Nr. 18 /19 26. April / 3. Mai 2015 4. / 5. Sonntag der Osterzeit Impressum: Herausgeber und Redaktion Pfarrblattgemeinschaft Christophorus-Verlag 4144 Arlesheim, Talstrasse 40 Telefon 061 701 19 00 Mitteilungsblatt für die katholischen Mitglieder der Pfarrei. Dieses Pfarrblatt gilt für den 26. April und 3. Mai 2015 NUMMER Wir sitzen nicht im Zug zwischen Bern und Zürich, sondern sind unterwegs zwischen Jerusalem und Gaza. Der Bibelleser ist Äthiopier, ein königlicher Beamter, der von einer Pilgerreise heimkehrt. Phi- Römisch-katholische Pfarrei Thusis Vom Umgang mit schwierigen Bibeltexten «Verstehst du, was du liest?» fragt Philippus den Mann mit der Bibel auf dem Schoss. «Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet?», gibt dieser zur Antwort. Josef-Anton Willa Liturgisches Institut der deutschsprachigen Schweiz ©iStock.com lippus ist ein Jünger Jesu und in christlicher Mission unterwegs. Die Episode steht ihrerseits in der Bibel, genauer: in der Apostelgeschichte (8, 26–40), doch was sie schildert, könnte sich auch hier und heute abspielen. Ernst nehmen statt wörtlich nehmen Ähnelt unsere Situation nicht derjenigen des Äthiopiers? Wie gut verstehen wir, was wir in der Bibel lesen oder was uns der Lektor im Gottesdienst vorträgt? Die antiken Kulturen des östlichen Mittelmeerraumes, in denen die biblischen Texte beheimatet sind, liegen für uns in weiter Ferne. Wie oft «stolpern» wir über fremde Begriffe, überholte Vorstellungen, schockierende Bilder? Ist der Gott der Bibel wirklich unser Gott? Und wie sollen wir glauben, dass es sich bei den Texten nicht nur um Menschenworte, sondern um Gottes Wort handelt? Ob Tanach (jüdische Bibel), Evangelium oder Koran: Keine Religion, die sich auf Heilige Schriften beruft, kommt um solche Fragen herum. Die Texte zu interpretieren und zu aktualisieren, bleibt eine ständige Aufgabe. «Es gibt nur zwei Weisen mit der Schrift umzugehen: Entweder man nimmt sie wörtlich oder man nimmt sie ernst», meint der jüdische Religi- Erscheint freitags onswissenschaftler Pinchas Lapide. Mit dem Argument: «So steht es in der Bibel», machen wir es uns zu einfach. Trotzdem sollten wir den Umgang mit den biblischen Texten nicht allein den Fachleuten überlassen. Der Geist Gottes, der das Verstehen gibt, ist uns allen verliehen. Lesen in Gemeinschaft Kehren wir zur Eingangsepisode zurück: Was der Äthiopier tut, ist singulär in der Bibel. Es ist die einzige Stelle, wo jemand für sich allein liest. Nach jüdischem Verständnis ist Lesen eine gemeinsame, soziale Handlung. Das Gelesene soll man nicht für sich behalten, sondern weitergeben. Darum werden Texte in Gemeinschaft gelesen und kommentiert. Von Jesus wird berichtet, wie er in der Synagoge aus den Schriften vorträgt und den Text interpretiert (Lk 4,16–22). Am Tag seiner Auferstehung erklärt er den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus, was in den Schriften über ihn geschrieben steht (Lk 24,13–35). Die Bibel hat ihre Wurzeln in der jüdischen bzw. christlichen Glaubensgemeinschaft. Was zunächst mündlich erzählt und überliefert wurde, hat man später für die Gemeinschaft aufgeschrieben. Viele Texte erhielten erst durch ihre Verwendung in der gottesdienstlichen Versammlung den Status als Heilige Schriften. Sie entstanden im Dialog und sind nur im Dialog verständlich. Der Äthiopier versteht – auf sich allein gestellt – das Gelesene nicht, erst Philippus eröffnet ihm einen Zugang zum Text und gleichzeitig zur Glaubensgemeinschaft, in der der Text gelesen und gedeutet wird. Konsequenterweise lässt sich der Äthiopier an einem Wasserlauf am Weg taufen und wird so Mitglied dieser Gemeinschaft. Die Person hinter dem Wort Bei dem Vorgang spielt der Geist Gottes eine entscheidende Rolle. Wenn wir davon sprechen, dass die Bibel inspiriert ist, bedeutet das nicht nur, dass die Autoren der biblischen Texte vom Geist geleitet sind. Vielmehr ist jedes Mal, wenn biblische Texte verkündet werden, der Geist Gottes am Werk. Obwohl des Lesens und Schreibens kundig, hat Jesus kein einziges schriftliches Wort hinterlassen. Seine Botschaft existierte nicht losgelöst von seiner Person. Auch nach seinem Weggang sollte sie von Person zu Person weitergegeben werden. Dass dies getreulich geschieht, dafür sorgt das Wirken des Geistes (Joh 14,26). Nicht das Wort zwischen zwei Buchdeckeln, sondern die Person, die hinter dem Wort steht, macht die Botschaft aus. Es ist die Glaubwürdigkeit und Begeisterung der Übermittler, die eine Nachricht für uns zugänglich und interessant macht. Gotteswort in Menschenworten Die Bibel enthält nicht objektive Tatsachenberichte, sie präsentiert erst recht kein theologisches Gesamtkonzept. Sie besteht aus ganz unterschiedlichen, aus dem Leben genommenen Glaubenszeugnissen aus vielen Jahrhunderten. Wer sich mit der Bibel befasst, sollte sie deshalb nicht als Nachschlagewerk benutzen, nicht etwas Bestimmtes aus ihr herauslesen oder in sie hineinlesen, sondern die Texte selber sprechen lassen. Die Lesungen in der Eucharistiefeier und in der Wort-Gottes-Feier werden nicht nach Themen ausgesucht, sondern folgen einer vorgegebenen Leseordnung. Auf sie lassen sich alle hörend ein, unabhängig davon welche Rolle sie im Gottesdienst wahrnehmen. Am Schluss der Lesung ruft der Lektor aus: «Wort des lebendigen Gottes». Was er vorgetragen hat, sind zeitbedingte Menschenworte, aber hinter ihnen steht das eine Wort Gottes, das lebendig macht. AZA CH-4144 Arlesheim DOPPEL 82. Jahrgang Walter Ludin Luzern Gesellschaftliche Veränderungen zwingen Kirche und Orden zu Reaktionen. Ingrid Grave nannte als erste Strategie, mit welcher ihr Orden dem Wandel begegnet sei, die Akzeptanz, «dass es uns so, wie wir gelebt und gearbeitet haben, künftig nicht mehr gibt». Das Loslassen des Vergangenen habe Zukunft ermöglicht. So hätten sich für die Gemeinschaft neue Türen geöffnet. Angestellte werden Mitarbeiter «Akzeptieren, dass wir als Ordensgemeinschaft nicht mehr alles tun können»: Dies die zweite Strategie der Ilanzer Schwestern, beispielsweise im Bereich der Finanzen und der Organisation und auch der Krankenpflege seien Laien und Laiinnen angestellt worden. Da die Schwestern sie ernst genommen hätten, seien aus Angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geworden, die sich weitgehend mit dem Orden identifiziert und ein Wir-Gefühl entwickelt hätten. trauen in die Zukunft ist letztlich das Vertrauen in Gott.» Die Veranstaltung war das erste Treffen des Theologischen Forums, das Themen aufgreift, «die den Menschen in Kirche und Gesellschaft unter den Nägeln brennen». Dabei soll es zu einem Dialog zwischen Theologie und Praxis kommen. Stephanie Klein hatte in ihrer Begrüssung daran erinnert, dass die Orden die kirchlichen Umbrüche schon früher erlebt haben als die Pfarreien. Darum hätten sie spirituelle Ressourcen für die Bewältigung der Umbrüche in der Kirche. So stand der Vortrag der Dominikanerin unter dem Titel «Kirche wohin – Hoffnungszeichen einer Ordensfrau». «Uns Schwestern gibt es künftig so nicht mehr» Nur wenn die Kirche fähig ist, Gewohntes loszulassen und sich vertrauensvoll auf Neues einzulassen, hat sie eine Zukunft. Dies betonte die llanzer Schwester Ingrid Grave kürzlich an einem Vortrag des Theologischen Forums der Universität Luzern zum Thema «Kirche wohin – Hoffnungszeichen einer Ordensfrau». Ingrid Grave fasste die Bewältigung des Wandels im Orden so zusammen: «Überholte Strukturen, Bräuche und Gewohnheiten loslassen und darauf vertrauen, dass es eine Zukunft gibt.» lichen Gemeinschaft lebt. In der Predigerkirche werde geistliche Begleitung angeboten, unabhängig von den kirchlichen Strukturen und den Vorstellungen traditioneller Seelsorge. Schafe warten auf Hirten Im zweiten Teil ihres Referates beklagte die Dominikanerin die Passivität mancher Laien: «Als gute Schafe halten sie Ausschau nach guten Hirten.» Zwar habe es mit Papst Franziskus überraschend einen guten Hirten gegeben. Dieser könne aber nur die Richtung aufzeigen, in welche die Kirche gehe. Sich auf den Weg begeben müssten aber die Gläubigen. Diese hätten das alte Kirchenbild loszulassen, in dem alles von oben geregelt würde. Beispiele zeitgemässer Seelsorge seien die Bahnhofkirche Zürich oder die Predigerkirche in der Zürcher Altstadt, in deren Nähe Ingrid Grave in einer neuen ordensähn- Kann Seelsorge geplant werden Skeptisch äusserte sich Ingrid Grave zu den Versuchen, in den neuen Pastoralräumen die Seelsorge zu strukturieren, zu planen und zu organisieren. Sie fragte sich, ob Seelsorge überhaupt geplant werden könne. Wenn die Kirche an veralteten Strukturen – und auch an überholten Gottesbildern! – festhalte, habe sie keine Zukunft. Die zukunftsfähige Alternative sei die Mystik: «das Hinhören auf Gott, der in uns ist». Das Stichwort «loslassen» zog sich wie ein Roter Faden durch den Vortrag; ebenso der Aufruf zum Vertrauen. Dabei gelte: «Ver- Liturgie SCHRIFTLESUNGEN Sonntag, 26. April 2015 4. SONNTAG DER OSTERZEIT, GUTHIRTSONNTAG Erste Lesung: Petrus und Johannes werden wegen einer Gelähmtenheilung verhört. Ihre Verteidigungsrede gerät zu einer Missionspredigt. (Apg 4,8 –12) Zweite Lesung: Wer an Christus glaubt, ist kein weltfremder Träumer. Erst wo wir diesen Glauben leben, beginnen wir zu begreifen. (1 Joh 3,1 – 2) Evangelium: Erst im Licht der Osterereignisse offenbart das Bildwort vom guten Hirten seine Tiefe und Wahrheit: Andern zu dienen, wie ein Hirt seiner Herde, heisst für sie dasein, arbeiten, leben und leiden. (Joh 10,11– 18) Mittwoch, 29. April Katharina von Siena, Schutzpatronin von Europa 1 Joh 1,5 – 2,2; Mt 11,25 – 30 Sonntag, 3. Mai 2015 5. SONNTAG DER OSTERZEIT Erste Lesung: Verfolgung ist ein Schicksal der Kirche. Zeiten des Friedens aber sind notwendig, allerdings nicht, um sich in der Welt einzurichten und sich zu zerstreiten. (Apg 9,26 – 31) Zweite Lesung: «Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. (1 Joh 3,18 – 24) Evangelium: «Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.» (Joh 15,1– 8) Zur Liturgie ©iStock.com Als eine «Ordensfrau in der Welt» stellte die Stephanie Klein, Pastoraltheologin an der Universität Luzern, die als «Fernsehnonne» bekannt gewordene Ilanzer Dominikanerin Ingrid Grave vor. Zu Jesus kommen heisst an Jesus glauben. In ihm bleiben ist nicht eine Sache des Gefühls und der Stimmung, sondern der lebendigen Tat: den Glauben leben, die Liebe tun. sich die Verbände aber noch einmal mehr Gewicht, so Angela Büchel, die beim SKF für das Ressort Kirche, Religion und Spiritualität zuständig ist und das gemeinsame Schreiben für die Schweizer Frauen unterzeichnet hat. «Starke Stimme der Frauen» zur Familiensynode ©iStock.com Fünf katholische Frauenverbände aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Südtirol präsentieren gemeinsam ihre Anliegen zur Familiensynode diesen Herbst in Rom. Im Schreiben an Papst Franziskus sowie an die Delegierten der jeweiligen Bischofskonferenzen machen sie nebst klaren Aussagen auch deutlich: die Stimme engagierter Frauen in der Kirche verdient an der Synode Gehör. «Seit vielen Jahren setzen sich die deutschsprachigen katholischen Frauenverbände für die Rechte und Interessen von Frauen in Kirche und Gesellschaft ein», heisst es im Text der fünf FrauenverbänMartin Spilker Kath. Medienzentrum Zürich de. Diese Tatsache dürfte Adressaten in den Bischofskonferenzen bekannt sein. Und doch wird damit auf einfache Weise deutlich gemacht, dass sich hier Verbände zu einem Thema zu Wort melden, in dem sie Erfahrung und viel zu sagen haben. Angela Büchel Sladkovic, Vorstandsmitglied des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF), ergänzt: «Wir haben im Gespräch festgestellt, dass wir die gleichen Anliegen haben.» Diese seien denn auch bereits gegenüber den Bischofskonferenzen in den einzelnen Ländern eingereicht worden. Mit dem gemeinsamen Schreiben erhoffen Absender: 1 Million Frauen Der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF ist nach eigenen Angaben mit 150 000 Mitgliedsfrauen der grösste konfessionelle Frauendachverband der Schweiz. Er setzt sich für die Rechte der Frauen in Gesellschaft, Kirche und Staat ein. Im gesamten deutschen Sprachraum vertreten die fünf unterzeichnenden Verbände eine Million Mitglieder, wie sie im Schreiben an die Bischofskonferenzen hervorheben. Mit dem SKF haben das gemeinsame Schreiben der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. mit Sitz in Köln, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (Bundesverband) mit Sitz in Düsseldorf, die Katholische Frauenbewegung Österreichs in Wien sowie die Katholische Frauenbewegung Südtirol in Bozen unterschrieben. Die Vorstände der fünf Verbände treffen sich alle zwei Jahre jeweils in einem anderen Land zu Präsidientreffen. Im Januar dieses Jahres fand das Treffen in St. Gallen statt. Weiter gibt es eine Europäische Allianz katholischer Frauenverbände mit dem Namen Andante. kath.ch Familienfragen sind immer auch Frauenfragen Als «starke Stimme» nennen die Verbände denn auch ihr Schreiben, das sie den Bischöfen mit auf den Weg zur Familiensynode geben wollen. Stellvertretend für ihre Mitglieder – eine Million Frauen vertreten die fünf Verbände – nehmen sie aus der «Vielfalt von Frauenleben» einheitlich Stellung zu Familienfragen. Grundsätzlich begrüssen die Verbände, dass es an der Synode nicht allein um kirchliche und religiöse Fragen zur Familie gehen soll, sondern dass auch wirtschaftliche oder gesellschaftspolitische Fragestellungen in die Debatte einbezogen werden sollen. Dazu verstehen sich die Verbände auch als Teil der internationalen Frauenbewegung und sehen es als positives Zeichen, dass die Bischöfe Menschenrechtsverletzungen an Frauen sowie Gewalt in Familien deutlich benennen würden. «Die Abwertung von Frauen», heisst es im Schreiben, welche dramatische Ungerechtigkeiten schaffe, «dürfen wir als Kirche nicht dulden.» Klare Worte zu Sexualität, Empfängnisverhütung und Scheidung Das Schreiben ist knapp gehalten und nimmt zu drei konkreten Themen klar Position aus der Sicht der Frau: Zur Sexualität (noch) nicht verheirateter Paare wünschen sich die Frauenverbände mehr Offenheit und Realitätssinn der Bischöfe. Das gleiche fordern sie auch für die Bewertung der Homosexualität durch die Kirche. Die Empfängnisverhütung müsse in einem weltweiten gesellschaftspolitischen Kontext diskutiert und dürfe auch nicht allein auf «sogenannte natürliche Methoden» reduziert werden. Die Verbandsfrauen verweisen auch darauf, dass die zu hohe Mütter- wie Kindersterblichkeit auch als Folge zu schnell aufeinanderfolgender Schwangerschaften gesehen werden müsse. Eine klare Haltung vertreten die Verbände mit Blick auf wiederverheiratete geschiedene Katholikinnen und Katholiken. Diese dürften in der Kirche nicht ausgegrenzt werden – weder im Gottes- S R F SRF 2: Sonntag, 26. April 8.30 bis 9.00 Uhr Alles hat ein Ende. Zum Glück. Immer mehr Menschen haben Angst vor einem Ende: dem Ende einer Liebesbeziehung, dem Ende der Jugend oder dem Ende des Lebens. Wir sind gekommen, um zu bleiben. Gehen will niemand. Um alles in der Welt soll dieses Unausweichliche hinausgezögert, wenn möglich verhindert werden. Mit einem exzessiven Körperkult oder einem zweiten Leben in der Cyberworld wird nach der Unsterblichkeit gesucht. Die Sehnsucht nach Unendlichkeit wächst, auch wenn uns jeder Tag von neuem zeigt: Das Ende ist unvermeidbar. In seinem Buch «Endlich unsterblich» spürt der Theologe und Philosoph Klaus Müller der Angst vor dem Ende nach und findet dabei das Glück in der Endlichkeit. Redaktion: Kathrin Ueltschi SRF 2: Sonntag, 3. Mai 8.30 bis 9.00 Uhr Singt dem Herrn! – Warum Chorsingen die beste Kirchenwerbung ist Es wird bedauert und beklagt: Die Kirchenbänke in der Schweiz leeren sich immer mehr. Die Menschen gehen nicht mehr zur Kirche oder treten sogar ganz aus. Doch etwas füllt die Kirchen regelmässig: Musik. Kann Musik die Kirchen retten? Gospelchöre, Bach-Kantaten oder gregorianische Choräle: Kirchenmusik findet auch heute viel Publikum. Darunter sind nicht nur Gläubige. Auch kirchenferne Menschen singen in Kirchenchören oder besuchen Konzerte in Kirchen. Musik begeistert, unabhängig vom persönlichen Glauben. Aber der Inhalt der Musik ist nicht unwichtig, im Gegenteil: Musik ist ein elementarer Bestandteil kirchlichen Lebens. Sie formuliert den Glauben aus. Musik ist darum nicht nur ein hübscher Rahmen für den Gottesdienst, sondern Transportmittel für die religiöse Botschaft. Damit bietet die Musik einen unmittelbaren Zugang zur Kirche und füllt die Gotteshäuser. Redaktion: Antonia Moser dienst noch in der Mitarbeit in kirchlichen Gremien. Die gemeinsame Stellungnahme ist in einem positiven und zuversichtlichen Ton gehalten. Die Verbände sehen in den Vorbereitungen auf die Familiensynode ein «erkennbares Bedürfnis nach einer realitätsnahen Ehe- und Familienpastoral», wie sie schreiben. Und die unterzeichnenden Frauen halten auch fest, dass sie für das Gelingen der Synode beten. Pfarrei Guthirt Thusis, Sils i. D., Masein, Flerden, Urmein, Tschappina und Portein Katholisches Pfarramt, Neue Kirchstrasse 2 Postfach 97, 7430 Thusis, Tel. 081 651 12 77 www.kath-thusis.ch Pfarrer: Dr. P. Francis Alakkalkunnel VC Email: [email protected] «Der Herr ist mein Hirte Nichts wird mir fehlen.» Ps 23, 1 Goldenes Jubiläum unserer Guthirt-Kirche Im Geleit der Festschrift zur Einweihung unserer Kirche hat der damalige Pfarrer, Markus Rieder geschrieben: «Wenn am 17. April 1966 die neue Guthirt-Kirche eingeweiht wird, geht damit ein langersehnter Wunsch der Katholiken von Thusis in Erfüllung.» Viele von Ihnen haben vielleicht die Baugeschichte der Kirche noch lebendig in Erinnerung. Genau am 17. April 2016 werden es 50 Jahre her sein, seit dieser lang ersehnte Wunsch erfüllt wurde. Ein guter Grund zum Feiern. So wollen wir das Jahr davor, also zwischen Guthirt Sonntag, 26. April 2015 und Guthirt Sonntag 17. April 2016 als Jubiläumsjahr begehen. Als Leitspruch dazu nehmen wir den Psalm 23, 1: «Der Herr ist mein Hirte, Nichts wird mir fehlen.» «Jubiläum der Barmherzigkeit» Ein freudiges Zusammentreffen ist, dass Papst Franziskus ein Heiliges Jahr der katholischen Kirche ausgerufen hat. Dieses «ausserordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit» beginnt am 8. Dezember 2015 und endet am 20. November 2016. Das Heilige Jahr soll: «Eine Zeit der Gnade für die Kirche sein und helfen, das Zeugnis der Gläubigen stärker und wirkungsvoller zu machen.» Jubiläum im Alten Testament Der Ursprung der christlichen Jubiläumstradition kommt aus dem Alten Testament. In Buch Levitikus 25,8 – 31 heisst es: «Du sollst sieben Jahreswochen, siebenmal sieben Jahre zählen; die Zeit von sieben Jahreswochen ergibt für dich neunundvierzig Jahre. Im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats, sollst du das Signalhorn ertönen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr das Horn im ganzen Land ertönen lassen. Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren. Dieses fünfzigste Jahr gelte euch als Jubeljahr. … es soll euch als heilig gelten … In diesem Jubeljahr soll jeder von euch zu seinem Besitz zurückkehren.» Auf diese Weise erlöste das biblische Jubiläum alle 50 Jahre diejenigen, die sich wegen ihren Schulden in die Sklaverei verkaufen mussten. Sie wurden von Gott erlöst. Kein Israelit sollte für immer Sklave bleiben. Es musste die Gleichberechtigung unter den Einwohnern des Landes wieder hergestellt werden, so dass die Disparität zwischen den Reichen und den Armen verschwinde. Diese Gleichheit ermöglichte es jenen, die arm waren, die alles, sogar ihre eigene Freiheit verloren hatten, wieder neu anzufangen. – Ihnen wurde ihr Land zurückgegeben. Es gab auch den Befehl, dem Land eine Pause von seiner Arbeit zu geben. Jubiläum in der Christlichen Tradition Die Idee des jüdischen Jubeljahres wurde im Mittelalter in die Kirche übernommen. Mit der Einführung des ersten Heiligen Jahres durch Papst Bonifaz VIII. im Jahre 1300 wurde der Jubiläumszyklus von zentraler Bedeutung. Anstelle der irdischen Schulden sollten im christlichen Jubeljahr die geistigen Schulden erlassen werden. So wie das Land und die Menschen von Sklaverei erlöst wurden, so sind auch wir von unserer Schuld (Sünde) erlöst, durch den Tod und die Auferstehung Christi. (Rom 5) Erneuerung des Glaubens Die Jubiläumsfeier unserer Kirche erfüllt unsere Herzen mit Freude (Jubel) und Dankbarkeit. Ein heiliges Jahr soll die Erneuerung des Glaubens fördern. Das wünschen wir uns mehr als alle äusserlichen Feierlichkeiten. Einer fragte Jesus: «Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?» Jesus antwortete ihm: «Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.» (Joh 6: 28 – 29) In diesem Jubiläumsjahr wünsche ich mir, dass mein Glaube an dem guten Hirte wachse. P. Francis GOTTESDIENSTKALENDER Donnerstag, 23. April 17.00 Eucharistiefeier in der Kapelle Freitag, 24. April 15.00 Eucharistiefeier im Altersheim 4. SONNTAG DER OSTERZEIT GUTHIRTSONNTAG WELTGEBETSTAG FÜR CHRISTLICHE BERUFE Samstag, 25. April 19.00 Eucharistiefeier Sonntag, 26. April BEGINN DES 50. JAHRIGE JUBILÄUM UNSERER PFARKIRCHE 10.00 Eucharistiefeier mit Ad hoc Chor, anschliessend Apéro Gedächtnis: Jose Carlos da Costa 17.00 ORGELKONZERT Dienstag, 28. April 8.30 Eucharistiefeier in der Kapelle Donnerstag, 30. April 17.00 Eucharistiefeier in der Kapelle Freitag, 1. Mai 17.00 Aussetzung 5. SONNTAG DER OSTERZEIT Samstag, 2. Mai 19.00 Eucharistiefeier, Pater Filip André OSB Sonntag, 3. Mai 10.00 Eucharistiefeier, Pater Filip André OSB Dienstag, 5. Mai 8.30 Eucharistiefeier in der Kapelle Mittwoch, 6. Mai 9.30 Kinderkirche 19.00 Maiandacht Donnerstag, 7. Mai 17.00 Eucharistiefeier in der Kapelle 6. SONNTAG IN DER OSTERZEIT MUTTERTAG Samstag, 9. Mai 19.00 Eucharistiefeier Sonntag, 10. Mai 10.00 Eucharistiefeier Jahresgedächtnis: Maria Veronika und Johann Lutz-Simoness Dienstag, 12.Mai 8.30 Eucharistiefeier in der Kapelle Mittwoch, 13. Mai 19.00 Portugiesischer Gottesdienst zu unserer lieben Frau von Fatima Giovanni Crameri MITTEILUNGEN 50 JAHRE GUTHIRT KIRCHE THUSIS ERÖFFNUNG DES JUBILÄUMSJAHRS SONNTAG, 26. APRIL 2015 10.00 UHR FESTGOTTSDIENST «Missa Festiva» von Michael Schmoll Leitung: Manuela Gava, Ad hoc Chor, Orgel und Querflöten Anschliessend Apéro 17.00 UHR ORGELKONZERT (Eintritt frei) Werke von Barock bis Romantik Unsere Organisten: Manuela Gava, Yuko Bühler, Pia und Roland Vogt Herzliche Einladung! Karwoche, Ostern, Erstkommunion Alle diese Fest- und Feiertage sind nun vorbei. Ich bedanke mich sehr bei allen, die während dieser Tage mitgefeiert haben: den Lektoren, Ministranten, Organisten, Konrad und Bausje Egg für das Osterfeuer und den «Osterast»… Die Erstkommunionfeier war sehr schön. Ich gratuliere den Erstkommunionkinder und bedanke mich herzliche bei den Eltern für die schöne Mitarbeit. Ich wünsche den Kindern, dass ihre Liebe für den eucharistischen Jesus ständig wachse und dass sie sie nie verlieren werden. Vielen Dank: Sandra Mock für die Vorbereitung und das Mitmachen der Liturgie, Brigit Karrer für die Vorbereitungen in der Kirche und Manuela Gava und Musikgesellschaft Thusis für die musikalische Begleitung. 80. Generalversammlung der katholischen Kirchgemeinde Thusis und Umgebung Kirchgemeindesaal, Obere Stallstrasse 34, 7430 Thusis Mittwoch, 20. Mai 2015, 20.00 Uhr Präsident Gianni Canonica
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