Aufbruch 3/2015 - Steirischer ÖAAB

XLIX. Jahrgang
Mai/Juni 2015
Erscheinungsort Graz
Verlagspostamt 8020 Graz
P.b.b.
Foto: Erwin Scheriau
VNr.: 11Z039110S
ÖAAB-Inf ormer 3/2015
aufbruch
Das Steirische Arbeitnehmermagazin
Weiter
voran.
Landtagswahl 2015:
Weiter
voran.
Mit Hermann Schützenhöfer
und der Steirischen Volkspartei.
aufbruch » start
Editorial
Von Wolfgang Russold
Foto: Teresa Rothwangl
Es geht um die Zukunft
der Steiermark
Klingt ernst, werden Sie jetzt denken. Oder wahlkämpferisch. Ich kann Sie beruhigen. Beides ist richtig. In
gewisser Weise. Hermann Schützenhöfer und Franz Voves
führen seit fast fünf Jahren eine Partnerschaft. Eine Reformpartnerschaft. Mehr als 70 Prozent der Steirerinnen und
Steirer sind der Ansicht, der Kurs der beiden wäre ein richtiger
– sagen Umfragen. Der Reformkurs wird am 31. Mai aber
erstmals einer echten Prüfung unterzogen. Umfragen sind das
eine, Wählerstimmen das andere. Die Gemeinderatswahlen
haben gezeigt, dass Frau Steirerin und Herr Steirer nicht ganz
unzufrieden sind mit der Politik. Nämlich jener von ÖVP und
SPÖ. Die FPÖ hat zwar bei der Gemeinderatswahl an Prozentpunkten zugelegt, aber ausgehend von einem historischen
Tiefststand. Zufriedenheit mit der Politik der FPÖ, KPÖ oder
den Grünen auf Gemeindeebene kann nicht so recht bewertet
werden, weil diese Fraktionen weder Bürgermeister noch Bürgermeisterin stellen. Ich finde, man kann nur dann beweisen,
ob man gute Politik mache, wenn man in Verantwortung ist.
Regierungsverantwortung zum Beispiel. Und da haben Grüne
und KPÖ – zumindest in der Steiermark - noch nie etwas
beweisen müssen. Und die FPÖ, naja.
Jedenfalls sollten die mehr als 70 Prozent der Steirerinnen und
Steirer am 31. Mai möglichst ihre Zufriedenheit mittels eines
Kreuzes an der richtigen Stelle bekunden. Ich halte mit meiner
Meinung gar nicht hinterm Berg. Wenn der Reformkurs, der
ohne Zweifel ein guter und vor allem notwendiger ist, fortgesetzt werden soll, dann sollte dieses Kreuz bei der Steirischen
Volkspartei gemacht werden. Hermann Schützenhöfer, der als
der Motor der Reformpartnerschaft (»Reformotor«) bezeichnet
Fotos: Erwin Scheriau (2), Norbert Kniat
I n h al t
»Reformotor« Hermann Schützenhöfer und die Steirische Volkspartei
starten in einen kurzen und intensiven
Wahlkampf. Es geht um die Zukunft
der Steiermark.
5
wird, hätte es sich mehr als verdient. Er hätte es sich verdient,
für die harte Arbeit in den letzten Jahren belohnt zu werden.
Für die vielen, teilweise persönlichen Agitationen denen er
sich im Rahmen der Gemeindestrukturreform aussetzen musste. Dafür hätte er es verdient, die Zustimmung einer breiten
Mehrheit zu bekommen. Und für die Chance, den Reformkurs
weiterzuführen.
Denn eines ist klar. Diese fünf Jahre Reformpartnerschaft waren der Anfang. Wenn der Wähler, die Wählerin es zulassen,
dann kommt auch die Fortsetzung. Die Strukturen wurden
aufbereitet, die Aufgaben sollen nun folgen. Die Weiterführung dieser vernünftigen Politik für die Steiermark und
ihre Bevölkerung hat oberste Priorität. Nicht das politische
Geplänkel der anderen Parteien, wo es um Nischenpolitik
und Populismus geht. Die großen Dinge müssen angepackt
werden und das haben die beiden, Schützenhöfer und Voves
getan. Und das soll bitte so weiter gehen in den nächsten fünf
Jahren. Wenn Sie, geneigte Leserin und geneigter Leser meiner
Meinung sind, darf ich Sie um Ihre Stimme für die Steirische
Volkspartei und Hermann Schützenhöfer ersuchen. Nicht
deshalb weil ich als Aufbruch-Chefredakteur in Diensten des
ÖAAB stehe, sondern weil ich persönlich davon überzeugt bin.
Weil es um die Zukunft der Steiermark geht. Herzlichst, Ihr
Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?
Schreiben Sie mir unter »[email protected]«
M a i / J u n i
2 0 1 5
Wahl Der Aufbruch hat den Kandidaten des Steirischen ÖAAB drei
Fragen zur Landtagswahl gestellt.
Was sind ihre Vorstellungen und Ideen
für unser Land.
8
Interview Der Aufbruch sprach
mit der Klubobfrau der Steirischen
Volkspartei Barbara Eibinger und dem
ÖAAB-Landesobmann und Landesrat
Christopher Drexler.
16
Das steirische Arbeitnehmerinnenmagazin 3
aufbruch » meinung
Foto: Teresa Rothwangl
Standpunkt
Von Landesobmann
Christopher Drexler
Die Reformpartnerschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Die
Steirerinnen und Steirer stehen hinter den Reformen.
Das bestärkt uns, in dieser Form weiter für die Zukunft der
Steiermark zu arbeiten. Der Weg, der eingeschlagen wurde,
war alles andere als einfach. Es war ein schwieriger Weg. Aber
es war wichtig, notwendig und richtig diesen Weg einzuschlagen. Die Gemeinderatswahlen haben gezeigt, dass die
Reformen auch bei Wahlen anerkannt werden. Die ÖVP stellt
weiterhin mehr als 70 Prozent der Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister in der Steiermark, in 204 von 287 Gemeinden.
Die ÖVP ist gestärkt aus dieser kommunalen Wahl hervorgegangen und ist weiterhin die Bürgermeisterpartei.
Der wichtigste Prüfstein für ÖVP und SPÖ wird nun aber die
Landtagswahl sein. Hermann Schützenhöfer und Franz Voves
haben sich vor fünf Jahren dazu entschlossen, Reformpolitik
zu machen, ohne auf den nächsten Wahltermin zu schielen.
Die Situation erforderte ernsthafte Politik, weg von Populärpolitik ohne auf das Morgen zu schauen. Jetzt ist der Zeitpunkt
da, die Anerkennung, die uns in persönlichen Gesprächen
zuteil und in Umfragen bestätigt wird, in Wählerstimmen abzubilden. Für die Zukunft der Steiermark wird es wichtig sein,
dass ÖVP und SPÖ gemeinsam weiterhin eine breite Mehrheit
für die Fortsetzung der in den letzten Jahren betriebenen
Politik haben. Wir haben noch einiges vor, der Weg ist noch
nicht zu Ende. Nachdem in den letzten Jahren grundlegende
Strukturanpassungen erfolgt sind, ist es nun notwendig auch
Aufgabenreformen in Angriff zu nehmen. Die Steiermark war
im Bundesländervergleich nicht letzter, aber im Hinterfeld.
Jetzt sind wir im vorderen Mittelfeld. Wir sind ein lebenswertes und fortschrittliches Land, sind führend im Bereich der
Forschung und Entwicklung. Und wir möchten die Steiermark
in allen Bereichen an die Spitze bringen. Die Chance dazu
haben wir.
Im Wettbewerb der Ideen sehen wir uns an der Spitze. Unsere
Vorschläge zur Entlastung des urbanen Raums, zur Stärkung
der Regionen liegen vor. Wir wollen den Regionalbonus und
ein Regionalressort um die Lebensräume in der Steiermark
Landtagswahl:
Weiter voran.
entsprechend gestalten zu können. Die Menschen sollen dort
leben können, wo sie sich wohl fühlen. Wo sie ihre Arbeitsplätze haben. Wir wollen aber auch Arbeitsplätze in den Regionen
ermöglichen. Wir können von Seiten der Politik keine Arbeitsplätze schaffen. Wir können aber die Rahmenbedingungen
gestalten, damit Unternehmerinnen und Unternehmer die
Möglichkeit haben, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu
beschäftigen. Wir können Grundsatzentscheidungen treffen,
die die Steiermark für Unternehmen als Standort attraktiv
machen. Wir haben als Politik die Aufgabe, den Haushalt
ordentlich zu führen. Wir müssen Maßnahmen setzen, die
es uns ermöglicht jenen Menschen zu helfen, die unsere Hilfe
benötigen. Dazu ist es notwendig an Schrauben zu drehen.
Wir können die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die
Steiermark auch für die Zukunft gerüstet ist. Diese Reformpartnerschaft hat zwei Gesichter. Aber der Weg hat einen
Namen: Hermann Schützenhöfer. Er ist der »Reformotor«
dieser Partnerschaft, die nun fortgesetzt werden soll. In eine
Zukunftspartnerschaft.
Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?
Schreiben Sie mir unter »[email protected]«
Herausgeber Mag. Christopher Drexler & Bernhard Ederer Chefredaktion Mag. Wolfgang Russold Redaktion Bernhard Ederer, Gottlieb Krenn, Mag. Johannes
Tandl, Sabrina Zach, Christian Schwarz, Nina Rieger Gestaltung Christian Klepej, ktundp.com Redaktion Keplerstraße 92, 8020 Graz, Telefon 0316/714422*0,
F.*20, E-Mail Redaktion: [email protected] Druck & Produktion Styria GmbH & Co KG, Graz
4 Das steirische Arbeitnehmermagazin
ÖAAB-Informer 3/2015 VNr.: 11Z039110S
a
aufbruch » landtagswahl
Weiter voran!
D
a aber bekanntlich zu einer Partnerschaft mindestens zwei gehören, darf
man auch den Partner nicht vergessen.
Franz Voves, Landeshauptmann der Steiermark seit 2005, hat ebenfalls bekanntgegeben seine SPÖ wieder in die Landtagswahl
zu führen. Gemeinsam wollen die beiden
die Steiermark auf Reformkurs halten.
Dazu braucht es weiterhin die entsprechenden Mehrheiten. Wenn man den
Umfragen Glauben schenkt, dann stehen
mehr als zwei Drittel der steirischen Bevölkerung hinter dem Reformkurs von
SPÖ und ÖVP. Die anderen Parteien werden versuchen, von dieser Zustimmung
einiges abzuknabbern und die Menschen
abzuwerben, die nicht davon überzeugt
sind, dass der Reformkurs gut fürs Land ist.
Hermann Schützenhöfer hat beim Wahlkampfauftakt einen Vergleich gezogen, den
man diesen Personen gerne nahebringen
darf. Eine Familie, die eine Hypothek benötigt, um sich ein Einfamilienhaus zu bauen,
wird vermutlich nicht seine Kinder als Bürgen für den Kredit einsetzen. Die Politik
hat in den letzten Jahrzehnten aber nicht
nur die Kinder, sondern bereits Enkel und
Urenkel als Bürgen eingesetzt. Das sollte
jeder vernünftige Mensch verstehen, dass
diese Form von Politik nicht weitergeführt
werden kann.
Neuer Kurs
In den letzten knapp fünf Jahren hat man
den Kurs der Politik in der Steiermark
geändert. Man ist davon abgegangen, Hy-
potheken für kommende Generationen
aufzubauen. Man hat aufgehört, Geld auszugeben, dass man nicht hat. Diese Art das
Land zu führen, akzeptieren die Menschen.
Auch dann wenn sie möglicherweise von
der einen oder anderen Maßnahme direkt
betroffen sind. Weil Hermann Schützenhöfer gemeinsam mit der SPÖ den Menschen
wieder gezeigt hat, dass man sich um Land
und Leute kümmert, sich Gedanken um
die Zukunft macht. Und nicht nur Geld –
dass man nicht hat – zu verteilen um sich
Wählergunst zu erkaufen.
Die Wählerinnen und Wähler haben am
31. Mai ein breites Spektrum zur Auswahl.
Sechs weitere Parteien stellen sich der
Wahl. Die FPÖ, derzeit aufgrund des Pro»»» Lesen SIe weiter auf Seite 7
Das steirische Arbeitnehmerinnenmagazin 5
Foto: Erwin Scheriau
Hermann Schützenhöfer hat sich dazu entschieden, die Steirische
Volkspartei wieder als Spitzenkandidat in die Landtagswahl zu führen.
Er gilt als Motor der Reformpartnerschaft. Von Wolfgang Russold
Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
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porzes in der Landesregierung vertreten,
versucht aktuell ihre Umfragewerte von
knapp 20 Prozent in Wählerstimmen
umzumünzen. Ob dies mit einer flächendeckenden Plakatserie und Postwurfsendungen, wo Ängste in der Bevölkerung
geschürt werden, funktionieren kann, wird
man am Abend des 31. Mai sehen.
Die Grünen konzentrieren sich auf das Bildungsthema und fordern ein Jahresticket
um 365 Euro für die ganze Steiermark.
Mobilität wird jedenfalls in den nächsten
Jahren ein wesentlicher Punkt auf der politischen Agenda sein müssen.Aber über den
Preis allein wird das nicht funktionieren.
Wenn das Angebot stimmt, dann ist der
Pendler auch bereit, ein paar Euro mehr
zu bezahlen. Der öffentliche Verkehr muss
gut funktionieren. Dafür haben die Grünen
aber keine sinnvollen Vorschläge. Die KPÖ
hat in den letzten Jahren viel von ihrer
Popularität verloren, was insbesondere am
Verlust des einstigen Zugpferds Ernest Kaltenegger liegen mag. „Wir kümmern uns
um euch“ ist möglicherweise nicht genug,
um wieder den Einzug in den Landtag zu
schaffen. Und als reine Protestwählerpartei taugt die KPÖ nicht mehr, seit es die
Neos, das Team Stronach und die Piraten
als Alternativen für die Menschen, die
hautsächlich „dagegen“ sind, gibt.
Die Neos wollten in ihrer Gründungs-
phase die bessere bürgerliche Volkspartei
sein. Die moderneren Ideen, die jüngeren
Personen sollten den etwas kritischen
ÖVP-Wähler auf die pinke Seite ziehen.
Nach dem Einzug in den Nationalrat haben
aber viele erkannt, dass neu nicht immer
besser sein muss. Den Forderungen und
Ideen ist wenig gefolgt. Derzeit schwimmen die Neos eher mit. Fraglich ob der Einzug ins steirische Landesparament gelingt.
Das Team Stronach wird bei der Landtagswahl antreten. Und wie immer gibt
es schon im Vorfeld Auflösungserscheinungen. Der Spitzenkandidat wurde per
APA-Meldung seines „Amtes“ enthoben.
Die Unterstützung für das Antreten wurde
angeblich – wenn man Gerüchten Glauben
schenkt – von einer wankelmütigen Landtagsabgeordneten erkauft. Wie dieses Auftreten im Gesamten bei den Wählerinnen
und Wählern ankommt, wird man sehen.
der Zukunftspartnerschaft auch dann
gelingen, wenn die ÖVP erster im Land ist.
Die Steirische Volkspartei hat die besseren
Kandidaten.Angefangen beim Spitzenkandidaten Hermann Schützenhöfer, über
die Klubobfrau Barbara Eibinger und das
Regierungsteam mit dem ÖAAB-Landesobmann Christopher Drexler, Christian
Buchmann und Hans Seitinger. Die Steirische Volkspartei ist breit aufgestellt, hat
auf ihrer Kandidatenliste viele Frauen und
Jugendkandidaten.Wenn die Wählerinnen
und Wähler erkennen, wer dafür Sorge
trägt, dass dieser Zukunftskurs für das Land
weitergeführt wird, kann die Steirische
Volkspartei auch weiterhin eine wichtige
Rolle einnehmen.
n
Zukunftspartnerschaft
Zusammenfassend kann man sagen, dass
es wichtig wäre, die Steiermark weiter
auf einem Zukunftskurs zu halten. Gelingen kann das nur, wenn die Steirische
Volkspartei weiterhin ein starker Partner
ist. Und dazu bedarf es eines entsprechenden Wahlergebnisses. Franz Voves
hat behauptet auch als Zweiter weiterzumachen. Also kann die Fortführung
Das steirische Arbeitnehmerinnenmagazin 7
Foto: Erwin Scheriau
»»» Fortsetzung von seite 5
aufbruch » landtagswahl
aufbruch » landtagswahl
Ich bin Erwin Dirnberger und lebe seit meiner Geburt
in Hallersdorf, in der jetzt neuen Gemeinde Söding-Sankt
Johann. Neben der Tätigkeit am Bauernhof war ich bis 2007
in der Berglandmilch Voitsberg beschäftigt. Politisch bin ich
seit 1978 aktiv, war JVP Obmann, bin seit 1990 Bürgermeister und seit 1996 Abgeordneter zum Landtag Steiermark.
Die Steiermark ist meine Heimat und nicht nur eine schöne,
sondern auch eine lebenswerte Region, die es zu erhalten gilt. Meine Arbeitsschwerpunkte sind die Anliegen der
steirischen Gemeinden, sowie der Bürgerinnen und Bürger
unserer Lipizzanerheimat Voitsberg, mit dem wesentlichen
Ziel Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen.
Erwin Dirnberger
Mein Ziel für die Landtagswahl ist, dass wir von der Steirischen Volkspartei, einen klaren Wählerauftrag erhalten
damit die notwendige Reformarbeit von unseren Hermann
Schützenhöfer und seinem Team fortgesetzt werden kann,
um die Steiermark enkelfit zu machen, dies ist nur mit einer
starken Steirischen Volkspartei möglich!
Fotos: Sissi Furgler, Teresa Rothwangl (3)
Ich bin leidenschaftliche Steirerin und Forscherin.
Ich lebe in Graz, bin in Fürstenfeld aufgewachsen,
habe in Wien Ernährungswissenschaft studiert und
bin seit 2010 Universitätsprofessorin an der Medizinischen Universität Graz. Seit 2004 engagiere
ich mich hochschulpolitisch.
Die Steiermark ist ein Land mit großem Innovationspotential. Der steirische Hochschulraum und
professionelle, moderne Unternehmen bieten vielfältige Möglichkeiten, wichtige Fragen zur besseren Gestaltung unserer Zukunft aufzugreifen und
neue Erkenntnisse gemeinsam umzusetzen.
Mein Ziel für die Landtagswahl ist es, Menschen
für die Wissenschaft und Mitgestaltung gesunder
Lebensräume zu begeistern. Mir ist wichtig, sachbezogen und aggressionslos an Themen, die viele
von uns betreffen, gemeinsam heranzugehen.
8 Das steirische Arbeitnehmermagazin
Sandra Wallner-Liebmann
aufbruch » landtagswahl
Sie haben die Wahl!
Wir haben den Kandidaten drei Fragen gestellt.
1. Ich bin …
2. Die Steiermark …
3. Mein Ziel für die Landtagswahl …
Ich bin eine leidenschaftliche Kämpferin für
faire Bedingungen v. a. im Sozial-, Pflege- und
Gesundheitssystem.
Die Steiermark ist für mich das grüne Herz
Europas mit lebenswerten Regionen und
engagierten Menschen.
Mein Ziel für die Landtagsarbeit ist es, ein Pflegeund Betreuungsgesetz zu schaffen, indem vielfältige
Angebote mit vorrangiger Unterstützung für die
Pflege zu Hause verankert sind.
Barbara Riener
Ich bin am 9. Juni 1962 geboren, verheiratet, habe 3
Kinder und 3 Enkelkinder. Beruflich bin ich als Landesgeschäftsführer der Steirischen Volkspartei tätig. Meine
Freizeit gestalte ich gerne mit Bewegung im Freien und
ich genieße es, gemütliche Stunden mit meinen Freunden verbringen zu können.
Die Steiermark ist für mich Heimat, Vertrautheit, Geborgenheit und Lebensgefühl. Es ist für mich ein Glück,
jeden Tag in diesem wunderbaren Land zu erwachen,
gesund zu sein und zu sehen, dass es den Menschen hier
gut geht!
Mein Ziel für die Landtagswahl: Ich setze mich dafür ein,
dass notwendige Reformen in einer Zukunftspartnerschaft auch weiterhin umgesetzt werden. Daher braucht
es Verlässlichkeit, Berechenbarkeit und Planbarkeit! Einen Rückfall in eine undifferenzierte Umverteilungspolitik verhindert nur eine starke Volkspartei. Und: Keine
Chance für Populisten und Demagogen!
Detlev Eisel-Eiselsberg
Das steirische Arbeitnehmerinnenmagazin 9
aufbruch » landtagswahl
Ich bin Lukas Schnitzer, Landesobmann der Jungen ÖVP
Steiermark.
Die Steiermark ist ein politisches Vorbild für ganz Österreich.
Der neue steirische Weg ist ein zukunftsweisender, denn
Stillstand bedeutet Rückschritt. Man kann zu Recht stolz auf
unser Heimatbundesland sein.
Lukas Schnitzer
Mein Ziel für die Landtagswahl: Wir müssen jungen Menschen zuhören und ihnen eine Chance geben. Die Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik ist es, der nachkommenden
Generation eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Als
junger Steirer möchte ich diese Zukunft mitgestalten.
Ich bin verheiratet, habe einen 17jährigen Sohn
und wohne in der Gemeinde Naas. Beruflich bin
ich als Geschäftsführer des Steirischen ÖAAB
tätig. Ich bin seit 1988 in den verschiedensten
Funktionen politisch aktiv, Stv. ÖVP Bezirksparteiobmann von Weiz und auch Gemeinderat von
Naas.
Die Steiermark ist eine der schönsten und
lebenswertesten Regionen. Wir können stolz
darauf sein hier leben und arbeiten zu können.
Mein Ziel für die Landtagswahl: Ich setze mich
für die Stärkung der regionalen Wirtschaft und
die Sicherung von Arbeitsplätzen vor Ort ein.
Besonders wichtig ist mir auch die Schaffung
von ausreichend betreuten Wohnformen für die
ältere Generation.
10 Das steirische Arbeitnehmermagazin
Bernhard Ederer
aufbruch » landtagswahl
Ich bin seit März 2014 Mitglied der Steiermärkischen Landesregierung. Diese Herausforderung bereitet mir täglich
viel Freude, zumal mein Ressort Bereiche umfasst, die für
die Menschen von besonderer Bedeutung sind.
Die Steiermark ist Heimat und Lebenseinstellung. Im Interesse der Steirerinnen und Steirer möchte ich unser Land
in vielen Bereichen zur Nummer 1 machen. Ein besonderes
Anliegen in diesem Zusammenhang ist mir selbstverständlich mein Ressortbereich Gesundheit, Pflege, Wissenschaft
und Forschung.
Christopher Drexler
Mein Ziel für die Landtagswahl: Die Steirische Volkspartei
ist eine faszinierende und moderne bürgerliche Kraft. Wir
wollen das Land weiter prägen.
Ich bin die vierte Periode als Abgeordneter im Landtag Steiermark und gleichzeitig Bezirksparteiobmann und Bezirksobmann
des ÖAAB im Bezirk Leibnitz.
Die Steiermark gehört für mich zu den innovativsten Regionen
in Europa und ist mit der Umsetzung der Strukturreform ein Vorbild für ganz Österreich. Jetzt gilt es, die Vorteile der einzelnen
Regionen in den Focus aller Aktivitäten zu rücken und auf diese
Weise unsere dynamischen Regionen zu stärken.
Mein Ziel für die Landtagswahl: Die Kinderbetreuungsangebote
in Kooperation mit den Gemeinden ausbauen, die Wirtschaft im
ländlichen Raum (Ortskerne) stärken und wiederbeleben (Regionalbonus) sowie den Ausbau von mobilen vor stationären Diensten fördern.
Peter Tschernko
Die Steiermark ist für mich nicht nur aufgrund seiner
unschlagbar schönen Landschaft und seiner kulinarischen
Genüsse ein Vorzeigeland sondern auch wegen seiner
zielstrebigst umgesetzten Reformen.
Mein Ziel für die Landtagswahl: So gestärkt aus der Wahl
hervorzutreten um in Zukunft noch intensiver auf die Wünsche unserer Wähler eingehen zu können.
Armin Forstner
Das steirische Arbeitnehmerinnenmagazin 11
Fotos: Teresa Rothwangl
Ich bin mit Leib und Seele ÖAAB’ler. Im Besonderen strebe
ich danach ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen ArbeitnehmerInnen und Arbeitgeber zu fördern und zu erhalten.
aufbruch » meinung
Angedacht
Von LandesGeschäftsführer
Bernhard Ederer
Foto: Steirischer ÖAAB
Gemeinsam arbeiten
für die Steiermark
Fotolia
Am 31. Mai findet die Landtagswahl in der Steiermark
statt. Die letzten Jahre waren von intensiven Reformen
geprägt. In einer neuen Qualität der Zusammenarbeit der
beiden größeren Regierungsparteien wurden notwendige
Veränderungen eingeleitet und umgesetzt. Heuer gibt es
erstmals ein ausgeglichenes Budget. Damit konnten Spielräume geschaffen werden um neue Projekte umzusetzen. Diese
Chancen müssen wir jetzt nützen. Wenn es möglich ist die
Reformpartnerschaft in eine Zukunftspartnerschaft zu führen
wird dies gelingen. Die Steiermark ist ein wunderbares Land.
Unsere Heimat gehört zu den besten Regionen in Europa. Wir
haben hohe Beschäftigung, eine starke Landwirtschaft und
viele regionale Stärken vorzuweisen. Die regionale Wirtschaft
zu stärken, Arbeitsplätze vor Ort zu sichern, Infrastruktur zu
erhalten und weiter auszubauen sind die wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre.
Ich kandidiere wieder für den Landtag, wurde zum Spitzenkandidaten der ÖVP für den Bezirk Weiz gewählt. Wir haben
in der Steirischen Volkspartei ein tolles, engagiertes Team.
Wir haben starke Funktionärinnen und Funktionäre auf
Gemeindeebene und in den Interessensvertretungen. Für uns
im Steirischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerbund ist
das Thema Arbeit eines der wichtigsten. Die Sicherung und
Schaffung von ausreichend Arbeitsplätzen ist wohl die größte
Herausforderung. Gute Jobs gibt es in erfolgreichen Betrieben.
Wir müssen dafür sorgen, dass gute Ideen und nachhaltige
Investitionen umgesetzt werden können. Ein Regionalbonus,
wie von Hermann Schützenhöfer vorgeschlagen, für Betriebsansiedelungen und Unternehmensgründungen in ländlichen
Gebieten ist absolut zu unterstützen. Durch weitere Maßnahmen in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, wo die
Steiermark schon sehr viel vorzuweisen hat, können wir un-
sere Wettbewerbsfähigkeit weiter erhalten und steigern. Unser
Landesobmann Christopher Drexler ist in diesem Bereich ein
Garant dafür, dass auch wirklich was weitergeht.
Damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch außerhalb des urbanen Bereiches erleichtert wird, ist es von zentraler Bedeutung, ein den Bedürfnissen berufstätiger Eltern
entsprechendes – zum Teil wenn erforderlich auch gemeindeübergreifendes – Angebot vor Ort zu ermöglichen. Vor allem
im Bereich der Kinderkrippen in den ländlichen Gebieten
haben wir noch Nachholbedarf.
Im Bereich Mobilität wollen wir durch ein besseres Mobilitätsmanagement und durch eine bessere Anknüpfung des
ländlichen Raums an regionale Verkehrsknotenpunkte unsere
Kolleginnen und Kollegen, die pendeln müssen, unterstützen.
Wir wollen uns auch besonders für ausreichend betreute
Wohnformen für unsere Kolleginnen und Kollegen die schon
in Pension sind einsetzen und damit der älteren Generation
helfen. Dafür setzen wir uns ein!
Wir sind mit einem guten, kompetenten ÖAAB Team vertreten. Gemeinsam wollen wir für unser Heimatland Steiermark
arbeiten. Wir schätzen die Zusammenarbeit in der Sozialpartnerschaft. Das ist das Erfolgsmodell der Zukunft – und
nicht Polemik und Klassenkampf. Geschätzte Mitglieder und
Freundinnen und Freunde des ÖAAB! Ich bitte sie/euch um
volle Unterstützung damit das Team der Steirischen Volkspartei gestärkt wird. Auf eine gute Zukunft!
Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?
Schreiben Sie mir unter »[email protected]«
am 20. Mai, 15 bis 20 Uhr
Kammersaal, Strauchergasse 32, 8020 Graz
Ob plötzlich oder dauerhaft - wer Angehörige pflegt, ist mit vielen
Fragen konfrontiert. Beim „Tag der Pflege - Hilfe für pflegende Angehörige“ am 20. Mai gibt es Hilfe, Infos und Tipps rund um die Bewältigung
des Pflegealltags und der Pflege.
▪ Infostände und Aktivitätenecke
▪ Kurzvorträge von 15 bis 18.30 Uhr von verschiedene Experten
▪ Hauptvortrag von Mag. Dr. Erwin Horst Pilgram um 18.30 Uhr
„Tag der Pflege“
Hilfe für pflegende Angehörige
Weitere Infos unter www.akstmk.at
aufbruch » panorama
ÖVP-Initiative:
Netzwerk für JugendBeschäftigung in
Bruck-Mürzzuschlag
K
Tolles Ergebnis
des ÖAAB bei
Betriebsratswahl
Unser Betriebsrat Willibald Ahrer
wurde bei der Betriebsratswahl
der Firma Georg Fischer GmbH
& Co KG am 20. März mit 356
von 359 abgegebenen Stimmen
wiedergewählt. Er hat damit alle
neun Mandate in diesem ehemaligen sozialistischen Betrieb errungen.Wir gratulieren!
n
er. Die beiden VP-Arbeitnehmervertreter
Gosch und Hofbauer präsentierten auch
ein 30 Punkte umfassendes Regionalentwicklungskonzept, das Strategien und
Lösungen für die Zukunft der Jugend
im Bezirk enthält. Unter Einbeziehung
einer verbesserten Verkehrsinfrastruktur,
verstärkten Ausbildungsmaßnahmen
für Fachkräfte sowie einer verbesserten
Lebensqualität verbunden mit einer lebenswerten Arbeitswelt, möchte man der
alarmierenden Bevölkerungsprognose in
der Region entgegensteuern.
„Mit diesen Impulsen für die jungen Leistungsträger soll vor allem auch das Potential in der heimischen Lehrlingsausbildung
geweckt werden“, so Gosch, dem speziell
die Möglichkeit von Lehre mit Matura in
allen Betrieben ein Anliegen ist.
Auch müssen hier die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die
duale Ausbildung noch stärker zu attraktiveren. n
Präsentierten Regionalentwicklungskonzept: Franz Gosch und
Stefan Hofbauer
95 Prozent für
Franz Haberl
Mehr als 80 Delegierte wählten beim
Regionalforum Steiermark einen neuen
Landesvorstand. Zum Vorsitzenden wurde
wieder Franz Haberl, der auch ÖGB- Vorsitzender-Stv. in der Steiermark ist, gewählt.
Zu seiner Stellvertreterin wurde Gabriele
Winkler, Betriebsratsvorsitzende vom Hilfswerk Steiermark, gewählt. Beide erhielten
mit 95% Zustimmung eine große Vertrauensbasis. Zum neuen Fraktionssekretär
der FCG/GPA-djp Steiermark wurde Ing.
Helmut Krivec bestellt. Die Veranstaltung
wurde durch die Anwesenheit von Landesrat Christopher Drexler und den FCG/
GPA-djp Bundesvorsitzenden Wolfgang
Pischinger aufgewertet.Die Veranstaltung
stand unter dem Motto „Mensch & Arbeit
– Balance ein Leben lang!“. Zu diesem Thema wurde von Ing. Mag. Heimo Pilko ein
viel beachtetes Referat gehalten, welches
mit einer interessanten Diskussion endete.
Sehr großes Interesse fand der Leistungsbericht der FCG/GPA, nachdem die Organisation mit einer Fülle von Aktivitäten
und Veranstaltungen den Betriebsrätinnen
und Betriebsräten der FCG/GPA laufend
Service bietet.„Auch in den nächsten fünf
Jahren will die FCG/GPA Steiermark neben
der programmatischen Arbeit vermehrt auf
Bildung ihrer Mitarbeiter und Mitglieder
setzen“, sagt Franz Haberl, der neugewählte FCG/GPA-Vorsitzende.
n
Das steirische Arbeitnehmerinnenmagazin 13
Fotos: Steirischer ÖAAB
ein einziger Jugendlicher soll ohne
Job oder Ausbildung dastehen. Das
ist das Ziel der gemeinsamen Initiative der
VP-Teilorganisationen ÖAAB und JVP für
junge Arbeitnehmer im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. „Wir wollen ein Netzwerk für
Jugend-Beschäftigung errichten, welches
eng mit der Wirtschaft verbunden ist,
aber auch von allen Sozialpartnern und
der öffentlichen Hand unterstützt wird“,
erklärt AK-Vizepräsident und ÖAAB-Bezirksobmann Franz Gosch.
Stefan Hofbauer, JVP-Bezirksobmann und
Jugendsprecher des ÖAAB Bruck-Mürzzuschlag, alarmiert: „458 arbeitslose
Menschen unter 25 Jahre im Bezirk sind
eine Herausforderung“. Man will den
Vorschlag daher rasch umsetzen und mit
Betrieben, Schulen sowie regionalen Institutionen, Organisationen und Vereinen
eine Netzwerkpartnerschaft aufbauen.
„Denn jeder Jugendliche ohne Job oder
Ausbildung ist einer zu viel“, sagt Hofbau-
aufbruch » panorama
ÖAAB-Ottendorf
Im Februar fand im Gasthaus Haberl der
Ortsgruppentag des ÖAAB-Ottendorf statt. Als
Ehrengast konnte Bürgermeister Josef Haberl
begrüßt werden. Der Tätigkeitsbericht über die
abgelaufene Funktionsperiode wurde von Obmann Franz Haberl vorgetragen. Es wurden viele
Aktivitäten gesetzt, besonders erwähnenswert
dabei ist die bereits zur Tradition gewordene
Veranstaltung „Kastanien und Sturm“ bei der
Eishütte in Walkersdorf.
ÖAAB Zusammenschluss
in Gratwein-Straßengel
I
Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde Franz
Haberl als Obmann sowie Bernhard Opitz als
sein Stellvertreter bestätigt. Es wurden viele
neue, junge Kollegen in den Vorstand gewählt.
Damit haben wir eine Ausgewogenheit zwischen Jung und Alt sowie zwischen Frauen und
Männer geschaffen, um auch in Zukunft für die
Mitglieder aktiv sein zu können. Das nächste
„Kastanien und Sturm“ ist am 17. Oktober! n
ÖAAB-Stattegg
n der fusionierten Großgemeinde Gratwein-Straßengel (12.790 Einwohner)
hat sich am ordentlichen Ortsgruppentag
der ÖAAB neu aufgestellt. Bei diesem Ortsgruppentag stand auch der neue Vorstand
zur Wahl.
AK-Rat Peter Kirchengast, als geschäftsführender ÖAAB-Bezirksobmann von
Graz-Umgebung, berichtete einerseits über
die zukünftigen Aufgaben des ÖAAB und
andererseits führte er die Vorstandswahl
durch. Kirchengast liegt besonders am
Herzen, dass der ÖAAB in Zukunft als eine
Servicestelle für Arbeitnehmer im Bezirk
da sein soll, wo Fachleute die Anliegen der
Bürgerinnen und Bürger annehmen und
kompetent beraten.
Zur Wahl des Obmannes stand Gerhard
Luczu zur Verfügung und als Stellvertreterin wurde die Betriebsratsvorsitzende des
LKH Hörgas Brigitte Koch vorgeschlagen.
Beide und alle weiteren Vorgeschlagenen
wurden einstimmig gewählt. Mit ihnen
im Vorstand werden sich in Zukunft Gerhard Winter, Bernhard Kölli, Josef Vötsch,
Waltraud Luczu und Gertrud Zwicker um
die Anliegen der Arbeitnehmer kümmern.
Natürlich wurde bei diesem Ortsgruppentag auch ein Resümee aus den vier
alten Ortsgruppen (Eisbach, Gratwein,
Gschnaidt und Judendorf-Straßengel)
gezogen. So berichteten die bisherigen
Obleute bzw. Ortsverantwortlichen über
ihre Tätigkeiten und Aktivitäten. Insgesamt
hat jetzt diese Ortsgruppe 166 ÖAAB-Mitglieder, die in Zukunft verstärkt mit dem
neu gewählten Vorstand ihre Aktivitäten
umsetzen werden. Das geplante und angesprochene Aktivitäten-Programm der
Ortsgruppe Gratwein-Straßengel umfasst
gesellschaftlich ein Preisschnapsturnier,
ein Preiskegeln, sowie kulturelle Veranstaltungen und generationenbezogene
Informationsabende.
Die Ortsparteiobfrau der ÖVP Gratwein-Straßengel GR Mag. Birgit Krainer ist
ebenfalls ÖAAB-Mitglied und wurde vom
Bezirk Graz-Umgebung als ÖAAB-Kandidatin für die kommende Landtagswahl
nominiert.
n
JAAB-Steiermark
voll motiviert
Um auch vor Ort eine Anlaufstelle zu schaffen,
gründete sich im März 2015 die ÖAAB-Ortsgruppe Stattegg neu. Der von LGF LAbg. Bernhard
Ederer ausgesprochenen Einladung folgte eine
Vielzahl an Mitgliedern. Als eine Besonderheit
lobte Ederer den niedrigen Altersdurchschnitt
des neuen Vorstandes. Als Obmann der Ortsgruppe wurde der 27-jährige GR Philipp Ozek
gewählt, der gemeinsam mit seinem neuen Team
auch gleich einige Ideen für Veranstaltungen
präsentierte. „Es freut mich mit einem derartig
hochkarätigen und motivierten Team die Arbeit
aufzunehmen und gemeinsam mit euch viel
Neues in und für Stattegg zu machen!“, so der
neue Obmann.
n
Bad Radkersburg
B
eim Fusionsgruppentag des ÖAAB-Bad
Radkersburg im März konnte Heinrich
Schmidlechner das Amt des Obmannes
an Franz Trebitsch weitergeben. Der neue
Vorstand wurde aus bestehenden, sowie
neuen Mitgliedern der bisherigen zwei
Ortsgruppen zusammengestellt. Die Neuwahl wurde von Bezirksobmann, Johann
Hartinger geleitet. Besonderer Dank gilt
dem bisherigen Obmann Heinrich Schmidlechner für seine jahrzehntelange Arbeit. n
14 Das steirische Arbeitnehmermagazin
Der Landesobmann des JAAB-Steiermark
Thomas Kraus wurde im Wahlkreis 2 für
die Landtagswahl nominiert. Mit dem
29jährigen Versicherungsfachmann aus
der Stadtgemeinde Feldbach wurde ein
Vertreter für die jungen Arbeitnehmer
nominiert, der sich für die wichtigen
Themen dieser Gruppe einsetzen wird.
Primäres Ziel für Kraus sind Jobs und
der Ausbau der Infrastruktur, um die Betriebsansiedelungen in den Regionen zu
stärken. Der JAAB-Steiermark bittet um
eine Vorzugsstimme für Thomas Kraus. Für
weitere Informationen und Anregungen
ist er unter [email protected]
erreichbar.
n
aufbruch » panorama
Frauen braucht das Land:
Landestag der
ÖAAB-Frauen
U
nter dem Titel „Frauen
braucht das Land“ fand der
Landestag der ÖAAB-Frauen am
Montag, 27. April 2015 im Hotel
Tennisparadies in Graz statt.
Dazu konnte Landesvorsitzende
LAbg. Barbara Riener zahlreiche
Ehrengäste begrüßen.
ÖAAB-Landesobmann Christopher Drexler bedankte sich für
die ausgezeichnete Zusammenarbeit innerhalb des ÖVP-Arbeitnehmerbundes und hob die
großen Leistungen der berufstätigen Frauen in der heutigen
Arbeitswelt hervor.
Die neue Bundesvorsitzende
der ÖAAB-Frauen BR Sonja LedlRossmann forderte nochmals,
dass in Zukunft mehr Frauen
bei der Erstellung von Listen an
wählbarer Stelle gereiht sind:
„Frauen sollten sowie Männer
einfach mehr Mut zeigen und
‚Ja‘ sagen!“ Barbara Riener prä-
sentierte einen umfangreichen
Arbeitsbericht über die letzte Periode. Sie präsentierte auch eine
Studie „Frauen im ländlichen
Raum“ und kündigte weiters an,
dass der Steirische ÖAAB unter
seinen weiblichen Mitglieder
eine Erhebung durchführt zum
Thema „Was braucht Frau für
die Politik?“
Die Klubobfrau des ÖVP-Landtagsklubs, Barbara Eibinger, stellte danach das Wahlprogramm
„Land.Raum.Zukunft“ für die
Landtagswahl am 31. Mai 2015
vor. Barbara Riener und ihre
beiden Stellvertreterinnen, die
neue Bürgermeisterin Eva-Maria
Schmidinger und Kammerrätin
Christa Reinisch, wurden in
geheimer Wahl mit 100 Prozent
der Delegiertenstimmen gewählt,
wie Landesgeschäftsführer Bernhard Ederer stolz verkünden
konnte.
n
Der ÖAAB-Ortsgruppe Altenmarkt führte mit großem Erfolg
sein jährliches Spezialitätenschnapsen im Gasthaus Stelzer in
Stadtbergen durch. Obmann Dir. Michael Gruber begrüßte mit seinem Team auch zahlreiche VP-Prominenz: Regierungskommissär
Werner Gutzwar und Herbert Spirk, Beirat Christian Sommerbauer
und die Landesleiterin-Stv. der VP-Frauen Tünde Gruber.
Das steirische Arbeitnehmerinnenmagazin 15
aufbruch » interview
Die Zukunft
der Steiermark
Der Aufbruch sprach mit der Klubobfrau der
Steirischen Volkspartei Barbara Eibinger und Ihrem Vorgänger und
nunmehrigen Landesrat Christopher Drexler.
Von Wolfgang Russold
Herr Landesrat Drexler, Sie waren über
zehn Jahre Klubobmann und sind seit
knapp einem Jahr in der Landesregierung für Gesundheit, Pflege und Wissenschaft zuständig. Haben Sie sich jetzt,
nach diesem guten Jahr, schon vollends
in der Rolle eingefunden oder geht Ihnen
der Landtag, die parlamentarische Arbeit
doch noch manchmal ab?
Drexler: Zu aller erst muss ich sagen, dass
ich mich eigentlich sehr schnell in meiner
neuen Aufgabe eingefunden habe und
sie bereitet mir beinahe täglich Freude,
obwohl sie eine gewisse Komplexität bietet und durch einige Herausforderungen
gekennzeichnet ist. Ich denke, ich bin gut
angekommen und habe die Herausforderungen bisher sehr gut bewältigt. Dennoch
gestehe ich, (lacht) manchmal habe ich
einen Phantomschmerz.
Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht der Wiederantritt von Hermann Schützenhöfer
bei der Landtagswahl 2015 – insbesondere was die Weiterführung der durchaus
sinnvollen und notwendigen Reformpolitik betrifft?
Eibinger: Ich bin eine glühende Befürworterin der Reformpartnerschaft, weil ich
ganz einfach davon überzeugt bin, dass
das der einzig richtige Weg war und ist,
den wir für die Steiermark gehen konnten,
gerade auch für die jungen Menschen im
Land. Ich sehe es als sehr wichtig an, dass
Hermann Schützenhöfer sich der Wahl
stellt, weil er für mich der Garant für diese
16 Das steirische Arbeitnehmermagazin
Reformpartnerschaft ist und ich würde
sogar noch weiter gehen: Für mich ist Hermann Schützenhöfer der „Reformmotor“
in dieser Partnerschaft!
Drexler: Die Reformpartnerschaft ist eine
Erfolgsgeschichte. Mehr als 70 % der Steirerinnen und Steirer sind der Meinung, dass
der Kurs der Landesregierung richtig ist
und das wird nun einmal mit den Spitzenpersönlichkeiten dieser Landesregierung
verbunden. Insofern glaube ich, dass
Hermann Schützenhöfer mit seiner Wiederkandidatur ein Signal der Kontinuität
gesetzt hat, das uns in die Lage versetzt, die
grundsätzlich positive Stimmung für die
landespolitischen Leistungen der letzten
fünf Jahre, allenfalls auch in Wählerstimmen umzusetzen.
Die Steirische Volkspartei hat am vergangen Wochenende ihre Liste vorgestellt.
Hermann Schützenhöfer steht natürlich
an der Spitze der Kandidatinnen und
Kandidaten. Es gibt einige Frauen an
wählbarer Stelle, einige sind noch auf
den sogenannten Kampfmandaten
gesetzt. Wie wichtig sind aus Ihrer Sicht
– oder generell – Frauen in der Politik?
Eibinger: Ich finde das absolut wichtig!
Die Mehrheit der Bevölkerung ist weiblich
und wenn man die Politik als Vertretung
Foto: Norbert Kniat
Frau Klubobfrau Eibinger, für Ihr
junges Alter sind Sie doch bereits relativ lange in der Politik tätig. Sie waren
Gemeinderätin in Seiersberg, dann Bundesrätin und sind nun schon einige Jahre
im Landtag. Sie führen den Landtagsklub
der Steirischen Volkspartei als Klubobfrau jetzt seit etwas über einem Jahr an.
Wie geht es Ihnen in dieser Führungsrolle
und haben sich die Abgeordneten schon
an die neue Chefin gewöhnt?
Eibinger: Ich hatte Glück, dass ich einen
bestens geführten Klub von meinem
Vorgänger übernommen habe. Ich habe
ein ausgezeichnetes Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und auch die
Abgeordneten haben sich nach einem
anfänglichen Überraschungsmoment
doch recht schnell auf ihre neue Chefin
eingestellt. Die Zusammenarbeit mit allen
ist sehr gut, ich habe sehr starke Persönlichkeiten im Klubvorstand, den ich teilweise neu besetzt habe und mit diesem
Führungsteam ist die Arbeit im letzten Jahr
optimal gelaufen.
aufbruch » interview
der Bürgerinnen und Bürger sieht, dann
sollte natürlich auch der weibliche Teil der
Bevölkerung entsprechend repräsentiert
sein. Hermann Schützenhöfer war immer
bemüht, Frauen in politische Positionen
zu bekommen und so haben wir es zwischen 2010 und 2015 geschafft, einen
Frauenanteil von 40 % im Landtagsklub
zu erreichen. Ich freue mich sehr, auch bei
der aktuellen Listenerstellung wieder die
Handschrift von Hermann Schützenhöfer
zu erkennen, und er sehr darauf gesetzt hat,
Frauen ins Team zu bringen. Grundsätzlich
ist es sehr schade, dass wir überhaupt noch
darüber diskutieren, dass es noch nicht
selbstverständlich ist, dass gleich viele
Frauen wie Männer in der Politik tätig sind.
Drexler: Frauen in der Politik sind wie insgesamt in der Gesellschaft unverzichtbar,
Ich bin froh, dass es uns wieder gelungen
ist, am letzten Wochenende eine Liste mit
insgesamt wichtigen Signalen zu verab-
schieden; weiblichen Signalen, Signalen
Richtung Wissenschaft und Forschung, Signalen in Richtung Gesundheit, Signalen in
Richtung Jugend und insofern: gute Liste!
Was hat sich eigentlich in den letzten
zehn, vielleicht zwanzig Jahren hinsichtlich Frauen in der Politik geändert, dass
jetzt doch viel mehr Frauen in der Politik
sind und was muss sich aus Ihrer Sicht
noch ändern, damit dieser – doch noch
immer männlich geprägte Beruf – dann
doch für Frauen attraktiv ist?
Eibinger: Ich glaube, dass sich die Rolle
der Frau in der Gesellschaft insgesamt
gewandelt hat. Frauen sind viel häufiger
berufstätig, als sie das noch vor zwanzig
oder dreißig Jahren waren. In meiner Generation sind so gut wie alle Frauen berufstätig, außer sie machen eine kurze Pause,
weil sie Kinder bekommen. In der Politik
ist es sicher schwieriger für Frauen, weil
Sitzungen und Veranstaltungen abends und
am Wochenende stattfinden. Für Frauen
ist es oft nur möglich, der politischen
Tätigkeit nachzukommen, wenn auch der
Lebenspartner bereit ist, zu Hause und bei
den Kindern einen entsprechenden Anteil
zu übernehmen. Ich denke noch mehr
Frauen in die Politik zu bringen, wird vor
allem dann funktionieren, wenn man die
politische Kultur, vor allem die Sitzungskultur ändert. Aber es geht auch darum,
sich zu überlegen, welche Anforderungen
an Abgeordnete gestellt werden. Man erwartet, dass ein Abgeordneter sieben Tage
die Woche vor Ort, bei der Bevölkerung
unterwegs ist. Da wird es für Frauen auch
in Zukunft schwieriger sein, diese Tätigkeit
auszuüben. Wir merken das ganz aktuell
bei der Anzahl der Bürgermeisterinnen,
die deutlich geringer ist.Auf Landtags- oder
Parlamentsebene ist es leichter möglich,
eine Frau für eine Funktion zu gewinnen.
Drexler: Nun, die Frage ist, wie muss man
die Situation verändern? Grete Rehor habe
ich nicht mehr im aktiven Bewusstsein
miterlebt – zumindest nicht als Ministerin.
In meiner Jugend gab es eigentlich nur
eine einzige Frau, die die Politik dominiert
hat, das war Margaret Thatcher. Sie ist aber
nicht für ihren besonders expliziten weiblichen Politikzugang bekannt geworden.
Seit damals hat sich vieles geändert. Ich
glaube, dass ich sogar der ersten Generation angehöre, für die die Frage ob Frau
oder Mann in irgendeiner Funktion oder
irgendeiner beruflichen Herausforderung
nicht die primäre Fragestellung mehr ist.
Für mich ist es selbstverständlich, dass
Frauen und Männer gleiche Aufgaben und
Funktionen in der Gesellschaft überneh-
Christopher Drexler und
Barbara Eibinger: zwei starke
Persönlichkeiten im Team von
Hermann Schützenhöfer
men. Gibt es überhaupt noch spezifisch
weibliche oder männliche Zugänge? Es
gibt individuell unterschiedliche Zugänge.
Man kann ja nicht die Hälfte der Bevölkerung über einen Kamm und die andere
Hälfte der Bevölkerung über einen anderen Kamm scheren wobei es ja tatsächlich
48 zu 52 Prozent sind. Ich glaube, dass ich
der ersten Generation angehöre, wo es
eine völlige Selbstverständlichkeit ist, dass
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Das Arbeitnehmerinnenmagazin 17
»»» Fortsetzung von seite 17
aufbruch » interview
unabhängig vom Geschlecht, Aufgaben
übernommen werden, Herausforderungen
angenommen werden und Beiträge für die
Zukunft geleistet werden. Deshalb freue
ich mich natürlich, dass es bei der konkrete
Listenerstellung entsprechende selbstverständliche Zusammenstellungen gibt.
In gewisser Weise führt die Arbeitszeit
schon zur nächsten Frage hin. In den
Medien hat man in den letzten Tagen,
den Sager vom Wiener Bürgermeister
bezüglich seiner 22 Stunden-Woche ins
Lächerliche gezogen. Nichts desto trotz
sind Politiker und Politikerinnen mit
Wochenarbeitszeiten von 60 Stunden
und mehr konfrontiert. Und obwohl Politiker 60 Stunden und mehr pro Woche
für das Land und seine Bevölkerung
tätig sind, hat der Beruf des Politikers
in der Öffentlichkeit – erst unlängst in
einer Analyse von Peter Filzmaier – kein
gutes Bild. Warum ist der Politikerberuf
eigentlich so schlecht angesehen in der
Bevölkerung?
Eibinger: Ich denke, dass da schon einiges
auch hausgemacht ist. Es darum geht, wie
Politikerinnen und Politiker miteinander
umgehen, wie viel Respekt gegenseitig
gezeigt wird oder eben nicht. Wenn man
sich gegenseitig schlecht macht, dann wird
auch das Image insgesamt schlechter. Bei
Politikern wird außerdem jeder Fehltritt
öffentlich gemacht, das ist in anderen Berufsgruppen oft nicht so.Wenige schwarze
Schafe können daher die ganze Gruppe
in der Öffentlichkeit schlecht dastehen
lassen.
Drexler: Jene, die sich in den Dienst des
Politikers stellen und damit Verantwortung
für die Gesellschaft übernehmen, sind
erstens, natürlich in einer exponierten Position. Es gibt kaum einen Berufsstand, der
so in einem medialen Fokus steht wie die
Politik. Nämlich in einem kritischen medialen Fokus.Wenn ich jetzt Hollywood Star
wäre, wäre ich weitgehend in einem positiven Fokus, es sei denn ich würde Lindsay
Lohan heißen. Das ist einmal das Erste: Exponiertheit. Zweitens ist es ein ähnliches
Phänomen wie bei Fußballtrainern. In
Österreich gibt es bekanntlich knapp acht
Millionen Fußballtrainer, aber nur einer ist
Nationaltrainer. Einen ähnlichen Effekt gibt
es auch bei der Politik. Jeder weiß wie es
ginge. Drittens gibt es eine ganz besondere,
und ich glaube zunehmende Empörungsund Entrüstungskultur, eine Skandalisierungskultur. Vor allem aber – und das ist
für mich der allerwichtigste Grund – gibt
es zu viele Menschen, die in der Politik
Verantwortung übernehmen, ohne die moralischen und intellektuellen Fähigkeiten
dafür zu besitzen. So lange jemand der bis
vor kurzem in der Niederösterreichischen
Landesregierung gesessen ist, erklärt, er
habe nicht erkannt, dass wenn er Geldbote für irgendjemanden spielt, allenfalls
eine strafbare Handlung vorliegt. So lange
politische Renegaten ihre Unterschrift
im Wahlkampf bei Listeneinreichungen
gleichsam verkaufen und es Leute gibt,
die in einer karikaturhaften Verkürzung
des Politischen in dem System Platz haben,
muss man mit schlechter Beurteilung rechnen. Es gibt leider einen schleichenden
Qualitätsverlust des politischen Personals.
Es gibt aber den gleichen Qualitätsverlust
in der medialen Berichterstattung. Darüber
zu lamentierten wäre aber zu wenig. Man
muss einfach zeigen, dass man in diesem
Beruf anständig und ordentlich arbeiten
kann und nur so können wir das öffentliche Bild vielleicht ein wenig korrigieren;
im Bewusstsein das öffentliche Bild war
nie sonderlich anders.
Anständig und ordentlich arbeiten.
Dieses Stichwort führt mich dazu, dass
die Bundes-ÖVP momentan über ein
Mehrheitswahlrecht in abgestufter, abgeschwächter Form diskutiert. Ist es sinnvoll, dass man über ein Mehrheitswahlrecht diskutiert? Wo es breite Mehrheiten
gibt, die ein Regieren einfacher machen,
weil man keine Mehrheiten suchen muss.
Oder wäre es gescheiter wir behalten
die breite Parteienlandschaft bei, haben
möglicherweise sehr bunte Verhältnisse,
wo man dann bei jeder noch so kleinen
Entscheidung um Mehrheiten ringen
muss?
Eibinger: Ich denke, dass jedes der beiden
Wahlsysteme Vor- und Nachteile hat und
die Frage nicht so pauschal zu beantworten ist. Ich würde eher den Blick darauf
lenken, warum wir jetzt darüber diskutieren. Deswegen, weil wir seit Jahrzenten
hauptsächlich große Koalitionen haben
und es oft eine Pattstellung gibt. Man hat
das Gefühl, dass zu wenig weiter geht
in einer großen Koalition. Wie es auch
anderes gehen kann, das zeigen wir in
der Steiermark. Die zwei großen Parteien
haben sich zusammengefunden und Reformen durchgesetzt und umgesetzt. Ich
denke, man muss nicht unbedingt das
System ändern.
18 Das steirische Arbeitnehmermagazin
Drexler: Erstens erlaube ich mir festzustellen, dass die Diskussion um ein minderheitenfreundliches Mehrheitswahlrecht
vor gut fünfzehn Jahren in der Steiermark
geboren und trefflich diskutiert worden ist.
Damit ist viel über die bundespolitische
Verfassung gesagt. Zweitens stimme ich
der Klubobfrau absolut zu, alle Systeme
haben Für- und Wider. Wenn man glaubt,
die mediokre Performance der österreichischen Bundesregierung dadurch beantworten zu können, dass man durch einen
Wahlsystemwechsel plötzlich alles regelt,
dann wird man Schiffbruch erleiden. Warum? Ein relatives Mehrheitswahlrecht in
Einerwahlkreisen wie etwa im Vereinigten Königreich, kann durchschnittliche
Persönlichkeiten an die Regierungsspitze
hieven, wie auch Verhältniswahlrechte
Ausnahmepersönlichkeiten an die Regierungsspitze bringen können. Ob Politik
funktioniert, ob man Veränderungswillen
durchsetzen kann, hängt von zwei Dingen
ab: Politische Entschlossenheit, das hängt
mit der Person zusammen und Mehrheiten,
das hängt vom politischen Geschick zusammen. Politische Entschlossenheit und
politisches Geschick sind daher wichtiger
für die Qualität politischen Handelns als
jede Systemfrage.
Zum Abschluss noch, nachdem bald zu
den Wahlurnen geschritten wird, die
Frage:Was wäre das Ziel für die Landtagswahl 2015 und warum soll die Steirische
Volkspartei gut abschneiden?
Eibinger: Ziel ist, dass wir so gut abschneiden, dass die Politik der Reformen in den
nächsten Jahren fortgesetzt werden kann.
Es gäbe noch viel zu tun und es ist aus
meiner Sicht ein absolut richtiger und verantwortungsvoller Weg. Das geht natürlich
nur, wenn die Steirische Volkspartei als
starker Verhandlungspartner am Tag nach
der Wahl zur Verfügung stehen kann und
wir in den nächsten Jahren unsere Handschrift in der Landespolitik einbringen
können.
Drexler: Ich habe es schon vorhin gesagt.
Die Geschichte der Reformpartnerschaft
ist eine Erfolgsgeschichte. Wir wollen sie
weiter fortschreiben und eine Partnerschaft, braucht schon von der Definition
her zumindest zwei Partner. Ich glaube,
dass die Steirische Volkspartei durch ihr
personelles und inhaltliches Angebot
Garant dafür sein kann, dass wir diese zukunftsgewandte Politik weiter fortsetzen
können! n
Bücher
undsoweiter ...
aufbruch » abschluss
Zusammengestellt
von Wolfgang Russold
Öaabelix
Bastian Zach mit Matthias Bauer
Die Morbus-Dei-Trilogie
Tirol im Jahr 1703: Ein abgelegenes
Bergdorf mitten in den Alpen. Kalt, unheimlich, düster. Unerklärliche Dinge
passieren. Die Dorfbewohner in Angst
und Schrecken. Von einem Schneesturm
überrascht, verschlägt es den Deserteur
Johann List in dieses abgeschiedene,
von Furcht und Aberglaube beherrschte
Bergdorf. Schnell ist ihm klar, dass mit dem
Dorf etwas nicht stimmt, dass ein düsterer
Schatten über den Bewohnern liegt. Spannendes und mystisches Lesevergnügen
über drei Teile hinweg.
Band 1: Morbus Dei: Die Ankunft (297
Seiten), Band 2: Morbus Dei: Inferno
(369 Seiten), Band 3: Morbus Dei: Im
Zeichen des Aries (400 Seiten), Haymon Verlag; Kindle-Edition je EUR 4
Euro (auch als Taschenbuch erhältlich)
Walter Mischel
Der Marshmallow-Test
Es ist süß, es ist da und ich soll warten?
Warum?
Kinder, die auf Süßes warten können,
haben später besere Noten, weniger Drogenprobleme, stabilere Beziehungen und
sind insgesamt erfolgreicher. Das belegt
das Marshmallow-Experiment.
Siedler Verlag, 400 Seiten, 26 Euro
n.
108.522 Ideenfabrikante
Die Industrie.
108.522 Menschen arbeiten bei steirischen Industrieunternehmen. Ihre Ideen machen
die Steiermark – gemessen an der Forschungsquote – zum innovativsten Bundesland
Österreichs.
Waonns noch mia gangat,
is jo jetzt bei da Wohl da
Hermann weita vurn.
Der nächste Aufbruch
erscheint im Herbst 2015.
Redaktionsschluss ist
der 25. September 2015.
Diesmal
in der Steiermark:
Steirische Volkspartei, Karmeliterplatz 6, 8010 Graz.
Erste Wahl
für den
Zweiten.
stvp.at