Nachhaltigkeitsbericht 2014 - SBB Geschäfts

SBB
Nachhaltigkeitsbericht.
2014
Inhaltsverzeichnis.
– – S 3
Nachhaltigkeit bei der SBB .
– – S 7
Verantwortungsvolle Lieferkette sicherstellen.
– – S 12
Umweltvorteil stärken.
– – S 21
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin sein.
– – S 28
Zugang zur Mobilität einfach gestalten.
– – S 34
Nachhaltige Produktnutzung ermöglichen.
– – S 39
Grundsätze der Nachhaltigkeitsberichterstattung.
– – S 40
GRI Content Index .
Cover
Ylysi Gashi sorgt für saubere Recycling Stationen im
Bahnhof Basel SBB . Aus der «Unterwegs»-Sondernummer
zum Geschäftsbericht 2014.
Drei weitere Publikationen komplettieren die
SBB Jahresberichterstattung 2014:
Unterwegs
Sondernummer des Mitarbeitendenmagazins der SBB
zum Geschäftsbericht 2014.
Zahlen und Fakten
Unternehmensstatistik mit Informationen zu Geschäft,
Kunden und Mitarbeitenden.
Geschäftsbericht
Konzernlagebericht, Corporate Governance und Finanzbericht zum Geschäftsjahr 2014.
Sondernummer zum Geschäftsbericht | 26. März 2015
Die SBB.
2014
Die SBB in
Zahlen und Fakten.
2014
So sehen es
Kunden
Lob und Kritik von Urs Weishaupt
und Valérie Dussex Silvestri.
Seite 6
SBB
Geschäftsbericht.
2014
Wo die SBB steht: Das sagen
Andreas Meyer und Ulrich Gygi.
Seite 12
Schwarze Zahlen beflügeln
das Cargo-Team in Cadenazzo.
Seite 26
Umschlag d 1
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
16.03.15 15:26
S 2
Nachhaltigkeit bei der SBB .
Unser Nachhaltigkeitsverständnis.
«Wir berücksichtigen in unseren Entscheiden wirtschaftliche, soziale
und ökologische Faktoren ausgewogen. So übernehmen wir Verantwortung
für die Schweiz, ihre Menschen und die Umwelt.»
Andreas Meyer, CEO SBB AG .
G4–1
G4–2
Als nachhaltiges Unternehmen berücksichtigt die SBB neben dem langfristigen
wirtschaftlichen Erfolg bei allen Entscheiden die ökologische und gesellschaftliche
Verantwortung.
–– Sie setzt ihre Ressourcen effizient, verantwortungsvoll und umweltschonend
ein, reduziert ihre negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt und stellt
eine verantwortungsvolle Lieferkette sicher.
–– Sie ist für ihre Mitarbeitenden eine verantwortungsvolle und fortschrittliche
Arbeitgeberin.
–– Sie bietet ihren Kundinnen und Kunden umweltfreundliche und sichere Transportlösungen zu marktgerechten Preisen. Im Personenverkehr ermöglicht sie zudem
barrierefreie Tür-zu-Tür Mobilitätslösungen.
–– Sie leistet mit ihrem Angebot und Engagement einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Schweiz.
Strategische Stossrichtungen und Handlungsfelder.
Um den Nachhaltigkeitsvorteil der SBB zu sichern und erste Wahl für nachhaltige
Moblitätslösungen in der Schweiz zu werden, wurden in Abstimmung mit internen
Stakeholdern in verschiedenen Abstimmungsrunden fünf strategische Stossrichtungen
definiert. Diese leiten sich aus einer SWOT -Analyse und vom Nachhaltigkeitsverständnis ab und orientieren sich eng an der Wertschöpfungskette. So stellen sie ein auf
die Kernleistung und den Kunden fokussiertes Vorgehen sicher. Zudem unterstützen
die strategischen Stossrichtungen bestehende Konzernziele.
Die SBB …
1. stellt eine verantwortungsvolle Lieferkette sicher
2. sichert den Umwelt-Vorteil gegenüber der Strasse
3. ist eine verantwortungsvolle Arbeitgeberin
4. gestaltet den Zugang zur Mobilität einfach und sicher
5. übernimmt Verantwortung für ihr Produkt Mobilitätsdienstleistungen
und ermöglicht eine nachhaltige Produktnutzung
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 3
Nachhaltigkeit bei der SBB .
G4–20
Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette.
G4–21
ökologische Verantwortung
Unternehmen SBB
Verantwortungsvolle
Lieferkette sicherstellen
Kunden
Nachhaltige Produktnutzung ermöglichen
Umweltvorteil stärken
Supply
Chain
Planung und
Leistungserstellung
Produkte und
Dienstleitungen
Verantwortungsvolle
Arbeitgeberin sein
wirtschaftlicher Erfolg
Lieferanten
Effizienter
Mitteleinsatz
Zugang zur Mobilität
einfach gestalten
gesellschaftliche Verantwortung
Die SBB muss die verfügbaren finanziellen Mittel effizient einsetzen. Dies ist eine
Grundvoraussetzung für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Der Fokus der SBB Nachhaltigkeitsstrategie liegt allerdings auf der ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung. Die finanziellen Aspekte werden in der Finanzstrategie abgedeckt.
Die strategischen Stossrichtungen sind mit den Handlungsfeldern unterlegt,
die für die Kunden und die Sicherung des Nachhaltigkeitsvorteils durch die SBB die
grösste Relevanz haben. Die relevanten Handlungsfelder sind wie folgt den strategischen Stossrichtungen zugewiesen.
G4–19
Vierzehn prioritäre Handlungsfelder konkretisieren die Stossrichtungen.
Erste Wahl für nachhaltige Mobilitätslösungen in der Schweiz.




Umweltvorteil
stärken
Verantwortungsvolle
Arbeitgeberin sein
Zugang zur
Mobilität einfach
gestalten
Nachhaltige
Produktnutzung
ermöglichen
Nachhaltige
Beschaffung
Hohe Energieeffizienz
Attraktive und wettbewerbsfähige
Arbeitsbedingungen
Kombinierte
Mobilität
Grüne Produkte
Umweltschonende
Entsorgung
Aktiver
Klimaschutz
Gesunde und
leistungsfähige
Mitarbeitende
Barrierefreier
Zugang
Saubere Züge
und Bahnhöfe
Effektiver
Lärmschutz
Hohe Arbeitsund Betriebssicherheit
Sicheres
Bahnumfeld
Gleichmässige
Pendlerströme
Verantwortungsvolle Lieferkette
sicherstellen
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014

S 4
Nachhaltigkeit bei der SBB .
Nachhaltigkeitsmanagement bei der SBB .
G4–34
G4–35
G4–36
Das Nachhaltigkeitsteam des Konzerns definiert die Nachhaltigkeitsstrategie der SBB
und sorgt für die Umsetzung in Zusammenarbeit mit den Themenverantwortlichen
der Divisionen. Um die Umsetzung zu überwachen und die Nachhaltigkeitsleistung zu
steuern, betreibt die SBB ein Monitoring. Anhand strategischer Kennzahlen für jedes
Handlungsfeld lassen sich nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und umweltbezogene Unternehmensleistungen steuern. Der Umsetzungsstand der Strategie wird
jährlich an die Konzernleitung rapportiert, welche zusammen mit dem Verwaltungsrat
die oberste Verantwortung für das nachhaltige Wirtschaften trägt.
Damit die SBB erste Wahl für nachhaltige Mobilitätslösungen wird, braucht es
engagierte Mitarbeitende aus allen Fachbereichen, welche den Gedanken einer nachhaltigen SBB in ihrem Arbeitsalltag leben und verbreiten. Deshalb wurde 2014 die
Sensibilisierung der Mitarbeitenden intensiviert. Über interne Kommunikationskanäle
werden Informationen, Tipps und Tricks rund um das nachhaltige Leben und Arbeiten
verbreitet. Zudem finden regelmässig informative Mittagsanlässe zu den Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie statt. Auch konnte mit der Gründung einer Ambassadoren Community für Nachhaltigkeits-affine Personen die Verankerung des Nachhaltigkeitsverständnis weiter vorangetrieben werden.
Einbezug von Stakeholdern.
Regelmässiger Dialog.
G4–24
G4–25
G4–26
G4–27
Als grösste Mobilitäts- und Transportdienstleiterin der Schweiz steht die SBB mit zahl
reichen Anspruchsgruppen in Kontakt. Als wesentliche Anspruchsgruppen erachtet
die SBB Privatkunden und Geschäftskunden, den Eigner (Bund), Kantone, die Politik,
Lieferanten, Mitarbeitende, Sozialpartner, Behörden und Verwaltung, Interessensgruppen zum Umweltschutz, Wissenschaft und die Öffentlichkeit.
Die Fachstellen der SBB stehen in regelmässigen Kontakt mit ihren zentralen
Anspruchsgruppen. Die Formen des Dialogs sind vielfältig und reichen von informellen
Treffen über Mitgliedschaften bis hin zu Partnerschaften mit intensivem regelmässigen
Austausch.
Für den Austausch mit einigen Anspruchgruppen hat die SBB zudem spezielle
Gremien ins Leben gerufen. Beispielsweise pflegt die SBB zusätzlich zum SBB Kundendienst und zu regelmässigen Befragungen zur Kundenzufriedenheit den Dialog mit
dem Kundenbeirat. Dort erhalten ausgewählte Reisende eine Plattform zum Mitdenken, Hinterfragen und Mitgestalten. Daneben setzt die SBB verstärkt auf das Internet
und auf Social Media, wodurch der Dialog auch mit breiten Bevölkerungskreisen in den
letzten Jahren wesentlich interaktiver wurde.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 5
Nachhaltigkeit bei der SBB .
Überprüfung der Nachhaltigkeitsstrategie.
G4–18
Zur Überprüfung der Nachhaltigkeitsstrategie und zur Bestimmung der relevanten
Themen des vorliegenden Nachhaltigkeitsberichtes wurde im Herbst 2014 eine Online
Umfrage durchgeführt. Es wurden 1000 Kundinnen und Kunden sowie 15 Interessensvertretern der Lieferanten, Gewerkschaften, Bundesämter, Umwelt- und Personalverbände zur Bedeutung und Leistung von 44 Nachhaltigkeitsaspekten befragt. Bei
der Erstellung der Umfrage wurden sowohl branchenspezifische als auch Nachhaltigkeitsthemen aus dem GRI Leitfaden G4 berücksichtigt.
Für die Stakeholder ist das Kerngeschäft der SBB , nämlich die «Verkehrsverlagerung auf die Schiene fördern», der wichtigste Nachhaltigkeits-Aspekt. Alle weiteren wesentlichen Aspekte sind in den Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie
abgebildet oder sind zumindest einem Handlungsfeld zugehörig (z.B. Lohngleichheit,
nachhaltiges Bauen), weshalb der vorliegende Bericht entlang der fünf Stossrichtungen
der Nachhaltigkeitsstrategie strukturiert wurde.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 6
Verantwortungsvolle
Lieferkette sicherstellen.
Nachhaltige Beschaffung.
G4–12
G4–EC9
G4–DMA
Als Unternehmen der öffentlichen Hand folgt die SBB den Vorgaben für Vergabeverfahren des öffentlichen Beschaffungswesens und behandelt alle Anbieter und
Lieferanten gleich. Wirtschaftlichkeit und Gesetzeskonformität sind oberste Maximen
bei der Auftragsvergabe.
Es gibt daher auch keine Politik oder Zielvorgabe etwa zur Vergabe an Schweizer
oder ausländische Auftragnehmer. Dennoch wurden 4,4 Milliarden Franken oder
88% des Volumens in der Schweiz abgewickelt. Unter den Lieferanten befinden sich
eine grosse Anzahl kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Schweizer Niederlassungen ausländischer Konzerne; damit hat das Einkaufsvolumen der SBB einen wichtigen Anteil an der Entwicklung der Schweizer Volkswirtschaft.
Für Leistungen, die im Ausland erbracht werden, verlangt die SBB von den
Lieferanten die Einhaltung der ILO Kernarbeitsnormen. In Abhängigkeit vom Beschaffungsgegenstand werden weitere Anforderungen zur Sicherung einer nachhaltigen
Lieferkette gestellt.
Die SBB hat sich bis 2016 zum Ziel gesetzt, in ihre Lieferantenvereinbarungen
verbindliche Verhaltensgrundsätze für Lieferanten aufzunehmen und deren
Einhaltung im Rahmen der Lieferantenbewertung regelmässig zu überprüfen.
Zusätzlich berücksichtigt die SBB ökologische, soziale und Sicherheitsaspekte
bei der Erstellung jeder Warengruppenstrategie.
Entwicklung 2014.
Als einer der grössten Auftraggeber ist die SBB ein wichtiger Motor für die Schweizer
Wirtschaft. Als Einkäuferin vergab sie 2014 Aufträge in der Höhe von 5,0 Milliarden
Franken an Dritte (2013: CHF 5,2 Milliarden). Rund 16 000 Lieferanten führten diese
Aufträge aus.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 7
Verantwortungsvolle Lieferkette sicherstellen.
Die SBB als Auftraggeberin.
Mrd. CHF
Tiefbau, Gleisbau, Fahrleitungen,
Sicherungsanlagen
Rollmaterial inklusive Unterhalt
Allgemeine Dienstleistungen
Betriebsmaterial und -leistungen
Hochbau
IT und Telekom
Produktions-, Betriebs- und
Elektroanlagen
Nicht zugeordnet
0,0
Schweiz
0,5
1,0
1,5
2,0
Ausland
SBB Infrastruktur verwendet bereits seit Anfang 2014 eine Qualitätssicherungsver-
einbarung (QSV ) mit Dienstleistungslieferanten, welche bei den Ausschreibungen
publiziert und im Rahmen der Vertragsabschlüsse von den zugeschlagenen Lieferanten unterschrieben wird. Zudem wird aufgrund der Vorgaben in der QSV mit jedem
Zuschlagsempfänger ein Sicherheitsziel vereinbart. Die Prüfung der Erfüllung der Ziele
erfolgt jährlich bei der Lieferantenbewertung. Zusätzlich werden begleitenden Massnahmen wie der Sicherheitstag für Lieferanten durchgeführt.
In der Warengruppenstrategie wird in bereichsübergreifenden Teams die Grundlage für die Durchführung von Beschaffungsgeschäften gelegt. Dabei werden neben
Markt- und Technologietrends, Lieferantenportfolios und weiteren strategischen Aspekten auch Nachhaltigkeitsbelange untersucht. Die SBB hat bereits mehr die Hälfte
ihrer Warengruppen auf diese Art und Weise analysiert.
In den nächsten Jahren wird die warengruppen- und lieferantenspezifische
Vertiefung von Nachhaltigkeitsthemen verstärkt angegangen. Dabei engagieren sich
die SBB auch in internationalen Netzwerken, wie dem Internationalen Eisenbahnverband UIC .
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 8
Verantwortungsvolle Lieferkette sicherstellen.
Strenge Sozialstandards bei der Beschaffung von Berufskleidung.
Die SBB setzt bei ihren Textil-Beschaffungen wenn immer möglich nachhaltige
Rohstoffe ein, beispielsweise schadstofffreie Bio-Baumwolle für die SBB Jeans.
Seit 2007 ist die SBB zudem Mitglied der BSCI (Business Social Compliance
Initiative), deren Standards für soziale Nachhaltigkeit über die Anforderungen der
ILO -Kernarbeitsnormen hinausgehen. Diese strengeren Sozialstandards kommen bei der Beschaffung von Berufskleidern seit langem zur Anwendung. Nun
wird die Übernahme des Standards auf weitere Warengruppe geprüft. Zu diesem
Zweck wurde ein Pilot gestartet anhand dessen Ergebnissen eine weitergehende
Integration des Standards in die Beschaffung der SBB geprüft wird.
Umweltschonende Entsorgung.
G4–DMA
Über 100 000 Tonnen Wertstoffe, Rollmaterial, Abfall und Sonderabfall fallen bei der
SBB jedes Jahr an. Die Entsorgung und Wiederverwertung verwendeter Materialien ist
deshalb ein wichtiger Teil der ökologischen Verantwortung und hat bei der SBB hohe
Priorität. Nachhaltig mit Materialien umzugehen heisst für die SBB , Abfälle wo immer
möglich zu vermeiden oder zu reduzieren, Wertstoffe getrennt zu sammeln und wiederzuverwerten sowie den Restmüll umweltgerecht zu entsorgen.
Seit Anfang 2014 ist das «Kompetenzzentrum Entsorgung» operativ und übernimmt konzernweit die Verantwortung für die Entwicklung, Durchsetzung und Überwachung einer einheitlichen Abfallbewirtschaftung.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 9
Verantwortungsvolle Lieferkette sicherstellen.
Die SBB hat sich die Vermeidung von Abfällen durch einen bewussten und gezielten Ressourceneinsatz zum Ziel gesetzt, insbesondere durch den Einsatz von
stofflich wiederverwertbaren Materialien. Mit dem Aufbau eines konzernweiten
Wertstoff- und Entsorgungsmanagement und einer aktiven Bewirtschaftung von
Abfallkosten und Wertstofferlösen will sie die umwelt- und gesetzeskonforme
Entsorgung aller Abfälle sicherstellen.
Entwicklung 2014.
Im letzten Jahr hat die SBB die Verwertung ihrer Abfälle, Sonderabfälle, Wertstoffe und
Fahrzeuge zentralisiert und professionalisiert. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit von rund 70 externen Lieferanten auf acht Partnerfirmen reduziert. Damit können
Kosten reduziert und der Erlös aus Wertstoffen gesteigert sowie ein erster Schritt in
Richtung Kreislaufwirtschaft gemacht werden. Durch das Poolen, Recyclieren und Verkaufen von Kupfer ab dem Standort Dulliken konnte beispielsweise 300 000 Franken
Mehrerlös erwirtschaftet werden.
Um die Mitarbeitenden bei einer fach- und umweltgerechten Entsorgung zu
unterstützen, hat das Kompetenzzentrum Entsorgung im 2014 ein «Entsorgungshandbuch» publiziert. Dieses Nachschlagewerk enthält alle Informationen zum richtigen Umgang mit Abfall. Für rund 100 Abfallarten ist detailliert beschrieben, wie diese gesammelt, transportiert und entsorgt werden können. Zudem wurden alle Mitarbeitenden,
welche im Entsorgungsmanagement tätig sind, vor Ort geschult. Fortschritte konnten
dank einer Standardisierung der Prozesse auch bei der Datentransparenz der entsorgten Mengen erzielt werden.
G4–EN1
G4–EN23
Verbrauch umweltrelevanter Stoffe
2013
2014
∆%
Diesel
1 000 l
14 536
13 363
– 8,1
Heizöl
1 000 l
8576
8075
– 5,8
Schmierstoffe
t
711
704
– 1,0
Säuren, Laugen, Chemikalien
t
82
74
– 9,8
Farben, Lacke und Verdünner
t
112
105
– 6,3
Herbizide
t
1,9
2,2
13,6
2013
2014
∆%
Industrieabfälle
Entsorgungsmethode
Gleisaushub (Schotter, Kiessand)
Recycling
t
269 828
265 700
– 1,5
Deponie
t
64 742
68 450
5,7
Altmetall
Recycling
t
92 039
85 231
– 7,4
Holz
Verbrennung
t
15 207
17 273
13,6
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 10
Verantwortungsvolle Lieferkette sicherstellen.
G4–EN23
Sonderabfälle
Entsorgungsmethode
Stark belasteter Aushub)
Verbrennung
t
2013
2014
∆%
3 015
2 990
– 0,8
Schlämme
Deponie
t
385
312
– 18,8
Altöle, Altfette
Verbrennung
t
480
351
– 26,9
Batterien
Recycling
t
349
299
– 14,2
Kupferrecycling erfolgreich vereinheitlicht und zentralisiert.
Für Kupferabfälle führt die SBB im 2014 einen erfolgreichen Pilot am Standort
Dulliken durch. Das Kompetenzzentrum Entsorgung koordiniert und organisiert
die Bündelung der Kupferabfälle im Zentrallager, welche hauptsächlich von alten
Fahrdrähten stammen. Mitarbeiter von SBB Anyway, welche ihren Beruf aus
gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können, unterstützen im Zentrallager bei der Zerlegung und Demontage von Kleinteilen.
Durch das Poolen, Recyclieren und Verkaufen von Kupfer konnte 300 000
Franken Mehrerlös erwirtschaftet werden. Nach der erfolgreichen Implementierung des Kupferrecycling prüft die SBB eine Erweiterung auf Aluminium und
andere Metalle.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 11
Umweltvorteil stärken.
Hohe Energieeffizienz.
G4–DMA
Elektrische Energie spielt bei der SBB eine wichtige Rolle – sei es Bahnstrom, der
durch die Fahrleitungen fliesst und Züge antreibt, oder Haushaltsstrom, mit dem Bahnhöfe, Bürogebäude, Ladengeschäfte und die Bahninfrastruktur versorgt werden.
Ohne Strom fahren keine Züge und die Bahnhöfe bleiben dunkel. Das Angebot wird
in den kommenden Jahren weiter ausgebaut, und damit steigt auch der Energiebedarf trotz grosser Effizienzbemühungen weiter an.
Der Steigerung der Energieeffizienz kommt bei SBB eine Schlüsselrolle zu. Die
SBB hat dazu die Geschäftseinheit «Energiemanagement» aufgebaut, die sich ums
Energiesparen, das Reduzieren von Bahnstrom-Leistungsspitzen und die Förderung
neuer erneuerbarer Energien kümmert. Sie identifiziert und prüft Sparpotenziale und
steuert die konzernweite Umsetzung von Energiesparmassnahmen. Denn Energiesparen entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget – Energiesparen ist
wirtschaftlich. Dabei setzt die SBB bei drei Hebeln zur Optimierung an: Verhalten der
Mitarbeitenden, technische und betriebliche Massnahmen sowie Angebotsgestaltung.
Mit einem umfangreichen Massnahmenpaket plant die SBB , rund 20% des
prognostizierten Jahresverbrauchs von 2025 oder insgesamt 600 Gigawattstunden (GW h) einzusparen. Zudem sollen die Züge ab 2025 mit Strom
aus 100% erneuerbaren Energien fahren. Damit unterstützt die SBB den Bund
in seiner Energiestrategie 2050 und den darin verankerten Ausstieg aus der
Kernenergie und leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung
der Schweiz.
Entwicklung 2014.
G4–EN6
2014 hat die SBB ihr ambitioniertes Energiesparprogramm weiter umgesetzt. Die seit
2010 umgesetzten Energiesparmassnahmen konnten von 73, 3 GW h ( 2013) auf
119,4 GW h pro Jahr gesteigert werden. Die Gesamteinsparung entspricht dem durch-
schnittlichen Stromverbrauch von knapp 30 000 Haushalten.
Dank der erfolgreichen Einführung und Inbetriebnahme der «grünen Welle für
die Bahn» (Adaptive Lenkung der Züge) konnten die Energieeinsparungen im 2014
deutlich gesteigert werden. Grosse Fortschritte gab es auch im technischen Bereich.
So konnte im 2014 dank einer neuartigen Abstellung von Zügen tagsüber und in der
Nacht über 16 GW h Energie gespart werden.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 12
Umweltvorteil stärken.
G4–EN3
G4–EN5
Energieverbrauch
2013
2014
∆%
Bahnstrom
GW h
1 775
1 836
3,4
Diesel für Bahntraktion
GW h
115
103
– 10,4
Kraftstoffe (Nicht-Traktion)
GW h
30
30
– 0,2
Strom für Gebäude und Anlagen
GW h
235
239
1,8
Wärmeenergie für Gebäude
GW h
220
233
6,3
Total
GW h
2 374
2 441
2,8
2013
2014
∆%
Spezifischer Energieverbrauch des Personen- und Güterverkehrs*
Energieverbrauch pro pkm
Wh/pkm
76,8
75,5
– 1,6
Energieverbrauch pro ntkm
Wh/ntkm
58,1
55,5
– 4,3
*Die ausgewiesen Werte beinhalten die Endenergieverbräuche für Traktion und Rangieren.
Viele der Hunderten von Einzelmassnahmen im technischen Bereich stecken noch
in der Entwicklung oder haben vor Kurzem die Umsetzungsphase erreicht. Zudem
gewinnt der Hebel «Verhalten» immer mehr an Bedeutung: mit der Verankerung
von Energieeffizienz im Tun und Handeln aller Mitarbeitenden soll diese Teil der
täglichen Arbeit werden. Der wichtigste Hebel für die Zukunft sind Optimierungen
in der Angebotsgestaltung, diese werden ab 2015 vertieft bearbeitet und weiterentwickelt.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 13
Umweltvorteil stärken.
Mit adaptiver Lenkung der Züge Energie sparen.
Lokführer können den Energieverbrauch durch eine energiesparende Fahrweise
stark reduzieren. Dabei spielt die adaptive Lenkung (ADL ) eine wichtige Rolle.
Diese ausgeklügelte Technik übermittelt Lokführern Geschwindigkeitsempfehlungen direkt in den Führerstand: ADL stellt damit eine direkte Verbindung her
zwischen Lokführern und den Betriebszentralen für die netzweite Steuerung des
Verkehrs. Das erleichtert eine vorausschauende Fahrweise und verringert unnötige Halte vor roten Signalen sowie übermässiges Abbremsen. Dank dieser
«Grünen Welle» werden die Brems- und Anfahrsequenzen reduziert sowie
die Fahrplanstabilität und der Energieverbrauch markant verbessert: Die adaptive
Lenkung der Züge spart jährlich 71,9 GW h.
G4–EN6
Aktiver Klimaschutz.
G4–DMA
Der Klimawandel ist eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit. Als grösster
Mobilitäts- und Transportdienstleister ist sich die SBB ihrer Verantwortung bewusst:
Bereits heute deckt sie rund 90% ihres Bahnstrombedarfs mit klimafreundlicher
Wasserkraft. Die grössten Hebel zur CO 2 -Senkung liegen deshalb nicht beim Bahnbetrieb, sondern bei den Gebäuden sowie beim Treibstoffverbrauch von Strassenund Rangierfahrzeugen.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 14
Umweltvorteil stärken.
Bei der SBB liegt die strategische Verantwortung im Bereich des Klimaschutzes beim
Nachhaltigkeitsteam des Konzerns. Die operative Umsetzung der Massnahmen erfolgt
in den Divisionen.
Die SBB ruht sich nicht auf diesem Umweltvorsprung aus, sondern reduziert
ihren CO 2 -Ausstoss kontinuierlich. Im aktuellen Klimaprogramm hat sie sich zum
Ziel gesetzt, ihre CO 2 -Emissionen bis 2020 um 30% gegenüber 1990 zu senken.
Zudem wird sie den Bahnstrom spätestens im Jahre 2025 zu 100% aus erneuerbaren Quellen beziehen. Beim 50 Hz Strom für die Bahnhöfe, Bürogebäude
und Anlagen wird die SBB bereits ab 2019 vollständig auf erneuerbare Energien
setzen.
G4–EN19
Entwicklung 2014.
Mit einer Reduktion der CO 2 -Emissionen um 26 377 t CO 2 seit 2009 hat die SBB im
Jahr 2014 ihre Emissionen gegenüber 1990 um 37% gesenkt und somit das strategische Ziel übertroffen. Der gesamte CO 2 -Ausstoss beträgt rund 116 000 Tonnen jährlich – hauptsächlich verursacht durch Gebäudeheizungen und den Dieselverbrauch
für Rangier- und Transporttätigkeiten sowie für den Betrieb- und Unterhalt der Infrastruktur.
Klimafreundliche SBB – dank Wasserkraft.
Anteile am Energieverbrauch
Anteile an den CO 2 -Emissionen
Bahnstrom
Diesel für Bahntraktion
Kraftstoff (Nicht-Traktion)
Strom für Gebäude und Anlagen
Wärmeenergie für Gebäude
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 15
Umweltvorteil stärken.
G4–EN15
2013
2014
∆%
t
6655
7 673
15,3
CO 2 Emissionen inkl. Vorkette*
G4–EN16
G4–EN17
Bahnstrom
Diesel für Bahntraktion
t
36 234
32 480
– 10,4
Kraftstoffe (Nicht-Traktion)
t
9615
9588
– 0,3
Strom für Gebäude und Anlagen
t
25 097
13 006
– 48,2
Wärmeenergie für Gebäude
t
54 720
53 444
– 2,3
Total
t
132 321
116 191
– 12,2
*Die Treibhausgasbilanz 2014 umfasst die direkten und indirekten CO 2 e-Emissionen aller Energieverbräuche der SBB .
Ab 2015 wird die Treibhausgasbilanz gemäss ISO 14064 ausgewiesen.
Spezifische CO 2 Emissionen des Personen- und Güterverkehrs*
G4–EN18
2013
2014
∆%
CO 2 Emissionen pro pkm
g CO 2e/pkm
0,35
0,38
6,5
CO 2 Emissionen pro ntkm
g CO 2e/ntkm
2,23
1,71
– 23,3
*Die ausgewiesen Werte beinhalten die direkten und indirekten Emissionen des Energieverbrauchs für Traktion
und Rangieren.
G4–EN20
2013
2014
∆%
kg ODP
0,83
0,83
0,0
NO x
t
447,86
410,42
– 8,4
SO x
t
16,51
15,52
– 6,0
Weitere Luftschadstoffe*
G4–EN21
Ozonabbauende Stoffe
*D ie ausgewiesenen Werte beinhalten die direkten Emissionen des Energieverbrauches. Berechnet wurden sie mit
den Standard-Emissionsfaktoren des BAFU .
Die SBB fokussiert ihre Klimaschutzmassnahmen auch im Jahr 2014 auf Gebäude
und Anlagen sowie auf die Beschaffung von Hybridlokomotiven und auf eine effiziente
Fahrweise. SBB Immobilien setzt bei Neubauten und Sanierungen auf Massnahmen,
welche die Energieeffizienz deutlich steigern und somit den CO 2 -Ausstoss reduzieren.
Wo immer ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll, kommen erneuerbare Energien zum Einsatz, so auch bei den neuen Wohn- und Geschäftshäusern des Baufeld
E der Europaallee und des Letzibach Areal C. Beide Neubauten werden im Minergie-Eco-Standard erstellt und im Rahmen eines Energie-Contractings mit Fernwärme
und -kälte des Elektrizitätswerks Zürich (EWZ ) versorgt.
Die SBB verfügt mit dem Klimafonds über ein Instrument, um innovative Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsprojekte zu unterstützen und zu fördern. Dank des
Klimafonds wurde 2014 beispielsweise am Bahnhof Zug die Wirksamkeit eines neues
Heizsteuerungsgerät getestet. Zudem konnte die – durch den Klimafonds finanzierte –
PVA Anlage in Zürich Herden in Betrieb genommen werden.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 16
Umweltvorteil stärken.
Im Jahr 2015 aktualisiert die SBB ihre Klimastrategie und setzt sich ein neues strategisches Ziel. Zusätzlich zu direkten Emissionen im Betrieb sollen zukünftig auch
indirekte Emissionen aus der Versorgungskette (Lieferanten, Auftragnehmer) sowie
Emissionen durch die Produktnutzung strategisch adressiert werden.
Strategischer Entscheid zum 50 Hertz Strom.
Die SBB verbraucht neben dem 16.7 Hz Bahnstrom (1836 GW h) auch grosse
Mengen an 50 Hz Strom aus dem Schweizer Stromnetz (239 GW h) für den
Betrieb der Bahnhöfe, Bürogebäude und Anlagen. Die SBB hat 2014 beschlossen,
bis 2019 vollständig auf 50 Hz Strom aus erneuerbarer Energie umzusteigen.
Damit wird sie ihre CO 2 -Emissionen um über 20 000 Tonnen reduzieren - dies
trotz zunehmenden Stromverbrauchs u.a. für den Betrieb des neuen Gotthard
Basistunnels ab 2016. Dieser Entscheid knüpft an die bestehende Energiestrategie der SBB an, den Bahnstrom bis spätestens 2025 auf 100% erneuerbare Energie umzustellen.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 17
Umweltvorteil stärken.
Effektiver Lärmschutz.
Neben zahlreichen Vorteilen in Bezug auf die Umwelt ist der Bahnbetrieb auch mit
einigen negativen Auswirkungen verbunden – eine davon ist Lärm. Die SBB unternimmt
grosse Anstrengungen, um die Anwohner vor übermässigem Bahnlärm zu schützen.
Dank eines umfassenden Lärmsanierungsprogramms ist die SBB seit 15 Jahren
europaweit Vorreiter beim Schutz der Bevölkerung vor Bahnlärm. Zudem arbeitet
sie intensiv an weiterführenden Verbesserungen im Bahn- und Rangierbetrieb sowie
bei abgestellten Zügen und Baulärm.
Im Rahmen des FinöV-Projektes «Lärmsanierung der Eisenbahnen» hat der Bund
ein für die SBB verbindliches Ziel festgelegt: Bei Abschluss aller Massnahmen
bis 2015 sollen 2 /3 der betroffenen Personen vor übermässigem Eisenbahnlärm
geschützt werden. Zudem möchte die SBB bei Anwohnern mit einer aktiven
Baustellenkommunikation Akzeptanz für vorübergehenden Baulärm schaffen.
Entwicklung 2014.
Wenn immer möglich bekämpft die SBB den Lärm direkt an der Emissionsquelle.
So hat sie mit Unterstützung des Bundes bis heute sämtliche Personenwagen und
rund 6 300 Güterwagen lärmsaniert, d.h. mit sogenannten K-Bremssohlen aus
Verbundstoffen ausgerüstet.
Bis heute konnten mit den durch das BAV verfügten Massnahmen bei der Rollmaterialsanierung und der Infrastruktur 147 000 der betroffenen 229 000 Personen
(Stand Ende 2014) vor übermässigem Eisenbahnlärm geschützt werden. Zudem geht
das BAV davon aus, dass bis Ende 2015 rund 80 000 Schallschutzfenster installiert
sein werden. Nebst den baulichen Massnahmen wird die Lärmsanierung auch bei den
privaten Güterwagen umgesetzt.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 18
Umweltvorteil stärken.
SBB als Vorreiterin im Lärmschutz.
in %
in km
100
96,9
400
332
91,8
75
300
50
200
25
100
2010
2011
2012
2013
2014
Länge der Lärmschutzwände in (km)
Anteil der lärmarmen Reisezugwagen am Bestand SBB (%)
Anteil der lärmarmen Güterwagen am Bestand SBB (%)
Auf den wichtigen Transitstrecken verkehren allerdings rund 50% ausländische Güterwagen mit alten und lauten Bremssystemen. Zusammen mit der UIC macht sich die
SBB deshalb für die Sanierung ausländischer Güterwaggons stark. Das revidierte Lärmsanierungsgesetz sieht vor, dass bis 2020 keine lauten Güterwagen mehr auf dem
Schweizer Bahnnetz verkehren dürfen. Weiter werden lärmmindernde Massnahmen an
der Schiene ermöglicht und Mittel für die Innovationsförderung bereitgestellt. All diese
Massnahmen führen zur weiteren Senkung des Fahrlärms.
In den grossen Rangierbahnhöfen von Lausanne, Muttenz und dem Rangierbahnhof Limmattal haben sich die erneuerten und revidierten Balkengleisbremsen
als leisere Bremstechnik gegenüber früher bestätigt. Beim lästigen Kurvenkreischen
sind für den Bahnhof Lausanne Triage Schienenschmieranlagen geplant worden.
Lärmschutzwände im Rahmen des FinöV-Programmes sind für die gesamte Gemeinde
Chiasso erstellt worden und schützen damit neben dem Fahrlärm auch vor übermässigem Rangierlärm.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 19
Umweltvorteil stärken.
Proaktive Informationspolitik bei vorübergehendem Baulärm.
Die SBB wird zukünftig im Vorfeld von Baustellen, welche Auswirkungen auf
die Kunden und Anwohner haben, vermehrt proaktiv kommunizieren. Bei grossen
Baustellen werden künftig Kantone, Gemeinden und öV-Partner mittels der
SBB -Webseite mit grundlegenden Informationen beliefert, welche die Gemeinden für ihre Webseiten und Newsletter verwenden können. Ausserdem prüft
die SBB die bestehenden Kommunikationskanäle mit zusätzlichen Optionen zu
ergänzen (z.B. mit Push-Meldungen via SBB Mobile App), um Kunden auf bevorstehende Fahrplaneinschränkungen vorzubereiten und Anwohner betreffend
Baulärm zu orientieren.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 20
Verantwortungsvolle
Arbeitgeberin sein.
Attraktive & wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen.
G4–10
G4–11
G4–DMA
2014 arbeiteten 32 730 Mitarbeitende bei der SBB . Damit ist die SBB nicht nur die
grösste Reise- und Transportfirma, sondern auch eine der grössten Arbeitgeberinnen
in der Schweiz.
Entwicklung und Frauenanteil.
Vollzeitbeschäftigte
% MA
Tsd. FTE
40
40
30
30
20
20
10
10
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Personenverkehr
Güterverkehr
Konzernbereiche
Immobilien
Infrastruktur
Frauenanteil in % der Mitarbeitenden
Das Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis wird im Gesamtarbeitsvertrag (GAV ) geregelt,
welchem aktuell 95.4% der Beschäftigten unterstellt sind.
Personalbestand nach Arbeitsvertrag*
2013
2014
∆%
GAV
FTE
25 707
26 186
1,9
OR
FTE
1 233
1 237
0,3
*Kennzahlen gelten für das SBB Stammhaus ohne Tochtergesellschaften
Zufriedene Mitarbeitende sind motiviert, leisten mehr und verbessern das Arbeitgeberimage – und ein positives Image auf dem Arbeitsmarkt motiviert gut qualifizierte Stellensuchende zum Einstieg bei der SBB . Dies ist für die SBB sehr wichtig, denn sie wird
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 21
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin sein.
in den nächsten Jahren in fast allen Funktionen Personal rekrutieren. Pro Jahr stellt
sie durchschnittlich 2 000 Mitarbeitende neu ein. So kompensiert sie in erster Linie die
Austritte, die bei der SBB mit rund 6% aber eher tief sind. 5% der neu eingestellten
Mitarbeitenden sind älter als fünfzig. Zunehmend wirkt sich jedoch die demografische
Entwicklung in Form von Pensionierungen aus.
Die SBB ist Arbeitgeberin 1. Klasse: Sie gehört bereits heute zu den beliebtesten
Arbeitgeberinnen. Um auch in Zukunft gut qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen,
steigert die SBB ihre Attraktivität mit wettbewerbsfähigen Anstellungsbedingungen. Die SBB investiert gezielt in Aus- und Weiterbildungen und bietet zeitgemässe Arbeitsmodelle und -plätze an.
Entwicklung 2014.
G4–11
Neben einem attraktiven GAV mit wettbewerbsfähigen Löhnen und flexiblen Arbeitszeitmodellen fördert die SBB die Vielfalt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Im Jahr 2014 wurde eine neue Diversity-Strategie verabschiedet, welche den Fokus auf
die Dimensionen Geschlecht», «Sprache» und «Alter/Generationen» legt. Als familienfreundliches Unternehmen engagiert sich die SBB zudem mit Beratung und Vermittlung von Kitaplätzen und Tageseltern. Die finanzielle Beteiligung an den familienexternen Betreuungskosten wurde 2014 erhöht.
Seit April 2014 gibt es die neu aufgebaute Organisationseinheit «Bildung SBB ».
Als erstes grosses Projekt hat die neue Organisation den Prozess der Nachfolgeregelung durch eine konzernweite IT -Lösung vereinheitlicht und vereinfacht. Mit dem
Nachfolgemanagement der SBB werden die Entwicklung und das Potenzial der Mitarbeitenden eruiert, um sie gezielt zu fördern und Nachfolgen zu sichern. Damit hat die
Bildung SBB die Voraussetzung geschaffen, das divisions- und konzernübergreifende
Nachfolgemanagement nachhaltig zu stärken.
Die Personalumfrage 2014 zeigt, dass sich das Engagement der SBB auszahlt:
Die SBB Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zufriedener mit ihrer Arbeit als vor
zwei Jahren. Im Vergleich zu 2012 ist die Zufriedenheit um vier Punkte gestiegen und
liegt nun bei 66 von 100 Punkten – dem höchsten seit 2000 gemessen Wert. Ebenso
hat sich die Personalmotivation verbessert sowie das Vertrauen in die obersten Führungsgremien.
Für 2015 –2018 wurde ein neuer GAV ausgearbeitet, welcher die Position der
SBB als attraktive Arbeitgeberin weiter stärkt. Zum Beispiel hält die SBB am «contrat
social» fest und verzichtet grundsätzlich weiterhin auf Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen. Die «Lohngarantie 2011» wird gebunden an die Laufzeit des GAV
weitergeführt und die Sonntagszulagen werden vereinheitlicht und verbessert. Darüber
hinaus profitieren die Mitarbeitenden künftig von einem längeren Vaterschafts- und
Adoptionsurlaub. Er beträgt neu zehn statt wie bisher fünf Tage. Zudem wird der Mutterschaftsurlaub von vier Monaten auf 18 Wochen erhöht.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 22
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin sein.
SBB zahlt Frauen und Männern gleiche Löhne.
Im Rahmen des nationalen Lohngleichheitsdialogs für die Lohngleichheit zwischen
Mann und Frau hat die SBB ihr Lohnsystem überprüft: Die Lohngleichheit von
Mann und Frau ist bestätigt. Die SBB zahlt als attraktive Arbeitgeberin gerechte
Löhne und schafft damit Transparenz und Vertrauen. Die Löhne von Mann
und Frau zeigen lediglich eine Differenz von 0,3%, was weit unter der tolerierten
Schwelle von 5% liegt. Die SBB führt nun eine jährliche Überprüfung durch.
G4–LA13
G4–DMA
Gesunde & leistungsfähige Mitarbeitende.
Die SBB ist sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und fördert die Gesundheit und
die Arbeitsmarktfähigkeit ihrer Mitarbeitenden. Sie nimmt im betrieblichen Gesundheitsmanagement eine Pionierrolle ein: Als eines der ersten Schweizer Unternehmen
hat sie 2010 eine umfassende Gesundheitsstrategie entwickelt und eingeführt. Diese
Strategie bildet den Rahmen für ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement, das nicht
nur das Verhalten der Mitarbeitenden einbezieht, sondern auch stark an den Verhältnissen und Prozessen im Unternehmen ansetzt.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 23
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin sein.
Die SBB stärkt und fördert die Gesundheitskompetenz der Mitarbeitenden und
schafft ein gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld. Zudem entwickelt und
nutzt sie die Arbeitsfähigkeit von älteren sowie gesundheitlich eingeschränkten
Mitarbeitenden gezielt. Für das Jahr 2014 hat sich die SBB zum Ziel gesetzt,
die gesundheitsbedingten Fehltage zu stabilisieren – dies aufgrund der anspruchsvollen demographischen Entwicklung des Personals.
G4–LA6
G4–LA7
Entwicklung 2014.
Der Anteil älterer Mitarbeitenden nimmt stetig zu und ältere Mitarbeitende weisen ein
stark erhöhtes Risiko zur Langzeiterkrankung auf. Mit den Massnahmen der Gesundheitsstrategie kann die SBB jährlich rund 40 Millionen CHF Kosten im Zusammenhang
mit Krankheit und Unfall verhindern. Durch weitere positive Auswirkungen zum Beispiel
auf Produktivitätsverluste, Rekrutierungs- und Stellvertretungskosten erzielt sie über
ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement eine jährliche Kostenverhinderung von rund
2% des Personalaufwandes.
2014 betreute die SBB 1399 Mitarbeitende mit langen unfall- oder krankheitsbedingten Abwesenheiten. In 52% der abgeschlossenen Betreuungen konnten
die betroffenen Mitarbeitenden wieder in ihre angestammte Funktion zurückkehren;
19% fanden intern oder extern eine neue Tätigkeit, teils mit Umschulungen. Die
Reintegrationsquote liegt damit bei 71%. 90 über 50 -jährige gesundheitlich eingeschränkte Mitarbeitende fanden eine Beschäftigung in Nischenarbeitsplätzen bei
«SBB Anyway», einer Organisation innerhalb der SBB , die sich seit 2003 erfolgreich
der Reintegration von Betroffenen widmet. Zusätzlich arbeiteten 60 Mitarbeitende
mit gesundheitlichen Einschränkungen auf individuell gebildeten Integrationsstellen
in den Divisionen und Konzernbereichen.
Entwicklung Anzahl Berufsunfälle.
Berufsunfälle
Anzahl/100 MA
10
8
6
4
2
04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 24
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin sein.
Flexible Arbeits- und Lebensgestaltung dank neuer Zukunftsmodelle.
Im Rahmen des neuen GAV 2015 -2018 vollzieht die SBB einen Quantensprung
mit der Einführung eines Modells der Lebensarbeitszeit und drei neuen Pensionierungsmodellen:
–– Lebensarbeitszeitmodell mit freiwilligen Anspar- und Bezugsmöglichkeiten für alle Mitarbeitenden (Flexa)
–– Modell «reduziert länger arbeiten» (Activa)
–– Vorruhestandsmodelle für besonders belastete Berufsgruppen
und/oder tiefem Lohnniveau (Valida und Priora)
Damit können die SBB Mitarbeitenden ihren beruflichen und privaten Alltag
während der Erwerbstätigkeit und auch darüber hinaus flexibler und individueller
gestalten. Diese Palette an bedürfnisorientierten Modellen ist in der Schweiz
einzigartig und bietet eine personalpolitisch und ökonomisch sinnvolle Lösung
für drängende Herausforderungen (z. B. demographische Entwicklung, Fachkräfteknappheit, Wertewandel)
G4–LA7
Hohe Arbeits-& Betriebssicherheit.
G4–14
G4–DMA
Sicherheit – das heisst unfallfreier Eisenbahnverkehr und Unversehrtheit der Kunden,
Mitarbeitenden und Dritten – ist für die SBB ein zentrales Anliegen. Die Sicherheit gehört zu den drei Topzielen; die Konzernleitung befasst sich im Rahmen eines Standardtraktandums in jeder Sitzung mit der Sicherheit, und die Sicherheitsabteilung ist direkt
dem CEO unterstellt.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 25
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin sein.
Damit das Thema Sicherheit auch im Alltag aller Mitarbeitenden Beachtung findet,
unternimmt die SBB sehr viel für eine hohe Sicherheitskultur – mit dem Bewusstsein,
dass Sicherheit jeden Tag immer wieder neu geschaffen werden muss. Ein über
Jahre stetig weiterentwickeltes Sicherheitsmanagementsystem unterstützt dieses
Bestreben nachhaltig.
Die aktuelle Sicherheitsstrategie der SBB zeigt auf, wie das bereits über Jahre
hohe Sicherheitsniveau weiter verbessert werden kann. Die SBB will die ausgezeichnete Sicherheitskultur weiter entwickeln, die Einhaltung aller Sicherheitsregeln gewährleisten und dabei das Potenzial der Technik und Innovationen zur
Steigerung der Sicherheit nutzen.
G4–LA8
G4–PR1
Entwicklung 2014.
Die Gesamtheit der gemessenen Sicherheitsindikatoren zeigen, dass sich die konstanten Anstrengungen zugunsten der Sicherheit bei der SBB bewähren. 2014 ereigneten sich nur zwei Zugunfälle (Entgleisungen und Zusammenstösse) mit mittlerem
oder grossem Ausmasspotenzial. Auch weitere Sicherheitsindikatoren wie Signalfälle
oder Berufsunfälle haben sich im Vergleich zu den Vorjahren verbessert. So haben
sich die durch die SBB verursachten Signalfälle von 69 im Vorjahr auf 66 im Jahr 2014
reduziert.
Entwicklung Eisenbahnbetriebsunfälle.
Anzahl
Anzahl/Mio. Trkm
40
0,4
30
0,3
20
0,2
10
0,1
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Entgleisungen
Unfälle an Bahnübergängen
Zusammenstösse mit
Beteiligung von Zugfahrten
Unfälle von Reisenden oder
Dritten im Zugang zur Bahn
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
2014
Zusammenstösse mit
Beteiligung von Zugfahrten pro
Million Trassenkilometer
S 26
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin sein.
Die SBB konnte das gute Sicherheitsniveau 2014 dank verschiedenen Massnahmen
erhöhen. So beschleunigte sie beispielsweise die Ausrüstung der Zugsicherung mit
450 zusätzlichen Signalen. Auch bei der Modernisierung von Anlagen und der Baustellensicherheit konnten Fortschritte erzielt werden. Neben den technischen Aspekten
legte die SBB 2014 einen Fokus auf die Weiterentwicklung der Sicherheitskultur und
auf die Förderung des Risikobewusstseins.
Intensive Mitarbeitersensibilisierung mit Sicherheitswerkstätten.
G4–LA8
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
Sicherheit ist für die SBB der oberste Anspruch. Damit dieser jederzeit und
überall erfüllt werden kann, schult das Unternehmen alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter vom CEO bis zum Rangierarbeiter in spezifischen Sicherheitswerkstätten. Geprägt durch die Unfallserie im 2013 wurde die Schulung des Risikobewusstseins in diesem Jahr zum Schwerpunktthema der unternehmensweit
durchgeführten Sicherheitswerkstätten gemacht.
S 27
Zugang zur Mobilität
einfach gestalten.
Kombinierte Mobilität.
Mobil zu sein bleibt in Zukunft nicht nur ein alltagspraktisches Erfordernis, sondern
der Garant für Lebensqualität, wirtschaftliches Wachstum, persönliche Freiheit, Selbstverwirklichung und hohen Freizeitwert.
Um ans Ziel zu kommen, wechseln Menschen immer häufiger das Verkehrsmittel und wählen je nach Situation und Bedürfnis für sich die bestmögliche Mobilitätsvariante: mal das Auto, mal den Zug oder den Bus, mal das Velo oder zu Fuss - oder
das eine mit dem anderen kombiniert. Künftig werden der Individual- und der öffentliche Verkehr zunehmend zu einem «öffentlichen Individualverkehr» verschmelzen.
Deshalb ist eine enge und gut abgestimmte Verknüpfung zwischen öffentlichem Verkehr
und Individualverkehr für die Attraktivität der Bahn zentral.
Der SBB Personenverkehr positioniert sich als Rückgrat der schweizerischen
Tür-zu-Tür Mobilität. Der Fokus liegt allerdings weiter beim Kerngeschäft.
Entlang der Reisekette bedeutet dies im Bereich der Reiseinformation und der
Buchung die Verfolgung einer Integratoren-Rolle. In den Dimensionen Mobilitätsträger und Services wird eine Enabler-Rolle angestrebt.
Konkret stellt die SBB sicher, dass die Bahnhöfe über attraktive und
nutzenstiftende Angebote im Bereich der Anschlussmobilität verfügen und diese
zusammen mit kompetenten Partnern zielgerichtet weiterentwickelt werden,
so dass Kundinnen und Kunden ihre Mobilitätskette von Tür-zu-Tür situativ und
individuell gestalten können.
Entwicklung 2014.
Die SBB arbeitet bei der gemeinschaftlichen Nutzung von Autos (Carsharing) mit
Mobility und bei derjenigen von Velos (Bikesharing) mit Publibike zusammen und
erstellt an ihren Bahnhöfen laufend neue P+Rail-Anlagen und Zweiradabstellplätze.
2014 wurden auf der ersten Meile an 7 Bahnhöfen 240 P+Rail-Parkplätze neu gebaut
und 160 saniert. In enger Zusammenarbeit wurden mit den Standortgemeinden von
19 Bahnhöfen 2600 Zweiradabstellplätze neu gebaut bzw. saniert.
Seit Mitte September 2014 bietet die SBB die «SBB P+Rail-App» an, mit der
Kundinnen und Kunden ihren Parkplatz via Smartphone tageweise bezahlen und verlängern können. Die Anwendung wird Schweiz weit schrittweise eingeführt.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 28
Zugang zur Mobilität einfach gestalten.
Für 2015 ist geplant, rund 2700 Zweiradabstellplätze und 670 P+Rail-Parkplätze
neu zu bauen oder zu sanieren. Neue Chancen und Potenziale werden sich auch im
Zusammenhang mit der Einführung des SwissPass mit seinen Kundenmehrwerten
ergeben. Der SwissPass gilt als Schlüssel für die kombinierte Mobilität. Ab Einführung
im 2015 werden die Autos von Mobility Carsharing und die Velos und E-Bikes von
PubliBike mit dem SwissPass zugänglich.
Erstes stations-ungebundenes Carsharing-Angebot lanciert.
Zusammen mit der Mobility Genossenschaft und weiteren Partnern beteiligt sich
die SBB bei «Catch a Car», dem ersten stations-ungebundenen CarsharingAngebot der Schweiz. Seit August 2014 sind in Basel-Stadt 100 Catch-Cars
unterwegs. Deren Nutzung ist einfach: online bzw. mobile orten, von A nach B
fahren und minutenweise bezahlen. «Catch a Car» ist in Basel als Pilotprojekt
ausgelegt und zielt speziell auf die Bedürfnisse der urbanen Bevölkerung ab.
Während zwei Jahren wird das Angebot optimiert und die Effekte auf den innerstädtischen Verkehr dank wissenschaftlicher Begleitung festgehalten. Danach
soll «Catch a Car» auch anderen Städten offen stehen.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 29
Zugang zur Mobilität einfach gestalten.
Barrierefreier Bahnzugang.
In Übereinstimmung mit dem Behinderten-Gleichstellungsgesetzes (BehiG) aus dem
Jahr 2004 gewährleistet die SBB Reisenden mit Behinderung die Möglichkeit, sich
autonom mit der Bahn fortzubewegen. Sie nimmt dazu schrittweise Anpassungen beim
Rollmaterial, bei der Infrastruktur und bei der Fahrgastinformation vor.
Es ist das Ziel der SBB , dass Personen mit eingeschränkter Mobilität, die sich
im öffentlichen Raum selbstständig zurechtfinden können, alle Dienstleistungen
der SBB autonom und diskriminierungsfrei nutzen können.
Entwicklung 2014.
Die SBB erleichtert Menschen den Zugang zu Mobilität, indem sie potenziellen Hürden
durch körperliche Behinderung und fehlende Kompetenz entgegenwirkt. Bis heute ist
rund die Hälfte aller SBB Bahnhöfe behindertenkonform umgebaut.
Bahnzugang*
2013
2014
∆%
Bahnhöfe und Haltestellen
792
794
0,3
davon mit behindertengerechtem Bahnzugang
401
432
7,7
*inklusive Tochtergesellschaften
Für die mit der Umsetzung des BehiG und dem Bahnzugang verbundenen Aus- und
Umbauarbeiten müsse gemäss einem externen Gutachten bis 2040 schätzungsweise
6,7 bis 10, 7 Milliarden CHF investiert werden. In einem spezifischen Programm wird
nun bis Ende 2016 unter Berücksichtigung der Verhältnismässigkeit die geeignetste
Lösung für den Barrierefreien Zugang der betroffenen Bahnhöfe definiert.
Neue Bahnhöfe werden von Beginn weg behindertenkonform gebaut. So konnten
im 2014 der neue Bahnhofsteil Löwenstrasse in Zürich HB, der neue Bahnhof Stabio
und die Haltestelle Fribourg/Freiburg Poya in Betrieb genommen werden.
Beim Rollmaterial hat die SBB im vergangenen Jahr 29 neue Triebzüge bei Stadler
Rail bestellt, welche Reisenden mit eingeschränkter Mobilität mehr Komfort bieten.
Jede Zugskomposition weist je zwei rollstuhlgängige Toiletten sowie Durchgänge
zwischen der 1. und 2. Klasse und dem Speisewagen auf. Bei den bestehenden nicht
behindertenkonformen Altfahrzeugen wird 2015 in einem Projekt geprüft, wie die Barrieren mit technischen Massnahmen entfernt werden können.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 30
Zugang zur Mobilität einfach gestalten.
Seit Dezember 2014 bietet die SBB den Kunden über eine Gratisnummer telefonische
Unterstützung beim Lösen eines Billets am Automaten an. Dieser Service funktioniert
rund um die Uhr und ermöglicht beispielsweise auch sehbehinderten Personen, den
Automaten zu nutzen. Bis Ende 2015 werden alle SBB Billettautomaten die gesetzlichen
Vorgaben erfüllen und dank taktilen Schildern und via Helpline für alle bedienbar sein.
Offener Dialog im Behindertenbeirat.
Seit zwei Jahren arbeitet die SBB im Behindertenbeirat mit Vertretern der wichtigsten Behindertenorganisationen zusammen. Direkt die Anliegen der Betroffenen aufnehmen und nach Möglichkeit umsetzen, das ist der Grundgedanke des
Behindertenbeirats SBB . Damit kommen beispielsweise Vorschläge für neue
Schalteranlagen direkt von den Betroffenen in die Projektorganisationen. Der Rat
ist divisionsübergreifend tätig. Der Austausch findet an fünf regulären Jahressitzungen statt.
Sicheres Bahnumfeld.
G4–DMA
Die gesellschaftlichen Entwicklungen wie das Ausgeh- und Trinkverhalten, die Gruppendynamik unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie die bestehende
Gewaltbereitschaft beeinflussen massgeblich die Lageentwicklung im öffentlichen
Raum. Dies überträgt sich in Züge und Bahnhöfe. Von Delikten wie Gewalt und Vandalismus wird auch die SBB nicht verschont. Für die Sicherheit der Kundschaft und des
Personals in den Bahnhöfen und Zügen sorgt die SBB Transportpolizei in enger
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 31
Zugang zur Mobilität einfach gestalten.
Zusammenarbeit mit allen internen und externen Partnern. Die Entwicklung der SecurityLage wird laufend durch die Öffentliche Sicherheit beobachtet, analysiert und, wo
nötig, werden Massnahmen eingeleitet. Zum sicheren Bahnumfeld gehören neben der
Security auch Massnahmen zur Unfallprävention (Safety).
Die SBB investiert seit Jahren beträchtliche Mittel, dass sich die Kundinnen
und Kunden in den Zügen und Bahnhöfen sicher fühlen können. Ziel ist auch
der Schutz der Mitarbeitenden der SBB , des Rollmaterials, der Anlagen und
Immobilien vor strafbaren Handlungen sowie die Unfallprävention.
G4–PR1
G4–LA8
Entwicklung 2014.
Die Security-Lage war im Jahr 2014 stabil. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Ereigniszahlen entgegen den gesellschaftlichen Entwicklungen gesamthaft um 14% abgenommen. Die unsichere sicherheitspolitische Weltlage beeinflusste jedoch das subjektive Sicherheitsempfinden der Kundschaft negativ.
Die Ereigniszahlen bei den Aggressionen (Belästigungen, Drohungen, Tätlichkeiten) gegen das Personal waren im Jahr 2014 gegenüber 2013 leicht rückläufig. Bei
den Tätlichkeiten gegen das Personal ist nach wie vor das Zugpersonal am stärksten
betroffen, obwohl im Jahr 2014 erneut ein leichter Rückgang der Fälle zu verzeichnen war. Die meisten Vorfälle von Tätlichkeiten gegen das Zugpersonal ergeben sich
aus den Diskussionen mit Reisenden ohne gültigen Fahrausweis und Tätlichkeiten
ausgelöst von renitenten Reisenden.
Tätlichkeiten
2013
2014
∆%
Tätlichkeiten gegen das Personal
221
194
– 12,2
davon gegen das Zugpersonal
191
159
– 16,8
Die Gesamtkonzeption Security mit den getroffenen Massnahmen zeigte die gewünschte Wirkung. Beispielweise wurde die Patrouillentätigkeit in Genf aufgrund einer
Zunahme von Kupferdiebstählen verstärkt. Zudem wirkt sich die integrale Einsatzsteuerung der Transportpolizei positiv auf die Verteilung der internen und externen
Sicherheitskräfte aus. Des Weiteren informiert die SBB Kinder und Jugendliche
im Schul- und Erlebniszug über Gefahren im Bahnzugang und den sicheren Umgang
mit der Bahn. Das Personal spricht Kunden, die sich Risiken aussetzen, gezielt an
und verteilt den Flyer «Mit Sicherheit ankommen».
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 32
Zugang zur Mobilität einfach gestalten.
Die Gesamtkonzeption Security wird stetig an die laufenden Entwicklungen angepasst.
Das Lagecontrolling, die Securityzirkel und das Gewaltpräventionsprogramm RailFair
werden weiter entwickelt, die Interventionsfähigkeit der SBB Transportpolizei weiter
ausgebaut. Mittels Präventionskampagnen wird ebenfalls ein Beitrag an die Bahnsicherheit (Security) der Reisenden und den Mitarbeitenden geleistet. Die Massnahmen im
Bereich Unfallprävention (Safety) werden auch in den kommenden Jahren weitergeführt.
Grenzüberschreitende Aktion gegen Taschendiebe.
Die SBB Transportpolizei und die deutsche Bundespolizei führten in den Adventstagen 2014 erneut eine gemeinsame binationale Präventionskampagne gegen
Taschendiebstähle durch. Gemischte Patrouillen verteilten in Zügen Flyer und
erklärten den Fahrgästen, wie sie sich wirksam gegen Taschendiebe schützen
können. «Taschendiebe arbeiten oft grenzüberschreitend und in Gruppen», erklärt
Markus Etter von der SBB Transportpolizei.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 33
Nachhaltige Produktnutzung
ermöglichen.
Grüne Produkte.
Aktuelle Markforschungsumfragen haben ergeben, dass Nachhaltigkeit für 37% der
SBB Kunden ein relevantes Bedürfnis ist. Die SBB bemüht sich deshalb, dass die
Nutzung ihrer Produkte möglichst geringe negative Auswirkungen auf Mensch und
Umwelt hat. Zudem bieten sie ihren Kunden die Möglichkeit, ihren ökologischen Fussabdruck zu messen und zu reduzieren.
Die SBB will sicherstellen, dass neue Produkte und Angebote hinsichtlich ihrer
Klimaauswirkungen bewertet und klimafreundliche Ausprägungen als Variante
geprüft und gegebenenfalls umgesetzt werden. Ausserdem baut sie ihre Immobilien nachhaltig und hält bei Neubauten die Vorgaben des DGNB -Labels (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) ein.
Entwicklung 2014.
Die SBB hat 2014 Schritte unternommen, das noch junge Handlungsfeld «Grüne Produkte» zu entwickeln. Dabei wurden einige der neuen Produkte auf ihre Auswirkungen
auf das Klima geprüft und der Emissionsbericht, den die Geschäftskunden erhalten,
überarbeitet. Gemeinsam mit dem VCS hat die SBB den Solar-Pass lanciert.
Das Potenzial für Grüne Produkte ist noch nicht ausgeschöpft. Darum will die
SBB 2015 eine vertiefte Analyse durchführen, um Produktentwicklungen anzustossen.
Das bewährte Mobitool, das Unternehmen für umweltfreundliche Mobilität sensibilisiert
und in der Umsetzung unterstützt, wird gemeinsam mit den Partnern überarbeitet.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 34
Nachhaltige Produktnutzung ermöglichen.
VCS und SBB lancieren den Solar-Pass.
Bis 2025 will die SBB vollständig auf Atomstrom verzichten; schon heute fährt
sie zu 90% mit Wasserkraft. Um den nicht-erneuerbaren Anteil des Energiebedarfs bereits jetzt kompensieren zu können, bietet die SBB gemeinsam mit
dem VCS in einem dreijährigen Pilotversuch den Solar-Pass an. Dieses Angebot
ist seit November 2014 erhältlich und gilt exklusiv für VCS Mitglieder. Die SBB
hat sich damit bewusst entschieden, dieses Angebot gezielt mit einer bahnaffinen Zielgruppe zu testen. So kann sie Erfahrungen sammeln und prüfen, ob
der Solar-Pass einem Kundenbedürfnis entspricht.
Saubere Züge & Bahnhöfe.
G4–DMA
Rund 1200 Mitarbeitende entfernen täglich über 100 Tonnen Abfälle aus Bahnhöfen
und Zügen. Das zeit- und fachgerechte Entsorgen dieser zunehmenden Menge an
Abfall stellt für die SBB eine grosse Herausforderung dar.
Die SBB reduziert die Umweltbelastung durch Publikumsabfälle, indem sie
ihren Kunden eine geordnete und umweltfreundliche Entsorgung ihrer Abfälle
ermöglicht und die notwendige, benutzerfreundliche Infrastruktur bereitstellt.
Entwicklung 2014.
Seit dem 3. November sind die Bahnhöfe Zürich, Basel SBB , Genf Cornavin und
Luzern mit neuen Recycling-Stationen ausgerüstet. Reisende können nun Papier, PET
und Alu getrennt entsorgen. Bereits 2012 hat die SBB in einem Pilot 128 Recycling
Stationen am Bahnhof Bern aufgestellt. Das Resultat war beeindruckend − Kundinnen
und Kunden entsorgten 95% der Wertstoffe korrekt.
Mit der Ausweitung der Recycling-Stationen auf die fünf grössten Bahnhöfen rechnet
die SBB mit 500 Tonnen wiederverwerteten Materialien pro Jahr.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 35
Nachhaltige Produktnutzung ermöglichen.
G4–EN23
Publikumsabfälle
Entsorgungsmethode
2013
2014
∆%
Kehricht
Verbrennung
t
32 080
31 440
– 2,0
Papier, Karton
Recycling
t
6 030
6 120
1,5
Glas
Recycling
t
49
21
– 57,1
PET
Recycling
t
189
158
– 16,6
Aluminium
Recycling
t
24
21
12,5
Das Thema Abfalltrennung wird die SBB auch noch in Zukunft beschäftigen. Die SBB
arbeitet an einer Studie zur elektronischen Füllstandmessung und untersucht ab
Januar 2015, welche weiteren Bahnhöfe sich für die Separatsammlung eignen und ob
diese umgesetzt werden kann.
«Danke, dass Sie Abfall am Bahnhof getrennt entsorgen.»
An eigens gestalteten Ständen und mit verschiedenen spielerischen Aktionen
hat die SBB Reisende zeitgleich mit dem Rollout der neuen Recycling-Stationen
auf die Ziele und Möglichkeiten der Abfallentsorgung hingewiesen. So traten
z.B. die Bahnhöfe Zürich, Bern, Basel, Luzern und Genf Cornavin in einem
Recycling-Wettbewerb gegeneinander an. Basel wurde schliesslich zum Recycling-Bahnhof 2014 gekürt, da die Reisenden und Bahnhofsbenutzer am besten
getrennt haben. Mit Zugdurchsagen und Plakaten bedankte sich die SBB zudem
bei den Kunden: «Danke, dass Sie Abfall am Bahnhof getrennt entsorgen.»
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 36
Nachhaltige Produktnutzung ermöglichen.
Gleichmässige Pendlerströme.
Rund die Hälfte der SBB Kundinnen und Kunden sind während einem Viertel der Betriebszeit unterwegs, nämlich vorwiegend morgens zur Arbeit und abends zurück nach
Hause. Dies führt zu einer hohen Auslastung vieler Regional- und Fernverkehrszüge
in der Hauptverkehrszeit. Im Fernverkehr gehören freie Sitzplätze auf längeren Strecken
zu den wichtigsten Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden.
Die SBB ist sich der wichtigen Rolle der Mobilität für eine nachhaltige Raumentwicklung in der Schweiz bewusst und setzt sich in Zusammenarbeit mit anderen
Unternehmen wie auch der öffentlichen Hand für ein sinnvolles Angebot an öffentlichem Verkehr und eine gleichmässigere Verkehrsnachfrage im Tagesverlauf ein.
Um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden und die vorhandenen
Kapazitäten effizienter nutzen zu können, möchte die SBB die Auslastung der
Züge gleichmässiger über den ganzen Tag verteilen.
Entwicklung 2014.
Die SBB hat im 2014 drei Stossrichtungen verfolgt, welche zu einer gleichmässigeren
Auslastung der Züge beitragen sollen. Dazu gehören Massnahmen entlang einer verbesserte Kundeninformation. So wurden die Reisenden z.B. von speziellem Personal
auf dem Perron oder durch zusätzliche Durchsagen auf alternative, weniger ausgelastete Züge aufmerksam gemacht.
Als zweite Stossrichtung wurden die SBB Mitarbeitenden und vor allem die Kader
dazu sensibilisiert, selber einen Beitrag zu leisten und wenn immer möglich die gut
ausgelasteten Züge zu vermeiden. Die SBB als Arbeitgeberin unterstützt die dafür notwendige flexible Gestaltung des Arbeitsalltags, sofern dies vom Jobprofil möglich ist.
Schliesslich hat die SBB im vergangenen Jahr mit anderen grossen Arbeitgebern
und Wirtschaftsverbänden zusammen gearbeitet, um flexible Arbeitsmodelle in der
Schweizer Wirtschaft zu fördern. Es wurden zudem Gespräche mit Bildungsinstitutionen
geführt, um das Potenzial für eine Flexibilisierung der Schulzeiten zu prüfen.
Auf Initiative der SBB und anderen grossen Arbeitgebern wird in den kommenden Monaten eine neue Initiative entstehen, welche flexibles Arbeiten in der Schweiz
fördert. Zu den geplanten Aktivitäten zählen unter anderem die Erarbeitung von gemeinsamen Grundsätzen zu flexiblem Arbeiten, das Durchführen von Studien und Pilotprojekten sowie die Vermittlung von Wissen und von Best Practice Beispielen im Rahmen
einer Aktionswoche.
SBB intern wird 2015 die Mitarbeitermobilität mit Hilfe einer umfangreichen Umfrage genauer analysiert. Diese Umfrage soll alle zwei Jahre wiederholt werden.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 37
Nachhaltige Produktnutzung ermöglichen.
SBB Kader geht mit gutem Beispiel voran.
Die Konzernleitung SBB hat im Mai 2014 beschlossen, als gutes Beispiel voran
zu gehen und Hauptverkehrszeiten wenn immer möglich zu vermeiden. So
können sich Teilnehmende an Besprechungen mit Mitgliedern der Konzernleitung sowie mit Top-Kadern auch elektronisch einwählen (per Telefon oder Lync).
Termine mit zwingender physischer Teilnahme werden wenn immer möglich so
gelegt, dass sämtliche Teilnehmenden ausserhalb der Hauptverkehrszeiten anreisen können. Das heisst, in der Regel finden diese Termine zwischen 9.15 Uhr
und 16.15 Uhr statt. Terminassistenten und Stäbe der Konzernleitungsmitgliedern wurden in Schulungen dazu motiviert, diese Regelungen ab sofort umzusetzen.
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 38
Grundsätze der Nachhaltigkeitsberichterstattung.
G4–17
G4–23
G4–28
G4–29
G4–30
G4–31
G4–32
G4–33
Berichtsprofil.
Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht ist ein integrierter Bestandteil des SBB Jahresberichterstattung. Die SBB legt darin ihre wesentlichen ökonomischen, ökologischen und
sozialen Leistungen gemäss den Richtlinien der Richtlinien der Global Reporting Initiative
(GRI ) offen. Dabei wird die «In accordance» Option «core» der GRI-G4 Richtlinien ange
wendet (Im Vorjahr: «G3»).
Die SBB veröffentlicht jedes Jahr einen Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht.
In enger inhaltlicher Abstimmung erscheint 2014 zudem erstmals eine Sonderausgabe
des Mitarbeitermagazin «Unterwegs». Sämtliche Produkte der Jahresberichterstattung
sind dreisprachig auf der SBB Website abrufbar.
Der SBB Geschäftsbericht 2014 sowie der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht
beziehen sich auf den Zeitraum vom 1.1.2014 bis 31.12.2014. Den letzten Geschäftsund Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2013 hat die SBB am 25. März 2014
publiziert. Aufgrund der umfassenden Wesentlichkeitsanalyse werden im Vergleich zum
Vorjahresbericht weniger Aspekte behandelt, diese dafür mit einem höheren Detailierungsgrad. Die Darstellung des Berichtes wurde entsprechend angepasst und orientiert sich neu an den Stossrichtungen und Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie. Am Schluss des Berichtes findet sich der tabellarische GRI Content Index mit den
entsprechenden Seitenverweisen. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht bezieht sich
auf das SBB Stammhaus (SBB AG und SBB Cargo, ohne Töchter und Beteiligungen).
Falls Daten oder Informationen nur einen Teil (Division oder SBB AG ) des Unternehmens oder des gesamten Konzern betreffen, wird dies angegeben.
Für den vorliegenden Bericht wurde der Content Index Service der Global Reporting Initiative in Anspruch genommen. Der Service überprüft, ob der GRI Content
Index am Ende des vorliegenden Berichtes mit den allgemeinen Standardangaben
aus G4-32 übereinstimmt. Hinsichtlich der inhaltlichen Qualität und Vollständigkeit der
ausgewiesenen Informationen wurde keine externe «Assurance» eingeholt. Wo immer
zweckmässig, wurden die Standards herangezogen, die für das interne Controlling
massgebend sind.
Kontakt für weitere Fragen:
Christina Meier
Leiterin Nachhaltigkeit
Schweizerische Bundesbahnen SBB
Hilfikerstrasse 1, 3000 Bern 65
[email protected]
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 39
Externe Prüfung
Seitenangabe
SBB Website
Seitenangabe
SBB Nachhaltigkeitsbericht
Seitenangabe
SBB Geschäftsbericht
Allgemeine
Standardangaben
GRI Content Index.
Strategie und Analyse
G4-1
3
3
❌
G4-2
3
❌
Angaben zu Nachhaltigkeitsrisiken, Chancen und Auswirkungen sind überall im vorliegenden Bericht zu finden,
insbesondere im Beschrieb der Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie.
Organisationsprofil
G4-3
Cover
❌
G4-4
3–7
12
❌
G4-5
14
❌
G4-6
14
✓
71–72
SBB Geschäftsbericht
G4-7
14
❌
G4-8
12
❌
G4-9
12
❌
G4-10
12
21
Zahlen und Fakten
❌
G4-11
21–22
GAV 2011–2014
❌
G4-12
7
G4-13
47
❌
✓
71–72
SBB Geschäftsbericht
G4-14
25
❌
Beim Betrieb der Infrastrukturen und Dienstleistungen der SBB spielt das Vorsorgeprinzip eine grosse Rolle.
Beispiele dafür sind die präventiven Ansätze für Umwelt-und Arbeitsschutz im Betrieb.
G4-15
Die SBB ist in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien vertreten bzw. hat internationale
Vereinbarungen übernommen. Zu erwähnen sind hierbei insbesondere:
– – Community of European Railway and Infrastructure Companies ( CER )
– – Union Internationale des Chemins de Fer ( UIC )
– – Transparency International Schweiz
– – Foreign Trade Association ( FTA )
– – öbu (Schweizerische Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung).
❌
G4-16
Die SBB ist national und international in insgesamt rund 280 Gremien vertreten. Diese teilen sich auf in
Regulations- (ca. 75), technische (ca. 110), Sicherheits- (7) und divisionsspezifische Gremien (ca. 85).
❌
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 40
GRI Content Index.
Ermittelte wesentliche Aspekte
und Grenzen
G4-17
39
❌
G4-18
6
❌
G4-19
4
❌
4
❌
G4-20
14
Die Handlungsfelder der strategischen Stossrichtungen
– – Umweltvorteil gegenüber Strasse sichern
– – Verantwortungsvolle Arbeitgeberin sein
haben unmittelbare Auswirkungen innerhalb der SBB .
G4-21
4
❌
Die Handlungsfelder der strategischen Stossrichtungen
– – Verantwortungsvolle Lieferkette sicherstellen
– – Zugang zur Mobilität einfach gestalten
– – Nachhaltige Produktnutzung ermöglichen
sind insbesondere aufgrund ihrer grossen Auswirkungen auf Kunden und Lieferanten für die SBB relevant.
G4-22
47
✓
71–72
SBB Geschäftsbericht
G4-23
39
❌
G4-24
5
❌
G4-25
5
❌
G4-26
5
❌
Einbindung von Stakeholdern
G4-27
27
5
Kundenbeirat
Wirtschaft und Politik
❌
Berichtsprofil
G4-28
39
❌
G4-29
39
❌
G4-30
39
❌
G4-31
39
❌
G4-32
39
❌
39
❌
G4-33
26
Unternehmensführung
G4-34
15
5
❌
G4-35
18–19
5
❌
G4-36
18–19
5
❌
G4-37
27
❌
G4-38
17
21
❌
G4-39
18–19
❌
G4-40
18
❌
G4-41
18
❌
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
S 41
GRI Content Index.
G4-42
Die Nachhaltigkeitsstrategie der SBB wurde in der Konzernleitung diskutiert und im April 2014
genehmigt. Die Nachhaltigkeitsleistung wird mit definierten KPI ’s pro Handlungsfeld jährlich an die
Konzernleitung rapportiert.
❌
G4-43
In wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Fragen verfügen die Mitglieder der Verwaltungsrates
sowie der Konzernleitung über umfangreiches Wissen. Aktuelle Entwicklungen werden im Rahmen der
Konzernzielüberprüfung sowie themenbezogen periodisch traktandiert.
❌
G4-44
Neun Konzernziele machen die Leistungen der SBB messbar. Die Balance von finanziellen und
nicht finanziellen Zielen garantiert, dass das Unternehmen ausgewogen geführt und gesteuert wird.
Die Zielerreichung wird laufend gemessen und quartalsweise an die Konzernleitung und den
Verwaltungsrat rapportiert.
❌
G4-45
18
❌
G4-46
18–20
❌
G4-47
18–20
❌
G4-48
19
❌
G4-49
18–19
❌
G4-50
18–19
❌
G4-51
24
G4-52
24
G4-53
24
G4-54
Das Verhältnis der Jahresgesamtvergütung des höchstbezahlten Mitarbeiters zur Jahresgesamtvergütung
des tiefsten Einkommens betrug 2014 1:20.
❌
G4-55
Die prozentuale Steigerung der Jahresgesamtvergütung des höchstbezahlten Mitarbeiters betrug
per 1.1.2014 13,6%; die prozentuale Steigerung der Jahresgesamtvergütung aller Mitarbeitenden 0,5%.
❌
G4-56
20
❌
G4-57
20
❌
G4-58
20
❌
❌
Ethik und Integrität
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
Code of conduct
S 42
Externe Prüfung
Auslassungen
Seitenangabe
SBB Website
Seitenangabe
SBB Nachhaltigkeitsbericht
Seitenangabe
SBB Geschäftsbericht
DMA und Indikatoren
GRI Content Index.
Kategorie: Wirtschaftlich
Beschaffung
G4- DMA
7
G4- EC 9
7
❌
G4- DMA
9
❌
G4- EN 1
10
Zahlen und Fakten
G4- DMA
12
Energie
G4- EN 3
13
❌
G4- EN 5
13
❌
G4- EN 6
12
14
❌
Einkauf
❌
Kategorie: Ökologisch
Materialien
❌
Energie
Emissionen
G4- DMA
14
G4- EN 15
16
❌
G4- EN 16
16
❌
G4- EN 17
16
❌
Klima
G4- EN 18
16
❌
G4- EN 19
15
❌
G4- EN 20
16
❌
G4- EN 21
16
Abwasser und Abfall
G4- DMA
9
35
G4- EN 23
10–11
36
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
Abfall
❌
❌
S 43
GRI Content Index.
Kategorie: Gesellschaftlich
Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung
Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz
G4- DMA
25
31
G4- LA 6
24
G4- LA 7
24–25
❌
G4- LA 8
26–27
32
❌
G4- DMA
21
23
❌
G4- LA 13
23
❌
❌
Zahlen und Fakten
❌
Gleicher Lohn für Frauen und
Männer
Produktverantwortung
Kundengesundheit und –sicherheit
G4- DMA
25
31
G4- PR 1
26
32
SBB Nachhaltigkeitsbericht 2014
Sicherheit
❌
❌
S 44