Haus‐Post Rückblick: Fasching 2015 ● Närrisches Frühstück ● Nesteldecken vom Handarbeitskreis ● Kochak onen mit alten Rezepten ● Heimbeiratswahl 2015 ● Aktuelles aus der Tagespflege ● Das geistliche Wort, Rätsel, Termine, Aktuelles, Buch pps, Geschichten und Gedichte u. v. m. März/April 2015 Vorwort der Hausleitung Liebe BewohnerInnen, Gäste, Angehörige, haupt‐ und ehrenamtliche MitarbeiterInnen, liebe Leserinnen und Leser, nach der fün en Jahreszeit, die wir mit vielen Akteuren unter den Bewohnern und Mitarbeitern unseres Hauses, des Karnevalvereins Hasborn‐Dautweiler und Ehrenamtlichen am Faschingssamstag ge‐ bührend gefeiert haben, befinden wir uns nun in der vorösterlichen Zeit. In diesem Jahr lädt ein neues Misereor Hungertuch mit dem Leitgedanken „Go und Gold – Wie viel ist genug?“ in unserer Kapelle zur Besinnung ein. Der Künstler Dao Zi aus China, der das neue Misereor Hungertuch gestaltet hat, ließ sich dabei von den Versen der Bergpredigt inspirieren: „Wo dein Schatz ist, da ist dein Herz.“ Für den letzten Fastensonntag, den Palmsonntag, werden wir gemeinsam, wie in jedem Jahr, Palmsträußchen für alle Bewohnerzimmer binden und diese segnen lassen. Dann stehen auch schon die letzten Vorbereitungen für das Osterfest am ersten Aprilwochenende an. Der Monat April steht neben dem Osterfest ganz im Zeichen von Neuwahlen. Die Amtszeit der Mit‐ Der Frühling kommt bald glieder unseres derzei gen Heimbeirates endet im er April. Bereits im März werden alle Bewohnerinnen Herr Winter, geh hint und Bewohner aufgefordert, Wahlvorschläge zu der Frühling kommt bald! machen. Die Kandidaten werden mindestens zwei Das Eis ist geschwommen, en mm Wochen vor der Wahl im Haus bekanntgegeben. die Blümlein sind ko . Die Wahl ist bereits auf den 14. April um 10 Uhr und grün wird der Wald terminiert. Ich hoffe und freue mich sehr auf die er, int h h Herr Winter, ge Bereitscha vieler Bewohnerinnen und Bewohner ei. rb vo ist ich Re in de sich zur Wahl zu stellen und die Interessenvertre‐ e, all in ele ög Die V tung der Bewohnerscha wahrzunehmen. Auch , lle ha Sc m mit jubelnde die Amtszeit des Vorstandes unseres Fördervereins ai! verkünden den M SeniorenHaus Hasborn mit Walter Krächan an der Spitze endet im April. Wir hoffen auch hier sehr 1914 Chris an Morgenstern, 1871‐ auf eine rege Wahlbeteiligung und Bereitscha im Vorstand mitzuarbeiten. Ihre © Silke Frank Rückblick: Fasching 2015 Ein Faschingsprogramm allererster Sahne... Die Narren aus dem Caritas SeniorenHaus Hasborn feierten, was das Zeug hält. Zwei Stunden voller guter Laune und voll besetztem Saal. Geboten wurde alles, was ein Fastnachtsherz höher schlagen lässt. „Alleh Hopp, das SeniorenHaus Hasborn steht heut Kopp“, hieß es zum 10. Mal in Folge. Eine Faschingsveranstaltung der be‐ sonderen Art boten der HaDauKV und die Akteure des Caritas SeniorenHauses Has‐ born. Eröffnet wurde die tradi onelle Fa‐ schingsveranstaltung durch eine Schunkel‐ runde mit Hausmusikus Eugen Heck und der anschließenden Begrüßung durch das Prinzenpaar Ellen I. und Chris an I. „Ich hoffe ihr seid bereit für die närrischen Tage“, rief Prinz Chris an I. und machte die Bühne frei die Akteure. Für den ersten tänzerischen Glanzpunkt sorgten die Mä‐ dels der Prinzengarde. Mit „Atemlos“ von Helene Fischer ging es direkt flo zur Sache und es kam Leben in die Bude. Atemlos vor Begeisterung war dann auch das Publi‐ kum. Genauso mitreißend entpuppte sich der Showtanz „Heidi und Peter“ mit den Mädchen Elisa Magold und Moana Müller. Im feschen Dirndl und Lederhose legten bei‐ de einen zackigen Schuhpla ler hin. Zusam‐ men mit der Prinzengarde zeigten sie in einem weiteren Tanz ihr tänzeri‐ sches Können. Hausleiterin Vera Schmidt begrüßte das Publikum mit den Worten „Heute bin ich nicht Herrin der Lage, heut sind es die Prinzenpaare des HaDauKV. Hoch soll die Fastnacht leben im SeniorenHaus…“. Grüße vom Bürgermeister überbrachten Vertreter Mar n Backes und Beigeordne‐ te Marie‐Luise Höring. Auch an Vorträgen fehlte es bei dieser Veranstal‐ tung nicht. Den Anfang machte Bewohnerin Irmgard Kinzer. Mit dem Bei‐ trag „Einmal im Jahr ist Karneval“ sorgte sie für die rich ge Eins mmung: „Zum Karneval geh ich gern aus, da brennt der Saal, hier im SeniorenHaus“. Seine Bü enpremiere gab Bewohner Pastor Notar. Trotz Hexenschuss ließ er es sich nicht nehmen, lus ge Anekdoten aus dem Pastorenalltag preis‐ zugeben. Vor einigen Jahren wünschte er sich einen Hüh‐ nerstall hinter die Kirche. Er fragte den Haus‐ meister, der ihm diesen Wunsch innerhalb weni‐ ger Stunden erfüllte. Doch die En äuschung stand dem Hausmeister ins Gesicht geschrieben, da er hierfür nur einen Händedruck erhielt. Der Pastor sagte: „Man kann auch etwas für Go es‐ lohn tun, du bist ja ein Go essohn. Der Haus‐ meister nahm die Axt und zerstörte den Stall. Danach sagte er „Bist du Go es Diener, brauchst du keine Hühner“. Die Senioren waren aus dem Häuschen und belohnten Pastor Notar mit to‐ bendem Applaus. Der HaDauKV und die Akteure des SeniorenHauses ließen keine Langeweile au ommen. Mitarbeiterin Tina Müller führte mit viel Witz und Humor durch das zweistündige Programm. Sie vertrat die erkrankte Judith Alt. Beim Vortrag „Deutschlands neuer Fußball‐ star“ von Lena Conrad blieb kein Auge trocken. Die zwöl ährige zeigte gar kein Lampenfieber. Im WM‐Trikot und Fußballschuhen ließ sie kein gutes Haar an Jogis Elf, außer an Einem: „Ich bin Fan von Thomas Müller, der ess sooo schnuckelisch, der ess technisch brillant. Und hat so dicke Waden wie ich…“. Ihr Papa kann gar nicht verstehn, dass die Männer nüch‐ tern Fußball spille. Der Papa fand an der WM nur die Copa‐Cabana scheen. Mit ihrem Beitrag eroberte sie die Herzen des Publikums im Sturm. „Jetzt kommt die Alte“, kündigte Tina Müller Bewohnerin Olga Gasser au‐ genzwinkernd an. Dabei meinte sie nicht die humorvolle Seniorin, sondern ihren Vortrag „Ich, die Alte…“. Wortgewand erzählte sie, dass sie sich freut, eine Alte zu sein. Früher hieß es immer nach dem Zähneputzen nichts Sü‐ ßes mehr essen, doch heute ist sie so gut dran, dass sie nachts ruhig schle‐ ckern kann. Die Zähne derweil im Glase liegen, die können keinen Karies mehr kriegen. Für ihren Beitrag gab es ein dreifach donnerndes Alleh Hopp. Zu Wort kam auch Barbara Jung als Anstreicherin. Nach der achten Bahn tapezieren, rutschte die erste wieder von der Wand. Tapezieren ist sooo schwer, musste die Schwester von Bewohner Eddi Jung feststellen. Damit brachte Barbara Jung die S mmung vollends zum Kochen. Ganz andere Probleme ha e „Hasenmami“ Elke Ruffing: vor einigen Monaten musste sie Hausleiterin Vera Schmidt die Nachricht überbringen, dass sechs kleine Ha‐ sen‐Babys das Licht der Welt im SeniorenHaus‐Stall erblickten. Kein einfa‐ cher Gang! Mit der Musik von „Herzilein“ erzählte sie ihre Hasenstory und verteilte fleißig Hasenohren. Das Narrenvolk bedankte sich mit viel lautstar‐ kem Applaus und dreifachen Raketen. Natürlich dur e bei den musikali‐ schen Beiträgen der Au ri von Werner Maldener nicht fehlen. Mit den Liedern wie „heile heile Gänschen“ und „Oma so lieb“ sang er sich in die Herzen der Zuschauer. Beim großen Finale sangen noch einmal alle zusammen auf der Bühne. Ein rundum gelungener Nachmi ag, von denen die Bewohner und die Akteure noch lange erzählen werden. Darauf ein dreifaches Alleh Hopp! Rückblick: Närrisches Frühstück Text: Maria Reichert Närrisches Frühstück am Fe en Donnerstag... Am Fe en Donnerstag trafen sich unsere Bewohner mit der sozialen Begleitung zu einem "Närrischen Früh‐ stück". Im fastnachtlich geschmückten Gemeinscha s‐ raum St. Barbara erlebten wir gemeinsam einen fröhli‐ chen und unterhaltsamen Vormi ag. Für reichlich gute Laune und S mmung sorgten lus ge Vorträge, S m‐ mungs– und Schunkellieder. Auch einige unserer Be‐ wohner brachten sich mit Witzeerzählen ein. Bei die‐ sem alljährlichen Faschingstreiben dur en natürlich ein Gläschen Sekt und die tradi onellen "Berliner" nicht fehlen. Termine & Veranstaltungen Donnerstag, 26. März 2015 Palmsträuße binden, ab 10 Uhr Dienstag, 31. März 2015 „Miteinander der Genera onen“ Gemeinsames Eierfärben mit den Kiga‐Kindern aus Hasborn‐Dautweiler, 09.30 Uhr Dienstag, 14. April 2015 Heimbeiratswahl, 10 Uhr Termin nach Aushang Mitgliederversammlung und Vorstandswahl des Förderverein SeniorenHaus Hasborn Donnerstag, 30. April 2015 Marienandacht zum Start in den Mai Maibaumsetzen und Grillen, Beginn: 16.30 Uhr mit Go esdienst Samstag, 09. Mai 2015 Mu ertagskonzert mit dem VdK Kosakenchor Thalexweiler Rückblick: Alte Kochrezepte Text: Sibylle Schirra Alte Kochrezepte... Kochen ist in unserem Seniorenhaus ein beliebtes Thema. Zusammen mit der soz. Begleitung findet in den Hausgemeinscha en ein wöchentliches Kochen sta . Schon im Vorfeld wird mit den Bewohnern der jeweiligen Hausgemeinscha das Menü besprochen. Die Bewohner beteiligen sich re‐ ge an den Gesprächen und bringen eigene Vorschläge ein. O schlagen sie alte, heute teilweise in Vergessenheit geratene Rezepte vor. Einige haben sogar noch ihre eigenen von Hand geschriebenen Rezeptbücher dabei, teil‐ weise noch in Sü erlinschri . Die Vorschläge der Bewohner werden gerne berücksich gt. Das wöchentliche Kochen ist ein kleines Highlight im Ak vie‐ rungsprogramm und die Bewohner genießen das selbst zubereitete Essen immer wieder gerne. Rückblick: „Neue Schürzen“ Text: Sibylle Schirra Neue Schürzen... Zur Standardausrüstung eines jeden Kochs gehört eine Schürze. Auch unse‐ re Bewohner tragen diese gerne beim Kochen. Zur Freude unserer Bewoh‐ ner wurden neue karierte Schürzen angescha . Das neue Ou it soll nicht nur die Kleidung schützen, sondern auch die S mmung verbessern. Die neue "Arbeitskleidung" wurde mit Freude angenommen. Die neuen Schür‐ zen zeichnen die Teilnehmer als Koch‐Team aus. Sie fördern den Teamgeist und geben Ansporn noch besser zu kochen. Wirsingauflauf (4 Personen) 500 g Hackfleisch, 6‐8 Kartoffeln, 1 Wirsing Gemüsebrühe, Pfeffer und Salz, Sahne Zubereitung: Hackfleisch anbraten, krä ig würzen. Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden. Wirsing kleinschneiden. Wirsing, Kartoffeln und Hackfleisch lagenweise in einen hohen Topf geben. Etwas Gemüsebrühe und Sahne darüber gießen. Ca. 30 Minuten bei geschlossenem Deckel garen. Gutes Gelingen! Rückblick: Nesteldecken... Text: Katrin Ki el Die Handarbeitsgruppe bereitete unseren Bewohnern eine große Freude… Mit einer Bi e besuchte die soziale Begleitung im Januar die Handarbeitsgruppe, welche je‐ den 2. und 4. Donnerstagnachmi ag im Monat zu Besuch kommt. Es ging um die gemeinsame Herstellung von „Nesteldecken“. Die Damen der Handarbeitsgruppe verteilten sofort die Aufgaben und gingen mit großem Interesse ans Werk. Bereits 4 Wochen später überraschten sie uns mit 3 wunderschönen Nesteldecken, die vielsei ger gar nicht sein konnten und schenk‐ ten sie uns. Mit viel Liebe zum Detail wurden Quadrate aus unterschiedlicher Wolle und Garn, gestrickt oder gehäkelt. Kleine Taschen mit Reißverschlüssen, Knöpfe und Knopflöcher, Spitze, Lu polsterfolie, Glöckchen usw. verzie‐ ren diese. Besonders unsere Damen beschä i‐ gen sich sehr häufig damit, sodass sie ihren Sinn absolut erfüllen und wich ‐ ger Bestandteil unserer sozialen Begleitung geworden sind. Aber auch Be‐ wohner ohne demen elle Erkrankungen bewundern diese Handarbeitskunst gerne. Wir möchten uns, auch im Namen unserer Bewohner, ganz herzlich bei den Frauen der Handarbeitsgruppe bedanken! Sie haben uns eine RIE‐ SEN Freude bereitet und Abwechslung in den Alltag unserer Bewohner ge‐ bracht. Ihre ehrenamtlichen Gruppenstunden sind nicht mehr wegzudenken und wir hoffen, dass sie noch viele Jahre sta inden. Vielen DANK! Defini on Nesteln: Als Nesteln bezeichnet man das Reiben, Wischen oder Tasten an Kleidung, Decken usw. was häufig bei demen ell erkrankten Menschen zu beobachten ist. Es ist der Versuch Reize zu empfinden und den Körper wahrzuneh‐ men. Die Decken sollen durch unterschiedliche Beschaffenheit, Stoffe, Strukturen und Gegenstände (wie Knöpfe, Reißverschlüsse,…) den Bewohnern zur intensiven Reizaufnahme dienen. Aktuelles: Heimbeiratswahl 2015 Am 14. April 2015 ist wieder Heimbeiratswahl im Caritas SeniorenHaus Hasborn. Der Heimbeirat wird für die Dauer von zwei Jahren gewählt und ist das zentrale Mitwirkungsgremium und die Interessenvertretung für die BewohnerInnen im SeniorenHaus. Ziel ist es, Bewohnerinnen und Bewoh‐ nern möglichst umfassend Gelegenheit zu geben, an der Gestaltung ihrer persönlichen Lebensverhältnisse mitzuwirken. Es können nicht nur Bewoh‐ nerinnen und Bewohner, sondern auch Personen, die nicht im Heim woh‐ nen, wie z. B. Angehörige, Betreuer oder Vertreter von örtlichen Senioren‐ vertretungen oder Organisa onen in den Heimbeirat gewählt werden. Der Heimbeirat lebt von dem Engagement seiner Mitglieder. Aufgaben des Heimbeirates sind u. a.: Anregungen und Beschwerden entgegennehmen und über deren Erledigung verhandeln, Förderung des Einlebens neuer Be‐ wohner, Beantragung von Maßnahmen im Heimbetrieb. Der Heimbeirat ist Vermi ler‐ und Bindeglied zwischen Heimleitung und Bewohnerscha . Er ist bei allen wich gen Entscheidungen einzuschalten, wenn Mitwirkungsrecht besteht! Im März werden alle Bewohnerinnen und Bewohner aufgefordert, Wahlvorschläge zu machen. Die Kandidaten werden min‐ destens zwei Wochen vor der Wahl im Haus bekanntgegeben. Die Wahl findet am Dienstag, den 14. April 2015 um 10 Uhr sta . Hausleiterin Vera Schmidt ho und freut sich sehr auf die Bereitscha vieler Bewohnerinnen und Bewohner sich Der am erende Heim zur Wahl zu stellen, um die Interessenver‐ beirat tretung der Bewohnerscha wahrzunehmen. Kleine Geschichten „Dorfgeschichten“ Vardingholt‐Spoler, Kreis Borken, Münsterland,Nordrhein‐Wes alen; späte 50er Jahre: Das neue Motorrad, von Eckhard Siegert In der großen Pause erzählte uns Georg Boland: „Heute bekommt mein Vater sein neues Motorrad. Er hat mir versprochen, daß mein Bruder und ich mal mit ihm fahren dürfen.“ Ludwig, Karl‐Heinz und ich, die um Georg standen, waren neugierig geworden. Ludwig fragte: „Was meinst du, ob wir zugucken können?“ „Ich weiß nicht, wann genau das Motorrad eintri . Aber kommt vorbei, wir kön‐ nen solange spielen, bis das Ding da ist.“ „Das machen wir! Kommst du auch, Karl ‐Heinz?“ „Ich will es versuchen, aber zuerst muss ich die Hausaufgaben erledigen, sonst läßt Mu er mich nicht gehen.“ „Wir doch auch. Also wir treffen uns dann bei Georg zu Hause auf dem Hof!“ Gesagt, getan. Nachdem ich meine Hausaufgaben erledigt ha e, lief ich los zu Bo‐ lands Hof. Das war ein ganz schönes Stück Weg, denn Bolands wohnten nicht ge‐ rade in unserer Nähe. Doch uns jungen Dötzchen machte das nichts aus. Ludwig war schon da und spielte mit Georg Knickern. „Mein Vater ist unterwegs, er wird bald zurückkommen“, teilte Georg mit. Wir spielten noch eine halbe Stunde, dann hörten wir das Gekna er der Maschine. Georgs Vater fuhr stolz wie Oskar vom Weg durch die Hofeinfahrt bis vor das große Tennentor. Ein Hallo war das! Im Nu war Bauer Boland von uns Kindern umringt. Die Mu er kam aus der Tür mit Georgs kleiner Schwester auf dem Arm, Oma und Opa hinterdrein. Ich weiß heute nicht mehr, was für ein Fabrikat das Motorrad war, aber eigentlich kann es in jenen Jahren nur eine Fox, eine Quickly oder eine Miele gewesen sein. Selbst‐ verständlich war solch ein Gefährt damals noch nicht, und so wurde es gebüh‐ rend gewürdigt und bestaunt, angesehen von allen Seiten, von oben und unten. Sämtliche Hebel und Schalter mussten einmal berührt und auch betä gt werden, was sofort von Georgs Vater getadelt wurde. Als alle genug gestaunt ha en, soll‐ te nun auch Probe gefahren werden. Frau Boland hä e zuerst auf den Sozius stei‐ gen dürfen, sie zierte sich aber und lehnte ab. „Dann komm du!“, forderte Herr Boland Georg auf. Die Fußrasten wurden heruntergeklappt, Georg s eg auf. Sein Vater fuhr los und drehte auf dem Hof ein paar langsame Runden. Als nächstes war Georgs Bruder dran. Sogar Ludwig, Karl‐Heinz und ich dur en nacheinander mi ahren. War das toll! Nun wurde Opa Boland aufgefordert, eine Runde mitzu‐ fahren, damals ein Mann kurz vor dem Siebzigsten. „Komm, setz dich drauf!“, for‐ derte sein Sohn ihn auf. „Nä, nä!“, wehrte der Opa ab. „Wenn ich da drauf sitzen soll, dann will ich auch selbst fahren!“ „Aber Vater, dazu bist du schon zu alt.“ „Zum Schweinefü ern bin ich doch auch nicht zu alt! Zeig’ mir, was ich machen muss, dann wird es bestens klappen!“ Schweren Herzens s eg Bauer Boland ab und ließ seinen Vater auf die Maschine. „Hier links, das ist die Kupplung. Die musst du langsam loslassen und hier rechts drehen. Das ist Gas geben. Wenn du anhalten willst, drehst du den Gashebel wieder zurück, ziehst links die Kupplung und bremst mit dem Hebel hier rechts langsam ab. Hast du alles verstanden?“ „Aber Vater, dazu bist du schon zu alt.“ „Zum Schweinefü ern bin ich doch auch nicht zu alt! Zeig’ mir, was ich machen muss, dann wird es bestens klap‐ pen!“ Schweren Herzens s eg Bauer Boland ab und ließ seinen Vater auf die Maschine. „Hier links, das ist die Kupplung. Die musst du langsam loslassen und hier rechts drehen. Das ist Gas geben. Wenn du anhalten willst, drehst du den Gashebel wieder zurück, ziehst links die Kupplung und bremst mit dem Hebel hier rechts langsam ab. Hast du alles verstanden?“ „Joa, joa!“, haderte Opa un‐ geduldig. „Geh zur Seite, jetzt geht’s los!“ Er ließ die Kupplung kommen, hob die breitgespreizten Beine an und fuhr leicht wackelnd an, lang über den Hof bis zur Scheune, wo er etwas Gas wegnahm, ganz manierlich wendete und zu‐ rückkam. Man sah seinem angestrengten Gesicht an, dass es ihm doch auch Spaß bereitete. Auf der anderen Seite des Hofes wendete er wieder und kam auf uns zu. Im Vorbeifahren rief er seinem Sohn zu: „Eine Rundedrehe ich noch!“, gab Gas und fuhr weiter. Wieder an der Scheune angekommen, wende‐ te er abermals. Ich ha e kurz den Ein‐ druck, dass er dabei mehr Gas gab als beim ersten Mal, aber schon kna erte er erneut auf uns zu, kam immer näher und machte keine Anstalten, das Gas wegzunehmen. Nur sein Brüllen vernah‐ men wir: „Tor auf! Tor auf!“ Zu spät! Mit voller Wucht bre erte er mit dem schönen, neuen Motorrad vor das große zweiflügelige Tennentor, bei den Bauern auch „Enddööre“ genannt. Ein Knall, der Schrei von Georgs Mu er, das Gewim‐ mer von Oma und das Fluchen von Georgs Vater waren eins. Opa ha e we‐ niger zu sagen. Mit Schwung über den © kertho / PIXELIO / www.pixelio.de Lenker fliegend, war er voll mit dem Ge‐ sicht auf die Tür geprallt und lag nun vor dem Tennentor. Nase, Lippen und S rn bluteten. Obendrein steckte die Häl e seines Körpers unter dem umgekippten Motorrad. Der Motor lief noch und das Hinterrad drehte sich wie wild. „Dat feine Motorrad! Das schöne Motorrad!“, jammerte Georgs Mu er. „Dummes Ding, hilf Vater lieber mit auf die Beine!“, fuhr Oma sie an. Herr Boland schaltete das Motorrad aus, hob es vorsich g an und schob es zur Seite. „Georg, hol’ die Schubkarre von der Tenne“, forderte er seinen Sohn auf. Georg holte die Karre, und mit vereinten Krä en wurde Opa auf die Schubkarre gelegt und über die Tenne in die Wohnung gefahren. Für uns war der Nachmi ag gelaufen. Frau Boland gab uns zu verstehen, dass wir nicht mehr erwünscht seien: „Ihr müsst jetzt gehen! Hier gibt es nichts mehr zu sehen.“ Also machten wir uns auf den Heimweg. Unterwegs mussten wir trotz der Tragik erst mal krä ig lachen. Ludwig fing immer wieder damit an, und auch wir anderen konnten es uns nicht verkneifen. Opa Boland hat den Schreck – abgesehen von der gebrochenen Nase und einigen Schürfwunden – gut überstanden. Aber er hat seit dem Tage, glaube ich, kein Motorrad mehr angefasst. (© Zeitgut Verlag GmbH, Klausenpaß 14, 12107 Berlin) Tagespflege Aktuell • Text: Judith Alt Sprüche aus der Tagespflege: „Ich bin im knackigen Alter – mal knackt es hier, mal knackt es da.“ „Ich bin ein rüs ger Rentner – ich bin ausgerüstet mit Herzschri macher, künstlichem Knie und einer Zahnprothese.“ „Bist du auch in der GmbH? Geh mo, mach mo, bring mo, hol mo.” „Im Wald, da rauscht der Wasserfall. Wenn`s nicht mehr rauscht – ist`s Wasser all.“ „Bei mir war immer am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig.“ „Beim ´Mensch ärgere dich nicht´, ärgere ich mich nicht ‐ on wenn ich „frecke“ vor Rage.“ „Der Herrgo weiß viel ‐ aber ich weiß alles.“ „Fällt der Apfel rein ins Maul, dann beiß zu und sei nicht faul.“ Wussten Sie schon, dass... … … … … ein Bienenvolk aus 1 Königin, einigen hundert Drohnen und ca. 60.000 Arbeitsbienen besteht? in der Schweiz nicht der Osterhase die Ostereier bringt, sondern der Kuckuck? das die kleinste Kolibriart auf Kuba lebt ( ca. 5 Millimeter)? das größte Ei der afrikanische Strauß legt ( 15 cm Durchmesser, 1900 Gramm)? Frühlingsgedicht Maler Frühling Der Frühling ist ein Maler, er malet alles an, die Berge mit den Wäldern, die Täler mit den Feldern: Was der doch malen kann! © Silke Frank Auch meine lieben Blumen schmückt er mit Farbenpracht: Wie sie so herrlich strahlen! So schön kann keiner malen, so schön, wie er es macht. © Silke Frank O könnt' ich doch so malen, ich malt ihm einen Strauß und spräch in frohem Mute für alles Lieb und Gute so meinen Dank ihm aus! August Heinrich Hoffmann von Fallersleben © Silke Frank Spruch von Tina‘s Oma: Frühling wird es allerorten, man riecht es schon an den Aborten. Die Eier werden billiger und die Mädchen williger. Wir gratulieren... Wir wünschen allen unseren Geburtstagsjubilaren im März & April viel Gesundheit und Alles Gute! Frühlingsrätsel 1. Was bedeuten die Symbole Alpha und Omega auf der Osterkerze? 2. Wie lange dauert die Fastenzeit? 3. Sie ist im Garten die größte Frühlingszwiebelpflanze und blüht im April. Ihr Name erinnert an den Kopfschmuck eines Monarchen. Welche Blume, die blutrot und bu ergelb blüht, ist gemeint? 4. Wie geht diese Bauernregel weiter? „Wenn‘s zu Pfingsten regnet, ist die Erde….“ 5. Wann ist Chris Himmelfahrt? 6. Was soll man im Garten erst nach den Eisheiligen tun? Antworten: 1. Anfang und Ende; 2. 40 Tage; 3. Kaiserkrone; 4. ...ist die Erde gesegnet; 5. 39 Tage nach Ostern; 6. Frostempfindliche Pflanzen soll man erst nach den Eisheiligen auspflan‐ DAMALS im März 06. März 1981: Marianne Bachmeier erschießt im Gerichtssaal des Lübe‐ cker Gerichtshauses Klaus Grabowski, den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter Anna, auf der Anklagebank. 11. März 1751: John Hill verfasst die weltweit erste Kolumne in der Zeitung London Adviser and Literary Gaze e unter seinem Pseudonym The Inspec‐ tor. 11. März 1885: In Österreich‐Ungarn werden gesetzliche Arbeitsregelun‐ gen erlassen. Die maximale Arbeitszeit wird auf elf Stunden festgelegt. Verboten sind Nachtarbeit für Frauen und Jugendliche sowie Kinderarbeit. 13. März 1988: In Japan wird der 54 km lange Seikan‐Tunnel zwischen den Inseln Honshū und Hokkaidō in Betrieb genommen. Es handelt sich um den längsten Eisenbahntunnel der Welt. 22. März 1944: Bei einem Bombenangriff auf Frankfurt am Main wird die go sche Altstadt fast vollständig vernichtet, 1.001 Menschen sterben. 22. März 1974: Der Deutsche Bundestag beschließt, das Volljährigkeitsalter zum 1. Januar 1975 von 21 auf 18 Jahre herabzusetzen Buch pp… Apfelwe er von Anna Fredriksson Beschreibung der Redak on: Ein zu Herzen gehender Sommerroman darüber, wie Freundscha sich mit den Jahren verändert und wie wich g es ist, sich manch‐ mal fallen lassen zu können. Jenny ist gerade vierzig geworden und plötzlich wird ihr klar, dass ihr Leben keineswegs so läu wie geplant. Ihre Welt bricht zusammen, als sie erfährt, dass ihr Mann sie betrogen hat. Einzige Lösung: die Scheidung. Ein Glück, dass sie ihre drei besten Freundinnen gerade jetzt auf eine Radtour mitnehmen wollen. Doch der Ausflug droht in einem Desaster zu enden, als Jenny herausfindet, dass eine ihrer Freundinnen in das Geheimnis ihres Mannes eingeweiht war... Jetzt hil nur noch schonungslose Offenheit. Presses mmen: "Das perfekte Buch, wenn man seinen Liegestuhl nicht mehr verlassen möchte." (Göteborgs‐Posten). Taschenbuch ● 448 Seiten ● Berliner Taschenbuch Verlag Sudoku ‐ leicht 2 3 5 8 9 4 6 8 4 1 3 7 5 2 6 2 1 8 2 8 3 1 7 3 6 1 2 9 3 8 Kurzzeitpflege Caritas SeniorenHaus Hasborn Kurzzeitpflege ist eine Leistung der Pflegeversicherung • bei Verhinderung einer Pflegeperson • zur Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger • Kurzzeitpflege als Übergangspflege mit rehabilita ven Leistungsangeboten • zur Wiedergenesung bei schwerer Krankheit • im Anschluss an eine sta onäre Behandlung im Krankenhaus bis zur Wiedergenesung • nach Krankenhausaufenthalt bis zum Beginn einer Reha‐Maßnahme • For ührung therapeu scher Maßnahmen ohne Unterbrechung nach Krankenhaus oder Reha • nach einer Reha‐Maßnahme zur Vorbereitung auf zu Hause Im Wohnpark 2, 66636 Hasborn, Tel.: 06853‐979460 www.seniorenhaus‐hasborn.de Das Misereor Hungertuch 2015 Text: Katrin Ki el Das Misereor Hungertuch 2015 „Go und Gold‐ Wie viel ist genug?“ Seit Aschermi woch ist das Hungertuch in unserer St. Bartholomäus Kapel‐ le ausgestellt. Es soll uns die 7 Wochen bis Ostern auf unserem Weg beglei‐ ten und stellt die Frage „Go und Gold – Wie viel ist genug?“ Das Hunger‐ tuch bildet die Basis für weitere Gruppenstunden der sozialen Begleitung, in denen wir mi els Medita on und Gebeten dies unseren Bewohnern na‐ hebringen möchten. Der Künstler Dao Zi aus China möchte mit seiner halbabstrakten Kunst den Kern der christlichen Botscha sichtbar machen. Seine Inspira on hierzu hat er aus den Versen der Bergpredigt: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Der goldene Stein symbolisiert Christus. Er ist Stein des Anstoßens und fordert die Entscheidung: „Go oder Gold – wem dienst du?“ Die sie‐ ben kleinen Goldsteine symbolisieren die Güter, die Go mit der Schöp‐ fung in unsere Verantwortung gegeben hat. Papst Franziskus sagt: „Diese Wirtscha tötet!“ Wir müssen uns fragen:„ Wieviel ist genug?“ Bin ich zu‐ frieden mit diesem „Genug“? „Wieviel Besitz ist notwendig für ein erfülltes Le‐ ben?“ Unser Verlangen nach „Immer Mehr“ und „Immer Schneller“ führt letztlich zum Kollaps. Damit das Leben der Armen eine Zukun hat, müssen wir über unseren Lebenss l und die Lebens‐ haltung nachdenken, in denen Lebens‐ qualität nicht mit Konsumqualität ver‐ wechselt wird. Denn es gilt: Woran du dein Herz hängst, da ist dein Go ‐ oder dein Abgo . Die Misereor Fastenak on 2015 steht un‐ ter dem Mo o: „ Neu denken! Verände‐ rungen wagen.“ Womit sie auf die Aus‐ wirkungen des Klimawandels aufmerk‐ sam machen möchten. Jeder Besucher unseres Hauses ist dazu eingeladen, sich das Hungertuch in unserer St. Bartholo‐ mäus Kapelle anzusehen und darüber nachzudenken. Go esdienste in der Kapelle St. Bartholomäus ‐ SeniorenHaus Hasborn Go esdiens ermine im März & April Sonntag, 8.3.2015, um 10:30 Uhr Wortgo esdienst Freitag, 13.3.2015, um 10:30 Uhr Heilige Messe Sonntag, 22.03.2015 Wortgo esdienst Freitag, 27.03.2015 Heilige Messe mit Palmweihe Ostersonntag, 05.03.2015 Wortgo esdienst Freitag, 10.04.2015 Heilige Messe Sonntag, 16.04.2015 Wortgo esdienst Freitag, 24.04.2015 Heilige Messe Donnerstag, 30.04.2015 Andacht zu Ehren der Mu er Go es um 16:30 Uhr Jeden Dienstag um 16:00 Uhr Rosenkranzgebet in der Kapelle Verstorben Wir gedenken der Verstorbenen in den Monaten Februar & März Es ist schwer, wenn sich zwei Augen schließen, zwei Hände ruhen, die einst so viel gescha . Wie schmerzlich war‘s vor Dir zu stehen, dem Leiden hilflos zuzusehen. Schlaf nun in Frieden, ruhe san und hab für alle Liebe Dank. Das Geistliche Wort von Gemeindereferen n Marion Bexten Liebe Leserinnen und Leser, zugegeben, ich wäre damals gerne dabei gewesen... Die ganze Stadt war auf den Beinen, so kurz vor dem Passahfest. Viele Pilger waren von nah und fern angereist, aus dem ganzen Land. Durch die Gassen schoben sich Männer, Frauen und Kinder. Händler boten ihre Waren feil, überall war S mmengewirr, man hörte Rufe, Grüße und Geplapper. Zu ihrem Überdruss begegneten die Menschen auch immer wieder den Soldaten ihres Sta halters Pon us Pilatus, die mit ihren hoch‐ geschnürten Sandalen durch die Straßen marschierten, um für ein Min‐ destmaß an Ordnung zu sorgen. Doch noch war die S mmung in der Stadt leicht und beschwingt. Voller Vorfreude. Und an die Soldaten ha en sich dich Leute längst gewöhnt. Ich hä e mich irgendwo in der Nähe eines Stad ores aufgehalten, vielleicht des Goldenen Tores, durch das die Stra‐ ße zum Ölberg führte. Mit einem Mal waren dort laute Rufe zu hören: "Er kommt! Er kommt!" Fortsetzung: Das Geistliche Wort von Gemeindereferen n Marion Bexten Rhönweg 6 66113 Saarbrücken Telefon 0681/58805‐0 Internet www.cts‐mbh.de Impressum Herausgeber: Caritas SeniorenHaus Hasborn Im Wohnpark 2 66636 Hasborn‐ Dautweiler Tel. 06853‐979460 Fax.06853‐97946119 info@seniorenhaus‐ hasborn.de www.seniorenhaus‐ hasborn.de Verantwortlich: Hausleiterin Vera Schmidt Layout/Gestaltung: Silke Frank Redak on: Vera Schmidt Judith Alt Elke Ruffing Sibylle Schirra Maria Reichert Katrin Ki el Silke Frank Auflage: 650 Stück Fortsetzung… Während ich mich neugierig durch die Menschenmenge, die sich plötzlich vor dem Stad or versammelt ha e, weiter nach vorne schieben würde, sähe ich vom Ölberg aus eine kleine Gruppe Pil‐ ger mit vom weiten Weg staubigen Gewändern auf uns zukom‐ men. Eine Hand voll Männer und auch ein paar Frauen. In ihrer Mi e ri ein Mann auf einem Esel. Er war Mi e dreißig, jünger als ich. Er wirkte sehr einfach, wie von einer großen S lle und Demut umgeben. Doch zugleich strahlte er Entschlossenheit und ja, Auto‐ rität, aus. Er schien der Anführer dieser kleinen Schar zu sein, die sich nun dem Stad or näherte. Die Menschenmenge am Stad or setzte sich in Bewegung, einige liefen dem Mann entgegen. Ande‐ re rissen Palmzweige von den Bäumen und schwenkte sie voll Übermut. Dri e strei en ihre Obergewänder ab, und ja, tatsäch‐ lich, breiteten sie wie einen roten Teppich auf der Straße vor dem Mann aus. Ein großer Sprechchor bildete sich, der mich an Star‐ au ri e bei uns erinnerte. Eine große S mme rief: Hosanna! Hosanna! Er kommt im Namen des Herrn! Frauen s eßen Jodelrufe aus, wie man sie heute noch auf orienta‐ lischen Hochzeiten hören kann. Der Mann aber ri ganz ruhig durch die Menge in die Stadt hinein, er wirkte kein wenig über‐ rascht. Sein Gesicht zeigte keinen Ausdruck von Stolz wegen die‐ sem außergewöhnlichen Empfang. Er errötete nicht einmal. Es schien, als hä e er schon vorher alles gewusst, und würde das Verhalten der Leute zudem ganz angemessen finden, ohne ihm aber allzu große Beachtung zu schenken. So wurde schnell deut‐ lich, dass er nicht bei den Menschen stehen bleiben würde. Sein Weg ging weiter in die Stadt hinein, zum Tempel. Dort würde er reden und sich mit seinen Worten wohl den Schri gelehrten aus‐ setzen. Die Menschen würden zurückbleiben. Sie wollten ihm zu‐ jubeln, aber nicht unbedingt hören, was er zu sagen ha e. Würden sie verstehen, was er zu sagen ha e? Bald würde er allein sein. Selbst seine Anhänger und Schüler würden schließlich vor ihm zu‐ rückschrecken. Auch ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich in jenen Tagen gerne dabei gewesen wäre. Ihre Marion Bexten, Gemeindereferen n
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