalisch) mit einer de Berechnungsrichtlinien von TRACE angepasst. Da taillierten Darstellung des Kernverhaltens gelegt. rüber hinaus wurde in diesem Jahr die Methodik zur Ebenfalls wurden unabhängige Berechnungen des Validierung von TRACE systematisiert. Die Validie Störfalls DampferzeugerHeizrohrbruch einschlies rung ist notwendig für dessen Anwendung bei slich umfangreicher Parameterstudien zum Kern Störfallanalysen. Dazu dient die Mitarbeit bei inter kraftwerk Gösgen durchgeführt. In diesem Rahmen nationalen BenchmarkProjekten, um Experimente wurde das Anlagemodell weiter räumlich verfeinert. wie beispielsweise den Wärmefluss zwischen Hüll strömungen zu analysieren. Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Um der Entwicklung im Bereich der MultiPhysik Das Projekt stellt mit seinen Methoden und seinem und MehrfachskalenSimulationen Rechnung zu hochqualifizierten Personal ein technisches Zentrum tragen, wurden die Arbeiten zur Kopplung der für die Durchführung von Sicherheitsanalysen für thermohydraulischen Strömungen im Reaktordruck Leichtwasserreaktoren dar. Es unterstützt das ENSI rohr und Kühlmittel bei komplexen Zweiphasen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 53 bei seinen sicherheitstechnischen Bewertungen, z. B. zum Beispiel die teilweise komplexen Neuanalysen hinsichtlich Anlageänderungen oder Vorkommnis bei Anlageänderungen bewerten zu können. sen. Die dazu notwendigen Arbeiten umfassen For 54 schungstätigkeiten zur Weiterentwicklung der ein Ausblick gesetzten Programme. Dazu kommen unabhängige Es bleibt das Ziel, angemessene und dem Stand Sicherheitsanalysen auf Anforderung des ENSI aus von Wissenschaft und Technik entsprechende Me seiner Aufsichtstätigkeit heraus (sogenannte «On thoden bereitzustellen, um anspruchsvolle Aufga Call»Aufgaben). ben zum weiteren sicheren Betrieb der Kernkraft Dank der Kapazität der Projektgruppe STARS können werke in der Schweiz bearbeiten zu können. Dazu stationäre und transiente neutronenphysikalische sind weitere Qualifizierungen und Validierungen und thermohydraulische Berechnungen für Systeme, der Methoden durch die Teilnahme an internatio Reaktorkerne (Abbildung 20) und andere Konfigura nalen Forschungsprogrammen und die Mitarbeit tionen wie Lager oder Behälter durchgeführt wer in internationalen Expertengruppen unerlässlich. den. Damit kann das ENSI im Rahmen seiner Aufsicht Die Analysen neuer Reaktorauslegungen im Rah über die schweizerischen Kernanlagen sowohl die men der Freigabeverfahren zu den jährlichen Einhaltung des gestaffelten Sicherheitskonzepts als Brennelementwechseln sollen beibehalten und er auch die Wirksamkeit (Integrität) der mehrfachen weitert werden. Barrieren fundiert beurteilen. Der Erhalt der Kompetenz im Umgang mit den TRACEAnlagemodellen der schweizerischen Kern kraftwerke und den durchzuführenden Rechnungen im Bereich Anlageverhalten betrifft direkt die Auf sichtstätigkeit des ENSI. Die kontinuierliche Arbeit an den Modellen und die ständige Verbesserung und Validierung der Eingabedaten sieht das ENSI als wichtig an, um im Rahmen der Aufsichtstätigkeit Abbildung 20: Die Abbildung zeigt einen schematisch dargestellten Reaktorkern innerhalb eines Reaktordruckbehälters (RDB). Das Wasser des Kühlkreislaufs strömt durch die oben angedeuteten Leitungen (siehe die Pfeile) in den RDB, dort zunächst aus serhalb des Reaktorkerns nach unten und anschliessend durch den Kern nach oben, wo es stark erhitzt wird. Im Projekt STARS wird das Zusammenspiel aller dargestellten Faktoren mit einer Kombination von speziellen Computerprogrammen für teilweise schnell ablaufende Störfälle simuliert. Dabei sind bestimmte Parameter in unterschiedlichen Farben dargestellt (siehe die Ska len): Fliessgeschwindigkeit des Kühlmittels (flow velocity), Temperatur an der Peripherie des Kerns (surface temperature) und die relative Leistungsverteilung im Kern (relative power). Quelle: PSI. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 55 Abbildung 21: Temperaturregulierte Platte innerhalb der LINX Anlage, von unten betrachtet. Die Platte besteht aus mehreren Modulen. Zu beiden Seiten der Platte sind in blau die Zuführungen zu den flüssigkeitsgefüllten URohren innerhalb der Platte für die Temperaturregulierung. Am oberen Ende der Platte kann die Flüssigkeit zur Benetzung der Platte zugeführt und mit der Vorrichtung in der Mitte der Platte wieder aufgesammelt werden. Quelle: PSI. 1.5.2 LINX - Dynamik dünner Flüssigkeitsfilme in einer Umgebung mit Kondensation und Wiederverdampfung dert das französische Institut de Radioprotection et Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI spezifische Messungen zur Verfügung. LINX ist Teil ENSIProjektbegleiter: Werner Barten des Programms «Containment Safety» am PSI. de Sûreté Nucléaire (IRSN) diese Arbeiten. Die ETH Zürich beaufsichtigt das mit dem Projekt LINX zu sammenhängende Doktorandenprogramm und stellt einen Teil der experimentellen Infrastruktur für Bericht der Forscher in Anhang A Einleitung Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Am Labor für Thermohydraulik des Paul Scherrer In In diesem Jahr wurde der Druckbehälter LINX ein stituts werden Experimente zur Thermohydraulik schliesslich der Regel und Messtechnik für die des Sicherheitsbehälters (Containment) mit hoher hochpräzisen Messungen von Temperatur, Schicht Genauigkeit und Auflösung durchgeführt und mit dicke und Wasserfluss mit hohem Aufwand weiter Rechenprogrammen simuliert. Im Projekt LINX wird aufgerüstet und für Experimente freigegeben. Dies das dynamische Verhalten von dünnen Flüssigkeits beinhaltete die Freigabe der Hilfssysteme und der filmen auf einer beheizten vertikalen Oberfläche Kühlsysteme zur Temperaturregulierung der verti (Platte) in einer Wasserdampfatmosphäre unter kalen Platte (Abbildung 21). Ferner wurde die Infra sucht. Darüber hinaus werden die Auswirkungen rotmesstechnik zur optischen Messung der Dicke des räumlich und zeitlich veränderlichen Flüssig und der Temperatur des Flüssigkeitsfilms auf der keitsfilms auf die Effizienz des Wärmeübergangs vertikalen Platte beim Druckbehälter installiert und betrachtet. Dazu werden Versuche mit hoher Mess angewendet. Diese innovative optische Methode genauigkeit insbesondere in einem Druckbehälter arbeitet im nahen und mittleren Infrarotbereich durchgeführt, in dem sich eine temperaturkontrol und ermöglicht Messungen der Dicke und der Tem lierte vertikale Platte befindet. Aus den gemes peratur des Flüssigkeitsfilms. Sie hat den grossen senen Daten soll ein verbessertes physikalisches Vorteil, dass sie nur unwesentlich in das Experiment Modell für Simulationsprogramme des Sicherheits eingreift. Die Schichtdickenmessung, die vornehm behälters (ContainmentCodes wie ASTEC oder lich auf dem Effekt der Absorption im nahen Infra GOTHIC) entwickelt werden. Neben dem ENSI för rotbereich (Near InfraRed NIR) basiert, wurde mit ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 56 räumlich zweidimensionalen Messungen validiert. Druck und die Temperatur, die Verteilung und den Dafür wurden zusätzliche Vergleiche mit Wider Transport der Gase (Luft, Dampf, Wasserstoff) so standsmessungen aufgeklebter Maschensensoren wie der Radioisotope innerhalb der verschiedenen sowie mit Messungen der Dicke des Flüssigkeits Abschnitte im Containment. Diese Parameter sind films mittels kalter Neutronen an der ICONAnlage entscheidend für die Integrität des Containments (Imaging with Cold Neutrons) des PSI durchgeführt. und eine allfällige Freisetzung von radioaktiven Mit verfeinerten experimentellen Methoden und Stoffen (Quellterm). Datenbearbeitungstechniken wurde die Güte der Derzeit sind die im Projekt LINX untersuchten Pro Messung des zweidimensionalen Profils der Schicht zesse in den meisten Rechencodes für Leichtwas dicken auf der vertikalen Platte deutlich verbessert serreaktoren nur unzureichend abgebildet. Dies (Abbildung 22). Die Forscher haben basierend auf betrifft neben den Codes wie ASTEC und GOTHIC, diesen Aktivitäten zwei Publikationen erstellt: einen die effektive Parameter und Korrelationen verwen Konferenzbeitrag, der an der NUTHOS 10 Konfe den, auch aktuelle Simulationsprogramme für die renz in Okinawa, Japan im Dezember 2014 präsen numerische Strömungsmechanik (Computational tiert und von den Organisatoren prämiert wurde, Fluid Dynamics CFD) und deren Behandlung der und ein für die wissenschaftliche Zeitschrift «Expe Filmdynamik. riments in Fluids» eingereichter Beitrag. Ende 2014 Das Hauptziel dieses Projektes ist ein verbessertes wurde eine Messkampagne mit ersten simultanen Verständnis der raumzeitlichen Dynamik eines Messungen der Dicke und der Temperatur des Flüs Flüssigkeitsfilmes. Mit den hochpräzisen Experi sigkeitsfilms auf der vertikalen Platte im Druckbe menten am PSI soll ein physikalisches Modell entwi hälter LINX begonnen. ckelt werden, um es in Rechenprogrammen für Si cherheitsanalysen von Leichtwasserreaktoren, zum Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Beispiel für die Berechnung der ContainmentTher Während Störfällen in einem Leichtwasserreaktor gramme werden national und international im Rah können auf den Oberflächen des Containments men von thermohydraulischen Nachweisen für Si Wasserfilme kondensieren, sich bewegen und an cherheitsbeurteilungen verwendet. schliessend wieder verdampfen. Diese physika Der fortgeschrittene ASTECCode soll in Zusam lischen Phänomene sind relevant für die Sicherheit menarbeit mit der französischen IRSN als Referenz der Anlage. Sie beeinflussen unter anderem den Code zum Testen und Validieren der neuen Modelle mohydraulik, einsetzen zu können. Solche Pro Abbildung 22: An der vertikalen Platte herunterlaufender Flüssigkeitsfilm. Im hier betrachteten Parameterbereich hat der Flüssigkeitsfilm Wellenform (wavy flow). Die Figur links zeigt die gemessene Lichtintensität, während die mittlere Figur die mit verschiedenen Rechenmethoden verbesserten Daten der Lichtintensität widergibt. Die Figur rechts stellt schliesslich die aus den Daten der Lichtintensität berechnete Schichtdicke des Flüssigkeitsfilms in Mikrometer dar (siehe Farbskala rechts). Quelle: PSI. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 verwendet werden. Die Projektzusammenarbeit mente validiert wurde. Mit diesem Projekt werden trägt zur internationalen Vernetzung des PSI und des die Reaktionen von ZirkoniumHüllrohren unter ENSI bei. Ein wesentlicher Aspekt bei diesem Projekt verschiedenen Gemischen von Sauerstoff, Stick ist zudem die Ausbildungsförderung. stoff und Dampf erforscht und das Oxidationsmo dell weiterentwickelt, um den Nitrierungsprozess Ausblick besser abzubilden. Das Projekt startete Mitte 2013 Die experimentellen Vorbereitungen und Validie und dauert bis Mitte 2017. rungen der Apparaturen und Messinstrumente sind reitung begonnene Messkampagne im Druckbehäl Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung ter LINX wird fortgesetzt. In dieser Kampagne sind Neuere Experimente für Brennelemente in Lagerbe drei Messreihen vorgesehen. Die erste Messreihe cken zeigten, dass die Reaktion zwischen Stickstoff konzentriert sich auf die Charakterisierung des Flüs und Zirkonium zur Bildung von Zirkoniumnitrid sigkeitsfilms, der an der vertikalen Platte herab führt. Diese Reaktion setzt Energie frei und trägt fliesst, in Abhängigkeit von der Einspeiserate der deshalb wesentlich zur Temperaturerhöhung bei. Flüssigkeit. Die zweite Messreihe ist auf die Analyse Darüber hinaus bewirkt sie verglichen mit der reinen der FlüssigkeitsfilmDynamik unter dem zusätz Oxidation durch Sauerstoff eine schnellere Zerstö lichen Einfluss von Kondensationseffekten ausge rung des Hüllrohrmaterials. Dieses Phänomen soll in richtet. Schliesslich wird auch der Einfluss der Wie der ersten Projektphase erforscht und dann mit dem derverdampfung auf die Flüssigkeitsfilmdynamik Oxidationsmodell korrekt abgebildet werden. untersucht. Die Forschungsarbeiten zu den Stickstoffreaktionen abgeschlossen. Die nach der aufwändigen Vorbe unter Luft oder Dampfatmosphären wurden 2014 1.5.3 MELCOR – Methods for Estimation of Leakages and Consequences of Releases im Rahmen eines Doktorats plangemäss weiterge führt. Auf der Grundlage der 2013 erfolgten Re cherche zu grundlegenden Phänomenen, Kenntnis sen und Datenquellen wurden im Berichtsjahr ther Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI modynamische Analysen durchgeführt und ein kon ENSIProjektbegleiter: Annette Ramezanian zeptuelles Modell des Nitrierungsprozesses entwi Bericht der Forscher in Anhang A ckelt. Dieses konzeptuelle Modell geht anfangs von der Einleitung Lösung von Sauerstoff und Stickstoff im Zirkonium Das Rechenprogramm MELCOR dient der Simula und von einer dadurch ausgelösten Oxidierung des tion von schweren Unfällen in Leichtwasserreak Zirkoniums aus. An der Grenzfläche zwischen Me toren. Es bildet Unfallverläufe vom auslösenden Er tall und Oxid startet dann, wenn der Partialdruck eignis bis zur Freisetzung radioaktiver Substanzen des Sauerstoffs im Verhältnis zu dem des Stickstoffs in die Umgebung ab. Das Programm wurde von ausreichend gesunken ist, die Bildung von Nitriden den Sandia National Laboratories (SNL) für die (siehe Abbildung 23). Diese werden sowohl im amerikanische Aufsichtsbehörde U.S.NRC entwi Oxidbereich als auch im angrenzenden Metallbe ckelt und wird laufend den aktuellen Erkenntnis reich so lange gebildet, bis entweder nicht mehr sen der Unfallforschung angepasst. In der Schweiz ausreichend Stickstoff vorhanden ist oder bis neuer wird MELCOR vom ENSI und von einigen Betrei Sauerstoff in das Material eindringt. Bei Stickstoff bern der Schweizer Kernkraftwerke benutzt. und Sauerstoffmangel endet der chemische Pro Ein bedeutendes Phänomen bei schweren Unfällen zess. Sobald jedoch erneut Sauerstoff zur Verfü ist die Oxidation der BrennstoffHüllrohre bei Luft gung steht, werden die Nitride wieder oxidiert, zufuhr, wenn die Brennstäbe bei ungenügender darüber hinaus aber auch das angrenzende Zirko Kühlung abgedeckt werden. Lufteinbruch kann nium. Dadurch dringt die Oxidschicht tiefer in das die Zerstörung des Kerns beschleunigen und die Zirkonium ein als vorher. Wenn sich nun wegen der Freisetzung von Spaltprodukten erhöhen. Der Auf Oxidierung das Verhältnis von gelöstem Stickstoff heiz und Oxidationsprozess soll mit MELCOR rea zu gelöstem Sauerstoff wieder zu Gunsten der Bil listisch berechnet werden können. In dem voran dung von Nitriden verschiebt, kann sich ein selbst gegangenen Projekt hat das PSI ein entsprechendes unterhaltender Kreislauf bilden, in dessen Verlauf Oxidationsmodell entwickelt, welches in MELCOR das Metall immer tiefer oxidiert wird. implementiert und anhand verschiedener Experi ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 57 Abbildung 23: In Luftatmosphäre oxidiertes Zirkonium unter dem Mikroskop. Das linke Bild zeigt die Mischung von Oxid (dunkelgrau) und Nitrid (goldgelb). Wenn die Oxide Stickstoff absorbieren, werden sie über eine Zwischenstufe zu Nitriden um gewandelt. Im rechten Bild ist derselbe Ausschnitt im polarisierten Licht dargestellt, welches die Struktur der Mischung von Oxiden und Nitriden noch besser beleuchtet. Quelle: PSI. 58 Unterstützt wird dieser chemische Prozess durch Richtlinie ENSIA05 (PSA: Umfang und Qualität) mechanische Vorgänge innerhalb des Materials. nennt MELCOR als einen der Rechencodes, die Bei der Nitrierung schrumpft das Volumen, wobei dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Tech der Unterschied zwischen Oxid und Nitrid etwa 32 nik entsprechen. Die Weiterentwicklung des auch VolumenProzent beträgt. Dadurch bilden sich an vom ENSI genutzten Rechencodes MELCOR ist da der Grenzschicht Mikroporen, durch die Sauerstoff her für die Aufsichtstätigkeit nützlich. leichter diffundieren kann. Bei erhöhtem Sauer Das Projekt dient zudem dem Erhalt von Fachwis stoffgehalt beginnt wieder die Oxidierung, mit der sen in der Schweiz. Das PSI verfolgt und unter eine Volumenzunahme und damit ein vermehrter stützt mit eigenen Arbeiten die Entwicklung von Aufbau von lokalen Spannungen einhergehen. Die MELCOR und von anderen Rechenprogrammen Oxidschicht, die eigentlich das Zirkonium vor Ein für schwere Unfälle und gibt sein Wissen den dringen von Sauerstoff schützt, wird durch Risse, Schweizer Benutzern weiter. die sich aufgrund der Spannungen bilden, weiter geschädigt. In Folge dessen kann vorhandener gas Ausblick förmiger Sauerstoff noch leichter hindurch diffun Mit den nächsten Forschungsarbeiten sollen anhand dieren. An der Grenzschicht zum Nitrid angekom von Daten aus neuen Versuchen die wichtigsten men, wird er die Oxidierung der Nitridschicht und noch vorhandenen Wissenslücken zu den Stick des daran angrenzenden Zirkoniums verstärken. stoffreaktionen geschlossen werden. Das auf diesen Das skizzierte Modell basiert teilweise auf Annah Grundlagen neu zu entwickelnde Oxidations/Nitrie men, die durch Experimente zu überprüfen sind. rungsmodell dient dann iterativ zur Planung wei Erste Arbeiten hierzu wurden Ende 2014 in Zusam terer Experimente und für Modellverfeinerungen. menarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technolo 1.5.4 OECD BSAF – Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station gie begonnen. Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Oxidation von Hüllrohren mit Luftzufuhr kann bei Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI Unfällen mit Kernbeschädigung je nach Szenario ENSIProjektbegleiter: Rainer Hausherr Brennelemente Bericht der Forscher in Anhang A im Reaktordruckbehälter, im BrennstoffLagerbecken oder im Transportbehälter betreffen. Die Weiterentwicklung des MELCOR Einleitung Programms und dessen Anpassung an neue Er Nach den schweren Reaktorunfällen in Fukushima kenntnisse aus der Unfallforschung verbessert die startete die Nuclear Energy Agency NEA der OECD Risikoabschätzung schwerer Unfälle im Rahmen dieses Projekt, bei dem elf Organisationen aus acht von probabilistischen Sicherheitsanalysen (PSA) Ländern vergleichende Simulationen durchführen. und Accident ManagementMassnahmen. Die Es verfolgt das Ziel, die Unfallabläufe in den einzel ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 nen Reaktoren zu rekonstruieren und die Endzu läufe im oberen und unteren Teil des Containments stände der Reaktoren und vor allem der Reaktor (Drywell und Wetwell), die Einspeisezeiten und Ein kerne zu bestimmen. Dadurch soll die Planung der speiseraten der Feuerwehrpumpen und die Zeitan weiteren Untersuchungen, der Dekontamination gaben der ungefilterten Containmentdruckentla und des Rückbaus unterstützt werden. Ein wei stung. Die Druckverläufe werden vom PSI als teres Ziel ist die Ausweitung der Beurteilungsbasis ziemlich vollständig und zuverlässig angesehen, bei für Simulationsprogramme. Da bei Experimenten den anderen erwähnten Angaben gibt es, abgese zur Erforschung von schweren Reaktorstörfällen hen vom Zeitpunkt der Wasserstoffexplosion, teil meist nur einzelne Phänomene (häufig auch in klei weise Lücken und Unsicherheiten. nerem Massstab und mit nichtradioaktivem Mate Alle Projektteilnehmer modellierten einen soge rial) untersucht werden, sollen die Unfälle von nannten «Common Case». Für dieses Szenario wur Fukushima ausgewertet werden. den die Randbedingungen genau vorgegeben, um eine optimale Vergleichbarkeit der Rechnungen zu Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung rio modifiziert, um ein sogenanntes «bestestimate Das PSI konzentrierte sich bei seinen Arbeiten auf Szenario» zu ermitteln, also eine bestmögliche An den Reaktorblock 3 von Fukushima Daiichi (Abbil näherung der Modellierung an den tatsächlichen dung 24 und Abbildung 25). Es verwendete das Si Unfallverlauf zu erreichen. Dazu führte das PSI mehr mulationsprogramm MELCOR, welches auch bei Si als 100 Simulationen durch. Dafür wurden im We cherheitsanalysen für Schweizer Kernkraftwerke sentlichen gewährleisten. Anschliessend wurde dieses Szena benutzt wird. die Einspeiseraten des Reaktorkernisolations Im Gegensatz zu typischen BenchmarkStudien (Ver Kühlsystems (RCIC) und des HochdruckEin gleichsrechnungen), bei denen detaillierte Mess speisesystems (HPCI) angepasst, um die gemes werte genau festgelegter Experimente erfasst wer senen Füllstände im Reaktordruckbehälter (RDB) den, ist die Datenbasis bei den Unfällen in Fukushima modellieren zu können, unvollständig und/oder unsicher, da verschiedene das HPCI früher gestartet und die Wasserquelle Messinstrumente nicht normal funktionierten. Für des HPCI angepasst (Kondensatvorrat anstelle seine Analyse verwendete das PSI hauptsächlich den Druckabbaukammer), um den gemessenen Zeitpunkt der Wasserstoffexplosion, die Druckver Druckabfall im RDB modellieren zu können, Abbildung 24: Der Zustand des Blocks 3 des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi nach dem Unfall. Quelle: TEPCOWebsite http://photo.tepco.co.jp/en/date/2013/201302e/13020101e.html. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 59 60 Abbildung 25: Aufsicht des Blocks 3 des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi nach Entfernung der Bruchstücke vom zerstörten oberen Teil des Reaktorgebäudes. Quelle: TEPCOWebsite http://photo.tepco.co.jp/en/date/2013/201302e/13020101e.html , Aufnahme vom 31. Januar 2014. die Rate der Löschwassereinspeisung angepasst, beiten trotz Verzögerungen auf Seiten der Organi um den gemessenen Füllstand im Downcomer satoren termingemäss durchgeführt. (im RDB) modellieren zu können, ments (Venting) und die geöffneten Querschnitte Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit die Zeiten der Druckentlastung des Contain der Ventingventile angepasst sowie eine Leckage Das Projekt ist von grosser internationaler Relevanz, an der Deckeldichtung des Containments ange und es ist für das PSI eine Auszeichnung, als eine nommen, um den gemessenen Druckabfall im von elf Organisationen weltweit zu diesem Projekt Containment und eine brennbare Atmosphäre eingeladen worden zu sein. Im BSAFProjekt wer im Reaktorgebäude zum Zeitpunkt der Wasser den die Abläufe bei den schweren Reaktorunfällen stoffexplosion modellieren zu können, und von Fukushima analysiert. Weil zudem mehrere Be das Kriterium für ein Penetrationsversagen an teiligte das Programm MELCOR benutzen, kann un einer RDBDurchdringung und dessen Leck ter Umständen auch der Einfluss der Anwender auf grösse angepasst. Dadurch konnten der Füll das Ergebnis evaluiert werden, bei komplexen Mo stand im RDB und der Druckverlauf im Contain dellierungen immer ein wichtiger Aspekt. Das Pro ment modelliert werden. jekt dient somit der Verbesserung des Rechenpro Aufgrund der Simulation des bestestimate Szena gramms MELCOR und dem Kompetenzerhalt in rios des PSI kann vermutet werden, dass der RDB diesem Bereich in der Schweiz. Darüber hinaus tra zwar versagt hat, die Kernschmelze aber im We gen die durch das Projekt gewonnenen Informatio sentlichen innerhalb des RDBs blieb. Es ist aller nen auch zum besseren Verständnis des Ablaufs dings zu beachten, dass die Simulation ausschliess schwerer Unfälle und speziell der Versagensgren lich die ersten sechs Tage des Unfalls umfasst, der zen von Anlagenteilen bei. Zustand des Reaktors also noch nicht stabil war. Betreffend das Rechenprogramm MELCOR wurde Ausblick die Prognose des RDBVersagens als einer der Phase 1 des Projekts ist abgeschlossen, der Ab Hauptaspekte mit Verbesserungspotenzial identifi schlussbericht der OECDNEA soll im Laufe des Jah ziert. Das PSI hat die für das Projekt geplanten Ar res 2015 fertiggestellt werden. Im Rahmen der Pro ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 jektarbeiten wurden verschiedene Aspekte identifi scheinlichkeit des Containments durch ein nicht ziert, welche weiter zu untersuchen sind. Dies be kühlbares Schüttbett und durch Dampfexplosio trifft insbesondere die produzierte Menge an Was nen. Dazu wurde eine Risk Oriented Accident Ana serstoff, dessen Freisetzung aus dem Containment lysis Methodology (ROAAM) entwickelt, die mit und die Freisetzung von radioaktiven Spaltpro den Schadenszuständen im Verlauf eines Unfalls dukten. Diesen Aspekten wird sich die Phase 2 des (Plant Damage States) arbeitet, welche probabilis Projekts widmen. tischen Sicherheitsanalysen (Stufe 1) entnommen werden können. Auf dieser Basis werden das 1.5.5 MSWI – Melt-Structure-WaterInteractions during Severe Accidents in LWR Schmelzen und Verlagern des Kerns ins untere Ple num des RDB, die dortige Partikelbildung und all fällige Wiederaufschmelzung, die RDBVersagens art und der Austritt der Kernschmelze aus dem Auftragnehmer: KöniglichTechnische Hochschule RDB, die Schüttbettbildung und dessen Kühlbar (KTH), Stockholm keit in einer Wasservorlage ausserhalb des RDBs so ENSIProjektbegleiter: Rainer Hausherr wie Dampfexplosionen modelliert. Für alle einzel Bericht der Forscher in Anhang A nen Prozesse werden zuerst detaillierte Modelle entwickelt und durchgerechnet. Da diese viel Re Einleitung chenzeit benötigen, werden darauf aufbauend ein Das Programm MSWI wird von der schwedischen fachere Ersatzmodelle entwickelt, mit denen an KöniglichTechnischen Hochschule (KTH) in Stock schliessend holm durchgeführt. Neben dem ENSI fördern als Simulationen durchgeführt werden können. die erforderliche Anzahl von weitere Partner die schwedische Sicherheitsbe hörde (SSM), schwedische Kernkraftwerksbetrei MEM (Melt Ejection Modes): Das Ziel von MEM ist ber, das Nordic Nuclear Safety Research Program die Entwicklung deterministischer Modelle zur (NKS) sowie die EU (NUGENIA) die Projektarbeiten. Analyse der Kernschadenszustände in Verbindung Aufgrund der Teilnahme am Programm kann das mit den RDBVersagensarten. Das detaillierte Mo ENSI direkt auf alle erarbeiteten Resultate zugrei dell zur Kernverlagerung ins untere Plenum des fen und hat die Möglichkeit, die Forschungsziele RDB wurde mit dem auch vom ENSI verwendeten mitzubestimmen. Rechenprogramm MELCOR entwickelt. Die Resul Seit 2006 liegt der Schwerpunkt der Forschungsar tate zeigen, dass, abhängig vom Szenario und der beiten bei der Untersuchung von Phänomenen, Aktivierung der automatischen Druckentlastung welche bei einem schweren Unfall in einem Siede sowie der Einspeisung in den RDB, entweder eine wasserreaktor (SWR) auftreten können. Bei schwe relativ geringe oder eine sehr grosse Menge an ren Unfällen kann der Reaktorkern wegen feh Kernschmelze ins untere Plenum verlagert wird. lender Kühlung schmelzen. Gelingt es im Zuge der Szenarien, bei denen eine mittlere Menge an Kern Unfallbeherrschung nicht, die Kernschmelze zu schmelze ins untere Plenum verlagert wird, sind re kühlen, kann der umgebende Reaktordruckbehäl lativ selten. ter (RDB) versagen und die Kernschmelze austre ten. DECO (Debris Coolability Map): Die Strategie zur Die MSWIProjektarbeiten für die Forschungsphase Milderung von schweren Unfällen besteht bei vie (2012–2016) lassen sich in folgende vier Bereiche len Leichtwasserreaktoren in der Flutung des Con einteilen: tainments, um die aus dem RDB austretende Kern Risikoevaluation und Synthese (RES) schmelze zu fragmentieren und dadurch die Auswurf der Kernschmelze aus dem RDB (MEM) Kühlbarkeit zu verbessern. Ob die im so erzeugten Kühlbarkeit einer Schmelzpartikelschüttung Schüttbett produzierte Nachzerfallswärme abge (DECO) führt werden kann, hängt von den Eigenschaften Auswirkungen von Dampfexplosionen (SEIM) dieses Schüttbetts ab (Abbildung 26). Das detail lierte Modell (DECOSIM) wurde erweitert und kann Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung jetzt für Berechnungen verwendet werden. Mit RES (Risk Evaluation and Synthesis): Das Hauptziel Schüttbetts in einer unterkühlten Wasservorlage der Arbeit ist die Entwicklung eines Hilfsmittels zur wie auch nach partieller Austrocknung simuliert Quantifizierung der bedingten Versagenswahr werden. Für einige Aspekte der Kühlbarkeit von ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 diesem Modell kann sowohl die Kühlbarkeit eines 61 Partikelschüttungen wurden bereits vereinfachte umfassender das Verständnis der Unfallphäno Ersatzmodelle entwickelt. Bereits durchgeführte mene ist, desto präziser können diese modelliert Rechnungen zeigen, dass Schüttbetten von Parti werden. So liefern die Forschungsresultate bei keln mit einem Durchmesser bis zu einem Millime spielsweise Erkenntnisse darüber, mit welchen Me ter nicht kühlbar sind. Bei solch kleinen Partikeln thoden und Erfolgsaussichten die Kernschmelze behindert der grössere Strömungswiderstand das vor oder nach einem Versagen des RDB gekühlt Eindringen von Wasser ins Schüttbett. Grössere Par werden kann. Dadurch wird eine belastbarere Risi tikel können gekühlt werden, wobei bei gewissen koquantifizierung in der Stufe 2 von probabilis Szenarien/Partikeldurchmessern eine partielle Aus tischen Sicherheitsanalysen ermöglicht. Zugleich trocknung des Schüttbetts auftritt. liefert das Projekt Vergleichswerte zu Betreiberan gaben. Ferner können die Strategien für die Beherr 62 SEIM (Steam Explosion Impact Map): Das Hauptziel schung schwerer Unfallsituationen (Severe Acci in diesem Bereich ist die Quantifizierung der durch dent Management Guidance, SAMG) optimiert Dampfexplosionen verursachten Drücke in der Re werden. Insgesamt ermöglicht die Mitwirkung am aktorgrube und der Impulse auf die Wände. Der MSWIProjekt dem ENSI den direkten Zugang zum Code TEXAS wird für die Modellierung des Im aktuellen Stand des Wissens auf dem Gebiet der pulses einer Dampfexplosion verwendet. Notwen LeichtwasserreaktorSchwerunfallforschung. dige Parameter für TEXAS werden unter anderem mithilfe des Codes MC3D bestimmt. Basierend auf Ausblick diesen Ergebnissen wurde ein Ersatzmodell erar Die Forschungsarbeiten an der KTH sind bislang beitet. Gegenwärtig wird an der Integration dieses insgesamt sehr zufriedenstellend verlaufen und Ersatzmodells in die übergeordnete ROAAMStruk kommen weiterhin gut voran. Ein Schwerpunkt tur gearbeitet. der Arbeiten im nächsten Jahr ist die weitere Inte gration der entwickelten Modelle in die ROAAM Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Struktur. Das Projekt MWSI liefert Erkenntnisse zu den kom plexen Abläufen bei schweren Reaktorunfällen. Je Abbildung 26: Diese Grafiken zeigen, wie sich die Form einer Partikelschüttung wegen der Gasströmung durch das Schüttbett im Laufe der Zeit ändert. Mit der Gasströmung wird die Dampfproduktion durch die Nachzerfallswärme in den Schmelzparti keln simuliert. Die Form des Schüttbetts beeinflusst dessen Kühlbarkeit. Quelle: KTH Stockholm. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 1.6 Strahlenschutz schen, ist eine wichtige Aufgabe des Strahlenschut zes. Die Dosimetrieverordnung stellt hohe technische Die Arbeiten im Bereich Strahlenschutz umfassen Anforderungen an die Dosimetriestellen. ein breites Spektrum anwendungsbezogener The Die Kalibrierung und Eichung von Strahlenmessge men. Sie reichen von der Überprüfung und Kali räten ist eine wichtige Voraussetzung zum Nach brierung von Messsystemen für ionisierende Strah weis der Einhaltung von gesetzlichen Grenzwerten. lung und der von Helikoptern aus durchgeführten Grosse Bedeutung haben auch die Messungen zur Messung der Ortsdosisleistung in der Umgebung Freigabe von Materialien aus kontrollierten Zonen von Kernanlagen (Aeroradiometrie) bis hin zur und zur Überwachung der Abgaben radioaktiver Entwicklung neuer Analysemethoden für Radio Stoffe an die Umgebung. nuklide. Zudem trägt die Mitarbeit an internatio In der Radioanalytik werden chemische und physi nalen Normen zur länderübergreifenden Harmo kalischchemische Untersuchungen in Verbindung nisierung im Strahlenschutz bei. Mit diesen mit Kernstrahlungsmessungen an verschiedensten Aktivitäten wird der Strahlenschutz in der Schweiz radionuklidhaltigen Proben durchgeführt. Die Ra auf dem Stand der Technik gehalten und die Aus dioanalytik hat im Strahlenschutz einen hohen bildung von Nachwuchskräften gefördert. Stand erreicht. Dennoch ergeben sich immer neue Anforderungen aus der Praxis, denen mit Neuent 1.6.1 Strahlenschutzforschung wicklungen von Messmethoden und mit neuen Lö sungsansätzen begegnet werden muss. Beispiele Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI sind Freigabemessungen von Schlämmen sowie ENSIProjektbegleiter: Franz Cartier Messungen von Umweltproben im Rahmen der Bericht der Forscher in Anhang A Immissionsüberwachung oder von Proben zur Überwachung der Inkorporation. Einleitung Für das ENSI führt die Sektion Messwesen Experti Die Sektion Messwesen der Abteilung für Strahlen sen sowie Entwicklungs und Forschungsarbeiten schutz und Sicherheit des PSI ist von der Schweize auf dem Gebiet der Dosimetrie, Strahlenmesstech rischen Akkreditierungsstelle SAS als akkreditierte nik und der Radioanalytik durch. Stelle zugelassen. Unter anderem gehören zum das Betreiben einer anerkannten Dosimetrie Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung und Inkorporationsmessstelle, Im Berichtjahr wurden zwei Masterarbeiten be die Kalibrierung und Eichung von Strahlenmess treut. Im Rahmen der von der Eichstelle betreuten geräten, Masterarbeit wurde ein Spektrometer zur Messung das Betreiben eines Radioanalytiklabors. von Röntgenspektren erfolgreich kalibriert. Dabei Aufgabengebiet der Sektion: Die Personendosimetrie, also die Messung der äus zeigte sich, dass die in der ISONorm 4037 publi seren und inneren Strahlenexposition von Men zierten Diagramme der spektralen Photonenfluenz ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 27: zertifizierten MultigammaKalibrierlösungen für Bohrer mit Bleibeschwerung und Plastikrohr zur Erhe bung eines Sediment kerns. Quelle: PSI. zwei Volumen und eine Flächengeometrie. Die Übereinstimmung zwischen Referenzwerten und LABSOCSBerechnungen war gut und das PSI be urteilte die LABSOCSSoftware als validiert. Die PersonenNeutronendosimeter am PSI basieren auf PADCDetektoren (auch Chrom39 genannt). PADC ist ein Polymer. Ein auftreffendes Teilchen io nisierender Strahlung bildet dabei eine Spur, die nach einer Ätzprozedur mikroskopisch ausgewer tet wird. Zur Verbesserung der Nachweisempfind lichkeit und der Zuverlässigkeit des Neutronendosi meters wurden im Berichtsjahr Versuchsreihen mit PADCMaterialien unterschiedlicher Hersteller und 64 den von ihnen empfohlenen chemischen Ätzpro zeduren durchgeführt. Die Auswertung der Mess daten ist zurzeit noch nicht abgeschlossen. Zusätz lich zeigte das PSI in einer weiteren Versuchsreihe mit den PersonenNeutronendosimetern, dass die beim PSI zum Einsatz kommende Auswerteme thode die durch die Radonstrahlung verursachten Spuren effizient und stabil diskriminiert. einen eher qualitativen als quantitativen Charakter Bei der jährlichen Aeroradiometrieübung (Abbil besitzen. In der Radioanalytik wurde eine Master dung 28) wurden die Routinemessgebiete um die arbeit über die Datierung von Sedimentproben Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau, das PSI und (Abbildung 27) mittels BleiIsotopen (210PbMe die Zwischenlager Würenlingen AG sowie die thode) durchgeführt. Die mit diesem Verfahren er Städte Winterthur, Schaffhausen, Baden und mittelten Sedimentationsraten waren innerhalb Brugg überflogen und ausgemessen. Die Auswer der Messunsicherheit vergleichbar mit denen, die tung der Daten zeigte keine ungewöhnlichen auf Basis der CäsiumAblagerungen (137Cs) infolge Werte. Auch wurde im Berichtsjahr ein neuer Aero von Ereignissen wie zum Beispiel BombenFallout radiometriedetektor mit integriertem Spektrome bestimmt wurden. ter und Auswerteprogramm in Betrieb genommen Im Gebiet der internationalen Strahlenschutznor und bei der Aeroradiometrieübung erprobt. Dabei mung arbeitet je ein Vertreter des PSI in den Ar zeigte sich, dass einige damit gemessene Mess beitsgruppen WG14 und WG17 der International werte erheblich von den Erfahrungswerten im Ver Organization for Standardization ISO aktiv mit. Die gleichsgebiet abwichen. Nach Rückfrage stellte der WG14 hat im Berichtszeitraum den Entwurf der Gerätehersteller Verbesserungen von Software ISO 16639 zur internationalen Abstimmung ge und Kalibrierung in Aussicht. stellt, in der die Anforderungen an die Raumluft Zur Produktion von Mesonen wird am PSI eine ro überwachung von Arbeitsplätzen in Kernanlagen tierende Scheibe (Target M), die hauptsächlich aus festgelegt werden. Die WG 17 arbeitet an einer Re Kohlenstoff besteht, mit Protonen bestrahlt. Dabei vision der ISO 7503, einer Norm über die Messung wird diese Scheibe aktiviert. Die Radioanalytik hat und Beurteilung von Oberflächenkontaminatio im Berichtsjahr erfolgreich 9 Proben aus einer sol nen. Die Sektion Messwesen ist in mehreren Ar chen Scheibe aufgeschlossen und die Aktivitäts beitsgruppen von EURADOS (European Radiation konzentrationen von Plutonium239 und 240, Dosimetry Group) vertreten, die die Zusammenar Uran234 und Americium241 ermittelt. In einem beit auf dem Gebiet der ionisierenden Strahlung nächsten Schritt sollen die ermittelten Aktivitäts im europäischen Raum fördert. konzentrationen mit Modellrechnungen vergli Im Rahmen des Projekts «Anwendung der validierten chen werden. ISOCS/LABSOCSSoftware für Dichte, Summations Im Jahr 2014 nahm die Sektion Messwesen an Ver und GeometrieKorrekturen in der GammaSpektro gleichsmessungen im Bereich der Radioanalytik so metrie» verglich das PSI die Messresultate aus LAB wie Personen und Umgebungsdosimetrie auf na SOCSBerechnungen mit den Referenzwerte von tionaler und internationaler Ebene teil. Bei allen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Vergleichsmessungen liess sich eine gute Überein von Verfahren nach dem neuesten Stand der Tech stimmung der PSIResultate mit den Referenz nik für dieses Gebiet gewonnen werden können. werten feststellen. Ausblick Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Die Zusammenarbeit in der Strahlenschutzfor Die Entwicklungs und Forschungsarbeit auf dem Arbeiten an folgenden Projekten geplant: schung wird fortgesetzt. Für das Jahr 2015 sind Gebiet der Strahlenmesstechnik fördert die nukle Mitarbeit in internationalen Gremien mit Frage are Sicherheit und stärkt die Rechtssicherheit. Dies stellungen der Strahlenmesstechnik und Dosi gilt insbesondere für die Überprüfung und Kalibrie metrie rung von Messsystemen. Auch wird ein erheblicher Erarbeitung und Optimierung von radioche Beitrag zur Qualitätssicherung der technisch immer mischen und spektrometrischen Verfahren zur komplexer werdenden Messeinrichtungen und Bestimmung der Aktivität sowie dem Nachweis Messaufgaben geleistet. von Radionukliden Die vom PSI geleisteten Arbeiten bei der Revision Fachbegleitung von Studenten der ISONormen tragen zu einer international har Wissenschaftliche Begleitung von Aeroradio monisierten Erhebung und Beurteilung von Mess metrieübungen werten bei. Charakterisierung von Strahlenschutzmessmit Dank der Zusammenarbeit in der Radioanalytik ist teln und Dosimetern und Weiterentwicklung gewährleistet, dass die Aufsichtsbehörde jederzeit von Messmethoden und techniken inklusive Probenanalysen durchführen lassen kann. Ein we deren Überprüfung bei der Ausrichtung von sentlicher Gewinn ist die Umsetzung des Stands und Teilnahme an nationalen und internationa der Technik der chemischen Trenn und Analyse len Vergleichsmessungen verfahren in der Radioanalytik und die nationale Ad hocFragestellungen des ENSI nach Abspra Zusammenarbeit in diesem Spezialgebiet. che mit dem Projektleiter 65 Bedeutend ist auch die Ausbildung von Nach wuchskräften, die vor allem dank der Attraktivität Abbildung 28: Der Hubschrauber für die Aerodariometrie übung. Quelle: PSI. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 A Stilllegung, Transporte, Zwischenlagerung, Abfallbehandlung 1.7 Stilllegung und Entsorgung 2012 lancierte die IAEA zwei Forschungsprojekte, die sich mit der Stilllegung von Kernanlagen befas Die Bewirtschaftung radioaktiver Abfälle mit dem sen: DACCORD (Data Analysis and Collection for Ziel der Abfallminimierung spielt bereits beim Be Costing of Research Reactor Decommissioning) trieb der Kernanlagen eine wichtige Rolle. Sie wird und DRiMa (International Project on Decommissio in diesem Forschungsbereich ebenso betrachtet ning Risk Management). Das ENSI beteiligt sich ak wie der Transport und die Zwischenlagerung radio tiv am Projekt DRiMa und verfolgt über die über aktiver Abfälle, aber auch mögliche Risiken im geordneten Organe der IAEA, in denen das ENSI Zuge der Stilllegung von Reaktoren. Die Forschung Einsitz hat, den Arbeitsfortschritt von DACCORD. zur geologischen Tiefenlagerung dreht sich um die Gerade durch die Mitarbeit an DRiMa erhofft sich Eigenschaften der dafür relevanten Gesteine, um das ENSI eine fundierte Basis für die Beurteilung die Auslegung und Überwachung eines Tiefenla von Stilllegungsprojekten. DRiMa befasst sich mit gers und um Prozesse, welche die Sicherheit eines dem Risikomanagement in der Stilllegung – von der geologischen Tiefenlagers längerfristig beeinträch Planung, über die Erstellung des Stilllegungspro tigen können. Mit dem Näherrücken der Stillle jekts bis hin zur Durchführung der Stilllegung. In gung von Kernkraftwerken und dem Fortschreiten dieser Vollständigkeit wurde eine solche Analyse des Verfahrens zum Sachplan geologische Tiefenla noch nicht durchgeführt. ger gewinnt dieser Bereich laufend an Bedeutung. In den Projekten tragen die IAEAMitgliedsländer ihre Erfahrungen zusammen und erarbeiten daraus 1.7.1 IAEA-Projekte zur Stilllegung von Kernanlagen Berichte mit Empfehlungen, die von der IAEA pu bliziert werden. Beim Kostenabschätzungsprojekt DACCORD wird zusätzlich das Computerprogramm Auftragnehmer: IAEA CERREX (Cost Estimation for Research Reactors in ENSIProjektbegleiter: Hannes Hänggi Excel) angewendet und aufgrund konkreter Daten verbessert. Bei DRiMa kommt die übliche Projekt Einleitung managementSoftware zum Einsatz. Die Stilllegung von Kernanlagen hat in jüngster litischer Entwicklungen oder einfach, weil eine An Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung lage ihr Lebensende erreicht hat, befassen sich Be Mit den beiden Projekten strebt die IAEA grund treiber, Aufsichtsbehörden und internationale sätzlich einen verstärkten internationalen Wissens Organisationen derzeit verstärkt mit der Stillle und Erfahrungsaustausch bei Stilllegungspro gung von Leistungs und Forschungsreaktoren – so jekten der Mitgliedsländer untereinander an. Dazu auch die Internationale AtomenergieAgentur wurde auch eine Kommunikationsplattform im In (IAEA) in Wien. ternet entwickelt und 2013 in Betrieb genommen. Zeit stark an Bedeutung gewonnen. Aufgrund po ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Diese Plattform wird laufend weiterentwickelt und Ausblick soll 2015 auf Basis einer frei verfügbaren Software Die Arbeiten in den Projekten werden 2015 mit (OpenSource) neu gestartet und benutzerfreund leichtem Rückstand auf den ursprünglichen Plan licher werden. Das ENSI hat ebenfalls Zugriff auf weitergeführt. Folgende Aktivitäten sind vorgese diese Plattform und kann sich so über der aktuellen hen: Stand der Forschungsprojekte informieren. Nach der Startsitzung für beide Projekte DRiMa und DACCORD: DACCORD im Dezember 2012 wurden im Berichts Fortgesetzte Anpassung des Computerpro jahr die Daten unter den Mitgliedsländern erhoben. gramms CERREX aufgrund der gesammelten Dazu wurden jeweils Fragebögen erstellt, die von Daten der Mitgliedländer. den Teilnehmern beantwortet werden mussten. An Anwendung von CERREX für ausgewählte Pro je einwöchigen Treffen wurden die Daten zusam jekte. mengetragen, besprochen, in kleineren Arbeits Finalisierung und Genehmigung des Abschluss gruppen analysiert und weiterentwickelt. Vom Ent berichts beim Treffen im vierten Quartal 2015. wurf des DRiMaAbschlussberichts wurden bis jetzt Der Abschluss des Projekts DACCORD ist neu für 4 Kapitel erstellt; der DACCORDAbschlussbericht November 2015 vorgesehen. liegt als Entwurf vor. Beide Projekte sind etwa ein halbes Jahr hinter dem vorgesehenen Zeitplan. DRiMa: Fortsetzung der Erfahrungssammlung unter den Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit teilnehmenden Ländern. Die beiden Forschungsprojekte der IAEA haben für ist ein zusätzliches Treffen im Juni 2015 vorgese das ENSI folgende Vorteile: hen. Fortsetzung der Arbeit in Arbeitsgruppen; dazu Weiteres Knowhow zur Beurteilung von Kos Validierung der gewonnenen Erkenntnisse an tenstudien und Stilllegungsprojekten. zwei ausgewählten Anlagen. Zugang zu Stilllegungsdaten anderer IAEAMit Erstellung des finalen Entwurfs des Schlussbe gliedländer. richts. Breites internationales Netzwerk für Informa Die Publikation des Schlussberichts des Projekts tions und Erfahrungsaustausch. DRiMa ist für 2016 vorgesehen. Zugang zu und Verständnis des Computerpro gramms CERREX für die Stilllegungs und Ko stenplanung. Aufbau von Wissen im Risiko und Projektma nagement bei Grossprojekten. Das Projekt DACCORD wird wohl bei der nächsten 1.7.2 Entwicklung eines Berechnungswerkzeuges zur unabhängigen Beurteilung der thermischen und mechanischen Dimensionierung von Transport- und Lagerbehältern Überprüfung der Stilllegungskosten und beim näch sten Stilllegungsprojekt eines Forschungsreaktors Auftragnehmer: Lehrstuhl für Konstruktionslehre zur Anwendung kommen. Das Risikomanagement und CAD, Universität Bayreuth Projekt DRiMa betrachtet Stilllegungsprojekte ganz ENSIProjektbegleiter: Bernd Roith heitlich – dementsprechend ist die praktische Be deutung von DRiMa für das ENSI noch grösser. So Einleitung berücksichtigt DRiMa, dass bei Stilllegungspro Zurückkommende hochaktive Abfälle aus den jekten verschiedene Faktoren zusammenspielen wie Wiederaufarbeitungsanlagen in La Hague (Frank sich ändernde Verhältnisse auf der Baustelle, radio reich) und Sellafield (England) sowie abgebrannte logischer und konventioneller Arbeitsschutz, men Brennelemente aus den Schweizer Kernkraftwer schliche und organisatorische Faktoren, wirtschaft ken werden in sogenannten Transport und Lager liche Faktoren, Zusammenspiel von internem und behältern (T/LBehältern) befördert und zwischen externem Personal auf einer Anlage, öffentliche In gelagert. Aktuell wurden in der Schweiz bereits teressen usw. Mit DRiMa möchte das ENSI also das über 40 Behälter unterschiedlicher Bauarten zwi Risiko bei Stilllegungsprojekten grundsätzlich besser schengelagert, und jedes Jahr kommen neue Be abschätzen und beurteilen können. hälterexemplare dazu. Bevor ein T/LBehälter ins Zwischenlager gebracht werden darf, muss die generelle Bauart durch das ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 67 Abbildung 29: Vernetzter Tragkorb (siehe feines Netz der finiten Elemente) eines vereinfachten Brenn elementbehälterMo dells. Quelle: Universi tät Bayreuth. 68 Abbildung 30: Simulation der Temperaturverteilung in einem Brennele mentbehälter. Quelle: Universität Bayreuth. schrieben sind. Die verschiedenen Anforderungen lassen sich auf die Einhaltung von vier Schutzzielen herunterbrechen: 1. Mechanische Integrität (Einschluss der radioak tiven Stoffen auch unter Störfallbedingungen); 2. Wärmeabfuhr; 3. Abschirmung (Begrenzung der radioaktiven Strahlung); 4. Unterkritikalität (Vermeidung einer unkontrol lierbaren Kettenreaktion), die die unterschied lichen Bauarten erfüllen müssen. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll eine unab hängige Berechnungsmethode entwickelt werden, um die Sicherheitsmargen beim Schutzziel Wärme ENSI für den Transport zugelassen und für die Zwi abfuhr bestimmen zu können. Die neue Methode schenlagerung freigegeben werden. Grundlage soll dabei einen anderen Ansatz verfolgen als die für die Akzeptanz des ENSI bezüglich einer Bauart Berechnungen, die durch die Behälterdesigner und sind verschiedene gesetzlich vorgeschriebene An Eigentümer vorgelegt werden, damit diese unab forderungen. Für den Transport auf der Strasse gel hängig durch das ENSI beurteilt werden können. ten die Bedingungen des Europäischen Überein Dies ist notwendig, da die Betreiber der Kernanla kommens über die internationale Beförderung gen die maximal mögliche thermische Leistung des gefährlicher Güter auf der Straße (ADR, von Accord Inventars der Behälter ausnutzen wollen. européen relatif au transport international des Der Lehrstuhl für Konstruktionslehre und CAD der marchandises Dangereuses par Route). Im Zwi Universität Bayreuth entwickelt bereits seit vielen schenlagerbereich sind die Anforderungen mass Jahren spezielle Berechnungsmethoden. Sie beru gebend, die in der Richtlinie ENSIG05 festge hen auf computerbasierten (numerischen), so ge ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 nannten FiniteElementeAnalysen, deren Basis die fuhr während des Transports (horizontale Behäl Zerlegung von Komponenten in Unterelemente ist. terausrichtung) und im Lager (vertikale Ausrichtung) Dazu hat der Lehrstuhl eine eigene Softwarelösung berücksichtigt werden. Das Projekt ist in diesem mit Namen Z88 konzipiert, die im Rahmen des Pro Punkt dem Projektplan voraus. Insgesamt wurden jekts entsprechend den Bedürfnissen des ENSI wei Arbeiten im geplanten Umfang durchgeführt. Die terentwickelt werden soll. Entwicklung der Methodik wurde durch die Integra tion in die Software beeinflusst, brachte aber gerade Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung bei den Einflussgrössen neue Erkenntnisse, wie den Das Projekt wurde Anfang April 2014 gestartet, die beim Übergang zwischen Behälterkörper und Trag Projektdauer beträgt 2 Jahre. Im ersten Jahr stand im korb. Das Prüfmuster mit allen vorgesehenen Eigen Mittelpunkt die Entwicklung einer passenden Me schaften ist bereits verfügbar. Einfluss der Konvektion im Inneren des Behälters thodik, um alle auftretenden Bedingungen zusam Problemumsetzung, d.h. die Modellierung, wie die Bedeutung der Projekte, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Wärme über die Bauteile und Spalten der Behälter an Die aktuellen Ergebnisse, vor allem die Erkenntnisse die Aussenwand kommen kann und die computer zu den Einflussgrössen bei der Wärmeabfuhr, kön technische Umsetzung, d.h. die Integration in das nen unmittelbar in die Beurteilung von Gesuchen vorhandene FiniteElementeProgramm (Abbildung zur Freigabe von Behälterbauarten einfliessen. Nach 29 und Abbildung 30). Die beiden Faktoren beein Abschluss der Arbeiten wird dem ENSI ein Berech flussen sich, was zu einem dualen fortschreitenden nungswerkzeug zur Verfügung stehen, das auf Arbeitsplan führt. Grundvoraussetzungen sind, die einem anderen Ansatz beruht als die Nachweise der verschiedenen Einflussgrössen bezüglich der Wärme Gesuchsteller. Damit können die Ergebnisse der Ge abfuhr zu kennen und deren Beitrag qualitativ zu be suchsteller unabhängig durch das ENSI beurteilt stimmen. Vor allem im Bereich der Konvektion wur werden. Des Weiteren kann das ENSI Abweichungen den Berechnungen durchgeführt, deren Ergebnisse bei der laufenden Fertigung der Behälter schnell hin im Rahmen von Fachvorträgen präsentiert wurden sichtlich deren Einfluss auf die nukleare Sicherheit (siehe unten folgende Literatur). Verschiedene Ergeb beurteilen und geeignete Konsequenzen ziehen. nisse der Untersuchungen haben gezeigt, dass die Durch die neue Softwarelösung vergrössert das Entwicklung der Methodik noch eine gewisse Zeit in ENSI das spezifische Wissen über die T/LBehälter, Anspruch nehmen wird. Dagegen konnte das Ver die noch Jahrzehnte unter Aufsicht des ENSI verwen fahren zur softwaretechnischen Integration der Lö det werden. Dies bezieht sich auch auf Alterungs sung bereits weit vorangetrieben werden. Hierbei aspekte und die Ermittlung des Istzustands nach steht eine einfache Modellierung und schnelle einer allfälligen verlängerten Zwischenlagerung. Die Berechnungsmethodik im Vordergrund. So werden Erkenntnisse können ebenfalls in der Beurteilung voraussichtliche Spalten nicht vernetzt, sondern der Transportfähigkeit nach der Zwischenlagerung über verknüpfte Bedingungen in der FiniteEle berücksichtigt werden, welche nach dem aktuellen menteAnalyse berücksichtigt. Die direkte Verknüp Entsorgungsprogramm erforderlich sein wird. menzufassen. Die Methodik teilt sich dabei auf in die fung von Methodik und Implementierung hat neue Möglichkeiten zur Umsetzung aufgezeigt, führte Ausblick aber auch zur Erkenntnis, dass der Projektplan an die Schwerpunkt der Arbeiten im Jahr 2015 wird die ser Stelle zu modifizieren war. So musste zum Beispiel abschliessende Entwicklung der Methodik und de eine erst später geplante Schnittstellenumsetzung ren Integration in die Berechnungssoftware sein. für die Bereitstellung von Modelldaten in der Soft Parallel dazu werden die ersten Experimente mit ware bereits jetzt realisiert werden. dem Verifikationsmodel durchgeführt werden. Die Um die Berechnungsmethodik zu verifizieren, wurde damit erzielten Erkenntnisse sollen anschliessend begonnen, einen Versuchsstand aufzubauen. Dieser in die Weiterentwicklung und Verifikation der Be soll die realen Bedingungen in einem T/LBehälter rechnungsmethode einfliessen. abbilden und eine Variation verschiedener Parameter ermöglichen. Der Versuchsaufbau wurde in kom pletter Eigenregie am Lehrstuhl entwickelt und auf gebaut. Die Variationsmöglichkeiten decken alle realen Fälle ab. So kann das Verhalten der Wärmeab ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 69 Zitierte Literatur Die TVA gilt primär aus Sicht des Gewässer und Bo C. Dinkel, B. Roith, M. Frisch, F. Rieg: Berechnung denschutzes für das Vermindern und Behandeln von Transport und Lagerbehältern für Brennele von (nichtradioaktiven) Abfällen sowie das Errich mente – Herausforderungen bei thermischen ten und Betreiben von Abfallanlagen. Juristische und thermomechanischen Simulationen, 3D und fachliche Abklärungen im Rahmen der vorlie Konstrukteurstag, Bayreuth, 2014. genden Arbeiten sind zum Schluss gekommen, dass C. Dinkel, M. Frisch, B. Roith, F. Rieg: Examina radioaktive Abfälle nicht in den Geltungsbereich tion of heat transfer mechanisms in nuclear fuel der Umweltschutzgesetzgebung fallen. Somit gilt casks by using CFDsimulation, NAFEMS Best die TVA in Hinblick auf die Bewirtschaftung von ra Practice for Thermal Analyses and Heat Transfer, dioaktiven Abfällen auch nicht als konkretisierende Wiesbaden, 2014. Verordnung. Allerdings hält das BAFU in seiner Stel lungnahme fest, dass es durchaus sinnvoll wäre zu 1.7.3 Abfallbewirtschaftung im Vergleich prüfen, inwiefern die der TVA zu Grunde liegenden Begründungen und Prinzipien für die Behandlung 70 ENSIProjektbegleiter: Markus Hugi von brennbaren Abfällen auch für die Behandlung von radioaktiven Abfällen sinnvoll wären. Einleitung Teil des Forschungsprogramms «Radioaktive Abfälle» Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit der Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare Ent Mit dem Projekt wurde ein Vergleich der Regelun sorgung (AGNEB). Das Eidgenössische Nuklearsicher gen im Umweltschutzgesetz und in der Gesetzge heitsinspektorat (ENSI) hat dieses Projekt gemeinsam bung zur Bewirtschaftung radioaktiver Abfälle an mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem gestrebt. In der Umweltschutzgesetzgebung wird Bundesamt für Gesundheit (BAG) bearbeitet – unter (sofern das Material nicht verwertbar oder ver Berücksichtigung von fachlichen Beiträgen der Kom brennbar ist) von einer oberflächennahen Deponie mission für nukleare Sicherheit (KNS). Nach Bedarf rung von grossen Abfallmengen im Umfang von wurden die Abfallverursacher und die Nationale Ge mehreren Millionen Tonnen pro Jahr ausgegangen, nossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle während radioaktive Abfälle in vergleichsweise ge (Nagra) als Experten beigezogen. ringen Mengen von durchschnittlich wenigen tau Ziel der Arbeiten im Rahmen des Projekts «Abfallbe send Tonnen pro Jahr nach den gesetzlichen Grund wirtschaftung im Vergleich» ist eine systematische lagen (Kernenergieverordnung) nur nach im Einzel und vergleichende Analyse der heutigen Praxis im nen genehmigten Verfahren und nur mit einer de Umgang mit radioaktiven und nichtradioaktiven Ab taillierten, gebindebezogenen Dokumentation in fällen, insbesondere der Vergleich der Gesetzgebung das zukünftige geologische Tiefenlager eingelagert für radioaktive und nichtradioaktive Abfälle auf der werden. Zur Erreichung der jeweiligen Schutzziele Basis grundlegender Prinzipien der Abfallbewirt für die heutige und die zukünftige Bevölkerung er schaftung. geben sich wegen der grundlegend unterschiedli Das Projekt beinhaltet eine Bestandsaufnahme zur chen Konzepte im direkten Vergleich unterschiedli aktuellen Bewirtschaftung der radioaktiven und che Anforderungen an die entsprechenden Abfälle. nichtradioaktiven Abfälle sowie strategische und Die Projektergebnisse liefern nach aktuellem Stand technischwissenschaftliche Überlegungen zur Be von Wissenschaft und Technik gezielte Optimie wirtschaftung der radioaktiven Abfälle, insbesondere rungsmöglichkeiten für die Behandlung spezifischer Das Projekt «Abfallbewirtschaftung im Vergleich» ist zur Abfallminimierung, zum Umgang mit organika Abfallströme aus kerntechnischen Anwendungen – haltigen radioaktiven Abfällen und zur Verbringung wie beispielsweise für organische oder metallische metallischer Werkstoffe in geologische Tiefenlager. Abfälle. Projektziele des Berichtjahres und deren Umsetzung Organische Abfälle Im Berichtjahr wurden erweiterte Abklärungen zur sind die Abfallverursacher bestrebt, diejenigen Ab Anwendbarkeit der Technischen Verordnung vom fälle, die entweder direkt oder nach Vorbehandlung 10. Dezember 1990 über Abfälle (TVA) durchge die spezifischen Annahmebedingungen erfüllen, in führt sowie die Bereinigung und Finalisierung des der PlasmaAnlage des ZWILAG zu mineralisieren. Projektberichts vorgenommen. Im Hinblick auf die zentralen Fragestellungen des In Bezug auf organikahaltige radioaktive Abfälle ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Projekts sind damit lediglich konditionierte Ionenaus Der Einschmelzprozess entspricht weltweit einem tauscherharze (IAH) und konditionierte Konzentrate seit vielen Jahren im nuklearen Bereich und im in aus dem Betrieb der bestehenden Kernkraftwerke als dustriellen Massstab erprobten Behandlungsver massgebende Abfallströme zu beurteilen. Diese kön fahren für radioaktive metallische Reststoffe. Akti nen unter gewissen Bedingungen nach der Aufsätti vierte Nichteisenmetalle können durch das Schmelz gung des verschlossenen Tiefenlagers durch mikrobi verfahren von einem Grossteil der enthaltenen Ra ellen Abbau zur Produktion von Gasen beitragen, dioaktivität befreit und freigemessen werden, wäh durch komplexierende Abbauprodukte die Mobilität rend bei den grossen Mengen an aktivierten Eisen der Radionuklide erhöhen und unter Umständen zu metallen eine Abtrennung der radioaktiven Eisen, einer beschleunigten Degradation der Zementbarrie Kobalt und Nickelisotope schmelzmetallurgisch ren im Nahfeld des geologischen Tiefenlagers führen. nicht möglich ist. Das Umschmelzen führt jedoch zu Allerdings ist die Gasproduktion der organischen Ma einem günstigen Oberflächen/MassenVerhältnis terialien im Vergleich zur Gasproduktion der metalli und damit zu einer geringeren Gasproduktionsrate schen Abfallkomponenten inklusive metallischen Ein für die metallischen Abfälle. bauten im geologischen Tiefenlager von untergeord Untersuchungen zeigen, dass es in der Schweiz zwar neter Bedeutung. geeignete, aber nur sehr kleine metallhaltige und si Als technische Massnahmen zur Reduktion der IAH gnifikant gasproduzierende Abfallströme gibt, wel Mengen stehen in den KKW ein optimaler Reaktor che die Annahmebedingungen von europäischen betrieb (d.h. dichter Brennstoff) und der Einsatz von Schmelzanlagen erfüllen würden und dort – unter adäquaten (korrosionsresistenten) Werkstoffen im Einhaltung der nationalen und internationalen Vordergrund. Im Rahmen des vorliegenden Projekts rechtlichen Randbedingungen – endlagergerecht wurden die weltweit existierenden und angewen konditioniert werden könnten. Deshalb wird die deten Verfahren zur Mineralisierung organischer Möglichkeit einer schweizerischen Gemeinschafts Stoffe in radioaktiven Abfällen evaluiert, der aktu anlage durch die Entsorgungspflichtigen geprüft. elle Stand von Wissenschaft und Technik dokumen Metallische Rohabfälle sind für das Prinzip der Ab tiert und die Behandlungsmöglichkeiten für IAH aus fallvermeidung durch Freimessung besonders gut schweizerischen KKW untersucht. Gestützt auf die geeignet, da der freimessbare Anteil durch ver Besuche von bestehenden Anlagen und Fachge schiedene (Vor) Behandlungsverfahren deutlich er spräche mit Entwicklern von thermischen Behand höht werden kann. Kontaminierte Metalle können lungsverfahren kommen die Entsorgungspflichtigen zum Beispiel durch Dekontamination mit mechani zum Schluss, dass das PlasmaVerfahren technisch schen und/oder chemischen Verfahren von der an zwar geeignet wäre, die stark kontaminierten IAH haftenden Radioaktivität befreit werden. zu behandeln, die Auslegung des ZWILAG deren Be Bei den zu erwartenden grossen Mengen eisenhal handlung aus Strahlenschutz und wartungstechni tiger Stilllegungsabfälle lässt eine konsequente scher Sicht jedoch nicht zulässt. Das Verbrennungs Ausnutzung der gesetzlich zulässigen Zeitperiode verfahren ist zwar am besten erforscht, aber für die für die Abklinglagerung eine gegenüber der bishe hoch mit Aktivität beladenen Harze ungeeignet. Im rigen Planung deutlich grössere Menge freimessba Ergebnis stellt damit die endotherme, anaerobe Py ren Materials erwarten. Dadurch kann im Idealfall rolyse grundsätzlich eine geeignete Methode dar, die Erhöhung der Materialmenge, die sich aus der 71 um höher radioaktive organische Materialien zu mi neralisieren. Abbildung 31: Metallische Abfälle Bei den metallischen schwach und mittelaktiven Abfällen (SMA) handelt es sich vorwiegend um Still legungsabfälle aus Eisen oder Stahl aus Kernkraft werken und Grossforschungsanlagen (PSI, CERN). Sie tragen im überwiegenden Mass zur Gasbildung im geologischen (SMA)Tiefenlager bei, wobei für die Gasbildung anteilmässig der eigentliche radio aktive Rohabfall massgebend ist und die Metall komponenten der Lagercontainer und Abfallge binde weniger ins Gewicht fallen. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 «Supercontainer» für die geologische Tiefenlagerung von verglasten Spaltpro duktlösungen aus der Wiederaufarbeitung; Quelle: ONDRAF/NIRAS 2011. in Vorbereitung befindlichen Anpassung der Strah triebs (inklusive des Verschlusses) eines geologi lenschutzverordnung mit revidierten Freimessgren schen Tiefenlagers Alternativen im Hinblick auf die zen ergibt, kompensiert werden. Optimierung der Betriebs und Langzeitsicherheit abzuwägen sind. 72 Hochaktive Abfälle Die Projektempfehlungen stehen deshalb im Ein Bei den hochaktiven Abfällen (HAA – verbrauchte klang mit der Verfügung des Bundesrates (SBR Brennelemente und verglaste Spaltproduktlösun 2013) zum Entsorgungsprogramm 2008 der Ent gen aus der Wiederaufarbeitung) stammt nahezu sorgungspflichtigen. Empfohlen wird eine Weiter die gesamte Menge der produzierten Korrosions führung der Arbeiten der Entsorgungspflichtigen gase von den Lagerbehältern aus (Kohlenstoff) im Hinblick auf Stahl. Deren Vorteile liegen in der einfachen Her eine vertiefte Auswertung und sicherheitstech stellung und dem Verschluss, der mechanischen nische Beurteilung von heute verfügbaren tech Stabilität und der einfachen Handhabung (insbe nischen Verfahren zur Vermeidung bzw. Reduk sondere Rückholbarkeit). Zudem führt die anaerobe tion von (gasbildenden) organischen Stoffen Korrosion der Behälter zu stark reduzierenden geo und metallischen Materialien in schwach und chemischen Bedingungen im HAANahfeld. Diese mittelaktiven Abfällen; wirken sich günstig auf die Korrosionsbeständigkeit eine vertiefte Auswertung und sicherheitstechni der Abfallmatrix (Uranoxid bzw. Glas) und die Rück sche Beurteilung in Bezug auf die Verwendung haltung von Redoxsensitiven Radionukliden im von alternativen Materialien bei der Herstellung Barrierenmaterial des HAANahfeldes aus. von Lagerbehältern für verbrauchte Brennele Als Massnahme zur Reduktion der produzierten Gasmenge im HAALager steht die Verwendung al mente und verglaste hochaktive Abfälle. Die Ergebnisse der entsprechend zu planenden ternativer Behältermaterialien wie Kupferumman Untersuchungen sind im Entsorgungsprogramm telung oder keramische Werkstoffe im Vorder 2016 durch die Entsorgungspflichtigen zu doku grund. Als anderes Beispiel werden im belgischen mentieren. Lagerkonzept sogenannte «Supercontainer» auf Zementbasis (ONDRAF/NIRAS 2011 – vgl. Abbil Ausblick dung 31) als Behälter für verglaste hochaktive Ab Die fachlichen Arbeiten in Hinblick auf die sicher fälle in Betracht gezogen. Damit kann die Stahl heitstechnischen Fragestellungen des Projekts sind menge und dadurch die Menge produzierter Korro abgeschlossen und die Ergebnisse der Untersu sionsgase substanziell reduziert werden. Die Entsor chungen im Projektbericht dokumentiert. Die Ver gungspflichtigen haben entsprechende Abklärun öffentlichung des Berichts ist in der ersten Jahres gen veranlasst. hälfte 2015 in Verbindung mit einem Fachseminar zum Thema «Behandlung radioaktiver Abfälle in Schlussfolgerungen und Projektempfehlungen der Schweiz: Status und Trends» vorgesehen. Auf der Grundlage des erbrachten Entsorgungs nachweises und der Überprüfung der Endlagerfä Literatur higkeit ist die geologische Tiefenlagerung der radio ONDRAF/NIRAS (2011): Waste plan for the long aktiven Abfälle aller zu betrachtenden Kategorien term management of conditioned highlevel and/ (d.h. kurzlebige schwach und mittelaktive Abfälle, or longlived radioactive waste and overview of langlebige mittelaktive Abfälle und hochaktive Ab related issues, NIROND 201102, September 2011 fälle bzw. verbrauchte Brennelemente) als grund SBR (2013): Verfügung zum Entsorgungspro sätzlich machbar und im Hinblick auf den Betrieb gramm 2008 der Entsorgungspflichtigen sowie und den Nachbetrieb des Lagers als für Mensch zum Bericht zum Umgang mit den Empfehlungen und Umwelt sicher zu beurteilen. Zusätzliche Mass in den Gutachten und Stellungnahmen zum Ent nahmen in Bezug auf eine alternative Behandlung sorgungsnachweis vom Oktober 2008, Schweize spezifischer Abfälle sind daher im Prinzip nicht not rischer Bundesrat, Bern, 28. August 2013. wendig. Die gesetzlich geforderte Überprüfung von beste henden Erfahrungen und des Stands von Wissen schaft und Technik sowie das behördliche Optimie rungsgebot verlangen jedoch, dass bei Entscheiden im Rahmen der Projektierung, des Baus und Be ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 B Geologische Tiefenlagerung 1.7.4 Experimente im Felslabor Mont Terri Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Auftragnehmer: Forschungsgruppe Ingenieur Der Schwerpunkt der ENSIForschungsarbeiten lag geologie der ETH Zürich 2014 beim HMExperiment (Untersuchung hydrau ENSIProjektbegleiter: Erik Frank lischmechanisch gekoppelter Prozesse), welches Bericht der Forscher in Anhang A im Rahmen einer Dissertationsarbeit der ETH Zürich (HMExperiment) durchgeführt wird. Im Vordergrund stehen felsme chanische Untersuchungen im Felslabor Mont Terri Einleitung und Labortests an der ETH Zürich und der techni Für das schweizerische Entsorgungsprogramm hat schen Universität Turin (Italien), mit welchen das das Felslabor Mont Terri eine grosse Bedeutung, da hydraulischmechanische Verhalten und die für die es wichtige Grundlagen für die Beurteilung der Modellierung erforderlichen felsmechanischen bautechnischen Machbarkeit und der Sicherheit Kennwerte des Opalinustons ermittelt werden. eines geologischen Tiefenlagers im Opalinuston lie Der Ausbruch eines Hohlraumes ruft Spannungs fert. Die Experimente im Felslabor Mont Terri umlagerungen hervor, die Folge davon sind Defor ermöglichen wichtige Erkenntnisse zur Gesteinsbe mationen und Änderungen des Porenwasserdrucks schaffenheit, zur Felsmechanik, zur Hydrogeologie im Opalinuston. Es entsteht die sogenannte Auflo und Geochemie sowie zum Einschlussvermögen ei ckerungszone oder EDZ (Excavation Disturbed nes tonreichen Wirtgesteins. Am Forschungsprojekt Zone) in unmittelbarer Umgebung des Hohlrau beteiligen sich heute 15 Organisationen aus 8 Län mes. Zielsetzung des HMExperimentes ist einer dern (Schweiz, Frankreich, Deutschland, Spanien, seits, diese Vorgänge und die damit verbundenen Belgien, Japan, Kanada und USA). Das ENSI betei gekoppelten hydraulischmechanischen Prozesse ligt sich seit 2003 am MontTerriProjekt mit eige besser zu verstehen. Andererseits sollen anhand nen Arbeiten im Rahmen der regulatorischen For felsmechanischer Labormessungen Materialkenn schung. Zur Abwicklung der Forschungsarbeiten werte für ein konstitutives Stoffgesetz für den Opa hat es mit der Ingenieurgeologie der ETH Zürich ei linuston erarbeitet und für die felsmechanische nen mehrjährigen Forschungsvertrag abgeschlos Modellierung (FLAC3D, Itasca 2009) verfügbar ge sen. Der gegenwärtige Forschungsschwerpunkt macht werden. liegt auf der Charakterisierung der felsmechani In der Berichtsperiode wurden folgende drei Ar schen Eigenschaften des Wirtgesteins Opalinuston. beitspakete durchgeführt: 1. ÜberbohrExperiment zur Untersuchung der zeitlichen Entwicklung der Auflockerungszone um das Bohrloch herum. Die Bohrung fungiert dabei analog zu einem mechanisch vorgetrie benen Lagerstollen mit infolge der Spannungs ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 umlagerungen erzeugter Auflockerungszone. renwasserdruck kontinuierlich gemessen. Dar Zu diesem Zweck wurden drei Kernbohrungen aus lassen sich Rückschlüsse über gekoppelte abgeteuft. Die durch den Bohrvorgang er 74 hydromechanische Prozessvorgänge ableiten. zeugte Auflockerungszone um das Bohrloch Die wichtigsten Ergebnisse dieser drei Arbeitspa wurde dann zu unterschiedlichen Zeiten mit ei kete können wie folgt zusammengefasst werden: nem fluoreszierenden Kunstharz imprägniert Mit dem ÜberbohrExperiment konnte die zeit und anschliessend mit einer grosskalibrigen liche Entwicklung der EDZ um das Pilotbohrloch Kernbohrung überbohrt. Die dabei gewonnen erfasst werden. Die Untersuchungen zeigten, Kernproben wurden dann makroskopisch unter dass 12 Stunden nach dem Bohrvorgang die da UVLicht und mikroskopisch anhand von Dünn bei induzierte EDZ durch Scherklüfte parallel zur schliffen unter dem Mikroskop untersucht und Schichtung dominiert wird. Durch den Scherpro die Ausbildung der EDZKluftnetzwerke analy zess entstanden von der Scherfläche abzwei siert. gende weitere Strukturen («wingcracks, horse 2. Durchführung numerischer hydraulischmecha tail splays, second order shears»), die in sich ein nischer Rechensimulationen mit FLAC3D zur komplexes Kluftnetzwerk bilden und bis zu ei Untersuchung des Einflusses der beim Aus nem Viertel des Durchmessers der Pilotbohrung bruch erzeugten Spannungsumlagerungen im ins umgebende Gestein hinein verfolgt werden Gebirge auf die Porenwasserdrücke im Opali können (Abbildung 32). Über längere Zeiträume nuston. Zum Vergleich wurden Porenwasser (Monate bis 3,5 Jahre) wurde hingegen die Ent druckDaten aus verschiedenen Felslabors in wicklung neuer tangentialer EDZScherflächen Tongesteinen (HADES in Belgien, Bure in Frank festgestellt, die zur Ablösung kleiner Gesteinspa reich, Mont Terri) herangezogen und analysiert. kete («slabs») und zum Einknicken der Schichten 3. Durchführung einer Serie von Triaxialtests (kon («buckling») führten. Diese Bildungen waren trollierte mechanische Deformation) an bezüg verbunden mit dem Auftreten von Extensions lich Wassersättigung sorgfältig konditionieren klüften senkrecht zur Schichtung und hatten Bohrkernproben. Während des felsmechani eine Ausdehnung von mehr als einem Durch schen Testablaufes wurden Änderungen im Po messer der Pilotbohrung (Abbildung 33). Abbildung 32: a) Makroskopische Ansicht einer kurzfristig (innert Stunden) entwickelten EDZ um das Bohrloch herum. Die schwarzen Umrisse in Bild a) zeigen die Lage der beiden Dünnschliffe b) und c) mit dem Abbild der erfassten EDZKluftnetzwerke. S0 = Schichtung. Quelle: K.M. Wild, ETH Zürich 2014. Abbildung 33: Abbild von EDZStrukturen, die sich über längere Zeiträume (Monate bis Jahre) um das Bohrloch herum entwickelt haben. Bild a) zeigt die EDZStrukturen um das Bohrloch BHGB11 und Bild b) die EDZStrukturen um das Bohrloch BSE3. S0 = Schichtung, F1 F3 = EDZScher und Extensionsklüfte. Quelle: K.M. Wild, ETH Zürich 2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 34: Blick in die Nische des Cyclic Deformation Experiments (CD). Quelle: ENSI, A.K. Leuz. 75 Eine Analyse der Spannungsverhältnisse und des wasserdruckes ermittelt werden (undrainierte Verlaufs der Porenwasserdrücke lässt vermuten, Steifigkeit, poroelastische Parameter, undrai dass der Abbau der durch den Bohrvorgang er nierte und drainierte Festigkeit, Porendruckent zeugten PorenwasserÜberdrücke für die lang wicklung). Die Ergebnisse sind massgebend für fristige Ausbreitung der EDZKlüfte verantwort das Verständnis des felsmechanischen Verhaltens lich ist. und der Eigenschaften des Opalinustons und Mit Hilfe von dreidimensionalen numerischen H fliessen in die Modellierarbeiten (FLAC3D) ein. MModellierungen (hydraulischmechanische Neben dem HMExperiment beteiligte sich das ENSI Berechnungen mit FLAC3D) wurden die zeitliche an drei weiteren Experimenten, die unter anderem und räumliche Entwicklung der durch den Bohr in Zusammenarbeit mit der Swisstopo durchgeführt vortrieb induzierten Spannungsumlagerungen werden. Das Cyclic DeformationExperiment (CD, um den Hohlraum und die Änderungen der Po siehe Abbildung 34), das Mitte 2014 erfolgreich ab renwasserdrücke untersucht. Die Simulationen geschlossen wurde, untersuchte über mehrere Jahre wurden dann mit Beobachtungen und Resulta hinweg das zyklische Deformationsverhalten der ten aus verschiedenen Felslabors unterschiedli Tunnelwand in Abhängigkeit des Klimas (Jahres cher Tongesteinsformationen (HADES in Belgien, schwankungen der Temperatur und der Luftfeuch Bure in Frankreich und Mont Terri) verglichen. tigkeit). Das Experiment lieferte wichtige Informati Der Vergleich zeigte, dass für die Reaktion des onen zu Prozessen wie Entsättigung/Aufsättigung, Porenwasserdruckes auf den Ausbruchvorgang Quellung, Konsolidierung und Selbstabdichtung im Nahbereich sehr geringdurchlässiger Tonge des Opalinustons. Mittels HMTModellierungen steine grundsätzlich zwei verschiedene Erklärun werden gegenwärtig diese Prozesse analysiert und gen möglich sind: rein elastisches Verhalten des ein Schlussbericht vorbereitet. Mit dem Evaporation Gebirges oder inelastisches Verhalten verbunden LoggingExperiment (FMD) wird ferner eine neue mit Dilatanz. Im Fernfeld, also ausserhalb der Methode der Durchlässigkeitsbestimmung in Boh EDZ, sind hingegen Änderungen der Porenwas rungen entwickelt und getestet. Das MonitoringEx serdrücke einzig mit einem linearen poroelasti periment (MO) schliesslich dient der Vorbereitung schen Modell unter Berücksichtigung der Aniso und dem Testen von MonitoringTechniken, mit tropie des Materials erklärbar. welchem gegenwärtig die Langzeitbeständigkeit Mit einer Serie von 5 TriaxialtestSequenzen an von GlasfaserKabeln und Sensoren unter insitu wassergesättigten Kernproben konnten die Ge Bedingungen im Opalinuston untersucht wird. steinsfestigkeiten und Verformungseigenschaf ten des Opalinustons unter Kontrolle des Poren ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit nischen Überprüfung der Standortvorschläge von Das Mont TerriForschungsprojekt verschafft verfahrens zurückgreifen wird. HAA und SMALagern im Rahmen des Sachplan dem ENSI wichtige Grundlagendaten, die für die Beurteilung der Sicherheit und bautechnischen 1.7.5 OECD-NEA Clay Club Machbarkeit eines geologischen Tiefenlagers im Opalinuston von grosser Bedeutung sind. Das HM Auftragnehmer: OECDNEA Experiment liefert Ergebnisse, mit welchen das me ENSIProjektbegleiter: Bastian Graupner chanische Gebirgsverhalten und die Mechanismen 76 der Verformungen (EDZ) während des Bohrvortrie Einleitung bes aufgezeigt werden. Das Verständnis über die Auf internationaler Ebene befasst sich die Nuclear durch den Tunnelbau induzierten Spannungsumla Energy Agency (NEA) der OECD mit Fragen zur gerungen um den Hohlraum sowie deren Einfluss Entsorgung radioaktiver Abfälle. Im «Radioactive faktoren sind für die sicherheitstechnische Beurtei Waste Management Committee» (RWMC) sind lung zuküftiger geologischer Tiefenlagerprojekte über 20 Länder vertreten, wo unter anderem gene im Opalinuston von grosser Bedeutung. Mit dem relle Strategiefragen zur Entsorgung der radioakti Rechensimulator FLAC3D verfügt das ENSI zusam ven Abfälle behandelt werden. Deren technische men mit der Ingenieurgeologie ETHZürich über ein Arbeitsgruppe «Integration Group for the Safety Werkzeug, welches auch bei der Aufsichtstätigkeit Case» (IGSC) beschäftigt sich mit sicherheitstech eingesetzt werden kann. nischen Aspekten der geologischen Tiefenlage Die Ergebnisse des CDExperimentes zeigen das zy rung, diskutiert Detailfragen zu technischen und klische Deformationsverhalten der Stollenwand in natürlichen Barrieren sowie Methoden für den Si Abhängigkeit des Stollenklimas und geben cherheitsnachweis und verfolgt allgemein den Einblick in die damit verknüpften Prozesse (Aufsät Stand von Wissenschaft und Technik auf diesem tigungs und Entsättigungsvorgänge, Quellpro Gebiet. Eine Untergruppe der IGSC ist die «Wor zesse). Mit dem FMDExperiment werden Grund king Group on Measurements and Physical Under lagen zur Messung lokaler Gesteinsdurchlässig standing of Water Flow through Argillaceous Me keiten geschaffen, die für die Interpretation hy dia», kurz «Clay Club» genannt. Das ENSI nimmt draulischer Bohrlochmessungen wichtig sind. Mit an beiden internationalen Arbeitsgruppen teil, in dem MOExperiment evaluiert und testet das ENSI denen Aufsichtsbehörden, Endlagerprojektanten geeignete MonitoringTechniken, die für die künf und Forschungsinstitutionen aus 17 (IGSC) bzw. 9 tige Überwachung geologischer Tiefenlager Ländern (Clay Club) vertreten sind. anhand des im KEG geforderten Pilotlagers erfor Ziel des Clay Clubs ist es, den internationalen Stand derlich sind. der Tongesteinsforschung zu verfolgen, sowie den Die Forschungsarbeiten stellen zudem den Erhalt Kenntnisstand der sicherheitsrelevanten Prozesse und die Förderung der Fachkompetenz beim ENSI und Parameter von Tongesteinen zu erfassen und und bei seinen Experten sicher. Dabei profitieren zu diskutieren. So sollen Lücken erkannt werden, alle Beteiligten vom Austausch unter den Experten um sie mit gemeinsamen Projekten (Workshops, aus verschiedenen Ländern. Expertenberichte, Literaturstudien) zu schliessen. Der Clay Club dient ferner als Plattform zur gegen Ausblick seitigen Information über den Stand der Endlager Die wichtigsten Ergebnisse des HMExperimentes projekte und der Forschungseinrichtungen wie wurden an Tagungen und in internationalen Fach Felslabors in den verschiedenen Ländern. zeitschriften publiziert. Weitere Fachbeiträge sind den 2016 in Form einer ETHDissertationsarbeit Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung (Dissertation von Frau Katrin Wild) dokumentiert Die Arbeiten des Clay Clubs konzentrierten sich im und publiziert werden. Mit diesen Arbeiten und Berichtsjahr 2014 erneut auf das Projekt mit dem eingereicht. Die gesamten Schlussergebnisse wer systematischen Untersuchungen der felsmechani Titel «Argillaceous Media Database Compilation». schen Eigenschaften und Materialkennwerte des Bis Ende 2015 sollen die Arbeiten dazu abgeschlos Opalinustons werden wichtige Grundlagen ge sen werden. Das Projekt beschäftigt sich mit den für schaffen, auf die das ENSI bei der sicherheitstech die Sicherheitsbeurteilung von geologischen Tiefen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 lagern in Tongesteinen massgebenden geologi senschaft zu fördern und zu verstärken, soll im Juli schen, hydrogeologischen, mineralogischen, geo 2015 eine gemeinsame Konferenz mit der Clay Mi physikalischen, geochemischen und felsmecha neral Society (CMS) durchgeführt werden. Der Clay nischen Datensätzen. Diese werden in einem Be Club wird dabei eine Sitzung mit dem Titel «Von mi richt zusammengestellt und auf den neuesten kroskopischen Eigenschaften zu Transporteigen Stand gebracht. Berücksichtigt werden dabei nur schaften in Tonen» koordinieren. Zu dieser sollen diejenigen Tongesteinsformationen, die heute als Referenten zu Themen wie «Porenstruktur und Wirtgesteine für geologische Tiefenlager vorgese verbindung», «Mobilität von Gasen, Wasser und hen sind und mit den aktuellsten Methoden und Ionen in dichten Gesteinsformationen» und «Aufs Analysetechniken umfassend charakterisiert wur kalierung und Implementierung bei Modellansät den. Es sind dies der CallovoOxfordianTon (Frank zen» eingeladen werden. Das nächste Treffen des reich), der BoomClay und der YpresianClay (Bel Clay Clubs wird vom 24.–25.09.2015 in Almeria gien), der Queenstone Shale und die Georgian stattfinden. Bay Formation (Kanada) sowie der Opalinuston (Schweiz). Einbezogen werden auch alle Tonge steinsformationen, in denen Felslabors errichtet wurden und wo ein umfassendes Datenmaterial 1.7.6 SITEX – Sustainable network of Independent Technical Expertise for radioactive waste disposal zum Vergleich zur Verfügung steht (Felslaborato rien HADES in Belgien, Bure und Tournemire in ENSIProjektbegleiterin: AnnKathrin Leuz Frankreich und Mont Terri in der Schweiz). Ein spe zielles Kapitel wird den Stellenwert der Geologie Einleitung und der sicherheitsrelevanten Eigenschaften der Innerhalb des 7. Rahmenprogramms der EU wurde Tongesteine für den Langzeiteinschluss und den das Projekt SITEX im Februar 2012 gestartet. Das Sicherheitsnachweis darlegen. Das Projekt wird von Projekt hat das Ziel, eine Plattform für die Auf der Nuclear Waste Management Organisation sichtsbehörden und ihre Experten für geologische NWMO, Kanada, koordiniert. Beim ClayClubTref Tiefenlager aufzubauen. Innerhalb dieser Platt fen in Bure (30.09.–02.10.2014) wurde der aktu form soll der regulatorische Bedarf für jede Phase elle Stand der Arbeiten präsentiert. der Realisierung eines geologischen Tiefenlagers Ein wichtiges Element des Treffens war die The diskutiert und evaluiert werden. Ein weiterer mensitzung zu Diffusionsprozessen in Tongestei Schwerpunkt des Projekts ist, zu klären, welche nen. Hierzu wurde der aktuelle Stand der For Schwerpunkte für die regulatorische Sicherheits schung in den Ländern USA, Belgien, Kanada, forschung und technische Expertise für zukünftige Frankreich, Japan und Schweiz vorgestellt. Realisierungsschritte eines geologischen Tiefenla gers gesetzt werden sollen. Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit An dem Projekt nehmen neben dem ENSI die belgi Der Clay Club der OECDNEA ist eine wichtige in schwedische Aufsichtsbehörde teil. Zusätzlich sind ternationale Plattform für die Tongesteinsfor auch technische Forschungs und Beratungsorgani schung, in der Vertreter der Aufsichtsbehörden, sationen (Technical and Scientific Support Organisa der Hochschulen, der Industrie und der Endlager tions TSO), die die Aufsichtsbehörden unterstützen, projektanten ihr Wissen einbringen und austau aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Litauen, Nie schen. Die Mitwirkung des ENSI im Clay Club lie derlande, Slowakei und Tschechien beteiligt. fert wichtige Grundlagen und Quervergleiche für Das Projekt ist in folgende Teilprojekte (Working die sicherheitstechnische Beurteilung der geologi Packages WP) unterteilt: schen Tiefenlagerprojekte in der Schweiz. sche, französische, kanadische, niederländische und WP1: SITEX management WP2: Regulatory expectations and needs Ausblick WP3: Development of TSO's scientific skills Neben dem bereits laufenden Projekt «Argillaceous WP4: Technical review method and competence Media Database Compilation» wird sich der Clay building Club im Zeitraum 2015–2016 mit den Themen WP5: Conditions for associating stakeholders in «Thermische Analyse», «Felsmechanik», «Sorption» the process of expertise und «Gasbewegung» in Tongesteinen befassen. Um WP6: Conditions for the establishment of a sus die Zusammenarbeit mit der Industrie und der Wis tainable expertise network ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 77 Das ENSI nahm am Teilprojekt WP2 teil. Ziel dieses tionen bei der Überprüfung des Sicherheitsnach Arbeitspakets war die Identifikation der Themen weises, gemeinsame Nutzung von Forschungs bzw. Aspekte, für welche zusätzliche technische einrichtungen, Unterstützung und Mitbenutzung Richtlinien (WP2.1) und für welche Expertisen von Modellierungen für die Sicherheitsanalyse oder technische Unterstützung für die Aufsichts sowie Durchführung gemeinsamer Forschungs behörden (WP2.2) notwendig sind. projekte Verbindung bzw. Austausch zu anderen Platt Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Berichte abgeschlossen. In Arbeitspaket 2 (WP2) Bedeutung der Projekte, Beitrag zur nuklearen Sicherheit wurden zwei Dokumente erstellt (verfügbar auf Für das ENSI war die Mitarbeit in SITEX eine gute Ge der SITEXWebsite unter http://sitexproject.eu/# legenheit, die Verbindungen zu anderen Aufsichts deliverables): behörden und deren Experten weiter auszubauen Vergleich der internationalen Anforderungen mit und von den Erfahrungen der Länder mit fortge den nationalen Sicherheitsanforderungen zu aus schrittenen Tiefenlagerprogrammen (z.B. Schweden, gewählten Themen (WP2.1); Frankreich) zu profitieren. Verschiedene Fachthemen, Übersicht, welche technische Expertise die Auf wie andere Aufsichtsbehörden einzelne Aspekte be sichtsbehörde bei den entsprechenden Realisie urteilen und überprüfen, wurden in diesem Projekt rungsphasen eines Tiefenlagers (Konzeptphase, aus Zeitgründen und wegen dem Fokus auf mögliche Standortauswahlverfahren, Bau und Betriebsphase Austauschformen für eine Plattform der Aufsichtsbe und Nachverschlussphase) benötigt (WP2.2). hörden und deren Interaktionen mit anderen Akteu Zusätzlich wurde der Bedarf für technische Richtli ren noch nicht diskutiert. Diese Diskussionen sollen nien, die noch zu erarbeiten sind, erhoben. Dieser aber im Rahmen einer zukünftigen Plattform möglich Bedarf hängt stark davon ab, in welcher Phase der sein. Eine zukünftige Plattform kann vertiefte Einbli Realisierung eines Tiefenlagers sich das Land befin cke darüber, in welchen Ländern welche Expertise det. Daher war ein weiteres Ergebnis, dass der Aus vorhanden ist, liefern. Bei Bedarf können seitens ENSI tausch zu bestimmten technischen Themen unter internationale Experten im Beurteilungsprozess des den Aufsichtsbehörden und ihren technischen For Sachplans beigezogen werden. Das Projekt wurde 2014 mit der Finalisierung der 78 formen und internationaler Organisationen schungs und Beratungsorganisationen sehr wert voll sein kann. So könnte zum Beispiel die Diskus Ausblick sion, wie einzelne Aufsichtsbehörden technische Die zukünftige Plattform soll in einem neu bean Aspekte bei der Überprüfung von Gesuchen bewer tragten Anschlussprojekt der EU weiterentwickelt ten, zur gemeinsamen Erarbeitung technischer An werden. Das ENSI wird das Nachfolgeprojekt zu die forderungen führen. Eine mögliche Austauschform ser Plattform für ausgewählte Themen weiterverfol wären themenbezogene Sitzungen («topical sessi gen, aber vorläufig nicht mehr als Projektpartner ons») analog zu den Treffen der Integration Group teilnehmen. Dies beruht vor allem auf den zeitinten for the Safety Case der OECDNEA (siehe auch Ka siven Prüfarbeiten im Rahmen des Sachplans geolo pitel 3), da diese sehr informativ sind und effizient gischer Tiefenlager für Etappe 2 im Jahr 2015. organisiert werden können. Im Jahre 2014 wurden Vorschläge für eine zukünf tige Plattform und deren Organisation in einem Be richt festgehalten. Diese sieht verschiedene Arten der Nutzung vor: Austausch zu nationalen Erfahrungen und Tätig keiten bzgl. Ausbildung, existierender Sicherheits anforderungen, Methoden zur Überprüfung des Sicherheitsnachweises für geologische Tiefenla ger, Beteiligung der Bevölkerung sowie Identifi zierung gemeinsamer Forschungsschwerpunkte Austausch von Mitarbeitenden in den einzelnen Organisationen zur besseren gegenseitigen In formation, Unterstützung einzelner Organisa ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 1.7.7 Projekte zu Auslegung, Pilotlager und Monitoring eines geologischen Tiefenlagers Im Rahmen des schweizerischen Standortauswahl verfahrens (Sachplan geologische Tiefenlager) wur den von der Nagra für Etappe 1 sechs geologische Standortgebiete für ein SMALager (schwach und ENSIProjektbegleiter/in: Erik Frank (Monitoring), mittelaktive Abfälle) und drei Standortgebiete für AnnKathrin Leuz (Pilotlager), Meinert Rahn ein HAALager (hochaktive Abfälle) vorgeschlagen (Lagerauslegung) und nach Entscheid durch den schweizerischen Bundesrat in den Sachplan aufgenommen. In den Einleitung vorgeschlagenen Standortgebieten stehen aus In der schweizerischen Kernenergieverordnung wer schliesslich tonreiche Wirtgesteine zur Verfügung; den diverse Elemente der Auslegung eines geologi Betrachtungen zur Lagerauslegung und Lagerüber schen Tiefenlagers für radioaktive Abfälle festgelegt wachung (Monitoring) konzentrieren sich daher auf (Abbildung 35): Das Hauptlager dient der Einlage Aspekte, die in tonigen Gesteinen und den vorgese rung der Hauptabfallmenge, das Pilotlager enthält henen technischen Barrieren wichtig sind. einen kleinen, aber repräsentativen Anteil des Lage 2010 hatte das ENSI drei Forschungsprojekte zur rinventars. Die Testbereiche entsprechen einem loka Auslegung eines geologischen Tiefenlagers, zum len Felslabor für Experimente zu Bau, Betrieb, Ver darin integrierten Pilotlager und zum Monitoring schluss und Langzeitsicherheit. Im Pilotlager wird bis gestartet, mit denen abgeklärt werden sollte, ob zum Ablauf der gesetzlich geforderten Beobach über die aktuelle Richtlinie zur geologischen Tiefen tungsphase das Verhalten der Abfälle, der Endlager lagerung (ENSIG03) hinausgehend zusätzliche re behälter, der technischen Barrieren, der Verfüllung gulatorische Anforderungen zu stellen sind. Die und der Versiegelungsstrecken sowie des Wirtge Projekte sind gleichzeitig Teil des Forschungspro steins überwacht. Die Ergebnisse dieser Überwa gramms «Radioaktive Abfälle» der Arbeitsgruppe chung müssen auf das Hauptlager übertragbar sein des Bundes für die nukleare Entsorgung (Agneb). und dienen der Erhärtung des LangzeitSicherheits Zu zwei Projekten wurden neben den ENSIMitar nachweises. Die Ergebnisse aus dem Pilotlager bilden beitern externe Experten des ENSI, unter anderem somit eine wichtige Grundlage für den Entscheid des Vertreter der Standortkantone sowie die Nagra bei Lagerverschlusses nach der Beobachtungsphase. gezogen. Abbildung 35: Ein geologisches Tiefenlager besteht aus einem Hauptlager, einem Pilotlager und einem Felslabor. Ein Tiefen lager für hochaktive Abfälle (wie in der Abbildung schematisch gezeigt) ist 400–900 Meter unter Tage geplant. Schwach und mittelaktive Abfälle sollen in einer Tiefe von 200–800 Metern eingelagert werden. Quelle: ENSI ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 79 Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung formungen durch mechanisches Quellen), wäh Im Berichtjahr wurden für das Projekt «Pilotlager» (bei horizontaler Schichtung an der Wand eines zwei Sitzungen, für das Projekt «Lagerauslegung» horizontalen Tunnels) eine Gesteinskonsolidierung eine Sitzung abgehalten. Für das Projekt «Monito erfolgt. Dies führt zu einer über Monate anhalten ringkonzepte und einrichtungen» wurden die bis den Weiterentwicklung der EDZ (Excavation Distur Januar 2014 publizierten Schlussberichte aus dem bed Zone) mit einer um 25 Grössenordnungen er EUForschungsprojekt «MoDeRn» analysiert und höhten Permeabilität. die Ergebnisse in einem Zwischenbericht durch das Darüber hinaus wird im Projekt «Pilotlager» ver ENSI zusammengefasst. sucht, im Hinblick auf die geologische Tiefenlage rend in Bereichen mit hohem Porenwasserdruck rung auch Erfahrungen aus anderen Bereichen mit 80 Das Projekt «Pilotlager: Auslegung und Inven Grossprojekten und deren langjähriger Monitoring tar» untersucht die notwendigen Anforderungen programme zu nutzen. Aus diesem Grund wurden an das Pilotlager, an dessen Platzierung, Bestü im Berichtjahr Erfahrungen in der Überwachung ckung, die wichtigen zu überwachenden Prozesse von Stauanlagen der Schweiz vorgestellt und dis und Parameter sowie Möglichkeiten zur Einbezie kutiert. Das Sicherheitskonzept für Stauanlagen in hung von Interessengruppen. Beim Pilotlager stellt der Schweiz setzt sich aus der konstruktiven Sicher sich die Frage, wie der Stollenbau und die damit heit (Auslegung der Stauanlage), der Überwa zusammenhängenden Veränderungen der Wasser chung und dem Notfallkonzept zusammen. Ziel flüsse die zur Überwachung vorgesehenen Mes der Überwachung ist ein Verständnis des Verhal sungen beeinflussen. Im Berichtjahr wurden daher tens von Stauanlagen sowie ein frühzeitiges Erken die hydromechanischen Prozesse im Nahfeld eines nen von Anomalien im Zustand und im Verhalten Tunnels in gering durchlässigen Tongesteinen be einer Anlage. Daraus können dann geeignete Mass handelt. In kurzfristigen Zeiträumen von Stunden nahmen abgeleitet werden. Für jede Stauanlage bis Tagen findet aufgrund der geringen Permeabi gibt es ein Überwachungsreglement, in welchem lität des Tongesteins keine relevante Wasserbewe die Art der Kontrolle sowie deren Häufigkeit defi gung statt. Das Gestein verhält sich daher undrai niert sind. Die Überprüfung selbst erfolgt auf vier niert, so dass Deformationen direkt in Änderungen Ebenen, vom Talsperrenwärter über den erfahre des Porenwasserdrucks umgesetzt werden. Im Be nen Bauingenieur, den Experten bis zur Aufsichts reich einer Gesteinskompression tritt ein Anstieg behörde. Die ersten drei Ebenen erfolgen im Auf des Porenwasserdrucks auf, wodurch die effektive trag des Betreibers der Stauanlage. Die Über Spannung reduziert wird, welche die Tonpartikel wachung erfolgt über visuelle Kontrollen, Funkti durch Kapillarkräfte zusammenhält. Damit nähert onsproben und Überwachung einzelner Elemente. sich der Zustand des Gesteins dem Bruchkriterium. Anforderungen an die Messinstrumente sind, dass Im umgekehrten Fall (Dehnung des Gesteins) steigt die Qualität der Messdaten genügend genau und die effektive Spannung, was sich positiv auf die zuverlässig sowie die Messinstrumente widerstands Stabilität des Hohlraums auswirkt. Betrachtet man fähig gegenüber äusseren Einwirkungen sind (d.h. die kurzfristigen Auswirkungen des Tunnelbaus in kurzfristig robuste und langfristig langlebige Mess Abhängigkeit der Entfernung zur Ortsbrust, so instrumente). Für die gute Bedienbarkeit der Instru wird man, wie Messungen im Felslabor Mont Terri mente müssen die Messungen auf einfachen Prinzi zeigen, an Beobachtungspunkten in einer Entfer pien beruhen und Instrumente leicht abzulesen und nung von ≥ 15 Metern im intakten Gestein keine gut zugänglich sein. Ebenfalls müssen für die Konti Veränderung des Porenwasserdrucks mehr fest nuität der Messwerte die Instrumente einfach un stellen. In mittelfristigen Zeiträumen von Wochen terhalten und ersetzt werden können. Im Bereich bis Jahren wird die Wasserbewegung dagegen re der Stauanlagen werden auch automatisierte Mes levant. Durch den Tunnel entsteht ein Entwässe sungen durchgeführt, insbesondere wenn die Zu rungspfad, durch den die transiente Entwicklung gänglichkeit der Messstelle oder der Stauanlage der Porenwasserdrücke bestimmt wird. In Berei schlecht ist. Allerdings gelten diese nicht als ein zu chen mit starken plastischen Verformungen und lässiger Ersatz für Handmessungen, so dass diese dadurch niedrigen Porenwasserdrücken (bei hori parallel durchgeführt werden. zontaler Schichtung an der Firste und Sohle des Weiterhin wurde im Berichtjahr die zeitliche und Tunnels) wird ein Anstieg des Porenwasserdrucks räumliche Entwicklung der Prozesse im HAA und auf das mittelfristig stabile Niveau auftreten (Ver SMANahfeld vorgestellt und diskutiert. Im HAA ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Nahfeld spielen dabei die Wechselwirkung von ringTechniken, Entwicklung neuer Monitoring Spritzbeton mit Bentonit und/oder Opalinuston Messmethoden, MonitoringBeispiele anhand von und die Temperaturentwicklung eine besondere Fallstudien, Einbezug verschiedener Interessengrup Rolle. Für die Auswirkungen des Spritzbetons er pen sowie Berichterstattung und Zusammenfassung gibt sich aus der Massenbilanz des Hydroxides eine der Resultate in einem SyntheseSchlussbericht). Das Umwandlungszone von maximal 4–13 cm (in 1 ENSI hat die wichtigsten Ergebnisse des MoDeRn Million Jahren). Erhöhte pHWerte (pH > 9) in Ben Projektes in einem Zwischenbericht ausgewertet und tonit und Opalinuston beschränken sich auf Zonen zusammengestellt. Der Zwischenbericht geht auch von weniger als 10 cm nach 100’000 Jahren. Die auf das MonitoringExperiment des ENSI im Felslabor Wärmeproduktion der Abfälle führt in der inneren Mont Terri und die Erfahrungen mit Langzeitmessun Hälfte des Bentonits (nahe Stahlbehälter) zu Tem gen im Felslabor ein und gibt einen Ausblick auf die peraturen bis maximal ~130 ºC. Dies führt zur Auf weiteren geplanten Arbeiten des MonitoringProjek lösung und Ausfällung von amorphen Silikaten, tes. In dem Zwischenbericht kommt das ENSI zum Sulfaten und eventuell Karbonaten im Bereich des Schluss, dass mit dem MoDeRnProjekt systematisch Stahlbehälters. Ausserdem kommt es zu Änderun und umfassend konzeptuelle Grundlagen und Stra gen in der Porosität und zur Bildung von Wegsam tegien zum Monitoring eines geologischen Tiefenla keiten. Es werden negative Einflüsse auf die Quell gers erarbeitet und die heute vorliegenden techni fähigkeit und die Transporteigenschaften erwartet. schen Möglichkeiten breit aufgezeigt wurden. Neue Für die äussere Hälfte des Bentonits werden nach technische Methoden wurden anhand von Demons etwa 80 Jahren eine vollständige Aufsättigung und trationsexperimenten entwickelt und ihre Anwen Temperaturen nicht über 100 ºC erwartet. Dadurch dung für das Monitoring an Fallbeispielen erprobt sollten in diesem Bereich keine signifikanten che und getestet. Im Vordergrund stehen kabellose Mess mischen Umwandlungen auftreten. systeme, die ihre Daten mit Hilfe von elektromagne Weitere Themen waren das mögliche Inventar des tischen Wellen übermitteln, zerstörungsfreie geophy Pilotlagers für SMAAbfälle sowie eine Diskussion sikalische Abbildungsmethoden (seismische oder über die geeignete Länge der Beobachtungsphase. geoelektrische Tomographie) und die Glasfasertech nologie. Die Ergebnisse zeigen, dass ein zuverlässiges Das Projekt «Monitoringkonzept und einrich Monitoring eines geologischen Tiefenlagers über tungen» fokussiert auf alle Schritte der Überwa lange Zeiträume mit einer Vielzahl verschiedener re chung, angefangen bei einer dem Bau eines dundant und diversitär ausgelegter Messsysteme Felslabors vorangehenden Umweltüberwachung grundsätzlich möglich ist. Das MoDeRnProjekt hat (Erfassung der ungestörten Umweltbedingungen = auch die Grenzen heutiger Technologien und den Be Baseline conditions), der Messung der durch den darf weiterer Forschungs und Entwicklungsarbeiten Bau hervorgerufenen Veränderungen, der Messung aufgezeigt. Dies betrifft unter anderem die Verbesse der Gesteinseigenschaften zur Prüfung der Stand rung der Reichweite drahtloser Datenübertragung, orteignung bis hin zum Messprogramm während die Verbesserung der Auflösung geophysikalischer der Betriebs und Beobachtungsphase einschliess MonitoringTechniken sowie die Entwicklung draht lich des ordnungsgemässen Lagerverschlusses. Das loser Energieübertragung zur Energieversorgung ka Projekt soll dem ENSI einen möglichst breiten und belloser Messsysteme. vollständigen Überblick über mögliche Monitoring konzepte und techniken verschaffen. Es soll zudem Das Projekt «Lagerauslegung» beschäftigt sich Entscheidungsgrundlagen für die Anforderungen mit der Auslegung der verschiedenen Lagerteile an die Überwachung eines Pilotlagers liefern. und deren Beziehung zueinander sowie mit der Er Die Aktivitäten des Projekts «Monitoringkonzept und schliessung und bautechnischen Auslegung der einrichtungen» konzentrierten sich 2014 auf die untertägigen Anlagen. Das Projekt wurde 2011 Sichtung und Auswertung der Resultate des EUFor gestartet, bis Januar 2014 wurden 18 Fachsitzun schungsprogrammes MoDeRn (Monitoring Develop gen durchgeführt. Für 2015 ist nur noch eine ab ments for Safe Repository Operation and Staged Clo schliessende Sitzung zur Diskussion des Schlussbe sure), welche in insgesamt 18 Berichten dokumen richts geplant. tiert und auf der WebSeite www.modernfp7.eu Die fachliche Diskussion des für die Projektarbeit veröffentlicht wurden. Die Arbeiten des EUProjektes erstellten umfangreichen Fragebogens zu ausle umfassten 6 Themenbereiche zum Monitoring gungsrelevanten Themen bei SMA und HAALa (Monitoringziele und strategien, Stand von Monito gern wurde 2014 abgeschlossen. Alle Fragen wur ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 81 82 den seitens der im Projekt beigezogenen Experten Ausblick jeweils zunächst individuell beantwortet und die Für alle drei Projekte wurde die fachliche Arbeit im Antworten anlässlich einer Sitzung 2014 fachlich Berichtjahr abgeschlossen. Die Finalisierung der diskutiert. Anschliessend fasste das ENSI aus den Schluss bzw. Zwischenberichte ist für Anfang Antworten die für die Sicherheit relevanten Punkte 2015 geplant. Mit der Publikation der Schlussbe zusammen. Im Januar wurde neben dem Fragebo richte zum internationalen EUForschungsprojekt gen ebenso das aufgrund der Diskussionen sukzes MoDeRn konnte bezüglich Monitoring ein vorläu sive gewachsene Glossar mit Begriffen zur Lage figer Zwischenbericht verfasst werden. Das ENSI ist rauslegung finalisiert. sich bewusst, dass das Thema des Monitorings in Neben einer Bilanz bezüglich der für dieses Projekt künftigen Etappen des Standortauswahlverfahrens geplanten Fragestellungen wurden die für ein Fol und der Lagerrealisierung wiederholt angegangen geprojekt relevanten Fragestellungen diskutiert. Es werden muss. Es ist aktuell davon auszugehen, wurde dazu grundsätzlich festgehalten, dass eine dass noch vor Ende des Sachplanverfahrens (d.h. definitive Festlegung der Themen eines Folgepro nach aktueller Planung ca. 2027) bereits ein erstes jektes sich an den Resultaten der Ergebnisse aus Monitoring zur Erstellung einer Ausgangsbasis für Etappe 2 orientieren soll. spätere MonitoringSchritte erfolgen wird. Für die beiden Projekte «Pilotlager: Auslegung und Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Inventar» und «Lagerauslegung» sind 2015 bis auf Das schrittweise Vorgehen im Sachplan geologische ren Aktivitäten geplant. Die thematischen Arbeiten das Finalisieren der Zwischenberichte keine weite Tiefenlager und bei der anschliessenden Realisie ruhen aufgrund der Beurteilungsarbeiten zum rung eines geologischen Tiefenlagers umfasst auch Gutachten zu Etappe 2 des Sachplans geologische eine Weiterentwicklung der zugehörigen Anforde Tiefenlager. Zukünftige Arbeiten zu Fragen der La rungen gemäss Stand von Wissenschaft und Tech gerauslegung und zur Konzipierung des Pilotlagers nik. Die Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Ge werden nach den Beurteilungsarbeiten zur Etappe mäss Richtlinie ENSIG03 ist bei jedem Schritt der 2 des Sachplans geologische Tiefenlager (d. h. Realisierung eines geologischen Tiefenlagers der ak nach aktueller Planung nicht vor Anfang 2016) tuelle Stand von Wissenschaft und Technik zu berück wieder aufgenommen. sichtigen und es müssen auch Alternativen aufge zeigt werden, um die Wahl der Auslegung, des Monitoringkonzepts und der technischen Umset zung sicherheitstechnisch zu begründen. Mit den drei Projekten wurde ein über den Bund hinausgehender Einbezug von Fachleuten erreicht, um relevante As pekte und Fragestellungen breit zu diskutieren. Aus den Projekten hat sich kein unmittelbarer Revisions bedarf für die Richtlinie ENSIG03 ergeben. Projekt DECOVALEX: Finanzierende Organisationen. Abkürzung Organisation Land Funktion BGR & UFZ Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zusammen mit dem Helmholtzzentrum für Umweltforschung Deutschland Geowissenschaftlicher Dienst CAS Chinese Academy of Sciences China Forschungseinrichtung DOE U.S. Department of Energy & Lawrence Berkeley National Laboratory USA Betreiber ENSI Swiss Federal Nuclear Safety Inspectorate Switzerland Aufsichtsbehörde IRSN Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire Frankreich Forschungseinrichtung der Aufsichtsbehörde JAEA Japan Atomic Energy Agency Japan Betreiber KAEARI Korea Atomic Energy Research Institute Korea Forschungseinrichtung NDA Nuclear Decommissioning Authority Grossbritannien Betreiber U.S.NRC U.S. Nuclear Regulatory Commission USA Aufsichtsbehörde RAWRA Radioactive Waste Repository Authority Tschechien Betreiber ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 1.7.8 DECOVALEX-2015 Project nannten Funding Organisations können wiederum zusätzliche Forschungsteams beauftragen und fi Auftragnehmer: KöniglichTechnische Hochschule nanzieren. (KTH), Stockholm Für DECOVALEX2015 wurden 5 Aufgaben defi ENSIProjektbegleiter: Bastian Graupner niert: Task A: SEALEX insitu test in Tournemire (vorgeschlagen durch IRSN, Frankreich), Task B1: Einleitung HEE insitu heater test im Felslabor Mont Terri Das Projekt DECOVALEX ist eine internationale For (vorgeschlagen durch EUProjekt PEBS ), Task B2: schungskooperation, die von der KTH in Stockholm EBS experiment in Horonobe URL (vorgeschlagen koordiniert wird. Sie soll das Verständnis für gekop durch JAEA, Japan), Task C1: THMCModellierung pelte thermische, hydraulische, mechanische und von rock fractures (vorgeschlagen durch das Law chemische Prozesse (THMC) in geologischen Syste rence Berkeley National Laboratory, USA) und Task men vertiefen und die Fähigkeit zur numerischen C2: Bedrichov Tunnel insitu experiment (vorge Modellierung dieser Prozesse verbessern. DECOVA schlagen durch RAWRA, Tschechien). 83 LEX steht für «DEvelopment of COupled models waste isolation». Das Projekt begann auf Anregung Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung der schwedischen Aufsichtsbehörde 1992 mit der Das ENSI nimmt mit sieben weiteren Organisatio Phase I. Es hat seitdem entscheidend dazu beigetra nen an der Aufgabe B1 teil. Das ENSI möchte mit gen, Programme zur numerischen Modellierung ge dem Projekt die Weiterentwicklung der eigenen koppelter Prozesse zu entwickeln und zu verbessern Modellierfähigkeiten insbesondere für die Langzei sowie diese anzuwenden. An dem Projekt waren tentwicklung des Nahfelds im Umfeld eines geolo Entsorgungspflichtige für radioaktive Abfälle und gischen Tiefenlagers vorantreiben. Aufsichtsbehörden aus verschiedenen Ländern Eu Ziel der Aufgabe B1 ist es, das gekoppelte THMVer ropas, Asiens und Amerikas beteiligt. halten von Bentonit und Opalinuston des HEEHeiz Im April 2012 begann die bis 2015 laufende Phase experiments im Felslabor Mont Terri numerisch zu si VI. Neben dem ENSI nehmen weitere neun das Pro mulieren und mit Messungen zu vergleichen. Für die jekt finanzierende Organisationen teil. Diese soge schrittweise Bearbeitung der Aufgabe B1 wurden and their VALidation against EXperiments in nuclear Abbildung 36: Umsetzung des Experiments (links, Villar 2012) in einem radialsymmetrischen 2DModell aus dreieckigen Elementen (sogenannte finite Elemente, Mitte). Die Darstellung rechts zeigt die gesamte Säule und die Darstellung in der Mitte zeigt eine vergrösserte Darstellung des Bereichs um die Heizplatte. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 84 Abbildung 37: Vergleich der gemessenen und berechneten Werte für die Heizplatte (a: Temperatur), für die drei Sensoren innerhalb der Bentonitpellets (bd: Temperatur & relative Luftfeuchtigkeit LF, Wassersättigung nicht gemessen) sowie für den Quelldruck (e) und die aufgenommene Wassermenge (f). meas=gemessene Werte. Quelle: ENSI. vier Teilaufgaben definiert. Aufgabe 1a befasst sich nem späteren Zeitpunkt wurde zusätzlich vom obe mit einer Simulationsstudie zum Opalinuston basie ren Ende der Säule Wasser in das System gegeben. rend auf dem HEDExperiment des Projekts Mont In der mit Bentonitpellets gefüllten Säule kommt es Terri. In Aufgabe 1b wird basierend auf experimen daraufhin zur Ausbildung eines Quelldrucks. tellen Daten das THMVerhalten von Bentonit nume Mit der Modellierung dieser Experimente wird ein risch simuliert. Die Aufgaben 2 und 3 werden sich vertieftes Verständnis für die ablaufenden Prozesse dann mit der Simulation des HEEExperiments be angestrebt. Ein entscheidender Faktor für die Kali fassen. Das Projektziel des Berichtsjahres war der Ab brierung des Modells ist die ungesättigte Wärme schluss der Bearbeitung der Aufgabe B11b sowie leitfähigkeit der Bentonitpellets. der Beginn der Arbeiten zu B12 und B13, deren Ab Abbildung 37 zeigt einen Vergleich von gemessenen schluss bis April 2015 vorgesehen ist. und berechneten Ergebnissen. Das Modell bildet die Untersuchungsgegenstand der Aufgabe B11b sind Temperaturentwicklung über die Zeit sowohl an der Versuche des spanischen Forschungszentrums Cie Heizplatte als auch an den drei eingebauten Senso mat in Barcelona. In den Experimenten wurden ren gut ab (a–d). Die Schwankungen in den Mess 50 cm hohe Säulen mit Bentonitpellets bzw. mit ei werten der drei Sensoren werden durch Schwan ner Sand/BentonitMischung gefüllt. Abbildung 36 kungen der Labortemperatur verursacht. Am Verlauf zeigt eine Skizze des Experiments sowie dessen Um der relativen Luftfeuchtigkeit ist die Verlagerung des setzung in ein Modellgitter. Anschliessend wurde Wassers in Folge von Verdunstung und Kondensa die am Boden befindliche Heizplatte in 2 Schritten tion zu erkennen. So wird der anfängliche Anstieg auf 100 °C und später auf 140 °C geheizt. Über drei der relativen Luftfeuchtigkeit in Sensor 3 (dem un in der Säule installierte Sensoren für Temperatur und tersten Sensor) durch die Verdunstung von Wasser relative Luftfeuchtigkeit wurde die zeitliche Entwick in der Nähe der Heizplatte und die Kondensation im lung dieser Parameter in den Entfernungen 0.1, Bereich des Sensors verursacht. Später wird das 0.22 und 0.4 m von der Heizplatte beobachtet. In Wasser weiter nach oben in Richtung der Sensoren der ersten Phase ist eine Verlagerung des Anfangs 2 und 1 verlagert, so dass dort die relative Luft wassergehaltes in der Säule zu beobachten. Zu ei feuchte steigt. Für die Wassersättigung liegen keine ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Messwerte vor. Dessen berechneter Verlauf für Sen Ausblick sor 1 (d) verdeutlicht die Wasseraufnahme des Ben Im Jahr 2013 wurde das THMVerhalten des tonits nach Öffnen des Ventils. Opalinustons durch Nachrechnen des Heizexperi Die Wasseraufnahme (f) durch den Bentonit wird in ments HED untersucht. Im letzten Jahr lag der der Berechnung im Vergleich zu den Messwerten Fokus auf dem THMVerhalten von Bentonit durch unterschätzt. Die resultierenden gemessenen Quell das Nachrechnen des Säulenversuchs mit Bentonit drücke (e) stimmen mit den sich ausbildenden ge pellets. Im nächsten Jahr sollen die Erfahrungen messenen Drücken am Ende des Experiments gut aus beiden Vorarbeiten zusammengeführt werden, überein. Der Anstieg der gemessenen Quelldrücke indem das HEE Heizexperiment mit einer Bentonit verläuft jedoch schneller als berechnet. füllung im Opalinuston nachgerechnet wird. Mit Die Modellierung des Experiments mit der Sand dieser Aufgabe wird auch das Projekt DECOVA BentonitpelletMischung wird derzeit durch die Uni LEX2015 abgeschlossen. Die Bearbeitung wird versität Kiel durchgeführt. Die Ergebnisse werden auch im Jahr 2015 durch ein Forschungsteam der im nächsten Jahresbericht dokumentiert. Universität Kiel unterstützt, welches sich insbeson dere mit der Sensitivität der Modellergebnisse be Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit züglich der Ungewissheiten in den Materialpara metern befassen wird. Die Teilnahme am Projekt DECOVALEX2015 hat für das ENSI eine hohe Bedeutung. Die Bearbeitung der Aufgaben im Task B1 erweitert die interne Fachkom 1.7.9 Datierung quartärer Sedimente im Alpenvorland petenz hinsichtlich der für die LangzeitSicherheits betrachtung relevanten Modellierung von THMC Auftragnehmer: Institut für Geologie, Prozessen im Bentonit und im Opalinuston. Diese Universität Bern und ähnliche Modelle werden zur sicherheitstechni ENSIProjektbegleiter: Andreas Dehnert schen Beurteilung der in der Planung befindlichen Bericht der Forscher in Anhang A Tiefenlagerprojekte eingesetzt. DECOVALEX2015 stärkt zudem die internationale Vernetzung des Einleitung ENSI. So konnten gute Kontakte zum Lawrence Ber Fünf von sechs der vorgeschlagenen Standortge keley National Laboratory (USA), zur U.S.NRC, zur biete für geologische Tiefenlager befinden sich in IRSN und zur BGR/UFZ aufgebaut werden. der Nordschweiz und sind teilweise von den Sedi menten der quartären Eiszeiten bedeckt. Die klassi Abbildung 38: Schematische Darstellung der verschieden Höhenniveaus quartärer Sedimenteinheiten in der Nordschweiz, mit Niederterrasse (NT), Hochterrasse (HT), Tiefere Deckenschotter (TDS) und Höhere Deckenschotter (HDS). Um zuverlässige Prognosen zur zukünftigen Landschaftsentwicklung aufstellen zu können, ist insbesondere das Ablagerungsalter der Höheren Deckenschotter von grosser Bedeutung. Ihre Ablagerungshöhe dokumentiert die Höhe der ehemaligen Landschaftsoberfläche. Mit Hilfe des zu bestimmenden Alters kann die erfolgte Erosionsleistung seit der Ablagerung der Deckenschotter berechnet werden, welche wiederum Hinweise auf die zu erwartende langfristige Landschaftsentwicklung liefert. Quelle: Verändert nach Graf und Müller (1999). ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 85 Abbildung 39: Beprobung der Höheren Deckenschotter in der ehemaligen Kiesgrube Summerhalden am Stadlerberg im Mai 2013. Foto: N. Akçar (Universität Bern). 86 sche Aufteilung der Ablagerungen in vier grosse Eis Um die deutlich älteren Deckenschotter zu datieren, zeiten ist in den letzten Jahrzehnten durch ein wurde seitens ENSI und der Universität Bern ein For differenzierteres Bild von mehr als einem Dutzend schungsprojekt zur Altersbestimmung mittels kos Eisvorstösse ersetzt worden (Preusser et al. 2011). mogener Nuklide von Beryllium (10Be) und Alumi Während der Vorstösse wurden Täler zum Teil mehr nium (26Al) gestartet. Diese Methodik ermöglicht fach durch Gletscher ausgeräumt und anschliessend unter idealen Voraussetzungen die Datierung von wieder gefüllt. Um sowohl die Dynamik der glazia Sedimenten mit einem Alter von bis zu 5 Millionen len Erosion verstehen, als auch um genauere Erosi Jahren (Dehnert und Schlüchter 2008). Das Projekt onsraten bestimmen zu können, müssen die Alter wird im Rahmen einer Dissertation am Institut für der einzelnen quartären Schichten bekannt sein. Geologie der Universität Bern bearbeitet und soll an Für das Verständnis der Landschaftsentwicklung im hand von mehreren Schlüssellokalitäten die Alter nördlichen Alpenvorland sind die sogenannten De verschiedener ckenschotter besonders interessant. Sie wurden zu stimmen. Hierdurch soll auch die Frage beantwortet einer Zeit abgelagert, als die Landschaftsoberfläche werden, ob die vorhandenen Schotter in einer Phase um mehrere hundert Meter höher lag als heute. oder in mehreren zeitlich voneinander getrennten Seither wurde sie bis auf das heutige Niveau abge Phasen abgelagert wurden. Mit Hilfe der Resultate tragen, so dass die Erosionsreste der Deckenschotter können anschliessend Erosionsraten bestimmt und nur mehr als hochgelegene Plateaus, wie zum Bei diese (unter Annahme einer erosiven Kompensation spiel auf dem Irchel im Kanton Zürich, erhalten sind der Hebung) mit den geodätisch bestimmten aktu (Abbildung 38). Mit Hilfe der Datierung der Ablage ellen Hebungsraten verglichen werden. Deckenschotterablagerungen be rungszeit der Deckenschotter kann auf die langfris schlossen werden. Aufgrund der erhöhten Lage der Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Deckenschotter ist klar, dass sie älter sein müssen als Bereits im Herbst 2012 wurde, in Zusammenarbeit die eiszeitlichen Ablagerungen, welche die heutigen mit dem Institut für Prähistorische und Naturwis Flusstäler füllen. Eine Altersbestimmung war jedoch senschaftliche Archäologie der Universität Basel, tige Abtragung des nördlichen Alpenvorlands ge bisher aufgrund fehlender Datierungsmethoden ein als Tieferer Deckenschotter kartiertes Vorkom nicht möglich. Die bislang verfügbaren direkten Da men an der südöstlichen Stadtgrenze von Pratteln tierungsverfahren sind nur auf deutlich jüngere bei Basel beprobt. Hierzu wurden acht Sediment Schichten anwendbar, deren Alter häufig mit der proben entnommen. An der Lokalität wurde 1974 RadiokohlenstoffMethode ( C) und der Methode ein Faustkeil gefunden. Als Nebenprodukt des Pro der optisch stimulierten Lumineszenz (OSL) be jekts kann dieser indirekt durch die Bestimmung stimmt werden können. Diese Methoden eignen des Alters der Fundschicht datiert werden. Den sich für maximale Alter von circa 50 000 (14C) bzw. Forschenden gelang es, aus dem beprobten Mate 200 000 Jahren (OSL). rial ausreichend kosmogenes 14 10 Be für eine Datie ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 rung zu extrahieren und die Sedimente auf min Methode keine Altersinformationen gewonnen destens 230 000 bis 290 000 Jahre vor heute zu werden. Die hierfür analysierten Proben ergaben datieren. Das erzielte Ergebnis ist in guter Überein unerwartete Nuklidverhältnisse von stimmung mit der bisherigen archäologischen Ein welche auf eine ungenügende Abschirmung von stufung der Fundstelle auf 300 000 bis 400 000 der kosmischen Strahlung schliessen lassen. Die Ur Jahre vor heute. Auch wenn die untersuchte Loka sachen hierfür werden von den Forschenden der lität in der Nordwestschweiz nicht zu den Schlüs zeit geklärt. Der Aufschluss Irchel Steig wurde im 26 Al zu 10 Be, sellokalitäten des Projekts zählt, untermauert diese Sommer 2014 auch für eine Datierung mittels der Studie das Potenzial der Sedimentdatierung mittels 10 kosmogener Nuklide. konnten ebenfalls aufbereitet und auf ihre 10BeGe BeTiefenprofilMethode beprobt. Diese Proben Im Frühjahr 2013 wurden die Vorkommen der Hö halte untersucht werden. Die Berechnung der Alter heren Deckenschotter am Stadlerberg sowie auf ist gegenwärtig in Bearbeitung. Resultate hierzu dem Irchel beprobt. Am Stadlerberg wurden in der werden im ersten Quartal 2015 erwartet. ehemaligen Kiesgrube Summerhalden 16 Proben Somit stellt die Datierung des StadlerbergVorkom entnommen (Abbildung 39), auf dem Irchel 9 Pro mens aktuell die einzige direkte Altersbestimmung ben im Aufschluss Hütz (Abbildung 40) sowie 20 der Höheren Deckenschotter der Nordschweiz dar. weitere in der verwaisten Kiesgrube Steig. Die Vor Der bestimmte Altersbereich ist in sehr guter Über kommen am Irchel sind für das Projekt von zentra einstimmung mit der methodisch unabhängigen ler Bedeutung, da 1994 Säugetierreste gefunden Alterskontrolle durch Säugetierreste am Irchel. Die wurden, mit deren Hilfe das Alter der Deckenschot Datierung mittels kosmogenem ter auf 1.8–2.6 Millionen Jahre eingegrenzt werden die Höheren Deckenschotter die bislang ältesten konnte (Bolliger et al. 1996). Diese indirekte Datie eiszeitlichen Ablagerungen der Schweiz darstellen rung kann als eine verlässliche Alterskontrolle zu und markiert auch für die allgemeine Quartärfor den im Projekt durchgeführten Datierungen mittels schung der Schweiz einen Meilenstein. kosmogener Nuklide herangezogen werden. Um das Verständnis der DeckenschotterAbla Diese Proben wurden im Jahr 2014 aufbereitet und gerungen zu ergänzen, wurden von den Forschen 10 untersucht. Mittels eines BeTiefenprofils konnten den neben den Datierungsstudien auch lithologi die Deckenschotter des Stadlerbergs auf ein Alter sche Analysen zur Bestimmung der Sedimenther von mindestens 1.7 bis 2.1 Millionen Jahre datiert kunft durchgeführt. Mittels Geröllanalysen konnte werden. Für die Aufschlüsse Irchel Hütz und Irchel gezeigt werden, dass die DeckenschotterVorkom Steig konnten mittels der sogenannten Isochron men des Stadlerbergs am Beprobungsort als litholo 10 Be belegt, dass Abbildung 40: Beprobung der Höheren Deckenschotter des Irchel im natürlichen Aufschluss Hütz (Mai 2013). Die rote Linie markiert den Kontakt zwischen Sandsteinen der Molasse und den überlagernden Deckenschottern. Durch die unmittelbare Nähe zur Felsoberfläche (Molasse) ist dieser Aufschluss von strategischer Bedeutung für das Projekt, da hier die ältesten Sedimente der DeckenschotterEinheiten untersucht werden können. Foto: N. Akçar (Universität Bern). ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 87 88 Abbildung 41: Aufschluss in den Tieferen Deckenschottern der Lokalität RechbergSonnenhalde im Klettgau (während eine Feldbegehung im März 2012). Der Aufschluss wurde im Herbst 2014 durch die Forschenden beprobt. Foto: N. Akçar (Universität Bern). gisch durchgängige Einheit in Richtung SüdSüd der Nordschweiz. GeodäsieMessungen weisen west geschüttet wurden. Auch der Aufschluss Irchel dort auf aktuelle Hebungsraten im Bereich von 0.0 Steig besteht aus einer lithologisch homogenen Ein bis 0.2 mm pro Jahr hin. Für die Beurteilung der heit, welche in Richtung NordNordwest abgelagert Langzeitsicherheit geologischer Tiefenlager müs wurde. Das Geröllspektrum, insbesondere das Vor sen langfristige Prognosen für die Hebung (und handensein von VerrucanoKonglomeraten, deutet gleichzeitige Erosion) erstellt werden. Diese Prog in beiden Lokalitäten auf Liefergebiete im Einzugs nosen orientieren sich an den langfristigen Erosi bereich des RheinLinthGletschers hin. Diese Ergeb ons und Hebungsraten. Bei einem Lager für nisse sind plausibel und in Übereinstimmung mit schwach und mittelaktive Abfälle (SMA) sind da den von Graf (1993) publizierten Angaben. bei die letzten 100 000 Jahre, bei einem Lager für Im Herbst 2014 wurde ein Vorkommen der Tiefe hochaktive Abfälle (HAA) die letzten 1 000 000 ren Deckenschotter zur Altersbestimmung durch Jahre relevant. Für die Bestimmung langfristiger die Forschenden beprobt. Die ausgewählte Lokali Hebungsraten sind die Deckenschotter als älteste tät RechbergSonnenhalde im Klettgau stellt eine und heute am höchsten gelegene quartäre Abla ehemalige Kiesabbaustelle dar (Abbildung 41). Die gerungen des Alpenvorlandes prädestiniert. Sie Forschenden konnten fünf Proben aus dem oberen sollen aufzeigen, ob die heute gemessenen He Teil der insgesamt ca. 15 m mächtigen anstehenden bungsraten einer nur kurzfristig gültigen Rate oder Deckenschotter gewinnen. einem mit langfristigen Raten vergleichbaren Wert Neben den oben beschriebenen Feld und Laborar entsprechen. Die Forschungsergebnisse fliessen in beiten wurden die Ergebnisse des Pilotprojekts an die Bewertung der Standortgebiete ein und dienen den Deckschottervorkommen bei Mandach veröf damit unmittelbar der Aufsichtstätigkeit des ENSI. fentlicht (Akçar et al. 2014). Zusätzlich wurden die gewonnenen Erfahrungen bei der optimierten che Ausblick mischen Aufbereitung zur Publikation an die Fach Im Jahr 2015, dem dritten und letzten Projektjahr, zeitschrift «Nuclear Instruments and Methods in werden die Analysen der Lokalitäten Irchel (Litholo Physics Research» übermittelt. Publikationen zu den gie) und Rechberg (Datierung und Lithologie) abge erzielten Resultaten der Studien von Pratteln und schlossen. Sämtliche erhobenen Daten werden ge Stadlerberg befinden sich aktuell in Vorbereitung. samthaft geologisch sowie in Zusammenhang mit bestehenden Daten interpretiert. Die begonnenen Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit wissenschaftlichen Publikationen der Studien Prat Die geologischen Standortgebiete zur Entsorgung die Vorbereitung einer Veröffentlichung zu den neu radioaktiver Abfälle liegen mit einer Ausnahme in beprobten Tieferen Deckenschottern im Klettgau. teln und Stadlerberg werden finalisiert. Hinzu kommt ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Zitierte Literatur Akçar N., IvyOchs S., Alfimov V., Claude A., Graf H.R., Dehnert A., Kubik P.W., Rahn M., Kuhlemann J., Schlüchter C. (2014): The first major incision of the Swiss Deckenschotter landscape. Swiss Journal of Geoscience 107, 337–347. DOI: 10.1007/ s0001501401766. Bolliger T., Feijar O., Graf H., Kälin D. (1996): Vor läufige Mitteilung über Funde von pliozänen Klein säugern aus den höheren Deckenschottern des Ir chels (Kt. Zürich). Eclogae Geologicae Helvetiae 89, 1043–1048. Dehnert A., Schlüchter C. (2008): Sediment burial dating using terrestrial cosmogenic nuclides. E&G Quaternary Science Journal 57, 210–225. DOI: 10.3285/eg.57.12.8. Graf H.R. (1993): Die Deckenschotter der zentralen Nordschweiz, Dissertation Diss. ETH Nr: 10205, ETH Zürich, Zürich. Graf H.R., Müller B.U. (1999): Das Quartär: Die Epoche der Eiszeiten, in Bolliger T., ed., Geologie des Kantons Zürich: Thun, Ott Verlag, p. 71–95. Preusser F., Graf H.R., Keller O., Krayss E., Schlüch ter C. (2011): Quaternary glaciation history of northern Switzerland. E&G Quaternary Science Journal 60, 282–305. DOI: 10.3285/eg.60.23.06. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 89 2. Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Anlagen Das ENSI ist in ein internationales Netzwerk zur sich verpflichtet, Vorkommnisse von globalem In Erfassung und Verbreitung von Betriebserfahrung teresse oder ab der INESStufe 2 zeitnah an die eingebunden. Über diesen Verbund erhält das IAEA zu melden. Die IAEA ihrerseits verbreitet ak ENSI Information aus Kernanlagen rund um den tuelle Meldungen öffentlich über ihre NewsWeb Globus und stellt im Gegenzug Betriebserfahrung site (http://wwwnews.iaea.org/) aus Schweizer Kernanlagen zur Verfügung. Vor Im Kalenderjahr 2014 wurden der IAEA 14 Vor kommnisse sind ein wichtiger Bestandteil dieser kommnisse der INESStufen 2 oder höher gemeldet: Betriebserfahrung. Zwei wesentliche Knotenpun Seit dem Jahr 2008 gibt es in Europa einen weite kte dieses Netzwerks sind Dienste der Internatio ren Knotenpunkt im Erfahrungsnetzwerk: das Eu nalen Atomenergieorganisation IAEA mit Sitz in ropean Clearinghouse on Operational Experience Wien in Zusammenarbeit mit der Nuclear Energy Feedback mit Sitz im niederländischen Petten, bei Agency NEA der OECD mit Sitz in IssylesMouli dem das ENSI seit März 2013 die Funktion des neaux bei Paris (Abbildung 1): Chair of Technical Board and Steering Committee Das Incident Reporting System IRS sammelt Be übernommen hat. Diese Institution unterstützt ihre richte über Vorkommnisse, bereitet diese auf und Mitglieder bei der Bereitstellung und Umsetzung stellt sie in einer Datenbank den Mitgliedslän von Betriebserfahrung auf nationaler Ebene und dern zur Verfügung. Die Vertreter der Mitglieds führt Analysen zu Schwerpunktthemen durch. länder (IRSKoordinatoren) treffen sich periodisch Als weitere Informationsquellen dienen periodische zum internationalen Erfahrungsaustausch. Berichte oder Mitteilungsorgane ausländischer An Die internationale Ereignisskala INES wurde zur lagen und Behörden sowie die Teilnahme an inter Einstufung von nuklearen und radiologischen nationalen Arbeitsgruppen, wie beispielsweise die Ereignissen erstellt und dient als Kommunika Working Group on Operational Experience WGOE tionsmittel gegenüber der Öffentlichkeit. Die der NEA. Auch Pressemeldungen werden systema Berichte über Vorkommnisse werden in einer tisch nach Vorkommnissen durchsucht. Liegen sol Datenbank gesammelt, welche den Mitglieds che vor, wird versucht, über das fachliche Netzwerk ländern zur Verfügung steht. nähere Informationen über den Vorfall einzuholen. Das Netzwerk der nationalen IRSKoordinatoren Das ENSI verfolgt kontinuierlich eingehende Mel und INESBeauftragten ermöglicht einen raschen dungen über Vorkommnisse in ausländischen An Informationsaustausch nach dem Auftreten von lagen und wertet diese durch Fachgruppen und Ereignissen. Die Mitgliedsländer der IAEA haben spezialisten aus. Es klärt, ob ein Vorkommnis Aus INESStufe Bezeichnung Kurzbeschreibung 2 Zwischenfall Die meisten Vorkommnisse waren auf Bestrahlung von Personen mit resultierenden Strahlendosen oberhalb der zulässigen nationalen Grenzwerte in Industrie und Medi zin zurückzuführen. Darüber hinaus handelt sich bei einem Vorkommnis um eine Nichtbeachtung von Prozeduren bei der Wartung an zwei Bestrahlungsanlagen in der Industrie ohne tatsächliche Exposition. Bei einem weiteren Vorkommnis wurden eine gravierende Schwächung der gestaffel ten Sicherheitsvorsorge, die die Steuerstäbe eines Forschungsreaktors in den Nieder landen betraf, beim abgeschalteten Reaktor entdeckt: Nach der Ursachenanalyse wurde die Konstruktion der Steuerstäbe angepasst. Anschliessend konnte der For schungsreaktor wieder seinen Betrieb aufnehmen. Bei einem weiteren letzten Vorkommnis wurde ebenfalls eine gravierende Schwächung der gestaffelten Sicherheitsvorsorge in einer Isotopenproduktionsfabrik festgestellt, die nach eingehender Analyse durch eine Verbesserung der Prozeduren behoben wurde. 3 ernsthafter Zwischenfall In beiden Fällen kam es in der Industrie (bei zerstörungsfreien Prüfungen mittels Röntgenaufnahmen) bzw. im Spitalbereich (bei der Wartung einer Röntgenmaschine zur Strahlungstherapie) zur Bestrahlung von Personal deutlich über die zulässigen Grenzwerte hinaus, was deterministische Strahlenauswirkungen (unmittelbare Schädigungen) zur Folge hatte. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 91 Abbildung 1: Der Sitz der Kern energieagentur NEA der OECD in Issy lesMoulineaux bei Paris. Quelle: NEA. 92 wirkungen auf die Schweiz oder Relevanz für nigungen des Dielektrikums (siehe Abbildung 2) Schweizer Anlagen hat, und falls ja, welche Mass gekommen ist. Die betroffenen Keramikkonden nahmen eingeleitet werden müssen. satoren wurden in dem Zeitraum 1981–1982 ge Die Betreiber von Kernanlagen haben sich ihrer fertigt. Nach dem Erkennen dieses Fehlers wurde seits zum Verband der «World Association of Nuc die Gehäusefarbe von rot nach blau gewechselt. lear Operators» (WANO) zusammengeschlossen, Betroffen sind sicher jene Baugruppen, bei denen der über ein eigenes Informationsnetzwerk für die Fabrikationsnummer mit A/1026xxx beginnen. Vorkommnisse verfügt. Zudem sind die Betreiber Die von den Ausfällen betroffenen Baugruppen weiteren Vereinigungen angeschlossen, wie zum sind in der Schweiz teilweise auch für die Notstand Beispiel der Vereinigung der GrosskraftwerksBe funktionen eingesetzt. Da ein Ausfall von solchen treiber VGB in Europa, ebenfalls mit dem Ziel eines Kondensatoren je nach Funktion der Baugruppen breit angelegten Erfahrungsaustausches. sicherheitstechnisch bedeutsame Folgen haben Die nachfolgenden Abschnitte beschreiben ausge kann, wurden die Schweizer Kernkraftwerksbetrei wählte wichtige Vorkommnisse oder im Zusammen ber aufgefordert, zu überprüfen, ob die genannten hang mit Betriebserfahrung publizierte Erkenntnisse Kondensatoren («Red Cabs») in ihrem Werk noch aus dem Jahr 2014 und zudem, wie das ENSI ihre im Einsatz bzw. auf einer Reservebaugruppe im La Relevanz für die Schweiz bewertet. ger eingebaut sind. Zusammenfassend haben drei Kraftwerksbetreiber 2.1 Überprüfung von Baugruppen betreffend Kondensatoren «Red Cabs» bestätigt, dass nach den besagten «Red Cabs» bei den Lagerbeständen gesucht und keine gefunden wurden. Beim vierten Kraftwerksbetreiber war dies nicht notwendig, da bereits zu einem früheren Zeitpunkt das Thema behandelt wurde. Durch eine Nachricht aus den bilateralen interna Auf ein Ziehen der Baugruppen während des Be tionalen Kommissionen zum Erfahrungsaustausch triebs wurde aus verständlichen Gründen verzich wurde das ENSI informiert, dass auf Vorrangbau tet, jedoch wurden die visuellen Kontrollen in der gruppen in Leichttechnikschränken Mehrschicht Revision durchgeführt. Auch dort war das Ergeb Keramikkondensatoren (Red Cabs, von der Firma nis, dass keine «Red Cabs» im Einsatz sind. Erie, ehemals Murata) ausgefallen sind. Die Aus Teilweise wurden bereits vor Jahren in den Fachbe fälle traten bereits auf verschiedenen Leittechnik reichen Schutz, Steuerung und Regelung diesbe systemen (IskamaticA und TelepermC) auf. zügliche Befunde behoben (Ersatz erfolgte durch Gemäss Hersteller stammen sowohl die auf den gleichwertige Kondensatoren). TelepermCBaugruppen als auch die auf den Iska maticABaugruppen ausgefallenen Kondensato ren aus einer Charge, bei der es während des Her stellungsprozesses der Kondensatoren zu Verunrei ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 2.2 Weitere Erkenntnisse zu den Befunden in den Reaktordruckbehältern der Kernkraftwerke Doel-3 und Tihange-2 und die Umsetzung der WENRAEmpfehlung Abbildung 2: Aufbau eines Keramikkondensators. Quelle: «KeramikScheibe» von Elcap, Jens Both. In den belgischen Kernkraftwerken Doel3 und Tihange2 wurden 2012 zahlreiche herstellungs bedingte wasserstoffinduzierte Flocken im Grund Abbildung 3: material der Reaktordruckbehälter (RDB) festge Reaktordruckbehälter des Kernkraftwerks Doel 3 vor dem Einbau (Historische Aufnahme, Credit: Cockerill). stellt. Die belgische Aufsichtsbehörde FANC hat für die sicherheitstechnische Beurteilung dieser unerwar teten Befunde umfangreiche Untersuchungen des Betreibers gefordert (vgl. auch das ausführliche FANCDossier1). Im Rahmen dieser Analysen wur den auch Materialeigenschaften von Stählen un tersucht, wenn diese wasserstoffinduzierte Flocken 93 aufweisen. Materialproben mit solchen Flocken wurden in einem Forschungsreaktor bestrahlt. Die Ergebnisse ergaben eine signifikante Abnahme der Bruchzähigkeit der Materialproben. Diese un erwartet deutliche Abnahme lag über dem Erwar tungsbereich der üblichen Modellrechnungen zur Berücksichtigung von Bestrahlungseffekten. Der lungsschritten des Schmiedeprozesses, zum Wasser Betreiber hat bis zur weiteren Klärung dieses stoffgehalt der Schmiederinge sowie den Abnahme experimentellen Effekts die Reaktoren Doel3 und prüfungen analysiert. Aus dieser Auswertung ergaben Tihange2 abgeschaltet. sich keine Hinweise, die auf eine mögliche Schädi Anschliessend hat der belgische Betreiber weitere gung durch Wasserstoffflocken hinweisen. Weiterhin Bestrahlungsuntersuchungen an Proben mit was hat das ENSI entsprechend den WENRAEmpfehlun serstoffinduzierten Flocken gestartet. Dabei soll gen von den Kernkraftwerken Beznau und Gösgen auch RDBMaterial aus einem abgeschlossenen eine zerstörungsfreie Prüfung des Grundmaterials der deutschen Forschungsprojekt verwendet werden. RDBs verlangt. Das Kernkraftwerk Mühleberg hatte Zur Auswertung und Beurteilung der Ergebnisse bereits im Jahr 2012 eine Überprüfung des Grundma hat die FANC ein internationales Expertengremium terials durchgeführt. Dabei wurden keine Herstel einberufen, die Untersuchungen sind noch nicht lungsfehler im RDB gefunden. abgeschlossen. Die in den Revisionsabstellungen 2015 geplanten Wie bereits im Erfahrungs und Forschungsbericht und qualifiziert durchzuführenden Ultraschallprü 2013 beschrieben hat die WENRA im August 2013 fungen des Grundmaterials der RDBs sollen nun zur Thematik der Befunde in den Reaktordruckbehäl endgültige Klärung darüber erbringen, ob im Grund tern der Kernkraftwerke Doel3 und Tihange2 Emp material der RDBs in den Kernkraftwerken Beznau fehlungen zur Überprüfung der RDBs aller europäi und Gösgen unerwartete Herstellungsfehler vorhan schen Kernkraftwerke veröffentlicht. den sind. Die WENRAEmpfehlungen werden in der Schweiz Eine Übersicht des Standes der Umsetzung der unmittelbar umgesetzt. Dazu haben die Kernkraft WENRAEmpfehlung in den Mitgliedsländern kann werke Mühleberg, Beznau und Gösgen, entspre dem Bericht «Activities in WENRA countries fol chend einer Forderung des ENSI, die Herstellungsdo lowing the recommendation regarding flaw indica kumentation überprüft. Dabei wurden insbe tions found in Belgian reactors»2 entnommen wer sondere die Dokumentation zu den Wärmehand den. 1 2 http://www.fanc.fgov.be/nl/page/dossier-pressure-vessel-doel-3-tihange-2/1488.aspx?LG=2 http://www.wenra.org/media/filer_public/2014/12/26/flaws_in_rpv_feedback_2014-12-19.pdf ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 2.3 Probleme mit Gel-Bildung in konditionierten Abfällen 2.4 Freisetzung aus einem Endlager Im Februar 2014 kam es im USamerikanischen 94 Anlässlich einer visuellen Inspektion von konditio Tiefenlager WIPP (Waste Isolation Pilot Plant) zu nierten Abfallgebinden mit zementierten Konzen zwei Vorkommnissen, einem Brand (05.02.2014) traten des Kernkraftwerks Doel (B) wurden anfangs und einer Freisetzung von Americium und Pluto 2013 Befunde an einigen Fässern festgestellt. Ein nium (14.02.2014). Das WIPP ist ein Endlager für gelbliches Gel war aus den Fässern ausgetreten radioaktive Abfälle in der Nähe von Carlsbad, New und hat die Fassmäntel leicht kontaminiert. Eine Mexico, das in einer rund 600 Meter mächtigen Ursachenanalyse hat gezeigt, dass die AlkaliKiesel Salzgesteinsschicht erstellt wurde und seit 1999 in säureReaktion (AlkaliSilicaReaction ASR) wahr Betrieb ist. Die Abfälle stammen aus militärischen scheinlich für die GelBildung verantwortlich ist. Anlagen der USA, nicht aus dem Betrieb von Kern Weitere Untersuchungen sind im Gang. Die radio kraftwerken, und werden in etwa 500 m Tiefe ein chemische Analyse des Gels zeigt, dass es sich gelagert. Trotz Warnung durch ein untertägiges um ein Natriumsilikat handelt und dass es mit Messsystem und automatischer Umschaltung der Cäsium137 kontaminiert ist. Sowohl in den Kondi Abluft auf ein gefiltertes System wurde ein gerin tionierungsverfahren für die Konzentrate als auch ger Anteil an den Filtersystemen vorbei in die Um für die Harze wird Natriumhydroxid zugegeben, welt freigesetzt und konnte innerhalb und ausser um Borsäure zu neutralisieren, bevor Zement, halb des WIPPAreals nachgewiesen werden. Sand, Wasser und Konzentrat gemischt werden. Die Untersuchungen der Vorkommnisse waren per Ein vergleichbarer Fall aus schweizerischen Kernan Ende 2014 noch nicht abgeschlossen. Seit den Vor lagen ist dem ENSI bisher nicht bekannt. Im Sinne kommnissen hat sich das ENSI mit den dazu ver der Anforderungen der Richtlinie ENSIB05 «Anfor fügbaren Zwischenberichten beschäftigt. Insbe derungen an die Konditionierung radioaktiver Ab sondere wurde dabei geklärt, ob die Erkenntnisse fälle» erachtet es das ENSI jedoch als notwendig, aus beiden Vorkommnissen Auswirkungen auf die Übertragbarkeit dieses Vorkommnisses auf die ähnliche geplante Anlagen in der Schweiz oder auf Konditionierungsverfahren sowie auf entspre die behördlichen Vorgaben und Richtlinien in der chende Abfallgebinde aus vergangener Produktion Schweiz haben. Der Abschlussbericht der USUn in den schweizerischen Kernanlagen zu überprü tersuchungskommission liegt gegenwärtig noch fen. Das ENSI hat somit die Betreiber zu einer Stel nicht vor, so dass auch das ENSI bisher noch keine lungnahme zur Situation in ihrer Anlage mit allfäl abschliessende Bewertung der Vorkommnisse vor ligen Massnahmen aufgefordert. nehmen konnte. Das ENSI wird über das Vor Die Betreiber der schweizerischen Kernanlagen ha kommnis ausführlicher berichten, sobald diese Be ben die Übertragbarkeit des Vorkommnisses in ih wertung möglich ist. rer Anlage beurteilt. Die Abfallgebinde werden ge mäss Richtlinie ENSIG04 «Auslegung und Betrieb von Lagern für radioaktive Abfälle und abgebran nte Brennelemente» jährlich inspiziert. Bei diesen Inspektionen wurde noch nie ein Austritt von Gel beobachtet. Die Betreiber werden zum heutigen Zeitpunkt keine Sofortmassnahmen treffen und möchten den Bericht mit der definitiven Ursachen abklärung aus Doel abwarten. Das ENSI hat nach Vorliegen des angekündigten Berichts mit der defi nitiven Ursachenabklärung eine aufdatierte Stel lungnahme von den Betreibern gefordert. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 3. Internationale Zusammenarbeit Die internationale Zusammenarbeit des ENSI dient Das ENSI setzt sich international dafür ein, dass zur ständigen Verbesserung der nuklearen Sicher die Erkenntnisse zu Themen der nuklearen heit und Sicherung sowie zur Stärkung der nuklea Sicherheit transparent kommuniziert werden. ren Aufsicht in der Schweiz durch die aktive Mitwir Das ENSI setzt sich dafür ein, dass international kung am internationalen regulatorischen Informa ein offener und konstruktiver Erfahrungsaus tions und Erfahrungsaustausch. Um dieses Ziel zu tausch stattfindet. erreichen, hat das ENSI im Jahr 2014 eine Strategie zur internationalen Zusammenarbeit erarbeitet.1 3. Kompetenz Die Strategie legt fest, welche Ziele das ENSI auf in Die Mitarbeitenden des ENSI kennen den interna ternationaler Ebene verfolgt, welche Positionen es tionalen Stand von Wissenschaft und Technik in in Gremien vertritt und welchen Schwerpunkten es ihren Fachgebieten. sich annimmt. Das ENSI bringt seine Kompetenz in die interna Das ENSI verfolgt auf internationaler Ebene vier tionalen Gremien ein, um die internationalen Si strategische Ziele: cherheitsvorgaben mitzugestalten und sich für si cherheitsgerichtete Anforderungen einzusetzen. 1. Präsenz Das ENSI fördert die Weiterentwicklung des Das ENSI ist in den massgebenden internatio Standes von Wissenschaft und Technik durch nalen Gremien für den Informations und Er Beiträge an die regulatorische Sicherheitsfor fahrungsaustausch, die Weiterentwicklung des schung und Mitarbeit in den wichtigen interna Standes von Wissenschaft und Technik sowie tionalen Fachgremien. die Harmonisierung der Sicherheitsvorgaben Das Regelwerk und die Aufsichtstätigkeit des vertreten. ENSI berücksichtigen die aktuellen internationa Das ENSI übernimmt in diesen Gremien eine len Sicherheitsvorgaben, sowie die Lehren aus Vorreiterrolle für die ständige Verbesserung der wichtigen Vorkommnissen und Inspektionsbe nuklearen Aufsicht auf globaler Ebene und funden in ausländischen Kernanlagen. nimmt dadurch seine Verantwortung gemein sam mit den weiteren relevanten Akteuren auf Bundesebene wahr. 4. Unabhängigkeit Die Schweiz erfüllt die Anforderungen der IAEA an die effektive Unabhängigkeit der staatlichen 2. Transparenz Aufsicht über die Kernanlagen und Materialien Das ENSI informiert die Öffentlichkeit über vollumfänglich. seine internationalen Aktivitäten. Dabei berich Das ENSI konsultiert international anerkannte tet es über Ergebnisse internationaler Konfe Experten, um Zweitmeinungen zu Aufsichtsent renzen, Entwicklungen in den Bereichen Wis scheiden einzuholen und diese fachlich noch senschaft, Technik, internationale Standards breiter abzustützen. und Regelwerk sowie über Lehren aus Vor Das ENSI überprüft systematisch, ob das schwei kommnissen in ausländischen Kernanlagen. zerische Regelwerk für die nukleare Sicherheit Das ENSI veröffentlicht die periodischen Län und Sicherung den aktuellen internationalen derberichte der Schweiz zur Einhaltung inter Vorgaben entspricht, und es lässt periodisch von nationaler Übereinkommen sowie die Berichte internationalen Experten überprüfen, ob es die der internationalen Experten, die das ENSI oder Anforderungen der IAEA erfüllt. die Schweizer Kernanlagen hinsichtlich Erfül lung der Anforderungen der IAEA überprüfen. 1 Siehe dazu: http://www.ensi.ch/de/2014/09/17/ensi-gibt-sich-eine-strategie-fuer-internationale-zusammenarbeit/ ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 95 Das ENSI setzt sich international dafür ein, dass energieagentur IAEA weiter ausgeführt, auf die sich die nuklearen Aufsichtsbehörden unabhängig wiederum die Safety Reference Levels der Western gebildet werden und unabhängig handeln kön European Nuclear Regulators‘ Association WENRA nen. abstützen. Das ENSI ermutigt die internationale Staatenge Für die internationale Zusammenarbeit ist auch die meinschaft, unabhängige internationale Über regulatorische Sicherheitsforschung bedeutsam. prüfungsmissionen der nationalen Aufsichtsbe Die Forschungsprojekte dazu werden in Kapitel 1 hörden und Kernanlagen durchzuführen. beschrieben. Vor allem die Forschungsprojekte der Zusätzliches Fundament für die internationale Zu Kernenergieagentur NEA der Organisation für sammenarbeit des ENSI bilden, neben dem schwei wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zerischen rechtlichen Rahmen, verschiedene inter OECD, die durch Fachbeiträge zahlreicher For nationale Übereinkommen. Zu diesen gehören: schungsinstitutionen in den Mitgliedsstaaten un – Übereinkommen über nukleare Sicherheit (Con terstützt werden, sind hervorzuheben. Beispiele vention on Nuclear Safety), – Übereinkommen über den physischen Schutz von Institutionen aus 20 Staaten getragen wird (siehe Kernmaterial (Convention on the Physical Protec Kapitel 1.1.1), und die internationale Vorkommnis tion of Nuclear Materials), datenbank (International Reporting System IRS, – Gemeinsames Übereinkommen über die Sicher 96 hierfür sind das Halden Reactor Project, das von siehe Kapitel 2), welche von der IAEA und der NEA heit der Behandlung abgebrannter Brennelemente gemeinsam geführt wird. und über die Sicherheit der Behandlung radioak Auch in diesem Berichtsjahr stand die internatio tiver Abfälle (Joint Convention on the Safety of nale Zusammenarbeit im Zeichen der Lehren aus Spent Fuel Management and on the Safety of Ra dem nuklearen Unfall in den Blöcken 1 bis 4 des dioactive Waste Management), Kernkraftwerks Fukushima Daiichi, der sich infolge – Übereinkommen über die frühzeitige Benach des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 richtigung bei nuklearen Unfällen (Convention in Japan ereignete. In der Europäischen Union EU on Early Notification of a Nuclear Accident) und wurde die überarbeitete Richtlinie zur nuklearen Si – Übereinkommen über Hilfeleistung bei nuklearen cherheit verabschiedet und am 14. August 2014 in Unfällen oder strahlungsbedingten Notfällen Kraft gesetzt. Die Richtlinie verfolgt das Ziel, die (Convention on Assistance in the Case of a Nuc nukleare Sicherheit aufrechtzuerhalten und konti lear Accident or Radiological Emergency). nuierlich zu verbessern. Ebenfalls hat die WENRA Die Grundsätze dieser Übereinkommen werden in die Überarbeitung der Safety Reference Levels für den sog. Safety Standards der Internationalen Atom bestehende Reaktoren im Lichte der Erkenntnisse Abbildung 1: Die 6. Reguläre Über prüfungskonferenz der CNS hat entschieden, einen Schweizer Vor schlag zur Änderung der Konvention an eine Diplomatische Konfe renz weiterzureichen. Quelle: IAEA. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 aus dem Unfall in Fukushima abgeschlossen und im schädlichen Auswirkungen der Radioaktivität zu September veröffentlicht.2 Im Rahmen der 6. schützen. Die Schweiz hat das Übereinkommen im regulären Überprüfungskonferenz des Überein Oktober 1995 unterzeichnet und im September kommens über Nukleare Sicherheit (CNS) sind die 1996 ratifiziert. Die Vertragsparteien haben sich von der Arbeitsgruppe zur Effizienz und Transparenz verpflichtet, die Grundsätze des Übereinkommens erarbeiteten Vorschläge zur Stärkung der CNS ver anzuwenden, und erstellen hierzu alle drei Jahre ei abschiedet worden (Abbildung 1). Zudem hat die nen Länderbericht. Die Berichte werden im Rahmen Konferenz entschieden, eine Diplomatische Konfe einer Konferenz bei der IAEA in Wien überprüft. renz einzuberufen, um einen Schweizer Vorschlag Die sechste reguläre Überprüfungskonferenz der zur Änderung der Konvention vertiefter zu diskutie CNS fand vom 24. März bis 4. April 2014 in Wien ren. Diese führte schliesslich im Februar 2015 zu ei statt. Die Schweiz erhielt dabei gute Noten. Unter ner gemeinsamen Erklärung aller Vertragsparteien. anderem wurde das Verfahren gelobt, wie die Erd Die internationale Zusammenarbeit ist ein Stütz bebengefährdung für die Standorte der Kernkraft pfeiler der unabhängigen Aufsichtstätigkeit des werke in der Schweiz ermittelt wurde. Die Schweiz ENSI. Bei der IAEA und der NEA wirkt das ENSI in hat im PEGASOS Refinement Project ein Verfahren rund 50 Komitees und Arbeitsgruppen mit. Zählt gemäss dem sogenannten SSHAC Level 4 ange man die internationalen Behördenorganisationen, wendet, die höchste und damit anspruchsvollste die bilateralen Kommissionen mit den Nachbarlän Stufe eines international anerkannten Vorgehens. dern, die Mitgliedschaft in internationalen Fach Als empfehlenswerte Praxis bezeichneten die inter verbänden und die EUInstitutionen hinzu, in de nationalen Experten das seit vielen Jahren prakti nen das ENSI Beobachterstatus hat, resultieren zierte laufende Nachrüsten der Kernkraftwerke über 70 Gremien, in denen Mitarbeitende des ENSI und darüber hinaus folgende Punkte: permanent Einsatz haben (siehe Anhang B). Für – die vertiefte Auseinandersetzung mit der Sicher mehrere dieser Gremien organisiert das ENSI perio heitskultur; disch Veranstaltungen in der Schweiz. Zum inter – der jährlich aktualisierte Aktionsplan Fukushima; nationalen Engagement hinzu kommen die Teil – das Externe Lager in Reitnau. nahme von ENSIExperten an internationalen Die Überprüfungskonferenz hat auch zukünftige Symposien sowie Besuche ausländischer Delegati Herausforderungen für die Schweiz identifiziert, onen beim ENSI. vor allem in Bezug auf die Restlaufzeit und Stillle Die Zusammenarbeit mit internationalen Organi gung von Kernkraftwerken: sationen stützt sich auf Art. 87 und Art. 104 des – Die Fertigstellung von ENSIRichtlinie G17 (kurz Kernenergiegesetzes (KEG). Sowohl die bilaterale nach der Überprüfungskonferenz fertiggestellt als auch die multilaterale Zusammenarbeit sind durch Staatsverträge (SR 0.732) geregelt. Im Folgenden werden die für die Aufsichtstätigkeit wichtigsten internationalen Gremien und Aktivitä ten des ENSI im Berichtsjahr zusammengefasst. und veröffentlicht, siehe www.ensi.ch); – Nachrüstungen und Restlaufzeit des Kernkraft werks Mühleberg KKM bis 2019; – Personalsituation, Kompetenz und Motivation der Mitarbeitenden für die Restlaufzeit des KKM; – Die anschliessende Stilllegung des KKM. 3.1 Internationale Übereinkommen Die 6. reguläre Überprüfungskonferenz hat sich auch mit den Resultaten der Working Group on Effectiveness and Transparency befasst. Diese war 3.1.1 Übereinkommen über nukleare Sicherheit ein Ergebnis der ausserordentlichen Konferenz vom August 2012. Die Arbeitsgruppe sollte Vor schläge erarbeiten, wie die Prinzipien, der Überprü Das internationale Übereinkommen über nukleare fungsprozess und die Erstellung der Länderberichte Sicherheit (Convention on Nuclear Safety CNS) hat des Übereinkommens gestärkt werden können. das Ziel, weltweit einen hohen Stand der nuklearen Die Gruppe hatte, unter massgeblicher Beteiligung Sicherheit zu erreichen und aufrecht zu erhalten. Es des ENSI, im Zuge mehrerer Sitzungen während sollen wirksame Vorkehrungen in Kernkraftwerken des Jahres 2013 einen ausführlichen Bericht er gegen mögliche strahlungsbedingte Gefahren ge stellt, in dem 68 Verbesserungen für die CNS und schaffen werden, um Menschen und Umwelt vor dessen Überprüfungsprozess vorgeschlagen wur Siehe dazu: http://www.wenra.org/media/filer_public/2014/09/19/wenra_safety_reference_level_for_existing_reactors_ september_2014.pdf 2 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 97 Abbildung 2: ENSIDirektor Hans Wanner an der 6. Überprüfungskonfe renz der CNS in Wien. Quelle: ENSI. 98 den. Diese wurden an der sechsten Überprüfungs onalen Organisationen in Wien gemeinsam gelei konferenz vertieft diskutiert und verabschiedet. tet wurde. Basierend auf deren Vorarbeiten wurde Zusätzlich wurde der Schweizer Vorschlag zur Er bei der Diplomatischen Konferenz im Februar 2015 weiterung von Artikel 18 der Konvention intensiv keine Änderung der Konvention, sondern eine ge diskutiert (Abbildung 2). Der Vorschlag forderte meinsame Erklärung aller Vertragsstaaten be die folgende Ergänzung des Vertrages: schlossen, deren Einhaltung bei zukünftigen Über Nuclear power plants shall be designed and con prüfungskonferenzen kontrolliert werden wird. structed with the objectives of preventing acci dents and, should an accident occur, mitigating its effects and avoiding releases of radionuclides causing longterm offsite contamination. In order to identify and implement appropriate safety im provements, these objectives shall also be applied 3.1.2 Gemeinsames Übereinkommen über die Sicherheit der Behandlung abgebrannter Brennelemente und über die Sicherheit der Behandlung radioaktiver Abfälle at existing plants. Damit soll das fundamentale Auslegungsprinzip Ziel der Reaktoren der dritten Generation verbindlich («Joint Convention») ist es, in den Vertragsstaaten festgelegt und eine Nachrüstpflicht für beste ein hohes Mass an nuklearer Sicherheit bei der Be hende Kernkraftwerke gefordert werden. handlung und Lagerung abgebrannter Brennele Nach einer Abstimmung ist eine Mehrheit der an mente und radioaktiver Abfälle zu erreichen und wesenden Vertragsparteien der CNS der Schweiz zu erhalten. Die Schweiz hat die Joint Convention dieses internationalen Übereinkommens gefolgt und hat den Willen bekundet, die Konven 1997 unterzeichnet und 1999 ratifiziert. Wie bei tion zu ändern. Eine Änderung der Konvention ist der CNS sind die Vertragsparteien verpflichtet, die unmittelbar nur durch einstimmigen Beschluss al Grundsätze des Übereinkommens anzuwenden, ler Vertragsparteien möglich. Die Mehrheit reichte und erstellen hierzu alle drei Jahre einen Länderbe aber, um eine sogenannte Diplomatische Konfe richt. Vom 11. bis 22. Mai 2015 wird in Wien die 5. renz zum Schweizer Vorschlag herbeizuführen. Im Überprüfungskonferenz stattfinden, an der das Hinblick darauf wurde eine informelle Arbeits ENSI die Schweiz vertreten wird. Der Schweizer gruppe ins Leben gerufen, die vom argentinischen Länderbericht wurde fristgerecht im Oktober 2014 Botschafter bei den Vereinten Nationen in Wien bei der IAEA eingereicht. und vom Schweizer Botschafter bei den internati ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Im Mai 2014 hat zusätzlich eine ausserordentliche RSC der OSPAR, das sich mit der Einleitung von Überprüfungskonferenz stattgefunden. Ihr Ziel war Radioaktivität in die Nordsee und den Nordostat es, die Richtlinien zum Überprüfungsprozess und lantik befasst. Das Ziel der OSPAR im Bereich radio zur Erstellung der Länderberichte zu verbessern. Da aktive Substanzen ist es, die künstlich eingetragene bei wurden die folgenden Anpassungen vorgenom Radioaktivität bis zum Jahr 2020 so weit wie mög men, die von der Schweiz aktiv unterstützt wurden: lich zu reduzieren. Im Jahre 2014 fanden zu diesem Zum Überprüfungsprozess (INFCIRC 603): Abkommen keine spezifischen Aktivitäten statt. – Mehr Transparenz für die Vertragsparteien in Be zug auf die Bewertungen aller Länder im Zuge der Arbeit der Country Groups (ohne diese öffentlich 3.2 Multilaterale Zusammenarbeit zu machen) – Präzisierung der Bewertungen «gute Praxis» (Good Practices), «Verbesserungsvorschläge» 3.2.1 Internationale Atomenergieagentur IAEA (Suggestions) und «Herausforderungen» (Chal lenges); Die IAEA mit Hauptsitz in Wien unterstützt die – Organisatorische Neuerungen zur besseren Nut sichere und friedliche Nutzung der Kerntechnik. Sie zung der bei den Überprüfungskonferenzen ver wurde 1957 als «Atoms for Peace»Organisation fügbaren Zeit; der Vereinten Nationen gegründet und hat heute – Technische Fragen zur Aufschaltung der Länder 162 Mitgliedsstaaten. Sie richtet ihre Arbeit auf die berichte sowie von Fragen/Antworten auf der nukleare Sicherheit sowie die Sicherung und Über IAEAWebsite. wachung spaltbarer Kernmaterialien aus. Weiter Zu den Länderberichten (INFCIRC 604): fördert die IAEA die Forschung und Technik für die – Die Beschreibung von internationalen Überprü Anwendung ionisierender Strahlung in der Medi fungsmissionen und deren Ergebnissen; – Bessere Berücksichtigung der Safety Standards der IAEA; zin, Nahrungsmittelsicherheit, Landwirtschaft und Umweltüberwachung. Das höchste Gremium der IAEA ist die Generalkonferenz der Mitgliedsstaaten, – Behandlung der bei der letzten Überprüfungs die normalerweise einmal jährlich tagt. Das ENSI ist konferenz beim jeweiligen Land identifizierten in zahlreichen Kommissionen und Arbeitsgruppen Challenges und Suggestions; der IAEA vertreten (siehe Anhang B). – Beschreibung von Massnahmen zur Sicherstel Seit 2014 ist die Schweiz wiederum Vollmitglied im lung der Unabhängigkeit der Aufsichtsbehörden. Gouverneursrat der IAEA. Der Direktor des Bundes amtes für Energie, Walter Steinmann, wurde vom 3.1.3 OSPAR-Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks Bundesrat als Gouverneur eingesetzt. Das ENSI nimmt an den Sitzung des Gouverneursrates aktiv teil. Der Gouverneursrat ist der Lenkungsausschuss der IAEA und tagt mehrmals jährlich. Ihm gehören Das nach den beiden VorläuferVerträgen – der 35 Mitgliedsländer an, die in einem Turnus von der OSLOKonvention (OSCOM) von 1972 und der Pa IAEAGeneralkonferenz gewählt werden. Der Gou risKonvention (PARCOM) von 1974 – benannte verneursrat fasst operative Entscheide der IAEA OSPARÜbereinkommen wurde 1992 in Paris abge und bereitet die Entscheide der IAEAGeneralkon schlossen und trat am 25. März 1998 nach der Rati ferenz vor bzw. nach. fikation durch alle Mitgliedsländer in Kraft. Die Ver tragsparteien Schweiz, Belgien, Deutschland, Dä 3.2.1.1 IAEA Safety Standards nemark, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Das Sicherheitsniveau von Kernanlagen soll welt Irland, Island, Luxemburg, Norwegen, Niederlande, weit einen vergleichbar hohen Stand haben. Das Portugal, Spanien, Schweden sowie die Europä international geforderte Niveau wird von der IAEA ische Union verpflichten sich, die Meeresver erarbeitet und in den Safety Standards definiert schmutzung als Folge menschlicher Aktivitäten zu (wwwns.iaea.org/standards). Sie reflektieren den bekämpfen. Beispielsweise verbietet das Überein Stand von Wissenschaft und Technik und werden kommen die Abfallversenkung sowie die Verbren aktualisiert, wenn sich neue Erkenntnisse aus nung von Abfällen auf See. Das ENSI vertritt die Betriebserfahrung oder Forschung ergeben. Die Schweiz im Komitee über radioaktive Substanzen Safety Standards umfassen alle Themenbereiche ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 99 der Reaktorsicherheit, des Strahlenschutzes, des SSG26: Advisory Material for the IAEA Regu Transports nuklearer Güter und der Entsorgung ra lations for the Safe Transport of Radioactive dioaktiver Abfälle. Sie gliedern sich in drei hierar Material (2012 Edition) chische Stufen: GSR Part 6: Decommissioning of Facilities General − In den 2006 publizierten Fundamental Safety SSG27: Criticality Safety in the Handling of nukleare Sicherheit als Voraussetzung für das Fissile Material übergeordnete Ziel «Schutz von Menschen und SSG28: Commissioning for Nuclear Power Plants Umwelt vor schädlichen Wirkungen ionisieren SSG29: Near Surface Disposal Facilities for der Strahlung» ausgeführt. Radioactive Waste Specific Safety Guide − Die Safety Requirements konkretisieren diese SSG30: Safety Classification of Structures, Grundprinzipien und legen themenspezifische Systems and Components in Nuclear Power Anforderungen zur Gewährleistung der Sicher Plants heit fest. Diese Anforderungen sind als «SollBe SSG31: Monitoring and Surveillance of Radio stimmungen» formuliert. active Waste Disposal Facilities − Die Safety Guides führen ihrerseits die Safety 100 Safety Requirements Part 6 Principles werden 10 Grundprinzipien für die TSG1.6: Schedules of Provisions of the IAEA Requirements weiter aus und schlagen Mass Regulations for the Safe Transport of Radio nahmen und Verfahren zur Einhaltung der Sa active Material (2009 Edition) fety Requirements vor. Die Empfehlungen in den NSR5: Safety of Nuclear Fuel Cycle Facilities Safety Guides sind als «SolltenBestimmungen» In Folge des nuklearen Unfalls im japanischen Fuku formuliert und zeigen Wege auf, wie die Umset shima einigten sich die Mitgliedsstaaten an der zung der Safety Requirements erfolgen kann. Generalkonferenz vom September 2011 auf einen Sie sind nicht bindend. Eine Nichtanwendung IAEA Action Plan on Nuclear Safety. Mit diesem der Massnahmen sollte aber begründet oder es Aktionsplan bekennen sie sich zu – freiwilligen – sollte eine gleichwertige andere Massnahme er Massnahmen, um die nukleare Sicherheit weltweit griffen werden. zu verbessern. Die Schweiz hat die Verabschiedung Die Safety Principles und Requirements werden vom dieses Aktionsplanes begrüsst und arbeitet derzeit Board of Governors, einem Ausschuss von 35 Mit aktiv an der Umsetzung der einzelnen Massnah gliedsstaaten der IAEA, verabschiedet, die Safety Gui men. des vom Generaldirektor der IAEA. Die Commission entwicklung der Safety Standards. Der CSS sind vier 3.2.1.2 Integrated Regulatory Review Service (IRRS) Fachkomitees zugeordnet, bestehend aus Experten Auf Anfrage eines Landes überprüft die IAEA mit ei der Mitgliedsstaaten, die mit Unterstützung des IAEA nem internationalen Expertenteam, ob dessen Nuk Sekretariats die Safety Requirements und Guides learaufsicht ihren Vorgaben entspricht. Die Schweiz erarbeiten: Nuclear Safety Standards Committee hat diese internationale Überprüfung in Art. 2 Abs. (NUSSC, Reaktorsicherheit), Radiation Safety Stan 3 der ENSIVerordnung gesetzlich verankert: «Es dards Committee (RASSC, Strahlenschutz), Waste Sa [Das ENSI] lässt sich periodisch im Hinblick auf die fety Standards Committee (WASSC, Umgang mit ra Erfüllung der Anforderungen der IAEA durch ex dioaktiven Abfällen) und Transport Safety Standards terne Expertinnen und Experten überprüfen.» Committee (TRANSSC, Transporte nuklearer Güter). Der IRRS dient der Stärkung der behördlichen Auf Das ENSI ist in allen vier Fachkomitees vertreten. sicht und staatlichen Infrastruktur für die nukleare Die erarbeiteten Safety Standards werden vor ihrer Sicherheit. Aufgrund von schriftlichen Unterlagen, Veröffentlichung einer Vernehmlassung in den Mit Beobachtungen und Gesprächen mit den Behör gliedsländern unterzogen. Hier hat das ENSI noch den verfasst das Expertenteam – zumeist hochran mals die Möglichkeit, Änderungswünsche einzubrin gige Vertreter der Aufsichtsbehörden von IAEA gen. Folgende Safety Standards wurden bei der IAEA Mitgliedsländern – einen Bericht, in dem es auf im Berichtsjahr verabschiedet: Verbesserungsmöglichkeiten sowie auch auf gute on Safety Standards (CSS) leitet die ständige Weiter GSG5: Justification of Practices, Including Praxis hinweist. Etwa drei Jahre nach einer IRRS Nonmedical Human Imaging Mission wird im Rahmen einer Folgemission über GSG Part 3: Radiation Protection and Safety of prüft, inwieweit das geprüfte Land die Empfehlun Radiation Sources: International Basic Safety Stan gen des Expertenteams umgesetzt hat. dards ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Die Schweiz liess sich als erste westliche Aufsichts korea teilgenommen, wobei letztere vom Stellver behörde bereits 1998 überprüfen (damals Interna tretenden ENSIDirektor Georg Schwarz geleitet tional Regulatory Review Team IRRT genannt). Die wurde (Abbildung 3). Die Erfahrungen zeigen, dass Empfehlungen aus dieser Überprüfung und der durch Teilnahme an solchen internationalen Exper Folgemission von 2003 trugen massgeblich dazu tenüberprüfungen auch wertvolle Erkenntnisse für bei, dass das ENSI eine unabhängige öffentlich die Aufsicht in der Schweiz gewonnen werden. rechtliche Anstalt des Bundes geworden ist und Den Anstoss für die Einführung von Werksinspek nach einem integrierten Aufsichtskonzept arbeitet. toren gab beispielsweise die Teilnahme an einer Erneut erfolgte eine Überprüfung der Schweiz im IRRSMission nach Grossbritannien. November 2011, an der 24 Experten aus 14 Nationen beteiligt waren. Die IAEA hat den Schluss 3.2.1.3 IAEA-Datenbanken bericht der Überprüfungsmission des Integrated Im Bereich Kernenergie betreibt die IAEA über 20 Regulatory Review Service IRRS im Mai 2012 ab Datenbanken zu den Themen Kernkraftwerke, geschlossen. Darin sind 19 Hervorhebungen von Brennstoffkreislauf, Behandlung von radioaktiven guter Praxis, 12 Empfehlungen und 18 Anregun Abfällen etc. Die meisten davon sind öffentlich. An gen enthalten (siehe auch www.ensi.ch ▶Dossiers zwei für die Schweiz wichtigen Datenbanken ar ▶IRRSMission 2011). Das ENSI entwickelte im beitet das ENSI mit. Diese sind das Power Reactor Jahre 2012 einen Massnahmenplan für die Umset Information System (PRIS) und das International zung der Empfehlungen. Die Umsetzung der Nuclear Information System (INIS). Massnahmen ist auf gutem Weg. Bis Ende 2014 PRIS gibt es schon seit mehr als 40 Jahren und ist sind fast alle an das ENSI gerichtete Empfehlungen als Informationsquelle für die Kernkraftwerke ein realisiert worden. Der detaillierte Umsetzungsplan zigartig. Die Grunddaten über die Kernkraftwerke der IRRSEmpfehlungen ist auf der Website des der Welt werden beispielsweise von folgenden Or ENSI ersichtlich: (www.ensi.ch ▶Suchbegriff: IRRS ganisationen genutzt: IAEA, OECD, Europäische Massnahmenplan). Derzeit bereitet sich das ENSI Kommission, World Energy Council, International auf die im April 2015 stattfindende IRRSFollow Centre for Theoretical Physics ICTP, Europäischer Up Mission in der Schweiz vor. Verband für Strom und Wärmeerzeugung, World Das ENSI beteiligt sich selbst aktiv am IRRSPro Nuclear Association und die World Association of gramm der IAEA und stellte bisher Experten für 22 Nuclear Operators. Aus den Datensätzen in PRIS Überprüfungsmissionen in andere Staaten zur Ver erstellt die IAEA jährlich die Publikationen Nuclear fügung. Drei dieser Missionen wurden vom ENSI Power Reactors in the World, Country Nuclear Po geleitet. Im Berichtsjahr hat das ENSI an den Mis wer Profiles und Operating Experience with Nuc sionen in Frankreich, den Niederlanden und in Süd lear Power Stations in Member States. Die wich 101 Abbildung 3: Das Team der IRRS FollowUp Mission in Südkorea. Quelle: ENSI. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 tigsten Daten sind im Internet unter www.iaea.org/ haben eine Reihe von permanenten Arbeitsgruppen pris abrufbar. und speziellen Gruppen, die ad hoc zur Bearbeitung Die Datenbank für Kernenergieliteratur (Interna aktueller Themen eingesetzt werden. Im Bereich tional Nuclear Information System INIS) wurde Strahlenschutz ist das Committee on Radiation Pro 1970 gestartet, indem bereits existierende Litera tection and Public Health (CRPPH) aktiv und im Be tursammlungen (Nuclear Science Abstracts) einzel reich Entsorgung das Radioactive Waste Manage ner Staaten, vor allem der USA, der ehemaligen ment Committee (RWMC). Zur Unterstützung der Sowjetunion und Grossbritanniens zusammenge Aktivitäten dienen wissenschaftliche Datenbanken. führt wurden. Seither wurde die Datenbank konti Geleitet und überwacht wird die ganze Organisa nuierlich vergrössert und ihre Funktionen wurden tion vom Steering Committee for Nuclear Energy. verbessert, z.B. durch Schlagwörter, MikrofilmVer sion, dann elektronische Verfügbarkeit zunächst 3.2.2.1 Steering Committee for Nuclear Energy über CDVersand ab 1992, später über Internet. Zusammen mit dem Bundesamt für Energie vertritt Seit April 2009 ist INIS nicht nur für die Mitglieds das ENSI die Schweiz im Steering Committee. Die länder, sondern frei im Internet unter http://www. ses überwacht die Arbeit der Kommissionen, er iaea.org/inis/ zugänglich. Derzeit enthält die Da stellt die Strategie und genehmigt die Zweijahres tenbank über 3,5 Mio. Einträge. Arbeitspläne sowie das Budget der NEA. Im Jahre 2014 wurde unter anderem über Möglichkeiten 102 3.2.2 Kernenergieagentur NEA der OECD zur engeren Zusammenarbeit mit NichtMitglieds Die Kernenergieagentur (Nuclear Energy Agency staaten diskutiert. Insbesondere mit China strebt NEA) der Organisation für wirtschaftliche Zusam die NEA eine verstärkte Kooperation an und hat menarbeit und Entwicklung (OECD) fördert die si deshalb eine Absichtserklärung auf dem Gebiet der chere und friedliche Nutzung der Kernenergie. Mit Kernenergiesicherheit und Strahlenschutz mit der dem Beitritt von Russland im Jahre 2013 sind nun Chinesischen Aufsichtsbehörde NNSA abgeschlos 31 der 34 OECDStaaten Mitglied der NEA. Zusam sen. Diese zielt darauf ab, Erfahrungen über Lizen men verfügen sie über rund 90% der weltweiten zierung, wirksame Regulierung und Aufsicht der nuklearen Stromerzeugungskapazität. Die NEA mit Kernanlagen auszutauschen. Die Vereinbarung be Sitz bei Paris unterstützt ihre Mitgliedsländer bei trifft auch die Zusammenarbeit bei der nuklearen der Weiterentwicklung der technischen, wissen Sicherheitsforschung, die Entwicklung des interna schaftlichen und rechtlichen Grundlagen. Sie för tionalen Regelwerks und die Durchführung von dert das gemeinsame Verständnis für Schlüssel Analysen, die wesentlich für die sichere und um fragen der nuklearen Sicherheit und erarbeitet weltfreundliche Nutzung der Kernenergie sind. Stellungnahmen, die den Mitgliedsstaaten als Ent Neben unten aufgeführten Arbeiten der Kommis scheidungsbasis dienen können. Die Kernkompe sionen wurde auch die Sicherstellung der weltwei tenzen der NEA sind die Reaktorsicherheit, Aufsicht ten Versorgung der Medizin mit Radioisotopen über Kernanlagen, Entsorgung radioaktiver Ab diskutiert, weil ein Teil der Reaktoren, in denen ins fälle, Strahlenschutz, wirtschaftliche und techni besondere das Isotop Molybdän99 erzeugt wird, sche Analysen des Brennstoffkreislaufs, Kernener in den kommenden Jahren abgeschaltet werden gierecht und haftpflicht, ökonomische und gesell soll. schaftliche Fragen sowie die Information der von Forschungsvorhaben auf diesen Gebieten. Die 3.2.2.2 Committee on Nuclear Regulatory Activities (CNRA) Öffentlichkeit. Die NEA unterstützt eine Vielzahl meisten der NEABerichte sind frei auf dem Internet Das CNRA ist ein Forum für Vertreter der nuklearen erhältlich unter http://www.oecdnea.org/pub. Im Aufsichtsbehörden. Es tagt zweimal pro Jahr und Berichtsjahr ist der USAmerikaner William Mag diskutiert Fragen, welche für die Sicherheit von wood neuer Vorsitzender der NEA geworden. Kernanlagen relevant und aktuell sind. Aus dieser Im Bereich der nuklearen Sicherheit arbeiten zwei Arbeit leitet das Komitee Themen ab, die in Ar Kommissionen. Das Committee on Nuclear Regu beitsgruppen vertiefter untersucht werden. Das latory Activities (CNRA) beschäftigt sich schwer CNRA hat vier ständige Arbeitsgruppen: punktmässig mit Fragen der nuklearen Aufsicht, − Working Group on Operating Experience das Committee on the Safety of Nuclear Installa tions (CSNI) mit Forschungsthemen im Bereich der (WGOE); − Working Group on Inspection Practices (WGIP); Sicherheit von Kernanlagen. Beide Kommissionen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 − Working Group on Public Communication of Nuclear Regulatory Organisations (WGPC); − Working Group on the Regulation of New Reac tors (WGRNR). mit Beteiligung von Inspektoren aus anderen Län dern) durchgeführt. Die Inspektion fand im KKW Si zewell B (UK) statt. Als Beobachter nahmen Teilneh mer aus den USA, Schweden und Spanien teil. Das ENSI ist in allen Gruppen ausser der WGRNR Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist eine vertreten. An den CNRATagungen erstatten die wichtige Aufgabe der Aufsichtsbehörden. Die Arbeitsgruppen jeweils Bericht. Die CNRA koordi WGPC befasst sich mit den Themen Transparenz niert – wie die anderen Kommissionen – die Tätig von Aufsichtsbehörden, Information der lokalen Be keiten der Arbeitsgruppen und genehmigt die Pu völkerung um Kernanlagen, Wahrnehmung der Be blikation von Berichten. hörde in der Öffentlichkeit sowie Krisenkommunika Im Berichtsjahr hat die Arbeitsgruppe «Senior Level tion. Der Bericht zur Kommunikationsstrategie von Task Group on Defense in Depth» den Entwurf zu Aufsichtsbehörden liegt im Entwurf vor und soll im einem Bericht erstellt, der sich mit den speziellen Sommer 2015 vom CNRA verabschiedet werden. Herausforderungen des Konzepts der gestaffelten extreme Naturereignisse oder andere Mechanis 3.2.2.3 Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI) Sicherheitsvorsorge beschäftigt, wie beispielsweise men für das Versagen mehrerer Sicherheitsebenen. Das CSNI beschäftigt sich mit sicherheitstechni Das fertige Dokument soll beim JuniTreffen 2015 schen Aspekten der Auslegung, des Baus, des Be der CNRA zur Verabschiedung vorgelegt werden. triebs und der Stilllegung von Kernanlagen. Ziel ist Die WGOE hat das Ziel, die nukleare Sicherheit es, die Mitgliedsstaaten darin zu unterstützen, die durch den Austausch betrieblicher Erfahrungen nötigen technischen und wissenschaftlichen Kom insbesondere im Zusammenhang mit Vorkommnis petenzen für die Beurteilung der Sicherheit von sen in Kernanlagen zu verbessern. Dazu betreibt Kernanlagen zu erhalten und auszubauen. Das die NEA zusammen mit der IAEA eine Vorkommnis CSNI verfolgt den Stand von Wissenschaft und Datenbank, das International Reporting System for Technik und erstellt darüber Berichte. Es fördert die Operating Experience (IRS). Für das ENSI ist die Koordination von Forschungs und Entwicklungs WGOE eine wichtige Quelle für Informationen zu projekten in den Mitgliedsstaaten und veranlasst Vorkommnissen und daraus abgeleiteten Lehren. In eigene Programme in Bereichen mit gemeinsamen der Folge von Fukushima wurden die Vor und Interessen. Das CSNI tagt zweimal jährlich, disku Nachteile der Auslegung früher gebauter Kern tiert dabei aktuelle Themen der nuklearen Sicher kraftwerke gegenüber neuartigen Kernkraftwerk heit und der Forschung, bespricht laufende und Designs erörtert. Die WGOE möchte die Thematik beschliesst neue Projekte. Das umfangreiche Ar von gefälschten oder zumindest verdächtigen Kom beitsprogramm bestreiten folgende permanente ponenten (nonconforming, counterfeit, fraudulent Arbeitsgruppen: and suspect items NCFSI) in Zukunft vertieft behan − Working Group on Integrity and Ageing of deln weil in den vergangenen Jahren in einigen Mit gliedsländern solche Fälle aufgedeckt wurden. Dazu sollen in einer ersten Phase Meldekriterien Components and Structures (WGIAGE); − Working Group on Analysis and Management of Accidents (WGAMA); und Prozesse des Informationsaustauschs zwischen − Working Group on Risk Assessment (WGRISK); den Behörden definiert werden. − Working Group on Human and Organisational Die WGIP befasst sich mit Inspektionstätigkeiten in Factors (WGHOF); den Mitgliedsstaaten. Sie bewertet die Wirksamkeit − Working Group on Fuel Safety (WGFS); von Inspektionen und analysiert Inspektionsmetho − Working Group on Fuel Cycle Safety (WGFCS). den und techniken im Zusammenhang mit aktuel Das ENSI ist im Komitee selbst und in allen erwähn len und zukünftigen Herausforderungen bei der ten Arbeitsgruppen ausser der WGFCS vertreten. Aufsicht über die Kernanlagen. Neben den halb Im Berichtsjahr wurde zudem entschieden, die im jährlichen Treffen führt sie alle zwei Jahre einen Vorjahr gebildete temporäre Themengruppe zu ex Workshop zu ausgewählten Themen mit einem er ternen natürlichen Ereignissen schrittweise zu einer weiterten Teilnehmerkreis durch. Der zwölfte WGIP dauerhaft etablierten Arbeitsgruppe mit breitem Workshop im Jahre 2014 hatte das Ziel, Empfehlun Themenspektrum umzugestalten. Längerfristig sol gen zu Inspektionspraktiken zu erarbeiten. Im Jahr len nicht nur natürliche, sondern auch vom Men 2014 wurde zudem eine Inspektion im Rahmen des schen verursachte externe Ereignisse zu ihrem Auf NPP Observed Inspection Programme (Inspektionen gabenfeld gehören. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 103 Daneben gibt es mehrere themenspezifische Grup cherheit weiter verbessern. Zudem fördert die Ar pen und Forschungsprojekte (Details siehe die In beitsgruppe die Entwicklung und Anwendung von ternetseite des CSNI: www.oecdnea.org/nsd/csni). Methoden zur Analyse und Bewertung der sicher Die WGIAGE befasst sich mit der Integrität und Al heitsrelevanten Aspekte im Bereich Mensch und terung mechanischer Komponenten und Beton Organisation. Im Berichtsjahr wurde ein Workshop strukturen sowie der Erdbebensicherheit von Kern zum Thema «Verhalten von Operateuren in Ext anlagen und umfasst drei Untergruppen zu diesen remsituationen» vom ENSI organisiert. Themen. Im Berichtsjahr wurden Berichte zu fol Die WGFS befasst sich mit der Sicherheit von Kern genden Themen fertiggestellt und vom CSNI ver brennstoffen. Ein wichtiges Thema sind die Sicher abschiedet: heitskriterien für das Verhalten von Brennstoffen Zerstörungsfreie Untersuchung von Betonstruk unter Störfallbedingungen. Dazu zählen Kühlmit turen (NonDestructive Evaluation of Thick telverlustStörfälle (Loss of Cooling Accidents Walled Concrete Structures); LOCA) und Reaktivitätsstörfälle (Reactivity Initiated Methode zur Beurteilung der Widerstandsfähig Accidents RIA). 2014 wurde ein Überblicksbericht keit von Bauten gegen Flugkörper (Improving zu Kühlmittelverlust und damit verbundenen Stör Robustness Assessment Methodologies for fällen in BrennelementLagerbecken verabschiedet Structures Impacted by Missiles); (Spent Fuel Pools under LossofCooling and Loss Vergleich der in den Mitgliedsstaaten verwende ofCoolant Accident Conditions), ein weiterer Be ten Ansätze bezüglich Erdbebeneinwirkungen richt zu Brennstoffschäden wurde aufdatiert. auf Kernanlagen (Seismic Input Definition for Verschiedene Arten der Vorspannung des Be 3.2.2.4 Committee on Radiation Protection and Public Health (CRPPH) tons von Sicherheitsbehältern (Bonded or Un Das CRPPH hat den Auftrag, aktuelle Themen und bonded Technologies for Nuclear Reactor Pre Problemstellungen im Strahlenschutz zu bearbei stressed Concrete Containments). ten, deren Auswirkungen auf die Sicherheit abzu Nuclear Facilities, Current Practises); 104 Die WGAMA beschäftigt sich mit der Thermo schätzen und allenfalls geeignete Massnahmen zu hydraulik des Reaktorkühlsystems sowie der Sicher empfehlen. Es fördert die Umsetzung wissen heits und Nebensysteme, dem Verhalten eines be schaftlicher Erkenntnisse in Vorgaben für den schädigten Reaktorkerns, dem Schutz des Sicher Strahlenschutz und verfolgt die Ausbildung. Es ist heitsbehälters (Containment) und den Vorgängen, auch ein Forum für den Austausch von Information die bei der Freisetzung von Spaltprodukten auftre und Erfahrungen zwischen den Aufsichtsbehörden ten. Eine wichtige Grundlage für die Arbeitsgruppe und international im Strahlenschutz tätigen Gre sind experimentelle Forschungsarbeiten, die hel mien wie ICRP (International Commission on Ra fen, die bei Störfallen auftretenden Phänomene zu diological Protection), IAEA, WHO (World Health verstehen und Computerprogramme für die Mo Organization), ILO (International Labour Organisa dellierung von Störfallabläufen zu entwickeln. Im tion), UNSCEAR (United Nations Scientific Commit Jahre 2014 wurden insbesondere Berichte zum tee on the Effects of Atomic Radiation) und IRPA Stand der gefilterten Druckentlastung und zu Er (International Radiation Protection Association). zeugung, Transport und Management von Wasser Das CRPPH hat mehrere AdhocExperten und stoff bei schweren Unfällen fertiggestellt. Arbeitsgruppen zu den Themen berufliche Strah Die WGRISK hat die Aufgabe, die Entwicklung und lenexposition, Umsetzung von Empfehlungen der Anwendung der Probabilistischen Sicherheitsana ICRP, Strahlenschutz und öffentliche Gesundheit, lyse (PSA) voranzutreiben. Im Berichtsjahr stand ei Einbezug von Betroffenen, neuester Stand der nerseits der Informationsaustausch der einzelnen Technik sowie Notfallschutz. Das ENSI ist im Komi Länder über ihre Tätigkeiten im Bereich PSA und tee selbst sowie in dessen Working Party on Nuc die Finalisierung des Berichtes zur PSA von exter lear Emergency Matters (WPNEM) vertreten. Zu nen natürlichen Ereignissen (International Work dem stellt das ENSI den schweizerischen shop on PSA of Natural External Hazards Including Verantwortlichen für das Informationssystem für Earthquake) im Vordergrund. Zudem wurde ein berufliche Strahlenexposition (Information System Bericht zum Versagen von Komponenten der digi on Occupational Exposure ISOE), der auch die talen Leittechnik fertiggestellt. schweizerischen Zahlenwerte für die weltweit be Die WGHOF soll das Verständnis über den Einfluss nutzte ISOEDatenbank bereitstellt. Der Schwer von Mensch und Organisation auf die nukleare Si punkt der WPNEMArbeiten ist die Verbesserung ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 der Notfallschutzplanung und der Notfallorganisa 3.3 Behördenorganisationen tion auf internationaler Ebene. 3.2.2.5 Radioactive Waste Management Committee (RWMC) 3.3.1 Western European Nuclear Regulatorsˇ Association (WENRA) Das RWMC unterstützt die Mitgliedsstaaten bei Die Leiter der nuklearen Aufsichtsbehörden West Fragen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle. Im europas schlossen sich 1999 in der Western Euro Zentrum steht dabei die Entwicklung von Strate pean Nuclear Regulators Association (WENRA) zu gien für die sichere Entsorgung hochaktiver lang sammen. Sie hatten damals das Ziel, einen gemein lebiger Abfälle. Das ENSI hat im Hauptkomitee, in samen Standpunkt zur Sicherheit von Kernanlagen der RWMCArbeitsgruppe Integration Group for zu erarbeiten und die nukleare Sicherheit in den the Safety Case of Radioactive Waste Repositories Staaten der EUBeitrittskandidaten aus ihrer Warte (IGSC), in der Working Party on Decommissioning zu beurteilen. Die Studien der WENRA flossen in ei and Dismantling (WPDD) sowie im RWMC Regula nen Bericht der Europäischen Kommission und in tors’ Forum Einsitz. Im Berichtsjahr hat die RWMC Empfehlungen für die Beitrittsverhandlungen ein. zusammen mit CRPPH und ICRP Leitlinien veröf Heute zählt die WENRA 17 Mitglieder. Die Schweiz fentlicht für Strahlenschutz im Bereich geologische ist durch das ENSI vertreten und gehört zusammen Endlagerung. mit Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Die IGSC beschäftigt sich mit dem Sicherheits Grossbritannien, Italien, den Niederlanden, Spa nachweis für ein geologisches Tiefenlager. Sie soll nien und Schweden zu den Gründerstaaten. Im die Mitgliedsländer darin unterstützen, wirksame Jahr 2003 stiessen mit Bulgarien, Litauen, Rumä Sicherheitsnachweise auf solider wissenschaftlich nien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Un technischer Grundlage zu entwickeln. Zugleich ist garn die Länder Mittel und Osteuropas dazu, die die IGSC eine Plattform für den Austausch der in selbst über Kernkraftwerke verfügen. Europäische ternationalen Experten. Das Schwerpunktthema NichtKernenergiestaaten sowie Russland, Arme der IGSC im Berichtsjahr war die Behandlung von nien und die Ukraine nehmen als Beobachter bei extremen geologischen Ereignissen im Sicherheits der WENRA teil. Seit Ende 2011 ist Hans Wanner, nachweis für die Nachverschlussphase. Je nach Direktor des ENSI, Vorsitzender der WENRA. geologischen Gegebenheiten kommen dabei in Im Zentrum der Aufgaben der WENRA stehen heute verschiedenen Ländern unterschiedliche Extrem die Harmonisierung der Sicherheitsanforderungen szenarien in Frage. und die gemeinsame Antwort auf neue Fragen, die Die Working Party on Decommissioning and Dis sich zu Sicherheit und Aufsicht bei der Kernenergie mantling (WPDD) ist die wichtigste Organisation in in Europa stellen. Das Resultat der Harmonisierungs der NEA, die sich mit den verschiedenen Aspekten bestrebungen sind technische und organisatorische der Stilllegung von Kernanlagen befasst. Unter Vorgaben – so genannte Safety Reference Levels dem Schirm der WPDD behandeln verschiedene (SRL) –, die auf jede Kernanlage anwendbar sind Arbeitsgruppen vertieft Themen der Stilllegung, und die jedes Land in sein Regelwerk übertragen etwa Kosten, radiologische Charakterisierung, soll. Die WENRA erarbeitet SRL Levels für die Berei Forschung, Planung oder Rekultivierung. Das dies che Reaktorsicherheit, Stilllegung von Kernanlagen, jährige Treffen fand zum ersten Mal in Moskau Lagerung sowie Entsorgung radioaktiver Abfälle. statt und wurde von Rosatom, der «Föderalen Sie rief zu diesem Zweck zwei Arbeitsgruppen ins Agentur für Atomenergie Russlands», organisiert. Leben, die Reactor Harmonisation Working Group Teil des Treffens war auch ein Besuch im staatli (RHWG) und die Working Group on Waste and De chen Forschungsinstitut Kurchatov in Moskau, in commissioning (WGWD), deren Vorsitzender der dem der erste Reaktor Russlands steht. Unter an zeit Stefan Theis vom ENSI ist. Ihr Auftrag lautet, die derem wurden Fragen zu Vorbereitungsarbeiten unterschiedlichen Ansätze für die nukleare Sicher für die endgültige Ausserbetriebnahme und zum heit zu analysieren, mit den Sicherheitsstandards Umgang mit schwachaktiven Abfällen aus der Still der IAEA zu vergleichen und Lösungen vorzuschla legung besprochen. gen, wie Unterschiede bereinigt werden können, ohne die Sicherheit zu schwächen. Die SRL sollen den besten Stand der Praxis bezüglich Sicherheit re flektieren. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 105 Im Berichtsjahr wurden die überarbeiteten WENRA WENRAHERCA Bericht zum Europäischen Notfall SRL für bestehende Kernkraftwerke publiziert. Die schutz verabschiedet. Der Bericht beinhaltet einen WENRA hatte im Anschluss an den Unfall von neuen Ansatz zur weiteren Verbesserung der Reak Fukushima Daiichi die RHWG beauftragt, im Hin tion und grenzüberschreitenden Koordination für blick auf die Lehren aus diesem Unfall die SRL zu mögliche Unfallszenarien, darunter schwere Unfälle überarbeiten. Die Überprüfung der Anforderun wie die in Fukushima. Der Ansatz enthält ein struk gen wurde durchgeführt mit Schwerpunkt auf Na turiertes Vorgehen und bietet Hilfsmittel für ge turgefahren, Integrität des Sicherheitsbehälters meinsame Aktionen zwischen den Nachbarländern. und Notfallmassnahmen. Die folgenden Herausfor Die Aufsichtsbehörden haben sich verpflichtet, auf derungen wurden explizit angesprochen: Sicher internationaler Ebene mit den Behörden, die für heitskultur, Sicherheit der Abklingbecken, Anlagen den Katastrophenschutz für die Umsetzung der ent mit mehreren Reaktoren, Notfallschutz, Bedarf für sprechenden Massnahmen zuständig sind, zu ko eine unabhängige und diverse Wärmeabfuhr so operieren. wie auslegungsüberschreitenden Bedingungen einschliesslich Sicherheitsmargen. Die Umsetzung der SRL im Bereich Reaktorsicherheit 3.3.2 European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG) ist in den Mitgliedsstaaten sowohl auf Richtlinien 106 ebene wie auch beim Vollzug in den Kernkraftwer Die ENSREG wurde 2007 von der EU eingesetzt. Die ken bereits weit fortgeschritten. Die in der WENRA Aufgaben umfassen ähnliche Themen wie diejeni vertretenen Behördenorganisationen erstatten dar gen der WENRA, nämlich die Harmonisierung der über periodisch Bericht, so auch im Jahr 2014. Anforderungen an die nukleare Sicherheit, der An Im Berichtsjahr wurden auch SRL zu Anlagen für die forderungen an die Lagerung abgebrannter Brenn Entsorgung von radioaktiven Abfälle publiziert. Die elemente und an die Entsorgung radioaktiver Ab SRL sind so geschrieben, dass sie mit der EURicht fälle sowie der Vorgaben für die Finanzierung von linie 2011/70/Euratom über einen Gemeinschafts Stilllegung und Entsorgung. In beiden Gremien neh rahmen für die verantwortungsvolle und sichere men zumeist die gleichen Behördenvertreter teil. Die Entsorgung abgebrannter Brennelemente und ra Schweiz hat als NichtEUMitglied in der ENSREG im dioaktiver Abfälle im Einklang sind. Gegensatz zur WENRA kein Mitspracherecht, son Im Anschluss an die WENRAHerbstsitzung in Stock dern lediglich Beobachterstatus. holm fand ein Treffen der Vertreter von WENRA und 2014 wurde Andy Hall von der britischen Aufsichts HERCA statt (Heads of European Radiological Pro behörde (Office of Nuclear Regulation) als neuer tection Competent Authorities, siehe Abbildung 4 Vorsitzender der ENSREG gewählt. Die Hauptaktivi und Abschnitt 3.3.4). Dabei wurde der gemeinsame täten der ENSREG im Berichtsjahr bezogen sich auf Abbildung 4: Gemeinsames WENRAHERCA Meeting während des WENRAHerbst treffens 2014 in Stockholm. Quelle: SSM. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 die Verabschiedung und Inkraftsetzung der revidier Die Mitgliedsländer treffen sich regelmässig min ten europäischen Richtlinie zur nuklearen Sicherheit destens jährlich unter wechselndem Vorsitz. Die (European Directive on Nuclear Safety) sowie die Im wesentlichen Ziele der ENSRA sind: plementierung der nationalen Aktionspläne, die von der Austausch über regulatorische Sachverhalte den am EUStresstest beteiligten Staaten erstellt der nuklearen Sicherung, worden waren. Im April 2012 formulierten die inter der Austausch zu aktuellen Sicherungsproble nationalen Experten als Ergebnis des EUStresstests men oder Ereignissen, vier Hauptempfehlungen zu den Themen: die Entwicklung eines umfassenden Verständ – Naturgefahren nisses der fundamentalen Prinzipien des physi – Periodische Sicherheitsüberprüfung schen Schutzes und – ContainmentIntegrität die Förderung einer gemeinsamen Basis der nu – Auslegungsüberschreitende Störfälle bei extremen klearen Sicherung innerhalb Europas. Naturereignissen Die ENSRA hat insgesamt 15 Mitglieder: Belgien, Weiter wurde in der Richtlinie die Verpflichtung ein Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritan geführt, dass die Mitgliedsstaaten mindestens alle nien, Litauen, Niederlande, Polen, Slowakei, Spa sechs Jahre eine Überprüfung bestimmter Sicher nien, die Schweiz, Schweden, Slowenien, Tsche heitsfragen durch internationale Experten (Topical chien und Ungarn. Im Berichtsjahr stand die ENSRA Peer Review) durchführen lassen. Die erste themati unter dem Vorsitz von Belgien und hat ihre überar sche Überprüfung findet im Jahr 2017 statt. beiteten Richtlinien verabschiedet. Sie sollen vor Das ENSI hat im Berichtsjahr den Statusbericht zur allem eine vertiefte Zusammenarbeit und den Aus Umsetzung der Empfehlungen, die aus dem EU tausch von guter Praxis zwischen den Mitglieds Stresstest resultierten, bei der ENSREG eingereicht. staaten ermöglichen. Weitere Themenbereiche Im April 2015 werden die Länderberichte im Rah waren die Gefährdungen und Bedrohungen im men eines mehrtägigen Workshops diskutiert und heutigen Umfeld, vor allem Extremismus und Cy überprüft. bergefährdungen. 3.3.3 European Nuclear Security Regulators Association ENSRA 3.3.4 Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA) Die ENSRA ist eine europäische Plattform für den Informationsaustausch im sensitiven Bereich der Die HERCA ist eine Vereinigung der für Strahlen Sicherung kerntechnischer Anlagen und Einrich schutz verantwortlichen Behörden in Europa. Sie tungen sowie von KernbrennstoffTransporten. wurde 2007 gegründet, und 49 Behörden aus 31 Mitglieder der ENSRA sind Behörden und assozi Ländern sind Mitglied der HERCA. Seit Januar ierte öffentlichrechtliche Körperschaften mit Zu 2012 steht die HERCA unter dem Vorsitz von Sigur ständigkeiten für Fragen der nuklearen Sicherung dur Magnusson, Direktor der isländischen Strah in europäischen Staaten mit zivilen Nuklearpro lenschutzbehörde. Sie besteht aus einem Board of grammen. Head (BoH), das sich jährlich zwei Mal trifft, und Der Schutz von Kernanlagen und Kernmaterialien den Arbeitsgruppen (Working Groups WG) vor Sabotage, gewaltsamen Einwirkungen oder WG European Radiation Passbook & Outside Diebstählen beschäftigt seit langem die internatio workers; nale Gemeinschaft. Seit Mitte der 1990er Jahre hat WG Nonmedical sources and practices; eine informelle Gruppe Europäischer Behörden WG Medical Applications; einen Informationsaustausch im Bereich der Siche WG Emergencies; rung ins Leben gerufen. Veranlassung war der WG Surveillance of collective doses from medi Wille, die Ansichten und Erfahrungen einzelner cal exposures. Länder im Bereich des Sabotageschutzes zu teilen Das ENSI hat im Berichtsjahr den Vorsitz bei der WG und in Bezug auf die eigenen Strukturen zu reflek Emergencies übernommen. Georges Piller, ENSIBe tieren. Nach den Anschlägen in den USA im Sep reichsleiter für Strahlenschutz, leitet die Arbeits tember 2001 hatte die Gruppe beschlossen, sich gruppe. Zum gemeinsamen Bericht von WENRA und am 28. Oktober 2004 zur ENSRA zu vereinigen. HERCA zum Notfallschutz siehe Abschnitt 3.3.1. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 107 3.3.5 EBRD-Fonds für die nukleare Sicherheit in Osteuropa Inspektionen («inspections croisées») in Kernan lagen und Strahlenschutzeinrichtungen in beiden Ländern durch und nehmen als Beobachter an Not Die Schweiz ist Mitglied der Europäischen Bank für fallübungen der anderen Partei teil. Diese bilaterale Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und unter Zusammenarbeit wird von beiden Staaten für wert stützt osteuropäische Staaten im Bereich der nu voll gehalten. klearen Sicherheit. Das Staatssekretariat für Wirt Die CFSHauptversammlung hat bei ihrem Treffen schaft (SECO) vertritt die Schweiz bei den durch die am 4.–5. September 2014 in Lyon ihr 25jähriges EBRD verwalteten Nuklearfonds zur Behandlung Bestehen begangen. Dabei haben die Vertreter der radioaktiver Abfälle beim Kernkraftwerk Tscherno Aufsichtsbehörden den grossen Nutzen des Infor byl (Nuclear Safety Account) und zum Bau einer mationsaustausches zwischen den beiden Ländern neuen Schutzhülle um den zerstörten Block 4 von unterstrichen. Zum Abschluss des Treffens stand Tschernobyl (Chernobyl Shelter Funds). Bei der ein Besuch der Kernanlagen von Bugey unweit der Finanzierung von Projekten über die Nuklearfonds Genfer Kantonsgrenze auf dem Programm. Da treten oft komplexe Problemstellungen auf, deren wurde der neu geschaffenen schnellen Eingreif Lösung kerntechnische Kenntnisse voraussetzt. truppe im Nuklearbereich (Force d’action rapide du Das ENSI stellt dem SECO seine diesbezügliche nucléaire FARN) vorgestellt. Diese Organisation Fachkompetenz zur Verfügung. Finanziell trägt die muss im Falle eines Unfalls schnell intervenieren, Schweiz nur noch an den Chernobyl Shelter Fund die Mannschaft vor Ort verstärken sowie Hilfsma bei. terial herbeischaffen können. Während der Sitzung wurde weiter darüber berichtet, den Wissens und 3.4 Bilaterale Zusammenarbeit 108 Erfahrungsaustausch im Bereich der geologischen Tiefenlagerung noch weiter zu vertiefen. Es geht insbesondere darum, die Massnahmen bei der Die bilaterale Zusammenarbeit mit den Nachbar Überwachung von Tiefenlagern zu konkretisieren. staaten Deutschland, Frankreich und Italien dient dem gegenseitigen Informationsaustausch über die Sicherheit von Kernanlagen und über die Aufsicht. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der grenz 3.4.2 Deutsch-Schweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK) überschreitenden Abstimmung zum Schutz der Be völkerung bei einem Notfall zu. Dieser Punkt ist auch Die DSK wurde 1982 mit einer Vereinbarung zwi Thema der jährlichen Gespräche mit Österreich. schen den Regierungen der Schweiz und der Bun desrepublik Deutschland geschaffen. Die Kommis 3.4.1 Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz (CFS) sion setzt sich aus Vertretern schweizerischer und deutscher Bundesstellen, der Bundesländer Baden Württemberg und Bayern sowie des Kantons Aar gau zusammen. In vier Arbeitsgruppen der DSK Die Commission francosuisse de sûreté nucléaire vertiefen Fachleute die bilaterale Zusammenarbeit, et de radioprotection (CFS) wurde 1989 auf Basis die von beiden Staaten als wichtig und wertvoll be einer Vereinbarung zwischen den Regierungen der urteilt wird. Anfang November 2014 führte die Schweiz und Frankreichs ins Leben gerufen. Die DSK in Spiez ihr 32. Jahrestreffen durch (Abbildung Mitglieder der Kommission sind auf französischer 5). Zentrale Themen der Tagung waren: Seite Vertreter der Aufsichtsbehörde Autorité de die Berichterstattung der vier Arbeitsgruppen sûreté nucléaire ASN und auf schweizerischer Seite der DSK (Anlagensicherheit, Strahlenschutz, Vertreter des ENSI, des Bundesamts für Energie Notfallschutz und Entsorgung) BFE, des Bundesamts für Gesundheit BAG, der Na die Diskussion über Alterungsfragen von Kern tionalen Alarmzentrale NAZ, des Eidg. Departe kraftwerken ments für Auswärtige Angelegenheiten EDA sowie Vorkommnisse in Kernkraftwerken in Deutsch ein Delegierter der Kantone. Für den Notfallschutz land und der Schweiz und für den Strahlenschutz im Bereich Medizin, In der Stand des schweizerischen SachplanVer dustrie und Forschung hat die CFS gemeinsame Ar fahrens für geologische Tiefenlager. beitsgruppen. Zudem führen französische und schweizerische Fachleute regelmässig gemeinsame ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 5: Die 32. Hauptsitzung der DeutschSchweize rischen Kommission für die Sicherheit kern technischer Einrich tungen DSK hat im Berichtsjahr in Spiez stattgefunden. Quelle: ENSI. 3.4.3 Nuklearinformationsabkommen Schweiz-Österreich 3.5 Weitere bilaterale Zusammenarbeit Der Schweizerische Bundesrat und die Regierung Zwischen der Schweiz und den USA bestehen bila der Republik Österreich schlossen 1999 ein Ab terale Verträge für die gegenseitige Unterstützung kommen über den frühzeitigen Austausch von In bei Fragen der KernenergieSicherheit. Es handelt formation aus dem Bereich der nuklearen Sicher sich um das Rahmenübereinkommen zwischen der heit und des Strahlenschutzes. Da Österreich über amerikanischen Aufsichtsbehörde United States Nu keine Kernkraftwerke verfügt, liegt der Schwer clear Regulatory Commission (U.S.NRC) und dem punkt der Information bei den Vorgängen in der ENSI für den Austausch von technischer Information Schweiz. Im Rahmen des 14. bilateralen Nuklear und die Zusammenarbeit in Belangen der nuklearen expertenTreffens vom Juni 2014 besprachen die Sicherheit sowie das UmsetzungsÜbereinkommen Delegierten beider Staaten verschiedene Themen, bezüglich Teilnahme am NRCForschungsprogramm insbesondere Strahlenüberwachung, Notfall im Bereich schwerer Unfälle. 2012 wurde das Rah schutzplanung und Aufsicht über die Schweizer menabkommen zwischen der NRC und dem ENSI Kernanlagen. für weitere fünf Jahre verlängert. 3.4.4 Italienisch-schweizerische Kommission für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit (Commissione Italiana– Svizzera CIS) Mit Italien schloss die Schweiz 1989 ebenfalls einen Staatsvertrag ab, der wie die bilateralen Staatsver träge mit den anderen Nachbarländern primär die gegenseitige Benachrichtigung bei nuklearen Er eignissen regelt. In Ergänzung dazu wurde im Juni 2011 eine Vereinbarung zwischen dem ENSI und dem Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale ISPRA abgeschlossen. Ziel dieser Ver einbarung ist ein jährliches bilaterales Expertentref fen. Das erste Treffen hatte im November 2012 in Rom stattgefunden. Die zweite Sitzung der Kom mission fand im Juni 2014 in Rom statt. Es wurde vor allem über Möglichkeiten zu vertiefter Zusam menarbeit in den Bereichen Entsorgung, Stillle gung und Notfallschutzplanung diskutiert. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 109 4. Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht In seiner Eigenschaft als Aufsichtsbehörde oder ge stützt auf einen Auftrag in einer Verordnung erlässt 4.1 ENSI-G09: Betriebsdokumentation das ENSI Richtlinien. Richtlinien sind Vollzugshilfen, die rechtliche Anforderungen konkretisieren und Die neue Richtlinie ENSIG09 regelt für Kernkraft eine einheitliche Vollzugspraxis erleichtern. Sie kon werke, Forschungs und Entsorgungsanlagen den kretisieren zudem den aktuellen Stand von Wissen Inhalt und Umfang der Dokumentation gemäss An schaft und Technik. Im Einzelfall kann das ENSI Ab hang 3 der KEV. Danach wird die Betriebsdokumen weichungen zulassen, wenn die vorgeschlagene tation in organisatorische Dokumente, technische Lösung in Bezug auf die Sicherheit und Sicherung Dokumente und Betriebsaufzeichnungen aufge mindestens gleichwertig ist. Die bisherigen RRicht teilt. Diese Unterteilung liegt auch der Richtlinie zu linien werden laufend durch sogenannte A, B und grunde. Ebenso werden die Anforderungen an die GRichtlinien ersetzt. ARichtlinien beziehen sich auf Dokumentation nach der Verordnung vom 9. Juni die Anlagebegutachtung und BRichtlinien auf die 2006 über die Anforderungen an das Personal von Betriebsüberwachung. GRichtlinien widmen sich Kernanlagen festgelegt (VAPK; SR 732.143.1). Die generellen Themen, die sowohl die Anlagebegutach Richtlinie ENSIG09 wurde am 30. Juni 2014 verab tung als auch die Betriebsüberwachung betreffen. schiedet. Auch im Jahr 2014 führte das ENSI die Überarbeitung des Regelwerks weiter. Der aktuelle Stand der Richtli nien kann dem Anhang D entnommen werden. So 4.2 ENSI-G17: Stilllegung wohl die gültigen Richtlinien als auch diejenigen in Anhörung finden sich auf der Website des ENSI. Die im März 2014 verabschiedete Richtlinie ENSI Im Berichtsjahr wurden drei neue Richtlinien verab G17 präzisiert die im Kernenergiegesetz vom 21. schiedet und eine Richtlinie revidiert. Darüber hinaus März 2003 (KEG; SR 732.1) und in der KEV enthal hat das ENSI Anhörungen zu zwei neuen Richtlinien, tenen Bestimmungen zur Stilllegung. Sie regelt die zu einer Neuausgabe sowie zu einer Revision einer Anforderungen an den Nachbetrieb und den Rück Richtlinie durchgeführt. Die Richtlinie HSKR35 «Auf bau bzw. den sicheren Einschluss von Kernanlagen sichtsverfahren bei Bau und Änderungen von Kern sowie die detaillierten Anforderungen an die Ge kraftwerken, Systemtechnik» wurde im Juli 2014 zu suchsunterlagen für die Stilllegung. Nicht Gegen rückgezogen. Ihre Inhalte wurden schrittweise durch stand der Richtlinie sind die Anforderungen an die Bestimmungen der Kernenergieverordnung vom 10. konventionelle Arbeitssicherheit, die Entsorgung Dezember 2004 (KEV; SR 732.11), der Richtlinien von nicht radioaktiven Abfällen sowie die Sicher ENSIA04 «Gesuchsunterlagen für freigabepflichtige stellung der Finanzierung der Stilllegung (vgl. dazu: Änderungen an Kernanlagen» und ENSIG01 «Si Verordnung vom 7. Dezember 2007 über den Still cherheitstechnische Klassierung für bestehende legungsfonds und den Entsorgungsfonds für Kern Kernkraftwerke» abgelöst sowie mit der Veröffentli anlagen, Stilllegungs und Entsorgungsfondsver chung der neuen Richtlinie ENSIG09 «Betriebsdoku ordnung, SEFV; SR 732.17). mentation» obsolet. Die Richtlinie HSKR48 «Perio dische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwer ken» wurde aufgrund der neuen Richtlinie ENSIA03 per Ende Dezember 2014 zurückgezogen. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 111 4.3 ENSI-A03: Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken Die im Oktober 2014 verabschiedete und ab 1. Ja nuar 2015 geltende Richtlinie ENSIA03 regelt das Vorgehen und den Umfang bei der periodischen Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) für Kernkraftwerke und Lager für abgebrannte Brennelemente und ra dioaktive Abfälle mit einer eigenen Betriebsbewilli gung auf dem Kernkraftwerksareal. Der Inhalt und die Struktur lehnen sich eng an den IAEA Safety Standard SSG25 «Periodic Safety Review for Nuc lear Power Plants» an. Zudem werden die Safety Reference Levels der Western European Nuclear Re gulators Association (WENRA) berücksichtigt. Ziel der PSÜ ist die ganzheitliche sicherheitstechni sche Beurteilung des Kernkraftwerks, die gemäss Kernenergieverordnung mindestens alle 10 Jahre vom Inhaber einer Betriebsbewilligung für ein Kern kraftwerk durchzuführen ist. Die Richtlinie stellt die Grundsätze zur Erstellung einer PSÜ dar, wozu ins besondere die Erstellung eines detaillierten Projekt plans seitens des Betreibers gehört. Das zentrale Ka pitel der Richtlinie umfasst den Inhalt einer PSÜ. Neu gegenüber der bisherigen Richtlinie HSKR48 sind die Themenblöcke «Sicherheitsnachweis für den Langzeitbetrieb» und «Gesamtbewertung der Pe 112 riodischen Sicherheitsüberprüfung». Die Gesamtbe wertung der PSÜ soll in einem eigenständigen Be richt erfolgen, in dem die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse aus der PSÜ zusammenfassend dargestellt werden. Dieser Bericht ist zur Veröffent lichung vorgesehen. 4.4 ENSI-B02: Periodische Berichterstattung der Kernanlagen Infolge der neuen Richtlinie ENSIG17 «Stilllegung von Kernanlagen» wurden die Berichterstattungs pflichten angepasst. Zudem wurde der von der schweizerischen Unfallversicherungsanstalt nicht mehr verwendete SUVAIndex AT30 als Mass für die Krankheitsquote ersetzt. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 5. Strategie und Ausblick Mit dem ENSI verfügt die Schweiz über eine funk Schweizer Kernkraftwerke von besonderer Bedeu tionell, institutionell und finanziell unabhängige tung sind. Materialwissenschaftliche Fragestellun Aufsichtsbehörde für den gesamten Kernenergie gen bleiben einer der grossen Schwerpunkte im For bereich, welche die nukleare Sicherheit und die schungsprogramm. Sicherung abdeckt. Sie setzt damit die Vorgaben Bei den extremen Naturereignissen fokussieren des Kernenergiegesetzes und des internationalen die vom ENSI unterstützen Forschungsarbeiten ins Übereinkommens zur nuklearen Sicherheit um. besondere auf die Gefährdung der Kernanlagen Im Jahr 2014 verfolgte das ENSI die konsequente durch Erdbeben und externe Überflutung. Ein Weiterführung seiner aktuellen Forschungsstra neues OECDProjekt soll das Verhalten von Stahl tegie. Diese setzt ihre Schwerpunkte bei den fol betonwänden bei starken Erdbeben untersuchen. genden Themen: Gegenstand der Arbeiten im Rahmen der «Platt Fragen des Langzeitbetriebs der bestehenden form Extremereignisse» PLATEX sind externe Über Kernkraftwerke, flutungen an den Flusssystemen von Aare und extreme Naturereignisse, Rhein, für die 2015 die Hauptphase der von Bun Stilllegung inklusive Abfallbehandlung sowie desinstitutionen getragenen Studie EXAR starten Entsorgungsfragen im Zusammenhang mit der soll. Realisierung von geologischen Tiefenlagern Obgleich der Verlauf von schweren Reaktorunfällen Die Forschungsarbeiten zu Naturereignissen, Still kein Schwerpunktthema der ENSIForschungsstrate legung, Zwischenlagerung und Entsorgung ha gie ist, werden auch in diesem Bereich wichtige Ar ben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, beiten fortgesetzt. Die numerische Simulation des und dieser Trend wird sich voraussichtlich fortset Kernschmelzunfalls von Fukushima im Rahmen zen. Neben ausländischen Vorkommnissen bei Kern des OECDBSAFProjekts geht 2015 in die zweite kraftwerken behandelt der vorliegende Bericht auch Phase. Die Berechnung der Vorgänge im Contain erstmalig Vorkommnisse bei der Entsorgung in an ment sowie des radioaktiven Quellterms und dessen deren Ländern und die Lehren für die Schweiz. Ausbreitung werden dabei im Vordergrund stehen. Im Bereich der geologischen Tiefenlagerung wird Bei der Auswahl der Forschungsprojekte wird neben zunehmend die Erdbebengefährdung thematisiert. den fachlichqualitativen Aspekten weiterhin vor Bei der Starkbebenforschung des Schweizerischen allem die Anwendbarkeit der Resultate in der Erdbebendienstes ist dies ein Schwerpunkt 2014– regulatorischen Praxis für das ENSI eine hohe Priori 2018, zudem plant das ENSI ein Experiment im Rah tät haben. men des MontTerriProjekts zur Reaktivierung von Im Kontext der Forschungsarbeiten wird das ENSI Störungen. die schon vor einigen Jahren begonnene, umfas Ein wichtiges Instrument des ENSI bei der Über sende Überarbeitung des bestehenden Regelwerks prüfung von Sicherheitsanalysen der Kernanlagen fortsetzen, den Erhalt und weiteren Aufbau der ist die eigene, unabhängige Modellierung und Fachkompetenz anstreben sowie die sehr gute in Nachrechnung. Deshalb unterstützt das ENSI seit ternationale Vernetzung aufrechterhalten. Im Jahr April 2014 ein Forschungsprojekt der Universität 2014 konnten drei neue ENSIRichtlinien zur Bayreuth, in dem ein eigenes Berechnungspro Auslegung des Reaktorkerns, zur Periodischen Si gramm zur thermischen und mechanischen Dimen cherheitsüberprüfung von KKW und zur Stillleg sionierung von Transport und Lagerbehältern ung von Kernanlagen verabschiedet werden. Wei für abgebrannte Brennelemente entwickelt wer tere neue Richtlinien, unter anderem zur syste den soll. matischen Sicherheitsbewertung des Betriebs von In der Anfang 2015 gestarteten Projektphase Kernanlagen und zu Auslegungsgrundsätzen für SAFEII werden mit den Arbeiten zu Rissbildung Kernkraftwerke, werden derzeit bearbeitet. und wachstum wichtige Alterungsfragen unter Durch die Mitwirkung in internationalen For sucht, welche für den sicheren Langzeitbetrieb der schungsgremien und die in Kapitel 3 beschriebe ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 113 nen Mitgliedschaften und Abkommen ist die inter nationale Vernetzung des ENSI seit Jahren hervorragend. Das ENSI beteiligt sich aktiv an den Arbeiten verschiedener Gremien der IAEA, darunter als Teil der Schweizer Delegation beim IAEAGouver neursrat, und bei der OECD. Seit Ende 2011 hat der Direktor des ENSI den Vorsitz in der «Western Euro pean Nuclear Regulators‘ Association» (WENRA), welche auch in den kommenden Jahren eine konti nuierliche Verbesserung und Vereinheitlichung der Sicherheitsanforderungen in Europa anstre ben wird. Bei der Überprüfungskonferenz zur Convention on Nuclear Safety (CNS) setzte sich das ENSI 2014 ins besondere für verbindliche internationale Vorga ben zur Verhinderung schwerer Reaktorun fälle, stärkere Transparenz im Bereich der nuk learen Sicherheit und die vermehrte Durchführung internationaler Überprüfungsmissionen ein. Die Schweizer Delegation konnte erreichen, dass die internationale Gemeinschaft die Sicherheit der Kernkraftwerke weltweit laufend weiter ver bessern wird. Im Rahmen einer Diplomatischen Konferenz zur CNS haben sich alle teilnehmenden Länder anfangs 2015 auf eine entsprechende Erklä rung geeinigt. Das ENSI wird sich nun für eine kon sequente Umsetzung dieser Erklärung engagieren. Nachdem das ENSI seine Arbeit im Jahr 2011 im Rahmen einer IAEAMission (IRRS) von internatio nalen Experten überprüfen liess, steht für 2015 die Nachfolgemission («Followup») an, in deren Rah men die Fortschritte bei der Umsetzung der seiner zeit formulierten Empfehlungen überprüft werden. 114 Ferner wird sich das ENSI weiterhin aktiv an den Ak tivitäten im Rahmen des EUStresstests beteiligen. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Anhang A: Jahresberichte der Forschungsprojekte Inhaltsverzeichnis Brennstoffe und Materialien OECD Halden Reactor Project SCIP II Program 2009–2014 SAFE NORAII PISAII 119 129 133 143 151 Externe Ereignisse IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen Earthquake Strong Motion Research SMART 2013 161 171 181 Systemverhalten und Störfallabläufe STARS LINX MELCOR further development in the area of air ingress and the effect of nitriding Analysis of the accident in the Fukushima Daiichi nuclear power station Risk Oriented Approaches and MeltStructureWater Interactions Phenomena in LWR Severe Accident 191 205 213 221 231 Strahlenschutz Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung 241 Entsorgung Entwicklung eines Berechnungswerkzeuges zur unabhängigen Beurteilung der thermischen Dimensionierung von Transport und Lagerbehältern HM Experiment Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations in the Alps 249 257 265 117 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 OECD Halden Reactor Project Author und Coauthor(s) W. Wiesenack, Ø. Berg Institution Institutt for energiteknikk, OECD Halden Reactor Project Address P.O.Box 173, NO1751 Halden, Norway Telephone, Email, Internet address +47 69 21 22 00, www.ife.no/hrp Duration of the Project 2012–2014 ABSTRACT which was ballooned without failing it. Incore The OECD Halden Reactor Project is an under materials were tested to obtain data on stress taking of national organisations in twenty corrosion cracking and stress relaxation of countries sponsoring a programme that pro reactor materials for plant lifetime assessments. vides key information for safety assessments The research in the ManTechnologyOrganisa and licensing as well as for the reliable opera tion area comprises empirical studies of the tion of nuclear power stations. The programme interaction between the reactor operators and is using the Halden reactor, the Kjeller hot process control systems. It also comprises inno laboratory, the Halden ManMachine Labora vative work on Human System Interface design tory, the FutureLab and the Halden Virtual and Control Room design. 3D visualisation Reality Centre for experimental work. technologies by means of Virtual and Aug The activities in the Fuels & Materials area pro mented Reality are being developed. During vide fundamental knowledge on the properties 2014, a guidance handbook for HRA practitio and behaviour of nuclear fuels and materials ners has been completed. Conceptual mock under longterm use in reactors as well as dur ups for new HSIs in Outage Control Centres ing transients. In 2014, twelve incore tests have been developed. The technique for com were executed, most of them in loops simulat putation of remaining useful life (RUL) esti ing the thermohydraulic conditions of LWRs. mates of process equipment has been further In addition, ten tests were in preparation or developed. Software systems dependability underwent PIE. The tests encompassed various addressed issues related to modernisation of types of fuels and materials with zero to high digital I&C systems and the development of burnup or neutron fluence. The LOCA test safetycritical software, ranging from require series continued with PIE on a BWR fuel rod ments elicitation to final safety approval. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 119 Project goals utilities in their efforts to reduce operational and fuel cycle costs. The programme addresses The Halden Reactor Projects research programme Gas release under irradiation – fission gas release is defined as framework for 2012–2014 [1] and in behaviour, gas inventory increase, tolerable rod the detailed plan for 2014 [2]. overpressure The main goals of the R&D work in the fuels and Fuel thermal and mechanical performance – materials area are to provide data on: conductivity degradation, densification, swell fuel properties needed for design and licensing ing, fuel creep, pelletcladmechanical interac of high burnup reactor fuel tion (PCMI) fuel response to transients, in particular on phe Fuel behaviour under accident scenarios – loss of nomena occurring during lossofcoolant acci coolant accident (LOCA) dents Demanding operation conditions – power tran cladding creep, corrosion and hydriding to deter sients, PCMI, cladding transient creep, cladding mine mechanisms and operational conditions corrosion and hydriding that affect cladding performance, e.g. water These subjects are studied in experiments designed chemistry issues and instrumented to provide concurrent data on stress corrosion cracking of reactor materials at several phenomena, e.g., fission gas release and representative stress conditions and water chem thermomechanical properties. The irradiation may istry environments for plant lifetime assessments start with fresh fuel or use preirradiated segments The main goals of the R&D work in the MTO area from commercial nuclear power stations. are to: Two fuel performance experiments which started provide knowledge on how and why accidents with fresh fuel continued irradiation in 2014 to occur, with the aim to prevent them from hap accumulate burnup before being subjected to pening power increases later on. One of them is IFA676 establish empirical knowledge about human whose objective is to compare fuel with enhanced potentials and limitations as operators in a con grain size to standard fuel. The test originally con trol room setting based on experiments carried tained six VVER fuel rods of which four have been out in HAMMLAB and the VR Centre unloaded for postirradiation examination while develop advanced information and support sys the remaining two continue irradiation. Another tems to enhance safety and assist operators in test in this category is IFA716 with the primary plant optimization, operation and maintenance objective to study fission gas release mechanisms. develop methods and tools to improve the The experiment contains six fuels rods with varia dependability of software based systems tions in grain size and doping concentration (0, 1000, 1600 ppm of CrO2). The instrumentation Work carried out and results obtained also allows studying fuel densification and swell ing. One of the six rods contains UO2 fuel with BeO, leading to increased thermal conductivity and lower fuel temperatures compared to standard 120 The results from the OECD Halden Reactor Project’s UO2 fuel at the same power. So far, the UO2BeO research programme are in detail reported to the fuel has shown no fission gas release and lived up members in two annual status reports [3, 4]. to its promise. A power uprate is scheduled for Important activities are summarised below. 2015 to provoke fission gas release at extended burnup. Fuels & Materials research The integral behaviour of preirradiated commer The Halden Reactor was in planned operation for cial fuel is studied in IFA720. The instrumentation about 191 full power days in 2014. Twelve experi allows to measure fission gas release, pellet clad ments were irradiated at various times as part ding mechanical interaction and fuel thermal per of the joint research programme of the Halden formance. Power changes are accomplished by use Reactor Project, while ten tests were in preparation of a helium3 coil together with changes in reactor or underwent postirradiation examinations. power. A test with fuel containing 8% gadolinium The activities in the programme on Fuel safety and was performed in March 2014 implementing a operational margins reflect the fact that higher stepwise temperature increase followed by 24 burnup and longer fuel cycles remain a priority for hours hold time at each temperature level. After ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 1: Rod pressure and fission gas release in response to stepwise power increase 1% gas release was observed, the power was kept fairly uniform release of 11–13% was measured constant apart from some dips to open a path for and confirmed by PIE. released but trapped fission gas in the fuel column Several separate effects tests are in progress. In as shown in Figure 1. The onset of fission gas these tests, certain phenomena are studied mini release seems to occur at somewhat higher tem mizing the influence of other phenomena which perature than observed for standard UO2 fuel. The usually occur concurrently during irradiation. Fis irradiation induced fuel creep rate derived from sion induced creep of UO2 and Crdoped fuel is cladding elongation data indicated a ten times studied in IFA701 as a function of varying fuel higher rate than shown by standard UO2 fuel. temperature and compressive stress at a fixed fis The socalled high burnup structure (HBS) devel sion rate. The temperature independence of creep ops in the periphery of UO2based fuels due to a in the studied range of 400–800°C was confirmed, high conversion of U238 to Pu239 in this region. while a linear dependence on stress (30–60 MPa) Such HBS fuel is produced in large quantities in a was found. The experiment continued at increased special irradiation rig, IFA655, using fuel disks temperatures (1100 °C) in 2014. instead of pellets as shown in the neutron radio The objective of the PWR cladding creep test IFA graphy (Figure 2) of a segment from this experi 741 is to study the creep behaviour of modern fuel ment. After burnup accumulation, the fuel is sub cladding alloys. Various levels of compressive and jected to power ramps and to postirradiation tensile stress are applied, and as in previous tests examinations (PIE) in order to determine its thermal on the subject, recurring primary creep depending and mechanical properties. So far, three out of six on the stress change and secondary creep depend segments have been tested, measuring fission gas ing on the stress level are observed. release online. For the conditions tested (final Also related to cladding creep are the experiments temperature 1150 °C, burnup 113 MWd/kg), a on rod overpressure / clad liftoff in IFA610. 121 Figure 2: Neutron radiography of an irradiated segment filled with fuel and molybdenum disks ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 3: The plant ageing and degradation programme is Schematic of the rig for rod overpressure testing aimed at studying the effects of irradiation on reac tor vessel internals as the age of nuclear power plants increases. The studies address Irradiation assisted stress corrosion cracking of core component structural materials Irradiation enhanced creep and stress relaxation Reactor pressure vessel (RPV) embrittlement Irradiation assisted stress corrosion cracking (IASCC) occurs under the combined effects of irra diation, stress and a corrosive environment. The programme focuses on studies of crack growth rate, crack initiation, effectiveness of ageing and degradation countermeasures, and irradiated materials characterisation. Post irradiation annealing (PIA) treatments were applied to Compact Tension (CT) specimens pre pared from 7.7 dpa 304L SS to determine if the annealing treatments would restore the speci mens’ resistance to IASCC. PIA at 500 °C for 6 hours and again for 25 hours reduced the loop density compared to the asirradiated state (TEM work performed at VTT, Finland, [7]). Marked 122 The design of the test rig (Figure 3) not only allows radiation induced segregation was found in the to measure the temperature response to rod pres asirradiated state while after 25 hours at 500 and sure, but also to assess gas flow through the fuel 550 °C, very little segregation was detected at stack, fission gas release and pelletcladding the grain boundaries. The crack growth rates mechanical interaction. The loadings 610.12 and measured on the PIA treated CTs and asirradiated 610.13 are intended to compare the response of CTs were found to be similar, i.e., the annealing stress relieved (SR) and recrystallised (RX) materials did not appear to restore the materials’ resistance to overpressure. IFA610.12 completed irradiation in to cracking. 2014 after having been operated for 5630 full The PWR crack growth rate (CGR) test IFA772, power hours. Overpressure levels from +50 bar to loaded in March 2014, generates longterm CGR +275 bar were applied, and a temperature increase data for irradiated CT specimens in PWR conditions was observed at over +125 bar. with varying Li/B ratios and at high and low H2 The experimental work on fuel behaviour under concentrations. During the first irradiation cycle, accident scenarios continued with the post irradia the loop was operated with 0.5 ppm Li, 0 B and ~2 tion examination of IFA650.14 which was executed ppm H2, and the CTs were loaded to stress intensi in October 2013.The objective of this test was to ties of 11–13 MPa√m. Under these conditions, achieve cladding ballooning without failure to see stable crack growth rates were obtained for CT3 whether the temperature increase to about 800 °C (6–10 dpa CW316 SS, crack growth rate 107 to is sufficient on its own to cause fuel fragmentation 106 mm/s). CT6 (5.9 dpa 304L SS) achieved a sta or whether the shock because of the sudden loss of ble crack growth rate after the stress intensity was pressure at rod burst is required as well. The test increased to 15.5–17 MPa√m (Figure 4). Compar- design and execution conditions were calculated by ing the crack growth rates to those measured on Grigori Khvostov from PSI, and the test was success CTs prepared from the same material in the PWR ful in that ballooning without failure was achieved study IFA718 and in HWC in the BWR tests IFA as intended. PIE confirmed the first impression 709 and IFA745, it was found that the calculated obtained by gamma scanning after the test: suffi K dependency is ~K6 which is higher than the ~K2 cient ballooning had been achieved and the fuel dependencies that are often reported. fragmentation pattern was similar to the patterns A test on crack initiation is conducted in IFA733 observed in 650.13 with intentional rod burst. with the objectives to develop a protocol for crack ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 4: Crack growth in 5.9 dpa 304L SS Hydrogen Water Chemistry (HWC) in mitigating Man-Technology-Organisation (MTO) research the initiation of cracks in irradiated (~13 dpa) The MTO research carried out at the Halden Project 304L SS tensile test specimens by comparing the is based on the Halden ManMachine Laboratory number of specimen failures occurring in Normal (HAMMLAB), a worldwide reference facility Water Chemistry (NWC; 5 ppm O2) versus HWC for human factor studies and advice on control initiation testing and to evaluate the benefits of (2 ppm H2). Irradiation began in July 2011, and room engineering. It provides the basis for studies several load increases were implemented during on the performance of control room operators in the 14300 full power hours that the test has accu complex mulated so far. The most recent specimen failure HAMMLAB is complemented by the Virtual Reality occurred at a load of 105% yield stress. Irradiation Laboratory, a facility for rapid, interactive, high of IFA733 will continue with unchanged chemistry quality design of control rooms. Tools to assist in conditions (NWC). Load step increases by 5% YS verification and validation of such designs as every ~2000 FPH will be continued. well as tools for maintenance training have been The pressure vessel integrity study is aimed at the developed. A new FutureLab has been established effect of neutron embrittlement on pressure vessel for early prototyping of operational concepts in materials. The purpose is to obtain data on the use highly automated plants. of Small Punch Test (SPT) specimens for deriving Highlights of the work in the MTO area performed mechanical property data for reactor pressure in 2014 are given below. and automated environments. vessel and core component materials. The test matrix consists of a total of 180 SPT specimens and Human Performance 30 mini tensile specimens that were irradiated Past accidents and incidents have underscored the to two different fluence levels. Irradiation and test influence of human performance on the safety of ing has been completed and detailed results are nuclear power plants. In upgrades of existing presented in [8]. One finding is that the fracture plants or in advanced reactors, the quality and area transition temperature (FATT) at the same reliability of human performance in operation is fluence (dpa) is influenced by the irradiation condi expected to remain significant for the safe ope tions. This will be evaluated further. ration of NPPs. Licensing of new designs will require improved efforts in analysing the new work environments and work organisation and their influence on safety. Human performance is there ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 123 124 fore a key area of research. The programme goal of the experiment was to find out how to emphasises empirical research, with special focus develop reliable, yet at the same time resilient, on experiments in HAMMLAB. There is a strong emergency response strategies. The experiment focus on direct cooperation with active groups in focused on the role of the shift technical advisor the member organisations within this field of (STA) and the availability of overview tools (pro research. Main results: cedure flowchart and largescreen display). Human Reliability Analysis is one of the focus While the data collection is still ongoing, early areas. Interviews with HRA practitioners have indications based on gallery observations show confirmed that operating procedures and other performance variability among the crews; the plant documentation are important to provide effectiveness of the STA seems to depend on the background information for the HRA. However, degree of independence from the crew (STA per they have also stressed that visits to the plant formance might benefit from being separated and/or simulator to discuss scenarios with oper from the crew); process and procedure knowl ating personnel are essential to ensure the HRA edge seem to be critical factors for resilience; reflects the reality of the plant «as operated» there were signs of fatigue as early as 45 min rather than «as built». One of the biggest chal utes into the scenario, and this may affect the lenges for scenario analysis is to determine an crew’s problem solving; teamwork and commu accurate timeline and sequence of events for the nication seem to suffer as fatigue increases. We scenario considered. An interesting finding was observed that the digital control room interface that, despite the fact that most HRA methods do enabled new teamwork practices that seem to not specify how scenario analysis should be con boost both the reliability and resilience of emer ducted, most of the interviewees have over time gency operation by involving all four crew mem adopted a similar approach, regardless of the bers in monitoring, peerchecking and problem different organisations that they work for, the solving. different countries they work in, the different An extensive observational field study on team types of reactor or the different HRA methods work training has been performed covering that they use. A handbook for HRA practitioners three operational states (normal operation, out has been issued containing practical guidance age, emergency). The teamwork competencies on how to perform scenario analysis, including required by control room crews may be com advice and best practices implemented by expe prised under nine global headings: Attitudes, rienced HRA practitioners. Communication, Coordination and planning, Resilient Procedure Use experiment. Traditional Decision Making, Intrapersonal competencies, safety approaches with barriers and detailed Leadership, Learning and teaching, Mutual sup emergency plans have greatly improved the reli port, and Situation awareness. The detailed ability of safetycritical systems. However, Fuku competencies needed to fulfil the requirements shima and similar industrial disasters have shown associated with the global competence headings that preplanned responses may break down to some extent differ across the operational during unforeseen events. In these situations, states. Partly different teamwork training tech organisations, groups, and individuals must niques might be required to provide crew mem adjust their goals and strategies, and mobilize bers with the best possible fundament for additional resources to enact the strategies. The upholding resilience in teamwork across the Figure 5: The large screen display during outages. The requirement in Technical Specification for Residual heat removal is not fulfilled (Red colour STF 3.8). Two cooling systems in sub D are not ready for operation as planned (shown in red colour). ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 6: Field operator uses process information from process displays to regulate a valve in the field (VRmodel). Right: Field operator takes a picture with the HCT of a leak in the field and sends it to the control room three operational states. In addition to concrete Another issue is how to support safe and effi input to training requirements, the results cient cooperation between the field operator include a competence assessment tool, TESA and the control room operators. A new HSI (Team SelfAssessment), which the control room application – a handheld collaboration tool team can use to assess their own competence (HCT) has been developed and tested in an and find out where and to what extent improve empirical study in HAMMLAB and the VRlab. ments are needed. Using the handheld device, it is possible to send and receive text messages, to access process Human System Interface work information (from the process displays in the The Project member organisations are very inter control room), and to access plant diagrams, ested in research related to Human System Inter plant photos and procedures. It is also possible faces (HSIs) and in particular the innovative aspects for the field operator to take and send pictures going beyond traditional P&IDbased presentation. or videos to confirm that he is manoeuvring the Modernisation of nuclear power plant control right object in the field, or to e.g. show the con rooms is taking place in many countries, moving trol room crew the size of a leak in the plant from panelbased control rooms into hybrid solu (Figure 6). The usability ratings of the new hand tions. Utilising the full capabilities of computerised held HSIs were high, and the field operators solutions and at the same time maintaining the stated that they had better process overview human factors aspects are prioritised. Improved using this tool. The Virtual Reality solutions used information presentation will contribute to safer gave concrete input to training in Augmented and more efficient operation by supporting opera Reality (AR) and VR. tors in process understanding and creating enhanced situation awareness. Control Centre Design and Evaluation The main objective is to develop, test and evaluate Current integrated system validation (ISV) meth an HSI concept addressing the nearterm needs of odology has limitations in terms of unclear safety the industry to support ongoing and planned con implications of recommended performance trol room modernisation projects, and the main measures, limitations in terms of identifying results achieved are: causes for performance, and is mainly suitable A large screen display for the outage period is for modernisation projects due to the reliance on designed and implemented. The display shows the benchmark approach to performance important systems during outage. It also includes requirements. The goal is to develop a new ISV automatic supervision of the status of safety sys methodology with improved indicators of the tems and automatic supervision of requirements control room’s contribution to plant safety, with in the Technical Specification, see Figure 5. For improved indications of how control room ele the automatic supervision, several logical dia ments drive specific performance issues, and gram sheets and a handling display are devel that it can be used for both new and modernised oped. plants. The objectives are to identify and describe ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 125 Figure 7: Overview of elements to be evaluated during ISV 126 a model, related to plant safety, of the main perfor increase productivity, while maintaining adequate mance issues and the main control room elements safety, is one of the main drivers behind most cur of integrated control room performance (Figure 7). rent and future plant modernisation projects. The identification and description of these factors A technique for evaluating the uncertainties of shall provide a basis for the development of a cri reconciled values has been developed. Distribu terionreferenced approach (CRA) for performance tions of measurement errors are estimated from based evaluation of control rooms, and will give observed time series data. Principal Component knowledge of plant safety related issues to incor Analysis (PCA) is used to identify process vari porate into test scenarios and performance mea ability modes observable in several measure sures during ISV. The ISV project completed the ments. These fluctuation modes are then sub data collection for the first test version of the new tracted from observed data to generate time SCORE (Supervisory Control and Resilience Evalua series representing variability local to each mea tion) measure. surement and consequently to estimate the dis Modernisation experiences in NPPs are of inter tributions of measurement errors. Uncertainty est to many utilities. A survey was first carried estimates for the reconciled values are then com out collecting information from various mod puted using Monte Carlo simulation, which ernisation projects. In June 2014 the Halden facilitates taking both nonlinearities and differ Project organised a workshop discussing the ent distributions of measurement errors into topic in detail. The data obtained from the sur account. vey and the workshop revealed main issues and The cooperation with the Loviisa NPP, Finland, good practices in past/current modernisation has continued in developing their plant wide projects. An analysis of the identified challenges thermal performance monitoring and optimisa revealed that they were often related to plan tion (TEMPO) model. The results and experience ning matters – such as defining an adequate from this cooperation are very valuable feedback schedule; recruiting all the necessary compe to our development work with respect to under tences; or communicating main objectives effi standing the issues when applying these types of ciently. Considering the relevance of this topic, systems in practical applications. and based on the recommendations that resulted A methodology has been developed for estimat from the workshop, a tool has been proposed ing when to change air filters at a nuclear facility. that could assist the project team during the The pressure drop development is identified as planning stages of modernisation projects. The the sum of components describing physical phe suggested planning checklist includes items nomena of different time scales (gradual accu regarding: Motivations and Scope; Involvement mulation of particles, sporadic large aerosol of Roles and Competences; Project Plan; HSI emissions, seasonal variation), which consider Design; Human Factors Engineering (HFE) Tasks; ably improves modelling accuracy. The computa and Monitoring and Training. tional technique will enable NPPs to estimate the Remaining Useful Life (RUL) of air filters more Condition Monitoring and Maintenance Support than a year ahead. This enhances the facilities’ A number of computerised system and applica ability to plan ahead and optimize their mainte tions have been developed through the years at nance schedule. It can also reduce radioactive the Project to benefit safety and economy in oper waste. ations and maintenance (O&M). Their potential and advantages have, however, not yet been fully Software Systems Dependability realized in the nuclear field as they have in other The research programme on software systems domains. The need to reduce O&M costs and dependability contributes to the introduction of ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 digital instrumentation and control (I&C) systems ENSI in these matters. Dr. Vinh Dang, PSI, is also into nuclear power plants. Focus is on topics taking part in the NEA work group, WGRISK, on important both to design and production of digital HRA information exchange where also the Halden I&C as well as safety assurance and licensing issues. Project is participating, and this further enhances Summary of activities: the cooperation with PSI in this area. Research was carried out on a number of impor tant aspects related to the development of safetycritical software, ranging from require International Cooperation ments elicitation to final safety approval. The interviews of nuclear regulators on safety dem The OECD Halden Reactor Project is a joint under onstration and justification were completed and taking of national organisations in 20 countries the material collected has been reviewed and sponsoring a jointly financed research programme structured. Difference and similarities in the under the auspices of the OECD Nuclear Energy licensing processes have been pointed out, as Agency. The international members of the Halden well as known and foreseen challenges. Project participate actively in formulating, prioritis A Halden Project workshop on safety demon ing and following up the research programmes. stration and justification of DI&C in Nuclear This ensures that the work is focused on tasks with Power Plants (NPP) was conducted March 13th– direct safety relevance. In the execution of the pro 14 2014 at U.S.NRC in Washington D.C. The gramme, the Halden Project maintains close con objective of the workshop was to discuss the tacts with its member organisations in these coun most important challenges of safety demonstra tries and with NEA and its relevant working groups. tion of DI&C systems as identified through inter The technical steering is exerted by the Halden views with nuclear regulators, and further direc Programme Group with members from the partici tions for a safety demonstration framework have pating organisations. The Group approves the been suggested. annual research programme and oversees the Several techniques have been analysed for their progress of the work. support of product and process failure analyses, The Enlarged Halden Programme Group Meeting including a range of testing techniques. The (EHPG) was held at Røros, Norway, 7th–12th Sep th safety and security requirements elicitation tember 2014 with 270 participants from member method CHASSIS (Combined Harm Assessment organisations. There were several participants from of Safety and Security of Information Systems) Switzerland providing a good opportunity for has been evaluated in several studies and refined exchanging information with the international accordingly. community on key research topics within the Fuel & Materials and the MTO. National Cooperation The Fuels & Materials programme is supported by Assessment 2014 and Perspectives for 2015–2017 LOCA calculations performed at PSI; in particular regarding the specification of the conditions of the The activities in 2014 of the Halden Project pro LOCA tests using segments from the Leibstadt NPP. gressed mostly according to schedules. Several PSI is supporting a PhD thesis on «Modeling of fuel workshops and seminars were arranged to guide fragmentation, relocation and dispersal during the current program and to help shaping future LossofCoolant Accident in Light Water Reactor». activities. PSI is also actively using other Halden reactor The experiments in the Halden reactor have pro experiments, e.g., the rod overpressure / clad lift vided valuable data on the behaviour of reactor off test. fuel and materials during both normal operating In order to make the results from the experiments conditions and transients which are used to in HAMMLAB more useful for HRA practitioners, improve and validate safety analysis codes. The the Halden Project has established close contact experiments in HAMMLAB have provided useful with HRA specialists in the member organisations data for HRA modelling and to technical bases for in the planning of activities in HAMMLAB. In Swit human factors guidelines for design and evalua zerland close contact is established with PSI and tion of control room solutions and humansystem ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 127 interfaces. Methods and systems developed for plant surveillance and optimisation have been taken into use in NPPs in member countries. The joint programme of the OECD Halden Reactor Project is agreed upon for three years. 2014 is the last year of the 3year period 2012–2014 in accor dance with the 2012–2014 framework programme [1] and the annual programme for 2014 as approved by the Halden Programme Group [2]. The programme proposal for the coming 3year period 2015–2017 has been defined [5], and the annual research programme for 2015 [6]. There are currently 20 member countries and the Project continues to look for new members to join. References [1] Halden Reactor Project Programme Proposal 2012–2014, HP1303 [2] Halden Reactor Project Programme Proposal 2014, HP1398 [3] Status Report January – June 2014, HP1430 [4] Status Report July – December 2014, HP1453 (to be issued in 2015) [5] Halden Reactor Project Programme Proposal 2015–2017, HP1390 [6] Halden Reactor Project Programme Proposal 2015, HP1431 [7] M. Ivanchenko, J. Pakarinen, W.Karlsen, T.M. Karlsen, «TEM Examination of Post Irradiation Annealing on 7.7 dpa AISI Stainless Steel», EHPG meeting, Røros, September 2014 [8] M. Březina, J. Petzová, Ľ. Kupča, «Mechanical properties of VVER440 reactor pressure vessel steels after irradiation in the Halden reactor», EHPG meeting, Røros, September 2014 128 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 SCIP II Program 2009–2014 (Progress report year four) Author und Coauthor(s) Francesco Corleoni Institution SCIP II Project Manager, Studsvik Address SE611 82 Nyköping, SWEDEN Phone: +46760021106 Duration of project 5 years ABSTRACT able for this program, including advanced pel The Studsvik Cladding Integrity Project (SCIP) let materials with different types of dopants was launched in 2004. It was a 5 year OECD/ and additives. Pellet behaviour was investi NEA Joint Project operated by Studsvik with gated on nonfailed ramped rods in order to about 30 participating organisations, including get insights into processes that impact PCI per regulatory bodies, research institutions, utilities formance of standard, doped and additive and fuel suppliers from 13 different countries. fuels. SCIP I prioritised studies on cladding, related to Data from about 1100 ramp tests performed in fuel rod failures driven by pelletcladding the Studsvik R2 reactor between 1970 and mechanical interaction (PCMI). 2005 were compiled and analysed, identifying The objective of the second 5 year phase of some beneficial features and general trends. SCIP (SCIP II) with an extended group of par Results from the examination of fuel from 34 ticipants was to deepen the understanding of power ramp tests were analysed in order to mechanisms leading to fuel failures driven by assess the performance of different pellet PCMI, in particular failures due to stress corro types during power transients. sion cracking (pelletcladding interaction, PCI) and failures caused by hydrogenassisted frac Project was concluded by releasing the final ture. A wide selection of materials was avail report in October 2014. 129 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Project Goals Task 1: Pellet-cladding mechanical interaction (PCMI) The Studsvik Cladding Integrity Project, SCIP, was Ramp testing and postirradiation examinations launched in 2004. It was a 5 year OECD/NEA Joint (PIE) were performed on different types of fuel Project operated by Studsvik with about 30 partici rods, in order to extend the knowledge on the pating organisations, including regulatory bodies, pelletcladding mechanical interaction and to research institutions, utilities and fuel suppliers from evaluate the dimensional changes and the rela 13 different countries. SCIP I aimed at studying tions between different parameters like burnup, basic phenomena of fuel rod failures, in particular linear heat rate, pellet temperature, hold time stress corrosion cracking (pelletcladding interac and pellet type. tion, PCI), delayed hydride cracking (DHC) and fail ures due to hydrogen embrittlement (HE), all driven Task 2: Pellet-cladding interaction (PCI) by pelletcladding mechanical interaction (PCMI), Microstructural and microchemical investigations thus contributing to a better understanding of fun of fuel pellets before and after ramp testing were damental failure mechanisms. PCMI was studied in performed using electron microscopy and laser a number of ramp tests, providing cladding stress ablation. The influence of crack patterns on the and strain data, suitable to be used for modelling. PCI threshold was investigated using mandrel Key parameters important for hydrogen induced testing, and local stress and strain distributions failures are now much better understood thanks to after testing were evaluated. Additionally, the SCIP I and could in many cases be quantified. In the effect of different ramp profiles on PCI was inves case of failures caused by stress corrosion cracking tigated. from the inside of the fuel rod (pelletcladding inter action, PCI), equipment simulating incore condi Task 3: Hydrogen induced failures tions was significantly improved. Hydrogen embrittlement and delayed hydride From the very beginning, SCIP I focused on cladding cracking were studied in SCIP I. In SCIP II, local studies. Studies on pelletrelated parameters were mechanical properties of hydrides and of the in general not considered. Early in SCIP I it became matrix in the vicinity of hydrides were measured, obvious, that pellet properties, dramatically chang using nanoindentation. The effect of hydrides ing with burnup, need to be considered as well in and of hydrogen in solid solution on creep/ relax an integral description of PCI/PCMI. Furthermore, all ation behaviour was studied as well. This issue is fuel suppliers were also in the process of developing related to PCMI during transients, where hydro advanced fuel types. One of the expected advan gen may affect cladding relaxation. tages of these new fuel types was to reduce and 130 mitigate the risk for PCI. Therefore, the objective of A modelling workshop was organised in three parts the second 5 year phase of SCIP (SCIP II) with an with eleven participants providing their modelling extended group of participants was to deepen the efforts on identifying the beneficial impact of a slow understanding of mechanisms leading to fuel fail power ramp on PCI performance. ures driven by pelletcladding mechanical interac The SCIP II program review group received frequent tion (PCMI), in particular failures due to stress corro information updates on the LOCA test program sion cracking and failures caused by hydrogen performed by Studsvik on behalf of the U.S.NRC. In assisted fracture. A wide selection of materials was that work, singlerod integral LOCA tests were per available for this program, including advanced clad formed, basically following the same procedures as ding and pellets with and without different types of applied by the Argonne National Laboratory in ear additives. lier campaigns. Significant fuel fragmentation, relo cation and dispersal occurred during the tests with Work was performed in four tasks: Task 0: Review of existing Studsvik higher burnup fuel (just above 70 MWd/kgU). Objective ramp data Historic data from ramps performed at Studsvik The overriding objective of the continuation of the under various programs were collected and ana SCIP programme (SCIP II) is to contribute to more lysed. reliable fuel, by further deepening the understand ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 ing of mechanisms leading to fuel failures driven by by the strain exerted by the pellet, by structure effects pelletcladding mechanical interaction (PCMI) and (contact at pellet to cladding interface, geometry dis pelletcladding interaction (PCI). continuities, …) and the stress relaxation behaviour SCIP II has a broader scope compared to SCIP, of fuel and cladding. including advanced modern cladding and pellet The objective of Task 1 was to assess the performance materials. of different pellet types during power transients. In addition to standard fuel, additive pellets (AlSi, AlCr, Task 0: Review of Existing Studsvik Ramp Data Cr, CrAlSi) as well as gadolinia, MOX, high density UO2, large grain pellets and pellets with different geometry were studied. Ramp tests and examinations focused on dimen Inpile ramp testing is one of the most important sional changes and the relations between different integral test methods to evaluate fuel performance parameters like burnup, linear heat rate, pellet tem during transients. Over the years, a large number of perature, hold time and pellet type. ramp tests have been performed in the R2 reactor Task 1 included results and analyses from 34 ramp at Studsvik. The objective of this task was to collect, tests and related postirradiation examinations (PIE). review and make available data from ramp test pro Twelve power ramp tests were performed in the Hal grams performed in Studsvik. The list of data to be den test reactor together with PIE before and after compiled was discussed at several SCIP meetings the ramp tests. PIE included measurement of clad and approved by all participants. In this way, SCIP II ding diameter, fission gas release (FGR), pellet/clad participants get a common dataset that can be used ding cold gap assessment with a nondestructive for comparisons of different fuel/cladding types and method and pellet density as well as characterisation for highlevel analyses. by light optical microscopy (LOM). In addition, results from eleven ramp tests performed within bilateral The work included: programs were included as voluntary contribution Collection of ramp data from about 1100 ramp from participants, and results from eleven ramp tests tests performed in the Studsvik R2 reactor performed within SCIP I were evaluated. between 1970 and 2005. Radial fuel temperature profiles were estimated with A review of the data, applying some statistical the Halden code FTEMP3, considering thermal con tools. ductivity evolution with burnup as well as Pu and Gd Illustration of ramp results dependencies to differ content, but no other effects like, e.g., the impact of ent ramp and rod parameters. dopants and additives. Identifying general trends and correlations of Some of the ramp rodlets were tested with a short ramp results to ramp and rod parameters, to the hold time of about one minute and some with a hold extent possible, considering the large scatter of time of several hours. By comparing the results of ramp results. ramps with short and long hold times, changes of Issuance of report and Excel file. fuel characteristics during the ramp step and during hold time could be assessed separately. The objectives of Task 0 were fulfilled as data from Fuel and cladding changes during the ramp step and ramp test programs performed in Studsvik were during the hold time were quantified and can hence reviewed and made available. provide necessary information for future understand ing and modelling. Task 1: Pellet Cladding Mechanical Interaction (PCMI) Also workshops on fuel modelling have been per formed based on the voluntary contributions of all the participants. The objectives of Task 1 were fulfilled and data from PCMI is the mechanical driving force for the three fuel failure mechanisms delayed hydride cracking (DHC), pelletcladding interaction (PCI), and hydro gen embrittlement (HE). For a given power increase, the cladding strain is determined by the initial pellet and cladding conditions as well as the pellet expan sion. The cladding stress is in turn mainly determined ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 the tests performed in Studsvik were made available. 131 Task 2: Pellet Cladding Interaction (PCI) Task 3 in SCIP II is devoted to a continued investiga tion of the effects of hydrogen in cladding on crack ing behaviour. PCI failures are caused by stress corrosion cracking, Within this task the matrix yield stress and fracture where the stress corrosion chemical agent is believed stress of hydrides as a function of temperature and to be one of the fission products, notably iodine. The burnup level has been evaluated using the nano cracks are initiated at the interpellet plane, at the inner indentation technique. surface of the cladding and propagate outwards The effect of H in solid solution and as hydrides, on through the cladding wall. creep/relaxation behavior has been investigated too, PCI failures depend on several factors. These include also simulating conditions of power increase under power ramp parameters such as rate and level of local PCI criteria. power step changes, as well as the integral pelletclad The task is completed and all the reports have been ding state when the power transient occurs. The main released. parameters affecting pelletcladding state are burnup (fission product generation, neutron bombardment) and local power history (temperature). These parame International Cooperation ters in their turn affect the pellet dimensions (e.g. pelletcladding gap closure, creep properties), micro The SCIP II program is a 5 years NEA/OECD Joint structure and the movement of generated fission Project run by Studsvik in which about 30 interna products (fission gas bubble formation, etc). tional organizations are participating. The interna The sensitivity of the cladding to PCI can be tested by tional members, mainly representing industry, means of inpile ramp testing as well as outof pile authorities and research centers, are actively partici mechanical testing using a mandrel technique. Both pating to the program with inkind contributions methods were used within the SCIP II program. and with the participation to the SCIP II meetings The fuel pellets investigated in this program were sub twice a year. jected to extensive characterisation, using a wide range of PIE analytical techniques. The main objectives of this task were to investigate Publications and quantify local differences in chemical composition in different irradiated pellet types, to perform para With the results achieved in the program the follow metric studies on PCI behaviour with different simu ing publications have been prepared during the lat lated pellet crack patterns, and to study the impact of est years and presented at the LWR Fuel Perfor different ramp sequences on PCI behaviour. mance Meeting TopFuel 2013 and 2014: The objectives of Task 2 were fulfilled, as we were able in different pellet types, to establish parameter impact Microstructural and Chemical Characterization of Ramp Tested Additive Fuel on PCI behaviour with different pellet crack patterns, Daniel Jädernäs, Francesco Corleoni, Anders and to quantify the impact of different ramp profiles Puranen, Michael Granfors, Gunnar Lysell, Pia on PCI behaviour. In addition, it was demonstrated Tejland (Studsvik Nuclear AB) that the mandrel test technique can reproduce the Dan Lutz (Global Nuclear Fuel) to map the local differences in chemical composition 132 plastic strain to failure obtained during a ramp test. Lars Hallstadius (Westinghouse Electric Sweden The results of the tests performed and the reports AB) were made available. Task 3: Hydrogen Induced Failures Fuel Rod Performance and Failure Prediction During Power Ramp N. Doncel, C. MuñozReja (ENUSA) R. Dunavant, M. Jahingir (Global Nuclear Fuel) The SCIP I program was largely focused on hydrogen induced failure mechanisms, such as HE and DHC. The performed program has improved the under Towards Understanding Beneficial Effects of Slow Power Ramps standing of hydrogen induced cladding failures but V.I. Arimescu (Areva) some issues still remain and some new questions J. KH. Karlsson (Studsvik) have arised during the program. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 SAFE Safe Long-Term Operation in the Context of Environmental Effects on Fracture, Fatigue and EAC Authors and Coauthor(s) H.P. Seifert, J. Bai, S. Ritter, S. Roychowdhury, P. Spätig Institution Paul Scherrer Institut Address Paul Scherrer Institut, 5232 Villigen PSI, Switzerland Telephone, Email, Internet address +41 (0)56 310 44 02, hans[email protected] www.psi.ch und http://www.psi.ch/lnm/ Duration of project (from–till) January 1, 2012 to December 31, 2014 ABSTRACT Detailed fractographic analysis revealed that Within the SAFE project, environmental effects toughness reduction is related to (hydrogen on rapid fracture, fatigue initiation and short induced) extensive localization of plastic defor crack growth in lowalloy (LAS) and austenitic mation and not to a microscopically brittle pro stainless steels (SS) as well as the stress corro cess. sion cracking (SCC) behaviour of dissimilar SubprojectII – Environmentalassisted metal welds (DMW) under boiling (BWR) and fatigue (EAF) in austenitic SS: 1. Mean stress: pressurised water reactor (PWR) conditions are As expected, the EAF life was increased and evaluated. These practical investigations are reduced with moderate compressive and tensile complemented by a more fundamental study mean stress, respectively. However, at high ten on SCC initiation in Nibase alloys and LAS. In sile mean stress a higher fatigue life was the third project year, the following interim observed than at zero mean stress. Furthermore, results were gained: strong effects of moderate tensile mean stress SubprojectI – Environmental effects on are observed close to the environmental stress rapid fracture in RPV steels: Hydrogen in the amplitude thresholds. In the investigated range, range of 1.6 to 5 ppm in the RPV steel resulted the SWT mean stress correction works fairly in embrittlement during tensile tests in air; both well or produces slightly conservative results for at 25 and 288 °C and the embrittling effects compressive mean stress. Close to stress ampli were more significant at 25 °C and at higher tude thresholds for environmental effects and hydrogen concentrations. Maximum effects at high tensile mean stress the environmental were observed at strain rates of 10–5 to 104/s reduction of fatigue life is massively under and and 10 to 10 /s at 25 and 288 °C, respectively. overestimated by the SWT correction, respec The coarse grain heataffected zone (CGHAZ) tively. 2. Load history: The EAF life under block 3 2 was more susceptible than the base metal. sequence and single over & underloading con Hydrogen moderately reduced the initiation ditions in hightemperature water was moder fracture toughness in air at 288 °C by a factor ately shorter or significantly longer than pre of 2. The exposure to hightemperature water dicted by a simple linear damage accumulation at 150 and 288 °C resulted in a significant rule (Miner rule) and corresponding constant reduction of the upper shelf initiation tough load amplitude tests. Environmental effects ness by a factor of 5 to 9. At 150 and 288 °C, may occur below the environmental stress / fracture occurred by stable «ductile» crack strain threshold from constant amplitude load growth. So far, rapid, unstable crack extension tests or could completely vanish under suitable was observed in specimens with CGHAZ micro loading conditions and histories. structure only, although the reduction of initia SubprojectIII – SCC in DMW: Fast SCC in the tion toughness was similar as in base metal. cm/arange into the lowalloy RPV steel cannot ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 133 be excluded in highpurity BWR/NWC water is fully operational since December 2014. A above 60 to 70 MPa·m . For 3, 5 & 10 ppb of detailed literature survey on SCC and hydrogen chloride, fast SCC into the RPV steel is possible effects in Nibase alloys and the potential 1/2 down to at least 50, 30 and 20 MPa·m , underlying mechanism was performed and respectively. In BWR/HWC environment, on the summarized in a comprehensive internal report. other hand, 100 ppb Cl were not sufficient to Coupon specimens that were exposed to high induce fast SCC in LAS below 60 MPa·m1/2. temperature water at different dissolved hydro Under primary PWR conditions, limited SCC gen (DH) levels seem to confirm the theoretical into the RPV weld heataffected zone is possi Ni/NiO phase transition boundary in Alloy 182 1/2 with subsequent very at 274 °C at around 253 ppb DH. Accelerated slow growth rates < 300 μm/a. Fast SCC might SCC crack initiation and short crack growth ble above 60 MPa·m 1/2 eventually be possible above 80 to 100 MPa·m1/2. tests with sharply notched fracture mechanics SubprojectIV – SCC Initiation in Nibase specimens under combined slow rising load– alloys and LAS: The PhD thesis on the effect of constant load conditions at 50 ppb (NiO), 253 hydrogen on SCC initiation and subsequent ppb (Ni/NiO) and 600 ppb (Ni) DH revealed a short crack growth in Nialloy weldments in maximum in SCC initiation susceptibility and BWR environment was started in 9/2013. The SCC crack growth rate at the Ni/NiO boundary multiple specimen SCC initiation facility system under BWR/HWC conditions at 274 °C. 1. Introduction (PWR) in a wide range of SS, nickelbase alloy, car bon and LAS PPBC in the last three decades. Criti 134 With regard to the new nuclear legislation and the cal components are thus periodically inspected by increased age of the Swiss nuclear power plant nondestructive examination to detect defects fleet (30 to 45 years), the current focus of material before they reach a critical size necessary for rapid related regulatory safety research funded by the fracture. [2–4] Swiss Federal Nuclear Safety Inspectorate (ENSI) is An accurate knowledge on the degradation of the placed to the assessment and assurance of the toughness and fracture properties of these materi integrity of the primary coolant circuit and contain als during service and of the system conditions that ment in the context of material ageing [1]. may lead to EAC initiation and growth is thus evi Pressure boundary components in the primary dently indispensable to ensure the safe and eco coolant circuit (PPBC) of light water reactors (LWR) nomic longterm operation in this context. Reliable are made of lowalloy (LAS) and stainless steels (SS) quantitative experimental data on these phenom and are very critical components with regard to ena and a basic knowledge on the underlying safety and lifetime (with the reactor pressure vessel mechanisms are essential to evaluate their possible (RPV) being the most critical one). Assurance of effects on structural integrity/safety and lifetime of structural integrity of these components in the components, to identify critical component loca context of material ageing is thus a key task in any tions/operating conditions and to define and qual ageing and lifetime management program. During ify possible mitigation, repair and maintenance service, toughness and ductility of these materials actions. can decrease with time, due to irradiation induced embrittlement (RPV and reactor internals only), thermal ageing or potential environmental (hydro gen) effects. Under simultaneous effect of the 2. Structure and Goals of the SAFE Project reactor coolant, thermomechanical operational loads and irradiation, cracks can initiate and grow The SAFE project (2012–2014) aims to fill selected by environmentallyassisted cracking (EAC) and important knowledge gaps in the field of EAC and thermomechanical fatigue (TMF), which finally environmental effects on fatigue and rapid fracture could lead to a large leak or component failure. A in safetyrelevant PPBC [3]. It consists of four sub plenty of EAC cracking incidents occurred in both projects (Table 1) and deals with environmental boiling water (BWR) and pressurised water reactors effects on fracture and fatigue, stress corrosion ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Subproject Topic Share SPI Environmental effects on rapid fracture and tearing resistance 25% SPII Environmental effects on fatigue initiation & short crack growth in stainless steels & Nialloys under PWR & BWR/HWC conditions 30% SPIII SCC in dissimilar metal welds and Alloy 182RPV interface region 20% SPIV SCC initiation in austenitic Nibase alloys & lowalloy steels 25% cracking (SCC) in dissimilar metal welds (DMW) This subproject aims to establish the role of the and basic studies on SCC initiation in LWR environ environment and hydrogen on the fracture and ments [3]. The technical background and the mechanical behaviour of RPV steels in the LWR objectives of the individual subprojects were dis temperature regime and identify critical combina cussed in detail in the SAFE project proposal [3]. tions of metallurgical, environmental and loading SAFE also contributes to the maintenance of an conditions, which may result in significant environ independent expertise and to the education of mental and hydrogen effects. This work is sup young specialists in this safetycritical field. Fur ported by the PSI Fellow Program (EUCofund) [4] thermore, the generated knowhow is made avail and mainly covered by our PostDoc Dr. S. Roy able to ENSI for expertise work and oncall proj chowdhury from BARC (India), who started to ects. work in our group in February 2013. Table 1: Topics of subprojects of the SAFE research program. A literature survey on hydrogen and environmental 3. Performed Work and Results 3.1. SUB-Project I – Environmental Effects on Rapid Fracture effects on mechanical and fracture properties in LAS was performed and summarised in a compre hensive report [8] in 2013. The limited data in the LWR temperature regime confirmed potential hydrogen and environmental effects and the need for further more systematic studies. Fracture toughness and tearing resistance are Tensile properties of a RPV steel (22 NiMoCr 3 7) in material properties, which not only depend on two different microstructural conditions (bainitic microstructure or loading conditions (e.g. strain base metal (BM) and simulated coarse grain heat rate or constraints) but are also strongly influenced affected zone (CGHAZ) of welds) was character by the environment in which the cracking occurs. ized in air at different strain rates (101 to 105/s) Except for temperature and irradiation, the effect and temperatures (25 and 288 °C), with hydrogen of environment on fracture behaviour of PPBC has in the range of 0–5 ppm. The upper shelf initiation not been taken into account in the nuclear power toughness was estimated in air by performing elas industry. There is now growing experimental evi ticplastic fracture mechanics (EPFM) tests, using dence that the fracture resistance of most struc BM and CGHAZ specimens at different tempera tural materials might be degraded by reactor cool tures (25–288 °C), with and without hydrogen. ant (hydrogen) effects in the LWR operating regime EPFM tests were also done in hydrogenated and [3–7]. Hydrogen pickup in structural materials in oxygenated hightemperature water for both of LWR occurs due to contact with hydrogen contain the microstructural conditions. Tests were comple ing reactor coolant (hydrogen from radiolysis and mented by detailed posttest evaluations on the intentional additions) and corrosion reactions. The fracture and deformation mechanism by optical, hydrogen level reaches equilibrium bulk concentra scanning and transmission electron microcopy. The tions of several ppm within a few weeks or months interim results are summarized in a conference and at 300 °C, which is high enough to affect their journal paper [9, 10]. mechanical properties [3–7]. Although the hydro Hydrogen in the range of 1.6 to 5 ppm in the RPV gen content in primary PWR water is significantly steel resulted in embrittlement during tensile tests higher than in BWR coolants, similar or even higher in air, both at 25 and at 288 °C, whereas the concentrations of absorbed hydrogen occur in embrittling effects were more significant at 25 °C BWR components, especially in crevices/cracks and at higher hydrogen concentrations. Maximum with aggressive occluded crevice chemistry. effects were observed at strain rates of 105–104/s ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 135 and 103–102/s at 25 and 288 °C, respectively. The ure 2). The toughness reduction in oxygenated and CGHAZ simulated microstructure was more sus hydrogenated hightemperature water at 150 and ceptible than the base metal and tensile test results 288 °C was similar and additional insitu hydrogen indicated that at 288 °C the higher strength influ charging did not further reduce the toughness ences embrittlement susceptibility to a greater indicating a dominant effect of the corrosion extent than the coarser grain size. Furthermore, induced hydrogen uptake. The reduction in high the hydrogen trapping at inhomogeneously dis purity neutral BWR water (pH288 °C ~ 5.7) seemed to tributed (oxide) inclusions had a significant effect be a factor of 2 lower than in the slightly alcaic on the embrittling tendency and resulted in large PWR water (pH288 °C ~ 7, H3BO3 & LiOH), which specimen to specimen scatter in hydrogen charged might be related to the higher corrosion rate and specimens only. thus stronger hydrogen uptake. At 150 and Without hydrogen, ductile fracture by microvoid 288 °C, fracture occurred by stable «ductile» crack coalescence and a cup and cone macroscopic frac growth. So far, rapid, unstable crack extension was ture appearance were observed in air. The pres observed in specimens with CGHAZ simulated ence of hydrogen always resulted in predominant microstructure only, although the reduction of ini ductile shear fracture during tensile tests (inclined tiation toughness was similar as in base metal. at ~45° to the loading axis, Figure 1) that, besides The appearance of the fracture surface after EPFM microvoid coalescence, additionally involved vari tests in hightemperature water was very similar to ous amounts of quasicleavage and secondary that in EPFM and tensile tests in air on hydrogen cracking, as well as macro-void (> 100μm) forma charged specimens indicating that hydrogen is tion. This is a clear indication of hydrogeninduced playing an important role in the fracture process in enhanced local plasticity. hightemperature water. Detailed fractographic The first EPFM screening tests with significant vari analysis revealed that toughness reduction is ation of various experimental parameters revealed related to extensive localization of plastic deforma the following preliminary results: The initiation tion and not to a microscopically brittle process. toughness values by the stretch zone width method were very similar to those derived with the ASTM E1820 procedure. The corresponding values revealed by the reversed direct current potential 3.2. Sub-Project II – Environmental Effects on Fatigue drop method were often significantly lower (up to 136 a factor of 3) and showed less scatter. The possibility of reactor coolant effects on fatigue In the investigated loading rate range (load line of LWR structural materials is undisputed, but their displacement rates of 0.25 to 0.35 mm/min), adequate implementation in fatigue design and hydrogen moderately reduced the initiation frac evaluation procedures is still not satisfactorily ture toughness in air at 288 °C by a factor of 2. At solved. This subproject aims to contribute to the the same loading rate, the exposure to hightem experimental basis for such Code modifications perature water at 150 and 288 °C resulted in a and is a logical continuation of the work in the significant reduction of the upper shelf initiation KORAII project. The special emphasis in SAFE is toughness JQ (and tearing resistance) by a factor of placed to unexplored plantrelevant aspects, which 5 to 9 depending on the exact test conditions (Fig may result in nonconservatism. Figure 1: Shear dominated failure in presence of hydrogen Figure 2: Reduction of initiation toughness by hydrogen at 288 °C. in air and hightemperature water. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 3: Effect on HWC environment on stresscontrolled Figure 4: Effect of mean stress on fatigue life. fatigue life. During the report period, the focus was placed to tal threshold stress amplitude seemed to be in the the evaluation of the effect of mean stress and range of 160 MPa. The effect of mean stress on the load sequence/history on fatigue initiation life in fatigue life in air and hightemperature water is hightemperature water by first screening tests exemplarily shown in Figure 4. For stress ampli with tubular fatigue specimens and fracture tudes ≥ 170 MPa, the fatigue life in high-tempera mechanics specimens, respectively. The magnitude ture water significantly increased with increasing of these effects in air and hightemperature water compressive mean stress. Low levels of tensile and the adequacy of typical mean stress correction mean stress reduced the fatigue life as expected. (e.g., SWT, … ) and damage accumulation meth An unusual and surprising effect was observed at ods (e.g., Miner, …) for environmentalassisted a higher tensile mean stress of 50 MPa, where fatigue in hightemperature water shall be com fatigue life increased again both in air and high pared and evaluated. The interim results were sum temperature water. On the other hand, close to the marized in a conference contribution [11]. fatigue endurance limit and environmental stress Mean stress effects: The previous loadcontrolled amplitude threshold of 160 MPa, a small tensile tests with sharply notched fracture mechanics mean stress of 10 MPa resulted in a tremendous specimens revealed that the notch stress/strain reduction of fatigue life in hightemperature water, amplitude thresholds for environmental effects on as in the loadcontrolled tests with notched frac physical fatigue initiation life decrease with increas ture mechanics specimens. ing load ratio and mean stress [11]. At small notch A very preliminary evaluation revealed that the stress amplitudes, the effect of mean stress is more SWT mean stress correction reasonably predicts pronounced than in air and predicted by typical mean stress effects for stress amplitudes ≥ 170 fatigue life mean stress corrections [11]. Therefore, MPa and mean stresses ≤ 20 MPa with some con the effect of mean stress was further investigated servatism for compressive mean stress. Close to the by stress controlled tests with pressurized tubular environmental stress amplitude threshold of ~ 160 specimens in hightemperature water and massive MPa, the environmental reduction of fatigue life is cylindrical specimens in air. In these tests the cyclic massively underestimated by the SWT correction. plastic hysteresis behavior, which is indispensable On the other hand, at higher tensile mean stress of for typical mean stress corrections, is directly mea 50 MPa it significantly overestimates the fatigue sured. life reduction. Baseline tests for the fatigue curve at zero mean Load sequence/history effects: The loadcontrolled stress in hightemperature water and air at 288 °C tests with sharply notched fracture mechanics were performed involving longterm tests of sev specimens with different high → low, low → high eral months (Figure 3). For the applied loading fre load amplitude block sequences, as well as with quency of 0.17 Hz, the hightemperature water single over or underloads in BWR/HWC environ environment resulted in a reduction of the fatigue ment revealed the following results: initiation life by a factor of 2 to 3, which is quite Depending on the load history, the physical fatigue significant for a strain rate in the range of the strain initiation life of SS under these loading conditions rate threshold for environmental effects of ~ 103/s. in hightemperature water was moderately shorter Both the fatigue endurance limit and environmen (up to a factor of ~ 2) or significantly longer (up to ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 137 a factor of ~ 6) than predicted by a simple linear Nuclear Energy Safety Organization (JNES). damage accumulation rule (Miner rule) and corre This program was terminated at the beginning of sponding constant load amplitude tests. Environ this year by the last tests in the high KIrange with mental effects occurred below the environmental large DMW specimens in BWR/NWC and primary stress/strain threshold from constant amplitude PWR environment and in the low KIrange with load tests or could completely vanish under suit homogeneous LAS specimens under BWR/NWC able loading conditions & histories [11]. Further conditions with chloride additions. The results are more, the way of transient grouping and cycle summarised in a journal paper [12]. counting in environmentalassisted fatigue evalua As shown in Figures 5 and 6, fast SCC in the cm/ tions can have a strong impact on their margins. yearrange into the LAS cannot be excluded in high Nevertheless, the Miner rule probably does a rea purity BWR/NWC water above 60 to 70 MPa·m1/2. sonable job in many situations, since the aggravat For 3, 5 & 10 ppb of Cl, fast SCC into LAS is pos ing and mitigating factors usually compensate sible down to at least 50, 30 and 20 MPa·m1/2, each other in variable amplitude loading situations respectively. In BWR/HWC environment, on the in the field. other hand, 100 ppb chloride were not sufficient to induce fast SCC in LAS below 60 MPa·m1/2. Under 3.3. Sub-Project III – SCC in Dissimilar Metal Welds PWR conditions, limited SCC into the RPV weld HAZ is possible above 60 MPa·m1/2 with subsequent very slow growth rates < 300 μm/a. Fast SCC might eventually be possible above 80 to 100 MPa·m1/2. The recent SCC incidents in control rod drive mech An accurate prediction of the residual stress profile anisms and core shroud support welds in Japanese in DMW and the resulting KI at fusion boundary is BWRs represent a serious safety concern. In these crucial in this context. Modelling and measure highly constrained welds with very high residual ments of the residual stress profile in different real stresses, the stress intensity factors of SCC cracks istic mockup DMW were foreseen in the JNES pro with cracktips in the interface region between the gram. This key program and investigations were weld metal and adjacent lowalloy RPV steel can definitely stopped this year due to other urgent reach high values of up to 50 to 90 MPa·m1/2. Under priorities after the Fukushima accident in Japan. these conditions, the possibility of fast SCC into the RPV in BWR/NWC environment cannot be excluded, in particular in highsulphur RPV steels. The goal of this subproject is thus to characterise the SCC 3.4. Sub-Project IV – Basic Studies on SCC Initiation crack growth perpendicular to the interface region 138 between the Alloy 182 weld metal and adjacent Within this subproject, the effects of chloride on RPV steel in BWR environment in the high KI region SCC initiation of LAS [13] and of the hydrogen and to quantify the thresholds for KI and chloride level on the SCC initiation in Alloy 182 weldments content for fast SCC crack growth into the RPV under BWR conditions are investigated [14, 15]. steel (Figure 5). This project is performed in collabo The latter one is performed as a PhD thesis project ration with the Tohoku University and Japanese which started in September 2013. Figure 5: Critical conditions for fast SCC into the adjacent Figure 6: Effect of chloride content on SCC growth rate in RPV steel in BWR/NWC environment in DMWs. lowalloy RPV steels. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 7: Maximum SCC initiation susceptibility at Ni/NiO Figure 8: Maximum SCC crack growth rate at Ni/NiO phase phase boundary. boundary. During the last decade(s) several SCC incidents sharply notched fracture mechanics specimens occurred in Alloy 182 dissimilar metal welds in under combined slow rising load – constant load BWRs and PWRs, which seriously challenged the conditions at 50 ppb (NiO), 253 ppb (Ni/NiO) and integrity of the primary coolant circuit in some cases 600 ppb DH (Ni) with online crack initiation mon [14]. SCC crack growth and possibly initiation in Ni itoring by the reversed direct current potential drop base alloys are strongly affected by the dissolved and electrochemical noise technique. Each experi hydrogen (DH) content in the hightemperature ment took a few months. Figures 7 and 8 show the water. The main scientific goal of this PhD thesis is effect of DH and thermodynamic stability region to evaluate the unexplored effect of DH contents on (plotted as the ECP difference from the Ni/NiO the SCC initiation and short crack growth in Alloy boundary) on the SCC initiation and subsequent 182 weld metal under BWR/HWC conditions at short crack growth in these experiments. 274 °C. The results will help to identify optimal DH As under PWR conditions at higher temperatures levels for SCC mitigation in BWRs. For this purpose, (and thus higher DH levels), a maximum in SCC SCC crack initiation and the subsequent short crack crack growth rate is observed at the Ni/NiO bound growth is studied with sharply notched fracture ary under BWR/HWC conditions at 274 °C. A weak mechanics and smooth tensile specimens in a new indication for a maximum in SCC initiation suscep multiple specimen SCC initiation facility. tibility (minimum in initiation stress intensity factor Within the report period, a huge effort was placed KI,i) was observed at this boundary, but more tests to the construction of a multiple specimen SCC ini are necessary for statistically significant conclu tiation setup with online crack initiation monitor sions. This again demonstrates the need for a mul ing. Due to significant technical problems, the sys tiple specimen SCC initiation facility. First SCC ini tem just became fully operable at the end of 2014. tiation tests with flat tapered specimens in this A detailed literature survey on SCC and hydrogen new rig are expected to be started towards the effects in Nibase alloys and the potential underly beginning of 2015. ing mechanism was performed by our PhD student J. Bai and summarized in a comprehensive internal report [16]. The SCC mechanism in Nialloys at low 139 4. National Collaborations ECP is still under discussion and the reasons for the peak in SCC susceptibility at the Ni/NiO boundary The collaboration and technology transfer on the not yet understood so far. national level directly takes place in the Swiss In a first step, coupon specimens were exposed to nuclear community and in the ETH domain. A hightemperature water at different DH levels to Swiss consortium involving ENSI, PSI, ALSTOM, identify the exact Ni/NiO phase transition boundary EMPA and SVTI is member of the international in Alloy 182 at 274 °C that is predicted at 253 ppb PARENT program, which is dealing with the assess DH. The analysis of the oxide films at the different ment and quantification of established and new DH levels is ongoing, but the first preliminary emerging NDE techniques to detect and assess results seem to confirm the predicted boundary. As flaws in DMW. Close thematic links exist to the a next step, accelerated SCC crack initiation and ENSI project NORA (SCC mitigation by Noble short crack growth tests were performed with ChemTM) and to the swissnuclear projects PLiM ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 (thermal fatigue in air) and IASCC (He effects on ageing will be an important topic. NUGENIA is the IASCC). ENSI and the Swiss utilities are periodically European association dedicated to R & D of nuclear informed on the actual project status during the fission technologies with a focus on Generation II annual project presentations and semiannual & III nuclear plants. Within NUGENIA, we are project meetings. The stateoftheart in science & involved in the MICRIN (SCC initiation) and technology and service experience in the field of INCEFA+ (environmental effects on fatigue) proj SCC of stainless steels in LWRs was summarised in ects. The latter one was submitted as an EU HORI a small expertise work for ENSI [17]. A new EPFL ZON project proposal with support of NUGENIA. Doctoral School Course «Effects of Radiation on ETSON is the network of European technical safety Materials (MSE600)» and Workshop on Nuclear organisations (TSO). Here we are involved in the Materials will be (co)organised by the authors in development of an ETSON guidance for ageing 2015, which also contributes to the education of management. young specialists in Switzerland in this field. Half of In the field of SCC of DMWs and chloride effects the lecture on Nuclear Materials in the frame of the on SCC in LAS, there is a collaboration between PSI ETHZ/EPFL Nuclear Engineering Master Course is and the renowned Fracture and Reliability Research given by P. Spätig. Institute of the Tohoku University in Sendai/Japan, which was extended in 2010 by the participation 5. International Collaborations of PSI in a large Japanese research program on that topic under the auspice of the Japan Nuclear Energy Safety Organization (JNES). Because of new As active members of the International Coopera and urgent priorities after the Fukushima accident, tive Group on EnvironmentallyAssisted Cracking this JNES program was significantly delayed and of Water Reactor Structural Materials (ICGEAC, then definitively stopped this year. http://www.icgeac.info/) and of the European Co Within a small collaboration with the Electric operative Group on Corrosion Monitoring of Power Research Institute (EPRI) in the USA, we are Nuclear Materials (ECGCOMON, http://www.ecg supporting as reviewers and consultants the revi comon.org/) as well as of the Working Party 4 sion of the BWRVIP60 SCC disposition lines and (Nuclear Corrosion) of the European Federation of the development of a BWR Codes Case for LAS, Corrosion (EFC, http://www.efcweb.org/) we are which is related to Section XI of the ASME BPV staying in very close contact with the international Code. The underlying basic document for revision scientific and industrial community in this field. of BWRVIP60 was prepared with substantial sup Our own research activities are discussed and co port from PSI and is largely based on PSI‘s work in ordinated within these groups. In 2012 and 2013 this field. The revised draft report is currently still S. Ritter was elected and appointed as Scientific under the final review process. PSI is also following Secretary of the ICGEAC group and appointed as and contributing to the new Environmental Chairman of the ECGCOMON. Within the ICG Assisted Fatigue Expert Panel of EPRI [18, 19]. EAC and ECGCOMON we will actively participate in new Round Robin programs on SCC initiation 140 and electrochemical noise/impedance spectros copy in hightemperature water. A new ISO/DIS standard 17093 (Corrosion of metals and alloys – Guidelines for corrosion test by electrochemical 6. Assessment of 2014 and Perspectives for 2015 6.1. Assessment of 2014 noise measurements) was developed by the ECG COMON with S. Ritter as driving force. We are also The overwhelming part of the project goals and strongly involved in the organisation of an EFC milestones for the third and last project year [3] has WP4 Summer School on Nuclear Corrosion NuCoSS been achieved and the project could be terminated in Slovenia in 2015. as planned by the end of 2014. The stresscon The authors are also member of various technical trolled fatigue tests on mean stress effects in high areas and working groups in the newly formed temperature water were delayed due to the failure NUGENIA association (http://www.nugenia.org/) of several driving components of the LCF machines, and ETSON network (http://www.eurosafeforum. but this had only a very minor impact on the out org/formationeuropeantsonetwork), where the come of the project. Nine projectrelated publica safe longterm operation in the context of material tions were generated in 2014. The project gener ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 ates results that are of direct and practical use for Conference Proceedings the regulatory work and its integration in several S. Roychowdhury, H.P. Seifert, and P. Spätig, international programs further amplifies the ben «Environmental Effects on Fracture Behavior of a efit for ENSI. Reactor Pressure Vessel Steel», in: Fontevraud 8, SFEN, OT01028 (CDROM), Avignon, France, 6.2. Perspectives for 2015 September 14–18, 2014. H.P. Seifert, S. Ritter, and P. Spätig, «Environmen talAssisted Fatigue in Austenitic Stainless Steels Major milestones for the next year are the success under Light Water Reactor Conditions», in: Fon ful termination of the SAFE and of the PostDoc tevraud 8, SFEN, OT03029 (CDROM), Avi project of Dr. S. Roychowdhury by the end of 2014 gnon, France, September 14–18, 2014. and January 2015, respectively, and the final SAFE S. Ritter, «Detection of Stress Corrosion Cracking report (PSI report) by the end of March 2015, as Initiation by Electrochemical Noise – from Micro well as the production of several journal papers to MacroScale and from Room to HighTem from the individual subprojects. perature», Invited Key Note Lecture in: Gordon A followup project SAFEII (2015–17) [20] has Research Conference on Aqueous Corrosion, been approved by ENSI and shall start in January GRC, ColbySawyer College, New London, NH, 2015. This new project will deal with SCC initiation USA, July 13–18, 2014. in austenitic alloys, environmental and hydrogen S. Ritter and H.P. Seifert, «Effect of Chloride on effects on the fracture toughness of RPV steels in EAC Initiation of LowAlloy Steel in Simulated the ductile to brittle and upper shelf region and BWR Environment», in: Annual Meeting of the environmental effects on fatigue initiation in stain Int. Cooperative Group on Environmentally less steels. Besides the ongoing PhD thesis of J. Bai, Assisted Cracking of Water Reactor Materials, SAFEII will additionally involve a new PhD and Paper No. L03 (CDROM), Prague, Czech Repub PostDoc project. Furthermore, the SAFEII project lic, April 6–11, 2014. is connected to several international projects S. Roychowdhury, H.P. Seifert, P. Spätig, and S. (MICRIN, INCEFA+, ICGEAC & ECGCOMON Ritter, «Environmental Assisted Fracture of Reac Round Robins). tor Pressure Vessel Steel: First Results», in: Annual Meeting of the Int. Cooperative Group 7. Publications on Environmentally Assisted Cracking of Water Reactor Materials, Paper No. Ls1 (CDROM), Prague, Czech Republic, April 6–11, 2014. Publications in Scientific Journals and Books J. Bai, S. Ritter, H.P. Seifert, and S. Virtanen, R.W. Bosch, R.A. Cottis, K. Csecs, T. Dorsch, L. «Effect of Dissolved Hydrogen Content on SCC Dunbar, A. Heyn, F. Huet, O. Hyökyvirta, Z. Initiation and Short Crack Growth Behavior in Kerner, A. Kobzova, J. Macak, R. Novotny, J. Alloy 182 under BWR Conditions: A New Proj Öijerholm, J. Piippo, R. Richner, S. Ritter, J.M. ect», in: Annual Meeting of the Int. Cooperative SánchezAmaya, A. Somogyi, S. Väisänen, and Group on Environmentally Assisted Cracking of W. Zhang, «Reliability of Electrochemical Noise Water Reactor Materials, Paper No. Wp1 (CD Measurements: Results of RoundRobin Testing ROM), Prague, Czech Republic, April 6–11, on Electrochemical Noise», Electrochimica Acta, 2014. 2014, 120, pp. 379–389. H.P. Seifert, S. Ritter, H.J. Leber, and S. Roy chowdhury, «Stress Corrosion Cracking Behav 8. References ior in the Transition Region of Alloy 182/Low Alloy Reactor Pressure Vessel Steel Dissimilar [1] Forschungsstrategie des Eidgenössischen Metal Weld Joints in Light Water Reactor Envi Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI, ENSI ronments», Corrosion, accepted for publication. AN8398, Juni 2013. S. Roychowdhury, H.P. Seifert, P. Spätig, S. Ritter, [2] H.P. Seifert, «Research in the Field of Plant Fracture behaviour of a reactor pressure vessel Lifetime Management of Primary Pressure steel in simulated LWR environment, Journal of Boundary Components of LWR», PSI Nuclear Materials, under review. AN430602, February 26, 2006. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 141 [3] [4] H.P. Seifert, H.J. Leber and S. Ritter, «Projekt [14] S. Ritter, H.P. Seifert, «The Effect of Hydrogen antrag SAFE zu Handen des ENSI», PSI on the SCC Crack initiation and Short Crack AN461109, November 2011. Growth Behaviour of Alloy 182 Weld Metal S. Roychowdhury, H.P. Seifert, «Environmen under BWR/HWC Conditions», PhD thesis tal Effects on Fracture and Tearing Resistance project proposal and request for research of LWR Structural Materials», Project Pro support to PSI Research Committee (PSI posal to PSI Fellow Program 2012, August 2012. [5] [6] [7] P.L. Andresen, «Emerging Issues and Funda «Effect of Dissolved Hydrogen Content on mental Processes in Environmental Cracking SCC Initiation and Short Crack Growth in Hot Water», Corrosion, 2008, 64 (5), pp. Behavior in Alloy 182 under BWR Conditions: 439–464. A New Project», in: Annual Meeting of the BWRVIP167NP, Revision 2, BWR Vessel and Int. Cooperative Group on Environmentally Internals Project: Boiling Water Reactor Issue Assisted Cracking of Water Reactor Materi Management Tables. EPRI, Palo Alto, CA: als, Paper No. Wp1 (CDROM), Prague, Czech 2010. 1020995. Republic, April 6–11, 2014. EPRI Workshop on Environmental Effects on [16] J. Bai, «Literature Survey on SCC in Nialloys», Fracture Behaviour, December 2 and 3, 2010, PSITM461501, to appear in March 2015. Tampa, FL, USA. [8] [17] H.P. Seifert, «SCC of Austenitic Stainless S. Roychowdhury, «Literature Survey on Envi Steels in PWRs», Handout, Fachgespräch ronmental Effect on Fracture Toughness – ENSIAüP/SGKL, ENSI, Brugg, December 5, Role of Hydrogen», PSITM461305, 2013. 24.7.2013. [9] FoKo), April 2013. [15] J. Bai, S. Ritter, H.P. Seifert, and S. Virtanen, [18] Environmentally Assisted Fatigue Gap Analy S. Roychowdhury, H.P. Seifert, P. Spätig, S. sis and Roadmap for Future Research: Gap Ritter, Fracture behaviour of a reactor pres Analysis Report. EPRI, Palo Alto, CA, USA: sure vessel steel in simulated LWR environ December 2011, 1023012. ment, Journal of Nuclear Materials, under review. [10] S. Roychowdhury, H.P. Seifert, and P. Spätig, «Environmental Effects on Fracture Behavior [19] Environmentally Assisted Fatigue Screening: Process and Technical Basis for Identifying EAF Limiting Locations, EPRI, Palo Alto, CA, USA: August 2012, 1024995. of a Reactor Pressure Vessel Steel», in: Fonte [20] H.P. Seifert, S. Ritter, P. Spätig, «Projektantrag vraud 8, SFEN, OT01028 (CDROM), SAFEII zu Handen des ENSI», PSIAN Avignon, France, September 14–18, 2014. 461408, August 31, 2014. [11] H.P. Seifert, S. Ritter, and P. Spätig, «Environ mentalAssisted Fatigue in Austenitic Stain less Steels under Light Water Reactor Condi tions», in: Fontevraud 8, SFEN, OT03029 (CDROM), Avignon, France, September 142 14–18, 2014. [12] H.P. Seifert, S. Ritter, H.J. Leber, and S. Roychowdhury, «Stress Corrosion Crack ing Behavior in the Transition Region of Alloy 182/LowAlloy Reactor Pressure Vessel Steel Dissimilar Metal Weld Joints in Light Water Reactor Environments», Corrosion, accepted for publication. [13] S. Ritter and H.P. Seifert, «Effect of Chloride on EAC Initiation of LowAlloy Steel in Simu lated BWR Environment», in: Annual Meet ing of the Int. Cooperative Group on Environ mentally Assisted Cracking of Water Reactor Materials, Paper No. L03 (CDROM), Prague, Czech Republic, April 6–11, 2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 NORA-II Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors Author und Coauthor(s) S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, P. Reichel, M. Streit Institution Paul Scherrer Institut Address Paul Scherrer Institut, Telephone, Email, Internet address +41 (0)56 310 2983, [email protected] 5232 Villigen PSI, Switzerland www.psi.ch and http://www.psi.ch/lnm/ Duration of the Project September 1, 2013 to August 31, 2016 ABSTRACT berg (KKM) was started. The NORA project Stress corrosion cracking (SCC) is one of the («phase one») provided extremely valuable major degradation mechanisms for boiling information about the deposition and (re) dis water reactors (BWRs). Noble metal chemical tribution behaviour of Pt in the reactor. How addition (NMCA) is a technology developed by ever, it also revealed that many questions on General Electric to reduce the SCC susceptibil this topic are still open and in some cases it ity in reactor internals and recirculation pipes raised new ones. The current project (NORAII), of BWRs, while preventing the negative side which is a logical continuation of the NORA effects of classical hydrogen water chemistry. project, should fill some of those knowledge Platinum (Pt), acting as electrocatalyst for the gaps and deliver important insights with recombination of O2 and H2O2 with H2 to H2O respect to efficiency improvement and valida and thus reducing the electrochemical corro tion of this technology, and will be beneficial sion potential more efficiently, is injected into for the regulatory work of the ENSI. the feed water during power operation (online This report presents preliminary results gath NMCA, OLNC). The Pt is claimed to deposit as ered during the first project year. Lab investiga very fine metallic particles on all waterwetted tions revealed that the type of material (low surfaces including the most critical regions alloy steel, Nibase alloy or stainless steel) can inside existing cracks and to stay electrocata have an impact on the Pt deposition behaviour. lytic over long periods of time. If the roughness of the steel surface was The understanding of the parameters that con increased from Ra ≈ 0.4 to 2.2 μm, no major trol the formation and deposition of the Pt par difference in the Pt particle distribution was ticles in a BWR is still incomplete. To fill this observed. Furthermore, the Pt particles only knowledge gap, a joint project (NORA) penetrate into rather wide crevices, whereas in between the PSI, the Swiss Federal Nuclear tight SCC cracks, exposed to Ptcontaining Safety Inspectorate (ENSI) and the Swiss nuclear hightemperature water, no Pt could be power plants of Leibstadt (KKL) and Mühle detected. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 143 1. Introduction 2. Structure and goals of the NORA-II project Noble metal chemical addition (NMCA, also known as NobleChemTM) is a technology developed by The general topic of the project is the investigation General Electric (GE, nowadays GEHitachi) to mit of the Pt deposition behaviour in BWR environ igate stress corrosion cracking (SCC) in reactor ment. A detailed review of the topic has been pub internals and recirculation pipes of boiling water lished and can be found in [4]. In NORAII a focus reactors (BWRs) [1]. It has the advantage of avoid on the optimisation of the current plant OLNC ing the negative side effects of classical hydrogen application procedure is planned, while maintain N ing the scientific character of the project (see [5] water chemistry (HWC), i.e., the speciation of 16 into the steam with often a significant increase in for details). the steam line dose rates. Despite the fact that the In the course of the NORA project, facilities for technology is already in use in several BWRs, there performing sophisticated OLNC experiments, the are still many open questions on the efficiency of whole analytics for the Pt deposition analysis and a the technology and its potential for improvement. nondestructive sampling technique have already Therefore, a joint project between PSI, ENSI and been developed and qualified. The NORAII project the nuclear power plants Leibstadt (KKL) and Müh can profit from the existing infrastructure. A lot of leberg (KKM) in Switzerland was initialised (NORA, experience and important new insights on the [2]) to obtain phenomenological insights and a bet NobleChemTM technology have been gained ([3]). ter basic understanding of the Pt distribution and Nevertheless a number of questions are still to be deposition behaviour in BWRs. Beside the work in answered and even new «hot questions» arose the laboratory at PSI, experiments were also per which are of utmost importance for the utilities, as formed at the KKL plant to collect data from full well as for the regulatory activities of the ENSI. The scale OnLine NMCA (OLNC) applications. Although NORAII project should fill some of these knowl numerous new and interesting phenomenological edge gaps by performing a systematic testing pro insights could be gained (see [3]), a number of gramme in the sophisticated hightemperature important questions are yet to be answered. There water loop facility at PSI and by exposing speci fore a followup project (NORAII) was started to mens at KKL (see Table 1). Detailed analysis of the deliver valuable contributions for the regulatory specimens at PSI should deliver a clearer picture of work of ENSI with a possible direct impact on the the Pt deposition behaviour. The project is per effectiveness of the SCC mitigation by OLNC. A formed as a joint programme of ENSI, PSI and the continuation of the work on this topic also main Swiss utilities KKL and KKM. tains the high level of expertise in Switzerland and The focus of the first project year was to start a educates young scientists in the important field of systematic test programme investigating the effect nuclear power plant ageing and safety in the con of specimen surface roughness and material com text of longterm operation. The current report position on the Pt deposition behaviour. Tests describes the most important results gathered in investigating the redistribution and durability of the first phase of the project. the Pt particles and tests with creviced and cracked 144 Table 1: Subjects and share of the tasks of NORAII. Tasks Subject Task 1 Experimental evaluation of the Pt deposition behaviour under simulated BWR conditions (in the lab) Approx. 35% Evaluation of the Pt deposition behaviour at KKL Approx. 10% Microscopic and chemical analysis of the Pt deposition behaviour on the specimens from PSI and KKL Approx. 45% Mechanistic considerations Approx. 10% Task 2 Task 3 Task 4 Share ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Components Fe C Si Mn P S Ni Cr Mo Cu Nb Ti AISI 304L 69.5 0.024 0.35 1.49 0.026 0.005 10.0 17.9 0.247 0.305 0.001 0.001 Alloy 182 5.2 0.034 0.561 6.21 0.002 0.005 69.4 16.0 0.178 0.007 2.325 0.072 SA 533 B Cl.1 96.5 0.250 0.240 1.42 0.006 0.018 0.6 0.1 0.540 0.150 – – [wt.%] coupons have also been performed. New experi base alloy) and a lowalloy reactor pressure vessel mental setups to study the effect of flow in the lab steel (SA 533 B Cl.1) were used additionally (see and a new mitigation monitoring system at KKL Table 2). Coupons (13 x 10 x 4 mm) with a defined were implemented. Five sets of coupon specimens surface roughness (Ra ≈ 0.4 μm) were used for the were prepared for exposure at KKL, but due to «standard» experiments and for the exposure at problems with the mitigation monitoring system at KKL. Coupons with a rougher surface of Ra ≈ 2.2 KKL results are expected earliest for the end of μm were also investigated. The specimens were 2015. Many of the lab tests are still under evalua used in the «as received» state (see [3, 6] for more tion, therefore only a selection of preliminary details). Table 2: Chemical composition of the investigated materials (in wt.%). results are presented in the following section. 3. Results from the first experiments 3.1. Material and experimental procedures 3.1.2. Experimental procedure of the loop tests For the investigation of the Pt deposition behaviour in the lab, coupon specimens were exposed to simulated BWR water in a sophisticated hightem perature water loop with autoclave. In Figure 1 a schematic of the loop system can be seen. During the experiments all environmental parameters at 3.1.1. Material and specimens inlet and outlet (dissolved oxygen (DO), dissolved For the investigations a type 304L stainless steel hydrogen (DH), (UNS S30403) from a pipe from a nuclear recorded continuously. Coupon specimens were power plant was chosen. For studying the effect of exposed to the hightemperature water in the material composition an Alloy 182 weld metal (Ni autoclave (volume ≈ 0.9 L, flow rate = 10 kg h1), k, T, p, flow rate, etc.) were Figure 1: Schematic of the high temperature water loop facility. 145 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 2: Comparison of Pt par ticle size distributions on rough and standard specimens from tests with Pt injection rates of 4 (a) and 7 µg/h (b). and in specimen holders (SHs) with controlled flow could still be detected reliably (down to 1 ng/cm2 conditions (SH1: flow velocity ≈ 0.1 m/s, SH2: flow in most cases). velocity ≈ 0.5 m/s), placed in series after the auto clave. The electrochemical corrosion potential (ECP) of one autoclave specimen, the redox poten 3.2. Results tial (Pt sheet) and the autoclave potential were ence electrode. BWR conditions were simulated 3.2.1. Effect of surface roughness on the Pt deposition behaviour with highpurity water at a temperature of 280 °C To investigate the effect of surface roughness on measured vs. a Cu/Cu2O ZrO2membrane refer (270 °C in the specimen holders) and a pressure of the Pt deposition behaviour, coupons with a 90 bar. For HWC conditions, a mixture of H2 and O2 rougher surface were exposed during several tests was adjusted. The Pt compound (Na2Pt(OH)6) was to the Pt containing hightemperature water, injected through ionchromatography tubing into beside the standard ones (Ra ≈ 2.2 vs. 0.4 μm). the inlet water stream by a highpressure dosing Figure 2 shows a comparison of the Pt particle size pump after one week of preoxidation. Three days distribution of rough and standard specimens after the Pt injection ended, the experiments were from two experiments. In case of test no. 18 the shutdown. average Pt particle size of the rough and standard specimens was 11.1 and 11.6 nm, respectively, 146 3.1.3. Analytical techniques which is in the expected range for a test with a Pt After exposure in the loop the coupon specimens injection rate of 4 µg/h [3]. Also in test no. 24 the were examined by scanning electron (SEM) and/or particle sizes were similar for the rough and stan transmission electron microscopy (TEM) to deter dard coupons (13.7 and 14.6 nm). Not all Pt sur mine the surface coverage by Pt particles, the size face loading values are available yet, but some of individual Pt particles and their size distribution. preliminary results revealed no clear difference. Xray energy dispersive spectrometers (EDX) were Therefore, it can be concluded that a variation in used for qualitative chemical analyses. the surface roughness (at least in the investigated The Pt concentration on the surface of all speci range) does not have a major influence on the Pt mens was measured by Laser AblationInductively deposition behaviour. Coupled PlasmaMass Spectrometry (LAICPMS). Front and back side of the specimens were ablated using a UV laser ablation system, coupled to a sec torfield ICPMS instrument. Pt standards used for the calculation of the Pt concentration on the sur face of the specimens were homogenous thin films of Pt with a layer thickness of 0.014 to 14 nm on stainless steel substrate. The layer thickness corre sponds to 0.03 to 30 µg/cm2. The detection limit depended on the background noise level and slightly varied from measurement to measurement. But usually quite low Pt surface loading values ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 a) Figure 3: a) Back scattered electron micrographs of stain less steel (a), LAS (b) and Alloy 182 (c) speci mens with Pt deposi ted. The white objects are Pt particles resting on the oxide film. Figure 4: b) b) c) c) Pt particle size distributions for stainless steel (a), LAS (b) and Alloy 182 (c) specimens from two comparable tests. 3.2.2. Effect of material on the Pt deposition behaviour have been performed with Alloy 182 and LAS Stainless steel covers the major part of the mate As expected, the oxide layer on those three mate rial used for the reactor internals and recirculation rials is rather different (see Figure 3) with a thicker loops. Therefore the investigations in the frame oxide layer featuring more of the bigger oxide work of the NORA project focussed mainly on crystals on the LAS and thinner oxide film with stainless steel. But because also Nibase alloys and much smaller oxide crystals on the Alloy 182, coupons, of which one has been evaluated so far. lowalloy steel (LAS) is used in reactor systems one compared to stainless steel. The surface of the task of the NORAII project is to evaluate if there Alloy 182 seems to have the most homogeneous is a major difference in the Pt particle deposition Pt particle distribution. In case of the LAS the behaviour compared to stainless steel. Two tests average Pt particle size (12.5 nm) is in the expected Average Pt particle size [nm] AISI 304L SA 533 B Cl.1 Alloy 182 12.2 ±4 * 12.5 ±2 6.5 ±5 Pt surface loading autoclave [μg/cm ] 0.16 ±0.03 0.12 ±0.02 0.44 ±0.10 Pt surface loading SH 1 [μg/cm2] 0.07 ±0.03 0.02 ±0.01 0.09 ±0.02 Pt surface loading SH 2 [μg/cm2] 0.18 ±0.05 0.06 ±0.02 0.21 ±0.04 2 *) Result from a different, but comparable test. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 147 Table 3: Average Pt particle sizes and Pt surface loadings (measured by LAICPMS) on specimens from three different materials (stainless steel, LAS and Nibase alloy). Figure 5: Cracked and creviced coupons inserted in specimen holder 2, showing the orientat ion towards the high temperature water flow (flow velocity = 0.5 m/s) and width of the crevices. range for the Pt injection rate used (4 µg/h, [3]) in the crevice with 0.2 mm width and perpendicu and is similar to the one on the stainless steel (see lar to the flow direction no Pt particles could be Figure 4 and Table 3). The Alloy 182 revealed an identified. In the crevice oriented in parallel with average particle size of only 6.5 nm. Comparing the flow, a relevant number of particles were the Pt surface loadings the Alloy 182 coupon observed down to a depth of about 1 mm (one showed the highest values (on all specimen loca third of the total depth of the crevice). The pene tions: autoclave, specimen holders 1 and 2, see tration depth of the Pt particles in both of the 0.8 Table 3). The lowest Pt concentrations were mea mm wide crevices was about 2 mm. Only in case of sured on the LAS specimens. This is inline with the the widest crevices Pt particles deposited down to SEM observations (see Figure 3). The reason for the the bottom of both crevices. The average Pt parti differences in the Pt deposition behaviour is not cle sizes deposited outside and inside the crevices clear (yet) and the results of the second test are were all in the range from 8 to 14 nm, which is the needed to verify those trends. expected size for the test conditions with a Pt injec tion rate of 2 µg/h [3]. 148 3.2.3. Pt deposition experiments with creviced and cracked specimens A basic literature study revealed a plausible expla It is still unknown how far Pt particles can deposit with different widths. The turbulent flow is able to inside existing cracks or crevices and mitigate fur enter the widest crevice thus transporting and ther crack growth. Therefore specimens with inter depositing Pt particles in it. With decreasing width granular (IG) SCC cracks and creviced specimens the flow may only enter the upper part of the crev (with different widths of the crevices and orienta ices and below a certain width no flow enters the tion to the water flow direction, see Figure 5) were crevice at all. In this last case, it looks like the crev exposed to the Pt containing hightemperature ice is hidden under the boundary layer which is water and the penetration depth of the Pt particles most likely hardly affected by the presence of the was assessed. After the tests the cracks and crev crevice. The schematic below illustrates these three ices were bent open to investigate the crack and cases (Figure 6). To confirm this qualitative picture crevice walls by SEM. of the situation an investigation by computational The width of the crack mouths of the SCC cracks fluid dynamics in collaboration with the Lab for were varying between 5 and 55 µm. Despite a very ThermalHydraulics (at PSI) is planned for 2015. detailed analysis of the crack walls by SEM no Pt Also here further tests with cracked and creviced particles were found. Only some very few particles specimens have already been performed but still deposited on the first few µm into the crack. Also have to be evaluated to verify those results. nation for the deposition behaviour in the crevices Figure 6: Schematic of the Pt deposition over crevices. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 3.2.4. Outlook: effect of flow and redistribution behaviour ing as Scientific Secretary here), European Co Results from the NORA project showed that the Nuclear Materials (ECGCOMON, http://www.ecg flow velocity or conditions of the Pt particle con comon.org/, S. Ritter is acting as Chairman here), taining hightemperature water across the stain Working Party 4 (Nuclear Corrosion) of the Euro less steel surface have a clear influence on the Pt pean Federation of Corrosion (EFC, http://www. operative Group on Corrosion Monitoring of surface loading. To get a more conclusive picture, efcweb.org/), etc.]. Our research activities are pre further tests with better defined flow conditions sented and/or discussed within these groups. PSI are planned in the framework of the NORAII proj also participates as a member in the NUGENIA ect. A first test with a rotating disk has been per association (http://www.nugenia.org/) and the formed where slow laminar and fast turbulent flow Component Safety Group is in close contact with conditions could be investigated on a single speci GE Global Research Centre concerning the research men. The evaluation of this test and further exper on NobleChemTM. Additionally, cooperation with iments are still ongoing. the BWR Vessel and Internals Project of the Electric Results from the NORA project also indicated a loss Power Research Institute (EPRI, USA) is ongoing. of Pt particles, and therefore of protection against PSI is analysing the Pt particle distribution on KKL SCC, when specimens were exposed to reactor OLNC plant specimens by TEM for EPRI. The results water for longer periods without further OLNC of the NORA project(s) are also well recognised by applications. Pt treated coupons have been the US NRC, who currently reviews US OLNC plant exposed to simulated reactor water for 29 days guidelines. The project leader is also strongly without Pt injection. The Pt surface loading after involved in the organisation of a Summer School this test will be measured and compared to the on Nuclear Corrosion (NuCoSS15, http://ww.zag. values before reexposure to assess the Pt «ero si/nucoss) in Slovenia in 2015, where SCC mitiga sion» rate. tion is one of the topics. 4. National collaborations 6. Assessment of 2014 and perspectives for 2015 The collaboration and technology transfer on the national level takes place within the Swiss nuclear 6.1. Assessment of 2014 community. The NORAII project consists of a con sortium formed by the Swiss Federal Nuclear Safety The major part of the project goals and milestones Inspectorate ENSI, the nuclear power plants KKM of the first project year have been achieved. The and KKL and two laboratories (Lab for Nuclear systematic series of Pt deposition experiments in the Materials and Hot Lab Division) at PSI. The ENSI and hightemperature water loop (eight tests) and analy all Swiss utilities are periodically informed on the sis of specimens from the PSI tests (by SEM and TEM) actual project status during the annual ENSIPSI proj have been started. There is a slight delay of the Pt ect presentations. Additionally, semiannual project surface loading analysis by LAICPMS due to an steering committee meetings were/are held where extended breakdown period of the instrument, but ENSI, KKM, KKL and PSI are represented. Close col it is believed that this backlog of measurements will laboration exists also with the SAFE project and be processed during the second project year. The some collaborative work is performed together with new mitigation monitoring system could be installed the Lab for ThermalHydraulics at PSI. and specimens exposed at KKL (with a one year delay). Two project steering committee meetings 5. International collaborations were held (at PSI and ENSI) and at four conferences (Annual Meeting of the Int. Cooperative Group on EnvironmentallyAssisted Cracking of Water Reactor The involved groups and scientists at PSI are very Materials, Nuclear Plant Chemistry (NPC) Confer well integrated in international research projects, ence 2014, Fontevraud 8, and 18th Int. Microscopy networks and communities [e.g., International Co Congress) and two workshops (European BWR operative Group on EnvironmentallyAssisted Forum and CCMX – Networking Aperitiv & Poster Cracking of Water Reactor Structural Materials Session) results have been presented. Finally, two (ICGEAC, http://www.icgeac.info/, S. Ritter is act journal papers have been published. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 149 6.2. Perspectives for 2015 Stainless Steel in Simulated Boiling Water Reactor Environment», in: CCMX – Networking Aperitif & The systematic test programme in the hightemper Poster Session, Zürich, Switzerland, November 3, ature water loop and the detailed analysis of the 2014. specimens will be continued. The focus in 2015 will S.Ritter, H.P. Seifert, P.V. Grundler, and L. Veleva, be placed on the effect of flow and on the simulation «Examples of PSI Research on Environmentally of fuel rod cladding. The first specimens exposed in Assisted Cracking of BWR Structural Materials», the new mitigation monitoring system at KKL will be in: European BWR Forum 2014, Erlangen, Ger transported back to PSI. The first results from NORA many, February 27, 2014. II will be published in journal and conference papers. Due to technical problems with the mitigation moni 8. References toring system at KKL the analysis of those coupons will be delayed by one year. Beside the delay of the [1] P.L. Andresen, Y.J. Kim, T.P. Diaz, and S. Hettiar plant specimens, it is currently believed that the achchi, «Online NobleChem Mitigation of SCC», NORAII project can proceed as planned and in: 12th Int. Conference on Environmental Deg described in the NORAII project proposal [5]. radation of Materials in Nuclear Power Systems – Water Reactors, NACE/TMS/ANS, Snowbird, 7. Publications (in 2014) UT, USA, August 14–18, 2005. [2] S. Ritter, V. Karastoyanov, S. AbolhassaniDadras, I. GuentherLeopold, and N. Kivel, «Investigation P.V. Grundler, L. Veleva, and S. Ritter, «Pt: Key to of Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Improved SCC Mitigation», Nuclear Engineering Water Reactors – the NORA Project», Power International, 2014, December issue, pp. 33–35. Plant Chemistry, 2010, 12(11), pp. 628–635. P.V. Grundler and S. Ritter, «Noble Metal Chemical [3] P.V. Grundler, L. Veleva, A. Ramar, and S. Ritter, Addition for Mitigation of Stress Corrosion Crack «A Comprehensive Investigation of the Platinum ing: Theoretical Insights and Applications», Pow Application to BWRs to Mitigate Stress Corro erPlant Chemistry, 2014, 16(2), pp. 76–93. sion Cracking», in: Nuclear Plant Chemistry S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, and A. Ramar, «Pt (NPC) Conference, Atomic Energy Society of Deposition Behaviour on Stainless Steel under [4] P.V. Grundler and S. Ritter, «Noble Metal Chem NORA Project», in: Annual Meeting of the Int. ical Addition for Mitigation of Stress Corrosion Cooperative Group on Environmentally Assisted Cracking: Theoretical Insights and Applica Cracking of Water Reactor Materials, Paper No. tions», PowerPlant Chemistry, 2014, 16(2), pp. Gp5 (CDROM), Prague, Czech Republic, April 76–93. [5] S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, H.P. Seifert, I. 6–11, 2014. L. Veleva, P.V. Grundler, A. Ramar, and S. Ritter, GüntherLeopold, and S. AbolhassaniDadras, «Microstructure of Pt Nanoparticles Deposited on «Project Proposal: NORAII (Noble Metal Deposi Stainless Steel in Simulated Boiling Water Reactor tion in Boiling Water Reactors)», Report No. Environment», in: 18 Int. Microscopy Congress, AN461306, Paul Scherrer Institut, Villigen, Prague, Czech Republic, September 7–12, 2014. Switzerland, August 2013. th 150 Japan, Sapporo, Japan, October 26–31, 2014. Simulated BWR Conditions: Lab Results of the S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, and A. Ramar, [6] A. Ramar, P.V. Grundler, V. Karastoyanov, «SCC Mitigation in BWRs by Platinum Addition: I. GüntherLeopold, S. AbolhassaniDadras, Effect of Environment and Injection Rate», in: Fon N. Kivel, and S. Ritter, «Effect of Pt Injection Rate tevraud 8, SFEN, OT03190 (CDROM), on Corrosion Potential and Pt Distribution on Avignon, France, September 14–18, 2014. Stainless Steel under Simulated Boiling Water P.V. Grundler, L. Veleva, A. Ramar, and S. Ritter, «A Reactor Conditions», Corrosion Engineering, Comprehensive Investigation of the Platinum Science and Technology, 2012, 47(7), pp. 489– Application to BWRs to Mitigate Stress Corrosion 497. Cracking», in: Nuclear Plant Chemistry (NPC) Con ference, Atomic Energy Society of Japan, Sapporo, Japan, October 26–31, 2014. L. Veleva, P.V. Grundler, A. Ramar, and S. Ritter, «Microstructure of Pt Nanoparticles Deposited on ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 PISA-II Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis Author und Coauthor(s) M. Niffenegger, G. Qian, V. Gonzalez, B. Niceno, M. Sharabi, N. Lafferty, M. Andreani Institution Paul Scherrer Institut, Laboratory for Nuclear Materials Address 5232 Villigen Telephone, Email, Internet address +41 56 310 26 86 [email protected], www.psi.ch and http://lnm.web.psi.ch/ssi/lnm_projects_cs.html Duration of the Project July 2012 to July 2015 ABSTRACT means of unsteady RANS (URANS) CFDsimu The PSIENSI research project PISAII is dedi lations. The cold plumes at the inner wall of cated to the development and application of the RPV showed a strong dynamical behaviour. deterministic and probabilistic methods for the Maximum stresses and stress intensities due integrity assessment of reactor pressure vessels to a MLOCA were evaluated by means of a (RPVs) subjected to a pressurized thermal shock three dimensional FE model for different (PTS) [1]. In this interdisciplinary project a refer cracks postulated at critical positions of a ref ence RPV is studied by loading with transients erence RPV. based on certain scenarios with the system It was shown that stress intensities inside the code RELAP5, followed by computational fluid cold plume are about 33% higher than out dynamic (CFD) simulations. The results from side the plume. the latter were used for the exact evaluation of The PFM code FAVOR was successfully time and location dependent stresses by three applied to study the conditional probabilities dimensional finite element (FE) calculations. of crack initiation and failure of a reference Cracks are assumed at the critical locations and RPV with postulated cracks, subjected to deterministic and probabilistic fracture three different PTS loads. mechanics (PFM) calculations are performed in The influence of uncertainties in the loading order to evaluate probabilities for crack initia conditions on crack initiation and failure tion and failure of the RPV. probabilities was studied. The main results achieved within the report A local approach (σ* A*) was employed for period 2014 are: advanced fracture mechanics calculations in The transient mass flow and pressure drop in the ductiletobrittle transition (DBT) zone case of three lossofcoolant accidents, small and the Beremin parameters were calibrated. (SLOCA), medium (MLOCA) and large Valuable knowledge and expertise in the (LLOCA) were calculated by means of the involved disciplines CFD, FEM, PFM and ther system code RELAP5. mohydraulics were acquired within the project. The transient three dimensional temperature fields at the inlet and inner wall of the RPV during 540 seconds of a MLOCA and during 950 seconds of a SLOCA were analysed by ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 151 1. Introduction 2. Project goals for 2014 The RPV, as one of the most important safety bar The PISAII project consists of four SubProjects (SP) riers of light water reactors, is exposed to neutron having specific goals. irradiation at elevated temperatures, which results in material dependent embrittlement of the RPV steel. The resulting decrease of the fracture tough ness raises the probability of brittle failure in case of e.g. a PTS. Sufficient margins against brittle fail 2.1. SP 1: Refined probabilistic PTS-analysis for a reference RPV (30%) ure have thus to be assured during the whole anticipated lifetime of a RPV by applying stateof Safety assessment of the reference RPV for theart procedures. While in the U.S. probabilistic LLOCA, MLOCA and SLOCA transients. safety assessments are state of the art, in Europe Investigation of the effect of loading uncertainty such assessments are still predominantly based on on the RPV integrity. deterministic methods. However, probabilistic pre Probabilistic analysis of the cold plume effect on dictions would be very helpful in the interpretation the RPV integrity. of safety margins. Within the research project PISAII we explore the application of probabilistic methods for the integ rity assessment of RPVs subjected to a PTS [1–5] 2.2. SP 2: Study of transients with RELAP5 and FLUENT (20%) and compare them with deterministic ones. In this interdisciplinary project load transients based on Evaluation and calculation of critical PTS certain scenarios are studied with the system code transients. RELAP5, followed by CFD simulations. The results CFD calculation of the transient temperature from the latter are then used for the exact evalua field in the RPV subjected to PTS loads due to tion of time and location dependent stresses by LLOCA, MLOCA and SLOCA. three dimensional FE calculations. Cracks of differ ent sizes, shapes and orientations are postulated at the most critical locations of the reference RPV and PFM calculations are performed in order to 2.3. SP 3: 3D deterministic fracture mechanics calculations (30%) evaluate probabilities for crack initiation and fail 152 ure of the RPV. For the evaluation of failure prob Three dimensional modeling of a reference RPV abilities using the Monte Carlo (MC) method and evaluation of stress intensities and critical implemented in the FAVOR code, the governing locations by the Extended Finite Element Method parameters (e.g. crack geometry, material proper (XFEM) within the FE code ABAQUS. ties, transients, etc.) are considered as random Calculation of stress intensities at postulated variables. Finally, the course of the calculated cracks in the RPV and inlet nozzle due to a stress intensity is compared with the temperature MLOCA, based on temperature distributions cal dependent fracture toughness of the partially culated by CFD codes and by means of 3D FE embrittled RPV during critical transients. Since the calculations. result of such a procedure depends on the assumed Studying the plume cooling effect on stress parameters, probabilistic analyses, in which the intensities. uncertainties of the governing parameters are considered, provide useful information about the safety margins of a component. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 2.4. SP 4: Investigation of modern fracture mechanics methods (20%) Figure 1a: Water temperature histories for L, M and SLOCA transients. Application of local approaches to fracture (LAF) in the DBT region. Considering the warm prestressing (WPS) effect on material toughness by using a local approach to fracture. Calibration of the Beremin model parameters using the Master Curve concept together with MC simulations. Figure 1b: Pressure histories for L, M and SLOCA transients. 3. Work carried out and results obtained 3.1. Refined probabilistic RPV-PTS-analysis for a reference RPV The probabilistic integrity analysis of the RPV sub jected to three pressurized thermal shocks tran sients, i.e. L, M and SLOCA, is performed with the FAVOR code [6]. The three transients are shown in Figure 1c: Fig. 1. The LLOCA corresponds to a 2A LOCA (dou Water heat transfer coefficient histories for L, M and SLOCA transients. ble guillotine break), the MLOCA to a 70 cm2 and the SLOCA to a 3 cm2 leak in the hot leg. Note that the M and SLOCA as well as the RPV considered in this paper are the same as in [2–5]. Only the beltline region of the vessel, which is com posed of two rings and a welding region is con sidered in this analysis. RTNDT is used for the analysis and ΔRTNDT (ΔT41) is calculated as the temperature shift of RTNDT. In the probabilistic analysis, the crack databases from the decommissioned plants, PVRUF and Shoreham in the U.S. [8] are used to generate crack properties distribution functions. The other random variables are ΔRTNDT, KIC and KIa. Note that means that the crack initiation occurs in this region. RTNDT0 of 1 °C is a conservative assumption. In a However, WPS effects may prevent crack initiation. deterministic assessment, an axial surface crack It should be pointed out that KI for the MLOCA is with depth of 17 mm and aspect ratio (length/ higher than for the LLOCA, even though the ther depth) of 6 is considered. Both ASME and Master mal gradient of LLOCA is larger. This is due to the Curve methods are used to model the material faster pressure drop of the LLOCA compared with fracture toughness. The comparison of KI with KIc that of the MLOCA. (RTNDT=93 °C) is shown in Fig. 2. Note that KIc The calculated conditional crack initiation and fail (RTNDT=93 °C) is the limiting value for the fracture ure probabilities for the L, M and SLOCA are toughness according to the federal rules. It is shown in Fig. 3. Note that the WPS effect is consid shown that with the Master Curve method, KIc is ered in this calculation. As expected, crack initia always higher than KI, meaning that no crack ini tion and failure probabilities generally increase tiation occurs during the three PTS transients. with the neutron fluence. The total cumulative fail However, with the ASME method, KI is higher than ure frequency KIc during some time period for MLOCA, which determined from the summation of the products ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 under several transients is 153 Figure 2: of the individual transient occurrence frequency Comparison of stress intensities for transients due to L, M and SLOCA. and the corresponding conditional vessel failure probability, written as , (1) is the occurrence frequency of the ith where (i=1, 2, 3 in this study) transient, is the con ditional failure probability of vessel due to the ith transient. The assumed occurrence frequency of the L, M and SLOCA are 3.3×106/year, 4.5×104/ year and 4.6×103/year, respectively. The total cumulative failure frequency is compared to the acceptance criterion (1×106/year) to determine whether continued operation of the vessel is justi Figure 3: fied, according to RG 1.154 [9]. The calculated Conditional crack initiation and failure probability for L, M and SLOCA by considering the WPS effect. total failure frequency is 2.02×107/year, which ful fills the acceptance criterion (less than 1×106/year) for RPVs. Therefore, from a probabilistic point of view the reference RPV is regarded as safe con cerning the L, M and SLOCA transients. 3.2. Effect of loading uncertainty on the failure probability The effect of loading uncertainty on the failure probability is studied by considering 10% variation Figure 4: of the transients. The transient with 10% lower Influence of loading uncertainties on stress intensities. cooling water temperature, 10% higher pressure and 10% higher heat transfer coefficient is denoted as the upper bound (more severe), whereas the opposite is regarded as the lower bound (less severe). Fig. 4 shows the comparison of KI of the upper bound, lower bound and median (corre sponding to the MLOCA) with KIc. It is seen that the upper bound leads to the maximum peak KI and to the lowest crack tip temperature, which makes the crack initiation likely. 154 Table 1: Probability by consid ering load uncertainty of the transient, calcu lated with FAVOR and based on RELAP results. LLOCA MLOCA SLOCA 3.46x10 2 2.27x104 Initiation probability Upper bound 4.93x10 (conditional) Medium 4.64x104 3.65x102 4.39x105 Lower bound 2.92x106 1.53x102 4.78x106 Failure probability Upper bound 1x10 1.33x10 2.27x104 (conditional) Medium 1x1013 1.089x1010 4.37x105 Lower bound 1x1013 2.77x109 4.78x106 3.3x106/year 4.5x104/year 4.6x103/year Occurrence frequency 4 13 7 Total failure Upper bound 1.05x106/year frequency Medium 2.02x107/year Lower bound 2.21x108/year ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 The calculated probabilities for the upper and lower MLOCA bound of the MLOCA are listed in Table 1. It is shown that the upper bound generally leads to the Initiation Inside plume 1.96x103 highest probability. By considering the loading probability Outside plume 1x1013 uncertainty the total failure frequency increases by (conditional) Border plume 5.8x107 about +/ one order of magnitude. Note that the Failure Inside plume 4.3x105 failure frequency for the upper bound exceeds the probability Outside plume 1x1013 screening criterion (>1×106/year) and that WPS (conditional) Border plume 2.01x109 Table 2: Probabilities for cracks inside, outside and at the border of the plume, calculated with FAVOR and based on CFD results. effects are considered in this study. WPS and crack arrest effects play an important role on the probabil Figure 5a: ities [6]. Deterministic assessment of the RPV by considering plume cooling, KIc according to ASME. 3.3. Influence of plume cooling on the failure probability The effect of plume cooling on the integrity of the RPV is studied. The temperature profile inside, out side and at the border of the plume is used where cracks are postulated in order to calculate stress Figure 5b: intensities for 540 seconds (the most severe period) Deterministic assessment of the RPV by considering plume cooling, KIc according to Master Curve. of the MLOCA. Note that the original FAVOR code had to be modified to allow reading of the RPV tem perature distribution calculated by CFD and that due to the limitation of FAVOR code, it is not possible to include the three regions together in a model in one analysis. Therefore the vessel is assumed to be uni formly loaded (in circumferential and axial direction) by the water temperature inside, outside or at the border of the plume. These three cases are com pared in order to evaluate the plume effect on the RPV integrity. The results of the deterministic analysis of three axial surface crack locations are compared in Fig. 5a. KIc was calculated according to ASME (Fig. 5a) and 3.4. Study of transients with RELAP5 and FLUENT Master Curve (Fig. 5b) methods and compared with the crack inside the plume is much higher than that 3.4.1. CFD Analysis of a MLOCA and SLOCA for a reference RPV outside and at the border of the plume. Due to the Computational fluid dynamics simulations are per much lower temperature inside the plume region, formed for the relevant part of the PTS analyses the peak KI in the plume is increased by about 33% during postulated LOCAs transients, starting with compared to that outside the plume. Thus, neglect the emergency water injection in the cold legs and ing the effect of the cold plume in the safety assess when the mass flow rate in loop is almost in stag ment could be nonconservative. nant conditions. Conservative initial and boundary The resulting probabilities for cracks inside, outside conditions are defined based on the RELAP5 results and at the border of the plume are shown in Table and are summarized in Tables 3 and 4 for a MLOCA 2. It is shown that the probabilities inside the plume of 70 cm2 and a SLOCA of 3 cm2 both in the hot are more than 3 orders of magnitude higher than leg, respectively. Three different cases are consid that in the border region of the plume, and more ered for the MLOCA as described in the tables. than 7 orders of magnitude higher than that outside Calculations are performed using ANSYS Fluent the plume which is in agreement with the determin 15.0 and following the best practice guidelines for istic analysis. the application of CFD in nuclear safety [10]. The KI of the assumed crack. It is seen that the peak KI of ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 155 computational domain is shown in Fig. 6. Solid 60 °C. Threedimensional temperature distribu walls are considered in the model using conjugate tions in the solid walls of the RPV are extracted at heat transfer and the SST kω model is used for fixed time steps for the subsequent mechanical turbulence modeling. The results showed small dif analyses. ferences for temperature distributions using two meshes of different sizes and adopting fully struc tured mesh with hexahedral elements. A comparison of the temperature distributions 3.5. Three dimensional deterministic fracture mechanics calculations between the three cases of the MLOCA is shown in Fig. 7 at a vertical line below the inlet nozzle and 3.5.1. Finite element modeling extends from the nozzle ring to the bottom of the downcomer. The results demonstrate local effects To simplify the fracture mechanics analysis of a of the falling plume with more cooling at the inlet cracked reference RPV with 3D FE, we performed a nozzle showing a temperature difference of twostep analysis. The first step is a stress analysis 200 °C. In addition, the region around a distance for a 3D RPV model and the second step is the of ~1 m below the inlet nozzle attains lower tem fracture mechanics analysis considering a sub peratures due to flow separation at the inlet nozzle model of the local crack affected region. and reattachment of the plume. The case with The RPV FE model contains its most important geo symmetric injection of the emergency water (CASE metric and mechanical properties. The inner side of II) shows higher temperature than the other two the RPV is assumed to be subjected to a PTS caused cases due to the mixing and interaction between by the falling plume of emergency cooling water the two plumes. The results show the importance due to a MLOCA. The time dependent three of CFD simulations for the PTS analyses to predict dimensional temperature distribution in the RPV realistic threedimensional distributions of the calculated in the CFD simulation, which defines the thermal loads. Fig. 8 shows the temperature his cooling effect and the thermal loads, is interpo tory for the SLOCA case at selected locations. The lated onto the FE mesh. To facilitate the interpola temperature difference at the inlet nozzle is only tion of temperatures taken from the CFD mesh the Table 3: Initial and boundary conditions for the MLOCA CASE I CASE II Loop A Loop B Loop A Loop B Loop A Loop B Accumulator, m · [kg/s] 0 200 200 200 0 200 SIP, m · [kg/s] 80 80 80 80 80 80 Accumulator, T[K] 283 283 283 283 283 283 SIP, T[K] 303 303 303 303 303 303 0 0 0 0 0 0 Coldleg, m · [kg/s] Initial pressure [bar] 69 69 Initial temperature [K] 558 558 0 0.5 Void fraction [–] 156 Table 4: Initial and boundary conditions for the SLOCA Figure 6: Computational domain CASE III Loop A Loop B Accumulator, m· [kg/s] 0 0 SIP, m· [kg/s] 12 12 SIP, T [K] 303 303 0 0 Cold leg, m· [kg/s] Initial pressure [bar] 98 Initial temperature [K] 470 Void fraction [] 0 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 7: Temperature distribu tions below the inlet nozzle of loop B for the MLOCA cases 7a. case I 7b. case II 7c. case III Figure 8: Temperature history at selected locations for the SLOCA case FEmesh is built using only quadratic hexahedron 3201.2 and corresponds to one tenth of the RPV elements. The temperature projection is done by wall thickness. The stress intensity factor (SIF) for using builtin functions in ABAQUS [11] and fol the deepest point of each crack versus crack tip lowed by a stress analysis. temperature is shown in Fig. 10. The maximum SIF In a second step, a detailed submodel is built for is reached for the axial crack at the inlet nozzle. two regions of the RPV, the wall region and the inlet nozzle as shown in Fig. 9. The submodels have linear hexahedron mesh which is refined where the cracks are located. The stresses and information from complete RPV model are used as boundary conditions of the submodels. To simplify the modeling of the crack geometry we have cho sen the XFEM which was recently implemented in the commercial FE code ABAQUS [11]. A semielliptical circumferential surface crack (shal low crack) is postulated in each submodel. The crack depth is two times the nondestructive testing limit, according to the German standard KTA ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 157 Figure 9: Submodel of the RPV (left), temperatures and von Mises stresses at t=51 seconds (right) Figure 10: 6. Assessment of 2014 and Perspectives for 2015 Comparison between SIFs of axial and circumferential cracks postulated at the inlet nozzle and at the inner wall, in a distance of 0.35h below the top. 6.1. Assessment of 2014 The project goals for the project year 2014 are fully achieved. RELAP5 calculations for the L, M and SLOCA yield the mass flow needed in the CFD cal culation of a reference RPV. Extensive URANS cal culations for the S and MLOCA result in the tran sient temperature distribution inside the walls of the RPV for 950 and 540 seconds real time, respec 4. National Cooperation tively. These temperatures were transferred into the 3D FEM model for the calculation of time and location dependent stress intensities at cracks pos 158 On the national level the cooperation and technol tulated at various locations in the RPV. ogy transfer takes place in the field of nuclear com A probabilistic PTS analysis has been performed by munity. The regulatory authority ENSI and the using the crack distribution data from two decom Swiss utilities are regularly informed about the missioned U.S. plants. This result in more realistic results of the project. and somewhat higher probabilities for crack initia tion and RPV failure than in analyses in which fixed 5. International Cooperation crack size of twice the NDT detection limit are assumed. Modification of FAVOR code to read the CFD results (RPV temperature distributions) is In the frame of the PISA project we are represented made and a probabilistic study of the RPV by con in the International Group of Radiation Damage sidering the plume cooling (3D effects) is per Mechanisms in Pressure Vessel Steels (IGRDM), the formed. Peak KI of the surface cracks inside the European Network of Excellence NUGENIA plume are about 33% higher than outside the (NUclear GENeration II & III Association) and in the plume. The conditional probability inside the plume European Technical Safety Organisations Network is more than seven orders of magnitude higher (ETSON). than outside the plume. Loading uncertainty of ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 +/– 10% increases the total failure frequency by V. F. GonzálezAlbuixech, G Qian, M Niffenegger. about +/– one order of magnitude. The parameters Integrity analysis of a reactor pressure vessel with of the local approach to fracture (Beremin model) quasi laminar flaws subjected to pressurized ther were calibrated by means of FE calculations. mal shocks. Nuclear Engineering and Design, Vol. 280 (2014) 464–472. 6.2. Perspectives for 2015 V. F. GonzálezAlbuixech, G Qian, M Niffenegger. Integrity analysis of reactor pressure vessels sub jected to pressurized thermal shocks by XFEM In 2015 further transients will be calculated with Nuclear Engineering and Design Vol. 275 (2014) RELAP5, followed by CFD and FE simulations, in 336–343. order to evaluate the most severe transient. Con solidation of the results from novel XFEM is fore seen. Additional cracks proposed at different loca 8. Conferences and Seminars tions (e.g. at the inlet nozzle) will be analyzed. The probabilistic and deterministic analysis with ASME 2014 Pressure Vessels & Piping Conference FAVOR and FEM will also be extended in time. PVP2014.20–24 July, Anaheim, California, USA, Probabilistic pressurized thermal shocks analysis 7. Publications for a reactor pressure vessel, G. Qian and M. Niffenegger. 20th European Conference on Fracture (ECF20), G. Qian, M. Niffenegger. Deterministic and proba June 30–July 4, Trondheim, Norway, Constraint bilistic analysis of a reactor pressure vessel sub effects for a reactor pressure vessel subjected to jected to pressurized thermal shocks. Nuclear Engi pressurized thermal shock, G. Qian, V. Gonzalez, neering and Design, Vol. 273 (2014) 381–395. M. Niffenegger. G. Qian, V.F. GonzálezAlbuixech, M. Niffenegger. 2014 International Symposium on Structural Integ Probabilistic PTS analysis of a reactor pressure ves rity (invited keynote talk), August 20–24, 2014, sel by considering realistic crack distributions. Lanzhou, China, Methodology and warm pre Nuclear Engineering and Design, Vol. 270 (2014) stressing effect for pressurized thermal shock anal 312–324. ysis in nuclear power plant, G. Qian and M. G. Qian, V.F. GonzálezAlbuixech, M. Niffenegger. Niffenegger. Inplane and outofplane constraint effects under XXXI encuentro del grupo español de fractura, pressurized thermal shocks. International Journal GEF2014. 2–4 April 2014. San Lorenzo de el Es of Solids and Structures, Vol. 51 (2014) 1311– coral. Spain. XFEM integrity analysis of quasi lami 1321. nar flaws in a reactor pressure vessel subjected to G. Qian, M. Niffenegger, Investigation on con pressurized thermal shocks. VF González Albuix straint effect of a reactor pressure vessel subjected ech, G Qian, M Niffenegger. to pressurized thermal shocks. ASME Journal of Pressure Vessel Technology, Vol. 137 (2015) (0112041)–(0112047). 9. References G. Qian, V.F. GonzálezAlbuixech, M. 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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 159 [7] Verordnung des UVEK über die Methodik und die Randbedingungen zur Überprüfung der Kriterien für die vorläufige Ausserbetrieb nahme von Kernkraftwerken, (SR 732.114.5), 16.4.2008. [8] F.A. Simonen, S.R. Doctor, G.J. Schuster, P.G. Heasler, 2004. A generalized procedure for generating flawrelated inputs for the FAVOR code. NUREG/CR6817. [9] U.S. Nuclear Regulatory Commission, 1987. Regulatory Guide 1.154, Format and content of plantspecific pressurized thermal shock safety analysis reports for pressurized water reactors. [10] J. Mahaffy et al. «Best Practice Guidelines for the Use of CFD in Nuclear Reactors Safety Ap plications», NES/CSNI/R (2007)5. [11] ABAQUS Documentation, Dassault Systèmes, Providence, RI, USA. 2014. 160 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen Autor und Koautoren M. Borgerhoff, P. Brede, S. Ghadimi, F. Riesner, J. Rodriguez, C. Schneeberger, M. Stadler, F. Stangenberg, R. Zinn Beauftragte Institution Stangenberg und Partner IngenieurGmbH in Zusammenarbeit mit Basler&Hofmann und Principia Ingenieros Consultores Adresse Viktoriastr. 47, 44787 Bochum Tel., EMail, Internetadresse +49234961300, [email protected], www.stangenberg.de Dauer des Projekts Januar 2012 bis Dezember 2014 ZUSAMMENFASSUNG Im Rahmen von IMPACT III wurden 2014 neun Das Projekt IMPACT III («Impact of an aircraft Versuche bei VTT in Finnland durchgeführt, against a structure») wird vom «VTT Technical und zwar zwei Versuche zum Studium des Research Centre» (Finnland) organisiert und Durchstanzverhaltens in Form von Hartge hat eine planmässige Laufzeit von 2012 bis schossPenetration/Perforation (Punching tests, 2014 (zum Laufzeitende 2014 siehe Abschnitt PSeries), sechs Versuche zur Erschütterungs «Bewertung 2014 und Ausblick 2015»); es be weiterleitung und Dämpfung (Induced vibra schäftigt sich mit dem Tragwerksverhalten von tion and damping tests, VSeries) und ein Ver Stahlbetonstrukturen unter stossartigen Ein such zum Studium des kombinierten Biege/ wirkungen, wobei der Schwerpunkt auf der Durchstanztragverhaltens Durchführung schossAnprall (Combined bending and pun von ImpactVersuchen mit Variation zahlreicher Versuchsparameter liegt. infolge Weichge ching tests, XSeries). Das Projekt wurde in den Erfahrungs und For Im vorliegenden Bericht werden die 2014 schungsberichten der beiden Vorjahre bereits durchgeführten Versuche X4 zum kombinier vorgestellt, daher konzentriert sich der vorlie ten Biege/Durchstanzverhalten sowie V0 und gende Bericht auf die im Jahr 2014 durchge V1 zur Erschütterungsweiterleitung von nicht führten Versuche und ihre rechnerischen Simu linear beanspruchten Stahlbetonstrukturen lationen, ohne dass Modellierungen und sowie die zugehörigen rechnerischen Simula Berechnungsverfahren noch einmal vorgestellt tionen vorgestellt. werden. Das ENSI beteiligt sich zusammen mit den Bauexperten von Basler & Hofmann (B&H), Principia und Stangenberg und Partner (SPI) an diesem Projekt. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 161 Projektziele Das Ziel dieses Projektes ist es, experimentelle Da ten und Informationen zu physikalischen Phäno menen beim Anprall eines Flugzeuges auf Stahlbe tonstrukturen zu erarbeiten. Mit dem Projekt IMPACT wird sichergestellt, dass dem ENSI stets der weltweit aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik bezüglich Versuchsdaten und Berech nungsmethoden in Bezug auf die Einwirkung Flug zeugabsturz zur Verfügung steht. Die Validierung der Berechnungsmodelle fördert eine realistischere Abschätzung von Versagensgrenzen und von vor handenen Tragreserven. Das ENSI festigt durch die Teilnahme an diesem Projekt das KnowHow zur Auslegung der Kernan lagen gegen Flugzeugabsturz. Überdies erfolgt ein regelmässiger Austausch zu dieser Thematik mit den Experten und nuklearen Aufsichtsbehörden anderer Länder. Damit wird ein wesentlicher Bei trag zur Sicherheit der Kernanlagen geleistet. Abbildung 1: Eindringen des Projektil bei Test X4 aus AbaqusVorberechnung für 165 m/s. Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse Versuchseinrichtung und Durchführung des Tests X4 Die Versuche werden im «VTT Technical Research Centre» in Espoo (Finnland) durchgeführt. Nach dem der Versuch X3 zum Studium des kombi nierten Biege/Durchstanztragverhaltens infolge WeichgeschossAnprall mit Aufprallgeschwindig keit 142,7 m/s bereits Beanspruchungen der Abbildung 2: Rückansicht der Platte nach Test X4 Stahlbetonplatte bis in den Grenzbereich der Trag fähigkeit ergeben hatte, vgl. Erfahrungs und For 162 schungsbericht 2013, war es der Wunsch der Mehr Materialkenndaten der Versuche X3 und X4 und zahl der Teilnehmer am Projekt IMPACT III, die die Aufprallgeschwindigkeit 168,5 m/s erreicht. Grenze zum Durchstanzversagen im Folgeversuch Der Versuch X4 mit kombiniertem Verhalten in X4 noch weiter auszuloten. folge Biegung und Durchstanzen fand am Aufgrund von blinden Vorberechnungen mit dem 26.11.2014, also kurz vor dem Workshop in Finn Programm Abaqus ergab sich als Grenzgeschwin land, statt. Es ergab sich – nicht ganz unerwartet – digkeit zum Durchstanzen etwa 165 m/s bei einem eine vollständige Perforation der Platte mit einer voraussichtlichen Versagen bei 170 m/s; vgl. Dar Restgeschwindigkeit des Projektils von 25 m/s. Ab stellung des maximalen Eindringweges des Projek bildung 2 zeigt eine rückwärtige Ansicht der ge tils in die Stahlbetonplatte in Abbildung 1. Der Ver troffenen Stahlbetonplatte nach dem Versuch X4. such X4 erfolgte nach einer Abstimmung zwischen den Teilnehmern am Benchmarkprojekt sodann mit sonst gleichen geplanten Randbedingungen wie beim Versuch X3 und mit der geplanten Aufprallgeschwindigkeit 165 m/s als Zielvorgabe. Tatsächlich wurden im Versuch die in Tabelle 1 im Vergleich der Versuchsparameter angegebenen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Test X3 Test X4 Druckfestigkeit fc [MPa] 46.6 41.7 Zugfestigkeit fct [MPa] 3.09 2.26 27,989 24,362 Streckgrenze ReH [MPa] 559/629 537.3/ Zugfestigkeit Rm [MPa] 644.3/702 639.2/ Gleichmaßdehnung Agt [%] 11.2/5.83 18.5/ Biegebewehrung (∅ 10, s = 90 mm e.w.e.f.) [cm²/m] 8.73 8.73 Schubbewehrung 17.45 17.45 Beton E-Modul Ec [MPa] Tabelle 1 IMPACT III, Daten der Versuche X3 und X4 Bewehrungsstahl (Biegebewehrung / Bügel) (geschlossene Bügel ∅ 6 mm) [cm²/m²] Projektil Masse [kg] 50 50 Wanddicke [mm] 6.35 6.35 Aufprallgeschwindigkeit [m/s] 142.7 168.5 Rechnerische Simulation des Tests X4 Die Simulation des Tests X4 mit dem Programm Abaqus [1] erfolgte durch Principia. Durch diese Berechnung wurde eine Perforation der Stahlbe Abbildung 3: Vorderansicht (links) und Rückansicht (rechts) aus Abaqus Berechnung zu Test X4. tonplatte zutreffend vorausgesagt, vgl. Abbildung 3. Die Restgeschwindigkeit des Projektils von 25 m/s nach Durchschlagen der Stahlbetonwand stimmte fast genau mit der AbaqusPrognose von 22 m/s überein, vgl. Abbildung 4. Die Simulation des Tests X4 mit dem Programm SOFiSTiK [2] er folgte durch SPI. Des Weiteren erfolgten Analysen von B&H mit dem Programm LSDYNA, vgl. Model lierung in Abbildung 5. Mit den rechnerischen Si Abbildung 4: mulationen mit SOFiSTiK und LSDYNA wurde die Geschwindigkeit des Projektils bei Test X4 aus AbaqusBerech nung. Perforation der Platte nicht korrekt vorausgesagt; dies war im Falle von SOFiSTiK auch nicht zu erwar ten, da in diesem Programm die Querkraftverfor mungen der Schalen/Plattenelemente lediglich näherungsweise enthalten sind (vgl. Erfahrungs und Forschungsberichte der Vorjahre) und die Eig 163 nung des Programms auf Fälle ohne Durchstanz versagen begrenzt ist. Von den weiteren Ergebnissen der rechnerischen Simulationen werden nachfolgend Verschiebungen, Auflagerkräfte, Betondehnungen und Stahldeh nungen dargestellt. Die Lage der Messgeber für Verschiebungen ist in Abbildung 6, ausgewählte Verschiebungen sind in Abbildung 7 angegeben. Es zeigt sich, dass die Simulation mit Abaqus die Messwerte gut wiedergeben konnte, während in der Simulation mit SOFiSTiK höhere Rechenwerte als gemessen auftraten; dies hängt damit zusam men, dass die Simulation mit SOFiSTiK wie oben erwähnt das Durchstanzen der Platte nicht realis ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 5: LSDYNA Berechnungs modell für Test X4 Abbildung 6: nungen zu gross ermittelt werden. Bei den Bügel Verschiebungsmessge ber bei Test X4 (* Plattenvorderseite) dehnungen S2, vgl. Abbildung 13, scheint der Messgeber bei ca. 3,5 ms ausgefallen zu sein. Die Messwerte der Bügeldehnung S2 bis zu diesem Zeitpunkt erreichen mit ca. 4% eine ähnliche Grös senordnung wie der Rechenwert mit ca. 5%. Versuchseinrichtung und Durchführung des Tests V0 Der ErschütterungsWeiterleitungsTest V0 ist von VTT allein konzipiert worden und diente als Vorver such zur Bestimmung des zu erwartenden Erschüt terungsniveaus an der hinteren Wand des Ver suchskörpers (Rückwand) und zum Austesten der Messtechnik der Beschleunigungen, die in den bis Abbildung 7: herigen Versuchen nicht aufgezeichnet worden Test X4, berechnete und gemessene Verschiebungen waren. Die Struktur des Versuchskörpers V0 be steht aus einer Vorderwand (Anprallwand), einer verbindenden Bodenplatte und einer frei auskra genden Rückwand. Die Vorderwand ist in dem Rahmen abgestützt, der auch für die Versuche der anderen Testserien verwendet wurde. Abbildung 14 zeigt eine schematische Skizze des Versuchs aufbaus zum Test V0. Der Versuchskörper V0 wurde dreimal hintereinander mit den Geschwin digkeiten 111,2 m/s, 113,6 m/s und 116,8 m/s be Abbildung 8: schossen (Versuche V0A, V0B und V0C). Test X4, berechnete und gemessene Auflagerkräfte Rechnerische Simulation des Tests V0 Die rechnerische Simulation der drei Versuche im Rahmen des Tests V0 erfolgte mit dem Programm SOFiSTiK, vgl. Darstellung des FEModells in Abbil dung 15. Gemessen wurden Verschiebungen und Beschleunigungen der vom Projektil getroffenen Vorderwand, der Mitte der Bodenplatte sowie der Rückwand, vgl. Lage der Messgeber in Abbildung 16, sowie die Auflagerkräfte. Die Abbildungen 17 bis 20 zeigen ausgewählte gemessene und berech 164 tisch wiedergeben kann, weil die Zeitdauer der nete Verschiebungen sowie Auflagerkräfte, jeweils Kraftübertragung vom Durchstanzbereich auf die für einen der drei aufeinander folgenden Beschuss umgebende Platte überschätzt wird. versuche. Abbildung 21 zeigt die für alle drei Ver Abbildung 8 zeigt die Summe der Auflagerkräfte; suche ermittelten BeschleunigungsAntwortspek hier ergab die SOFiSTiKBerechnung, die im tren an OK Rückwand als Mass für die induzierten Gegensatz zu Abaqus auch den Stahlrahmen im Erschütterungen. Die Übereinstimmung der rech Modell enthält, die bessere Übereinstimmung mit nerischen Simulationen mit den Messwerten ist den Messwerten. insgesamt befriedigend. Die Lage der Dehnungsmessgeber sowie ausge sind in den Abbildungen 9 bis 13 dargestellt. Wie Versuchseinrichtung und Durchführung des Tests V1 bei den Verschiebungen ergaben die Simulationen Der ErschütterungsWeiterleitungsTest V1 ist der mit Abaqus auch bei den Dehnungen bessere eigentliche erste planmässige Test der VSeries. Übereinstimmungen mit den Messwerten als die Wie bei Test V0 wurden kurz hintereinander die Simulationen mit SOFiSTiK, in denen die Deh drei Tests V1A, V1B und V1C am selben Versuchs wählte Betondehnungen und Stahldehnungen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 10: Test X4, berechnete und gemessene Betondehnungen Abbildung 12: Test X4, berechnete und gemessene Stahldehnungen Abbildung 9: Test X4, Messgeber für Betondehnungen (Plattenvorderseite) Abbildung 13: Test X4, berechnete und gemessene Stahldehnungen Abbildung 11: Test X4, Messgeber für Stahldehnungen. B = Biegebewehrung (Plattenrückseite), S = Bügel körper durchgeführt; die Geschwindigkeiten wa stahl S500 verwendet worden; die Grundbeweh ren mit 113,7 m/s, 114,9 m/s und 114,7 m/s na rung betrug ∅ 6 mm c/c 50 mm mit Zulagen in den hezu gleich. Die im Foto in Abbildung 22 und Eckbereichen, Bügel waren lediglich im Bereich der schematisch in Abbildung 23 dargestellte Struktur Lasteinleitung erforderlich. besteht aus einer Vorderwand (Anprallwand), ei ner verbindenden Bodenplatte und einer Rück Rechnerische Simulation des Tests V1 wand; seitlich sind Dreieckswände zur Stabilisie Die dynamischen Analysen erfolgten mit dem Pro rung angeordnet. Die Struktur ist horizontal an gramm SOFiSTiK, wobei die Betonstruktur auf beiden Enden der Bodenplatte zur Verhinderung Schalenelemente und die Lagerungen auf Feder eines Gleitens und vertikal an der Oberseite der elemente abgebildet wurden, vgl. Abbildung 25, Vorderwand zur Verhinderung eines Abhebens ab die das FE Modell und die Lage der Verschiebungs gestützt, vgl. Abbildung 24. Die vertikale Lagerung und Beschleunigungsgeber zeigt. erfolgt auf Elastomerstreifen unter Vorder und Um die Unsicherheiten auf der Lastseite gering zu Rückwand. Die Bewehrung des Testkörpers ist so halten, war vom ENSI vorgeschlagen worden, für bemessen, dass nichtlineares Werkstoffverhalten V1 das bereits beim Biegeversuch B1 eingesetzte auf den unmittelbar dem Anprall ausgesetzten Be Projektil mit der dortigen Anprallgeschwindigkeit reich der Vorderwand beschränkt bleibt und die 110 m/s zu verwenden. Aus den Analysen zum Test übrigen Bauteile reversibles Verhalten aufweisen. B1, der auch beim Projekt IRIS als Referenzfall Es ist eine Betongüte C40/50 und ein Bewehrungs diente, ist bekannt, dass die hierfür verwendeten ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 165 Abbildung 14 (links): Test V0, schematische Darstellung des Versuchsaufbaus Abbildung 15 (rechts): FE Modell für Test V0 (SOFiSTiK) Abbildung 16 (links): Test V0, Messgeber für Verschiebungen (orange) und Beschleunigungen (grün) Abbildung 17 (rechts): Test V0, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen in Mitte Vorderwand Abbildung 18 (links): Test V0, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen in Mitte Rückwand Abbildung 19 (rechts): Test V0, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen an OK Rückwand Abbildung 20 (links): Test V0, gemessene und berechnete Auflagerkräfte 166 Abbildung 21 (rechts): Test V0, gemessene und berechnete horizontale Beschleunigungs antwortspektren D = 5% an OK Rückwand Lastfunktionen (vgl. Darstellung im Erfahrungs horizontale und vertikale Verschiebungen an Vor und Forschungsbericht 2013) zu sehr guten Über der und Rückwand (Abbildungen 26 bis 28), Deh einstimmungen Messung/Rechnung führten. Zur nungen in der Mitte der getroffenen Stahlbeton Simulation der im Versuch erreichten Geschwindig platte (Abbildung 29), horizontale Auflagerkräfte keiten wurde die Last aus Test B1 um 3% erhöht. (Abbildung 30), Beschleunigungen an Mitte Rück Als ausgewählte Berechnungsergebnisse werden wand (Abbildung 31) sowie BeschleunigungsAnt ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 22 (links): Ansicht des Versuchs körpers für Test V1 Abbildung 23 (rechts): Schematische Ansicht des Testkörpers Abbildung 24 (links): Lagerbedingungen für Test V1 Abbildung 25 (rechts): Test V1, Messgeber für Verschiebungen (orange) und Beschleu nigungen (grün); Messgeber 2 liegt in Bodenplattenmitte Abbildung 26 (links): Test V1, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen in Mitte Vorderwand Abbildung 27 (rechts): Test V1, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen an OK Rückwand Abbildung 28 (links): Test V1, gemessene und berechnete verti kale Verschiebungen an UK Rückwand Abbildung 29 (rechts): Test V1, gemessene und berechnete Beton dehnungen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 167 Abbildung 30 (links): Test V1, gemessene und berechnete Auflagerkräfte Abbildung 31 (rechts): Test V1, gemessene und berechnete horizontale Beschleunigungen an Mitte Rückwand Abbildung 32 (links): Test V1, gemessene und berechnete vertikale Beschleunigungs antwortspektren D = 5% an UK Rückwand Abbildung 33 (rechts): Test V1, gemessene und berechnete horizontale Beschleunigungs antwortspektren D = 5% in Mitte Rückwand Abbildung 34: Die für die Versuche V1 berechneten Verschie Test V1, gemessene und berechnete horizontale Beschleunigungs antwortspektren D = 5% an OK Rückwand bungen, insbesondere die vertikalen Verschie bungen der Rückwand, erreichen höhere Amplitu den als die gemessenen Verschiebungen. Der Grund hierfür ist offenbar die zu gering angesetzte Steifigkeit der die Elastomerlager repräsentie renden Federelemente, was aus den Abbildungen 28 und auch 32 zu erkennen ist. Nachträglich durchgeführte Parameteranalysen deuten darauf hin, dass aufgrund von Reibung an den horizonta len Lagern zusätzliche Vertikalkräfte aufgenom 168 wortspektren an Unterkante, Mitte und Oberkante men werden, die die vertikalen Verschiebungen der Rückwand (Abbildungen 32 bis 34) angege deutlich verringern. Hingegen stimmen die hori ben. Die gemessenen Beschleunigungen und die zontalen Antwortspektren an der Rückwand des daraus errechneten Antwortspektren resultieren Systems sowohl bezüglich der Amplituden als auch aus den von VTT vorgenommenen 250HzFilte bezüglich des Frequenzgehalts recht gut mit den rungen; die Rohdaten der gemessenen Beschleuni aus den gemessenen Beschleunigungen errechne gungen enthalten höhere und hochfrequentere ten Antwortspektren überein. Anteile als z. B. in Abbildung 31 dargestellt. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Nationale Zusammenarbeit Publikationen Aus der Schweiz ist die Firma Basler&Hofmann AG (Zürich) im Team ENSI beteiligt. M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, and R. Zinn (2013): Conclusions from Combined Internationale Zusammenarbeit Bending and Punching Tests for Aircraft Impact Design, Transactions, SMiRT22, San Francisco, USA Im IMPACTProjekt arbeiten 10 Teams aus 7 Län R. Zinn, M. Borgerhoff, F. Stangenberg, dern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Kanada, C. Schneeberger, J. Rodriguez, L. Lacoma, UK, USA, Schweiz) mit. Von den Ländern Finnland, F. Martinez and J. Marti (2014): Analysis of Kanada, UK, USA, Schweiz sind die nuklearen Auf Combined Bending and Punching Tests of Rein sichtsbehörden direkt vertreten. Aus Deutschland forced Concrete Slabs within IMPACT III Project, ist die Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsi Eurodyn 2014, Porto, Portugal. cherheit (GRS) beteiligt, die die deutschen nukle C. Schneeberger, M. Borgerhoff, F. Stangenberg, aren Aufsichtsbehörden berät. Im Team ENSI sind R. Zinn (2014): Analysis of Vibration Propagation Stangenberg und Partner (Bochum) und Principia and Damping Tests of Reinforced Concrete (Madrid) beteiligt. Structures within IMPACT III Project, Eurodyn 2014, Porto, Portugal. Bewertung 2014 und Ausblick 2015 Referenzen Die vom Team ENSI 2014 geleisteten Arbeiten [1] lia Corp., Rhode Island, USA Der ursprünglich für den Sommer 2013 geplante und dann auf 2014 verschobene neue Versuchs aufbau in einer neuen Halle, der Versuche mit Be SIMULIA (2013) «Abaqus Analysis User’s Ma nual», Version 6.13, Dassault Systèmes Simu führten zu sehr zufriedenstellenden Resultaten. [2] SOFiSTiK AG (2014): SOFiSTiK, Analysis Programs, Version 30.0 , Oberschleissheim tonplatten 3,5 x 3,5 m und Projektilen bis 100 kg Masse und bis 200 m/s Geschwindigkeit erlauben soll, wurde seitens VTT entgegen dem Wunsch des ENSI weiter in die Zukunft verschoben und soll nun erst im Folgeprojekt IMPACT IV realisiert werden. Das Projekt IMPACT III konnte nicht wie geplant bis Ende 2014 abgeschlossen werden; ein Termin für den Abschluss ist derzeit nicht absehbar. 169 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Earthquake Strong Motion Research Author and Coauthor(s) D. Fäh, S. Wiemer, B. Edwards, V. Poggi, D. Roten, R. Grolimund, M. Spada, B. Schechinger, T. Tormann, J. Woessner Institution Swiss Seismological Service Address Sonneggstrasse 5, CH8092 Zürich Telephone, Email, Internet +4144633 3857, [email protected], www.seismo.ethz.ch Duration of the Project July 2010 to June 2014 ABSTRACT integration of the Annual Reports of the Swiss The goal of project «Earthquake Strong Motion Seismological Commission. This includes the Research» was to improve regional and local reconstruction of macroseismic fields from the seismic hazard assessment in Switzerland. The assessment of local intensities for events with project was split into five subtasks. Subproject an assumed intensity of V and stronger. In 1 was focused on the investigation and addition, a common database for the compila improvement of groundmotion attenuation tion of paleoseismological findings from vari models and earthquake source scaling for ous research fields was established, and the Switzerland. A variety of new products, meth interdisciplinary reassessment of the period ods and models have been developed and pub 1964–1974 was finalized. In subproject 4, we lished. Highlights of the subproject include the present new methodologies to characterize development of methods for automatic site seismogenic source zones in Switzerland, amplification determination; Swiss specific advancing towards more realistic and physi groundmotion prediction models; the investi cally constrained models. For instance, one gation of earthquake sources and their 3D methodology combined controlledsource seis crustal distribution; and development of mod mology and receiver functions to define Moho els for amplification, attenuation and vertical topography. A general decrease of the bvalue tohorizontal ratio for sites with known veloc with depth was observed, which has implica ity profiles. Within subproject 2, we improved tions for seismic hazard. We also investigate the tools for deterministic predictions of the resolution capability of 3D seismic data for ground motion, especially with respect to non fault detection and its influence on seismic linear behaviour in sedimentary rocks and soft hazard estimates. Finally, subproject 5 was soils. Records of strong ground motion that are related to geological disposal repositories with clearly characterised by nonlinear soil behav a focus on the possible impacts of strong earth iour were studied and reproduced using quakes on the repository itself and the infra advanced constitutive soil models. Within sub structure during the operating phase. We project 3 the earthquake catalogue for the developed an initial conceptual framework to period between 1878 and 1900 was system assess the hazard posed by induced earth atically reassessed through historicalcritical re quakes. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 171 Project goals catalogue of Switzerland. A special focus is on the reassessment of intermediatesize earthquakes in The project is split into five subtasks with the main the pre and earlyinstrumental period of system goal to improve regional and local seismic hazard atic earthquake observation (1878–1974). This assessment in Switzerland. The subprojects are: includes the analysis of the historical context of the 1. Groundmotion attenuation models and earth data production to ensure its accurate interpreta quake scaling for Switzerland; 2. Modelling wave propagation in complex, non linear media; 3. Revision of the Swiss earthquake catalogue 1878–1974; 4. Improved seismotectonic zonation for Switzer land; 5. Earthquake scenarios for deep geological dis posal. tion. In Subproject 4, we move towards a more realistic characterization of the seismogenic source zones for probabilistic seismic hazard studies. This was achieved by focussing on a more accurate struc tural representation with the link between stress, strength and the average earthquake size. Finally, subproject 5 is related to the definition of possible earthquake impacts on deep geological disposals, Subproject 1 has focused on the development and the analysis of observations in underground struc improvement of earthquake groundmotion atten tures, and the issue of induced seismicity. uation and sourcescaling models for Switzerland. The complete understanding in terms of physical parameterization of such models is crucial in order to decouple different effects and build robust pre dictive models that scale appropriately to large magnitudes. The goal of this subproject was there fore to improve our understanding of existing approaches for ground motion prediction, such as global groundmotion prediction equations Work carried out and results obtained 1. Ground-motion attenuation models and earthquake scaling for Switzerland (GMPEs) and stochastic simulation models, in addi 172 tion to developing new approaches and models for Subproject 1 has focussed on improving ground the purpose of strong ground motion prediction in motion prediction in Switzerland. We have devel Switzerland. oped a number of products to achieve this aim, The scope of subproject 2 was to improve deter and published several articles that improve the ministic predictions of ground motion, especially understanding of groundmotion in Switzerland. with respect to nonlinear behaviour in sedimentary One of the central components of this work has rocks and soft soils. Records of strong ground been the development of a stochastic ground motion that are clearly characterised by nonlinear motion simulation model tailored to Swiss seismic soil behaviour were studied and reproduced using ity (Edwards & Fäh, 2013a). This model expanded advanced constitutive soil models. An important the model developed within the PEGASOS Refine aspect of this subproject was the calibration of ment Project to cover both the Swiss Alps and dynamic soil properties from standard geotechni Swiss Foreland. The model took into account previ cal tests, because deterministic prediction models ous studies on Swiss seismicity and groundmotion require many parameters, which are difficult to modelling, such as the definition of a rock refer define. A further aim was to study the propagation ence velocity profile [1] and crustal and near sur of body and surface waves in nonlinear materials face attenuation ([2]; Poggi et al., 2013). A report by performing numerical simulations in three commissioned by ENSI was produced summarising dimensions. GMPEs and their use in Switzerland (Edwards & As instrumental measurements only provide reli Fäh, 2014). able data from seismic activity in Switzerland since Cauzzi et al. (2014) have recently parameterized 1975, the assessment of seismic hazard chiefly the Swiss groundmotion simulation model, such relies on historical records of earthquakes. Sub that predictions at various response spectral ordi project 3 therefore targeted the historicalcritical nates can be efficiently generated using only mag improvement of the database of event classes that nitude and sourcesite distance measures. This has have not yet been analysed indepth in the frame facilitated integration into other products at the work of preceding revisions of the earthquake Swiss Seismological Service (SED) such as Shake ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Maps and the forthcoming updated national seis Allmann & Edwards, 2014). The result is a pro mic hazard maps. Other related products include posed weighting scheme for Alpine and Foreland the determination of site amplification in Switzer shallow and deep events which will be incorpo land based on systematic analysis of recorded rated into the current renewal of seismic hazard in groundmotions relative to the Swiss simulation Switzerland. Analysis of data from large earth model (Edwards et al., 2013). The resulting empiri quakes in Europe and the Middle East also pro cal amplification functions for all of the Swiss real vided insights into the stressparameter suitable for time seismological stations are incorporated into the larger events (Edwards & Fäh 2013b), while the SED database and displayed online. The ampli comparison with Japanese data has shown that fication functions have already been used by the simulation model used for Switzerland is as Michel et al. (2014) to improve the site character good as existing GMPEs at predicting response ization procedure of newly installed stations within ordinates for magnitudes up to 7.6. the Swiss StrongMotion Network and is presently At the local level, different parametric models for applied for new NAGRA and Mont Terri monitoring sitespecific ground motion have been developed. stations. A sensitivity analysis was carried out to Firstly, a functional relation to compute verticalto verify the robustness of the amplification predic horizontal ratio of 5% damped response spectra tions. For that, a synthetic database of seismic sta was calibrated for rock sites (Edwards et al., 2011), tions was produced, including 1D velocity profiles, based on the calculation of the quarterwavelength attenuation models, and corresponding computed average velocity at the site. The method was sub SHwave amplification functions. Synthetic spectra sequently extended to also account for resonance were then produced for a broad range of magni phenomena in soft sediment sites (Poggi et al., tude/distance combinations. The analysis high 2012a). In a similar manner, two parametric mod lighted the improvements achieved with the els for nearsurface attenuation (kappa) (Poggi et updated approaches (Figure 1). al., 2013) and anelastic sitespecific amplification Uncertainty in groundmotion prediction for large were developed (Poggi et al., 2012b), based on events in Switzerland is high due to a lack of data quarterwavelength concepts and calibrated for large earthquakes. We have therefore made against empirical amplification functions. numerous tests to calibrate and quantify uncer In order to improve the level of detail in assessing tainty. For the original groundmotion model, geophysical site parameters required for the proper macroseismic data, along with intensity to ground estimation of ground motion at the surface, such motion conversion equations, were used to cali as the quarter wavelength parameters, new site brate the largemagnitude predictions for Switzer characterization techniques were developed. A land. Further analysis by Cauzzi et al. (2014) has novel active seismic approach to analyse surface looked into the issue of calibration in the Alpine waves was established, based on the continuous and Foreland region specifically, and on the issue wavelet transform (Poggi et al., 2012c). The of the depth dependence of stressdrop (Goertz method is useful with continuous recordings and 173 Figure 1: Comparison of input (Syn. SHTF) and recovered (Spec. Mod.) site amplification. Left: Approach (classical) detailed in Edwards et al. (2013), with mismatch between the input and recovered explained by the crustal amplification. Right: newly de veloped (iterative) approach, which takes advantage of input amplification estimations (e.g., quarter wavelength based) and removes the need for a crustal amplification. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 2: Reduction in horizontal peak ground velocities (%) obtained with three cohesion models (a), (b), and (c) (Roten et al., 2014a) with respect to the viscoelastic solution. therefore is complementary to passive seismic orded on such vertical arrays directly for the dilat acquisition and the processing of ambient vibra ancy parameters in the Iai et al. [3] cyclic mobility tions. We have also developed a method to assess model. Synthetic acceleration time series, obtained resonance characteristics of 2D structures using by simulating the response of the liquefiable soils eigendecomposition of ambient vibrations record with the 1D finite difference code NOAH [4], were ings (Poggi et al., 2014; Ermert et al., 2014). The shown to accurately describe the time and fre method allows us to map regions where large quency evolution of the observations at these sites. amplifications due to 2D/3D resonances are Liquefaction resistances derived from strong expected. motions tend to be higher than predictions from In addition to the locally calibrated, region specific field and laboratory tests, and indicate that cyclic groundmotion prediction equation (GMPE), we mobility effects may occur on soils with a high have developed a conversion scheme of existing liquefaction resistance during strong and pro GMPEs valid for other regions of the world to Swiss longed shaking [Roten et al., 2013, 2014b]. conditions (Edwards et al., 2014a). The conver These case studies illustrate how cyclic mobility sions account for epistemic uncertainty by includ may lead to accelerations exceeding 1g on soils ing a range of conversion schemes and calibration that respond distinctively nonlinearly to the shak approaches. One of the most critical parts of this ing, and how advanced constitutive soil models are socalled host to target conversion is the nearsur able to capture this phenomenon. Because the face attenuation, defined by the kappa parameter. definition of dilatancy parameters in such models We have investigated the sources of the significant remains a challenge, we have developed a method uncertainty in this parameter by using a number of that simplifies the calibration of the Iai et al. [3] different analysis approaches (Edwards et al., cyclic mobility model from laboratory tests [Roten 2014b). et al., 2011]. A similar method has been derived that allows calibration of dilatancy parameters in 2. Modelling of wave propagation in complex, non-linear media 174 the Iai et al. [3] model from results of cone penetration testing. This approach has been used to characterize the soil properties at the location of two strong motion stations in Switzer Research in subproject 2 focused on both nonlin land, located on the sediments of Lake Lucerne ear behaviour of soft soils near the surface and and Lake Neuenburg. nonlinearity in the fault zone at depth. To improve In the framework of subproject 2 nonlinear mate our understanding of nonlinear response near the rial behaviour based on DruckerPrager plasticity surface we studied records of strong ground was implemented in a 3D finite difference code motion that are clearly characterised by cyclic that simulates spontaneous rupture and wave mobility (i.e., effects of porewater pressure gen propagation. By participating in benchmark eration that may ultimately lead to soil liquefac TPV27 of the SCEC/USGS dynamic rupture code tion). We selected sites where accelerations were verification project [5] we have successfully recorded both at the surface and in a borehole, verified our implementation of plasticity against a including the Wildlife Liquefaction Array, the verti series of independent finite difference and finite cal arrays at Kushiro Port and Onahama Port, and element codes. the KiKnet site FKSH14. A methodology was We have also simulated the ShakeOut earthquake developed to invert strong groundmotions rec scenario (widely used for drills, assuming an M7.8 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 earthquake on the southern San Andreas Fault) for investigations performed in Switzerland between a medium governed by DruckerPrager plasticity. 1880 and about 1960. Our analysis showed that These simulations have shown that plasticity in the the large wealth of information is only partly and fault zone, and, to a lesser extent, nonlinear behav inaccurately integrated in the current version of the iour in shallow sediments, could reduce the earlier Earthquake Catalogue of Switzerland (ECOS09). predictions of large longperiod ground motions in For the period of 1880–1900 the database of the Los Angeles basin by 30–70% [Roten et al., Earthquake Catalogue of Switzerland ECOS was 2014a] (Figure 2). These results suggest that the updated on the basis of the information contained role of plasticity in the saturation of ground in the Annual Reports of the SEC (Figure 3). The motions is not limited to extreme events, such as earthquake list was completed with a considerable the maximum physically possible earthquake number of hitherto unknown (generally small) assumed for Yucca Mountain [6], but remains sig events. Dating errors and duplications were cor nificant for earthquake scenarios that are consid rected and, in many cases, the appraisal of cer ered very plausible. tainty was adjusted according to historicalcritical standards. The descriptive macroseismic informa 3. Revision of the Swiss earthquake catalogue 1878–1974 tion documented in the Annual Reports was sys tematically integrated into the database for events with an assumed potential epicentral intensity of V (EMS98) and stronger. Based on this dataset, fol An interdisciplinary study on the period 1964– lowing the procedures established in the compila 1974 was completed (Grolimund et al., 2014a). tion of ECOS09, individual intensity data points This study addresses the scope and completeness were assessed. In addition the historical context of of the relatively scarce documentary data from the production of earthquake information was this period with respect to the administrative, cul investigated in order to ensure its correct interpre tural and technological changes at the SED. The tation. The potential biases and fragmentations of results were set into a broader context on risk cul the data resulting from the cultural, theoretical and ture at the SED (Grolimund & Fäh, 2014c). These methodological background of the networks and studies not only provided insights into the reliabil actors involved could be correlated with specific ity of data produced in this period and on the patterns emerging from the analysis of the macro history of the SED and its technological develop seismic fields (Grolimund & Fäh, 2014b). ment, but also into the general source material A number of paleoseismological studies carried situation in the SED’s archives. out in the last few decades in Swiss lakes revealed The identification and evaluation of relevant his evidence for potentially seismically triggered mass torical sources for Switzerland brought to light a deposits. So far, the findings have not been sys considerable potential for improvement of the tematically collected and combined with data from Swiss earthquake catalogue with respect to its studies carried out in other scientific disciplines completeness and certainty of events. Due to the (archeology, speleology, ancient history etc.). In loss of a large number of primary sources in the cooperation with the sediment dynamics group at 1950s, the historical Annual Reports of the Swiss ETH we developed a database which enables the Seismological Commission (SEC) are, for most integration of the available data from various ori events, our only direct access to the macroseismic gins in a common framework. Finally, a study com 175 Figure 3: Event maps 1880–1900 prerevision status and revised status of the event list. The symbol relates to the epicen tral intensity (Io) in EMS98 and the cata logue version on which the last modification is based on. Unfilled squares represent new events of unknown Io. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 paring sedimentological «archives» with archeo tion is 50% to 100% narrower than in fractal dis logical and historical accounts is currently under tribution, depending on the location and the prob revision (Grolimund et al., 2014d). ability level of interest. The second goal of our research was to contribute 4. Improved seismotectonic zonation for Switzerland to the development of a highquality 3D crustal velocity and physical properties model. As a first step, we derived a welldefined model of the crustal/mantle boundary topography, known as 176 The overall objective of our research was to move the Moho. Below the Moho, the lithosphere is too beyond the state of the art defined in the PEGASOS ductile to allow for brittle failure (i.e., earthquakes), and PRP ‘source’ (SP1) groups by adding physical so an improved knowledge of the Moho is an rheological constraints to existing statistical and important constraint for seismic hazard assess subjective zonation approaches. This should lead ment. The results were publish by Spada et al. to more realistic characterizations of the seismo (2013a), and are now used as an input parameter genic source zones for probabilistic seismic hazard in the new Swiss hazard model. studies and allow for a more accurate structural In a third study, we explored the hypothesis that representation, linked to realistic representations the relative size distribution of earthquakes or of stress, strength and the average and maximum bvalue, a key parameter in any PSHA, is inversely possible earthquake size. proportional to applied shear stress. We tested in The definition and characterization of relevant seis Spada et al. (2013b) this hypothesis for seven dif mic sources are critical steps in probabilistic seismic ferent continental areas around the world: North hazard assessment (PSHA). This is particularly chal ern and Southern California, the Swiss Foreland, lenging in lowseismicity regions because observa Italy, Japan, Turkey and Greece, each derived from tion periods are relatively short, seismicity is often regional earthquake catalogues. We document for diffuse, and active faults are difficult to identify. In the first time a monotonic bvalue decrease such regions, seismogenic sources are typically rep between 5−15 km depth. The decrease reverses resented as areal sources: zones with equal seismic approximately at the depth of the brittleductile potential. However, observed seismicity is never transition zone. We translate the observed bdepth truly uniformly distributed but clusters at all scales. gradients into bdifferential stress gradients and In Spada et al. (2011), we developed and applied a found clear evidence that bvalues are indeed neg fractal scaling approach to explore a more realistic atively correlated with applied shear stress. Spatial characterization of the seismicity distribution mapping of bvalues thus has the potential to act within each source zone. For a hypothetical square as an indicative stressmeter in the earth crust. The source zone, we computed hazard curves and haz stress drop of earthquakes in Switzerland, as deter ard maps resulting from simulations of uniformly mined by GoertzAllmann and Edwards (2014), distributed seismicity, and we compared these with may increase with depth, suggesting stress drop those resulting from simulations of clustered seis and bvalues may also be correlated. These finding micity. We found that the assumption of uniform are integrated in the upcoming release of the new distribution of events leads to a systematically national seismic hazard model. higher estimate of hazard within the source zone. We also developed, calibrated and implemented a This overestimation increases for lower probability first order timedependent model for Switzerland; levels. Of equal importance is the fact that the building upon the Short Term Earthquake Model assumed uniform distribution underestimates the (STEP) developed at ETH. The model is available on uncertainty of the hazard by up to a factor of the SED Intranet, updated regularly after signifi three. We applied the fractal scaling approach to cant earthquakes. In another study, we have devel the seismicity of Switzerland and measured the oped a smooth stochastic earthquake rate model fractal dimension of instrumental seismicity for the for Switzerland as an alternative to the existing past 30 years. Using this value for synthetic cata areal source models. The model applies techniques logues we then built a fractal seismic zonation and developed by Hiemer et al. [7,8] for California and hazard model. We found that, in general, the Europe to Switzerland. The spatial component of assumption of uniform distribution of events over the model is based on the kernel density estima estimates the mean hazard in Switzerland by 3% tion technique, which we applied to both past to 20%, and the uncertainty distribution estima earthquake locations and slip rates on mapped ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 4: Left: Map of Switzer land, colour code is the forecasted annual rate of earthquakes with magnitudes greater or equal to 4.5 in each grid cell using the newly constructed smooth seismicity model. Right: Cumula tive annual numbers of events observed (black squares) and foreca sted by four source models as part of the new Swiss Hazard Model. crustal faults. Accordingly, our forecasts rely on the used to limit the maximum possible earthquake in assumption that the occurrence of past seismicity a probabilistic sense and again as a function of a is a good proxy to forecast occurrence of future range of parameters. seismicity, and that future largemagnitude events are more likely to occur in the vicinity of known faults. We computed earthquake rates by estimat ing the a and bvalue of a truncated Gutenberg 5. Earthquake scenarios for deep geological disposal Richter magnitude distribution for the entire study area based on a maximum likelihood approach This task focused on the definition of possible that considers the spatial and temporal complete earthquake impacts on deep geological disposal, ness history of the seismic catalogue. Thus the final the analysis of observations in underground struc annual rate of our forecast is purely driven by cata tures, and the problem of induced seismicity. In logue data, whereas its spatial component incor this context the SED participated in the technical porates contributions from both earthquake and meeting on «Earthquake impact on fracturing and fault momentrate densities. Retrospective and groundwater flows – Considerations for the long pseudoprospective testing shows that the new term safety of geological disposals» organized by model performs significantly better than the tradi IRSN in Paris in 2012, and supported ENSI to pre tional areal source model for Europe. The model pare a summary of possible earthquake impacts applied to Switzerland is shown in Figure 4. The on deep geological disposals. work will form a part of the new Swiss national Using synergies with ongoing and independently seismic hazard model to be released in early 2015. funded research related to deep geothermal en We investigated the fault detection probability in ergy we have made substantial progress on set 3D seismic data and the implications for seismic ting up a framework to model earthquakes hazard assessment. Information about the exis induced near deep geological repositories. tence or absence of faults imaged through 3D seis Because a fully coupled thermo, hydro, and geo mic surveys should have consequences for the seis mechanical computational framework to assess mic hazard estimation at a site. However, even the induced earthquakes in a probabilistic sense is most sophisticated sitespecific studies conducted currently both unconstrained and computationally in Switzerland (PEGASOS and PRP) do not consider expensive, we have developed and partially cali this information, because no established path brated a socalled «hybrid» approach (Goertz exists to use it within the constraints of a PSHA. We Allmann and Wiemer, 2013; Gischig and Wiemer, have developed a probabilistic approach that uses 2013). In this approach, first order physical con subsurface knowledge from seismic reflection straints such as pore pressure variation and strain imaging to reduce the uncertainty in seismic haz are modelled explicitly, while geomechanical cou ard estimates. We define a fault detection proba pling is achieved through a calibrated model of bility (FDP), which depends on the resolution of the stochastic seed faults. Their sizedistribution and imaging applied as a function of depth, lithology, failure is distributed assuming an inverse relation faulting style, fault orientation etc. The FDP can be ship between applied shear stresses and sizedis ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 177 tribution. This allows first order predictions on the with the EU project REAKT, where timedependent likelihood of felt earthquakes as a function of forecast models are being evaluated indepen depth, faulting regime, cohesion or coefficient of dently. friction to be made. It also represents a concep tual framework in which to build improved seis mogenic source models (subproject 4). Using the Assessment of the project work by Mignan et al. (2015), and the GMPE related efforts discussed in subproject 1, we are The project «Earthquake Strong Motion Research also able to convert forecasted, time dependent (2010–2014)» was successfully concluded, having earthquake rates into hazard, specifically cali addressed a diverse range of topics in seismic haz brated for induced and very shallow events. ard and engineering seismology. The numerous studies undertaken within the framework of the National Cooperation project have led to the production of a variety of publications, products and reports. These studies included specific problems intrinsic to seismic haz Collaboration with the Institute of Geotechnical ard assessment for long return periods, which are Engineering at ETHZ was essential for calibration of required for today’s nuclear facilities and for the nonlinear material properties. A working group for longterm safety of geological disposals. Diverse paleoseismology with members of the Sediment internal, national and international collaborations Dynamics Group of the Geological Institute at ETH have been developed and continue to provide ben was established in order to collect findings related efits beyond the end of the project. While the proj to paleoearthquakes. In connection with ques ect has addressed the questions originally posed, tions relevant to the history of science, knowledge the work has further highlighted the potential for and environment, we collaborated with the chair improvements in regional and local seismic hazard for the history of technology at the DGESS depart assessment in Switzerland and has opened up new ment at ETHZ and with the ETHZ University questions and directions for future research. Archives. Finally, the SED started a cooperation with Engineering Geology to discuss issues related to deep geological disposals. International Cooperation Publications in the project 2010–2014 Cauzzi, C., B. Edwards, D. Fäh, J. Clinton, S. Wiemer, P. Kästli, G. Cua and D. Giardini (2014). 178 Successful cooperation was established with the New predictive equations and site amplification University Joseph Fourier in Grenoble and with the estimates for the nextgeneration swiss shake University of Potsdam resulting in common maps, Geophysical Journal International, doi: research activities for the development of improved 10.1093/gji/ggu404. GMPEs. We coordinated with IFSTAR (Paris) the Edwards, B & Fäh, D (2014). Ground motion pre work on the calibration of nonlinear soil proper diction equations. Retrieved November 12, 2014, ties from strong motion records. The implementa from http://ecollection.library.ethz.ch/view/ tion of DruckerPrager plasticity in AWPODC was eth:14476, doi: 10.3929/ethza010232326. done in collaboration with San Diego State Univer Edwards, B., Cauzzi, C., L. Danciu, D. Fäh, S. sity and the San Diego Supercomputing Center. For Wiemer (2014a). Assessment, Weighting and the verification of the method against other codes Adjustment of Ground Motion Prediction Equa we collaborate with the United States Geological tions for the 2015 Swiss Seismic Hazard Maps. Survey (USGS) and the Southern California Earth In preparation. quake Center (SCEC). We cooperated with Euro Edwards, B., O. Ktenidou, C. Van Houtte, F. Cot pean groups working on historical earthquakes ton, D. Fäh and N. Abrahamson (2014b). Epis and contributed to workshops in France and Ger temic Uncertainty and Limitations of the Kappa0 many. Work on induced seismicity and probabilistic model for Nearsurface Attenuation at Hard fault imaging was embedded in the framework of Rock Sites. Submitted to Geophysical Journal the EU Projects GEISER and IMAGE. Work on short International. term forecasting was conducted in collaboration ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Edwards, B. and D. Fäh (2013a). A Stochastic Grolimund, R., und D. Fäh (2014c), Seismo GroundMotion Model for Switzerland, Bulletin grafen der Risikokultur. Ein Jahrhundert der of the Seismological Society of America 103, systematischen Erdbebenüberwachung in der 78–98, doi: 10.1785/0120110331. Schweiz, editiert durch D. Krämer, T. Asmussen, Edwards, B. and D. Fäh (2013b). Measurements und S. Condorelli, Traverse – Zeitschrift für of stress parameter and site attenuation from Geschichte – Revue d’histoire, 2014(3), 83–93. recordings of moderate to large earthquakes in Grolimund, R., M. Strasser, and D. Fäh (2014d), Europe and the Middle East, Geophysical Journal What can we learn about large Alpine Paleo International 194, 1190–1202, doi: 10.1093/gji/ earthquakes by comparing Natural and Histori ggt158. cal Archives?, Swiss Journal of Geosciences, sub Edwards, B., Michel, C., Poggi V. and Fäh, D., mitted, under revision. (2013). 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Szczesiak (ENSI) Beauftragte Institution 1) Basler & Hofmann AG, Ingenieure, Planer und Berater, Zürich 2) Stangenberg und Partner IngenieurGmbH, Bochum, Deutschland Adresse 1) Forchstrasse 395, Postfach, CH8032 Zürich 2) Viktoriastrasse 47, D44787 Bochum Telefon, Email, Internetadresse 1) +41 (0)44 387 13 63, [email protected] 2) +49 (0)234 96 13 00, [email protected] Dauer des Projekts März 2013 bis November 2014 ZUSAMMENFASSUNG numerisches Modell des Experiments erstellen Die Erdbebenspezialisten des ENSI, Sektion können. Von Seite des ENSI wurden zwei nu BATE, haben im Jahr 2014, in Zusammenarbeit merische Modelle mit zwei unterschiedlichen mit den Prüfingenieuren von Basler & Hofmann ComputerProgrammen entwickelt: mit der (B&H) und Stangenberg und Partner (SPI), am Software SAP2000 durch Basler & Hofmann internationalen und mit der Software SOFiSTiK durch Stangen Forschungsprojekt SMART 2013 teilgenommen (siehe [3], [4]). Ziel des Pro berg und Partner. jekts ist, das nichtlineare Verhalten eines Kern Das BenchmarkProjekt SMART 2013 wurde in kraftwerkTypischen Stahlbetongebäudes un vier Phasen gegliedert. In der Phase 1 wurden ter hoher Erdbebeneinwirkung zu untersuchen an den numerischen Modellen lokale Tests und die Methoden bzw. Annahmen zu evaluie durchgeführt, um das nichtlineare Element ren, die für die Simulation dieses Verhaltens und Materialverhalten zu untersuchen. In der verwendet werden. Das Projekt wurde von der Phase 2 wurden die numerischen Modelle im CEA (Commissariat à l'Energie Atomique) mit elastischen Bereich, mittels der zur Verfügung der Unterstützung der EDF (Electricité de gestellten Messungen aus RütteltischVersu France) und der IAEA (International Atomic chen bei schwacher Anregung, kalibriert. In der Energy Agency) organisiert und ist ein Folge Phase 3, dem eigentlichen BenchmarkProjekt, projekt von SMART 2008 (siehe ENSI Erfah wurden die kalibrierten numerischen Berech rungs und Forschungsbericht 2011). Nachdem nungsmodelle verwendet, um «blinde» Voraus das Forschungsprojekt SMART 2013 im Jahr berechnungen bei starker Erdbebenanregung 2011 begonnen hat, sind in einem Zeitraum durchzuführen. Die Phase 4, schliesslich, um von zwei Jahren eine Reihe von RütteltischVer fasste eine Studie zur Verletzbarkeit der Berech suchen an einem Gebäudemodell im CEA For nungsmodelle und die Ermittlung der entspre schungszentrum in Saclay bei Paris durchge chenden Verletzbarkeitskurven. Das ENSI Team führt worden. Die Daten zu dem Aufbau, der hat die Bearbeitung der ersten zwei Phasen des Geometrie und den Materialien dieser Experi SMART 2013 Projekts im Jahr 2013 abgeschlos mente wurden dann den 36 internationalen sen (siehe dazu ENSI Erfahrungs und For Teams, die am SMART 2013 Projekt teilnehmen, schungsbericht 2013) und konnte sich im Jahr zur Verfügung gestellt, damit sie mit dem Re 2014 intensiv mit den letzten zwei Phasen be chenprogramm ihrer Wahl ein entsprechendes schäftigen. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 181 In den Phasen 2 und 3 hat die Auswertung der kenntnisse für die Erdbebenberechnung und numerisch berechneten Verschiebungen bzw. die Modellierung von Stahlbetonstrukturen bei Beschleunigungen aus den ComputerSimula Beanspruchungen im nichtlinearen Bereich ge tionen des ENSI Teams ergeben, dass die nume wonnen werden. Am Final Workshop im No rischen Ergebnisse, sowohl für die Testläufe mit vember 2014 in Paris hatten das ENSI Team und schwacher als auch für die Testläufe mit starker die anderen internationalen Teams die Gele Erdbebenanregung, in relativ guter Überein genheit gehabt, ihre Arbeit zu präsentieren, in stimmung mit den gemessenen Versuchsergeb teressante Diskussionen zu führen und von ei nissen sind. Aus der Auswertung und dem Ver nem wichtigen gegenseitigen Erfahrungs und gleich der Ergebnisse, einerseits zwischen den Wissensaustausch zu profitieren (siehe [1], [2] numerischen Modellen selber und andererseits und [5]). mit den Testergebnissen, konnten wertvolle Er Projektziele und Stangenberg und Partner (SPI), hat sich daran mit einem kompetenten Team beteiligt. 182 Das Ziel des Forschungsprojekts SMART 2013 ist Zu Beginn des Projekts wurden den Teilnehmern In das nichtlineare Verhalten eines KernkraftwerkTy formationen über den Aufbau, die Geometrie, die pischen Stahlbetongebäudes unter hoher Erdbe Materialien des Experiments usw. zur Verfügung beneinwirkung zu untersuchen und die Methoden gestellt. Aufgrund dieser Informationen konnten bzw. Annahmen zu evaluieren, die für die Simula die unterschiedlichen Teams mit dem Rechenpro tion dieses Verhaltens verwendet werden. Es ist ein gram ihrer Wahl das entsprechende Berechnungs Folgeprojekt von SMART 2008 und wird von der modell entwickeln und es für die Bearbeitung der CEA (Commissariat à l'Energie Atomique) mit Hilfe vier Phasen des Forschungsprojekts SMART 2013 der EDF (Electricité de France) und der IAEA (Inter gebrauchen. Das ENSI Team hat am Projekt mit national Atomic Energy Agency) organisiert. Im zwei unterschiedlichen ComputerProgrammen Vordergrund des Projekts stehen RütteltischVersu gearbeitet; B&H hat die Software SAP2000 und SPI che mit Erdbebeneinwirkung steigender Intensität die Software SOFiSTiK verwendet (siehe Abb. 1). (siehe [3], [4]), die von 2011 bis 2013 an einem Ge Der Fokus des ENSI Teams lag nicht darauf, die bäudemodell im CEA Forschungszentrum in Saclay bestmöglichen Ergebnisse zu bekommen, sondern bei Paris durchgeführt worden sind. Am Bench die typischerweise bei den Betreibern der Schwei mark SMART 2013 haben 36 internationale Teams zer Kernkraftwerke verwendeten Berechnungsme aus Europa, Asien und Amerika teilgenommen. thoden zu testen und deren Einschränkungen zu Das ENSI, Sektion BATE, in Zusammenarbeit mit eruieren. Aus diesem Grund haben das ENSI und den Prüfingenieuren von Basler & Hofmann (B&H) B&H das Rechenprogram SAP2000 für die Durch Abb. 1: (von rechts nach links) CEA Gebäudemodell, SAP2000 Berechnungs modell und SOFiSTiK Berechnungsmodell, Quelle: CEA, B&H, SPI. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 führung der numerischen Berechnungen ausge vom ENSI Team entwickelten Berechnungsmo wählt, welches häufiger von den Betreibern der delle, d.h. das SAP2000 Modell von B&H und das Schweizer Kernkraftwerke für Erdbebenberech SOFiSTiK Modell von SPI, die wichtigsten Haupt nungen verwendet wird. phänomene berücksichtigen und das nichtlineare Das ENSI Team hat die ersten zwei Phasen des For Materialverhalten vom Stahlbeton relativ gut abbil schungsprojekts SMART 2013 grösstenteils in den können. Es ist dabei zu erwähnen, dass die Re 2013 bearbeitet. Die für das Jahr 2013 angesetz sultate der lokalen Tests deutlich von den getroffe ten Projektziele wurden erfolgreich erfüllt und im nen Annahmen in der Materialmodellierung ENSI Erfahrungs und Forschungsbericht 2013 do (Materialgesetze) und den angewendeten Rechen kumentiert. Für das Jahr 2014 wurden daher neue programmen beeinflusst werden, was zu starker Projektziele angesetzt; diese umfassten die Bear Streuung der Ergebnisse der 36 Teams führte. Die beitung der Phasen 3 und 4 des SMART 2013 Pro massgebenden Eigenfrequenzen, die vom ENSI jekts. Dabei handelte es sich in der Phase 3 um die Team mit den numerischen Modellen berechnet Durchführung von nichtlinearen Vorausrechnun wurden, entsprechen ungefähr den Eigenfrequen gen unter hoher Erdbebeneinwirkung und in der zen, die von der CEA am Gebäudemodel gemessen Phase 4 um die Ermittlung von Verletzbarkeitskur wurden. Jedoch sind die zweite und dritte Eigen ven aus linearen und nichtlinearen Berechnungs frequenz in den Berechnungsmodellen etwas grös modellen. Zusätzliche nichtlineare Berechnungen ser als die gemessenen Werte. Dieser Umstand und Untersuchungen wurden durchgeführt, um zeigt sich bei den Berechnungen aller Teams, was die Ergebnisse zu optimieren und die falschen An darauf schliessen lässt, dass die Berechnungsmo nahmen bzw. die Einschränkungen der angewen delle nicht alle relevanten Elemente der Wirklich deten Methoden zu eruieren. Das ENSI Team hat keit abbilden. So werden z.B. die hydraulischen Zy die durchgeführten Arbeiten und ermittelten Er linder des Rütteltisches mit ihrer potentiellen gebnisse, sowie die gewonnenen Erkenntnisse und Nachgiebigkeit inklusive des Reaktionskörpers in Erfahrungen aus allen Projektphasen, dokumen den Berechnungsmodellen aus Gebäudemodell tiert und im November 2014 im internationalen und Rütteltisch nicht modelliert. SMART 2013 Workshop präsentiert (siehe [1], [2]). In der Phase 2 des Forschungsprojekts SMART 2013 wurde von den Teilnehmern verlangt, eine Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse Kalibrierung ihrer Berechnungsmodelle im elasti schen Bereich vorzunehmen. Zu diesem Zweck hatte die CEA schon im Voraus RütteltischVersu che bei schwacher Erdbebenanregung durchge Der Schwerpunkt in diesem Kapitel liegt in der Be führt und die resultierenden Verschiebungen und schreibung der im Jahr 2014 durchgeführten Ar Beschleunigungen der Decken und der Wände beiten und erreichten Ergebnisse der Phasen 3 und W1, W2, W3 und W4 (siehe Abb. 2) des Gebäude 4. Da die in den Phasen 1 und 2 des Forschungs modells gemessen. Die gemessenen Testdaten für projekts SMART 2013 durchgeführten Arbeiten die Punkte A, B, C, D und E (siehe Abb. 2) auf der und Resultate bereits im ENSI Erfahrungs und For untersten, mittleren und obersten Decke des Ge schungsbericht 2013 enthalten sind, sie aber für bäudemodells wurden den Teilnehmern zur Verfü 183 das Verständnis der Arbeit der Phasen 3 und 4 hilf reich sind, werden die wichtigsten Erkenntnisse aus den ersten zwei Phasen vorgängig kurz zusam mengefasst. Phasen 1 und 2: Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse In der ersten Phase des Benchmark SMART 2013 Projekts wurden die numerischen Berechnungs modelle aus Stahlbetongebäudemodell und Rüt teltisch entwickelt und die Effizienz der angewen deten Modellierungs und Berechnungsmethoden mit sogenannten lokalen Tests überprüft. Die Er gebnisse aus der Phase 1 haben gezeigt, dass die ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abb. 2: Position der Wände W1, W2, W3 und W4 und der Messpunkte A, B, C, D und E im Grundriss der Decken des Gebäudemodells, Quelle: ENSI, B&H. gung gestellt, damit jedes Team seine Resultate aus können. Zu diesem Zweck sind von der CEA zahl den ComputerSimulationen mit den Messungen reiche RütteltischVersuche (sogenannte Testläufe vergleichen und seine Berechnungsmodell entspre oder Runs) mit stärkerer Erdbebenanregung und chend kalibrieren kann. Die numerischen Berech bestimmter Reihenfolge durchgeführt worden. Die nungen des ENSI Teams haben gezeigt, dass die CEA stellt den Teams für sieben dieser Rütteltisch elastische (Rayleigh) Dämpfung und die Modellie Versuche bzw. Run009, Run011, Run013, Run017, rung der Verbindung zwischen der Fundation des Run019, Run021 und Run023, die entsprechen Gebäudemodells und dem Rütteltisch die entschei den InputZeitverläufe in Form von Beschleunigun denden Kalibrierungsparameter im elastischen Be gen und Verformungen des Rütteltisches zur Ver reich sind. Zudem wurde festgestellt, dass der Be fügung. Die gemessenen Versuchsergebnisse aus rechnungszeitschritt beim Zeitverlaufsverfahren diesen Testläufen wurden den Teams in der Phase 3 sorgfältig gewählt und schrittweise reduziert wer jedoch nicht gegeben. Jedes Team musste «blinde» den muss, bis er keinen Einfluss mehr auf die Ergeb Vorausberechnungen in bestimmter Reihenfolge nisse der numerischen Berechnungen hat, um ver und mit Berücksichtigung der Vorgeschichte nünftige Resultate zu gewährleisten. Das ENSI durchführen. Für jede Vorausberechnung waren Team konnte in der Phase 2, durch die Kalibrierung die resultierenden Verschiebungen und Beschleu der Modelle im linearen Bereich, numerische Ergeb nigungen in den Knoten A, B, C, D und E (siehe nisse erhalten, die relativ gut mit den Messungen Abb. 2) des numerischen Modells zu berechnen. der RütteltischVersuche übereinstimmen. Nachdem alle Teams ihre Resultate der CEA abge geben hatten, bekamen die Teilnehmer Zugriff zu Phase 3: Nichtlineare Berechnungen mit starker Erdbebeneinwirkung (Benchmark) den gemessenen Testdaten. Jedes Team konnte In der Phase 3 des Projekts SMART 2013 wurden den Versuchsergebnissen der CEA vergleichen, um die kalibrierten Berechnungsmodelle der Teilneh die Effizienz des angewendeten Berechnungsver mer getestet, um festzustellen, ob sie das nichtli fahrens und Berechnungsmodells zu überprüfen. neare Verhalten des Modellgebäudes gut abbilden Das ENSI Team verwendete in der Phase 3 das kali anschliessend seine numerischen Ergebnisse mit brierte SAP2000 Modell (B&H) und das kalibrierte SOFiSTiK Modell (SPI) mit wenigen Modellanpas Abb. 3: Run019 Verschiebun gen in x Richtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000, blau: SOFiSTiK, Quelle: CEA, B&H, SPI. sungen. Im SAP2000 Modell wurde als einzige An passung die Steifigkeit der linear elastischen Scha lenelemente, d.h. der Decken und Fundations elemente, um 60% reduziert (von 1.0Ec auf 0.4Ec, Ec: Betonsteifigkeit der Schalenelemente in den Phasen 1 und 2). Dies um die Rissbildung im Beton bei starker seismischer Anregung zu berücksichti gen. Die für das SAP2000 Modell in Phase 2 ge wählte elastische Dämpfung (rund 5% Rayleigh Dämpfung) wurde nicht geändert. Im SOFiSTiK Modell hingegen erfolgten in der Phase 3 mehr 184 Anpassungen. Erstens wurden die in den Phasen 1 und 2 verwendeten linearen Schalenelemente des Abb. 4: Run019 Etagen antwortspektren für xRichtung, Vergleich Testdaten mit Modell ergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000, blau: SOFiSTiK, Quelle: CEA, B&H, SPI. Berechnungsmodells durch nichtlineare «layered» Schalenelemente mit 12 «layers» (Schichten) er setzt. Die Anzahl von 12 «layers» ist erfahrungs mässig ausreichend, um das nichtlineare Material verhalten der Stahlbetonelemente realistisch zu simulieren. Zweitens wurde im SOFiSTiK Modell die elastische Dämpfung in der Phase 3 tiefer als in der Phase 2 angesetzt. Die Dämpfung in der Phase 2 war von SPI möglichst gut an die gemessenen Fre quenzen der CEA angepasst worden (d.h. mit Ray leigh Dämpfung ζ = 3.3% für f1, ζ = 3.7% für f2 und ζ = 6.3% für f3). In der Phase 3 dagegen ver ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abb. 5: wendete SPI die in ASN [6] empfohlene Methode Run019 Verschiebun gen in yRichtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000, blau: SOFiSTiK, Quelle: CEA, B&H, SPI. für die Bestimmung der elastischen Rayleigh Dämpfung. Gemäss dieser Methode wird 2% Dämpfung an der Hauptfrequenz f1 des Modells angesetzt und 5% Dämpfung an der Frequenz beim Erreichen von 90% der Modalmasse. Zu er wähnen ist dabei, dass bei den nichtlinearen Be rechnungen nicht nur die elastische Dämpfung, sondern auch die hysteretische Materialdämpfung auf die Berechnungsmodelle wirkt. Die Material dämpfung hängt vom gewählten hysteretischen Modell ab und hat bei den Testläufen hoher Inten sität einen massgebenden Einfluss auf die Resul Abb. 6: tate. Run019 Etagen antwortspektren für yRichtung, Vergleich Testdaten mit Modell ergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000, blau: SOFiSTiK, Quelle: CEA, B&H, SPI. Die Durchführung von nichtlinearen «direct integ ration» ZeitverlaufsAnalysen mit SAP2000 hat sich als herausfordernd erwiesen. Die angewen dete «HilberHughesTaylor alpha» Berechnungs methode, mit α = 0 für präzise Ergebnisse, bedingt eine sehr lange Rechenzeit (etwa 112 Stunden Re chendauer waren auf einer modernen multicore Workstation mit SSD Speicher für die Berechnung einer seismischen Anregung mit 16 Sekunden Dauer erforderlich). Ein Grund dafür ist, dass im SAP2000 jeweils alle OutputDaten von allen Kno ten des Berechnungsmodells gespeichert werden und nicht die Möglichkeit besteht, die OutputDa ten nur für bestimmte Knoten zu speichern. Aus gemessen wurde, wird vom SOFiSTiK Modell sehr demselben Grund benötigt jede nichtlineare Ana gut getroffen (siehe Abb. 3). Aus dem Vergleich lyse einen sehr grossen Speicherplatz (z.B. rund der Etagenantwortspektren ergibt sich, dass das 350 GB für eine seismische Anregung mit 16 Se SOFiSTiK Modell die Hauptfrequenz des Gebäude kunden Dauer). Zudem ist es bei der Berechnung modells von ungefähr 3 Hz für den Run019 erfolg einer «Run Sequence», wo der nichtlineare Zu reich abbildet. Die mit SOFiSTiK berechneten maxi stand des Modells am Ende jedes Runs als An malen spektralen Beschleunigungen liegen tiefer fangsbedingung für den nächsten Run verwendet als die gemessenen Werte. Das Gegenteil trifft für wird, nicht möglich, Daten aus vorherigen Runs zu das SAP2000 Modell zu, bei dem die maximalen löschen. So entsteht bei «Run Sequences» eine rie spektralen Beschleunigungen eher zu hoch sind sige, teilweise nicht mehr handhabbare Daten und die maximalen Verschiebungen auf der obers menge. Bei den nichtlinearen Berechnungen mit ten Decke, besonders in der xRichtung für Punkt SOFiSTiK hingegen bestehen diese Schwierigkeiten D, unterschätzt werden. Aus dem Vergleich der nicht, weil die OutputDaten nur für bestimmte Etagenantwortspektren ergibt sich noch eine wich vordefinierte Knoten gespeichert werden. tige Bemerkung: Die Hauptfrequenz des SAP2000 Die Vergleiche zwischen den numerischen Ergeb Modells beträgt 4.5 Hz und ist somit wesentlich nissen aus der Phase 3 und den gemessenen Test grösser als die Hauptfrequenz des Gebäudemo daten für den Run019, den stärksten Testlauf, sind dells gemäss den Messdaten für Run019. Der für den Eckpunkt D auf der obersten Decke in den Grund dafür liegt in der Tatsache, dass die Decken Abb. 3 bis 6 dargestellt. Es zeigt sich, dass die nu im SAP2000 Modell – im Gegensatz zum SOFiSTiK merisch berechneten Verschiebungen aus dem SO Modell – nicht mit nichtlinearen Schalenelemen FiSTiK Modell, sowohl in der x als auch in der y ten, sondern mit linear elastischen Schalenelemen Richtung, in guter Übereistimmung mit den ten mit konstanter reduzierter Steifigkeit model Versuchsdaten sind. Die maximale positive Ver liert wurden, einerseits um die erforderliche schiebung des Gebäudemodels, die für den Eck Rechenzeit zu reduzieren und andererseits, um punkt D auf der obersten Decke in der xRichtung eine gängige Modellierungsart zu verwenden. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 185 In den Abb. 7 und 8 sind die maximalen vertikalen nen vollständig gerissen. Ausserdem ist in der glo bzw. horizontalen Spannungen im Beton darge balen xRichtung des Gebäudemodells eine Rah stellt, die beim Zeitpunkt der maximalen positiven menwirkung zwischen den Wänden W1 und W2 Verschiebung der Wände W1 und W2 mit dem zu sehen; die schmalen Stürze verhalten sich als SAP2000 berechnet wurden. Da die maximale Riegel und bewirken ein Zusammenwirken der Zugfestigkeit des Betons am Fuss der Wände und zwei Wände. Die horizontalen Spannungen sind am unteren Teil der Stürze (siehe rote Rechtecke) im Berechnungsmodell an den Stürzen nicht ein überschritten wird, ist der Beton an diesen Positio heitlich, sondern der untere Teil der Stürze ist stär ker beansprucht als der obere. Der Grund dafür ist, dass die Stürze im oberen Teil durch die elastisch, Abb. 7: mit einer konstanten Steifigkeit von 0.4Ec model Vertikale Spannungen im Beton, Wände W1 & W2 des SAP2000 Mo dells, Quelle: B&H. keit scheint für die starke Erdbebenanregung von lierten Decken, verstärkt sind. Diese Deckensteifig Run019 zu gross und hat als Folge, dass die Rah menwirkung der Wände in globaler xRichtung und die Beanspruchung der Wände W1 und W2 überschätzt wird. Um diesen Einfluss zu untersu chen, wurde die Steifigkeit der linear elastischen Decken des SAP2000 Modells von 0.4Ec auf 0.1Ec reduziert und der Run019 nochmals berechnet. In Abb. 9 ist ein Vergleich zwischen den Ergebnissen aus dem SAP2000 Modell mit reduzierter Decken steifigkeit 0.1Ec, den ursprünglichen Ergebnissen aus dem SAP2000 Modell mit Deckensteifigkeit 0.4Ec und den Testdaten der CEA zu sehen. Es zeigt sich, dass die Hauptfrequenz des SAP2000 Modells Abb. 8: Horizontale Spannun gen im Beton, Wände W1 & W2 des SAP2000 Modells, Quelle: B&H. mit Deckensteifigkeit 0.1Ec mit der Haupteigenfre quenz des Gebäudemodells gut übereinstimmt, je doch die maximale Spektralbeschleunigung unter schätzt wird. Phase 4: Verletzbarkeitsanalyse In der Phase 4 des Forschungsprojekts SMART 2013 wurde die Verletzbarkeit der Berechnungs modelle untersucht und «Verletzbarkeitskurven» (sogenannte Fragility Kurven) entwickelt, um die Versagenswahrscheinlichkeiten des Gebäudemo dells in Funktion der Stärke der Erdbebenanregung abzubilden. Dabei waren die Modellantworten aus 186 jeweils 50 Zeitverlaufsberechnungen an zwei ver einfachten Berechnungsmodellen zu ermitteln. Bei Abb. 9: Run019 Etagen antwortspektren für xRichtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000 mit Deckensteifigkeit 0.10Ec (B&H), blau: SAP2000 mit Deckensteifigkeit 0.40Ec (B&H) einem Berechnungsmodell handelt es sich um ein lineares Modell, beim anderen um ein nichtlineares Modell, bei beiden mit variierenden Modellparame tern. Die Daten zu den 50 Inputzeitverläufen wur den den Teams von der CEA zur Verfügung gestellt. In der Phase 4 haben die Teams vereinfachte Be rechnungsmodelle verwendet, bei denen der Rüt teltisch weggelassen und durch eine Idealisierung der BodenBauwerksInteraktion mit Feder und Dämpferelemente ersetzt wurde. Beim SAP2000 Modell, zum Beispiel, erfolgte dies durch Ersatz des Rütteltisches durch einen «Masterknoten» auf ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abb. 10: Höhe der Fundation im Schwerpunkt des Gebäu Vereinfachtes SAP2000 Berechnungsmodell für die Verletzbarkeits analyse, Quelle: B&H. demodells. Dieser Masterknoten ist mittels steifer Kopplungselemente mit dem Fuss der Fundation verbunden (siehe Abb.10) und mit ein lineares Fe derelement gelagert, dessen Eigenschaften (Stei figkeit und Dämpfung) den vorgegebenen Impe danzen der Fundation entsprechen und bei jeder Zeitverlaufsberechnung variiert wurden. Beim SO FiSTiK Modell wurden statt eines Federelementes am Masterknoten mehrere Federelemente am Fuss der Fundation angesetzt (siehe Abb. 11). Die Summe der Steifigkeit der einzelnen Federele mente entspricht dabei der vorgegebenen Steifig keit der Fundation. Vier zu variierende Modellparameter waren von der Abb. 11: CEA für die Verletzbarkeitsanalyse vorgegeben: die Vereinfachtes SOFiSTiK Berechnungsmodell für die Verletzbarkeits analyse, Quelle SPI. Betonzugfestigkeit, die Fundationssteifigkeit, die Fundationsdämpfung und die Strukturdämpfung des Gebäudemodells. Zusätzlich definierte die CEA die lognormale statistische Verteilung und die Ver teilungseigenschaften der Modellparameter. Diese Informationen wurden von jedem Team verwen det, um die 50 Modelparametersets für die 50 line aren und die 50 nichtlinearen Zeitverlaufsberech nungen zu generieren. Das ENSI Team verwendete dazu die RND Funktion in MS Excel und berücksich tigte, dass die Sets statistisch unabhängig und an die gewünschte Zielverteilung angepasst sein mussten, als Beispiel siehe Abbildung im Projektbe gleiterbericht. Für die Berechnung der Verletzbar keitskurven wurden, gemäss den Vorgaben der Methode verwendet. Dabei wird den Ergebnissen CEA, zwei Schadenindikatoren berücksichtigt: die der 50 Berechnungen in einer «Cloud Analysis» Stockwerkschiefstellung (Storey Drift) und der Ei eine Regressionsgerade im doppeltlogarithmischen genfrequenzabfall (Frequency Drop). Für jeden Diagramm mit dem seismischen Indikator (Θ) auf Schadenindikator waren drei Schadensgrenzen der Abszisse und dem Schadenindikator (Y) auf der vorgegeben; die erste für leichte Schäden, die Ordinate eingepasst. Daraus folgen die Geraden zweite für kontrollierbare Schäden und die dritte parameter Steigung b und Ordinatenabschnitt a. für erhöhte Schäden. Als seismische Indikatoren für Der Mittelwert der Kapazität Am (Mean Capacity) die Stärke der Erdbebenanregung dienten fol kann damit für jede Schadengrenze (s) berechnet gende Parameter: die «Peak Ground Acceleration» oder direkt aus dem doppeltlogarithmischen Dia (PGA), die «Cumulative Absolute Velocity» (CAV) gramm abgelesen werden. Weiterhin ergibt sich und die «Average Spectral Acceleration» (ASA40), die logarithmische Standardabweichung σ der siehe [4]. Schadenindikatorwerte bezogen auf die Regressi Die Verletzbarkeitskurve zeigt die bedingte onsgeraden. Es gelten folgende Beziehungen: Versagenswahrscheinlichkeit Pf, d.h. die Wahr scheinlichkeit, dass bestimmte Grenzwerte von Schadenindikatoren (Y) wie vorgegebene Stock werkschiefstellungen oder Eigenfrequenzabfälle Um die Zuverlässigkeit der verwendeten, linearen bei einem bestimmten seismischen Indikator θ er Regressionsmodelle zu eruieren, ermittelte SPI für reicht werden. Der Indikator θ entspricht z.B. den jede lineare Regression (siehe Abb.12) das Be Parametern PGA, CVA und ASA40. Für die Ermitt stimmtheitsmass R2 (Coefficient of determination). lung der Verletzbarkeitskurven wurde vom ENSI Je näher der Parameter R2 bei 1 liegt, desto zuver Team eine, von der CEA vorgegebene, vereinfachte lässiger ist die entsprechende lineare Regression. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 187 Abb. 12: Lineare Regression (Seismischer Indikator: ASA40, Schadenindika tor: Stockwerkschief stellung), Quelle: SPI. Die Ergebnisse sind in der Abb. 13 dargestellt. Das lineare Regressionsmodell zeigt sich als relativ zu verlässig, wenn die Stockwerkschiefstellung als Schadenindikator verwendet wird (grüne, gelbe und orange Zellen). Wird jedoch der Eigenfre quenzabfall als Schadensindikator verwendet (rote Zellen), ist die Güte der linearen Regression relativ schlecht. In der Abb. 14 sind die Verletzbarkeitskurven aus den linearen und den nichtlinearen SAP2000 Be rechnungen bei der Stockwerkschiefstellung in der Abb. 13: Bestimmtheitsmasse der linearen Regressionen R², Quelle: SPI. xRichtung als Schadenskriterium und bei der PGA in der xRichtung als seismischen Indikator darge stellt. Es ist zu sehen, dass die Verletzbarkeitskur ven aus den nichtlinearen Berechnungen eine hö here Versagenswahrscheinlichkeit aufweisen als die Verletzbarkeitskurven aus den linearen Berech nungen. Dies ist mit dem «Prinzip der gleichen Ar beit» erklärbar. Gemäss diesem Prinzip erfahren sich nichtlinear verhaltende Bauten mit Eigenfre quenzen im Bereich von rund 2 bis 10 Hz, was auf Kernkraftwerkbauten zutrifft, grössere Verformun gen als die äquivalenten, sich vollständig linear ver haltenden Bauten gleicher Eigenfrequenzen. Die Abb. 14: Verletzbarkeitskurven, Stockwerkschief stellung und PGA in der xRichtung, Quelle: B&H. Stockwerkschiefstellung hat sich als ein gutes Scha denskriterium erwiesen. In der Abb. 15 sind die Verletzbarkeitskurven aus den nichtlinearen SAP2000 Berechnungen beim Ei genfrequenzabfall der ersten Eigenfrequenz (Mode M1) und der zweiten Eigenfrequenz (Mode M2) als Schadenkriterium und beim mittleren PGA (Mittel wert des PGA in der x und des PGA in der yRich tung) als seismischer Indikator dargestellt. Da die Eigenfrequenzabfälle sehr stark von der Auswer tungsmethode abhängen, stark streuen und keine gute Korrelation mit den seismischen Indikatoren zeigen, liegen die Verletzbarkeitskurven für alle Schadensgrenzen relativ eng beieinander und sind 188 relativ flach. Damit stellt der Eigenfrequenzabfall Abb. 15: Verletzbarkeitskurven, Eigenfrequenzabfall und mittleres PGA, Quelle: B&H. im vorliegenden Fall kein brauchbares, zuverlässi ges Schadenkriterium dar. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Nationale Zusammenarbeit gramme und Berechnungsmethoden sowie falsche Annahmen in deren Anwendung eruiert und do Am Benchmarkprojekt SMART 2013 hat aus der kumentiert werden. Das Projekt SMART 2013 Schweiz die Firma Basler & Hofmann AG (Zürich) in wurde im November 2014 mit dem Workshop in Zusammenarbeit mit dem ENSI teilgenommen. Paris abgeschlossen. Es ist seitens ENSI jedoch an gedacht, die berechneten Resultate bzw. die Resul Internationale Zusammenarbeit tate der CEA Versuche noch weiter unter Berück sichtigung anderer Fragestellungen auszuwerten. Unter anderem geht es um die Verifizierung der Das Projekt SMART 2013 ist ein internationales gängigen Nachweismethoden und um die Plausi Forschungsprojekt, an dem 36 Teams aus 21 Län bilisierung der Resultate aus den nichtlinearen Be dern und 4 Kontinenten beteiligt waren. Es hat ei rechnungen. Zudem sind Publikationen für wissen nen internationalen Wissens und Erfahrungsaus schaftliche Konferenzen in Vorbereitung. tausch ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen Erdbebenspezialisten mit unterschiedli chem beruflichem und fachlichem Hintergrund ge Publikationen fördert. Mit der Teilnahme am abschliessenden [1] I. Sevdali, M. Billmaier, Y. Mondet, T. SMART 2013 Workshop im November 2014 in Szczesiak, U. Bumann: ENSI Team 1: Challen Paris hatten die Teams eine einzigartige Möglich ges faced during the modelling and dynamic keit, ihre Arbeit im internationalen Umfeld zu prä analysis with SAP2000 using nonlinear laye sentieren und Feedback von anderen Fachleuten red shell elements, Workshop SMART 2013, zu bekommen. Zudem hat sich den Teilnehmern Paris, 25–27.11.14 die Gelegenheit geboten, internationale Beziehun [2] R. Zinn, M. Borgerhoff, C. Van Exel, T. gen zu anderen Erdbebenspezialisten aufzubauen. Szczesiak, U. Bumann: ENSI Team 2: Challen Im ENSI Team hat die Firma Stangenberg und Part ges faced during the modelling, dynamic ner IngenieurGmbH aus Deutschland (Bochum) analysis and vulnerability study with SOFiSTiK teilgenommen. Durch die enge Zusammenarbeit using nonlinear layered shell elements, Work und gegenseitige Unterstützung zwischen den shop SMART 2013, Paris, 25–27.11.14 Erdbebenspezialisten von SPI, B&H und ENSI wur den zahlreiche Schwierigkeiten überwunden, fach spezifische Fragen beantwortet und wertvolle Er kenntnisse gewonnen. Referenzen [3] Bewertung 2013–2014 und Ausblick 2015 Internetseite des internationalen Forschungs projekts SMART 2013, www.smart2013.eu [4] B. Richard, T. Chaudat: Presentation of the SMART 2013 International Benchmark, CEA Die seitens des ENSI Teams gesetzten Projektziele Specification Technique DEN/DANS/DM2S/ für die Jahre 2013 und 2014 wurden sehr gut er füllt. Das ENSI Team war eines von wenigen Teams, SEMT/EMSI/ST/12017/H, 04.09.2014 [5] B. Richard, M. Fontan, J. Mazars: SMART das alle vier Phasen des Forschungsprojekts SMART 2013: overview, synthesis and lessons learnt 2013 erfolgreich bearbeitet hat und hochwertige from the International Benchmark, DEN/ Ergebnisse geliefert hat. Die erworbenen Kennt DANS/DM2S/SEMT/EMSI/NT/14037/A, nisse und Erfahrungen bezüglich der Durchfüh 18.11.14 rung von nichtlinearen Analysen und Verletzbar keitsstudien werden für die [6] ASN, Prise en compte du risque sismique à la zukünftige conception des ouvrages de genie civil Aufsichtstätigkeit des ENSI wichtig sein. Von be d'installations nucléaires de base à l'exception sonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass das ENSI des stockages à long terme des déchets ra Team beim Projekt SMART 2013 ComputerPro dioactifs, ASN/Guide/2/01, 2006 gramme und Berechnungsmethoden verwendet hat, die auch von den Betreibern der Schweizer Kernkraftwerke verwendet werden. Somit könn ten Nachteile und Einschränkungen der Pro ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 189 STARS Safety Research in relation to Transient Analysis of the Reactors in Switzerland Author and Coauthor(s) Hakim Ferroukhi, O. Zerkak, A. Vasiliev and Project Team Institution Paul Scherrer Institut Address CH5232 Villigen PSI Telephone, Email, Internet address 056 310 4062, [email protected] http://www.psi.ch/stars Duration of the Project 1.1.2013–31.12.2015 ABSTRACT towards FALCON/GRSWA modelling of fuel During 2014, progress was achieved with restructuring effects during high temperature regards to most of the goals and of particular irradiation and to achieve through this, more relevance is that STARS provided scientific sup reliable interpretations of fuel licensing and port to ENSI in all the various technical areas, safety analyses. A consolidation of the FAL including realisation of reload licensing verifi CON/GRSWA base irradiation methodology cations for all the Swiss reactors. On the plant was also launched with the aim at integrating behaviour side, the establishment of a consoli better physical models related to fast neutron dated platform for reference TRACE plant sys flux and to fission gas trapping. On the multi tem methodologies along with integrated physics side, first steps towards the COBALT databases for code/method validation was loop aimed at integrating reference plant/core/ started. Also, the OpenFOAM solver was intro fuel methodologies with TRACE/S3K transient duced for the development of Swiss plant spe analyses were undertaken. A new external cific models and a first validation of this open coupling mode between TRACE and S3K was source code against real LWR experimental also developed in order to diversify the core mixing tests was also performed. Regarding thermalhydraulics solvers. Regarding uncer core physics, the assessment of SIMULATE5 tainty analysis, the STARS TRACE solution to an for the Swiss reactors and the establishment of OECD/NEA benchmark on LOCA reflood simu nTRACER as nextgeneration 3D core simula lations was ranked among the top participants tor were launched. As well, research continued with regards to bounds on experimental data. on the development of a hybrid stochastic/ For nuclear data, the SHARKX methodology code was updated with a novel approach to propa sequence and of pin cell homogenization deterministic Serpent/SIMULATE gate fission yields uncertainties and a first methods. Also, progress was achieved regard assessment against experimental data was per ing the validation and/or application of SIMU formed. Finally, efforts were continued on the LATE3K for core dynamics, including an verification of global sensitivity analysis meth assessment of the code capabilities for critical ods to evaluate major contributors to the pre heat flux calculations during flow transients. dicted uncertainty in safety relevant thermo For fuel behaviour, efforts were invested mechanical results. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 191 Project goals WaterReactors (LWR) with emphasis on bestesti mate safety analyses with uncertainty quantifica The STARS collaboration with ENSI aims at scien tions for the Swiss reactors. Within this framework, tific support and research related to multiphysics the objectives for 2014 were as follows. multiscale modelling and simulations of Light Table 1: Goals 2014 Trace modelling and analyses for the Swiss reactors tulated single failures. As part of this, several sen During 2014, parallel efforts were conducted in mine the impact from basic analysis assumptions revising the fleet of TRACE models while providing (e.g. pressurizer spray, valve failure, decay heat). ENSI with scientific support. For KKG, these efforts Modelling requirements were also investigated, were focused on settingup a TRACE methodology including for instance a study of the SG tube break for SGTR simulations and analyse on this basis, the model (Fig.1, top) in order to evaluate the results plant behaviour including e.g. primary and second without and with account of flow wall friction ary side coolant releases as function of various pos through the ruptured tube (Model 1 and Model 2 sitivity studies were conducted in order to deter respectively in Fig.1, top). As for the KKL TRACE Figure 1: 192 Top: KKG SGTR: Sensitivity of (Relative) Break Flow to SG Tube Break Nodalization; Bottom: KKL Turbine Trip Test: Sensitivity of (Relative) Turbine Inlet Pressure upon Steam Line Modelling Assumptions model, the feedwater system and the steam line models were both revised. The latter now includes 4 steam lines, bypass and steam header, all explic itly modelled. These updates were verified through an assessment of turbine inlet pressure results for a turbine trip test (Fig. 1, bottom). The revised KKL steam line model better captures the very early pressure maxima/minima, compared to plant data. The poorer agreement after 504s hints at errors compensation in the previous model, with a coarser nodalization and an adhoc WAZU model resulting in better results. Assessment and validation of TRACE against STF and ITF experiments To establish an inventory of «separateeffect» tests analyzed within the STARS project, a scheme was developed to fulfill essentially the following func ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 2: Structure of the TRACE V&V Platform for Separate Effect Tests database Figure 3: COBRATF void fraction results at exit of the BFBF test bundle Top: Results for 3 selected tests – Bot tom: Morris screening for test 410158 tions: identify the thermalhydraulics phenomena ments» level. The «Input/Output» level is confined involved in the performed assessments; provide the to the code files. As an application, experiments data characterizing the code simulations and asso used for the postdryout heat transfer assessment, ciated test facilities, develop scripts to execute based on eighteen experiments obtained from four series of code simulations, automatically covering test facilities have been used as testing ground, the the array of test facilities of interest, while being results (plots and basic statistics) being automati amenable to scripting expansion and integration in cally compiled in a single document. a broader environment. And in order to meet these objectives, a welldefined information flow Sub-channel analyses sequence was developed (Fig. 2). Essentially, the During 2014, the assessment of COBRATF for approach is «phenomenadriven», characterized by subchannel analysis was consolidated using the use of double indices to utilize the phenomena OECD/NEA BWR Fullsize Finemesh Bundle Test interconnectivity. Concomitantly, a simple inventory (BFBT) boiling tests data (Fig. 3, top). To extract and of the test performed can be obtained at the «Test compare the relevance to void prediction of differ Facilities» level, and the conducted individual ent model input parameters, a sensitivity analysis experimental runs can be consulted at the «Experi was performed using the Morris screening and ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 193 FAST methods (Fig. 3, bottom). The parameters place downstream of the core formers as a result included boundary conditions (pressure, mass flow of flow instabilities. rate, power and inlet temperature), geometry (sub ing, void drift, heat transfer and interfacial drag). Validation of CFD solvers for high-fidelity safety analyses Among other things, the analysis of the 3 selected During 2014, a validation campaign of STAR tests indicated that the void sensitivity to the CCM+ was conducted based on experimental selected parameters would differ as function of the measurements performed at the Juliette test facil location within the heated bundle. More precisely, ity. The aim was to evaluate the RANS based capa the void results at the corners for the tests at high bilities to capture coolant mixing distributions in pressure (71.6 bar) were found to be very sensitive the downcomer and at the core inlet for several to the void drift model of the interfacial drag loop flow configurations. In Fig. 5, the central plot whereas the inner subchannels were more shows the complete geometry in transparency affected by boundary conditions such as inlet tem with streamlines from cold leg 4 (CL4) coloured by perature and pressure. The impact of the heat the velocity magnitude and also the passive scalar transfer coefficient (nucleate boiling) was also fields in half domain. On the left of Fig. 5, the found to vary significantly across the test section. comparison of the numerical and experimental channel area) and code methods (two phase mix pressure loads at the upper core barrel is presented. Development of CFD models for the swiss reactors On the right, the distribution of the passive scalar Work in 2014 on the CFD modelling of the KKG CL2). From these analyses, it was found that an reactor downcomer and core bypass flows made appropriate modelling of the swirl at the inlet significant progress towards better understanding boundary condition and the turbulent Schmidt the detailed vessel flow behaviour. The model number are crucial for accurate predictions. Future geometry is based on a KKG solid model that was developments include the widening of the valida started to be developed in 2013. OpenFOAM was tion test matrix and the development of an effi chosen for the CFD analysis because this opens up cient methodology to provide accurate validated the possibility for future developments such as mixing matrices at the CI as input for system TH oneway or twoway coupling with TRACE. The simulation models. at the core inlet (CI) is shown (tracer injection from CFD model will also be used to derive pressure cal load information or simply calibrate the TRACE Core modelling of the Swiss reactor and reload licensing verifications model Kfactor input parameters. And initial Taking advantage of the CMSYS platform, STARS results for nominal operation have already high conducted for the first time, independent reload lighted important phenomena (Fig. 4). For licensing verifications for all the Swiss 2014–2015 instance, large stagnant recirculation regions in core designs. These verification analyses were all the downcomer have been identified directly completed within the limited licensing period and below the cold legs. Further, CFD analysis of the consisted in the development of predictive core core bypass flows has shown that the bypass flow models to evaluate safety parameters relevant to is not fully turbulent, with vortex shedding taking both normal operation as well as transients. To distributions in order to derive relevant mechani 194 Figure 4 (left): Velocity Magnitude Distribution in KKG RPV from Cold Leg Nozzles to Core Inlet (OpenFOAM) Figure 5 (right): Validation of CFD for MSLB using JULIETTE Mixing Tests (STARCCM+) ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 6: PWR Core Licensing Verification with Assessment of Nuclide Evolutions during Intermediate Shutdown along with Estimated Uncertainties due to Nuclear Data Figure 7: ensure a certain redundancy in the verification Serpent/SIMULATE Code Sequence and Verification for BWR Core Axial Power Distributions results, two lines of models based on CASMO4 and CASMO5 were systematically applied. And for one of the reactors, the impact of an interme diate shutdown initially planned for system upgrades was also evaluated. Here, of particular interest was the evolution of nuclides and their impact on the reactivity balance as well as core kinetics parameters during startup. A nuclear data uncertainty quantification using the SHARKX methodology was integrated as part of this, some thing constituting thereby a first time application of this methodology for a regulatory support activ ity. Considering crosssection as well as decay data uncertainties, the estimated uncertainties in spe cially Pu and 239 Sm compositions were found to 149 be small (Fig. 6), providing thereby further confi lattice data to SIMULATE3 (Fig. 7, top) and a veri dence in the conclusion that the maintenance fication was conducted for a cycle depletion. Prin shutdown would not have any major effect neither cipally, it was found that a reasonable agreement at restart nor during the remaining part of cycle in reactivity could be obtained between Serpent/ operation. SIMULATE and CASMO/SIMULATE. The same was found for 3D power distributions (e.g. Fig. 7, bot Hybrid 2-D stochastic/3-D deterministic core analysis methodology tom) apart from the core peripheries where differ Considering the advances in MonteCarlo (MC) ficients. However, a nonnegligible impact from methods for LWR applications, one objective of stochastic uncertainties was observed in the Ser STARS is to evaluate the use of MC codes to gener pent XS results, prompting the need to carefully ate nuclear data libraries for downstream 3D core study and further optimise the number of histories. ences are most likely related to the diffusion coef simulators. On this background, the development of a hybrid stochastic lattice / deterministic core Higher-order 3-D full core analysis methods twostep sequence based on the Serpent/SIMU To achieve higher fidelity 3D core simulations at LATE3 codes was initiated for BWR analyses. To the resolution of individual fuel pins, efforts are on overcome the high MC computation costs, a sim going for the deployment of higher order core plified case matrix of base depletion and instanta analysis methods. First, the transition to SIMU neous feedback branches was first implemented. LATE5 for the Swiss reactors was initiated during The predicted reactivity as well as selected few 2014. Secondly, the establishment of the nTRACER group nuclear data was then compared to CASMO 3D pinbypin transport code designed for »direct 5, showing an overall agreement below 1% except onestep core calculations» was launched. Focus for diffusion coefficients. Next, the «SerpL» inter was given to the code scalability on HighPerfor face was established to transfer the Serpent 2D manceComputers (HPC) for increasingly complex ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 195 computational domains. The CPU performance Reactor dynamics and BWR stability related to each of the main physical/numerical For 3D reactor core dynamics, the SIMULATE3K methods was studied in order to identify where a (S3K) coupled neutronics/thermalhydraulics (TH) stronger parallelization could reduce the CPU costs code is the primary solver employed by STARS. (e.g. Fig. 8, left). Third, an intermediate approach During 2014, one main activity was to assess the based on pinhomogenised solvers is also under code capabilities for BWR flow transients (Fig. 9). investigation. Here, the challenge is to complement Using a plenumtoplenum core model, verifica the fewgroup nuclear data libraries with informa tions against separate independent analyses were tion needed by the 3D core simulator to handle first carried out, showing a rather satisfactory flux/current discontinuities at the pincell interfaces. qualitative as well as quantitative agreement of One approach based on Superhomogenization the predicted core response. On that basis, an in (SPH) factors was thus established and tested for depth investigation of the transient phenomenol nTRACER analyses in pincell homogenised mode. ogy was carried out. Among other things, this The SPH algorithm (Fig. 8, top right) was shown to showed that the dynamical effects between fuel improve significantly the nTRACER accuracy when heat transfer to coolant and void reduction will compared to a CASMO reference solution (Fig.8, play a central role for the predicted power bottom right) but challenges remain especially for response. Thereby, the accuracy will highly the first pin rows of e.g. MOX/UO2 interfaces. depend on the TH solver capabilities regarding superheated steam generation and dynamical Figure 8: CPU Performance of nTRACER Methods with CMFD Thread Optimi zation (Left) – CASMO/ SPH Algorithm and Application to nTRACER PinbyPin Analyses of MOX/UO2 Configurations (Right) Figure 9: 196 S3K Evaluation of Flow Transients ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 10: PSI S3K Solution to OECD/NEA Oskarsham2 Benchmark Figure 11: Recursive Restart Methodology for Fuel Restructuring momentum effects between the vapour and liq Fuel restructuring and clad lift-off uid phases. Local compressibility effects might A very hightemperature (VHT) irradiation is also take place which if not properly accounted known to produce a local restructuring of the for by the TH solver, could lead to a strong under fuel which eventually results in void formation at (or over) estimation of the transient power the centre of the pellets. The occurrence of such increase rate. Finally, analyses in the entire oper central hole formation is very unlikely in LWRs ating domain showed that the transient evolu because of the strict limits on the linearheat gen tion would also be highly dependent on the initial eration rate. Consequently, simulations of these steadystate coupled axial power/void distribu phenomena were so far out of the scope of the tions. STARS fuel behaviour analyses using the FALCON Another S3K activity was to participate in the code coupled with the GRSWA model for gas OECD/NEA Oskarshamn2 (O2) international release and swelling. However, licensing calcula benchmark aimed at a combined feedwater tions for fuel reliability and safety are usually transient and stability event which occurred at based on hypothesized challenging operational the O2 plant. An S3K model was thus developed modes including assumptions on VHT during irra to analyse Phase1 of the benchmark and the diation. Therefore, to conduct independent veri entire transient including the stability event fications of licensing analyses submitted for a could be well reproduced (Fig. 10) provided that new fuel performance code and which included the recently corrected benchmark specifications VHT irradiation cases, it was considered neces on the feedwater temperature were applied. sary to implement a methodology to integrate Without activating SCRAM, the PSI S3K analyses these fuel restructuring effects in the FALCON/ indicated a return to a stable state after reaching GRSWA calculations. First, a model to update a maximum power amplitude. As well, the S3K the finiteelement mesh as function of central analyses showed that if the feedwater flow and hole formation was developed. Secondly, a recur temperature had suddenly been stabilized sive restart technique was implemented to adapt before SCRAM, the core would have behaved the mesh during irradiation (Fig. 11). On this very differently and with a very high sensitivity basis, the impact on important phenomenon upon when this stabilization would have such as pellet swelling rate could be studied and occurred. Within a 10second period, the core a strengthened interpretation of the licensing could have either continued to oscillate but with analysis results regarding e.g. peak fuel tempera much higher amplitude or it could have evolved ture or PCMI loadings during ramps, could be into a limit cycle, indicating a crossing through a achieved. This new fuel restructuring methodol supercritical Hopf bifurcation of the stability ogy was also used to investigate the licensing boundary. criteria applied for cladlift off related failures. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 197 According to the FALCON/GRSWA results, it active fuel stack and due to pelletclad bonding, appears that these criteria might be too conser was launched. The concept is to first calculate the vative. More specifically, it was found that the total amount of FG release with FALCON/GRSWA pelletcladding gap would start growing (Fig. 12) and to correlate thereafter, the amount of trapped well before onset of cladding failure was indi gas and thus released gas to the plenum (Fig. 13) cated by all the available failurerelated variables as function of the calculated fuelclad contact in FALCON such as e.g. the Cumulative Damage pressure history and total FG release. Index (CDI). An alternative analysis was per formed by imposing a gradual linear increase of Multi-Physics the rod internal pressure in the FALCON calcu The coupled TRACE/S3K code system is aimed at lation. With this approach, the condition for clad being the central pillar for bestestimate multi ding failure onset was analytically established and physics 3D core/plant system transient analyses. turned out to be as high as ~15 MPa. And this But its application for the Swiss reactors is chal level of pressure difference agrees rather well with lenging not only because of numerical coupling experimental findings of a BWR liftoff test carried related issues but specially because it requires the out at the Halden reactor and with the FALCON/ integration of robust and rigorously qualified GRSWA validation results obtained for this test. upstream plant/core/fuel methodologies (code, model and physical/numerical methods). During Development of models for fragmentation, relocation and dispersal 2014, a new strategy towards this objective was A PhD thesis aimed at the development of models full core LOCA analyses. On the one hand, the con for Fuel Fragmentation, Relocation and Dispersal struction of plant management systems (PMSYS) (FFRD) during thermal transients and LOCAs is cur and fuel management systems (FMSYS) in analogy rently ongoing within STARS. As part of this, a with the established CMSYS platform were started. simplified «gamma transport model» was devel For FMSYS, first modules for coupling with CMSYS oped in order to interpret fuel ejection and fuel were developed for FALCON base irradiation based Pu sensitive gamma on assembly/pin wise operating history recon decaying isotopes found in the spectrum of gamma structed from the validated core models. On the scans of fuel rods that were subject to LOCA tests other hand, the «COBALT Loop» for integral TS3K at the Halden reactor. Also, emphasis was given to analyses was launched (Fig. 14) and the first consolidate the FALCON/GRSWA methodology modules were setup a) to initialize the TRACE for base irradiation. First, studies were initiated channel and power components with cycle/bur towards overcoming an eventual limitation in the nup and operating point specific core 3D distribu conventional FALCON calculation approach which tions; b) to set-up the TRACE heat structures with relies on a constant ratio between fast and thermal burnup dependent thermomechanical data; c) to fluxes and which may be inadequate for BWRs implement a completely revised steadystate initial relocation by considering 198 launched among other things in the perspective of 239 because of strong axial void effects. Furthermore ization procedure in order to strengthen robust and as preparation to a LOCA transient simulation, ness and convergence of the TRACE models. the development of a model aimed at estimating Regarding TS3K itself, an alternative numerical the amount of trapped fission gas (FG) along the coupling scheme to the internal coupling mode Figure 12: Prediction of Clad LiftOff based on Gap Opening and onset of CDI Indication for Failure Figure 13: FG Release during base irradiation ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 14: COBALT Loop for Model Coupling and TRACE/S3K Steady State/Transient Analyses Figure 15: Internal Coupling External Plenum (Parallel) Coupling used so far (Fig. 15, left) was developed. With this and indicate that the scheme is operational as new coupling scheme, the underlying concept is to intended for transients not involving reverse flows. use S3K for both core neutronics and thermal However, no gain in CPU efficiency has been hydraulics while TRACE now handles only the sys observed and further studies are required to com tem TH. Through this, one intention is to over pare in more details both coupling modes for vari come the necessity to group the core TH channels ous types of BWR and PWR transients. for long transient simulations or for uncertainty analyses. Another objective is to achieve diversified Uncertainty and sensitivity analysis core TH solvers in order to better understand if the A major activity of STARS is to develop methodolo underlying reasons for predicted complex core gies for uncertainty quantification (UQ) and sensi behavior phenomena could be related to the TH tivity analysis (SA) aimed at multiphysics multi solution scheme. The new scheme developed scale bestestimate safety analyses. Evidently, this along these principles (Fig. 15, right) is referred to requires that such UQ/SA methods be first devel as external and/or plenum coupling since TRACE oped for each technical area, i.e. plant TH, core and S3K now exchange TH data at the core exit/ physics as well as fuel behavior, and this was con inlet. However, compared to classical external cou tinued during 2014. Regarding TH, the UQ study pling schemes, a parallel approach was imple for TRACE simulations of LOCA reflood continued mented with TRACE maintaining a simplified core with the completion of the STARS contribution to TH model in order to ensure TH convergence at the PREMIUM benchmark. In this context, the the boundaries between core and system. At this blindtest results from STARS on 6 Pericles reflood stage, preliminary verifications have been made tests were ranked with 4 other participants (out ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 TRACE/S3K Internal Coupling Approach (Left) and new External Coupling Scheme (Right) 199 Figure 16: two fission fragments per fission. As well, other Blind Uncertainty Quantification of Pericles RE0080 Test using TRACE constraints like charge and mass conservation have to be fulfilled between the states before the fission process {incident neutron and target nucleus} and after {emitted neutrons and fission products}. A methodology using a mathematical projector to add those constraints into the VarianceCovariance Matrix (VCM) has been implemented to the SHARKX tool. To verify this updated methodology, the uncertainties in nuclide compositions due to nuclear data and their various constituents were estimated on the basis of comparisons with exper of 17) in the top category «results well bounded». imental data from a Swiss spent fuel sample (Fig. Fig. 16 shows the verification of the MonteCarlo 17). Further assessment is under progress through envelop for the rod temperature of one of the participation to Phase 2.2 (BWR/PWR fuel assembly blindtests, assuming 34 parameters and PDFs depletion) of the OECD/NEA UAM benchmark. selected through inhouse expert judgement and preliminarily validation using open data (Feba) from PREMIUM. The main contributors to the UQ were National Cooperation identified by sensitivity analysis using Morris screen ing: the interfacial drag and wall heat transfer mod To carry out its research and scientific support els for dispersed flow film boiling and the spacers activities, the STARS project collaborates with ENSI heat transfer enhancement model. Finally, Func as well as with swissnuclear and NAGRA for opera tional Data Analysis (FDA) was employed to extract tional and waste management issues. The project the first 3 modes accounting for 90% of the vari also collaborates with other PSI laboratories as well ability: the amplitude of the temperature rise as with the Swiss federal polytechnic institutes (50%), the slope (concavity) of the decreasing ETHZ/EPFL for the elaboration and supervision of phase down to quenching (35%) and the quench MSc and/or PhD theses as well as for the realisation temperature (5%). of courses for the Nuclear Engineering Master Pro On the side of nuclear data, a new approach to gram including «Special Topics in Reactor Physics» treat fission yield uncertainties with the CASMO5 and the «Nuclear Computation Laboratory» course code was developed based on the concept of nor on reactor simulations. malization and respecting physical constraints dur ing the yield perturbation process. Indeed, as two fission product per fission are considered, when a fission yield is perturbed (increased or decreased) another one should be perturbed too (respectively decreased or increased) in order to keep a total of 200 Figure 17: Nuclide composition relative uncertainty due to crosssections (XS), Decay constants (DC) and Fission Yields (FY) without any normalization (No Norm), normaliza tion to two fission pro ducts (Norm to 2) nor malized (Norm) and normalized with 3% uncertainty for the U235 to I133 fission yield. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 International Cooperation sion activities and the further participation to a RIA fuel code benchmark were not started since after At the international level, the project collaborates replacement, higher priority was given to the con with international organisations (OECD/NEA, IAEA) solidation of reference methodologies as well as to as part of working/expert groups as well as through the transition to the new Falcon V1 code. As most international research programs. The project also of these objectives remain valid, the perspectives collaborates with the Finnish regulatory body STUK for 2015 are specified in Table 2. as well as other technical safety organisations of the ETSON network and with other research organ isations, on the one hand through e. g. the EU 7th Publications FP NURESAFE project and on the other hand, through bilateral cooperations. During 2014, such [1] I. Clifford. ENSI OnCall 2014: Analysis of bilateral cooperations were established with Seoul Steam Generator Tube Rupture (SGTR) Acci National University for the development and valida dent for Kernkraftwerk Gösgen (KKG). PSI tion of the nTRACER code. As well, the STARS proj Technical Report TM411411, 2014 ect entered a collaboration with EPRI to become [2] part of the Falcon V1 code development team. I. Clifford, O. Zerkak, A. Pautz. Posttest Analysis of OECD/NEA ROSA2 Test 4 using TRACE. Proc. of the 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Assessment 2014 and Perspectives for 2015 Operation and Safety, NUTHOS10, Okinawa, Japan, December 14–18, 2014 [3] Y. Aounallah. Assessment of TRACE against During 2014, progress was achieved with regards SingleTube PostDryout Heat Transfer Exper to most of the goals and of particular relevance is iments. Proc. of the 10th International Topical that STARS could provide scientific support to ENSI Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, in all its various technical areas. However, multi Operation and Safety, NUTHOS10, Okinawa, assembly subchannel modelling was not started Japan, December 14–18, 2014 because it was considered of higher priority to con [4] 15, 2014 assessments with sensitivity analyses. Also, the intended validation of S3K against RIA experiments A. Epiney. KKL TRACE MODEL 2014: Feed water Lines. PSI Technical Report TM4114 solidate and complement the singleassembly [5] A. Epiney, O. Zerkak. WP1.2 Higherresolu could not be launched, partly because higher tion PWR MSLB simulation D12.22 – FLICA4 emphasis was given to operational and flow tran input models for PWR MSLB analysis. PSI/ sient analyses. Finally, due to the the departure of NURESAFE Report D12.22, 2014 a scientist in the fuel area, the clad oxygen diffu Table 2: Perspectives 2015 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 201 [6] A. Epiney, O. Zerkak, A. Pautz. Uncertainty [18] H. Perrier. Development of a Hybrid Deter and Sensitivity Analysis of COBRATF for the ministic/Stochastic Depletion Scheme. PSI/ Simulation of Selected OECD/NRC BFBT Void [7] [19] L. Rossinelli, M. Hursin. H. Ferroukhi, Topical Meeting on Nuclear ThermalHydrau A. Pautz. Neutronic Data Generation for BWR lics, Operation and Safety, NUTHOS10, Oki Models, Comparison OF SERPENT and nawa, Japan, December 14–18, 2014 CASMO5. Proc. American Nuclear Society Z. Linglan, R. Puragliesi. Assessment of a 2014 Student Conference, PSU, Pennsylva STARCCM+ model for EPR/JULIETTE coolant mixing tests at stationary conditions. PSI [8] [9] nia, USA, April 3–5, 2014 [20] L. Rossinelli. Coupling of SERPENT and SIMU Technical Report TM411408, 2014 LATE3 for BWR full core simulations. PSI/ Q. Zhou. Validation and Verifcation of Open EPFL Master Thesis Report, 2014 FOAM CFD Tool for Buoyancy Driven Turbu [21] P. Mala, S. Canepa, H. Ferroukhi, A. Pautz. lent Mixing Problems in a Reactor Pressure Effects of Advanced Radial Submeshing Vessel. PSI/EPFL Master Thesis Report, 2014 Methods on Pin Power Reconstruction for an R. Puragliesi, O. Zerkak and A. Pautz. Assess EPR Core Design. Proc. Int. Conf. Reactor ment of CFD URANS Models for Buoyancy Physics, PHYSOR2014, Kyoto, Japan, Sep Driven Mixing Flows Based on ROCOM tember 28–October 3, 2014 Experiments. Proc. of the 10 International [22] A. Dokhane, H. Ferroukhi, A. Pautz. Analysis Topical Meeting on Nuclear ThermalHydrau of the OECD/NEA Oskarshamn2 Feedwater lics, Operation and Safety, NUTHOS10, Oki Transient and Stability benchmark with SIM nawa, Japan, December 14–18, 2014 ULATE3K. Proc. Int. Conf. Reactor Physics, th [10] D. Papini, C. Adamsson, M. Andreani, HM. Prasser. Assessment of GOTHIC and TRACE PHYSOR2014, Kyoto, Japan, September 28– October 3, 2014 codes against selected PANDA experiments [23] M. Demeshko, A. Dokhane, T. Washio, on a Passive Containment Condenser. Nucl. H. Ferroukhi, Y. Kawahara, C. Aguirre. Appli Eng. Design, Vol. 278, pp. 542–557 (2014) cation of Continuous and Structural ARMA [11] O. Leray, H. Ferroukhi. ENSI OnCall 2014 modeling for noise analysis of a BWR coupled Core Licensing Analyses of KKB1 Cycle 43. core and plant instability event. Ann. Nucl. PSI Technical Report TM411403, 2014 Energy, Vol. 75, pp. 645–657 (2014) [12] O. Leray. ENSI OnCall 2014 – Core Licensing [24] H. Ferroukhi. Complementary Analyses to Analyses of KKB2 Cycle 41. PSI Technical YUMOD OnCall – Assessment of SIMULATE Report TM411413, 2014 3K and Study of the Core Behaviour during [13] A. Dokhane, H. Ferroukhi. ENSI OnCall 2014 – Core Licensing Analyses of KKM Cycle 42. PSI Technical Report TM411414, 2014 202 EPFL Master Thesis Report, 2014 Experiments. Proc. of the 10th International Fast Pump RunUp Transients. PSI Technical Report TM411407, 2014 [25] H. Ferroukhi. Additional SIMULATE3K Analy [14] S. Canepa. ENSI OnCall 2014 – Core Licens ses of Fast Pump RunUp Transients – Para ing Analyses of KKL Cycle 31. PSI Technical metric Studies on Ramps and Operating Con Report TM411412, 2014 [15] H. Ferroukhi. ENSI OnCall 2014 Core Licens ing Analyses for KKG Cycle 36. PSI Technical Report TM411409, 2014 ditions. PSI Technical Report TM411410, 2014 [26] H. Ferroukhi. Technical Note – Fast Pump Run Up Transient Analysis with SIMULATE3K [16] H. Ferroukhi. ENSI OnCall 2014 – Qualitative Hot Assembly Results and Study for Cold Estimations of Core Reactivity Behaviour dur ZeroPower Conditions. PSI Memorandum ing Accident Management for KKG Cycle 36. PSI Technical Report TM411423, 2014 SBXTKACT00212.004, 2014 [27] V. Brankov, G. Khvostov, K. Mikityuk, A.Pautz. [17] H. Perrier, O. Leray, M. Pecchia, A. Vasiliev, Fuel Relocation in IFA650 LOCA Tests Based H. Ferroukhi, A. Pautz. Reactivity benchmark on Gamma Scan Data. Proc. Enlarged Halden Analysis and Code Reactivity Prediction for a Project Group Meeting, Roeso, Norway, Sep PWR Fuel Assembly. Proc. American Nuclear tember 7–12, 2014 Society 2014 Student Conference, PSU, Pennsylvania, USA, April 3–5, 2013 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 [28] V. Brankov, G. Khvostov, K. Mikityuk, A.Pautz. Analysis of Axial Fuel Relocation based on Gamma Scan data from OECD Halden Reac tor Project LOCA Tests. Proc. Water Reactor Fuel Performance Meeting WRFPM2014, Sendai, Japan, September 14–17, 2014 [29] D. Wicaksono, O. Zerkak, A. Pautz. PSI Con tribution to PREMIUM Phase IV. EPFLPSI Technical Report, 2014 [30] D. Wicaksono, O. Zerkak, A. Pautz. PSI Con tribution to PREMIUM Phase IV – PostTest Uncertainty Quantification of FEBA and PERI CLES Reflood Tests. EPFLPSI Technical Report (September 2014) [31] D. Wicaksono, O. Zerkak, A. Pautz. Sensitivity Analysis of a Bottom Reflood Simulation us ing the Morris Screening Method. Proc. of the 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation and Safety, NUTHOS10, Okinawa, Japan, Decem ber 14–18, 2014 [32] D. Wicaksono, O. Zerkak, A. Pautz. Sensitivity Exploring variability in reflood simulation results: an application functional data analy sis. Proc. of the 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation and Safety, NUTHOS10, Okinawa, Japan, December 14–18, 2014 [33] H. Ferroukhi, O. Leray, M. 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Reactor Physics, PHYSOR2014, Kyoto, Japan, September 28– October 3, 2014 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 203 LINX Thin liquid film dynamics in a condensing and re-evaporating environment Author und Coauthor(s) D. Paladino, J. Dupont, W. Bissels, G. Mignot, H.M. Prasser Institution Paul Scherrer Institut (PSI) Address CH5232 Villigen PSI Telephone, Email, Internet address +41 56 310 43 73, [email protected] Duration of the Project 2010–2014 ABSTRACT tems, coolant buffer tank used to operate the Within the LINX project, liquid film dynamics temperature controlled plates for liquid film under the effects of condensation and reevap characterization, iii) characterization of NIR oration phenomena is investigated experimen technique for liquid film measurement; iv) the tally and analytically. The main activities per PhD candidate (Julien Dupont) has written two formed in 2014 include: i) commissioning of publications based on the performed activities. LINX facility, ii) commissioning of auxiliary sys 205 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Project goals Work carried out and results obtained Steam condensation, thin liquid film formation, and reevaporation are phenomena which take LINX facility place during the evolution of postulated accidents The LINX facility consists of a 10 m3 stainless steel in LWR containment. The research activities carried vessel and can be used with steam up to 10 bar. out in various projects devoted to the safety of Implemented injection and venting lines at the top nuclear power plants, e.g. OECD/NEA SETH, OECD/ and the bottom of the facility enable the injection NEA SETH2, EURATOMROSATOM ERCOSAM of superheated steam as well as noncondensable SAMARA projects, OECD/NEA HYMERES, etc. have gas such as nitrogen or helium. shown that a correct prediction of these phenom The LINX facility was upgraded to ensure proper ena is of paramount importance for the prediction and safe operation during the experimental test of temperature in the various regions of the con campaign of the project. The upgrade consisted of tainment during a LOCA scenario and gas mixture the implementation of a new PLC system that composition (hydrogen, air, steam) predictions and allows for the control of both the facility and the containment pressure evaluations during a severe added auxiliary loop (see section below). The con accident scenario. trol system was improved to meet the current Toward the end of 2010, PSI, IRSN and ENSI have safety standard for pressurized facility with hard launched the LINX project, which combines theo ware and software interlocking devices. The con retical and experimental investigations, with the trol system was commissioned successfully with main goal to advance the knowledge on liquid film the testing of all the different controls (valves, dynamics in a condensing and reevaporating envi flowmeters, pumps, safety interlock). The facility ronment [1]. tightness was checked with pressure test of the vessel and injection lines. Figure 1: 206 3D Rendering of the newly implemented components in LINX (left): the cooling loop system outside the vessel and the cooling plates set up inside the vessel. Picture of the temperature controlled plates in the Vessel (right). ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 2: Picture of the LINX facility facing the manhole of the vessel. A risk analysis study of the facility and auxiliary Instrumentation loop was completed and passed successfully. The Wall and gas temperatures in the vessel as well as implementation of the safety equipment as well as water temperature in the inlet and outlet of each their redundancy ensures a safe working environ plate are recorded by mean of more than 200 ment during normal operation. thermocouples. As of today the facility is ready to be used with The planned experiments include both condensa steam up to 10 bar and 200 °C. tion and reevaporation conditions on the temper ature controlled plates located in the pressure ves Auxiliary loop sel. The gas species distribution inside the vessel A temperature controlled wall consisting of 9 must be well controlled and 40 new capillary sam plates was built in the pressure vessel (Figure 1, pling lines were installed to monitor the gas spe right). The plates are connected to two indepen cies concentration using a residual gas analyzer dent water loops: one cold loop linked to the de system. mineralized water network and one warm loop fed Three heat flux sensors, specifically designed for by a 2 m3 reservoir tank (Figure 1, left). The water the experiment provide measurement of the heat from the reservoir tank is heated with an additional flux directly inside the temperature control plate. loop through a heat exchanger connected to the The sensor also provides a measurement of the steam generator. An additional line is used for the absolute temperature. water injector that is used to create water film on The film dynamics is observed by mean of two the most upper plate (not shown on the picture). infrared camera: one working in the range of the As of today the auxiliary loop has been fully com Near InfraRed (NIR) to measure the film thickness missioned and is ready to be used with water at and a second in the MidWave InfraRed (MWIR) to temperature ranging from 15 to 100 °C. The entire measure the film surface temperature. Both tech auxiliary loop operates above 10 bar internal pres niques were developed, tested and validated dur sure. The volumetric flow rate in the plates ranges ing this project (see section below). from 15 l/hr to 550 l/hr. Finally a system used to collect the water on the plates and below the plates was designed and implemented in the facility to measure the conden sation rate and to avoid the accumulation of con densate at the bottom of the facility and the unde sirable reevaporation associated with. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 207 Experimental test campaign for calibration and validation of the Near Infrared (NIR) measurement technique. the spatial mapping of the transmission and the Before that the NIR technique could be used with the field of view. confidence for the LINX experimental campaign, it New theoretical and experimental developments was necessary to characterize it by performing sepa were achieved such as noise reducing algorithms as rate effect tests which allowed comparing the NIR shown in Figure 3 a new model to fit the calibration techniques with other available techniques, e.g. curve (Figure 4left) and a new method to deter corresponding thickness obtained with the NIR imaging technique for a film wetting the center of high speed liquid film sensor [2] and neutron based mine the stepchange in the reflected intensity techniques (PSI ICON Beam line) [3]. For instance between a wet and a dry surface (Figure 4right). validation tests were performed by comparing NIR Despite the fact that cold neutron imaging offers imaging of the liquid film thickness with the mea high spatial resolution, the relatively low neutron surements provided by an electrical high speed liq flux provides only time average measurements of uid film sensor [4]. A complementary validation was the liquid film thickness. The time averaged thick carried out using high spatial resolution cold neu nesses measured with both methods over the field tron imaging. This second experimental campaign of view are in very good agreement. In the region of was performed at PSI in the ICON beam line. For the a wavy film, the root mean square (RMS) of the comparison test with cold neutrons, a wavyturbu deviation between the two measurements was lent water film was created on a sandblasted alu found to be 2.3% of the thickness (Figure 5). minum sheet by spreading water at the top of the Figure 6 shows the optical set up mounted in the surface, above the measuring zone. Figure 3 depicts LINX facility. The measurement campaign inside the Figure 3: NIR imaging technique processing steps for the thickness mapping on a sandblasted aluminum sheet: a) raw transmission, b) corrected transmission, c) thickness profile. 208 Figure 4: Calibration results on a sandblasted alumi num surface: (left): new model accounting for internal reflections in the film allows for a better fitting of the calibration points; (right) film drying me thod to determine the proportional factor Kdry which characteri zes the step change in intensity between a wet and a dry surface, ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 5: Comparison of the time average film thickness measured with the NIR imaging technique (a) and with cold neutron imaging (b); difference between the two methods (c). Figure 6: Optical instrumentati on in the LINX facility. (Left): NIR and MWIR techniques, (right): op tical access with glass windows for NIR in the bottom and sapphire for MWIR in the top, (center): illumination spot covering the field of view for NIR film thickness measure ments viewed through the man hole. Figure 7: Film transmission (left) and surface tempera ture (right) mapping in the LINX facility. 209 pressure vessel foresees two upgrading steps cation of new component specifications (e.g. pre regarding the optical measurements: 1) film thick conditioning and control of cooling plates) and for ness mapping in the presence of steam with heat assessing the setup of the measurement tech and mass transfer between the liquid and the air, 2) niques. additionally temperature mapping of the film sur Figure 7 is related to a shakedown test in LINX, in face by means of a second camera sensitive to ther which the NIR and MWIR cameras were used simul mal radiation in the MidWave InfraRed (MWIR). taneously to verify their applicability to the LINX The experimental campaign in LINX has been started configuration. For this test, water was injected at recently with shakedown tests aiming at the verifi the temperature of 50 °C to create a liquid film on ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 the wall (cooling plate). The LINX facility was filled The conference paper focused on the description with only air at about 30 °C. Also, the cooling plates of the NIR measurement technique and assessed and the facility wall remained at 30 °C. Although the spatial resolution by comparing with the cold both cameras were not perfectly synchronized, both neutron measurement conducted at the ICON the film transmission (which is related to the film beam facility at PSI. thickness) and the noncalibrated surface tempera In the paper submitted to the journal is developed ture mapping were recorded. Figure 7 shows a par an analytical model for light intensity attenuation tially wetted surface where a spatial correlation through a liquid film in the configuration of a back between film thickness and surface temperature lighting on a diffuse wall. In addition it gave an can be observed. extensive description of the measurement tech On the left picture, the darker zone are related to nique and experimental set up and reported the stronger absorption therefore higher film thickness first series of measurements for adiabatic condi while on the right picture darker zones represent tions with a direct comparison with the conduc low emission zone where temperature is lower. tance based wall mesh sensor technique that was initially presented at the NURETH15 conference. Publications The combination of the written papers represent a scientific achievement and confirm the recognition of the potential associated with this newly devel Julien Dupont (PhD student in LINX) has written in oped measurement technique from the scientific 2014 two new publications, based on the activi community. ties performed to characterize the NIR measure Also, in perspective for 2015, the experimental ment technique [5, 6]. campaign recently started in the LINX facility, will continue. The experimental matrix for the PhD pro National Cooperation gram will include three series of tests. The first series will focus on the characterization of falling liquid film, for a range of liquid injection flow rates. The LINX project is carried out with the national Then a series of tests will focus on the liquid film participation of ENSI. The ETHZ is the hosting insti dynamics under condensation conditions. Finally a tution for the PhD program and Prof. HorstMichael series of tests will be performed to characterize Prasser is the PhD student supervisor. liquid film under the effect of reevaporation phe nomena. It is foreseen that the PhD program will International Cooperation The LINX project benefits also from the participa be completed in 2015. Acknowledgments tion of IRSN (France), which provides support/ 210 review to the overall project. Finally, the LINX proj The authors gratefully acknowledge Dr. Ahmed ect research topic had some synergies with the Bentaib from IRSN and Dr. Werner Barten from EURATOMROSATOM ERCOSAMSAMARA proj ENSI for reviewing the research work reported in ects (2010–2014) and with the OECD/NEA the present progress report. HYMERES project. Assessment 2014 and Perspectives for 2015 References [1] «LINX Thin liquid film dynamics in a condens ing and reevaporating environment», ENSI Re In 2014, Julien Dupont (PhD student) has written search report 2011, ENSIAN7871, ISSN two scientific publications [5, 6]; one that he pre 16643151, pages 219–228; ENSI Research sented at the conference NUTHOS10 (2014) and Report 2012, ENSIAN8301, ISSN 16643151, the second that was submitted to Experiments in pages 215–224; ENSI Research Report 2013, Fluids journal and is currently under review process ENSIAN8779, ISSN 16643151, pages 213– (2014). The paper presented in NUTHOS10 219. received the Best paper Award. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 [2] M. Damsohn and H.M. Prasser, «Highspeed liquid film sensor for twophase flow with high spatial resolution based on electrical conduc tance», Flow measurement and instrumenta tion, Vol. 20 (2009), 1–14. [3] J. L. Kickhofel, R. Zboray, M. Damsohn, A. Kaestner, E. H. Lehmann and H.M. Prasser, «Cold neutron tomography of annular coolant flow in a double subchannel model of a boiling water reactor», Nuclear Instruments and Methods in Physics Research Section A: Accel erators, Spectrometers, Detectors and Associ ated Equipment, vol. 651, no. 1, p. 297–304, 21 September 2011. [4] J. Dupont, G. Mignot and H.M. Prasser, «Near Infrared Film Thickness Measurement», pro ceedings of the NURETH15 conference, Pisa, Italy, 2013. [5] J. Dupont, G. Mignot and H.M. Prasser, «Characterization and Validation of the Near Infrared Film Thickness Profile Technique», proceedings of the NUTHOS10 conference, Okinawa, Japan, 2014. [6] J. Dupont, G. Mignot and H.M. Prasser, «Two dimensional mapping of falling water film thickness with near infrared attenuation» sub mitted to Experiments in Fluids, 2014. 211 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 MELCOR further development in the area of air ingress and the effect of nitriding Author und Coauthor(s) Leticia FernandezMoguel, Sanggil Park, Terttaliisa Lind, Jon Birchley, Bernd Jäckel Institution Paul Scherrer Institute Address 5232 Villigen, Switzerland Telephone, Email, Internet address +41 56 310 2634, Leticia.Fernandez[email protected], http://www.psi.ch Duration of the Project 2013–2017 ABSTRACT Until recently it was believed that nitrogen did It has long been recognized that overheated not play a major role as an active chemical spe cladding undergoes exothermic oxidation in cies, instead its main effect was considered to steam, leading also to generation of hydrogen. be the accelerated oxidation. Recent experi Under such circumstances the oxidation rate ments have shown that the reaction with nitro would typically be limited by the comparatively gen can result in extensive formation of zirconi slow rate of oxygen diffusion through the ox um nitride (ZrN) which contributes very signifi ide layer which builds up on the cladding sur cantly to both the heat generation and fuel rod face. However, exposure to air can lead to degradation, in particular if the oxygen has accelerated oxidation since the effect of nitro already been sufficiently consumed. gen degrades the oxide layer which hence The current project addresses the active roles of becomes a less effective barrier, resulting in nitrogen and ZrN formation in the air oxida faster oxidation kinetics. The oxide layer typi tion modeling by means of a coupled analytical cally becomes porous and can break away, a and experimental investigation. A nitriding process known as breakaway oxidation. As model will be developed and formulated to be well as faster oxidation, the nitrogen also pro implementable into the reactor system analysis motes faster and more complete degradation codes such as MELCOR and SCDAP. of the cladding, leading to more widespread destruction of the fuel rods and exposure of the fuel itself. 213 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Project goals al. [13–14] have studied the degradation of Zir caloy4 in an air environment at high temperatures The goal of the project is an oxidation/nitriding considering a nucleation and growth model for model development which can be implemented nitrogen affected zones, but the understanding of into nuclear system analysis codes (e.g. MELCOR or the process was not progressed further since the SCDAP). In order to develop a nitriding model, the role of nitrogen was taken into account as an auto following steps are required: catalytic effect and the ZrON ternary phases were Thermodynamic analysis: This step focuses on not considered to understand the process. understanding the nitriding process at the micro The knowledge collected in the cited studies has scale. This is supported by analyses of the phase helped to identify two major roles of nitrogen dur compositions within the zirconiumoxygen ing air oxidation. nitrogen ternary system, based on available lit Cladding degradation by forming a micro porous erature and thermodynamic data. and macro cracked oxide due to the volume Separate effect tests: Literature findings on the changes. available separate effect tests; identify the main Exothermic heat release from the nitride forma parameters that will be useful to develop a tion and reoxidation. nitriding model. Perform series of independent The current nitriding models employed in system separate effect tests to validate the proposed analysis codes are still purely empirical and phe model. nomenological. They are based on ZrO binary sys Kinetic analysis: Literature finding on the avail tem and partly on ZrN binary system. Thus, only able data, identify missing data. binary compounds, ZrO2 and ZrN, are involved in a Model development: Develop a nitriding model nitriding process. Besides, most of the current by integrating the observations of the thermo models miss several nitrogen effects (i.e. further dynamic analysis, the separate effect tests, and cladding degradation by nitriding, exothermic heat the kinetic analysis. releases from nitride formation and reoxidation, The present project is a coupled analytical and and hydrogen generation from nitride reoxidation experimental work in the frame of PhD thesis work by steam during reflood) as it was shown in the by Sanggil Park. Thus, the analytical work is per recent QUENCH air ingress experiment benchmark formed at PSI under the supervision of Dr. Leticia [15]. FernandezMoguel and the experimental work is A PhD started in September 2013, in order to conducted at Karlsruhe Institute of Technology address the lack of knowledge on the nitriding ef (KIT) being supervised by Dr. Martin Steinbrück. fects. The goal of the thesis is to develop a nitriding model which could be implemented in nuclear Work carried out and results obtained reactor system analysis codes such as MELCOR. The PhD work plan for developing a nitriding model is shown in image 1. For the first year of the PhD work, a survey of the 214 Air ingress scenarios are a concern for the nuclear literature and experimental data as well as ther industry. There are situations where air ingress sce modynamic analyses were performed. The study narios may occur: during a severe accident the aimed to identify the nitriding process which may reactor pressure vessel could fail and air could occur at a microscale level and that may not be ingress [1–2]; during mid loop operation when the observed in posttest examinations with conven reactor coolant system is usually opened to the tional methods used in the nuclear field (e.g. Sepa containment [3] or in spent fuel facilities such as rate Effect Test). pools and dry casks in either the event of loss of Literature of the ZrON system in the nuclear field cooling or handling and transport accidents [4–5]. is scarce, while ZrON system has been studied for Many separate effect tests have been performed in the application of electrical devices such as thin the past to study the influence of nitrogen effect film in semiconductors [16] and fuel cell fabrication during oxidation. The studies have mainly been [17]. Based on these literature findings, the ZrON performed with fresh Zircaloy4 cladding samples; ternary system thermodynamics, experimental and E110 [6–12]. These data and ThermoCalc calculations, possible mech tests have helped to reach a macroscopic under anisms for oxidation in presence of nitrogen has standing of the process. More recently, Lasserre et been identified: but also M5®, Zirlo TM ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Image 1: PhD thesis work plan The nitriding process begins from the metal Provided oxygen is still available, all zirconium oxide interface by incorporating the nitrogen gas oxynitrides and ZrN are reoxidized by releasing into the substoichiometric oxide and the oxy the nitrogen gas which is available for further gen/nitrogen stabilized αZr. After solubility lim nitriding. Thus, the heterogenous ZrON layer is its of the interfacial system have been exceeded, finally oxidized to ZrO2 by simultaneous nitrid the ioniccovalent zirconium nitride, Zr3N4 is ingreoxidation process. firstly formed. From the nitridingreoxidation process, three main The Zr3N4 is in metastable state and thus it leads reactions are identified; solidgas nitriding, solid to oxide/nitride metastable system close to the solution nitriding and the reoxidation as shown in interface. Image 2. From the metastable system, nitrogen rich oxyni As shown in image 2, nitrogen gas is firstly incor tride phase of γZr2ON2 is formed and then the porated (step 1); The incorporated nitrogen solu nitrogen rich part of Zr3N4/γZr2ON2 is developed tion promoted the nitriding process (step 2) and near the interface. then nitrogen is released (step 3) due to reoxida Above 800°C the Zr3N4/γZr2ON2 is decomposed tion of the nitrides. into ZrN, βtype zirconium oxynitrides and The air oxidation process begins (step 1) from the mZrO2. However it should be noted that this pure Zr metal (or zirconium alloy). O2/N2 is dis hypothesis is based on literature studies. Cur solved by the metal forming αZr(O,N). When the rently, Raman investigation is ongoing in order to solubility limit is reached oxide is formed. Near the prove the existence of the mention components. oxide/metal interface a thin layer of tZrO2 is Once the nitrogen gas is dissolved, the nitriding formed, nitrogen is incorporated into the tZrO2 at process becomes accelerated by the reaction low oxygen partial pressure. between solid solution nitrogen and solid solu During step 2, the activation energy of the reaction tion oxygen. Firstly, nitrogen gas should be dis decreases by the nitrogen solid solution. The incor sociated and absorbed in either metal or oxide, porated nitrogen stabilizes the cZrO2 from the because the activation energy of the nitrogen tZrO2 until the solubility limit (6%) of oxygen gas – metal (or oxide) is higher than that of nitro vacancies in the anion site of the cZrO2. The nitride gen solid solution – oxygen solid solution. is firstly formed near the interface from the satu 215 Image 2: Schematics of the nitridingreoxidation process ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Image 3: Flow chart of the con ceptual mechanism of nitriding process 216 rated cZrO2 and/or the saturated αZr(O,N). After micro porous nature of oxide scale, it is likely that the first nitriding formation, the nitriding process if oxygen is available, it will easily diffuse through continues if the partial pressure ratio on the nitro the degraded oxide scale and it will trigger reoxida gen/oxygen (pN2/pO2) is in the ZrN stable region. tion. From the reoxidation, zirconium oxynitrides The nitrogen gas acts like a catalyst by accelerating and nitrides are decomposed and reoxidized with the whole reaction. In reality, nitrogen is not a cat around 42% volume expansion. alyst since it forms nitrides and oxynitrides. Additionally, the oxide scale experiences local However, if oxygen is newly available, the nitrides stresses and it leads to crackings by releasing the and oxynitrides are reoxidized and they would be stresses. Thus, pores would be interconnected with transformed into zirconium oxide (step 3). Since the grain boundaries and lateral cracks [19]. The oxygen is a stronger oxidation agent than nitrogen, coalescence of pores at grain boundaries and inter nitrides and oxynitrides are only stable at very low connection with the lateral cracks would result in oxygen partial pressure [18]. This situation would the open diffusion pathway of the air [19–20] and be likely in spent fuel accident sequences, where it would gradually accelerate the reaction kinetics. nitrogen, oxygen and steam mixtures are likely. N2 is a product in the reoxidation process and it Based on the collected information, a conceptual would be released from the reoxidized layer mechanism of nitriding process is proposed as through the porous gaps, in that way it would be shown in the flow chart (image 3). This will be the available for the further nitriding. starting point for the model development. The nitridingreoxidation may take place iteratively During the nitridingreoxidation process, in addi if oxygen is still available and selfsustained by the tion to the thermodynamic changes, there are me newly generated nitrogen until the whole scale is chanical changes associated to the phase transfor fully reoxidized to the ZrO2. However, the selfsus mations as shown in image 4. tained loop could be terminated if oxygen is From the nitriding, around 32% volume shrinkage unavailable or the cladding is fully oxidized. has occurred and it would lead to micro porous The first year of the PhD work included the first and less coherent oxide scale. In other words, the theoretical approach which attempted to describe protective oxide layer is degraded. Due to the the detailed nitriding process by integrating ZrON ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 literature studies, tests data, and thermodynamics oxide scale is developed mainly by mZrO2, but a calculations. small quantity tZrO2 is formed close to the In summary, three possible mechanisms have been metal/oxide interface as a very thin layer [21]. identified in order to explain the accelerated kinetics The tetragonal phase is preferentially located observed during oxidation in presence of nitrogen: near the interface by the following reasons [22]: Selfsustained nitridingreoxidation process. – high compressive stress Nitriding reaction is not significant in pure ni – low grain size trogen environment with fresh Zirconium metal. – the presence of defects However, nitrogen will play a role in mixed envi If the volumefree energy difference between ronments (i.e nitrogen/oxygen or nitrogen/ tZrO2 to mZrO2 becomes greater than the com steam) or when the Zirconium has been previ pressive strain energy at critical thickness, the ously preoxidized. There are two possible loca tZrO2 transforms to mZrO2 with 4.56% molar tions were nitriding take place: Near the inter volume expansion [23]. Once the oxide thickness phase and at the external oxide surface. exceeds the critical thickness, the stress built in – Nitriding is likely to occur near the oxidemetal this outer layer from the critical level does no interface at local oxygen starvation conditions. longer sufficiently stabilize the tZrO2 near the In this case nitrogen can react mainly with interface [24]. Thus, tZrO2 transforms to the αZr(O,N) (i.e. the Zirconium metal has oxygen thermodynamically stable mZrO2 near the inter and nitrogen dissolved in it) and partly with face. Because of the larger volume of the mZrO2 Zirconium oxides. than the tZrO2, the mZrO2 applies the emer – Nitrogen can react with the external zirconium gent tensile stress to the underlying tZrO2 and oxide surface only in case of nearly pure N2 this tensile stress causes the cracks to be trig environment. Thus, nitrogen is incorporated to gered. This crack tips propagate to the Zr/ZrO2 the surface oxide layer by forming the external interface as the oxidation proceeds due to the nitride layer. Reoxidation is likely to happen successive formation of the mZrO2 at the crack when oxygen is sufficiently available to reoxi tips [23]. Thus, the compressive stress is relieved dize the nitride and the nitriding is selfsus at the free surface and hence the radial cracks tained by newly generated nitrogen during the initiate from the free surface toward the inter reoxidation. face along the grain boundaries. Once the oxide Sudden kinetic transition. In the case of oxida layer is cracked, the gases could access easily to tion of fresh Zircaloy in the presence of nitro the oxidemetal interface through the radial gen, first the oxygen should be consumed before cracks and it would lead to the sudden kinetic the nitrogen can play any role. Oxygen and, to a transition from the parabolic to accelerated lin minor degree, nitrogen are dissolved into the ear kinetic rate. This phenomenon is delayed in metal Zr, and after saturation some of the oxy pure oxygen/steam environment. However, in gen contributes to develop the oxide scale. The the presence of nitrogen, the sudden kinetic Image 4: Mechanical changes during the nitriation reoxidation process ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 217 transition will take place earlier than in pure oxy gen/steam environment due to the volume mis Assessment 2014 and Perspectives for 2015 matches between nitride and oxide near the interface [10, 12]. The role of nitrogen on the The work is progressing according to the plan. The kinetic transition is explained as a gradual kinetic following tasks were performed until the end of transition. 2014. Gradual kinetic transition. During the selfsus Thermodynamic analysis: the work started with a tained nitridingreoxidation process, there are review for relevant literature and data on oxi continuous phase transformations between the dation in presence of nitrogen. The most influen oxide and nitride. From the nitriding, pores are tial processes in the nitride formation as well as the developed by volume shrinkage. On the other gaps in the data were identified during the litera hand, these pores are interconnected during the ture review. The most influential process are the reoxidation by volume expansion. The coales phase transformations during air oxidation in the cence of pores at grain boundaries and intercon ZrON ternary system. Thus, conceptual mecha nection with the lateral cracks would result in nism of nitriding process is developed by integrat the open diffusion pathway of the air. Thus, the ing ZrON literature, tests data and thermody oxide has been progressively degraded by a namic calculations within the first year of PhD porosity development and interconnection dur study. The first publication was made based on the ing the selfsustained nitridingreoxidation pro results of the first research task, thermodynamic cess. This gradual kinetic transition may be the analysis. The conference paper was prepared for cause of the accelerated reaction kinetics. the presentation at the NuMat 2014 conference The study forms a foundation on which to develop (The Nuclear Materials Conference) in US on 27–30 a nitriding model for nuclear reactor system analy October 2014. The title of paper is «A mechanism sis codes. For the second year of the PhD work, of nitriding process in the ZrON system during air separate effect tests and Raman spectroscopy oxidation». investigation will be performed at KIT in order to Separate effects tests: several sets of separate support the assumptions made in the present anal effect tests were performed at KIT during Novem ysis and hence the nitriding model development. ber to December 2014 to support the model devel opment. The first series of experiments was aimed National Cooperation to identify the trigger condition for the nitride for mation and the subsequent reoxidation of the nitrides. The second series was designed to con The student is enrolled at ETHZ and is supervised by firm the mechanism of nitridationreoxidation self Prof. Prasser/ETHZ. sustainability. In addition, Raman spectroscopy measurement is planned to investigate the phase International Cooperation compositions of the oxide scale in detail. Model development: from the review of current air oxidation models, the weaknesses and limitations 218 The PhD work is performed in collaboration with were identified. In addition, the main mechanisms KIT. The PhD candidate had a first stay in KIT where which may play an important role in the model he learned to perform thermodynamic calculations development were identified. The model develop for the materials (ThermoCalc. software) with a ment is ongoing in parallel with the experimental support from the KIT researchers. The first year of work. PhD work has been performed with frequent meet A preliminary air oxidation model will be devel ings and email communications. For the second oped in 2015 and validated against independent year of PhD work, the experimental work is ongo data. Further publications and presentations are ing at KIT since November until December 2014. expected from the experimental work and the On the other hand, an air oxidation research com model development. munity has been formed by PSI, EDF, GRS, IRSN, KIT and IBRAE. The mentioned partners participate actively in seminars and workshops in order to share the state of the art of the air oxidation exper imental studies and modelling. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Publications [10] C. Duriez et al., Zircaloy4 and M5® high temperature oxidation and nitriding in air, S. Park, The role of nitrogen during air oxidation, Journal of Nuclear Materials 380 (2008) 19th International QUENCH Workshop, KIT, 19–21 30–45 November 2013 [11] C. Duriez et al. Separateeffect tests on zirco S. Park, L. FernandezMoguel, M. Steinbrück, J. nium cladding degradation in air ingress situ Birchely, H.M. Prasser, H.J. Seifert, A mechanism ations, Nuclear Engineering and Design 239 of nitridation process in the ZrON system during (2009) 244–253 air oxidation, NuMat 2014: The Nuclear Materials [12] C. Duriez et al., Reaction in air and in nitro Conferences, 27–30 October 2014, Florida, US gen of preoxidized Zircaloy4 and M5® clad S. Park, Overview of the air oxidation kinetic mod dings, Journal of Nuclear Materials 441 eling, 20th International QUENCH Workshop, (2013) 84–95 11–13 November 2014, KIT, Germany [13] M. Lasserre et al., Study of Zircaloy4 clad ding air degradation at high temperature. 2103 21 st International Conference on References Nuclear Engineering, ICONE21, Chengdu, China [1] D. A. Powers et al., A review of the technical [14] M. 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SAND2005–6006. 220 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Analysis of the accident in the Fukushima Daiichi nuclear power station Author und Coauthor(s) Leticia Fernandez Moguel, Jonathan Birchley Institution Paul Scherrer Institute Address 5232 Villigen, Switzerland Telephone, Email, Internet address +41 56 310 2634, Leticia.Fernandez[email protected], http://www.psi.ch Duration of the Project 2013–2014 ABSTRACT tion task is a challenging one because only lim During the major accident occurred at the ited measurement data exist about the condi Fukushima Daiichi nuclear power station in tions inside the reactors March 2011, three units of the nuclear power One of the important expected outcomes is an plants suffered extensive damage to the reac evaluation of the likely endstate of the reactor tors and buildings. It is widely believed that all core which will help the owner of the damaged three reactor cores experienced some melting. plant, the Tokyo Electric Power Company Paul Scherrer Institute (PSI) is taking part in an (TEPCO) to plan the removal of components Organisation for Economic Cooperation and from the reactor containment and the final Development (OECD) project, Benchmark decontamination. The exercise will advance Study of the Accident at the Fukushima (BSAF) the understanding of severe accident phenom to reconstruct the events that occurred at the ena and contribute to further refinement of in March 2011. Eleven institutes from eight the computer models used to perform the countries are participating. PSI is performing simulations. The exercise will continue until simulation of Unit 3, using the MELCOR code September 2014. It is expected that results by developed in the USA for simulation of whole each of the participants will be discussed at the plant accidents and made available to PSI via final meeting, with a view to formulating a col cooperative exchange agreement with the US lective view of the accident sequences and Nuclear Regulatory Commission. The simula reactor endstates. 221 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Project goals dent data and uncertainties. The simulation task is difficult for all participants because so many of the The events at the Fukushima Daiichi station under components including measurement devices were lined the need for maintaining vigilance in nuclear not functioning normally, so that much of the plant power operation but also a continued improve data are incomplete or uncertain. Nevertheless, the ment in our understanding of severe accident most reliable or/and complete data for Unit 3 were behaviour and of the modelling tools used for acci identified. The main data that have been used for dent analysis. BSAF (OECD/NEA/CSNI, 2014) thus the present analysis are (TEPCO, 2014): provides an opportunity to exercise our modelling The times at which the hydrogen explosions tools and expertise in use. BSAF also focusses took place in each unit. attention on issues concerned with reactors with The pressure history in the reactor (RPV) and in design features in common with the Fukushima the containment (Drywell/Wetwell, DW/WW) Daiichi units. have been identified as fairly complete and reli The generic goals of BSAF are: able data, which is fortunate because this serves To extend the assessment base for code applicabil a trail of footprints that point to what was hap ity to full scale commercial reactor plants and pening. hence to identify areas for further improvement. The times and rates of fresh or sea water injec To address severe accident and accident manage tion (by means of fire engine pumps) into the ment issues that were identified directly following reactor system, though unfortunately the rate of Fukushima Daiichi. delivery to the reactor itself is uncertain. The specific goals of BSAF are: The time when the operators vented the con To simulate the accident evolution for the tainment to control the pressure and hence period of six days after the initiating event, avoid catastrophic containment failure, though and hence reconstruct as well as possible the event unfortunately it is uncertain if all the venting sequence. operations were successful and the percentage To estimate the likely endstate of the reactor of the valve opening is unknown. units, in particular the cores, in order to help plan The water level measurement is available but it is the future investigation, decontamination and subject to gaps and uncertainties. decommissioning operations. The analysis was performed using a generic MEL PSI participation is defined by the specific goals COR 2.1 (SNL, 2008) input model based on peach of BSAF, concentrating on Fukushima Daiichi bottom power plant (SNL, 2012), (Carbajo, 1994). unit 3. The input was adjusted to the specifics of Fuku shima. An initial calculation was performed and series of sensitivity cases were performed in order Work carried out and results obtained to address the uncertainties.The input was imported into the visualisation tool SNAP in order to facilitate overview and manage analysis tasks. 222 The first step to perform the analysis was to make All participants performed a case using the same an extensive review of the available technical data, set of boundary conditions; this case was de namely plant design, boundary conditions, acci signed as Common Case (CC). A progression of Table 1 Case HPCI HPCI CST to WW AWI Venting Forced venting DW leakage Penetration failure T LH leakage CC CC CC CC CC – – – – C0 working no – – – – – – C1 degraded no – – – – – – C2 degraded yes CC CC no no – – C3 degraded yes Adjusted Nominal no no – – C4 degraded yes Adjusted Adjusted yes no – – C5 degraded yes Adjusted Adjusted no yes 1273 no C6 degraded yes Adjusted Adjusted no yes 950 big C7 degraded yes Adjusted Adjusted no yes 950 small ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 modified cases (C0–C7) were performed in at reproduced (figures 3 and 4). However, the exact tempt to obtain the best estimate (BE), named the amount of water injected is uncertain and is very case that best reproduce the available measure sensitive to the calculated thermalhydraulic RPV ments (e.g. pressure histories of the reactor pressure conditions (i.e. pressures, temperatures and water vessel, drywell (DW) and wetwell (WW); down inventory) at specific times. comer (DC) water levels and the observed hydrogen All cases assumed that HPCI operation started explosion time. The performed cases as well as their 00:25 h before the time reported by TEPCO. This main assumptions are shown in table 1. assumption was necessary in order to reproduce A summary of the main findings during the analy the observed pressure drop (figure 3) in the mea sis is presented in the following sections: sured data. The calculation results suggest that the sprays were not enough to decrease the pressure RCIC and HPCI operation in the DW/WW as shown in figure 4 (C0 and C1). The prescribed RCIC and HPCI water flows for the The assumption that water was injected in 2 occa CC would be insufficient to recover to the levels sions from the CST to the WW, in addition to the measured. They are barely enough to take care of sprays, was necessary in order to reproduce the decay heat. A modified case was proposed, where pressure in the DW/WW (C2). In consequence, it the injected water was tuned manually, meaning seems likely that this action took place. However, the flow rates were adjusted according to the this action was not reported by TEPCO. It is also response of the water level, attempting to repro possible that the lack of spatial resolution in the duce in the calculation what the operators did. This model for the WW influence the results, thus it is case was designated as C0. The flow rates for identified as an issue for further study. steam extraction and water injection during RCIC After 29:00 h, the DC water level measurement and HPCI operation are presented in figures 1 and stopped, the next available measurement was at 2 respectively. The assumed flow rates simulate ca. 37:00 h and it is below the Top of Active Fuel how the operators are understood to have used (TAF). In consequence, it is likely that the HPCI the systems to control the RPV water level, in this water injection stopped at some time after 29:00 h way the thermalhydraulic response during RCIC but the exact time when this happened is very and early part of the HPCI operation was well uncertain. Had the HPCI continued to inject water Figure 1 (left): Steam and water flow rates during RCIC operation Figure 2 (right): Steam and water flow rates during HPCI operation 223 Figure 3 (left): RPV pressure during RCIC and HPCI operation Figure 4 (right): DW/WW pressure during RCIC and HPCI operation ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 5 (left): Downcomer collapsed water level during RCIC and HPCI operation Figure 6 (right): Hydrogen generation before depressurisation Figure 7 (left): Vented mass Figure 8 (right): Alternative water injection 224 to the RPV, the DC water level wouldn’t have hydrogen generation. Around 45 kg of hydrogen decreased as it was shown with C0 (figure 5). In were produced prior to depressurisation. Reactor contrast C1 assumed that HPCI water injection pressure vessel depressurization was reported at gradually stopped while steam was still extracted. 42:41 h, but would appear from the pressure mea C1 reproduces very closely the observed DC col surements to have been initiated earlier. In the lapsed water level and the pressure in the RPV and present analysis depressurisation was assumed to supports the theory that the HPCI water injection have occurred at 42:08 h, i.e. in order to match the was degraded after ca. 29:00. The onset of hydro drop of pressure in the RPV. gen generation by cladding oxidation started In principle, the venting should increase the pres before depressurisation in the cases which assumed sure in front of the rupture disk in the vent line and degradation of the HPCI operation (C1, C2). These open a path for gases straight to the stack. How cases reproduced the RPV pressure and the DC ever, the buildup of H2 in the upper part of the water level very closely to the measurements, rein reactor building points strongly to failure of isola forcing the theory that the water injection to the tion of the vent line. It was therefore assumed that RPV stopped while steam was still being extracted all the venting had leaked to the building by routes during HPCI operation. C2 was able to reproduce not completely identified and that the rupture disk very closely the pressure in the RPV and DW as well did not burst. C2 used the prescribed valve open as the downcomer collapsed water level (figures ing areas for the common case (CC). In this case 5); therefore the continuation of the study will be the fraction of the opening area for motor valve solely based on C2. However, it is uncertain if the (MO) situated before the rupture disk is only 3.5% HPCI could have started earlier than reported. and it was assumed that 100% of either the large Therefore it was identified as one uncertainty that venting valve (LV) or the small valve (SV) in the should be address in future analysis. venting line where opened according to the reported timeline. For C3, the only difference is Depressurization, alternative water injection and venting that the MO fraction opening was assumed to be According with the calculations, core degradation timeline was used as guidelines, but the exact tim started at ca. 40:30 h, indicated by the onset of ing and opening fraction were adjusted by using larger ca. 60% and for C4 and C5 the venting ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 the measured WW and DW pressure response as a On the other hand the assumed AWI for C2 was target. Additionally, for C4, it was assumed that enough to mitigate the accident progression as the the large valve was as well opened in the time that collapsed water level in the DC was recovered after only the small valve was reported to be opened (i.e. ca. 48:00 h (figure 10); however this was not referred as forced venting) whereas C5 assumed observed in the FU3 sequence and is not consistent that the small valve never opened instead DW leak with the observed events later. The mismatch with age occur. The mass of steam and hydrogen that the pressure measurements further confirm that reached the top of the building either by venting not all the water that was injected reached the (FLMFLOW_914) or DW leakage (FLMFLOW_903) RPV. The assumed AWI for C3, C4 and C5 allow to is presented in figure 7. reproduce the observed water level up to 66 h and In parallel to the venting, the Alternative Water the pressure signature was best reproduced by C4 Injection (AWI) started by means of the fire en and C5 where both venting and AWI were adjusted. gines. It is known when the operators reported to have injected water to the RPV, as well as the RPV failure, venting vs. DW leakage amount of water that they injected per day, but the The hydrogen generated by C2, C3 C4 and C5 is actual amount that reached the RPV is uncertain. presented in figure 11. An explosion was observed C2 used the prescribed values from the CC whereas at U3 building at 68:14 h. which is attributed to for C3, C4 and C5 the AWI was adjusted following hydrogen generated by oxidation of metallic com the pressure and the collapsed water level in the DC ponents in the degraded core of unit 3. However it as guidelines. The AWI is presented in figure 8. is uncertain how the hydrogen made its way to the The proposed venting for C2 over predicted the reactor building. One possibility is a leakage from pressure in the DW/WW (figure 9), whereas C3 the venting line during the time before the explo under predicted it, indicating that a fraction in sion, when only the small valve was reported to be between 3.5–100% of the MO should have been open. Although, the cases which considered this opened in order to reproduce the pressure data. venting (C2 and C3), didn’t reproduce the increase The pressure was very closely reproduced with C4 of pressure in the DW/WW. C4 assumed that ini and C5 where venting was adjusted. tially the small valve didn’t open and that shortly Figure 9 (left): DW/WW pressure during AWI and venting Figure 10 (right): Downcomer collapsed water level during AWI and venting 225 Figure 11 (left): Hydrogen generation Figure 12 (right): Integral hydrogen reaching the building ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 13: Explosive conditions calculated in the building 226 before the explosion the valve opened. However, leakage equivalent to 0.016 m2, this second DW the small valve by its own doesn’t seem to have failure assumes that the bolts never recovered been sufficient to predict the large drop in pressure completely again and that a small leakage of ca. at ca. 68 h. Therefore it was assumed that the large 0.002 m2 remained for the rest of the transient. was opened as well. The small leakage area is equivalent to the size of Another possibility is a leakage from the DW to the the small valve. The integral leaked mass by either top part of the reactor building. This is possible if the venting or DW leakage in the hours before the internal overpressure is higher than the design pres hydrogen explosion can be seen in figure 12. sure of ca. 0.5 MPa to cause the restraint bolts from Combustible hydrogen conditions were calculated the head flange to weaken and open a leakage path in the reactor building with C4 and C5 (figure 13) (Hessheimer and Dameron, 2006). According to the at about the time of the observed explosion (ca. measurements, there are four occasions when the 68:14 h.) in FU3; in contrast in the C3, with no DW pressure in the containment is higher than or equal leakage but venting leakage through the small to the design pressure of 0.5 MPa. Shortly after valve in the venting line, the hydrogen concen depressurisation, at ca. 42:00 hours, a pressure spike trations in the building doesn’t seem to have been of ca. 0.62 MPa was observed for a short period of enough to produce the explosion at the observed time. According to the calculations the containment time. Moreover, the MELCOR model uses a very depressurisation can be fully explained by venting coarse nodalisation to calculate the concentration and is in agreement with the time reported by the in the building. It may be that locally the concentra operators. The second pressure spike was observed tion was even higher, in the hydrogen detonation at ca. 46:00 hours, but this spike was not captured regime. Furthermore, the integral amount of hydro by any of the calculations and only venting was gen leaked into the building in C3 was only ca. 350 kg assumed. The pressure was around 0.5 MPa and occurred progressively between 62:00–78:00 h, between 64:00–69:00 and 72:00–74:00 h, and it is C4 predicted that ca. 400 kg where released to the likely that the longtime operating near or slightly building very shortly before the explosion and C5 higher than design pressure in addition to the two released very quickly ca. 700 kg of hydrogen at ca. previous events where the design pressure was 68:14 h. The previous observations give strong reasons exceeded may have caused the bolts to weaken to believe that DW leakage was a major factor in the and DW leakage to occur. C5 is based on this sce buildup of hydrogen that led to the explosion. The nario. It is assumed that the first DW leakage took final part of the analysis will be solely based on C5. place at ca. 68:11 h and that the leakage was ini tially equivalent to an area of 0.04 m2 and then it PCV failure, in- vessel vs. ex-vessel was reduced as the pressure decreased causing the The previous sections were devoted to the analysis leak to stop. A second event of DW leakage was of the invessel core degradation and the hydrogen assumed to take place at ca. 74:00 h, with an initial explosion. The RPV may have failed, thus despite ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 the continued AWI after 80:00 h, the water level in tration failure occur at 955 K but the size of the the DC was never observed to increase. However, penetrations were small and the leakage was the exact time, the extent or mode of the failure (if forced to be just a fraction of ca. 1.0% of the full any) is unknown. The present section makes an assembly. attempt to evaluate the possibility of RPV failure by For C6 and C7 penetration failure was predicted in penetration failure. rings 1 and 2 at ca. 68:57 h. In C6, the leakage was The largest contribution to the total penetration big enough to allow all the water injected to go area is the control rod drive housing. The area of out of the RPV. The measured pressures between the breach following ejection from a single failed 84:0096:00 h were overestimated (figure 15) and penetration is 0.012 m2, corresponding to the all the debris which were relocated to the lower internal flow area of a single control rod drive head (ca. 80 tons) were ejected into the cavity (fig channel of diameter 123.4 mm. In the input model ure 16). Nonetheless, the C6 is considered a it is supposed that one such failure might occur in bounding case (i.e. the maximum amount of each of the COR radial nodes if certain tempera corium that may have been on the cavity floor). In ture is reached at the location of penetration. In contrast C7, with the leakage of ca. 4 kg/s, allowed C5, the MELCOR default penetration failure tem to reproduce the observed level measurement and perature of 1273 K was assumed, but this case remarkably close the pressure in the DW/WW (fig didn’t predict any penetration failure. In conse ures 14 and 15, respectively). In this case, the quence, the water level started to increase as soon debris remained inside the reactor in the lower as water injection was again available (ca. 74:00 h) head (figure 16). as it can be observed in figure 14. For C6 it was The assumed area of the penetration leakage as considered that penetration failure occurs at tem well as the temperature failure criteria was crucial, peratures of 955 K. C7 also considered that pene thus it makes the difference between an invessel Figure 14 (left): Downcomer collapsed water level during AWI and venting Figure 15 (right): DW/WW pressure during awi and venting Figure 16: Downcomer collapsed water level during AWI and venting ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 227 (with or without RPV water leakage) or an exvessel Best agreement with measured data (i.e. pressure scenario. It is not certain if any of the debris/molten in the RPV and DW/WW as well as collapsed water material were expelled out to the cavity, but the level in the DC) was achieved by adjusting bound case that predicted the closest the measurements ary conditions relative to nominal values. In any had the debris remaining inside the RPV (C7). case some uncertainty remains concerning the Therefore, C7 was the case submitted for the actual values. The calculations with adjusted AWI final report as the Best Estimate (BE). These and venting are the ones that reproduced the best results indicate some likelihood that most of the the accident signatures. Delivery of 100% of AWI debris remained inside the RPV. However, the calcu pumped water to the reactor system would seem lation of penetration failure is stochastic and its highly unlikely. The calculations results point out occurrence greatly dependent on the failure param that only 30–60% of the nominal AWI was reach eters assumed by the user in MELCOR (i.e penetra ing the reactor. Furthermore, there is a high indica tion failure temperature, size of the penetration). tion that the small valve in the venting line didn’t Furthermore, the predicted state of the core after 6 open, had it opened the pressure in the DW/WW days of transient is still not fully stable; any possible wouldn’t have increased as observed. reduction in the amount of water injected could The calculations suggest that there were two con further damage the core. The prediction or not of tributing pathways for hydrogen transport to the RPV failure has been identified as one of the main reactor building: leakage bypass to the building code limitations thus the assumptions made by the during venting of the WW and DW leakage. Prob code user influence greatly the results. ably both pathways took place at different times. The assumption of leakage from the DW to the 228 Conclusions reactor building during a period before the The Fukushima Unit 3 sequence was simulated observed explosion gave the best agreement for with the severe accident code MELCOR 2.1. The DW and WW pressure signatures at this time, as CC failed to reproduce the accident signatures well as the large accumulation of hydrogen in the from an early stage. An initial case was performed upper compartment of the reactor building. There instead using the reported actions performed by may have also been a pathway for transport to the the operators (C0). This case was adjusted stepby reactor building via the venting line, but it do not step by means of modified cases in order to obtain seem sufficient on its own to explain the DW and one case or a set of cases which best replicate the WW pressure response. measurements at the plant, and therefore are A large amount of the core in form of debris seems expected to best describe the accident sequence in to have been relocated to the lower head. Vessel unit 3. The main findings for the FU3 analysis are failure is highly suspected to have taken place, but listed below: the results leave uncertainty in the size of the RCIC seems to have operated normally when avail breach and the amount of core material ejected. It able, whereas it is very likely that HPCI degraded is not possible from the present analysis to esti after ca. 29:00 h. The calculated results indicate mate the exact amount of corium ejected from the that for a period only steam was being extracted RPV. The proposed cases C6 and C7 are believed to and no water was being injected, but the exact be bounding with the actual quantity somewhere time when water was no longer injected to the in between. RPV is uncertain. In consequence hydrogen gen The predicted state of the core after 6 days of tran eration by cladding oxidation is believed to have sient is still not fully steady; any possible reduction started before depressurisation of the RPV. Addi in the amount of water injected could further dam tionally, it is likely that water was injected from CST age the core. to WW during the HPCI operation in order to Although, all the available measurements (i.e. RPV, decrease the pressure in the containment, albeit DW/WW pressure and DC water level) were there was no mention of that action in the opera remarkably well reproduced by C7, there are still tor records. According to the calculation, sprays on remaining uncertainties in some of the boundary its own wouldn’t have been enough to decrease conditions assumptions, chosen nodalisation and the pressure. However, due to the model uncer models as well as the uncertainty of measure tainties, alternative causes of the pressure decrease ments at certain periods of time. Codetocode should be evaluated in future studies. comparison analysis as well as comparison with different assumptions made in similar analysis with ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 MELCOR or with other codes would be required to common case simulation was submitted to IAE on address the uncertainties and to draw final conclu time by end of May 2014. The final best estimate sions on the final state of the core. calculation was submitted in August 2014. From The fission product release is not part of the pres these calculations the OA, IAE, compiled a draft ent analysis but conclusions drawn by the present report, which was sent to the participant mid study about the leakage will be the departure November 2014. The report will be reviewed and point in the evaluation of the fission release in the finalised by end of 2014. The final meeting for phase II of the project. Transport via venting of the BSAF phaseI have taken place 24–26th November WW is unlikely to have carried a large quantity of 2014. The final meeting was immediately followed particulate material as that would largely be by the kickoff meeting of BSAF PhaseII, from retained in the liquid. Transport via DW leakage 27–28th November 2014. It is intended that phase would be expected to have carried any particulate II will address the open issues remaining from the present in the gas and hence a potentially much phaseI, special attention will be taken to the trans larger release of aerosolborne fission products port of the Fission Product Release during this such as cesium to the environment. It is therefore phase of the project. crucial to reach an understanding of the transient from the hydraulic pathways point of view before any detail analysis of the FP can start. The future Publications analysis of the fission product releases may shed additional light on the final state of the reactor and Submitted: FernandezMoguel, L. and Birchley, J. consequently the natural continuation of the pres Analysis of the accident in the Fukushima Daiichi ent study. nuclear power station Unit 3 with MELCOR_2.1 Annals of Nuclear Energy. National Cooperation References None. [1] Carbajo, J.J., 1994. MELCOR sensitivity studies International Cooperation for a lowpressure, short term station black out at the Peach Bottom plant. Nuclear Engi neering and Design (152) 287–317. The project is coordinated by the OECD Nuclear [2] Hessheimer, M. F., Dameron, R. A. 2006. San Energy Agency (NEA). The Operating Agent (OA) is dia National Laboratories. Containment Integ Japan Atomic Energy Agency (JAEA) who is techni rity Research at Sandia National Laboratories. cally supported by the Japan Institute of Applied An Overview. U.S. Nuclear Regulatory Com Energy (IAE). The eleven participants (from Japan, mission. Office of Nuclear Regulatory Research. France, Germany. Korea, Russia, Spain, USA, and Washington, Switzerland (PSI)), each cooperate formally with CR6906. SAND20062274P NEA and OA. There is informal cooperation between the participants. DC 20555000. NUREG/ [3] OECD/NEA/CSNI 2014. Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station. https://www.oecdnea.org/ Assessment 2014 and Perspectives for 2015 jointproj/bsaf.html [4] Sandia National Laboratories (SNL), 2008. MELCOR Computer Code Manuals Vol. 2: Ref erence Manual. Version 2.1. NUREG/CR6119, For the OECD BSAF project, the progress during Vol. 2, Rev. 4. Albuquerque September 2008. 2014 has been slower than originally planned. The [5] Sandia National Laboratories (SNL) 2012. timeframe of the project was extended until the end StateoftheArt Reactor Consequence Analy of 2014. Despite the delay in the OECD BSAF proj ses Project, Volume 1: Peach Bottom Inte ect, PSI work has progressed according to the plan. grated Analysis. USNRC NUREG/CR7110, Vol. A definitive common case calculation (CC), plus 1 2012 Albuquerque, New Mexico 87185. best estimate and appropriate sensitivity calcula NUREG/CR7110, Vol. 1 tions were performed in the first half of 2014. The ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 229 [6] TEPCO, 2014. Information Portal for the of Fukushima Daiichi Accident Analysis and De commissioning Activities (https://fdada.info/), downloaded on 29.09.2014: https://fdada. info/accident/databaseforaccidentanalysis/ measured 230 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Risk Oriented Approaches and Melt-Structure-Water Interactions Phenomena in LWR Severe Accident Author and Coauthor(s): P. Kudinov, W.M. Ma, W. Villanueva, A. Goronovski, S. Yakush, M. Davydov, A. Konovalenko, D. Grishchenko, S. Basso, S. Thakre, L. Manickam Institution: Royal Institute of Technology (KTH) Address: Roslagstullsbacken 21, 10691 Stockholm, Sweden Tel, Email, Internet address: +46(0)855378821, [email protected], www.kth.se Duration of the Project: January 1, 2014 ~ December 31, 2014 ABSTRACT The report discusses substantial advances and The central aim of the MSWI (MeltStructure insights which were achieved during 2014 for Water Interaction) project at Royal Institute of (i) development of riskoriented approach, (ii) Technology (KTH) is to develop risk oriented invessel debris coolability, remelting and ves accident analysis frameworks for quantifying sel failure modes; (iii) particulate debris spread conditional threats to containment integrity for ing; (iv) exvessel debris coolability; and (v) a Nordic type BWR reference plant design. The analysis of steam explosion impact on contain research activities are divided into four sub ment structures and its sensitivity to melt tasks, tightly interconnected with each other: release conditions. (1) risk evaluation and synthesis (RES); (2) melt ejection mode (MEM); (3) debris coolability map (DECO); and (4) steam explosion impact map (SEIM). Guidelines for experimental and analytical activities in the MEM, DECO and SEIM subtasks as well as integration of devel oped methods and produced data in ROAAM frameworks provided by RES. 231 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Project goals Work carried out and results obtained Nordic BWR severe accident management strategy employs reactor cavity flooding to terminate ex 1. Progress in RES Activity vessel accident progression. Success of the SAM strategy is contingent upon melt release con The challenge for application of Risk Oriented Acci ditions from the vessel which determine (i) proper dent Analysis Methodology (ROAAM) to Nordic ties and coolability of the bed, as well as (ii) po BWR is the complexity of tightly coupled transient tential for energetic steam explosion. Complex phenomena and scenarios which limit the effec interactions between stochastic accident scenarios tiveness of heuristic approaches to a priori identifi and deterministic phenomena hinder resolution of cation of the key physics, judgment about impor the exvessel coolability and steam explosion tance and impact of timing and coupling of the issues. Risk Oriented Accident Analysis Methodol phenomena and scenarios on the accident pro ogy (ROAAM) that marries probabilistic and de gression and outcome, and problem decomposi terministic approaches is considered as an ade tion. In order to overcome the challenge further quate tool for addressing these issues. The central the ROAAM+ process is developed for coherent aim of the MSWI (MeltStructureWater Interac construction and adaptive refinement of risk tion) project at Royal Institute of Technology (KTH) assessment framework, and necessary knowledge is to develop risk oriented accident analysis frame [1]. A schematics of the ROAAM+ framework for works for quantifying conditional threats to con Nordic BWRs is presented in Fig. 1. tainment integrity for a Nordic type BWR reference The focus of RES is on the process of development plant design. There are four subtasks, tightly inter and refining of the ROAAM+ framework. The aim connected with each other: (1) risk evaluation and of the process is to achieve (i) completeness, (ii) synthesis (RES); (2) melt ejection mode (MEM); (3) consistency, and (iii) transparency in the review of debris coolability map (DECO); and (4) steam the analysis and its results. A twolevel coarsefine explosion impact map (SEIM). Guidelines for exper iterative analysis approach is proposed. First, fine imental and analytical activities in the MEM, DECO resolution but computationally expensive methods and SEIM as well as integration of developed are used in order (a) to provide better understand methods and produced data in ROAAM frame ing of key phenomena and their interdependen works will be provided in RES (risk evaluation and cies, (b) to identify transitions between qualita synthesis). The report highlights only main results. tively different regimes and failure modes, and (c) More detailed description of project achievements to generate reference data. The fineresolution can be found in the relevant publications [1–16]. codes are run independently, assuming wider pos sible ranges of the input parameters. Second, a set of coupled modular frameworks is developed connecting initial plant damage states with respec tive containment failure modes. Deterministic pro cesses are treated using surrogate models based on the data obtained from the fineresolution 232 models. The surrogate models are computationally efficient and preserve the importance of scenario and timing. Analysis carried out with the complete frameworks helps to identify risk significant and Fig. 1: ROAAM+ framework for Nordic BWR. Grouping and classification of failure secenarios Plant damage state PSAL1 EOP SAMG +Timing Core Relocation [SM] Debris Formation Remelting Vessel failure [SM] Melt Eiection Mode [SM] Exvessel debris bed formation and coolability [SM] Exvessel steam explosion [SM] Failure domain Failure probability Failure probability Failure domain ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Fig. 2: MELCOR nodalization of the Nordic BWR (left), mass of reloca ted debris to the lower plenum as a function of time for different accident scenarios. unimportant regimes and scenarios, as well as lead to significant variations of the properties of ranges of the uncertain parameters where fine relocated debris bed in this domain. Two resolution data is missing. This information is used approaches are being developed for the core relo in the next iteration of analysis with fineresolution cation SM using ANNs and the database of FM models, and then refinement of (1) overall struc solutions. The preliminary results show that the ture of the frameworks, (2) full models (FM) and methods can predict core relocation in most of the surrogate models (SM), and (3) their interconnec scenarios. Clustering and classification analysis tions. Such iterative approach helps identifying was developed to characterize results obtained in areas where additional data may significantly the multidimensional scenario space [4]. Further reduce uncertainty in the fine and coarseresolu development of the FM database and SM is neces tion methods, and increase confidence and trans sary in order to predict other important parameters parency in the risk assessment results. Details of of core relocation, such as composition of the the approach are presented in [1]. Further experi debris for all initial plant damage states. ence of practical application of the framework and Vessel Failure and Melt Ejection frameworks (Fig. 1) process will be accumulated in the preliminary risk have been further developed. The DECOSIM FM is assessment of the containment failure. used for porous debris beds while the PECM ANSYS FM is implemented for nonporous (cake) 2. Progress in MEM Activity debris beds. Extensive analysis with the PECM ANSYS has been carried out using properties of the bed determined by the input from the core reloca Full model (FM) of core relocation framework (Fig. tion SM. The FM analysis data has been gene 1) has been developed using MELCOR code. Plant ralized to facilitate the development of surrogate damage states and accident scenarios are based on submodels for prediction of (i) failure timing, (ii) the PSAL1 data [2]. GAIDPSA [3] and MATLAB melt mass, and (iii) melt superheat. For scenarios tools are used for sampling and populating the and assumptions covered by the current database, database of the FM solutions.. More than 103 acci the prediction of the FM output parameters has dent scenarios have been simulated with MELCOR shown to be feasible with relatively simple SM (Fig. 2). The results indicate that depending on the approximations. In Fig. 3 results of the vessel scenario and timing of safety systems recovery, failure timing predictions for different debris core degradation most likely results in small (less bed configuration with FM are presented. Res than 10 tons) or very large (more than 200 tons) pective surrogate model is based on regression relocation of debris. The number of scenarios with analysis for nondimensional failure timing intermediate (from 10 to 200 tons) mass of relo Fo = t ∙ ksolid ⁄ ρ ∙ Cp ∙ L2 , where ksolid, ρ and Cp are cated debris is relatively small. The domain where debris thermal conductivity, density and heat such scenarios are located overlaps with the capacity respectively, L is a length scale. Further FM domain of very large relocation, meaning that analysis is needed to cover uncertain scenarios and small variations in the scenario parameters can parameters. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 233 Fig. 3: Database of full model results for vessel failure timing (left), and nondimensional vessel failure timing SM vs FM solution (right). Fig. 4: Melt fraction at time t=3 hours in the initially dry debris bed. M = 200 t, d = 2 mm 234 M = 150 t, d = 1 mm M = 100 t, d = 1 mm The DECOSIM FM can provide information on the tor) code capabilities were extended to solve coolability of the debris bed as a function of parti energy equations for the liquid, gas, and solid cle size as well as time histories of temperature and phases in order to simulate (i) debris bed coolability melt fraction [5]. DECOSIM results show that, once in subcooled pool, taking into account hydrostatic the mean particle diameter exceeds 1 mm, there water head on the saturation temperature in the are good chances that initially quenched debris pool, (ii) postdryout coolability of the debris bed. bed will be either coolable, or dried out first but However, no melt pool formation model is imple followed by reflooding of the dry zone. For initially mented yet. A model for particulate debris bed dry debris bed with particles larger than 1 mm, spreading derived from the PDSC experiments has water ingress along the vessel walls rapidly isolates been implemented in DECOSIM. Two computa the hot zone from the walls and locations of con tionally efficient surrogate models have been trol guide tubes and instrumentation guide tubes developed and validated against DECOSIM (full welding; remelting, if at all, is most probable to model) predictions. Namely a surrogate model occur in the upper zone (Fig. 4). Debris beds with (SM) for prediction of the dryout in a nonflat 1 mm particles are not coolable, whether initially debris bed, and a model for prediction of the max quenched or dry; the drag in the bed is very high, imum temperature in a bed with a dry zone [6]. so that water ingress is hindered or stopped, lead The surrogate model for prediction of dryout has ing to formation of massive remelting zone in the been used in extensive sensitivity, uncertainty and bottom part of the debris bed (Fig. 4). Additional risk analysis by evaluating the conditional dryout work is needed to couple DECOSIM with vessel probabilities. The uncertainties in the ranges for (i) wall failure analysis in order to determine mode particle size and (ii) the slope angle of the debris and timing of failure. bed are deemed to be the most important con tributors to the uncertainty of the risk. Therefore, 3. Progress in DECO Activity the most effective way to reduce the uncertainty in debris coolability would be research on the clarifi cation of possible ranges of the slope angle and Significant progress has been achieved towards the particle sizes and consideration of correlations main goal of DECO activity, i.e. development of the between small particle diameters and high slope debris bed formation and coolability map [6], [7], angles which can results in an unacceptable 27% [8], [9], [10],. DECOSIM (Debris Coolability SIMula probability of dryout. Experiments and numerical ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 simulations performed in this project indicate that spreading debris bed; (iii) for 2 mm particles, debris small particles are prone to spreading over the pool bed is coolable, regardless of particle spreading. basemat by several physical mechanisms, including Further studies are necessary in order to quantify interaction with the largescale circulation flows in the effect of the uncertainties in the particle the pool, and selfleveling of debris bed due to spreading model and the effect of the dry zone on boiling and vapor release in the bulk of porous debris bed spreading and coolability. layer. This means that the probability of having a Agglomeration surrogate model has been further small particle diameter and a steep slope angle developed and validated against VAPEXP full simultaneously would be less than that of having a model results and DEFORA experimental data. The tall bed with large particles, or a flat bed with small model is based on decomposition of initial tightly particles, limiting thus the probability of dryout coupled problem into a set of loosely coupled ones occurrence. Further quantification of such correla (i.e. jet breakup, particle sedimentation, cooling tions should be addressed in the future work. and solidification, agglomeration) that can be Analysis of post dryout debris coolability with linked together through initial and boundary con DECOSIM suggest that in all the cases with particle ditions. Several parameters in the SM model are diameters of 3 mm, temperature stabilization calibrated, using analytical assessments and data occurred, while for the smallest particles (1 mm) from the full model in order to take into account steady temperature rise is observed at a rate pro phenomena and dependencies, which are not portional to specific power W. Preliminary DECO modeled explicitly in the SM. Comparison of the SIM simulations have been carried in order to results predicted with the full and calibrated SM investigate the effect of lateral debris bed spread suggest that SM provides acceptable accuracy ing on coolability (Fig. 5). It has been shown that (i) obtained with about hundred times smaller com for 1 mm particles, debris bed remains non putational effort [7]. coolable, temperature escalation is observed with A series of confirmatory DEFORA experiments has or without particle spreading; (ii) for 1.5 mm par been carried out with ZrO2WO3 simulant material ticles temperature stabilization is observed, for in order to investigate debris formation and Fig. 5: Selflevelling of debris bed. Left: initial shape (white line) and after 30 minutes (color map), d=1mm, W=160 W/kg, color map represent the void fraction; Right: maximum temperature in debris bed. 235 Fig. 6: Selflevelling of debris bed. Left: validation of the universal closure for particle flux; Right: cumulative probability of the debris bed maxi mum height for diffe rent time moments. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Fig. 7: Spearman rank correlation coefficient plotted for various in put parameters (left); impulses from uncertainty calculati ons (right) agglomeration phenomena and to produce data 4. Progress in SEIM Activity for development and validation of the models. The 236 data on particle size distribution, debris bed poros Sensitivity and uncertainty analysis of Nordic BWR ity and agglomeration is in good agreement with flooded drywell cavity has been carried out using the previous DEFORS, DEFORA and FARO tests. MC3D code in order to estimate the steam explo On average, larger particles were obtained with sion loads on the surrounding walls. The consid ZrO2WO3 melt than with Bi2O3WO3, size distribu ered sensitive parameters are the initial/boundary tions for both melt simulant materials are within parameters, melt physical property and code the ranges of size distributions observed in FARO parameters. Maximum impulse on wall is used tests. The difference between particle sizes in the from output results for the analysis and also the tests with free falling jets was found to be insig liquid droplet melt mass in water which indicates nificant. There is a tendency to form slightly larger the amount of melt participating in explosion. A particles only in the tests with submerged nozzles Spearman rank correlation is used, which is a rank where melt is released under water with initially ing technique of input and output variable, show small jet velocity. Initial jet velocity also seems to ing the sensitivity of input variables on the output have no visible effect on the fraction of agglomer results. Fig. 7a shows the ranking coefficient plot ated debris. ted for various input parameters. A spearman rank Particulate debris spreading that drive selflevelling correlation coefficient is calculated for every input of the debris bed has been investigated both variable. Higher value of coefficient shows higher experimentally and analytically in order to develop sensitivity of the parameter on the output results. understanding of key physical processes and pre The recognized least sensitive parameters are dictive capabilities for analysis of reactor accident therefore eliminated from the parameters list. This progression [8], [9], [10]. PDSC (closures) experi modified list of parameters is then considered for mental database obtained in separate effect tests the following uncertainty analysis using Propaga was generalized and a universal nondimensional tion of Input Errors (PIE) method. closure has been proposed for determining particle This approach represents statistical variation of the flux as a function of the local slope angle and gas input parameters, together with their uncertainties, velocity. Developed closure has been used in a in order to reveal the propagation of errors through standalone 1D code for modeling of debris bed the code. The amount of parameters to be varied selflevelling in plant accident conditions and also can be theoretically unlimited. Fig. 7b shows the implemented in DECOSIM code. The 1D debris impulses results from the uncertainty calculations, spreading model has been used for extensive sen which are the maximum impulse over the wall. It sitivity and uncertainty analysis. Further reduction clears that the range of the impulses approximately of uncertainty in extrapolation to prototypic acci varies between 30–60 kPa.s, whereas, the mean dent conditions requires extension of the PDSC value of the output result is 45 kPa.s. At most 25% database to particles of different properties, mor uncertainty variation in input parameters showed phologies and size distributions. approximately 70% total variation in the impulse values. In this way, the sensitivity analysis followed by the uncertainty analysis of a Nordic BWR cavity is ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 carried out using MC3D code. The uncertainty in stratified configuration. Experimental findings analysis is to be refined and extended to different suggest that the risk of stratified steam explosion type of parameter distribution and new sensitive might need a reassessment. parameters which may not be covered in the pres ent study. The exvessel steam explosion impact map (SEIM) 5. Progress in MISTEE Experiments framework has been developed in order to con nect melt ejection mode and pool parameters with The objective of the MISTEE experiments is ori steam explosion loads on the containment struc ented towards addressing separate effects such as tures [11]. Even 1D FCI codes are too computation the material effect boundwith the steam explo ally expensive given large number of uncertain sion phenomena. Although, the potential of scenario and modeling parameters for direct appli MISTEE methodology was raised for refractory cation in the SEIM framework for uncertainty and material testing (up to ~1500 °C), previous studies risk analysis. Development of the SM relies on a have confirmed the criticality of performing exper database of solutions generated by a 1D FCI code iments with high temperature binary oxide materi TEXAS. Sensitivity study is used to identify the list als/prototypic corium melts. of the influential input parameters that should be For the purpose of performing single droplet steam used in surrogate model development. A method explosion experiments with prototypical corium ology for SM development has been proposed and melts, various designs of the facility (called MISTEE applied. Preliminary analysis provides cumulative HT) and feasibility studies of prototypes have been probability density of the explosion impulse for the conducted for hightemperature melt preparation jets of different diameters (Fig. 8). The ongoing and molten droplet delivery. After a series of test work is focused on integration of the SM into the ing, qualification/calibration of the designs and top level of the ROAAM+ framework. Application prototypes which were necessary to develop the of 1D code requires an additional method for cal infrastructure with good instrumentation, the old culating loads on containment structures. furnace developed for low temperature MISTEE Experiments carried out on high temperature melt experiments is replaced by a induction heating of pouring into a shallow pool [12] resulted in several tungsten crucible placed inside of multiple concen spontaneous steam explosions in stratified melt tric zirconia tubes as thermal screens and hermetic coolant configuration. Formation of meltcoolant quartz chamber blown by an inert gas. The setup premixing layer was observed in the tests, which is is designed to allow wellcontrolled hightempera in apparent contradiction with the previous ture melt preparation, singledrop delivery at high assumptions about stability of the meltcoolant temperature and precise measurements. The mol interface. The assumption was central for conclu ten mixture is levitated inside the crucible by exert sion about low risk of energetic steam explosions ing a force through upward inert gas stream to Fig. 8: Explosion impulse cumulative distribution (50 000 samples) for 140mm and 300mm jet diameter ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 237 oppose the gravity. The melt retention (through Publications the aerodynamic levitation) and discharge (by cut ting off inert gas stream) is controlled by a quick [1] P. Kudinov, S. Galushin, S. Yakush, W. Villanueva, acting pneumatically controlled 3way valve which V.A. Phung, D. Grishchenko, N. Dinh, is installed under the bottom of the crucible. The «A Framework for Assessment of Severe new design has enabled an operating temperature Accident Management Effectiveness in Nor higher than 2200 °C. dic BWR Plants,» Probabilistic Safety Assess ment and Management PSAM 12, June, International Cooperation Honolulu, Hawaii, Paper 154, 2014. [2] P. Kudinov, S. Galushin, A. Goronovski, and W. Villanueva, «RES1: Definition of a Refer The activities in the MSWI Project at Royal Institute ence Nordic BWR Plant Design and Plant of Technology (KTH) are jointly supported by APRI Damage States for Application of ROAAM to (consortium of the Swedish Nuclear Authority SSM Resolution of Severe Accident Issues,» and Swedish nuclear power companies), ENSI, Research Report, The Eighth Framework of European Union (NUGENIA Technical Area 2) and Accident Phenomena of Risk Importance NKS (Nordic Nuclear Safety Research). (APRI8), Division of Nuclear Power Safety, Royal Institute of Technology (KTH), Stock Assessment 2014 and Perspectives for 2015 holm, Sweden, April 04, 2014. [3] P. Kudinov, Y. Vorobyev, M. SánchezPerea, C. Queral, G. Jiménez Varas, M. J. Rebollo, L. Mena, J. GómezMagán, «Integrated Deter Substantial progress has been achieved in the ministicProbabilistic Safety Assessment project on development of the risk assessment Methodologies», Nuclear España, 347, frameworks. In RES task further development of the ROAAM approach (ROAAM+) has been pro Enero, pp.32–38, 2014. [4] posed. Risk assessment platform and integration Grouping and Classification of Scenarios in of the full and surrogate models are under devel Integrated DeterministicProbabilistic Safety opment. The core relocation, invessel debris Analysis», PSAM12, Honolulu, USA, June coolability, vessel failure and melt ejection studies 22–27, 2014. are central for understanding of the modes and [5] S. E. Yakush, W. Villanueva, S. Basso and timing of melt release scenarios and respective Kudinov P., «Simulation of Invessel Debris exvessel accident progression consequences. The Bed Coolability and Remelting,» The 10th DECO study is focused on development and vali International Topical Meeting on Nuclear dation of (i) models for prediction of the debris ThermalHydraulics, Operation and Safety bed properties, (ii) DECOSIM code for investiga (NUTHOS10), Okinawa, Japan, December 14–18, Paper 1281, 2014. tion of feedbacks and selforganization processes in the debris bed formation and coolability, and 238 S. Galushin, P. Kudinov, «An Approach to [6] S.E. Yakush and P. Kudinov, «A Model for (iii) uncertainty and risk assessment in coolability Prediction of Maximum PostDryout Temper of the debris bed in prototypic accident condi ature in DecayHeated Debris Bed,» Proceed tions. The SEIM study is assessing the impact of ings of the 22nd International Conference on steam explosion on containment structures and Nuclear Engineering, ICONE22, July 7–11, provides advanced sensitivity analysis of the Prague, Czech Republic, ICONE2231214, impact to the conditions of melt release. In 2015 2014. research efforts will be concentrated on further [7] P. Kudinov and M. Davydov, «Development integration of the developed models within the of Surrogate Model for Prediction of Corium framework of risk oriented accident analysis for Debris Agglomeration,» In Proceedings of Nordic type BWRs. ICAPP2014, Charlotte, USA, April 6–9, Paper 14366, 2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 [8] S. Basso, A. Konovalenko and P. Kudinov, [16] Thakre S., Ma W., «3D Simulations of the «Sensitivity and Uncertainty Analysis for Hydrodynamic Deformation of Melt Droplets Predication of Particulate Debris Bed Self in a Water Pool», Annals of Nuclear Energy, Leveling in Prototypic SA conditions», In Pro Vol. 75, pp. 123–131, 2015. ceedings of ICAPP2014, Charlotte NC, USA, [9] [17] Thakre S., Manickam L., Ma W., A numerical April 6–9, paper 14329, 2014. simulation of jet breakup in melt coolant S. Basso, A. Konovalenko and P. Kudinov, interactions, Annals of Nuclear Energy, Vol. «Development of scalable empirical closures 80, pp. 467–475, 2015. for selfleveling of particulate debris bed,» In Proceedings of ICAPP2014, Charlotte NC, USA, April 6–9, Paper 14330, 2014. [10] A. Konovalenko, S. Basso, and P. Kudinov «Experiments and Characterization of the TwoPhase Flow Driven Particulate Debris Spreading in the Pool,» The 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydrau lics, Operation and Safety (NUTHOS10), Okinawa, Japan, December 14–18, Paper 1257, 2014. [11] D. Grishchenko, S. Basso, P. Kudinov, and S. Bechta, «Sensitivity Study of Steam Explosion Characteristics to Uncertain Input Parameters Using TEXASV Code,» The 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydrau lics, Operation and Safety (NUTHOS10), Okinawa, Japan, December 14–18, Paper 1293, 2014. [12] P. Kudinov, D. Grishchenko, A. Konovalenko, A. Karbojian, S. Bechta, «Investigation of Steam Explosion in Stratified MeltCoolant Configuration,» The 10th International Topi cal Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation and Safety (NUTHOS10), Okinawa, Japan, December 14–18, Paper 1316, 2014. [13] Thakre S., Li L., Ma W., «An Experimental Study on Coolability of a Particulate Bed with Radial Stratification or Triangular Shape», Nuclear Engineering and Design, Vol. 276, pp. 54–63, 2014. [14] Thakre S., Manickam L., Ma W., «A numeri cal simulation of jet breakup in melt coolant interactions», The 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation and Safety (NUTHOS10), Okinawa, Japan, December 14–18, 2014. [15] Thakre S., Ma W., «An experimental study on the coolability of stratified debris beds», Proceedings of ICAPP 2014, Charlotte, USA, April 6–9, 2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 239 Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung Autor und Koautoren S. Mayer, F. Assenmacher, M. Boschung, G. Butterweck, J. Eikenberg, E. Hohmann, M. Jäggi, A. Karcher Beauftragte Institution Paul Scherrer Institut, Abteilung Strahlenschutz und Sicherheit, Sektion Messwesen Adresse CH5232 Villigen PSI Telefon, EMail, Internetadresse +41 56 310 2338, [email protected], www.psi.ch Dauer des Projekts 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2015 ZUSAMMENFASSUNG Aeroradiometrie in Betrieb genommen, wäh Im Berichtsjahr gab es im Rahmen des Projekts rend der diesjährigen Aeroradiometrieübung «Zusammenarbeit in der Strahlenschutzfor ARM2014 erprobt und anhand von Messflügen schung» verschiedene Teilprojekte zu bearbei mit dem bestehenden System verglichen. ten, die Weiterentwicklungen auf den Gebie Weiterhin wurden radiochemische Methoden ten der Dosimetrie, Strahlenmesstechnik und und Messtechnik für die Bestimmung von Akti Radioanalytik darstellen. niden weiterentwickelt und in Bezug auf die Experten der Sektion Messwesen wirkten aktiv Anwendung bei Rückbauprojekten optimiert. in verschiedenen internationalen Arbeitsgrup Das Messwesen hat an insgesamt acht Ver pen der Technischen Kommission 85 der Inter gleichsmessungen in den Bereichen Radioana nationalen Standardorganisation ISO und lytik und Dosimetrie teilgenommen. Die Ergeb EURADOS («European Radiation Dosimetry nisse erfüllen bis auf eine Ausnahme die Anfor Group») mit. Die Mitarbeit bei der ISO erstreckte derungen. sich dabei auf wesentliche Revisionen der Nor Im Berichtszeitraum wurden zwei Master menwerke. Arbeiten betreut und erfolgreich abgeschlos In Zusammenarbeit von NAZ, ENSI und PSI sen. wurde ein neu beschaffter Detektor für die 241 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Projektziele (14/15) KlingnauProjekt: Bestimmung der Sedimentationsrate mit 210Po/210Pb Gemäss den Vereinbarungen zur Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung wurden für 2014 (14/16) ad hoc Probleme des ENSI nach folgende Projektziele mit dem ENSI vereinbart: Absprache mit dem Projektleiter (14/1) Fachbegleitung von Studenten (Nachwuchsförderung im Strahlenschutz Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse (14/2) Mitarbeit bei der internationalen Normung in der Strahlenmesstechnik (14/1) Fachbegleitung von Studenten (Nachwuchsförderung im Strahlenschutz) (14/3) Weiterentwicklung und Optimierung Im Berichtszeitraum wurden zwei Masterarbeiten eingeführter Messmethoden in KKW betreut: Die Eichstelle betreute eine Masterarbeit in Zusam (14/4) Anwendung der GENIE2000 und menarbeit mit der RWTH Aachen (Studiengang ISOCS/LABSOCSSoftware in der Nuclear Safety Engineering). Ziel der Arbeit war die γSpektrometrie Kalibrierung eines Spektrometers zur Messung von Röntgenspektren mit mittleren Energien von 12 (14/5) Einführung von neuen Techniken keV bis 250 keV. Dafür wurde ein CadmiumTellu und Methoden und deren Weiterentwicklung rid Detektor beschafft und in Betrieb genommen. in der Dosimetrie Die energieabhängige Detektorantwort wurde an hand eines geometrischen Modells durch das (14/6) Mitarbeit in EURADOSProgrammen Monte CarloMethoden berechnet und durch ein mit direktem Bezug zu aktuellen Frage empirisches Modell an Messdaten angepasst. Erst stellungen in der Schweiz Messungen der Spektren an der Röntgenanlage der PSIEichstelle zeigten Unterschiede zwischen (14/7) Begleitung der Aeroradiometrie den Simulationen basierend auf den in der ISO übungen mit Berichterstattung Norm 4037 publizierten Diagrammen der spektra len Photonenfluenz und den gemessenen Spek (14/8) Charakterisierung von Strahlenschutz tren. Eine Analyse dieser Unterschiede legt den messmitteln und Dosimetern Schluss nahe, dass die in der Norm publizierten Di agramme eher qualitativen als quantitativen Cha (14/9) Bestimmung von Aktiniden aus rakter besitzen. Die Masterarbeit wurde im Dezem Strahlkomponenten Target «M» ber 2014 eingereicht und wird im Januar 2015 verteidigt. 242 (14/10) Teilnahme an nationalen und In der Radioanalytik wurde eine Masterarbeit über internationalen Vergleichsmessungen die Datierung von Sedimentproben mit der 210 Pb Methode in Kooperation mit der Ludwig Albert (14/11) Durchführung der nationalen Universität (Freiburg i.Br.) durchgeführt. Zusätzlich Vergleichsmessung für externe Personen zu dieser Datierung wurden auch Aktivitätsprofile dosimetrie von 137 Cs und anthropogenen Aktiniden aufge nommen. Innerhalb der Messunsicherheiten erga (14/12) Optimierung der α/βSeparation für ben sich identische Sedimentationsraten von ca. LSC mit Variationen der Diskriminator 1 cm/Jahr aus der Settings den 137 210 PbDatierung wie auch aus CsHorizonten. Zudem wurden neben der αSpektrometrie die PlutoniumFraktionen zusätz (14/13) Anwendung einer sequentiellen lich massenspektrometrisch analysiert, um die radiochemischen Trennmethode für die 239 Bestimmung von Sr, Th, U, Pu und Am zusätzliche Analyse stand ein kompletter PuIsoto Pu/240PuVerhältnisse zu bestimmen. Durch diese penDatensatz mit 238Pu, 239Pu, 240Pu und 241Pu (via eingewachsenem 241 Am) zur Verfügung, mit dem verschiedene EmissionsKomponenten (wie die at ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 mosphärischen Bombentests, der ChernobylUn Flächenquelle direkt auf dem Detektor signifikant fall, Emissionen durch nukleare Anlagen) genau beeinflusste. Mit den Auswertungen durch die In unterschieden werden konnten. Die Arbeit wurde terwinnerSoftware wurden «klassisch» über Akti erfolgreich abgeschlossen. vitätsdateien Efficiencykurven via Polynomfit er zeugt. In einem zweiten Schritt wurden dann (14/2) Mitarbeit bei der internationalen Normung in der Strahlenmesstechnik Efficiencykurven mit der ISOCS/LABSOCS Software Ein Draft International Standard (DIS) «Surveillance Geometriepositionen berechnet. Für alle Messgeo of the activity concentrations of airborne radioac metrien und Radionuklide ergab die LABSOCSBe tive substances in the workplace of nuclear facili rechnung innerhalb der Messunsicherheiten zu ties» wurde mit einem am PSI erstellten Anhang den Referenzwerten identische Resultate. und einem Geometrieeditor für die verschiedenen «Examples for the determination of uncertainty, zur internationalen Abstimmung gestellt. (14/5) Einführung von neuen Techniken und Methoden und deren Weiterentwicklung in der Dosimetrie Die internationale Abstimmung über den partiell Um die Diskriminierungsfähigkeiten des TASLAus unter Federführung des PSI erstellten Norment wertesystems zu prüfen, wurden im Berichtsjahr wurf ISO/DIS 7503 Measurement of radioactivity – PersonenNeutronendosimeter mit CR39 Detek Measurement and evaluation of surface contami toren (Material TASL) in der Prüfkammer des PSI ei nation mit den Teilen «Part 1: General principles, ner erhöhten Radongasexposition ausgesetzt. Die Part 2: Test method using wipetest samples, und Dosimeter wurden 4 verschiedenen Radonexposi Part 3: Apparatus calibration» verlief erfolgreich tionen zwischen 50 und 15000 kBq h/m3 ausge und dieser Normentwurf kann in die nächste Phase setzt. Zusätzlich wurden ein Teil der Dosimeter der Normungsprozesses überführt werden. bzw. Detektoren an der (14/3) Weiterentwicklung und Optimierung eingeführter Messmethoden in KKW strahlt und als UntergrundKontrolle unbestrahlt Die neu eingeführte Eichpflicht für Ausgangsmoni Standardprozedur (2 h 50 min bei 85 °C mit 6.25M tore an Kernanlagen wurde durch die Erstellung NaOH) chemisch aufbereitet. Die Auswertung er von entsprechenden Eichvorschriften vorbereitet. folgte mit dem Auswerteprogramm TASLImage Anschliessend wurde das geplante Vorgehen in und den in der Routine verwendeten Einstel der Praxis überprüft und optimiert. Es zeigte sich, lungen. Die RadongasEmpfindlichkeit der Detek dass die Kalibrierfaktoren aus den Abnahmemes toren bzw. Dosimeter wird aus dem zusätzlich sungen der Gerätehersteller überwiegend inner durch die RnExposition erzeugten Signal, bzw. halb der Eichfehlergrenzen liegen. Unzureichend Dosiswert, bezogen auf die integrierte RnExposi eingestellte Alarmschwellen und als zu wenig kon tion während der Exposition, berechnet. Die vorlie servativ erachtete Kalibrierfaktoren wurden auf genden Ergebnisse der Experimente in der Prüf grund der Messungen durch die Betreiber ange kammer zeigen, dass die Diskriminierungsmethode passt. des TASLImageAuswerteverfahrens der durch das decision threshold and detection limit according to ISO 11929» erstellt und mit Endtermin 18.1.2015 241 AmBeAnlage der PSI Eichstelle mit einer Hp(10)Dosis von 3 mSv be belassen. Alle Detektoren wurden mit der TASL Radongas verursachten αSpuren im PADCDetek (14/4) Anwendung der GENIE2000- und ISOCS/ LABSOCS-Software in der γ-Spektrometrie tormaterial sehr effizient, erfolgreich und stabil ist. Für dieses Projekt wurden drei verschiedene jeweils tronendosis zu erwarten ist, sind sogar sehr hohe zertifizierte Kalibrierstandards (1 l und 50 ml Kau Radongasexpositionen unproblematisch. Wird je texWeithalsflasche, 5 cm Flächenquelle) gemes doch eine Neutronendosis von einigen mSv gemes sen und mit den Softwarepaketen Interwinner 5.0 sen, kann nicht vollständig ausgeschlossen wer und GENIE2000 ausgewertet. Gemessen wurden den, dass der Messwert durch Spuren von Radon die Proben direkt am Detektor und in 10 cm Ab induzierte αTeilchen verfälscht wird. stand. Durch die Messung mit der GENIE2000 Zur Verbesserung der Nachweisempfindlichkeit Software konnte darüber hinaus auch eine DOE und der Zuverlässigkeit des Neutronendosimeters validierte Summationskorrektur durchgeführt wer des PSI für die Personenüberwachung wurden, zu den, was die Messwerte von Multilinienemittern sätzlich zur regelmässigen Qualitätssicherung, Ver ( Co und suchsreihen mit PADCMaterialien unterschied 60 88 Y) insbesondere für die Messung der ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Bei Untergrundmessungen, d.h. wenn keine Neu 243 Abbildung 1. Gemessene ThAktivitäts konzentration in der Umgebung des PSI. Die bekannte Thorium Anomalie über dem Rotbergegg wurde gut erkannt 232 den sich von Hersteller zu Hersteller, die das ur (14/6) Mitarbeit in EURADOS-Programmen mit direktem Bezug zu aktuellen Fragestellungen in der Schweiz sprüngliche CR39Material aus den 80er Jahren Das Messwesen hat im Berichtsjahr an zwei durch weiterentwickelt haben. Dementsprechend unter EURADOS organisierte Vergleichsmessungen teil scheiden sich die dosimetrischen Eigenschaften genommen. Eine Zusammenfassung der Ergeb der PADCMaterialien und die von den Herstellern nisse erfolgt mit dem Projektziel (14.10). licher Hersteller durchgeführt. Die heutzutage kommerziell verfügbaren Materialien unterschei empfohlenen chemischen Ätzprozeduren. Bei der Materialien der Firmen Thermo Electron (USA), (14/7) Begleitung der Aeroradiometrieübungen mit Berichterstattung Track Analysis System Limited (GB), Intercast srl Gemeinsam mit ENSI und NAZ wurde der neu be (Italien) und Chiyoda Technol Corporation (Japan) schaffte Aeroradiometriedetektor der NAZ mit in mit unterschiedlichen Ätzprozeduren behandelt; tegriertem Spektrometer in Betrieb genommen mit der Zielsetzung, eine Kombination aus Material und während der diesjährigen Aeroradiometrie und Ätzprozedur zu identifizieren, die signifikant übung ARM2014 erprobt. Das spektrometrische besser ist als das zur Zeit verwendete Material von Verhalten des neuen Detektors wurde an den Be Track Analysis System Limited und der am PSI ver strahlungsanlagen des PSI quantifiziert und die für wendeten Ätzprozedur. Als ÄtzAgens wurden Na die Datenauswertung erforderliche Korrekturma triumhydroxid (NaOH) und Kaliumhydroxid (KOH) trix bestimmt. in unterschiedlichen Modalitäten, mit verschie Die diesjährigen Messflüge fanden vom 02. bis 06. durchgeführten Versuchsreihe wurden die PADC 244 denen ÄtzZeitdauern und Temperaturen einge Juni 2014 statt. Messungen über dem Routine setzt. Ebenso wurde der Einfluss von Dibutylphtha messgebiet KKBKKLPSIZWILAG, auf Wunsch der lat als Zusatzstoff beim Ätzvorgang untersucht. Die deutschen Kollegen erweitert um einen Streifen Experimente zu der Versuchsreihe wurden abge auf deutschem Territorium, lieferten normale schlossen und die PADCDetektoren mit dem TAS Werte. Die Städtemessung über Winterthur, LImage ScanningSystem ausgewertet. Die Zusam Schaffhausen, Baden und Brugg zeigte ebenfalls menfassung und Auswertung der Messdaten von keine ungewöhnlichen Werte. Im Rahmen der fünf Materialien und acht Ätzprozeduren zur Be Aeroradiometrieübung wurde eine gemeinsame stimmung der Empfindlichkeit auf Neutronen und Übung mit dem Kanton Thurgau und Schutz und zur Bestimmung der Nachweisgrenze ist aktuell in Rettung Zürich durchgeführt. Arbeit. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Die Aeroradiometrieübung ARM2014 wurde zu dem Personendosimeter des PSI für Neutronen. Als dem genutzt, um eine direkte Vergleichsmessung Ergebnis der Evaluation der für dieses Projekt spe zwischen dem bestehenden NAZSystem und dem zifischen Anforderungen hat sich das auf dem Prototypen des geplanten neuen Aeroradiometrie Messprinzip der Radiophotolumineszenz (RPL) be systems RLL durchzuführen. Am 6.6.2014 wurde ruhende Dosimetriesystem der Firma Chiyoda hierzu die Umgebung des Paul Scherrer Instituts Technol Corporation aus Japan als am besten ge (PSI) mit beiden Systemen vermessen. Im Messge eignet herausgestellt und wird im Jahr 2015 für biet befinden sich eine bekannte ThoriumAnoma das PSI beschafft. lie und aus der Luft detektierbare Radionuklidlager. Abbildung 1 zeigt exemplarisch die gemessene 232 ThAktivitätskonzentration in der Umgebung (14/9) Bestimmung von Aktiniden aus Strahlkomponenten Target «M» des PSI mit der bekannten Thorium Anomalie über Das Target M ist eine rotierende Scheibe, die haupt dem Rotbergegg. Für weitere Messflüge wurden sächlich aus Kohlenstoff besteht und für die Pro zusätzlich durch den PSIBetriebsstrahlenschutz duktion von Mesonen mit Protonen einer Energie CoQuelle von 590 MeV bestrahlt wird. Insgesamt konnten 9 (0.3 GBq) auf dem Betriebsgelände des PSI ausge Stahlproben aus einem solchen Target erfolgreich legt. aufgeschlossen werden. Dabei wurden Ausbeuten eine 137 CsQuelle (3.6 GBq) und eine 60 Pu, von (61 ± 26)% für Mit dem neuen Messsystem RLL wurden zwei von (63 ± 4)% für Messflüge mit verschiedenen Betriebsmodi über 234,238 dem Messgebiet ausgeführt. Im StandardModus für 241Am erhalten. In einem nächsten Schritt wer 239,240 U, von (78 ± 5)% 230,232 Th und von (83 ± 14)% werden über fünf Sekunden gemittelte Spektren den die ermittelten Aktivitätskonzentrationen von verwendet, der RAWModus entspricht der im be 239,240 stehenden NAZSystem verwendeten Auswertung anlagen des PSI mit Ergebnissen von Modellrech von Einzelspektren mit je einer Sekunde Messzeit. nungen verglichen. Pu, 234 U und 241 Am durch die Sektion Target Einige der radiologischen Messwerte, die durch radiometriesystems RLL im Stand vom 6.6.2014 (14/10) Teilnahme an nationalen und internationalen Vergleichsmessungen berechnet wurden, weichen erheblich von den Er Im Laufe des Jahres nahm die Radioanalytik an fünf wartungswerten im Vergleichsmessgebiet ab. Vom verschiedenen Vergleichsmessungen teil, davon Hersteller des Systems wurden Vorschläge zur Ver wurden vier seitens des Veranstalters im Berichts besserung von Software und Kalibrierung in Aus jahr ausgewertet und publiziert. Die Ergebnisse der sicht gestellt, welche in einem für 2015 geplanten Radioanalytik von allen Proben und allen Radio Messvergleich überprüft werden. nukliden war durchweg innerhalb der Akzeptanz das Auswerteprogramm des Herstellers des Aero kriterien. (14/8) Charakterisierung von Strahlenschutzmessmitteln und Dosimetern Die Dosimetrie hat im Berichtsjahr an zwei durch EURADOS organisierte Vergleichsmessungen teil In der Schweiz wird ein halbnumerisches Verfahren genommen. Für die Vergleiche von Personendosi zur Kalibrierung von Oberflächenkontaminations metern wurden die beiden vom PSI verwendeten messgeräten verwendet. Dieses Verfahren ermög Systeme TLD und DIS1 und von Umgebungsdosi licht ebenfalls eine Bestimmung von Kalibrierfak metern das TLDSystem, basierend auf den Al2O3 toren für Radionuklide, für die keine adäquate Detektoren, angemeldet. Die Referenzwerte für Kalibrierquelle erhältlich ist. So konnte eine Beur den Vergleich der Personendosimeter wurden be RaKontaminationen unter Berück reits mitgeteilt. Der Mittelwert der Verhältnisse sichtigung der gesamten Zerfallskette ermöglicht Messwert PSI zum Referenzwert liegt für das TLD werden. System bei 1.09 und für das DIS1 System bei 0.95. Für den Ersatz des seit 30 Jahren am PSI eingesetz Die grösste Abweichung (ca. + 50%) wurde beim teilung von 226 ten Personendosimetriesystems wurde eine Markt TLDSystem für eine Winkelbestrahlung bei einer studie über kommerziell verfügbare Dosimetrie Strahlqualität W80 festgestellt. Beim DIS1 System systeme durchgeführt. Die Schwerpunkte lagen wurde die grösste Abweichung (24%) bei einer dabei auf Anforderungen der Schweizer Strahlen kombinierten Strahlqualität festgestellt. Zusam schutzgesetzgebung, Modernität der Technik, Zu menfassend erfüllen die Ergebnisse beider Systeme verlässigkeit von System und Software, Möglich die Anforderungen. Die Referenzwerte für den Ver keiten der Automatisierung und Kombination mit gleich der Umgebungsdosimeter werden nicht vor ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 245 Mitte nächsten Jahres zur Verfügung stehen. auf einem LSSpektrometer mit elektronischer α/β Des Weiteren hat die Dosimetrie mit dem Neutro Trennung gemessen. Abbildung 2 zeigt, dass für nendosimeter (CERNGehäuse) am PTBVergleich tiefe DiskriminatorSettings praktisch beide Teil 2014 für PersonenNeutronendosimeter teilge chensorten als αStrahler erkannt werden, wäh nommen. Alle Ergebnisse erfüllen die Anforderun rend für sehr hohe Settings praktisch nur noch gen. βEvents registriert werden. Die Figur zeigt ferner, dass die Kurven stetig verlaufen und sich an der Or (14/11) Durchführung der nationalen Vergleichsmessung für externe Personendosimetrie minalen Fit durch die Datenpunkte an, ergibt sich Im Auftrag des ENSI wurde die nationale Ver Gemäss einer Studie befindet sich der optimale gleichsmessung für externe Personendosimetrie, DiskriminatorZeitpunkt genau auf dem Wende an der elf Schweizer Dosimetriestellen teilgenom punkt der Funktionen, d.h. im Beispiel genau auf men haben, durchgeführt und der Abschlussbe dem Schnittpunkt der spiegelgleichen Funkti richt dem ENSI weitergeleitet. Alle teilnehmenden onen[1]. Mathematisch ergibt sich das Diskrimina Dosimetriestellen konnten die Anforderungen für torOptimum aus der zweifachen Ableitung der Personendosimeter (Ganzkörperdosimeter) bei Be Funktion dritten Grades mit Nullsetzung des Ordi strahlung unter Referenzbedingungen mit der natenwertes. Mit den erhaltenen Parametern er Strahlenqualität SCs erfüllen. Bei der Überprüfung gibt sich für obiges Beispiel ein optimaler Diskrimi der Extremitätendosimeter unter Referenzbedin natorZeitpunkt für die αMessung von 132. Da die gungen wurden von zwei Dosimetriestellen die Funktionen praktisch spiegelgleich sind, ist dieser Anforderungen nicht erfüllt. Wert (Schnittpunkt der Kurven) auch der optimale dinate spiegeln lassen. Wendet man einen polyno für den besten Fit eine Gleichung dritten Grades. DiskriminatorZeitpunkt für die βMessung. Be (14/12) Optimierung der α/β-Separation für LSC mit Variationen der Diskriminator-Settings rechnet man nun für den optimalen Abszissenwert Die klassische Methode zur optimalen α/β sich sowohl für die β wie auch αZählrate jeweils Trennung bei LSCMessungen ist sehr zeitaufwen ein Wert von ca. 20000 cpm, was für beide Teil dig und kann, wie erfolgreich erprobt wurde, über chensorten etwa einer Zähleffizienz von 100% ein einfaches BestFit Verfahren ersetzt werden. Im entspricht, d.h. die gegenseitige Missklassifizie graphisch rung ist hier < 1%. 237 Np/ 233 dargestellten Beispiel wurde eine den korrespondierenden Ordinatenwert, ergibt PaLösung (Aktivität je ca. 20000 dpm), die sich im säkularen Gleichgewicht befand, in einem α/βSzintillationscocktail homogenisiert und Abbildung 2. 246 α (blau) und βZählraten (rot) für das Nuklidpaar 237 Np / 233Pa als Funktion des α/β DiskriminatorSettings. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 3. Aktivitätskonzentrati on von 210Pb in Bq/kg gegen die Tiefe der Sedimentschicht. Die Sedimentationsrate lässt sich aus der Steigung der Graden (rot) (1.0 ± 0.2) cm/ Jahr bestimmen (14/13) Anwendung einer sequentiellen radiochemischen Trennmethode für die Bestimmung von Sr, Th, U, Pu und Am strahlung mit grossen Messunsicherheiten behaf Im Rückbau ist es notwendig, die Aktivitätskon genau gemessen werden und steht in Proben, die zentrationen von Sr, Th, U, Pu und Am zeitnah zur älter als ein Jahr sind, mit dem Mutterisotop Probenerhebung zu bestimmen. Nach einer aus im säkularen Gleichgewicht. Es zeigte sich, dass giebigen Literatursuche wurde die Trennmethode mittels der Datierung via 210Po die Sedimentations basierend auf einer Studie, die in der ursprüng rate auf unrealistische 2.4 cm/a anstieg. Diese Ab lichen Arbeit bei Wasser und Wischtestproben an weichung zu der Datierung via 210Pb und 137Cs be gewendet wird, als Ausgang für die Untersu deutet, dass das oberflächlich gelöste chungen für feststoffliche Materialproben gewählt zur Datierung von Sedimentkernen verwenden [2]. In Rückbauprojekten fallen häufig grosse Pro kann. Vermutlich werden durch das Auslaugen der benmengen an, so dass eine einfache und effizi Sedimente auch Spuren von ente Trennmethode angewendet werden sollte. sphäre mit gelöst. tet ist, wurde das kurzlebige Folgeprodukt 210 Po analysiert. Dieses kann via αSpektrometrie sehr 210 210 210 Pb Po nicht Po aus der Litho Erste Versuche ergaben Ausbeuten für Sr von Am von 80%. Diese Werte stimmen mit Ergebnis (14/16) ad hoc Probleme des ENSI nach Absprache mit dem Projektleiter sen der durch die bisher angewendete in der Vor Im Berichtszeitraum gab es keine Anfragen des bereitung aufwendigere Trennmethode bestimm ENSI zu diesem Arbeitspaket. 89%, Th von 70%, U von 89%, Pu von 90% und ten Aktivitätskonzentration überein. Es ist geplant, das neue Verfahren an weiteren Rückbau und Umweltproben zu untersuchen. Nationale Zusammenarbeit (14/15) Klingnau-Projekt: Bestimmung der Sedimentationsrate mit 210Po/210Pb Auf nationaler Ebene fanden intensive Kollabora Mit der Methode der Datierung via de Radiophysique (IRA) und fachliche Beratungen 210 Pb erhält man beim Klingnauer StauseeSediment eine Sedi mentationsrate von (1.1 ± 0.2) cm/a (exemplarisch dargestellt in Abbildung 3) und mit der Datierung via 137Cs eine Rate von (1.0 ± 0.2) cm/a. Die zwei für die Datierung verwendeten Nuklide wurden durch γSpektrometrie gemessen. Da die Datie rung via 210 Pb durch die Messung der Photonen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 tionen in mehreren Teilprojekten mit dem Institut für das METAS statt . 247 Bewertung 2014 und Ausblick 2015 Die Projektziele 2014 wurden gemäss den Verein barungen zur Zusammenarbeit in der Strahlen schutzforschung aus der Sicht des PSI erreicht. Im Rahmen der ENSIPSIVereinbarungen sind die Weiterführung von bestehenden Projekten und der Beginn neuer, mit dem ENSI bereits definierter Projekte vorgesehen. Publikationen M. Jäggi und J. Eikenberg, (2014): Comparison of the TriCarb and Hidex 300SL technique using measurements of 241Pu and 90Sr on various samp les. Applied Radiation and Isotopes, 93, 120– 125. G. Butterweck, I. Heese, R. Hugi, J. Züllig, H. Hödlmoser, E. Hohmann, S. Mayer: Using Gase ous Emissions of a Proton Accelerator Facility as Tracer for SmallScale Atmospheric Dispersion, Radiat. Prot. Dosim., doi:10.1093/rpd/ncu304, 2014 Referenzen [1] Xiaogui Feng, Qiange He, Jianchen Wang, Jing Chen: A method for optimum PSA set ting in the absence of a pure α or β emitter and its application in the determination of 237Np/233Pa, Applied Radiation and Isoto pes, 93, S. 114–119, 2014. [2] Xiongxian und KramerTremblay: Fiveco lumn chromatography separation for simul taneous determination of hardtodetect ra 248 dionuclides in water and swipe samples, Analytical Chemistry, 86, 2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Entwicklung eines Berechnungswerkzeuges zur unabhängigen Beurteilung der thermischen Dimensionierung von Transport- und Lagerbehältern Autor und Koautoren C. Dinkel, M. Frisch, R. Hackenschmidt, F. Rieg Beauftragte Institution Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Konstruktionslehre und CAD Adresse Universitätsstrasse 30, 95447 Bayreuth, Germany Telefon, EMail, Internetadresse +49 (0)921 55 7316, christian.dinkel@unibayreuth.de http://www.konstruktionslehre.unibayreuth.de Dauer des Projekts 1. April 2014 bis 31. März 2016 ZUSAMMENFASSUNG menteAnalyse (FEA). Es ist notwendig, die ein Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines unab zelnen thermischen Randbedingungen, wie hängigen und neuartigen Hilfsmittels zur Beur Strahlung, Konvektion und Wärmeleitung, zu teilung der thermischen Dimensionierung von einer neuartigen, globalen Randbedingung zu Transport und Lagerbehältern (T/LBehälter) verknüpfen, ohne diesen Bereich mit finiten für abgebrannte Brennelemente. Es soll damit Elementen zu vernetzen. Die Kombination die möglich sein, Temperaturverläufe im Inneren ser Randbedingung mit einer Überbrückung von T/LBehältern bei beliebiger Beladung des Spaltes wird als Thermische Spaltbedin gemäss Vorgaben des ENSI mit einer komplett gung (TSB) im Projekt bezeichnet. Dadurch unabhängigen und eigenständigen Berech kann eine erhebliche Zeit und Ressourcener nungsmethode abzubilden. Eine Innovation ist sparnis bei der Beurteilung von Transportbehäl dabei die besondere Behandlung des Helium tern, im Vergleich zu bestehenden Bewertun gefüllten Ringspaltes im Behälter durch eine gen, ermöglicht werden. speziell angepasste thermische FiniteEle 249 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Projektziele Dieses Forschungsprojekt dient zur Entwicklung ei nes unabhängigen Berechnungsprogramms, das Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse Thermische Spaltbedingung die thermische Bewertung von Transport und La gerbehältern basierend auf der FiniteElemen Die TSB berücksichtigt die Wärmetransportpro teAnalyse (FEA) vereinfachen soll. Dazu werden si zesse im Heliumgefüllten Ringspalt und stellt zu mulative und analytische Berechnungsverfahren diesem Zweck eine spezielle Randbedingung dar, kombiniert. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung die es ermöglicht, das thermische Verhalten von einer sogenannten thermischen Spaltbedingung Brennelementbehältern schnell zu beurteilen. Ab (TSB), die die Wärmetransportvorgänge in gasge bildung 1 veranschaulicht das Konzept zur Umset füllten Spalten abbildet und an die FiniteElemen zung der TSB. teAnalyse übergibt. Insbesondere wird ein Helium Um die Rechenzeit zu minimieren, wird der Bereich gefüllter Ringspalt untersucht, der sich zwischen des Ringspaltes zwischen innerem und äusserem innerem und äusserem Behälterteil befindet. Ziel Behälterteil nicht vernetzt. Zur Berücksichtigung dabei ist es, diesen im Rahmen einer FEA nicht zu der thermischen Effekte im HeliumSpalt wird eine vernetzen, dessen Effekte auf die Wärmeübertra thermische Spaltbedingung entwickelt. Auf Basis gung aber dennoch zu berücksichtigen. Dazu wird analytischer Erkenntnisse verknüpft die TSB die die TSB in das bestehende FEProgramm Z88 [1] Wärmetransportprozesse Leitung, Konvektion und von Prof. Dr.Ing. Frank Rieg vom Lehrstuhl für Strahlung in einer mathematischen Funktion. Die Konstruktionslehre und CAD der Universität Bay Knotentemperaturen an der Innenseite des Spaltes reuth integriert. Das Projekt gliedert sich in elf Ar (s. Abbildung 1) werden mit dieser Funktion beauf beitspakete (AP), von denen acht im Jahr 2014 an schlagt. Das erhaltene Ergebnis wird an die äusse gefangen und bearbeitet wurden. ren Knoten des Ringspaltes übergeben. Somit Abbildung 1: Konzept der thermi schen Spaltbedingung 250 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 2: Beispielhafte Übergabe der Temperatur von Knoten 2 auf 3 Abbildung 3: Übertragung der Temperatur zwischen Knoten mittels einer Funktion kann der unvernetzte Spaltbereich in der FERech Nun kann die Wärmeleitfähigkeitsmatrix K so ver nung berücksichtigt werden. ändert werden, dass die Übertragungsfunktion be Im ersten Schritt sind die Wärmeübertragungspro rücksichtigt wird. Das Ergebnis ist im unteren Teil zesse analytisch nach [2] erfasst worden. Dazu von Abbildung 2 zu sehen. Es wird deutlich, dass wurden die Vorgänge Wärmeleitung, Konvektion Knoteninformationen auf benachbarte Knoten und Strahlung für die vorliegende Aufgabenstel übergeben werden können, obwohl die Knoten lung berechnet. nicht durch ein Element verbunden sind. Somit Zur Implementierung der TSB in das FEProgramm wird die Übertragungsfunktion erfüllt. Z88 [1] sind im zweiten Schritt diverse Voruntersu Um den Temperaturabfall im Ringspalt berücksich chungen durchgeführt worden, die das Prinzip der tigen zu können, können weitere Übertragungs Knotenwertübergabe veranschaulichen. In Abbil funktionen gewählt werden. Dies veranschaulicht dung 2 wird eine beispielhafte Rechnung mit zwei Abbildung 3, in der zwei Scheibenelemente in ei Stabelementen vorgestellt. Dabei wird die Tempe nem FEModell miteinander verknüpft werden. Als ratur zwischen zwei Knoten übergeben, wobei die Übertragungsfunktion ist hierfür beispielhaft ein Übertragungsfunktion vorschreibt, dass die Kno Temperaturabfall um 50% vorgeschrieben worden. tentemperatur TK2 gleich der Knotentemperatur Auch hier ist erkennbar, dass die Verknüpfung der TK3 gesetzt wird. Als Randbedingung wird an Kno Knoten 3, 4 und 5 mit den Knoten 9, 15 und 16 ten 1 TK1 = 30 und an Knoten 4 TK4 = 10 gesetzt. möglich ist. Beispielsweise herrscht an Knoten 9 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 251 mit 40 °C eine um die Hälfte niedrigere Temperatur Modell zeigt Abbildung 4. In allen Simulationen als an Knoten 3. wird die entstehende Nachzerfallswärme mittels Wärmeleitung und Konvektion über den Helium Simulative Untersuchungen Spalt nach aussen abgeführt. Die Wärmeübertragung im Inneren des Behälters, Durch die Definition einer volumetrischen Wärme insbesondere im HeliumSpalt, findet mittels der quelle für jedes Brennelement und einer Konvek Wärmeübertragungsarten Leitung, Konvektion und tionsrandbedingung an der Behälteraussenseite er Strahlung statt. Für die Herleitung der thermischen gibt sich ein Wärmefluss. Durch Dichteunterschiede Spaltbedingung werden Vergleichssimulationen er im Fluid des Ringspaltes, hier Helium, kann es zu stellt, die den Einfluss der einzelnen Wärmeübertra Konvektionsströmungen kommen. gungsarten aufzeigen können. Um den Einfluss geometrischer Grössen auf die Ent Zur Beurteilung der Entstehung von freier Konvek stehung von Konvektionsströmungen zu untersu tion im Ringspalt werden Computational Fluid Dy chen, werden verschiedene Spaltweiten analysiert. namics (CFD) Simulationen auf Basis realer Bren In Abbildung 5 werden exemplarisch die Geschwin nelementbehälter durchgeführt. Die Ergebnisse digkeitsverläufe im Heliumgefüllten Ringspalt für sind im Rahmen einer Veröffentlichung vorgestellt die Spaltweiten 5 und 10 mm für verschiedene Mes worden (s. Kapitel Publikationen). Das verwendete spunkte vorgestellt. Da verschiedene Spaltweiten Abbildung 4: Untersuchtes Brennele mentbehältermodell mit Deckel (1), HeliumSpalt (2), Brennelemente(3) und Tragkorb (4) Abbildung 5: 252 Geschwindigkeit in ausgewählten Punkten der Spaltweite 5 mm (links) und 10 mm (rechts) ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Abbildung 6: Temperatur in ausgewählten Punkten der Spaltweite 5 mm (links) und 10 mm (rechts) miteinander verglichen werden, wird die Geschwin Abbildung 7: Versuchsstand zur Temperaturmessung im HeliumSpalt digkeit über die relative Spaltweite ausgewertet. Es ist zu erkennen, dass die Geschwindigkeit bei grösseren Spaltweiten wie zum Beispiel 10 mm deutlich erkennbar ist, während bei einer Spalt weite von 5 mm nur eine sehr geringe Strömungs geschwindigkeit zu detektieren ist. Gleichzeitig kann bei grösseren Spaltweiten die Ausbildung ei nes für freie Konvektion typischen Strömungsprofi les beobachtet werden. Dabei strömt das Fluid an der warmen Spaltinnenwand (0%) nach oben, während es an der kälteren Spaltaussenseite (100%) nach unten strömt. Für Spaltweiten unter 5 mm findet faktisch keine Strömung statt. Bei noch kleineren Spaltweiten von ca. 2 mm bricht die Konvektionsströmung vollständig zusammen. Den Einfluss der Strömungsvorgänge auf die Tem peraturverteilung im HeliumSpalt zeigt Abbildung kann. Dazu wird die Temperaturverteilung über 6. Es ist zu erkennen, dass die Temperatur bei einer den HeliumSpalt im Behälterinneren gemessen. Spaltweite von 10 mm deutlich niedriger ist als bei Das hierfür konzipierte und bereits gefertigte Be einer Spaltweite von 5 mm. Dies lässt den Schluss hältermodell ist in Abbildung 7 zu sehen. Es stellt zu, dass die vorhandenen Konvektionsströmungen einen verkleinerten und vereinfachten Brennele bei einem 10 mm breiten Spalt die Wärmeabfuhr mentbehälter dar. aus dem Behälter unterstützen, was zu niedrigeren Folgende Anforderungen sind an den Versuchsauf Temperaturen führt. bau gestellt worden: Geometrische Ähnlichkeit zu realen Transport Entwicklung und Fertigung eines Versuchsstandes und Lagerbehältern Messbarer Temperaturgradient über HeliumSpalt Um die thermische Spaltbedingung verifizieren zu HeliumDichtheit können, ist ein eigener Versuchsstand entworfen Messtechnik zur Druck und Temperaturmessung und gefertigt worden. Derzeit befindet sich der Um die Wärmeübergangsprozesse in realen Bren Versuchsstand im Testbetrieb. Ziel ist es, die radial nelementbehältern nachstellen zu können, wird im über den HeliumSpalt transportierte Wärme zu Inneren des Versuchsaufbaus mittels eines Heiz messen, damit eine erfolgreiche Verifizierung der bandes Wärme erzeugt, wodurch das Behälter simulativen Untersuchungen durchgeführt werden zentrum auf ca. 200 °C erhitzt werden kann. Die ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 253 Temperatur ist regulierbar, wodurch Messungen aus dem Behälter. Aus diesem Grund wird auch der auf verschiedenen Temperaturniveaus ermöglicht Versuchsaufbau mit Helium gefüllt. Dies stellt er werden. höhte Im Vergleich zu realen Behältern sind die Abmasse Schweissnähte. Der Behälter ist mehreren Druck Anforderungen an Dichtungen und des Versuchsaufbaus deutlich verkleinert worden. haltetests unterzogen worden. Alle Versuche wer Der Versuchsaufbau besitzt eine Höhe von den mit geringem Überdruck durchgeführt, um ein 409 mm und einen maximalen Durchmesser von mögliches Eindringen von Luft zu verhindern. 250 mm. Abbildung 8 zeigt eine Schnittansicht des Der Versuchsaufbau ist mit umfassender Messtech Modells. Die Masse des kreisförmigen Ringspaltes nik zur Druck und Temperaturmessung versehen. wurden nicht verkleinert. Um die Wärmetransport Zur Überwachung der Dichtheit wird während der prozesse im HeliumSpalt realistisch nachbilden zu Versuche der Druck kontrolliert. Vor den Versuchen können, sind originale geometrische Abmessun wird der Behälter evakuiert und anschliessend mit gen für den Ringspalt gewählt worden. Dazu sind Helium bei einem leichten Überdruck gefüllt. So Ähnlichkeitskennzahlen beachtet worden. wird sichergestellt, dass sich Helium und Luft nicht Darüber hinaus ist der Versuchsbehälter, wie im Behälter vermischen. Fällt der Druck im Laufe auch reale Behälter, mit Helium gefüllt. Helium der Versuche zu stark ab, kann von Leckagen aus besitzt eine deutlich grössere Wärmeleitfähigkeit gegangen werden. Die Temperatur wird an 18 Stel als Luft und begünstigt dadurch die Wärmeabfuhr len im und am Versuchsbehälter aufgezeichnet. Abbildung 8: Zusammenbau zeichnung des Versuchsaufbaus 254 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Bewertung 2014 und Ausblick 2015 Insgesamt ist die im Jahr 2014 geleistete Arbeit po sitiv zu beurteilen. Gemäss Projektplan liegen alle Arbeitspakete im Zeitplan. Im Zuge der Bearbei tung wurde jedoch klar, dass Arbeitspaket 1, in dem die thermische Spaltbedingung analytisch er arbeitet wird, sowie Arbeitspaket 2, in dem die TSB in den FEGleichungslöser integriert werden wird, starke Wechselwirkungen auf das jeweils andere Arbeitspaket haben. Aus diesem Grunde wurden bereits zu einem frühen Zeitpunkt einige für 2015 geplante Arbeiten vorgezogen, um den genannten Wechselwirkungen entgegenzutreten. Gleichzei tig ist es wahrscheinlich, dass Arbeitspaket 1 aus dem genannten Grund nicht wie ursprünglich ge plant im Jahr 2014 abgeschlossen werden kann. Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Pla nung und Fertigung des Versuchsstandes abge schlossen ist (ursprünglich geplant Ende 1. Quartal 2015) und die ersten Messungen bereits durchge führt werden. Publikationen C. Dinkel, B. Roith, M. Frisch, F. Rieg: Berechnung von Transport und Lagerbehältern für Brennele mente – Herausforderungen bei thermischen und thermomechanischen Simulationen, 3DKonstruk teurstag, Bayreuth, 2014. C. Dinkel, M. Frisch, B. Roith, F. Rieg: Examination of heat transfer mechanisms in nuclear fuel casks by using CFDsimulation, NAFEMS Best Practice for Thermal Analyses and Heat Transfer, Wiesbaden, 2014. Referenzen [1] F. Rieg, R. Hackenschmidt, B. AlberLaukant: Finite Elemente Analyse für Ingenieure, Grundlagen und praktische Anwendung mit Z88Aurora, 5. Auflage, Carl Hanser Verlag, München, 2014. [2] Verein Deutscher Ingenieure: VDIWärmeat las, 11. Auflage, Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg, 2013. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 255 HM Experiment Hydro-Mechanical Coupling Author und Coauthor(s) K.M. Wild, F. Amann Institution ETH Zürich Address Sonneggstrasse 5, 8092 Zürich Telephone, Email, Internet address +41 (0)44 633 40 41, [email protected] Duration of the Project 4 years ABSTRACT sional cracks normal to bedding. In the short Laboratory and field tests conducted in the term, the axis connecting the maximum failure framework of the HM project in the past two depth on opposing sides of the borehole is par years provide valuable contribution for a better allel to the minimum stress direction in a plane understanding of the time dependent hydro normal to the borehole axis. The longterm mechanically coupled behaviour of saturated development of the BDZ was found to be and partly saturated Opalinus Clay. This annual accompanied with a rotation of the major BDZ report summarizes the scientific results axis by approximately 30°. Dissipation of excess obtained from 1) an overcoring experiments pore pressures may be the key process under that utilizes boreholes as a proxy of a circular, pinning longerterm fracture propagation and mechanically excavated tunnel an addresses formation. the time dependent evolution of the borehole A comparison of pore pressure measurement EDZ, 2) hydromechanical, numerical analyses data during construction from different test that aim to understand geomechanical pro sites (i.e. Mont Terri URL, Mol facility, Meuse/ cesses underpinning the measured pore pres HauteMarne URL) revealed that similar pat sure responses around excavations, and 3) cur terns in pore pressure evolution can be identi rently conducted triaxial compressive strength fied although the tunnels were built in differ tests on fully saturated Opalinus Clay samples. ent rock types, at different locations, and under In the framework of the overcoring experi different insitu conditions. Conceptual HM ments pilot boreholes were drilled and the coupled threedimensional models were car borehole EDZ was preserved after different ried out to improve our understanding on the times using a fluorescent epoxy resin. After influence of stress redistribution on pore pres resin curing the pilot boreholes were overcored sure response. The numerical analyses in this and induced fractures were studied on the study shows that the pore pressure response micro and macro scale. The study showed that around an excavations in low permeable clay the initial borehole EDZ which form within 12h shales may have different explanation. Pore after drilling is dominated by shear fractures pressure drops observed in the tunnel near parallel to bedding. Branching fractures such field can theoretically be explained by both a as wingcracks, horsetail splays and second pure elastic response in an isotropic or aniso order shears develop upon shearing. In the lon tropic rock mass with an anisotropic stress ger term, tangential shear fractures tend to state or an inelastic response and related dilat propagate and bedding parallel fractures ancy. Pore pressure measurements in the far develop at larger distances to the borehole. field where failure processes are unlikely to These bedding parallel cracks form thin slabs occur can only partly be explained by linear which eventually buckle towards the borehole. poroelastic models and the introduction of an This is associated with the formation of exten anisotropic material is of particular importance. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 257 A series of 5 triaxial tests results could be For low confinements, the pore pressure peak obtained in 2014 from successfully backsatu occurs before the peak strength of the material rated specimens. During deviatoric loading of is reached. The pore pressure value at peak the samples the pore pressure response was strength equals almost the initial value. For continuously monitored. Pore pressure evolu higher confinements peak in pore pressure and tion during loading revealed that the response peak strength are reached almost simultane substantially depend on the confining stress. ously. Project goals zone (BDZ) structures in overcores. Pilot boreholes were drilled to a depth deeper than the typical EDZ The primary objectives of the HM experiment are depth around galleries in the Mont Terri URL (i.e. to quantify rock mechanical properties and the 2–3 m, Thoeny 2014), and selected borehole inter hydromechanically (HM) coupled behavior of vals were impregnated with fluorescent resin at Opalinus Clay on the laboratory and excavation different times after drilling. The history of the scale. Of particular interest is the systematic exper slices analyzed in more detail for this study can be imental analysis of poroelastic properties such as summarized as follows: the Biot coefficient, the Skempton’s coefficient, slices from an overcore (BHM3) of a borehole drained and undrained elastic properties, visco which has been left unsupported for 12 hours elastic effects, the stressstrain behavior under between drilling and resin impregnation. drained and undrained compressive loading condi slices from an overcore (BHGB11) of a borehole tions, the bulk and local pore pressure evolution section which has been unsupported for 6 days during compressive loading, and the effective before it has been equipped with a packer (20 bars) strength properties. Based on a series of compre for 2 years. hensive laboratory tests, existing constitutive mod slices from an overcore (BSE3) of a borehole sec els will be improved and implemented into a tion which has been supported by a packer (10–40 numerical code. The project aims are associated bar) for 3.5 years and then kept open for another 3 with HMcoupled phenomena relevant for the weeks until resin impregnation took place. excavation phase (hoursdays) and open drift The retrieved slices were analyzed macroscopically phase (1–2 years) of a future nuclear waste reposi under UVlight, and microscopically using thin sec tory. tions of selected samples under a UVlight embed ded microscope (only for BHM3). Slice cutting and Work carried out and results obtained thin section preparation were done under dry con ditions. Observed fractures were characterized in terms of failure mode, their relation to the rock anisotropy and the insitu stress tensor. 258 BDZ evolution For the insitu stress tensor and bedding plane ori Work on the short and longerterm evolution of a entation analyzed in this study the analyses shows borehole damage zone in Opalinus Clay (shaley that fractures that form in the short term initiate as facies) reported by Badertscher et al. (2008), Jäggi shear fractures at the pilotborehole wall and prop et al. (2010), and Kupferschmied (2014), was inte agate parallel to bedding. Typically a dominant grated and compared (Kupferschmied et al. 2015). shear fracture tangential to the pilotborehole wall Borehole damage zones were utilized as a proxy was observed (Figure 1a, b). Except for two slices for an excavation damage zone that forms around (Figure 1c, d), the parallel fractures only grew in a circular, mechanically excavated tunnel in intact one direction, i.e., downwards for the upper sec Opalinus Clay. Field experiments were conducted tion and upwards for the lower section when fac in the shaly facies of the Opalinus Clay at the Mont ing the direction of drilling (Figure 1a, b). Terri URL in Switzerland. Three boreholes (BHM3, Upon propagation of these shear fractures, wing BHGB11 and BSE3) drilled parallel to bedding in cracks, horsetail splays and second order shears the shaly facies at the Mont Terri URL were utilized form subparallel and subperpendicular to bed to analyze resin impregnated borehole damage ding planes forming a complex fracture network ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 which extends a quarter pilotborehole diameter gation, slab formation and buckling (Figure 4b). into the rock mass. Figure 2 shows the fracture Dissipation of excess pore pressures may be the key network observed closed to the borehole observed process underpinning longerterm fracture propa in thinsections. gation and formation. In the longer term, tangential shear fractures tend to propagate in a direction opposite to the initial propagation direction. In addition, new bedding parallel fracture deeper in the rock develop, leading to the formation of thin slabs, buckling of the slabs when unsupported and eventually progression of the buckling zone deeper into the rock mass (Figure 3). Buckling is associated with the formation of extensional fractures normal to bedding in the center and lateral to the buckling zone. The zone of buckled rock slabs was found to have an extension of more than one borehole diameter at the time of preservation with resin. In the short term, the axis connecting the maxi mum failure depth on opposing sides of the bore hole is parallel to the minimum stress direction in a plane normal to the borehole axis (Figure 4a). In Figure 1: Two sections from overcore BHM3 showing tangential fractures at the lower part of the slices extending in opposite direction (i.e. down wards): a) and c) are photos taken under UVlight, b) and d) represent digitalization of the structures visible on the photos. the longer term this axis rotates significantly towards the maximum stress direction, primarily as a consequence of tangential shear fracture propa Figure 2: a) Macroscopic view of a typical shortterm borehole damage zone. The dashed boxes in a) show the location of the thin section in b) and c). b), c) fracture network in close vicini ty to the borehole cir cumference. Figure 3: Longerterm BDZ structures from slices of BHGB11 (a) and BSE3 (b). Photos were taken under UVlight and in case of a) high lighted in orange for better visibility. Photos modified after Jaeggi et al. (2010) (a) and Badertscher et al. (2008) (b). ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 259 Figure 4: Comparison of short and longerterm BDZ structures and relationship to insitu stresses. a) shows the overall width of the shortterm BDZ, the region where initial shear fractures originate, and the maximum and the minimum inplane stress orientations. The axis connecting the maximum BDZ depth on opposing sides of the borehole forms an angle of 6° with the minimum inplane stress orientation (i.e. it is essentially parallel to the minimum inplane stress direction owing the uncertain ties in the insitu stress orientations). b) shows the shape and extend of the longerterm BDZ. The axis of the BDZ is rotated by 23° clockwise compared to the shortterm BDZ axis. Photo modified after Badertscher et al. (2008). Figure 5: Examples for typical pore pressure responses: a) response in the vicinity of an excavation (data from Martin et al. 2011), b) first type of pore pressure response further away from the gallery (data from Corkum & Martin 2007), c) second type of pore pressure response further away from the excavation (data from Masset 2006). 260 Numerical modelling of pore pressure evolution around a tunnel types, at different locations, and under different Conceptual HMcoupled threedimensional mod Two fundamentally different response types can be els using FLAC3D (Itasca 2009) were carried out to observed: improve our understanding on the influence of 1) A pore pressure decrease can be observed in stress redistribution on pore pressure response. both the near and farfield, i.e., in both the EDZ The outcomes were compared to typical pore pres and Edz (Figure 5a, b) insitu conditions. sure responses observed in different underground 2) A pore pressure increase can be observed in the rock laboratories. The results will be presented at Edz but also ahead of the tunnel face (Figure 5a, c) the ISRM Shale Symposium 2015 in Montreal, The numerical analyses in this study showed that Canada (Wild et al. 2015). the pore pressure response around an excavations Pore pressure monitoring data from Opalinus Clay in low permeable clay shales may have different at the Mont Terri Underground laboratory, the explanation. Pore pressure drops observed in the Boom Clay at Mol facility and the CallovoOxford tunnel near field can theoretically be explained by ian clay in the Meuse/Haute–Marne URL show a both a pure elastic response in an isotropic or similar porepressure response associated with anisotropic rock mass with an anisotropic stress stress changes accompanying tunnel construction state or a inelastic response and related dilatancy although the tunnels were built in different rock (Figure 6). However, a comparison between the ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 numerical models and the insitu measurements low confinements (i.e., samples ETH 16–18), the revealed that the latter is more likely. This conclu pore pressure peak occurs before the peak strength sion is justified by the observation that pore pres of the material is reached. The pore pressure value sure drops occur significantly ahead of the tunnel at peak strength equals almost the initial value. face (Figure 1a) which is not the case in elastic Assuming that pore pressure response is solely numerical simulations. Pore pressure measure associated with volumetric changes, this implies ments in the far field where failure processes are that no net volume changes at peak strength. This unlikely to occur can only partly be explained by a is consistent with findings reported by Amann et linear poroelastic models. The introduction of an al. (2011). For higher confinements (i.e, samples anisotropic material plays a key role in reproducing ETH 19–20) , peak in pore pressure and peak the responses conceptually. strength are reached almost simultaneously. Hm-coupled laboratory tests on saturated specimens – first results National Cooperation A series of 5 triaxial tests results could be obtained in 2014 from successfully backsaturated speci ENSI provides major funding of the HM experiment mens. Saturation was assured by measuring and cooperates with ETH in the coordination of Skempton’s Bvalue. Bvalues between 0.64 and this research activity. Furthermore, there is a coop 0.97 were obtained. During deviatoric loading of eration with the Rock Deformation Group of ETH the samples the pore pressure response was con Zürich. tinuously monitored (Figure 7). Pore pressure evo lution during loading revealed that the response substantially depend on the confining stress. For Figure 6: Comparison of pore pressure responses from different elastic models and an isotro pic elastoplastic model. The monitoring point is located at the roof at a radial distance of 0.25m from the tunnel. Figure 7: Pore pressure evolution measured during the consolidated undrained triaxial compression tests using different effective confinements (i.e., ETH16: 0.5 MPa, ETH17: 0.75 MPa, ETH18: 1.0 MPa, ETH19: 2.0 MPa, ETH20: 4.0 MPa) ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 261 International Cooperation K.M. Wild, F. Amann, C.D. Martin (2015): Some fundamental hydromechanical processes relevant The international institutions cooperating with the for understanding the pore pressure response Chair of Engineering Geology at ETH and ENSI are around excavations in low permeable clay rocks. the following: 1) Politecnico di Torino, Italy; 2) Uni Conference paper for the ISRM Shale Symposium versity of Alberta in Edmonton, Canada. 2015 in Montreal, Canada. K.M. Wild, L.P. Wymann, S. Zimmer, R. Thoeny, F. Amann (2014): Water Retention Characteristics Assessment 2014 and Perspectives for 2015 and StateDependent Mechanical and PetroPhysi cal Properties of a Clay Shale. Rock Mechanics and Rock Engineering, DOI 10.1007/s00603014 Some key tasks of the HM project could be suc 05651. cessfully addressed in 2014. Valuable contribution K.M. Wild, F. Amann, J. Wassermann, C. David for a better understanding of the timedependent (2014): Changes of hydraulic properties around a evolution of the borehole EDZ, of the geomechan repository drift in clay shale during excavation and ical processes underpinning the measured pore open drift phase. Presentation given at the «Work pressure responses around excavations, and of the shop Low Permeability Materials», Université undrained behavior of saturated Opalinus Clay at CergyPontoise, France, 2nd3rd December 2014. laboratory scale could have been provided. In 2015, laboratory experiments will be largely final ized and a series of simple shear tests on single References bedding planes is currently planned. Additionally, the experimental program that was initiated in fall F. Amann, P.K. Kaiser, E.A. Button (2011): Experi 2013 in cooperation with the Rock Deformation mental study of brittle behavior of clay shale in Group at ETH Zürich will be continued. rapid triaxial compression. Rock Mechanics and Rock Engineering, 45, 21–33. N. Badertscher, C. Girardin, C. Nussbaum (2008): Publications SEH Experiment: EDZ structural analyses of resin impregnated sections from BSE3 overcores. 262 F. Amann, K.M. Wild & L.P. Wymann (2014): Unpublished Mont Terri Project Technical Notes Dependency of deformability, strength and failure 2008–15. characteristics of clay shales on total suction. Con A.G. Corkum, C.D. Martin (2007): Modelling a ference paper for the EUROCK 2014, Vigo, Spain, mineby test at the Mont Terri rock laboratory, 27–29th May 2014. Switzerland. International Journal of Rock Mechan F. Amann, K.M. Wild (2014): Challenges associated ics and Mining Sciences, 44, 846–859. with laboratory testing on Opalinus Clay, test inter Itasca (2009a): FLAC3D. Fast Langrangian Analysis pretation and definition of rock mechanical prop of Continua in three dimensions. erties. Presentation given at the Symposium «Rock D. Jäggi, C. Nussbaum, A. Moeri, H. Shao, H. Mül Mechanics and Rock Engineering of Geological ler (2010): WSH Experiment; Overcoring and Repositories in Opalinus Clay and Silmilar Clay structural analyses of the resinimpregnated BHG February B11 overcore under plane and UV light. Unpub stone», ETH Zurich, Switzerland, 14 th 2014. lished Mont Terri Project Technical Notes 2010–32. N. Kupferschied, K.M. Wild, F. Amann, C. Nuss N. Kupferschmied (2014): Fracture formation baum, D. Jaeggi, N. Badertscher (2014): Time around boreholes in Opalinus Clay in the short and dependent Fracture Formation around a Borehole long term. Master Thesis, Department of Earth in a Clay Shale. Submitted to International Journal Sciences, ETH Zürich. of Rock Mechanics and Mining Sciences, under N. Kupferschied, K.M. Wild, F. Amann, C. Nuss review. baum, D. Jaeggi, N. Badertscher (2014): Time dependent Fracture Formation around a Borehole in a Clay Shale. Submitted to International Journal of Rock Mechanics and Mining Sciences, under review. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 C.D. Martin, R. Macciotta, D. Elwood, H. Lan, T. Vietor (2011): Evaluation of the Mont Terri MineBy response: Interpretation of results and observa tions. Unpublished Report to Nagra. O. Masset (2006): Rock laboratory pore pressure long term evolution. Unpublished Mont Terri Tech nical Note 2006–43. R. Thoeny (2014): Geomechanical analysis of exca vationinduced rock mass behavior of faulted Opa linus Clay at the Mont Terri Underground Rock Laboratory (Switzerland). Ph.D. Thesis, Depart ment of Earth Sciences, ETH Zürich. K.M. Wild, F. Amann, C.D. Martin (2015): Some fundamental hydromechanical processes relevant for understanding the pore pressure response around excavations in low permeable clay rocks. Conference paper for the ISRM Shale Symposium 2015 in Montreal, Canada. 263 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations in the Alps Author und Coauthor(s) Anne Claude1, Naki Akçar1, Susan IvyOchs2, Fritz Schlunegger1, Marcus Christl2, Christof Vockenhuber2, Christian Schlüchter1 Institution Address 1 Institute of Geological Sciences, Bern University 2 Laboratory of Ion Beam Physics (LIP), ETH Zurich Baltzerstrasse 1–3, 3012 Bern, Switzerland Telephone, Email, Internet address +41 31 631 8761, [email protected], www.geo.unibe.ch Duration of the Project 3 years ABSTRACT lithostratigraphy enables to define the prove In our project we reconstruct the chronology of nance of the gravels and to reveal the catch key sites of mainly Swiss Deckenschotter in the ment area of paleoglaciers. The chronologies for northern Alpine Foreland by using depthprofile the Höhere Deckenschotter (HDS) gravels in and isochronburial dating with the cosmogenic Mandach and Stadlerberg are available with nuclides Be and Al. Being the oldest Quater approximately 1 Ma and 1.9 Ma, respectively. In nary sediments in the foreland, Deckenschotter addition, the sedimentological investigations of are a geoarchive which document landscape Stadlerberg and Irchel yielded a provenance and environmental changes due to the building including the Swiss Midland Basin, the Hörnli of glaciers during the onset of glaciations in the and Napf fans as well as some parts of the Alps. northern hemisphere, approximately 2.7 Ma Finally, together with the LIP group in Zurich we 10 26 ago. Through dating, we can determine the tim optimized the extraction of both Be and Al from ing of Early and Middle Pleistocene glaciations quartz, allowing AMS measurements of very in the Alps and quantify the magnitude of inci low cosmogenic nuclide concentrations with sion in the foreland. Furthermore, using detailed low backgrounds and low uncertainties. 265 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Project goals Representing the oldest Quaternary sediments in the foreland, the Deckenschotter are supposed to The Swiss Nuclear Energy Act requires the safe and be a geoarchive which documents changes in the permanent disposal of radioactive waste in deep landscape since the onset of glaciations in the geological repositories. Five proposed siting areas northern hemisphere, approximately 2.7 Ma ago are located in the northern Alpine Foreland, which [4]. Sediments from the Deckenschotter are proxi is for a substantial part covered by Quaternary mal glaciofluvial gravels located in the northern deposits. As many radionuclides in the waste have Alpine Foreland, mainly beyond the extent of the long halflife times, the onsite fluvial and glacial Last Glacial Maximum (LGM; 21 ± 2 ka [5]). They erosion of the future 1 Ma is a key issue with cover Tertiary Molasse or Mesozoic bedrock and respect to the longterm safety of the waste repos based on their distinct topographical positions, itory. Accordingly, it is of utmost importance to these gravel deposits are subdivided into two understand the past landscape evolution of the different units, separated by a significant phase Alpine Foreland. of incision, leading to Höhere and Tiefere In 1909, Penck and Brückner [1] defined in south Deckenschotter. ern Germany four ice age periods based on dif In this project, we track the pace of onset of Early ferent levels of former outwash plains. Niederter and Middle Pleistocene glaciations in the Alps and rasse (NT; Lower Terrace) was attributed to the thus contribute to the understanding of Quater Würm glaciation, Hochterrasse (HT; Higher Ter nary landscape changes in the Alpine Foreland. race) to the Riss glaciation, Tiefere Deckenschotter We first reconstruct the chronostratigraphy of key (TDS; Lower Cover Gravels) to the Mindel glacia sites of Deckenschotter by applying two different tion and Höhere Deckenschotter (HDS; Higher methods using cosmogenic nuclides: depthprofile Cover Gravels) to the Günz glaciation. This stratig and isochronburial datings. Then we investigate raphy has a reversed stratigraphic relationship, i.e. the sedimentology of the selected Deckenschotter older deposits are located at higher altitudes and sites in order to determine the depositional envi vice versa. For a long time, the Quaternary stratig ronment, transport pattern and provenance of raphy of Switzerland was correlated to that of these deposits. In addition, the possible catch southern Germany. In 1986, a new stratigraphy ment area of the paleoglaciers can be revealed. was proposed for the northern Swiss Foreland showing that glaciers reached the foreland at least 15 times during the Quaternary [2]. These include four to eight Deckenschotter glaciations in the Early Pleistocene and the Möhlin, Habsburg, Hagenholz, Beringen and Birrfeld glaciations in the MiddleLate Pleistocene [3]. 266 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 1: Extension of the Reuss, Linth and Rhine gla ciers during the LGM (from Bini et al. [7]); locations of the study sites Pratteln, Klettgau, Mandach, Stadlerberg and Irchel Steig and distribution of the Deckenschotter in northern Switzerland. ©Federal Office of To pography, swisstopo, CH3084 Wabern. Work carried out and results obtained continuity. Approximately 2 m of soil are covering the gravels. The pebbles have subangular to sub rounded shapes, similar to Stadlerberg, and the The Deckenschotter project started with a pilot palaeoflow direction is towards NNW (344°). The study at the HDS sites in Mandach and Irchel. Pre investigated stratigraphic sections in both HDS liminary chronological results from Mandach outcrops Stadlerberg and Irchel Steig are poorly yielded an age of 1.0 ± 0.1 Ma [6]. So far we sorted matrixsupported deposits, where the reconstructed the chronology of Deckenschotter matrix consists of finer sand fractions, silt and clay. deposits at Stadlerberg using cosmogenic depth This observation might be a hint for the proximity Be. These HDS gravels were to a glacier and for bedload transport. Further dated to 1.9 ± 0.2 Ma (Fig. 1). The HDS outcrop in more, imbricated clasts are encountered at both the abandoned gravel pit Steig at Irchel was outcrops, which are a characteristic feature of resampled this summer and analysis is in progress. gravelbed river systems [8]. Additionally, the The sampled gravels in Pratteln, in collaboration coarseningupward unit at Stadlerberg can be with IPAS (Integrative Prehistory and Archaeological explained through downstream bar migration, profile dating with 10 Science, University of Basel) were dated to 250 ± 20 which might be related to a glacier advance ka (Fig. 1). upstream in the catchment and irregular water In order to determine the provenance of the gla flow. These indications suggest that the deposi ciofluvial gravels and thus the catchment area, we tional environment of the two studied Decken investigated the sedimentology at both HDS sites schotter deposits is a proximal, braided river sys of Stadlerberg and Irchel Steig. The studied strati tem. graphic section at Stadlerberg, approximately 9 m Pebble petrological investigations were performed thick gravels, consists of one massive weathered at both sites. Each outcrop was divided into differ sequence without any hiatus. The outcrop shows ent horizons, approximately 250 pebbles were a coarsening upward sequence with gravels hav counted and sieved to the gravel fraction be ing subangular to subrounded shapes. The upper tween 16 and 63 mm (Fig. 2 & 3) from both sites. most part (ca. 40 cm) consists of loess. The palaeo The first level (5.6–4.6 m) at Stadlerberg is com flow direction is towards SSW (207°). In the aban posed of matrixsupported clasts having an aver doned gravel pit at Irchel Steig, a sequence of age size of 10 cm. The yellowishgreyish matrix is 10 m thick gravels is observed, without any dis made of sand (Fig. 2A). The second level (4.6– ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 267 Figure 2: Petrographic composi tion of the outcrop at Stadlerberg. The profile is divided into different horizons (A–C). 268 2.1 m) contains larger pebbles with an average of pebble holes in the third layer indicates the tran diameter of 20 cm embedded in a matrix of sition towards the soil (progressing weathering). cemented sand (Fig. 2B). In some locations, a sec In the lower part of the profile at Irchel Steig 2 ondary calcite precipitation is present. In this level brownish intervals alternate with greyish ones (Fig. numerous pebbles break apart and show fractures. 5A+C; 7.5–3.5 m). The sampled greyish intervals The uppermost level (2.1–0.3 m) is characterised (Fig. 3A+C; Level 1: 7.5–6.5 m and Level 3: 4.8– by a sandy/clayey matrix of beigebrownish colour, 3.8 m) show matrixsupported gravels where the due to the displacement of iron. Clasts show an matrix consists of sand. In addition, the clasts in average diameter of 25 cm (Fig. 2C). Intact clasts these two levels have the same lithological com are scarce and there is much more matrix between positions. The analysed brownish interval (Fig. 3B; the individual clasts compared to the two lower Level 2: 6.5–4.8 m) is as well matrixsupported, levels. Most pebbles are strongly weathered and however, made of clayey silt. The upper part of the decomposed, leading to this layer being character outcrop (3.5–1.8 m) is one compacted greyish ised by numerous pebble holes. interval. Throughout the profile, the clast size re Both the field observations and pebble petrogra mains the same, the largest gravels having an phy (Fig. 4) show that the outcrop at Stadlerberg average grain size of approximately 25 cm. More consists of one lithostratigraphic unit. The ternary over, along the whole profile, the crystalline peb diagram does not show any variation in the peb bles are strongly weathered and numerous gravels ble composition except that the fraction of lime break apart and pebble holes are encountered. stone pebbles decreases from bottom to top (Fig. The pebble petrography at both study sites enables 4B). This trend together with the increasing amount to define the provenance of the gravels and reveal ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Figure 3: Pebble petrography of the outcrop at Irchel Steig. The profile is di vided into different horizons (A–C). Figure 4: Results of the pebble petrography at Stad lerberg. A: overview of the sampled profile; B: ternary diagram showing the results; C: stratigraphic column of the profile. The lithofacies codes are from Miall [8] and Keller [9]. the possible catchment area of the paleoglaciers. encountered in the Arosa zone [11] or in the Zer At both locations, Verrucano gravels were found mattSaas Fee unit [12]. Based on this observation, indicating an influence of the RhineLinth glacier, transport by the Lake Constance lobe of the Rhine being a key lithology of the latter [10]. However, glacier can be excluded and both sites were most as a result of absence of ophiolites, the Grisons probably only influenced by the RhineLinth lobe and Valaisian Alps can be excluded as a prove of the Rhine glacier. At Irchel Steig in contrast to nance, given that ophiolites are particularly Stadlerberg, a lot of dolomite was encountered, ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 269 Figure 5: Results of the pebble petrography at Irchel Steig. A: overview of the sampled profile; B: ternary diagram sho wing the results; C: stratigraphic column of the profile. The lit hofacies codes are from Miall [8] and Keller [9]. Figure 6: was a former quarry. Along a 4.3 m vertical profile, Field photograph showing the sampled depthprofile in Klettgau. 5 sediment samples were collected from the upper part for depthprofile dating (Fig. 6). National Cooperation The scientific collaboration on cosmogenic nuclide methodology and applications between the Insti tute of Geological Sciences at the University of Bern and the Laboratory of Ion Beam Physics (LIP) at ETH Zürich, was established in the early 90’s and yielded several research projects, international publications, PhD and MSc. theses. This collabora tion has a long tradition and a wealth of experi ence in applying cosmogenic nuclides (10Be, 26 Al and Cl) to determining the timing of events and 36 rates of landscape change in four different set tings: Quaternary glaciations, local and largescale catchment wide erosion, mass movements and neotectonics. In addition, the specificity of the LIP group is its 30 years of innovations and experience in AMS, while being the largest European tandem 270 which most probably derives from the Hörnli fan accelerator facility with a broad AMS program in [e.g. 13; 14; 15] as only minor parts of dolomite the European scientific landscape. are outcropping nowadays in the Grisons Alps [16]. In addition, the quartzites at Stadlerberg and Irchel Steig represent reworked Molasse since they have their origin in the Bernhard nappe in the Val Assessment 2014 and Perspectives for 2015 ais [17], which was excluded. Taking into account these observations, the resulting catchment for The results from Stadlerberg, Mandach and Prat both study sites covers the Swiss Midland Basin, teln showed that the depthprofile dating method the Hörnli and Napf fans as well as some parts of is appropriate when geological setting and meth the Alps. odological requirements match. This method re In addition to the HDS sites at Stadlerberg and quires sampling of geological layers in artificial Irchel, the Tiefere Deckenschotter site Rechberg outcrops; preferably with a flat topped landform in Sonnenhalde in Klettgau in Germany were sam order to guarantee that the uppermost surface of pled in autumn 2014. This site lies at an elevation the deposit remains as unmodified as possible. The of 433 m a.s.l. (Fig. 1). The >15 m thick outcrop isochronburial dating method is working well in ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 old landscapes, which have not been glaciated N. Akçar, S. IvyOchs, M. Christl, A. Claude, C. Wir before as shown by the studies of [18; 21]. How sig, J. Lachner, S. Padilla: Optimizatuon of AMS ever, problems occur in glaciated landscapes as measurements of low concentrations of cosmo sediments driven from glaciated areas generally genic contain low cosmogenic nuclide concentrations Nuclear Instruments and Methods in Physics [22]. This is the case for the Deckenschotter depos Research, Section B. its, due to repeated glaciations in the Alps. The Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F., dating of these deposits requires AMS analysis of Kubik P.W., Dehnert A., Rahn M., Schlüchter C. low cosmogenic nuclide concentrations with low Timing of Deckenschotter glaciations. CHQUAT backgrounds and low uncertainties. Within the Meeting Annual Meeting, abstract for talk. close collaboration with the LIP group, we opti Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F., mized the extraction of Be and Al from quartz for Kubik P.W., Dehnert A., Rahn M., Schlüchter C. AMS measurements in the range of ca. 5000 Be Timing of Early Quaternary glaciations in the Alps. atoms/g and 50000 26Al atoms/g in 50 g of purified EGU General Assembly, abstract for talk. 10 10 Be and 26 Al at ETH Zurich. Submitted to quartz [23]. We demonstrated that the combina Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F., tion of orthophosphoric and hydrofluoric acid Kubik P.W., Rahn M., Dehnert A., Schlüchter C. treatments resulted in reproducible results with Tracking the pace of onset of glaciations in the even very low total Al concentrations. We showed Alps. DEUQUA Tagung, abstract for talk. that the optimal current output for Al on the Tandy Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F., accelerator is obtained for an Al:Cu 1:1 atomic Kubik P.W., Rahn M., Dehnert A., Schlüchter C. The ratio. We found out that the highest currents and onset of glaciations in the Alps. 8th International maximum efficiency in the Tandy accelerator were Symposium on Eastern Mediterranean Geology, obtained from the 0.2 mg Fe and either 175 or 200 abstract for talk. μg 9Be mixtures. Our results from this study showed Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F., that (1) very young surface exposures and very Kubik P.W., Rahn M., Dehnert A., Schlüchter C. high erosion rates can be determined; (2) few Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations thousand years old deposits can be dated with Be in the Alps. 12th Swiss Geoscience Meeting, depthprofiles; and (3) isochronburial dating of ca. abstract for talk. 10 100 ka old sediments is possible, when both 10 Be Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F., and 26Al determinations are optimized. Kubik P.W., Rahn M., Dehnert A., Schlüchter C. In the beginning of 2015, the prepared manuscript Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations on Stadlerberg will be submitted followed by the in the Alps. Exogene Geology and Quaternary one of the study on the gravel deposits in Pratteln. Global Change Seminar (University of Bern), talk. As soon as the results from Irchel Steig are avail able, we will model a depthprofile age. Further more the samples of the TDS site at RechbergSon References nenhalde will be processed. Finally, more sedimen tological investigations will be performed in Irchel [1] alter. Chr. Herm. Tauchnitz, Leipzig, 1909. Steig and Klettgau in order to identify the trans port pattern and depositional environment. A. Penck, E. Brückner: Die Alpen im Eiszeit [2] C. Schlüchter: The Quaternary glaciations of Switzerland, with special reference to the Northern Alpine Foreland. Quaternary Sci Publications ence Reviews, 5, 413–419, 1986. [3] F. Preusser, H.R. Graf, O. Keller, E. Krayss, C. N. Akçar, S. IvyOchs, V. Alfimov, A. Claude, H.R. Schlüchter: Quaternary glaciation history of Graf, A. Dehnert, P.W. Kubik, M. Rahn, J. Kuhle northern Switzerland. Quaternary Science mann, C. Schlüchter: The first major incision of the Swiss Deckenschotter landscape. 107, 337–347, 2014. DOI 10.1007/s0001501401766. 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C. Schlüchter: Quaternary uplift rates of the Ellwanger, M. Felber, D. Florineth, et al.: Die Central Anatolian Plateau, Turkey: insights Schweiz während des letzteiszeitlichen Maxi from cosmogenic isochronburial nuclide mums (LGM), 1:500 000. Wabern, Switzer dating of the Kızılırmak River terraces. Qua land: Bundesamt für Landestopographie, swisstopo, 2009. [8] for cosmogenicnuclide dating of buried soils Sedimentary facies, basin analysis, and pe and sediments. American Journal of Science, 308, 1083–1114, 2008. B. Keller: LithofaziesCodes für die Klassifika [20] E.D. Erlanger, D. Granger, R.J. Gibbon: Rock tion von Lockergesteinen. Mitteilungen der uplift rates in South Africa from isochron Schweizerischen Geologischen Gesellschaft burial dating of fluvial and marine terraces. für Boden und Felsmechanik, 132, 5–12, 1996. Geology, 40, 1019–1022, 2012. [21] G. Balco, G.S. Soreghan, D.E. Sweet, K.R. [10] R. Hantke: Eiszeitalter. Die jüngste Erdge Marra, P.R. Bierman: Cosmogenicnuclide schichte der Schweiz und ihrer Nachbarge burial ages for Pleistocene sedimentary fill in biete. Band 2, Letzte Warmzeiten, Würm Unaweep Canyon, Colorado, USA. Quater Eiszeit, Eisabbau und Nacheiszeit der Alpen nary Geochronology, 18, 149–157, 2013. Nordseite vom Rhein zum RhoneSystem. Ott Verlag, Thun 1980. [22] N. Akçar, S. IvyOchs, P.W. Kubik, C. Schlüchter: Postdepositional impacts on [11] G. Steinmann: Die geologische Bedeutung «Findlinge» (erratic boulders) and their impli der TiefseeAbsätze und der ophiolitischen cations for surfaceexposure dating. Eclogae Massengesteine. Berichte der Naturforschen Geologicae Helveticae, 104, 445–453, 2011. den Gesellschaft, Freiburg i.Br., 16, 44–65, [23] N. Akçar, S. IvyOchs, M. Christl, A. Claude, 1905. [12] P. Bearth: Die Ophiolite der Zone von Zer 272 ternary Science Reviews, 107, 81–97, 2015. [19] G. Balco, C.W. Rovey: An isochron method A.D. Miall: The geology of fluvial deposits. troleum geology. 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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Anhang B: Vertretungen des ENSI in internationalen Gremien Organisation/Gremium Untergruppe Fachgebiet IAEA Board of Governors Allgemein Radiation Safety Standards Committee (RASSC) Strahlenschutz Transport Safety Standards Committee (TRANSSC) Transporte Waste Safety Standards Committee (WASSC) Entsorgung Nuclear Safety Standards Committee (NUSSC) Hauptgremium Reaktorsicherheit Expertenteam für die Erarbeitung des Safety Guide on Human Factor Engineering in Nuclear Power Plants (Fertigstellung geplant 2018) Reaktorsicherheit Nuclear Security Guidance Committee (NSGC) Nuclear Power and Engineering Section (NPES) Sicherung Technical Working Group of Life Management (TWG LM NPP) Reaktorsicherheit Technical Working Group on Nuclear Power Plant Control and Instrumentation (TWG NPPCI) Reaktorsicherheit Technical Working Group on Managing Human Resources (TWGMHR) MenschOrganisation Sicherheitskultur Incident Reporting System (IRS) Allgemein International Nuclear Event Scale (INES) Allgemein Power Reactor Information System (PRIS) Allgemein International Nuclear Information System (INIS) Allgemein Spent Fuel Performance Assessment and Research Entsorgung International Generic Ageing Lessons Learned (IGALL) Reaktorsicherheit Project DriMa (International Project on Decommissioning Risk Management) Stilllegung International Decommissioning Network IDN Stilllegung UNO Working Party 15 Transporte OECD NEA NEA Steering Committee for Nuclear Energy Committee on Nuclear Regulatory Activities (CNRA) Committee on Radiation Protection and Public Health (CRPPH) Allgemein Hauptkomitee Allgemein Working Group on Inspection Practices (WGIP) Reaktorsicherheit Working Group on Public Communication of Nuclear Regulatory Organisations (WGPC) Allgemein Working Group on Operating Experience (WGOE) Reaktorsicherheit Senior Level Task Group on Safety Culture of the Regulatory Body Allgemein Hauptkomitee Strahlenschutz Information System on Occupational Exposure (ISOE) Strahlenschutz Working Party on Nuclear Emergency Matters (WPNEM) Strahlenschutz ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 273 Organisation/Gremium Untergruppe Fachgebiet NEA Working Party on Dismantling and Decommissioning WPDD Hauptkomitee Stilllegung NEA Decommissioning Cost Estimation Group DCEG Stilllegung Hauptkomitee Entsorgung Radioactive Waste Management Committee (RWMC) Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI) NEA Regulators Forum Entsorgung Integration Group for the Safety Case of Radioactive Waste Repositories (IGSC) Working Group on Measurement and Physical Understanding of Groundwater Flow through Argillaceous Media (CLAY CLUB) Expert Group on Operational Safety (EGOS) Entsorgung Hauptkomitee Reaktorsicherheit Working Group on Fuel Safety (WGFS) Reaktorsicherheit Working Group on Analysis and Management of Accidents (WGAMA) Reaktorsicherheit Reaktorsicherheit Working Group on Integrity of Components and Structures (WGIAGE) IAGE Subgroup Integrity of Metal Components and Structures IAGE Subgroup Seismic Behaviour IAGE Subgroup Concrete Structure Ageing Working Group on Risk Assessment (WGRISK) Reaktorsicherheit Working Group on Human and Organisational Factors (WGHOF) MenschOrganisation Sicherheitskultur Task Group on Robustness of Electrical Systems of NPPs in the Light of the Fukushima Daiichi Accident Reaktorsicherheit Task Group on Natural External Events Reaktorsicherheit International CommonCause Data Exchange Project (ICDE) Reaktorsicherheit Component Degradation and Ageing Programme (CODAP) Reaktorsicherheit Cable Ageing Data and Knowledge Project (CADAK) Reaktorsicherheit Fire Incident Record Exchange (FIRE) Cabri Water Loop Project Reaktorsicherheit Steering Committee Reaktorsicherheit Technical Advisory Group Reaktorsicherheit OECD Halden Reactor Project Halden Board of Management (HBM) Allgemein OECD Studsvik Cladding Integrity Project (SCIP) Management Board Reaktorsicherheit Programme Review Group Reaktorsicherheit OECD Hydrogen Mitigation Experiments for Reactor Safety (HYMERES); PSI/IRSNProjekt Programme Review Group PRG Reaktorsicherheit OECD – NEA Data Bank (Liaison Officer) Allgemein OECD – NEA Working Party on Nuclear Criticality Safety (WPNCS) 274 Generation IV International Forum Reaktorsicherheit Risk and Safety Working Group Allgemein Convention on Nuclear Safety (CNS) Ständige Kontaktgruppe (National Contact Point) Allgemein Joint Convention on the Safety of Spent Fuel Management and on the Safety of Radioactive Waste Management Nationale Kontaktstelle (National Contact Point) Entsorgung OsloParis Commission for the Protection of the Marine Environment of the NorthEast Atlantic (OSPAR) Radioactive Substances Committee Strahlenschutz Internationale Übereinkommen ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Organisation/Gremium Untergruppe Fachgebiet DeutschSchweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK) Hauptsitzung Allgemein AG 1: Anlagensicherheit Reaktorsicherheit AG 2: Notfallschutz Notfallschutz AG 3: Strahlenschutz Strahlenschutz AG 4: Entsorgung Transport und Entsorgung Hauptgremium Allgemein CFS groupe d’experts «Crise nucléaire» Strahlenschutz CFS groupe d’experts «transports» Transport Commission francosuisse de sûreté nucléaire et de radioprotection (CFS) Nuklearinformationsabkommen SchweizÖsterreich Allgemein Commissione ItaloSvizzera per la cooperazione in materia di sicurezza nucleare (CIS) Allgemein Internationale Behördenorganisationen Western European Nuclear Regulators Association (WENRA) European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG) Main WENRA Committee Allgemein Working Group on Waste and Decommissioning (WGWD) Entsorgung Reactor Harmonization Working Group (RHWG) Reaktorsicherheit Hauptkomitee Allgemein European Nuclear Security Regulators Association (ENSRA) Sicherung Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA) Hauptkomitee Working Group on Emergencies Notfallplanung Association of European Competent Authorities European Association of Regulators for the Transport of Radioactive Material Transporte European Network on Operational Experience Feedback (EU Clearinghouse) Strahlenschutz Reaktorsicherheit Arbeitsgruppen in ausländischen Behörden Autorité de sûreté nucléaire (ASN) Groupe permanent d’experts pour les transports Transporte Autorité de sûreté nucléaire (ASN) Groupe permanent d’experts pour les réacteurs Reaktorsicherheit STUK Reactor Safety Commission Reaktorsicherheit STUK Waste Safety Commission Entsorgung Entsorgungskommission (ESK, Deutschland) Entsorgung Entsorgungskommission (ESKEL) Endlagerung radioaktive Abfälle Entsorgung Entsorgungskommission (ESKAZ) Abfallbehandlung/Zwischenlagerung Abfallbehandlung, Zwischenlagerung Entsorgungskommission (ESKST) Stilllegung Stilllegung Reaktorsicherheitskommission (RSK, Deutschland) Ausschuss Reaktorbetrieb (RSKRB) Fachgebiet Reaktorbetrieb Reaktorsicherheit Hochschul und Forschungsgremien KTH Stockholm Melt Structure Water Interaction Reaktorsicherheit Felslabor Mont Terri Steering Committee Entsorgung Felslabor Grimsel International Steering Committee ISCO Entsorgung Bioprota International Forum Institut für Kernenergie und Energiesystem (IKE) der Universität Stuttgart Entsorgung Advisory Board für das Projekt «sCO2HeRo» (Entwicklung eines diversitären Wärmeabfuhrsystems) ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Reaktorsicherheit 275 Organisation/Gremium Untergruppe Fachgebiet Umweltüberwachung (AKU) Strahlenschutz Ausbildung (AKA) Strahlenschutz Praktischer Strahlenschutz (AKP) Strahlenschutz Notfallschutz (AKN) Strahlenschutz Fachverbände DeutschSchweizerischer Fachverband für Strahlenschutz e.V. Entsorgung (AKE) Entsorgung Beförderung (AKB) Transporte Rechtsfragen (AKR) Strahlenschutz European Platform on Training and Education in Radiation Protection (EUTERP) Strahlenschutz International Cooperative Group on Environmentally Assisted Cracking of Water Reactor Materials (ICGEAC) Materialtechnik Normenorganisationen International Electrotechnical Commission (IEC) Nuclear Instrumentation Reaktorsicherheit Internationaler Erfahrungsaustausch Réunions tripartites BFCH Reaktorsicherheit KWUTreffen Reaktorsicherheit 276 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Anhang C: Publikationen und Vorträge 2014 Publikationen Autoren ENSI Publikation B. Bucher B. Bucher: Composite Mapping Experiences in Airborne Gamma Spectrometry. Radiation Protection Dosimetry (2014), Vol. 160, No. 4, pp. 288–292. doi:10.1093/rpd/ncu015. http://rpd.oxfordjournals.org/cgi/reprint/ncu015?ijkey=bFLPy8VozWwVYLh&keytype=ref B. Bucher, G. Schwarz B. Bucher, G. Butterweck, L. Rybach, G. Schwarz: Aeroradiometrische Messungen, in: Umweltradioaktivität und Strahlendosen in der Schweiz 2013. Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Strahlenschutz (2014), S. 47–50. F. Cartier, B. Bucher, R. Habegger F. Cartier, B. Bucher, R. Habegger: Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke (MADUK), in: Umweltradioaktivität und Strahlendosen in der Schweiz 2013. Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Strahlenschutz (2014), S. 141–145. A. Dehnert, J. Kuhlemann, M. Rahn N. Akçar, S. IvyOchs, V. Alfimov, A. Claude, H.R. Graf, A. Dehnert, P.W. Kubik, M. Rahn, J. Kuhlemann, C. Schlüchter (2014): The first major Incision of the Swiss Deckenschotter landscape, Swiss Journal of Geosciences 107, 337–347. A. Dehnert, M. Rahn A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, P.W. Kubik, C. Vockenhuber, A. Dehnert, M. Rahn, C. Schlüchter (2014): Dating Swiss Deckenschotter – Depth profile and isochronburial dating with cosmogenic nuclides, Annual Report 2013, Laboratory of Ion Beam Physics, ETH Zürich, p. 64. A. Gorzel Z. Hózer, P. Szabó, B. Somfai, R. Aldworth, T. Delorme, R. Dickson, H. Fujii, J. Rey Gayo, W. Grant, A. Gorzel, C. Hellwig, K. Kamimura, J. Klouzal, M. Mikloš, F. Nagase, M. Nilsson, M. Petit, S. Richards, T. Lundqvist Saleh, K. Seob Sim, M. Stepniewski, T. Sugiyama, N. Waeckel: Leaking Fuel Impacts and Practices. NEA/CSNI/R(2014)10, https://www.oecdnea.org/nsd/docs/2014/csnir201410.pdf M. Herfort E. Meier, K. Detzner, N. Kern, L. Wymann, D. Jaeggi, M. Herfort, P. Bossart (2014): Evaporation logging (FMD) Experiment – The new borehole evapometer (BEM) version 2: Technical specification and users guide, Technical Note TN 201283, Mont Terri Project, StUrsanne. C. Humbel Haag C. Humbel Haag, B. Linsenmaier: A Systemic Approach to Oversee Human and Organizational Factors in Nuclear Facilities. International Journal of Performability Engineering, Vol. 10, Nr. 7, November 2014, S. 681–689. http://www.ijpeonline.com/november2014p2asystemic approachtooverseehumanandorganizationalfactorsinnuclearfacilities. html#axzz3ObwnpQ6i D. Kalkhof H.J. Schindler, D. Kalkhof, H.W. Viehrig: Effect of Notch Acuity on the Apparent Fracture Toughness. Engineering Fracture Mechanics 129 (2014), 26–37. D. Kalkhof H.J. Schindler, D. Kalkhof, H.W. Viehrig: Variability and Lower Bound of Fracture Toughness of Welds in the Ductile to Brittle Transition Regime. Procedia Materials Science 3 (2014), 732–737. D. Kalkhof H.J. Schindler, D. Kalkhof: A Closer Look at Effects of the Loading Rate on Fracture Toughness in the DuctiletoBrittle Transition Regime of a Ferritic Steel. Journal of Testing and Evaluation, Vol. 43, No. 3 (2014). R. Mailänder R. Mailänder: The Swiss regulator’s research strategy and its links to competent and indepen dent expertise. IAEACN214paperID4, 6 Seiten (accepted). IAEA International Conference on Challenges Faced by Technical and Scientific Support Organizations (TSOs) in Enhancing Nuclear Safety and Security – Strengthening Cooperation and Improving Capabilities. Beijing, China, 27.–31.10.2014. Der Tagungsband soll publiziert werden auf: http://wwwpub.iaea.org/iaeameetings/46083/InternationalConferenceonChallenges FacedByTechnicalandScientificSupportOrganizationsTSOsinEnhancingNuclearSafety andSecurityStrengtheningCooperationandImprovingCapabilities. B. Reer B. Reer, O. Sträter: A Case Study on Addressing the ErrorForcing Context in Human Reliability Analysis. In: International Journal of Performability Engineering. Vol. 10, No. 7 (November 2014), pp. 717–727. B. Reer B. Reer, O. Sträter, K. T. Kosmowski (Editors): Assessment of Human Performance under Abnormal Operating Conditions in Nuclear Power Plants. In: International Journal of Performability Engineering. Vol. 10, No. 7 (November 2014), Special Issue Section, pp. 666–770. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 277 Autoren ENSI Publikation K. Samec K. Samec, Y. Fusco, Y. Kadi, R. Luis, R. Romanets, M. Berzhad, R. Aleksan, S. Bousson: A SpallationBased Irradiation Test Facility for Fusion and Future Fission Materials. European Nuclear Conference 2014, Marseille, France, 11.–14.05.2014. Tagungsband S. 281–295: http://www.euronuclear.org/events/enc/enc2014/transactions/ENC2014transactions.pdf C. Schneeberger R. Zinn, M. Borgerhoff, F. Stangenberg, C. Schneeberger, J. Rodríguez, L. Lacoma, F. Martínez, J. Martí: Analysis of Combined Bending and Punching Tests of Reinforced Concrete Slabs within IMPACT III Project, Paper ID 1177, EURODYN 2014, IX International Conference on Structural Dynamics, Porto, Portugal, 30.0702.07.2014. http://paginas.fe.up.pt/~eurodyn2014/CD/author.html?q=_schneebergerc_&a=C. Schneeberger. C. Schneeberger C. Schneeberger, M. Borgerhoff, F. Stangenberg, R. Zinn: Analysis of Vibration Propagation and Damping Tests of Reinforced Concrete Structures within IMPACT III Project, Paper ID 1175, EURODYN 2014, IX International Conference on Structural Dynamics, Porto, Portugal, 30.07.–02.07.2014. G. Schwarz G. Schwarz: Auslegungsanforderungen der Behörde heute und morgen. Vertiefungskurs 2014 Nuklearforum Schweiz: Sicherheitsmargen in Kernkraftwerken: identifizieren, quantifizieren, erweitern, Olten, 05.–06.11.2014. Der Kursband wird verfügbar gemacht unter: http://www.nuklearforum.ch/de/shop/kursbaende . M. Sentis M. Sentis: TwoPhase Flow Modeling With Tough2Mp of A Deep Geological Repository Within the First Benchmark of the FORGE Project. American Nuclear Society, Nuclear Technology 187/2 (August 2014), S. 117–130. T. Szczesiak Tadeusz Szczesiak, Yves Mondet, Carlo Rabaiotti: Design of a Deposit for Low Radioactive Materials in Leibstadt: Regulator perspective, 2nd Conference on Technological Innovations in Nuclear Civil Engineering, TINCE2014, Paris (France), 01.–04.09.2014. https://www.sfen.fr/TINCE2014. T. Szczesiak, U. Bumann I. Sevdali, M. Billmaier, Y. Mondet, T. Szczesiak, U. Bumann: Challenges faced during the modelling and dynamic analysis with SAP2000 using nonlinear layered shell elements, WORKSHOP SMART2013, Paris (France), 25.–27.11.2014. http://smart2013.eu/index.php?option=com_k2&view=item&layout=item&id=7&Itemid=161. T. Szczesiak, U. Bumann R. Zinn, M. Borgerhoff, C. van Exel, T. Szczesiak, Urs Bumann: Challenges faced during the modelling, dynamic analysis, and vulnerability study with SOFiSTiK using nonlinear layered shell elements, WORKSHOP SMART2013, Paris (France), 25.–27.11.2014. http://smart2013.eu/index.php?option=com_k2&view=item&layout=item&id=7&Itemid=161. T. van Stiphout J. D. Zechar, M. Herrmann, T. van Stiphout, S. Wiemer: Forecasting Seismic Risk as an Earthquake Sequence Happens. In: M. Wyss (Herausgeber): Earthquake Hazard, Risk and Disasters, S. 167–182. Elsevier, 2014. H. Wanner H. Wanner: Wissensmanagement beim ENSI. Vertiefungskurs 2014 Nuklearforum Schweiz. Olten, 05.–06.11.2014. Der Kursband wird verfügbar gemacht unter: http://www.nuklearforum.ch/de/shop/kursbaende. Vorträge 278 Autoren ENSI Vortrag F. Altkind F. Altkind: Ageing management program in Swiss NPPs. Sitzung des OECD/NEA Cable Ageing Data and Knowledge Project CADAK. NEA, IssylesMoulineaux bei Paris, 06.03.2014. W. Barten W. Barten: Forschungs und Entwicklungsförderung durch das ENSI, gezeigt am Beispiel «Deterministische Sicherheitsanalysen», Ehemaligentreffen des Lehrstuhls für Theoretische Physik (Prof. Manfred Lücke), Universität des Saarlandes, Saarbrücken, 15.11.2014. E. Blust E. Blust: Aufgaben des ENSI im Notfallschutz. Besuch des Kaders der Stiftung Schürmatt beim ENSI, 27.11.2014. E. Blust E. Blust: Aufgaben des ENSI im Notfallschutz, Besuch der Mitglieder der KKL Notfallorganisation beim ENSI, 25.06.2014 und 7.07.2014. E. Blust E. Blust: ENSI Emergency Organization, anlässlich des Fachgespäches zur Notfallklassierung bei der Slowakischen Aufsichtbehörde (Uradu jadroveho dozoru Slovenskej republiky) in Bratislava, 26.06.2014. E. Blust E. Blust: ENSI Emergency Organization, Anlässlich des Besuches von Studenten der Universität Bratislava beim ENSI, 12.06.2014. E. Blust E. Blust: ENSI Emergency Organization, Anlässlich des RODOS User Group RUG Meeting 2014 beim ENSI, 27. und 28.02.2014. E. Blust E. Blust: Aufgaben des ENSI im Notfallschutz, Anlässlich der Fachsitzung SGZP (FKET) beim ENSI, 09.04.2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Autoren ENSI Vortrag E. Blust E. Blust: Anforderungen an die Notfallorganisation in einem KKW. Beitrag des ENSI zum Kurs von swissnuclear, 31.03.2014. U. Bumann U. Bumann: Auslegung von Gebäuden gegen Flugzeugabsturz, Informationsforum Betriebssicherheit einer Oberflächenanlage, Zürich, 24.05.2014. A. Dehnert, M. Rahn A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P.W. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): Timing of the Deckenschotter Glaciations. Jahrestagung der Schweizerischen Vereinigung der Quartärgeologen (CHQUAT), Bern, 22.03.2014. http://www.chquat.ch/de/veranstaltungen/chquattagung2014/ A. Dehnert, M. Rahn A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P.W. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): Timing of Early Quaternary Glaciations in the Alps. EGU General Assembly, Geophysical Research Abstracts 16, EGU20146338.2014. http://meetingorganizer.copernicus.org/EGU2014/EGU20146338.pdf A. Dehnert, M. Rahn A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P.W. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): Tracking the pace of onset of glaciations in the Alps. 37. Hauptversammlung der Deutschen Quartärvereinigung (DEUQUA), Innsbruck, 24.–29.09.2014. http://transideeconference.uibk.ac.at/deuqua2014/ A. Dehnert, M. Rahn A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P.W. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): The onset of glaciations in the Alps. 8th International Symposium on Eastern Mediterranean Geology, Muğla (Türkei), 13.–17.10.2014. http://isemg.org/ A. Dehnert, M. Rahn A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations in the Alps. Swiss Geoscience Meeting, Fribourg, 21.–22.11.2014, Abstract volume, session 10, 232–233. http://www.geosciencemeeting.ch/sgm2014/ H.R. Fierz H.R. Fierz: Inspections: Necessary Activity to ensure the continued safety of NPPs. Anlässlich des Besuches von Studenten der Universität Bratislava beim ENSI, 12.06.2014. H.R. Fierz H. R. Fierz: Damage of the primary containment of Leibstadt NPP. OECD/NEA/CNRA/WGIP, 48th Meeting of the CNRA Working Group on Inspection Practices (WGIP), IssylesMoulineaux, France, 20.–23.10.2014. P. Flury P. Flury: Nuclear Power Plants: How to Deal with Risks. EPFL Lausanne, 19.11.2014. A. Gorzel A. Gorzel: Neues aus dem CABRIProjekt. 25. Treffen der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, KKL, 20.05.2014. A. Gorzel A. Gorzel: Aktuelle Reaktor und Brennstoffthemen, 26. Treffen der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, PSI, 25.11.2014 A. Gorzel A. Gorzel: Die neue ENSIRichtlinie G20 – Reaktorkern, Brennelemente, Steuerelemente: Auslegung und Betrieb, Seminar der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, Bad Zurzach, 22.05.2014. A. Gorzel A. Gorzel: LOCA HBU Fuel Behaviour – Regulatory Consequences in Switzerland, bilaterale Videokonferenz mit der U.S.NRC, 01.07.2014. A. Gorzel G. Khvostov, A. Gorzel: PSIENSI position on the LOCA high burnup fuel behaviour. NEA Working Group on Fuel Safety, Task Group on Fuel Fragmentation Relocation and Dispersal, NEA, IssylesMoulineaux bei Paris, 30.09.2014. B. Graupner Modeling the THM Column Experiment for DECOVALEX2015, 5th Decovalex Workshop, Avignon, 08.04.2014. B. Graupner Predictive modeling of the HEE Experiment for DECOVALEX2015, 6th Decovalex Workshop, London, 11.11.2014. J. Hansmann Betriebssicherheit einer Oberflächenanlage, Fachgruppe Sicherheit der Regionalkonferenz Südranden, 06.03.2014 M. Herfort M. Herfort: Grundwasser und Tiefenlager Fachgruppe Sicherheit Nördlich Lägern. Niederweningen, 19.06.2014. M. Herfort M. Herfort: Sicherheit, Oberflächenanlagen und die Rolle des ENSI. Regionalkonferenz JuraSüdfuss, Dulliken, 26.06.2014. M. Herfort M. Herfort: Geological Repositories for Radioactive Waste in Switzerland – A Challenge for Science and Society. Technische Universität München, 19.12.2014. M. Herfort, T. van Stiphout Sicherheitstechnische Aspekte bei Oberflächenanlagen, Treffpunkt Tiefenlager, Marthalen, 03.07.2014. S. Hueber S. Hueber: Kommunikation im Dienst der Handlungsfähigkeit. Vorlesungsreihe Krisen und Risikokommunikation über Technik und Technikfolgen. IPMZ, Zürich, 29.04.2014. S. Hueber S. Hueber: Risiko und Risikokommunikation. Vorlesungsreihe Umwelt und Wissenschaftskommunikation. IPMZ/ETH, Zürich, 10.10.2014. D. Kalkhof H.W. Viehrig, M. Houska, D. Kalkhof, H.J. Schindler: Fracture Mechanics Characterisation of Reactor Pressure Vessel Multilayer Weld Metal. Contribution of Materials Investigations and Operating Experience to LWR’s Safety, Performance and Reliability (Fontevraud 8), Avignon, 15.–18.09.2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 279 280 Autoren ENSI Vortrag T. Krietsch T. Krietsch: Kernenergie und Aufsicht in der Schweiz. Informationstreffen mit der EWN GmbH Greifswald, Lubmin, 07.05.2014. T. Krietsch T. Krietsch: Decommissioning in Switzerland. 3rd CIS Meeting, ISPRA, Rome, 05.06.2014. T. Krietsch T. Krietsch: Stilllegung von Kernanlagen in der Schweiz. 31. Sitzung des Ausschusses Stilllegung der Deutschen Entsorgungskommission, E.ON Hannover, 12.06.2014. T. Krietsch T. Krietsch: Stilllegung von Kernanlagen in der Schweiz. 33. Sitzung der AG Entsorgung der DeutschSchweizerischenKommission, St. Ursanne, 25.06.2014. T. Krietsch T. Krietsch: Organization of a Decommissioning Project within ENSI; Regulatory Oversight of Decommissioning in Switzerland. Beide Vorträge im Rahmen des SwedishSwiss Meeting on Decommissioning, ENSI, Brugg, 26.08.2014. A.K. Leuz A.K. Leuz: Aufsicht über die Sicherheit in einer Oberflächenanlage, Ausbildungsmodul der Regionalkonferenzen, 22.03.2014. A.K. Leuz A.K. Leuz: Die Rolle des ENSI im Sachplan geologische Tiefenlager & Anforderungen an den sicherheitstechnischen Vergleich, Trägerverein Plattform JuraSüdfuss, 26.03.2014. A.K. Leuz A.K. Leuz: Oberflächenanlagen: Sicherheit und die Rolle des ENSI, Informationsforum Betriebssicherheit einer Oberflächenanlage, Zürich, 24.05.2014. A.K. Leuz A.K. Leuz: Anforderungen des ENSI an die bautechnischen Risikoanalysen, Fachgruppe Sicherheit der Regionalkonferenz JuraSüdfuss, 30.10.2014. K. Macku K. Macku: Richtlinie ENSIG20; Änderungen zur bisherigen Praxis. Seminar der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, Bad Zurzach, 22.–23.5.2014. K. Macku K. Macku: Richtlinie ENSIG20; Umsetzung der GSKLKommentare aus der externen Vernehmlassung. Treffen der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, PSI, 25.11.2014. K. Macku, A. Gorzel, L. Adam K. Macku, A. Gorzel, L. Adam: SSMENSIMeeting Exchange of Experience, Swedish Radiation Safety Authority, Stockholm, 05.09.2014. H. Mattli H. Mattli: Critical Infrastructure Requirement on security and principle of defence in depth. International Physical Security Forum in TelAviv, Israel, 11.–16.05.2014. H. Mattli H. Mattli:, Country Report Switzerland in Nuclear Security, New Terms of Reference. Plenary Meeting on European Nuclear Security Regulators Association, Bruxelles and Mol, 08.–09.10.2014. H. Mattli, J. Dejoz, M. Peter H. Mattli, J. Dejoz, M. Peter: Design Basis Threat, IPPAS Mission in Sweden. Trilateral Meeting Germany, Sweden, Switzerland, Stockholm und Oskarshamn, 24.–26.06.2014. J. Minges J. Minges: Stilllegung in der Schweiz. Informationsbesuch Rückbau Greifswald, EWN Lubmin, 07.–09.05.2014. J. Minges J. Minges, Decommissioning in Switzerland. Anlässlich des Besuches von Studenten der Universität Bratislava beim ENSI, 12.06.2014 J. Minges J. Minges: The Challenges of the First Swiss Decommissioning Project and its Consequences. SwedishSwiss Meeting on Decommissioning, Brugg, 26.–27.08.2014. J. Minges J. Minges: Kernenergie und Aufsicht in der Schweiz. Vorlesung beim Institut für Technologie und Management im Baubetrieb, Karlsruher Institut für Technologie(KIT), Karlsruhe, 29.10.2014 A. MüllerGermanà A. MüllerGermanà: The Way to the Diplomatic Conference of the CNS WENRA Herbstsitzung 2014, Stockholm, 23.10.2014. A. MüllerGermanà A. MüllerGermanà: Der Weg zur Diplomatischen Konferenz der CNS.32. Hauptsitzung der DeutschSchweizerischen Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen DSK, Spiez, 06.11.2014. A. MüllerGermanà, H. Nilsson A. MüllerGermanà, H. Nilsson: Swiss Proposal to amend the Convention on Nuclear Safety. Informelles CNS Briefing, IAEA, Wien, 03.03.2014. A. MüllerGermanà, N. Studer A. MüllerGermanà, N. Studer: Proposition Suisse d’amendement à la Convention sur la sureté nucléaire. Informelles CNS Briefing, IAEA, Wien, 11.03.2014. A. MüllerGermanà, H. Nilsson A. MüllerGermanà, H. Nilsson: Swiss Proposal to amend the Convention on Nuclear Safety. WENRAFrühlingssitzung 2014, Luzern, 19.03.2014. A. MüllerGermanà, H. Nilsson A. MüllerGermanà, H. Nilsson: CNS Diplomatic Conference: Informal Consultations. Informelles CNS Briefing, IAEA, Wien, 22.05.2014. A. MüllerGermanà, H. Nilsson A. MüllerGermanà, H. Nilsson: The way forward to the CNS Diplomatic Conference 2015. Sitzung der CommissioneItaloSvizzera CIS 2014, Rom, 05.06.2014. A. MüllerGermanà, N. Studer A. MüllerGermanà, N. Studer: Conférence diplomatique portant sur la modification de la convention sur la sûreté nucléaire. 25. Sitzung der Commission FrancoSuisse de sûreté nucléaire et de radioprotection, Lyon, 04.09.2014. A. MüllerGermanà, H. Nilsson A. MüllerGermanà, H. Nilsson: The Swiss Amendment to the Convention on Nuclear Safety (CNS) – Origin and Rationale behind, Informal Working Group IWG Meeting, IAEA, Wien, 04.12.2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Autoren ENSI Vortrag M. Rahn M. Rahn: Site selection for radioactive waste disposal and the role of geology, Geowissenschaftliches Zentrum der Universität Göttingen, 08.01.2014. M. Rahn M. Rahn: Collecting geological data for radioactive waste disposal, Exkursion des Instituts für Geowissenschaften der AlbertLudwigsUniversität Freiburg i. Brsg. am Felslabor Mont Terri, 11.01.2014. M. Rahn M. Rahn: The Swiss site selection process for radioactive waste disposal. Besuch der Teilnehmer der ISOEKonferenz am Felslabor Mont Terri, St. Ursanne, 11.04.2014. M. Rahn M. Rahn: Die sicherheitstechnischen Kriterien im Sachplanverfahren, 11. Regionalkonferenz Jura Ost, 21.05.2014. M. Rahn M. Rahn: The Swiss site selection process for radioactive waste disposal. Besuch der Universität Bratislava am Felslabor Mont Terri, St. Ursanne, 11.06.2014. M. Rahn M. Rahn: Aus den Augen, aus dem Sinn? Ja, aber…. Besuch des Clubs 100 Bürgerliche am Felslabor Mont Terri, St. Ursanne, 28.06.2014. M. Rahn P. Valla, M. Rahn, D.L. Shuster, P.A. van der Beek (2014): A coupled AHe and AFT study on the latestage exhumation history of the Swiss Alps (Rhône valley): Deciphering tectonic, climaticinduced and hydrothermal signals. 14th International Conference on Thermochronology, Chamonix, 8.–14. September 2014, Abstract Program, 174–175. http://thermo2014.fr/ M. Rahn M. Rahn: Überlegungen der Schweiz zur Wahl eines geeigneten Wirt(s)gesteins. Besuch des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landtags BadenWürttemberg am Felslabor Mont Terri, St. Ursanne, 1. Oktober 2014. M. Rahn M. Rahn: Endlagerung in der Schweiz. Vortrag im Rahmen der Vorlesung «Rückbau kerntech nischer Anlagen», Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 29. Oktober 2014. M. Rahn R. Schmid, L. Franz, M. Rahn, C. Gautheron, C. de Capitani (2014): Petrography and geochronology of phonolites of the Hegau volcanic field, SW Germany. Swiss Geoscience Meeting, Fribourg, 21.–22. November, Abstract volume, session 3, 114–115. http://www.geosciencemeeting.ch/sgm2014/ M. Rahn M. Rahn: Die junge Landschaftsentwicklung in der Nordschweiz, Vortrag bei der Geologischen Gesellschaft Zürich, 24.11.2014. M. Rahn, T. van Stiphout Sicherheitstechnische Aspekte bei Oberflächenanlagen, Treffpunkt Tiefenlager, Stadel, 16.06.2014 M. Rahn, T. van Stiphout Sicherheitstechnische Aspekte bei Oberflächenanlagen, Treffpunkt Tiefenlager, Jestetten, 8.11.2014. R. Rusch R. Rusch: Störfallbetrachtungen beim Bau und Betrieb von Kernanlagen. Technisches Forum Sicherheit, Brugg, 11.11.2014. C. Ryser C. Ryser: A Systemic Perspective on Safety Culture – ENSI’s Project on Oversight Culture. IAEA Technical Meeting on Integration of Safety Culture into Regulatory Practices and the Regulatory Decision Making Process. IAEA/Wien, 6.10.2014. http://gnssn.iaea.org/NSNI/SC/TM_SC_RB/Forms/AllItems.aspx. C. Ryser C. Ryser: HOF analyses on the Fukushima Nuclear Power Accident – A systems perspective on the accident. International Workshop on Human Performance under Extreme Conditions with Respect to a Resilient Organization, OECD/NEA Working Group on Human and Organisational Factors WGHOF. ENSI, Brugg, 24.–26.02.2014. K. Samec K. Samec: Development of compact spallation sources. 12th International Workshop on Spallation Materials Technology, Bregenz, Österreich 19.–23.10.2014. https://indico.psi.ch/internalPage.py?pageId=13&confId=3052 K. Samec K. Samec: Transmutation Activities in Europe and Switzerland. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014. K. Samec K. Samec: EURISOL Design and Status. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014. K. Samec K. Samec: TIARA Design and Status. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014. K. Samec K. Samec: Proposals for AcceleratorDriven Systems (ADS). Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014. K. Samec K. Samec: An ADS Project in Progress at KIPT in Kharkov, Ukraine. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014. K. Samec K. Samec: Proposed Collaboration between CERN and JAEA. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014. ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 281 Autoren ENSI Vortrag R. Scheidegger R. Scheidegger: Grundlagen der Strahlenbiologie. Kurs 420, StrahlenschutzSachverstand für den Umgang mit offenen und geschlossenen radioaktiven Quellen, Arbeitsbereiche B und C. PSI, 23.1.2014, 03.04.2014 und 08.11.2014. R. Scheidegger R. Scheidegger: Strahlenbiologie. Fortbildungskurs Strahlenschutz, PSI, 04.03.2014. R. Scheidegger R. Scheidegger: Strahlenkrankheiten. Weiterbildung für Militärärzte, KK Med. Moudon, 16.05.2014 und 09.09.2014. R. Scheidegger R. Scheidegger: Grundlagen Strahlenschutz. Technisches Forum Sicherheit, 22. Sitzung. Brugg, 11.11.2014. R. Scheidegger R. Scheidegger: Grundlagen Strahlenschutz. Fachforum Betriebssicherheit Oberflächenanlage. Zürich, 24.05.2014. R. Scheidegger R. Scheidegger: Strahleninduzierte Deformationen bei Insekten. Schaffhausen, 28.8.2014. R. Scheidegger R. Scheidegger: Radiation Biology, Radiation Protection. ETH masters course in nuclear engineering. PSI, 27.10. bis 07.11.2014. C. Schneeberger C. Schneeberger: Current Topics of Interest concerning Swiss Nuclear Power Plants. OECD/NEA/19TH Meeting of the WGIAGE Concrete SubGroup, Paris, 07.–08.04.2014. C. Schneeberger M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Vibration Propagation and Damping Test V0, IMPACT III, 12th Workshop on Numerical Studies and Computational Methods, Espoo, Finnland, 11.06.2014. C. Schneeberger M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Combined Bending and Punching Test X3, IMPACT III, 12th Workshop on Numerical Studies and Computational Methods, Espoo, Finnland, 11.06.2014. C. Schneeberger M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Vibration Propagation and Damping Test V1, IMPACT III, 12th Workshop on Numerical Studies and Computational Methods, Espoo, Finnland, 11.06.2014. T. Szczesiak T. Szczesiak: Erdbebensicheres Bauen mit Stahlbeton. SWISSBAU 2014, Basel, 22.01.2014. C. v. Arx C. v. Arx: Zonenkonzept und Notfallschutzmassnahmen. 9. Fachtagung der Stabschefs der Kantone, Kriminalpolizei des Kantons Zürich, Zürich, 14.05.2014. C. v. Arx C. v. Arx: Notfallschutz in der Umgebung von Kernanlagen. Zivilschutz, Zusatzkurs Sachkunde Strahlenschutz. Eidg. Ausbildungszentrum, Schwarzenburg, 09.05.2014 und 17.10.2014. C. v. Arx C. v. Arx: Physikalische Grundlagen des radioaktiven Zerfalls. Technisches Forum Sicherheit, Brugg, 11.11.2014. H. Wanner, S. Hueber H. Wanner, S. Hueber: Kommunizieren im Minenfeld «Atomstrom». Jahresrapport MIKA. Bern, 27.11.2014. H. Wanner, S. Hueber H. Wanner, S. Hueber: Communiquer dans le champ de mines «énergie nucléaire». Rencontre annuelle MIKA. Fribourg, 28.11.2014 282 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Anhang D: Richtlinien des ENSI Fett gedruckte Titel beziehen sich auf Richtlinien, die in Kraft sind. Die Sicherungsrichtlinien sind nicht aufgeführt. Aktuelle Liste per Dezember 2014. G-Richtlinien (Generelle Richtlinien) Ref. Titel Stand G01 Sicherheitstechnische Klassierung für bestehende Kernkraftwerke Januar 2011 G02 Auslegungsgrundsätze für Kernkraftwerke im Betrieb G03 Spezifische Auslegungsgrundsätze für geologische Tiefenlager und Anforderungen an den Sicherheitsnachweis April 2009 G04 Auslegung und Betrieb von Lagern für radioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente März 2012 (Revision 1) G05 Transport und Lagerbehälter für die Zwischenlagerung April 2008 G06 Baudokumentation G07 Organisation von Kernanlagen G08 Systematische Sicherheitsbewertungen des Betriebs von Kernanlagen G09 Betriebsdokumentation Juni 2014 G11 Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Planung, Herstellung und Montage Juni 2013 (Revision 2) G12 Festlegungen von baulichen und organisatorischen StrahlenschutzMassnahmen für den überwachten Bereich von Kernanlagen G13 Strahlenschutzmessmittel in Kernanlagen: Konzepte, Anforderungen und Prüfungen Februar 2008 G14 Berechnung der Strahlenexposition in der Umgebung aufgrund von Emissionen radioaktiver Stoffe aus Kernanlagen Dezember 2009 (Revision 1) G15 Strahlenschutzziele für Kernanlagen November 2010 G16 Sicherheitstechnisch klassierte Leittechnik: Auslegung und Anwendung G17 Stilllegung von Kernanlagen G18 Brand und Blitzschutz für Kernanlagen G19 Kommunikationsmittel für Kernkraftwerke G20 Reaktorkern, Brennelemente und Steuerelemente: Auslegung und Betrieb G21 Qualitätssicherung bei der Projektierung und Bauausführung von Bauwerken in Kernanlagen Juli 2013 April 2014 283 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 A-Richtlinien (Richtlinien für Anlagebegutachtung) Ref. Titel Stand A01 Anforderungen an die deterministische Störfallanalyse für Kernanlagen: Umfang, Methodik und Randbedingungen der technischen Störfallanalyse Juli 2009 A02 Gesuchsunterlagen für den Bau von Kernkraftwerken A03 Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken Oktober 2014 A04 Gesuchsunterlagen für freigabepflichtige Änderungen an Kernanlagen September 2009 (Revision 1) A05 Probabilistische Sicherheitsanalyse (PSA): Umfang und Qualität Januar 2009 A06 Probabilistische Sicherheitsanalyse (PSA): Anwendungen Mai 2008 A07 Methodik und Randbedingungen für die Störfallanalyse von Kernanlagen mit geringem Gefährdungspotenzial A08 Quelltermanalyse: Umfang, Methodik und Randbedingungen A15 Gesuchsunterlagen für Betriebsbewilligungen Februar 2010 B-Richtlinien (Richtlinien für Betriebsüberwachung) Ref. Titel Stand B01 Alterungsüberwachung Juli 2011 B02 Periodische Berichterstattung der Kernanlagen April 2014 (Revision 4) B03 Meldungen der Kernanlagen März 2012 (Revision 3) B04 Freimessung von Materialien und Bereichen aus kontrollierten Zonen August 2009 B05 Anforderungen an die Konditionierung radioaktiver Abfälle Februar 2007 B06 Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Instandhaltung Juni 2013 (Revision 2) B07 Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Qualifizierung der zerstörungsfreien Prüfungen September 2008 B08 Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Zerstörungsfreie Wiederholungsprüfungen B09 Ermittlung und Aufzeichnung der Dosis strahlenexponierter Personen Juli 2011 B10 Ausbildung, Wiederholungsschulung und Weiterbildung von Personal Oktober 2010 B11 Notfallübungen Dezember 2012 (Revision 1) B12 Notfallschutz in Kernanlagen April 2009 B13 Ausbildung und Fortbildung des Strahlenschutzpersonals November 2010 B14 Instandhaltung sicherheitstechnisch klassierter elektrischer und leittechnischer Ausrüstungen Dezember 2010 284 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 R-Richtlinien (von der früheren Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen HSK verabschiedet) Ref. Titel Stand R4 Aufsichtsverfahren beim Bau von Kernkraftwerken, Projektierung von Bauwerken Dezember 1990 R7 Richtlinien für den überwachten Bereich der Kernanlagen und des Paul Scherrer Institutes Juni 1995 R8 Sicherheit der Bauwerke für Kernanlagen, Prüfverfahren des Bundes für die Bauausführung Mai 1976 R16 Seismische Anlageninstrumentierung Februar 1980 R30 Aufsichtsverfahren beim Bau und Betrieb von Kernanlagen Juli 1992 R31 Aufsichtsverfahren beim Bau und dem Nachrüsten von Kernkraftwerken, 1E klassierte elektrische Ausrüstungen Oktober 2003 R40 Gefilterte Druckentlastung für den Sicherheitsbehälter von Leichtwasserreaktoren, Anforderungen für die Auslegung März 1993 R46 Anforderungen für die Anwendung von sicherheitsrelevanter rechnerbasierter Leittechnik in Kernkraftwerken April 2005 R48 Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken November 2001 R50 Sicherheitstechnische Anforderungen an den Brandschutz in Kernanlagen März 2003 R60 Überprüfung der Brennelementherstellung März 2003 R61 Aufsicht beim Einsatz von Brennelementen und Steuerstäben in Leichtwasserreaktoren Juni 2004 R101 Auslegungskriterien für Sicherheitssysteme von Kernkraftwerken mit LeichtwasserReaktoren Mai 1987 R102 Auslegungskritierien für den Schutz von sicherheitsrelevanten Ausrüstungen in Kernkraftwerken gegen die Folgen von Flugzeugabsturz Dezember 1986 R103 Anlageninterne Massnahmen gegen die Folgen schwerer Unfälle November 1989 285 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Herausgeber Eidgenösisches Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI CH5200 Brugg Telefon 0041 (0)56 460 84 00 Telefax 0041 (0)56 460 84 99 [email protected] www.ensi.ch 286 Zusätzlich zu diesem Erfahrungs und Forschungsbericht… …informiert das ENSI in weiteren jährlichen Berichten (Aufsichtsbericht, Strahlenschutzbericht) aus seinem Arbeits und Aufsichtsgebiet. ENSIAN9157 ISSN 16643178 © ENSI, April 2015 ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 ENSI-AN-9157 ISSN 1664-3178 ENSI, CH-5200 Brugg, Industriestrasse 19, Telefon +41 (0)56 460 84 00, Fax +41 (0)56 460 84 99, www.ensi.ch
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