Der Weg zum schnellen Internet für Deutschland

Der Weg zum schnellen Internet
für Deutschland –
Breitbandige Anschlusstechnologien
und Marktgegebenheiten im Überblick
Mit Glasfaser Richtung Zukunft
Unsere Gegenwart verrät
uns bereits heute, was wir in
Zukunft vor allem brauchen
werden: Bandbreite. Ob
vernetztes Wohnen, Arbeiten
mit der Cloud oder Fernsehen
via Internet – der Datenverkehr steigt bereits jetzt rasant
an. Die meisten Arbeitsplätze
sind mit einem Onlinezugang
versehen und auch in der FreiJens Prautzsch, BUGLASzeit bewegen wir immer mehr
Präsident und Vorsitzender der
Daten. Die Diensteanbieter
Geschäftsführung von M-net
werden Verbrauchern und
Unternehmen in den nächsten Jahren noch ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Auf Fachmessen lässt sich bereits ein Blick
in diese vernetzte Zukunft werfen, in der nicht nur Menschen
miteinander kommunizieren, sondern auch Maschinen.
reichen. Keine andere Anschlusstechnologie verfügt auch nur
annähernd über eine vergleichbar hohe und ausfallsichere
Bandbreitenleistung, um den Bürgern dieses Landes die
Teilhabe am digitalen Leben zu ermöglichen und den Standort
Deutschland wettbewerbsfähig zu halten.
Für Deutschland als starke Wirtschaftsnation bedeutet das vor
allem, diese Entwicklung durch den Aufbau neuer Kommunikationsnetze zu fördern und bei internetbasierten Anwendungen
ganz vorne mitzuspielen, denn andere Länder sind im Ausbau
bereits weit fortgeschritten. Die für Deutschland benötigten
leistungsstarken Netze dürfen nicht nur Großstädte versorgen,
sondern müssen annähernd die gleiche Leistung auch auf dem
Land erbringen. Nur so ist hier wie dort eine gesellschaftliche
Teilhabe an Wissen, Bildung und Berufswelt möglich.
Der Aufbau von zukunftsfähigen Glasfasernetzen ist aufwändig
und rechnet sich nur langfristig. Es bedarf daher stabiler und
investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen – vor allem, wenn
die Unternehmen den Breitbandausbau ohne staatliche Mittel
vorantreiben sollen. Wir möchten Ihnen mit dieser Broschüre
die Funktionsweise der verschiedenen Anschlusstechnologien
erläutern und vor diesem Hintergrund Argumente für einen
möglichst flächendeckenden glasfaserbasierten Breitbandausbau vorstellen.
Der Bandbreitenbedarf wächst mit jeder neuen Anwendung und
wird unweigerlich die Grenzen der bisherigen Netzarchitektur
sprengen, die überwiegend aus einer Kombination von Glasfaser- und Kupferleitungen besteht (klassisches VDSL). Dem
steigenden Datenvolumen halten bereits mittelfristig nur reine
Glasfasernetze stand, die bis in die Gebäude oder Wohnungen
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
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Die über 60 im Bundesverband Glasfaseranschluss e.V.
(BUGLAS) organisierten Unternehmen errichten, betreiben und
vermarkten Glasfasernetze. Sie haben die Vorteile der Glasfasertechnologie für Wirtschaft und Gesellschaft frühzeitig
erkannt und warten nicht, bis die Grenzen der derzeitigen
Netzarchitektur erreicht werden, sondern bauen vorausschauend aus. Bis Ende 2014 haben sie bereits über 1,4 Millionen
Haushalte direkt mit Glasfaser angeschlossen. Mit vereinten
Kräften stemmen die BUGLAS-Mitglieder den Löwenanteil des
Glasfaserausbaus in Deutschland, insbesondere auf dem Land,
wo die Refinanzierung schwierig ist. Damit unterstützen sie
wirkungsvoll die Breitbandstrategie der Bundesregierung.
Glasfaser möglichst nah zum Verbraucher
Schnelles Internet liefern verschiedene Anschlusstechnologien.
Die meisten davon beruhen auf einem Festnetzzugang und
basieren dort auf Kupfer-, Glasfaser- oder TV-Kabel. Daneben sind auch drahtlose Zugangstechnologien wie Satellit
oder Mobilfunk möglich. Doch unter dem Strich bleiben zwei
Erkenntnisse übrig: Die Zukunft liegt im Festnetzbereich und
dort ganz klar bei der Glasfaser, die Signale fast in Lichtgeschwindigkeit übertragen kann.Sie ist die einzige Technologie,
die höchste Bandbreiten ermöglicht, auch über weite Strecken
keine Bandbreitenverluste zeigt und durch ihre Festnetzstruktur
ausfallsicher ist. Langfristiges Ziel sollte daher in einer modernen Volkswirtschaft eine flächendeckende und durchgehende
Glasfaserversorgung bis in die Gebäude und Wohnungen sein
(Fiber to the Building/Home, FttB/H).
Bandbreite der angeschlossenen Haushalte auf bis zu 50 Mbit
pro Sekunde. Durch diesen Zwischenschritt ist außerdem dafür
gesorgt, dass das Netz und die steigende Nachfrage sinnvoll
zusammenwachsen können: Reichen die 50 Mbit/s des FttCAnschlusses nicht mehr aus, muss der nächste Ausbauschnitt
erfolgen, der die Glasfaser bis in die Gebäude (FttB) oder
Wohnungen (FttH) führt.
Breitbandausbau im Wettbewerb
Grundsätzliches Ziel muss es daher sein, bereits heute überall
dort, wo es sich rechnet, die Glasfaser bis in die Gebäude bzw.
Haushalte zu verlegen. Dort, wo dies heute ökonomisch noch
nicht sinnvoll ist, müssen zumindest die Kabelverzweiger mit
Glasfaser erschlossen werden. Dieser FttC-Ausbau kann nur
im Infrastrukturwettbewerb erfolgen, in dem Incumbent und
Wettbewerber ein „level playing field“ finden und die Breitbandversorgung in Deutschland dauerhaft voranbringen.
FttC als sinnvoller Zwischenschritt
Die Glasfaser an sich ist sogar kostengünstiger als Kupferkabel. Da der Tiefbau bei der Errichtung neuer Netze jedoch sehr
teuer und aufwändig ist, bieten sich sinnvolle Zwischenschritte
wie die Erschließung der Kabelverzweiger mit Glasfaser an
(Fiber to the Curb, FttC). Alleine hierdurch verbessert sich die
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Glasfaser
Anschlusstechnologien im Überblick
ADSL
Funk
bis zu
16 Mbit/s
bis zu
50 Mbit/s
Kupfer
FttC (VDSL)
bis zu
50 Mbit/s
Kabelverzweiger
Kabelverzweiger
Hauptverteiler
Hauptverteiler
Funktechnologien
ADSL
FttC (VDSL)
Internet per Funk kann entweder per
Mobilfunk (z.B. LTE) oder via Satellit
empfangen werden. Beide Technologien
können unter idealen Bedingungen
Datenraten im niedrigen zweistelligen
Mbit-Bereich liefern. Sowohl Funk als
auch Satellit sind allerdings „shared
mediums“, das heißt die Nutzer
teilen sich die zur Verfügung stehende
Bandbreite. Bei maximaler Auslastung
einer LTE-Funkzelle liegt die Bandbreite
für jeden Nutzer beispielsweise nur im
einstelligen Mbit-Bereich.
Bei ADSL (Asymmetric Digital Subscriber
Line) besteht die komplette „letzte Meile“
(die entbündelbare Leitung vom Hauptverteiler zum Endkunden) noch aus
Kupfer. Kupferleitungen wurden ursprünglich nur für den Zweck desTelefonierens verlegt. Bei einer teilweisen
Nutzung für die Breitbandübertragung
besteht das Problem der Dämpfung, d.h.
mit zunehmender Länge der Kupferleitung nimmt die übertragbare Bandbreite
ab. ADSL liefert maximal 16 Mbit pro
Sekunde und genügt damit bereits heutigen Breitbandansprüchen nicht mehr.
VDSL kombiniert die kupfernen Telefonleitungen mit Glasfaserkabeln, die bereits
bis zum Kabelverzweiger reichen, den
grauen Kästen am Straßenrand. Damit
besteht der Teil der letzten Meile zwischen
Hauptverteiler und Kabelverzweiger aus
Glasfaserkabel, und nur noch der Teil
aus Kupfer, der vom Kabelverzweiger bis
zum Endkunden reicht. Aufgrund dieser
Architektur spricht man auch von FttC
(Fiber to the Curb). Mit VDSL/FttC sind bis
zu 50 Mbit/s möglich, denn bei Glasfasern
werden die Signale ohne Dämpfungsverluste übertragen.
Fazit: Diese Anschlusstechnologie wird
bereits auf Sicht den stetig steigenden
Bandbreitenbedarf nicht mehr befriedigen
können.
Fazit: Im ländlichen Raum verbessert die
Verlegung von Glasfaser bis zum Kabelverzweiger die Bandbreitenversorgung
deutlich.
Fazit: In besonders schlecht zu versorgenden Gebieten kann die Erschließung
mit einer Funktechnologie sinnvoll sein.
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*Unter dem Backbone versteht man den verbindenden Kernbereich eines Telekommunikationsnetzes mit sehr
hohen Datenübertragungsraten, der meist aus einem Glasfasernetz besteht.
Back
VDSL-Vectoring
TV-Kabel
bis zu
100 Mbit/s
50 bis zu 100 Mbit/s
Kabelverzweiger
mit
Vectoring-Karte
FttB
FttB/H
über 100 Mbit/s
Übergabepunkt
FttH
bis zu
10.000
Mbit/s
Technikraum
Hauptverteiler
bone*
VDSL-Vectoring
TV-Kabel
FttB/H
Die VDSL-Struktur wird um eine VectoringKarte erweitert, die in den Kabelverzweiger eingesetzt wird. Sie unterdrückt den
störenden Effekt des „Nebensprechens“
auf den Kupferleitungen und sorgt dadurch
für eine deutliche Bandbreitensteigerung,
sofern die Entfernung zwischen Kabelverzweiger und Haushalt nicht länger als etwa
900 Meter ist. Wettbewerblich problematisch ist jedoch, dass Vectoring nur an allen
Kupferleitungen in einem Kabelbündel
gleichzeitig angewandt werden kann. Der
Anbieter, der Vectoring einsetzt, hat damit
die Kontrolle über den betreffenden Kabelverzweiger, ein entbündelter Zugang zur
TV-Breitbandkabelnetze bestehen zu
einem großen Teil aus Glasfasern. Ab
einem Übergabepunkt in der Nähe der
Gebäude werden die Signale allerdings
als „shared medium“ durch Kupferleitungen bis zum Endverbraucher
geführt, d.h. die am Übergabepunkt
ankommende Bandbreite wird auf die
von dort zu versorgenden Verbraucher
aufgeteilt und verringert sich entsprechend der Nutzungsintensität. Aufgrund
der Netztopologie spricht man auch von
HFC-(Hybrid Fiber Coax-) Netzen.
Wird die Glasfaser nicht nur bis zum Kabelverzweiger geführt, sondern auch noch
über die „letzte Meile“ bis zum Haus bzw. in
die Wohnung, spricht man von „Fiber to the
Building/Home“ (FttB/H). Bei einem FttHAnschluss sind die Signale durchweg auf
Glasfaserleitungen unterwegs und führen
bis in jedes einzelne Zimmer. Da durch die
rein optische Übertragung keinerlei Dämpfungsverluste oder elektrische Störungen
auftreten, sind Bandbreiten bis zu 10 Gigabit
pro Sekunde möglich.
letzten Meile ist dann nicht mehr möglich.
gungsgebieten (das sind knapp 70
Prozent aller deutschen Haushalte)
Bandbreiten jenseits der 50 Mbit/s
erreichbar.
Fazit: Vectoring kann ein sinnvoller evolutionärer Zwischenschritt auf dem Weg zum
flächendeckenden Glasfasernetz sein.
Fazit: Mit HFC sind in den Versor-
Fazit: Höchstmögliche Bandbreiten bei
absoluter Ausfallsicherheit liefern nur
Glasfasernetze, die bis in die Gebäude bzw.
Haushalte reichen. FttB/H ist als einzige
wirklich zukunftssichere Anschlusstechnologie der Königsweg für den Breitbandausbau.
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TK-Markt in Deutschland
Die Liberalisierung des TK-Marktes Mitte der 90er Jahre, die mit
der Abschaffung des Monopols der Telekom und dem offenen
Netzzugang für Wettbewerber einherging, hat bis zum heutigen
Tag eine Angebotslandschaft geschaffen, die dem Verbraucher
eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet, leistungsfähige und im
internationalen Vergleich ausgesprochen günstige Internetanschlüsse zu nutzen.
Seit der Marktöffnung erleben wir im deutschen TK-Markt eine
Entwicklung, die es aus ökonomischer Sicht gar nicht geben
dürfte: stetig bessere Leistungen zu stetig sinkenden Preisen.
Was die Verbraucher aus kurzfristiger Perspektive freut, wirkt
sich für den Aufbau neuer Netze langfristig nachteilig aus, weil
damit die im Markt befindlichen Finanzmittel beschränkt sind.
TK-Investitionen in Deutschland (in Mrd. Euro)
Wettbewerber
Telekom
4,0
3,5
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
2011
2012
2013
2014
Die Investitionen der Wettbewerber in eigene Breitbandnetze sind seit
Jahren konstant hoch: Seit 2004 nehmen kommunale Unternehmen,
Carrier und Netzbetreiber regelmäßig über 3 Milliarden Euro jährlich in
die Hand und treiben damit die Versorgung Deutschlands mit schnellem
Internet maßgeblich nachhaltig voran (Quelle: VATM-Marktstudie 2014).
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Während die Telekom den FttC-Ausbau insbesondere in den
größeren Städten vorantreibt, entstehen gerade in den suburbanen und ländlichen Regionen die Glasfasernetze der
Wettbewerber. Dort, wo der Ausbau nur schwer zu refinanzieren
ist, nehmen kleinere Telekommunikationsanbieter, Kommunen,
Gemeinden und regionale Versorger den Ausbau selbst in die
Hand. Beispielsweise mit Kooperationen zwischen großen
Netzbetreibern und regionalen Versorgern oder durch Synergieschöpfungen beim gleichzeitigen Verlegen von Glasfasern mit
Wasser-, Gas- oder Energieleitungen.
So haben die Wettbewerber dafür gesorgt, dass bis zum
Jahresende 2013 rund 4 Millionen der insgesamt knapp 40
Millionen TK-Haushalte in Deutschland einen FttX-Zugang
erhalten haben, also einen Internetanschluss, bei dem die Glasfaser bis zum Kabelverzweiger (FttC), bis zum Gebäude (FttB)
oder bis in die Wohnung (FttH) führt.
Telekom weiterhin mit erheblicher Marktmacht
3,0
0,0
Wettbewerber finden Lösungen für den
ländlichen Raum
Die Wettbewerber haben aus eigener Kraft viel geleistet – dennoch ist eine Aufweichung oder gar Abschaffung der bisherigen
Regulierung fehl am Platz. Die meisten Wettbewerber sind noch
immer abhängig vom Telekom-Netz: 2012 mieteten sie laut
Bundesnetzagentur 9,5 Millionen Teilnehmeranschlussleitungen beim ehemaligen Monopolisten an und spülten damit
rund 1,3 Milliarden Euro in dessen Kassen. Der Incumbent hat
auch heute noch eine erhebliche Marktmacht, die er zugunsten
des Wettbewerbs einsetzen kann. Vor diesem Hintergrund ist
ein Ausstieg aus der Regulierung bzw. eine regionale Teilentlassung aus der Regulierung ausdrücklich nicht angezeigt.
Die Strategie der Telekom besteht darin, aus dem bestehenden,
technisch limitierten Kupfernetz die größtmögliche Leistung
herauszuholen, sich beim Aufbau neuer Netze aber zurückzu-
halten. Daher konzentriert sich der Incumbent vor allem auf den
Einsatz von Technologien wie Vectoring (Unterdrückung des
„Nebensprechens“ auf der Kupferleitung zur deutlichen Bandbreitensteigerung). FttC in Kombination mit Vectoring ist auch
für die Wettbewerber relevant, dort aber als sinnvoller evolutionärer Zwischenschritt auf dem Weg zu einem flächendeckenden
FttB/H-Netz.
Der Vorstoß großer europäischer TK-Unternehmen,
die auf den europäischen Märkten bestehende „Anbieterzersplitterung“ durch ein Oligopol ehemaliger
Incumbents sozusagen ersetzen zu wollen, ist aus
der Sicht eines möglichst schnellen Netzausbaus
abzulehnen: Es gibt in der Wirtschaftsgeschichte
kein Beispiel dafür, dass ein Oligopol innovationsdynamischer wäre als ein funktionierender Wettbewerb vieler Unternehmen (Polypol).
die Haushalte. Auf diese Weise kommt der Breitbandausbau
sukzessive und nachhaltig voran. Für die Marktgestaltung heißt
das: nur ein lebendiger Infrastrukturwettbewerb sorgt dafür,
dass neue, leistungsfähige Netze errichtet werden. Es bedarf
daher wettbewerbsfreundlicher Rahmenbedingungen, in denen
alle Marktteilnehmer ihre Geschäftsmodelle realisieren und den
Breitbandausbau weiter vorantreiben können.
Glasfaseranschlüsse der Wettbewerber
FttX-Gesamtanschlüsse
10
9,1 Mio.
8
Neben der Telekom gehören auch die TV-Kabelnetzbetreiber zu den wichtigen Marktakteuren. Sie
nutzen seit einigen Jahren ihr Breitbandkabelnetz
für den Internetverkehr und investieren in die Rückkanalfähigkeit ihrer Leitungen, sehen dabei aber
von einer Neuerschließung insbesondere ländlicher
Gebiete ab.
2
Breitbandausbau geht nur im
Infrastrukturwettbewerb weiter
2
6
4
Die Wettbewerber, oft regionale Carrier, Stadtwerke oder Unternehmen in kommunalem Besitz,
haben sich früh für eine zukunftsorientierte Strategie entschieden. In Städten und Ballungsgebieten verlegen sie die
Glasfaser bis zu den Gebäuden oder bis in die Wohnungen,
im ländlichen Raum erschließen sie zumindest die Kabelverzweiger mit Glasfaser und bringen so hohe Bandbreiten in
4,0 Mio.
2,8 Mio.
2012
2013
2015*
Die Wettbewerber werden bis 2015 über 9 Millionen FttX-Anschlüsse
verlegen und damit die Glasfaser immer näher zum Kunden bringen
– bis zum Kabelverzweiger (FttC), bis zu den Gebäuden (FttB) oder
bis in die Wohnungen (FttH). Allein die BUGLAS-Mitgliedsunternehmen haben bis Ende 2014 über 1,4 Millionen FttB/H-Anschlüsse
verlegt, bis Ende 2015 sollen es über 1,6 Millionen sein.
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Wegbereiter für die Glasfaser
Der flächendeckende Ausbau eines Glasfasernetzes ist eine
Mammutaufgabe, die weder in wenigen Jahren noch von
wenigen Akteuren zu schaffen ist. Der Zeithorizont sollte
realistischerweise bei einigen Jahrzehnten liegen. Der Ausbaugeschwindigkeit förderlich sind investitionsfreundliche Rahmenbedingungen, die im Wesentlichen von Politik und Regulierung
vorgegeben werden. Insbesondere von Bedeutung sind Wettbe-
werbsfreundlichkeit, Investitionssicherheit und Erschließung von
möglichst vielen Finanzierungsquellen. Der Breitbandausbau
in Deutschland kommt in den nächsten Jahren vor allem im
Technologie-Mix und auf der Basis echten Infrastrukturwettbewerbs mit der Beteiligung möglichst vieler ausbauender und
netzbetreibender Unternehmen voran.
Zentrale Verbandspositionen (Auszug):
8
Wettbewerb als bestes ordnungs-
Stabile Vorleistungspreise
Regionalisierte Regulierung unsachge-
politisches Konzept
Stabile Entgelte für die Teilnehmeran-
mäß und investitionsfeindlich
Der erwünschte Wettbewerb in der
schlussleitungen (TAL) sind entscheidend
Die von der Telekom geforderte regionali-
TK-Branche erstreckt sich sowohl auf
für FttB/H-Ausbauprojekte. Der „richtige“
sierte Regulierung geht an der Markt- und
unterschiedliche Anbieter und Geschäfts-
TAL-Preis ist so hoch, dass er einen An-
Wettbewerbssituation vorbei. Das in
modelle wie auch auf verschiedene
reiz für den Aufbau eigener zukunftssiche-
Deutschland marktmächtige Unternehmen
Anschlusstechnologien. Nur dort, wo sich
rer Netze bietet. Er darf jedoch nicht so
dort von der Regulierung zu befreien, wo
aufgrund der Monopolisierungstendenzen
hoch sein, dass er den FttC-Ausbau dort
sich ein nachhaltiger Infrastrukturwettbe-
von Netzwirtschaften wettbewerbliche
unterbindet, wo sich FttB/H-Netze nicht
werb etabliert, ist unsachgemäß. Regulie-
Probleme ergeben, dürfen und müssen
rechnen und die Glasfasererschließung
rung muss auch weiterhin ein Mittel gegen
Regulierungs- und Aufsichtsbehörden
der Kabelverzweiger einen ökonomisch
Wettbewerbsbehinderung bleiben.
eingreifen.
sinnvollen Zwischenschritt darstellt.
Glasfaser-Hausanschlüsse vollständig
Förderprogramme auf FttB/H ausrichten
Keine Remonopolisierung durch die
steuerlich absetzbar machen
Zukunftsorientierte Förderprogramme
Vectoring-Hintertür
FttB/H ist nach einhelliger Meinung die
räumen FtttB/H als bester Anschlusstech-
Nur der Infrastrukturwettbewerb bringt den
einzig wirklich zukunftsfähige Anschluss-
nologie einen klaren Fördervorrang ein.
Breitbandausbau in Deutschland wirklich
technologie. Gleichzeitig entstehen dabei
Dabei sind nach BUGLAS-Auffassung
voran. Der BUGLAS lehnt daher jede mit
aber auch die höchsten Ausbaukosten. Mit
auch die höheren Ausbaukosten in Form
dem Einsatz von Vectoring begründete
der vollständigen steuerlichen Abzugsfä-
höherer Zuschüsse o. ä. zu berücksich-
Deregulierung des Zugangs zur entbün-
higkeit von Glasfaser-Hausanschlüssen
tigen. Von zentraler Bedeutung bei allen
delten letzten Meile im Telekom-Netz ab.
würden diese Kosten bei äußerst geringen
Förderprogrammen sind Ausschreibungs-
Der Zugang zu Kabelverzweigern und
Steuermindereinnahmen auf mehr Schul-
bedingungen, die auch kleineren und
Hauptverteilern sowie der Einsatz von
tern verteilt und ein starker Anreiz für den
mittleren Unternehmen faire Beteiligungs-
Vectoring müssen jedem Netzbetreiber
weiteren FttB/H-Ausbau gesetzt.
möglichkeiten bieten.
möglich sein.
Über den BUGLAS
Der BUGLAS ist der einzige Fachverband in Deutschland, der sich ausschließlich auf die Förderung des Ausbaus von Glasfasernetzen konzentriert.
Neun Unternehmen haben den Verband
im Jahr 2009 in Köln gegründet – inzwischen haben sich fast 70 Unternehmen
aus der Glasfaserbranche der starken
Interessenvertretung angeschlossen, von
Stralsund bis Konstanz, von Aachen bis
Dresden, und sogar aus dem deutschsprachigen Ausland.
Der BUGLAS unterhält ein weitverzweigtes Netzwerk in Politik und Regulierung
sowohl auf nationaler wie auf EU-Ebene.
Die Aktivitäten des Verbandes – Wissensvermittlung zwischen Branche und
Entscheidungsträgern, der Kontakt zu
ausgewählten Journalisten und die
Ausrichtung von Branchentreffs – kom-
men ganz Deutschland zugute, denn der
Breitbandausbau in Deutschland geht
nur durch die gemeinsame Anstrengung aller daran Beteiligten voran. Hier
zählen Erfahrungen und Ideen, wenn es
beispielsweise darum geht, kostengünstige Verlegemethoden oder alternative
Geschäftsmodelle zu finden, um die
Glasfaser auch im ländlichen Raum zu
etablieren.
Der BUGLAS steht national und auf EU-Ebene Politik und Regulierung als verlässlicher Ansprechpartner zur Verfügung und bringt das
Know-how seiner Mitgliedsunternehmen konstruktiv in alle relevanten Gesetzgebungs- und Regulierungsverfahren ein.
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Fast 70 Mitgliedsunternehmen aus der Glasfaserbranche...
Adams Consult GmbH &
Co. KG
Alcatel-Lucent
Deutschland AG
Attema B. V.
Berthold Sichert GmbH
COM-IN Telekommunikations GmbH
DIAMOND GmbH
Dr. M. Siebert GmbH
Elementmedia GmbH
FAST Opticom AG
HL komm
Telekommunikations GmbH
HUAWEI TECHNOLOGIES
Deutschland GmbH
IK-T Innovative Kommunikationstechnologien
Intego Solutions GmbH
KEYMILE GmbH
MRV
Communications GmbH
MYGATE Germany AG
NetAachen GmbH
NetCologne Gesellschaft für
Telekommunikation mbH
netzkontor nord gmbh
QFP Elektrotechnik GmbH
Regionale Entwicklungsgesellschaft Betzdorf AöR
ropa television GmbH
RWE FiberNet GmbH
Seminar für Medien- und Technologiemanagement (Uni Köln)
Stadtwerke
Konstanz GmbH
Stadtwerke
Saarlouis GmbH
SSW-Stadtwerke St. Wendel SUCONI Service GmbH
GmbH & Co. KG
Swissfibre Systems AG
Professur für Kommunikationswirtschaft (TU Dresden)
TMR - Telekommunikation
Mittleres Ruhrgebiet GmbH
Tyco Electronics
Raychem GmbH
Wavin GmbH
Acome GmbH
10
VSE NET GmbH
…aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland
Internet. Lokal. Rasant Schnell.
Bocholter Energie- und
Wasserversorgung GmbH
BMAnetworks GmbH
Breitband Main-Kinzig GmbH
Breitbandversorgung
Pfalz GmbH
Bundestechnologiezentrum für
Elektro- und Informationstechnik e. V.
GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH
GmündCom GmbH
GWHtel GmbH & Co. KG
Hans FØlsgaard A/S
HELLENIC CABLES S.A.
M7 Deutschland GmbH
U. I. Lapp GmbH
MDCC Magdeburg-CityCom GmbH
MEDIA
BROADCAST GmbH
M-net Telekommunikations
GmbH
OpenXS GmbH
Opternus GmbH
Optocommunication
Schütten Heidelberg
PARETO Consult GmbH
Plusnet GmbH & Co. KG
DÄNEMARK
KØge
Flensburg
Stralsund
Schwentinental
Halstenbek
Bargteheide
Norderstedt
Hamburg
SKY Deutschland AG
Stadtnetz Bamberg Gesellschaft
für Telekommunikation mbH
Stadtwerke
Hammelburg GmbH
SWM Services GmbH
(Stadtwerke München)
SWO Netz GmbH
SWS Telnet GmbH
wilhelm.tel GmbH
willy.tel GmbH
Zattoo Europa AG
Oldenburg
Twist
Osnabrück
Berlin
Hannover
NIEDERLANDE
Gorinchem
Magdeburg
Bocholt
Gelsenkirchen
Ratingen
Bochum
Schwerte
Essen
Neuss
Köln
Aachen
Leipzig
DEUTSCHLAND
Dresden
Betzdorf
Eschborn
Gelnhausen
Frankfurt am Main
Hammelburg
Büttelborn Bamberg
Saarlouis
St. Wendel
Darmstadt
Heidelberg
Regensburg
Römerberg
Schwäbisch Gmünd
Stuttgart
Ingolstadt
Herbrechtingen
Unterföhring
Leinfelden-Echterdingen
München
Ottobrunn
Saarbrücken
Konstanz
Aesch
Zürich
SCHWEIZ
GRIECHENLAND
Athen
11
Bundesverband Glasfaseranschluss e. V. (BUGLAS)
Bahnhofstraße 11 • 51143 Köln • Tel.: + 49 2203 20210-0 • Fax: +49 2203 20210-88
E-Mail: [email protected] • Internet: www.buglas.de
Ihre Ansprechpartner in der
Geschäftsstelle:
Wolfgang Heer
Geschäftsführung
Florian Braun
Public Affairs
[email protected]
[email protected]
Stand April 2015