ESaktiv 01/15 SCHWERPUNKT Wirtschaft & Engagement Das Magazin für das Freiwillige Ehrenamtliche Engagement in Esslingen STADT ESSLINGEN AM NECKAR Aus der Redaktion Nächster Redaktionsschluss: 22. Mai 2015 Artikel-Inhalt: Freiwilliges Ehrenamtliches Engagement in Esslingen am Neckar Text: ½ bis 1 DIN A4 Seite inkl. Überschrift, Unterüberschrift und Kontaktdaten Schrift: Schriftart Times New Roman, Schriftgröße 12, einfacher Zeilenabstand Bilder: Foto(s) zum Artikel und Einwilligung zur Veröffentlichung der abgebildeten Personen; ab 150 dpi Größe Reservierung des Artikelplatzes: Tanja Eisbrenner, Telefon: 0711 3512-2480 E-Mail: [email protected] Ihre Ansprechpartner Amt für Soziales und Sport Abteilung Familie, Jugend, Senioren und Bürgerengagement Rathausplatz 2/3 (Dekanatsgebäude) Renate Schaumburg, Telefon: 0711 3512-3108 E-Mail: [email protected] Wolfgang Kirst, Telefon: 0711 35 12-3406 E-Mail: [email protected] Informationen im Web: www.engagiert.esslingen.de Vorwort Wirtschaft und Engagement, vieles ist möglich KONTAKT: Tanja Eisbrenner, Stadt Esslingen am Neckar, Neues Rathaus, Telefon: 0711 3512-2480, E-Mail: [email protected] Liebe Esslingerinnen und Esslinger, liebe Engagierte, das Thema „Corporate Social Responsibility (CSR)“, und damit das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen, ist Schwerpunkt in diesem ESaktiv. Es lohnt sich dieses Thema in den Blick zu nehmen, denn es ist beeindruckend, was beispielhaft einzelne Unternehmen in Esslingen in diesem Bereich leisten. Wie die Berichte in dieser Ausgabe des ESaktiv zeigen, packen gerade kleinere Unternehmen oft einfach an, wo sie Bedarf sehen, ohne dass es in der Öffentlichkeit bekannt wird. Wenn Unternehmen sich engagieren, übernehmen sie gesellschaftliche Verantwortung und gestalten unser Gemeinwesen mit. Immer mehr wird dabei erkannt, dass ein Engagement auch den Unternehmen selbst weit mehr zu bieten hat, als nur den Imagegewinn durch die positive öffentliche Wahrnehmung. So werden Freiwilligentage von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Arbeitseinsätzen in gemeinnützigen SP SP SP SP SP SP SP SP Projekten als Instrument der Teambildung genutzt und Hospitationen von Azubis in sozialen Einrichtungen weiten den Blick und fördern deren Persönlichkeitsentwicklung. Ich möchte Unternehmen in Esslingen ermuntern, sich verstärkt diesem Thema anzunehmen. Unsere Ansprechpersonen im Bereich des Bürgerengagements sind gerne bereit, mit Ihnen zusammen ein passendes Konzept zu entwickeln, von dem beide Seiten profitieren können. Neben dem Schwerpunktthema bietet diese Ausgabe wieder zahlreiche Einblicke in die Arbeit von Engagierten. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und weiterhin zahlreiche erfüllte Stunden bei Ihrem ehrenamtlichen Engagement. Falls Sie noch nach einer geeigneten Möglichkeit zum Engagement suchen, lade ich Sie ein, mit unserer Freiwilligenagentur Kontakt aufzunehmen. Die Mitglieder dieser Gruppe begleiten Sie gerne bei der Entdeckungsreise durch die vielfältigen Möglichkeiten, um aktiv zu werden. Unser Bahnhof soll schön bleiben Treffpunkt bei Cappuccino & Co Beruf und Freizeit in der Natur Glück kennt keine Unterschiede „Ich bekomme sehr viel zurück“ Verantwortung für die Region Reiche Ernte für die Lokale Agenda Streuobst Soziales Engagement aus Überzeugung Transition Town Esslingen geht in die Offensive Die AOK engagiert sich Stufen zum Erfolg „Wir geben unseren Erfolg an die Gemeinschaft zurück“ Entdeckungsreise ins Netz Dr. Jürgen Zieger, Oberbürgermeister Inhalt Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8 Seite 9 Seite10 Seite11 Seite 12 Seite 13 Seite14 Seite15 Seite16 ESaktiv Seite 3 SCHWER PUNKT Unser Bahnhof soll schön bleiben Das Autohaus Scheffler ist Pate des Bahnhofs in Oberesslingen KONTAKT: Karl Ernst Scheffler, Autohaus K. M. Scheffler e. K., Fritz-Müller-Straße 88, 73730 Esslingen, Telefon: 0711 311029, E-Mail: [email protected] Mit dem Ziel, das Erscheinungsbild der Bahnhöfe zu verbessern und möglichst lange zu erhalten, wurden 2005 die ersten Bahnhofspatenschaften zwischen der DB und den Kommunen geschlossen. Mit dem Engagement des Autohauses Scheffler konnte im Mai 2005 ein ehrenamtlicher Pate für den Oberesslinger Bahnhof gewonnen werden. Bei der damals angedachten Zeitspanne von drei Jahren ist es allerdings nicht geblieben. Besart Hoti und Betin Osmani bei der Arbeit. mich einmal eine ältere Dame auf schwäbisch ansprach, als ich gerade dabei war, die Graffitis zu entfernen: „Was hast Du denn angestellt, dass Du den Bahnhof putzen musst?“ – In Anbetracht meines Alters musste ich innerlich lachen, ließ die Dame allerdings in ihrem Glauben. Autohaus Scheffler unweit des Oberesslinger Bahnhofs. Nach Ablauf der zunächst geplanten dreijährigen Patenschaft bemühten wir uns, einen Nachfolger zu finden, welcher die Bahnhofspatenschaft mit dem damit verbundenem Aufwand ehrenamtlich fortführen würde. Aber ohne Erfolg, so dass wir uns heute im 10. Patenschaftsjahr befinden! Die Patenschaft trägt Früchte Unsere Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass der Bahnhof sauber, funktionstüchtig und gepflegt bleibt und das Bahnhofsmanagement über Mängel, wie fehlende Fahrpläne oder starke Verschmutzungen, informiert wird. Anfangs war das natürlich eine sehr zeitintensive Arbeit – wöchentlich mussten wir Graffitis und andere Beschädigungen beseitigen. „Frage nicht was der Staat für Dich macht, sondern frage Dich was Du für den Staat machst!“ Einen schönen Nebeneffekt sehen wir darin, dass unsere Auszubildenden und Mitarbeiter sich diesem gesellschaftlichen Problem stellen und lernen, ehrenamtliche Tätigkeiten – egal welcher Art – eigenständig zu übernehmen. ◄ Diese Beschädigungen wurden jedoch erfreulicher Weise von Jahr zu Jahr weniger. Und heute reicht es meist schon aus, wenn wir wöchentlich eine Inspektion des Oberesslinger Bahnhofs durchführen. Das Ehrenamt und kleine Anekdoten Neben der Arbeit gibt es allerdings auch einige kleine Anekdoten am Rande zu erleben. Ich erinnere mich daran, dass ESaktiv Seite 4 Oberesslinger Bahnhof aus Sicht der Fritz-Müller-Straße. Treffpunkt bei Cappuccino & Co Ehrenamtliches Engagement in den Cafés der Städtischen Pflegeheime KONTAKT: Die Mitarbeiterinnen der Sozialdienste der Städtischen Pflegeheime Esslingen am Neckar: Altenpflegeheim Obertor, Telefon: 0711 35172-5720; Pflegeheim Berkheim, Telefon: 0711 34168-314; Altenpflegeheim Pliensauvorstadt, Telefon: 758705-2541 Wissen Sie, dass es in den Städtischen Pflegeheimen Esslingen am Neckar drei öffentliche und rollstuhlgerechte Cafés gibt? Das Besondere an den Cafés ist, dass ehrenamtlich Engagierte mit viel Freude dort arbeiten. Nach einer guten, professionellen Einarbeitung gestalten Frauen und Männer in unseren Cafés eine wohltuende Atmosphäre für Jung und Alt. Vor mehr als 30 Jahren haben Esslinger Bürgerinnen ehrenamtlich ein Café als „Begegnungsstätte Stadtmitte“ im Altenpflegeheim Obertor ins Leben gerufen. Von Anfang an genießen die Gäste die ungezwungene, heimelige und persönliche Atmosphäre. Die Cafés aller Häuser sind ein schöner Treffpunkt. Dort gibt es leckere Kuchen und verschiedene Kaffeespezialitäten zu fairen Preisen. Unsere Uhren ticken anders Wir haben Zeit für Begegnungen und Gespräche mit unseren Gästen. Die Ehrenamtlichen nehmen sich gerne Zeit für Gespräche und schöne Begegnungen mit den Gästen. Bei unserer Befragung, was für die ehrenamtliche Gemeinschaft in Caféatmosphäre So vielfältig, wie die Menschen sind, die sich ehrenamtlich betätigen, ist auch ihre Motivation. Hier kommen die ehrenamtlich Engagierten selbst zu Wort: „Ich freue mich immer auf die nette Gemeinschaft im Caféteam. Wir haben viel Spaß miteinander. Und wir haben ein Ziel: alten Menschen und ihren Angehörigen hier Caféatmosphäre zu bieten. Die vielfältigen Begegnungen mit Bewohnern, Gästen und Mitarbeitern des Hauses bereichern mein Leben.“ „ Auf diese Weise gebe ich der Gesellschaft etwas zurück.“ „Für mich persönlich ist es eine Herausforderung: es ist gut für meine grauen Zellen, mich immer wieder auf neue Situationen und Menschen einzulassen. Hier bin ich in Bewegung und wir lachen auch gern.“ „Das „Café über der Brück“ ist für uns ein wichtiger Ort der Begegnung im Stadtteil Pliensauvorstadt geworden. Dafür setzen wir uns ein!“ „Man wird sehr herzlich begrüßt und erwartet und ich freue mich auf das Treffen im Team.“ Ehrenamtliches Engagement in den Cafés der Städtischen Pflegeheime Esslingen am Neckar macht diese zu einem lebendigen Ort der Begegnung. Im Team zu arbeiten macht Spaß, ist bunt und vielfältig und schenkt bereichernde Begegnungen. Bürgerengagement für Lebensqualität im Alter Bei den Städtischen Pflegeheimen Esslingen am Neckar engagieren sich über 200 Menschen ehrenamtlich und dies nicht nur in den Cafés, sondern in den verschiedensten Bereichen, u.a. als Ausflugsbegleitung, für kulturelle Veranstaltungen oder bei den Angeboten der Sozialdienste. Zeit für Begegnung und Gespräche mit den Gästen Mitarbeit motiviert, sind es diese Begegnungen, die als große Bereicherung erlebt werden. Die Cafés sind Orte der Begegnung für Jung und Alt. Ob Angehörige sich mit dem Bewohner im Café treffen, Mitarbeiter einen Cappuccino genießen oder Mutter-Kind- und Jahrgangsgruppen sich treffen – die Cafés sind offen für alle, die eine schöne Atmosphäre suchen. Viele Familien der Bewohner feiern Geburtstage, Jubiläen und andere festliche Anlässe in unseren Cafés. Ein weiterer Schwerpunkt sind regelmäßige kulturelle Veranstaltungen, wie Chorkonzerte und musikalische Aufführungen. Man trifft sich auch zum Strick- und Spielcafé. Darüber hinaus setzen sich drei Fördervereine für die Belange der Heime und die Vernetzung mit dem Gemeinwesen (Stadtteil) ein: Förderverein für das Pflegeheim Pliensauvorstadt, Förderverein für das Altenzentrum Berkheim und Förderverein für das Altenpflegeheim Obertor. Die Städtischen Pflegeheime bieten den Ehrenamtlichen professionelle Begleitung, Fortbildung und gemeinsame, über das Jahr verteilte, Aktionen, wie z.B. Ausflüge, Empfänge oder Dankeschön-Feste. ESaktiv Seite 5 Beruf und Freizeit in der Natur SCHWER PUNKT Schweizer Gartenbau engagiert sich bei der Wegeinstandhaltung KONTAKT: Christoph Schweizer, Schweizer Gartenbau, Seestraße 29, 73734 Esslingen, Telefon: 0711 3452377, E-Mail: [email protected] Seit ich zurück denken kann, halte ich mich gerne in der Natur auf. Wochenendausflüge mit Freunden und der Familie, Wandern auf der Alb oder Klettern in den Bergen sind für mich in der Freizeit sehr wichtig und geben mir die nötige Erholung und einen wunderbaren Ausgleich zum Arbeitsalltag. Ich heiße Christoph Schweizer und bin seit 21 Jahren Inhaber eines eigenen Garten- und Landschaftsbaubetriebs in Esslingen Berkheim. Auch hier spiegelt sich meine Liebe zur Natur und meine Arbeit ermöglicht es mir meine Umwelt mit zu gestalten. Gemeinsam mit meinem Mitarbeiter Stefan ird be Gemeinsam w der Sc tandsetzung an i der Wegeins Kronberger entwickelte sich vor Jahren die Idee, als Firma ehrenamtlich bei der Wegeinstandhaltung tätig zu werden. „Neue“ Wege bauen Stefan Kronberger ist ehrenamtlich als „Wegbetreuer“ für die Instandhaltung der Wege in der Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins rund um die Schwarzwasserhütte zuständig. Die Wege des beliebten Wandergebietes werden rege genutzt und strapaziert. Die Witterung und auch eigenwillige Abkürzungsrouten tragen ihren Teil dazu bei, dass immer wieder Reparaturen und Nachbesserungen notwendig sind. Die Wegebauinstandhaltung begann vor einigen Jahren als eine besondere Aktion für unsere Firma und wurde in diesem Jahr bereits zum fünften Mal durchgeführt. Anfangs waren wir als Firma aktiv. Vor vier Jahren setzten wir die Arbeiten dann in einer Kooperation mit Schülern der Stuttgarter Lerchenrainschule um. Eine Kooperation mit der Nikolauspflege In diesem Jahr waren wir im September gemeinsam mit Auszubildenden der Nikolauspflege bei der Schwarzwasserhütte aktiv. Die Nikolauspflege bildet sehbehinderte junge ESaktiv Seite 6 Menschen in praktischen Berufsfeldern, wie zum Beispiel als Landschaftsgärtner, aus. Vor zwei Jahren, als wir zum ersten Mal zusammengearbeitet haben, wussten wir nicht, was auf uns zukommen würde und in wie weit Menschen mit Sehbehinderungen Bauarbeiten durchführen können. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass sie durchaus gleichwertige Arbeiten ausführen können und gelernt haben ihre Einschränkungen sehr gut zu kompensieren und sogar in den Bergen problemlos gehen können. Zwei Tage lang bauten wir gemeinsam Trockenmauern, Wasserrinnen und Tritte aus Stei- ütte angepack hwarzwasserh t nen oder Brettern und Stahlstiften in die Wege. Das nötige Material wurde mühsam zu Fuß von der Schwarzwasserhütte zu den entsprechenden Wegabschnitten getragen. Über den Tellerrand schauen Als Chef sind mir neben der Wirtschaftlichkeit meines Unternehmens vor allem die Menschen, mit denen ich arbeite, wichtig. Bei der Wegeinstandhaltung bietet sich die Möglichkeit auch mal über anderes als nur die Arbeit zu sprechen, gemütlich nach einem leckeren Berghüttenessen Würfelspiele spielen und nach getaner Arbeit auf den reparierten Wege zu wandern. Die Kooperation mit den Betreuern und Auszubildenden der Nikolauspflege, ist meiner Meinung nach eine Bereicherung aller Beteiligten. Dass die jungen Menschen trotz ihrer beeinträchtigten Sehfähigkeit in den Bergen „Die Kooperation ist eine Bereicherung aller Beteiligten.“ wandern und handwerklich sehr geschickt zupacken können, war für uns eine tolle Erkenntnis. Uns tut es gut zu erfahren, dass man sich auch als Landschaftsgärtner ehrenamtlich einsetzen kann. Die Kombination von gemeinnützigem und sozialem Engagement ist eine besonders bereichernde Möglichkeit über den eigenen Tellerrand zu schauen. ◄ SCHWER PUNKT Glück kennt keine Unterschiede Eine Initiative der Lebenshilfe Esslingen und des Modehaus Kögel KONTAKT: Alexander Kögel, Modehaus Kögel, Zehentgasse 1, 73728 Esslingen, Telefon: 0711 390080, E-Mail: [email protected] Für viele lokale Unternehmen ist es ganz selbstverständlich sich vor Ort zu engagieren. Das gilt auch für das Modehaus Kögel. Wir sind seit über 100 Jahren Teil der Stadtgesellschaft. Uns ist wichtig, dabei einen aktiven Beitrag zu leisten. Eine so enge Zusammenarbeit wie mit der Lebenshilfe Esslingen war für uns aber eine völlig neue Erfahrung. Ende 2013 hatten wir uns überlegt, wie wir unserer sozialen Verantwortung besser als bisher gerecht werden können. Bisher waren wir über das Jahr mal hier und mal da aktiv. Wir hatten beschlossen, daran etwas zu ändern und uns auf ein Projekt zu konzentrieren. Außerdem war unser Anspruch, mittendrin statt nur dabei zu sein. Also ein Projekt ins Lebens zu rufen und aktiv mit umzusetzen. Mit der Lebenshilfe standen wir schon seit längerer Zeit in Kontakt und da wir davon überzeugt sind, dass man den Zusammenhalt einer Stadtgesellschaft insbesondere daran erkennt, wie gut es gelingt „schwächere“ Mitglieder aufzufangen und zu unterstützen, haben wir bei der Lebenshilfe angefragt, ob wir nicht gemeinsam etwas tun können. Nach mehreren Treffen haben wir daraufhin gemeinsam beschlossen, eine Imagekampagne zu machen. Das Ziel: Wir wollen auf Menschen mit Behinderung aufmerksam machen und dabei Vorurteile abbauen. Oft sieht man nur die Dinge, die einen voneinander trennen. Wir wollten in der Kampagne zeigen was verbindet. So kam es dazu, Menschen mit und ohne Behinderung danach zu fragen, was sie persönlich glücklich macht. Unterschiede in den Antworten? Fehlanzeige. Glück kennt keine Unterschiede. Besonders gefreut hat uns, dass wir andere von dem Projekt begeistern konnten. Die ganze Kampagne wurde ehren- Die Kampagne Glück kennt keine Unterschiede amtlich von Profis umgesetzt. Wir konnten Prominente als Models gewinnen und fanden Partner, die die Kampagne verbreitet haben. Das war wichtig, denn unsere Hauptaufgabe war das Projektmanagement. Für uns war das – parallel zur Alltagsarbeit – ein hoher Kraftakt. Ob wir es nochmal so machen würden? Auf jeden Fall! Wir haben in dieser Zeit viel gelernt, sind interessanten Menschen begegnet und haben viel Zuspruch und Aufmerksamkeit bekommen. Das ist wichtig, denn für alle sozial engagierten Unternehmen gilt nun mal der alte Spruch „Tue Gutes und rede darüber“ und wenn dann wiederum darüber geredet wird, dann wissen wir, dass wir etwas bewirkt haben. ◄ „Lust auf Engagement?“ Die Esslinger Freiwilligenagentur informiert über vielfältige Möglichkeiten zum freiwilligen Engagement in Esslingen. Termine nach Vereinbarung Telefon: 0711 3512-2487 - E-Mail: [email protected] ESaktiv Seite 7 „Ich bekomme sehr viel zurück“ Über 100 Ehrenamtliche engagieren sich KONTAKT: Silke Köhler, Ehrenamtliches Netzwerk Geriatrisches Zentrum Esslingen-Kennenburg, Kennenburgerstr. 63, 73732 Esslingen, Telefon: 0711 3905-141, E-Mail: [email protected] Einer der Beweggründe für die über 100 Ehrenamtlichen, sich im Geriatrischen Zentrum Esslingen-Kennenburg zu engagieren, ist das, was ihnen das Engagement zurückgibt. Die Palette der Engagement-Möglichkeiten ist sehr weit gespannt. Es gibt derzeit 28 verschiedene Einsatzfelder. „Ihren Erfahrungen einen Sinn geben“, so lautet das Motto, denn jeder soll mit seinen individuellen Erfahrungen und Fähigkeiten seinen Platz im ehrenamtlichen Netzwerk des Geriatrischen Zentrums Esslingen-Kennenburg finden. „Ich engagiere mich ehrenamtlich im Geriatrischen Zentrum, weil das außerordentlich sinnvoll ist!“ Das A-Z der verschiedenen Einsatzfelder beginnt bei „Abendsingen, Aktion Herzenswünsche, Aquarium, Besuchsdienst, Bücherei...“ und geht über Hainbachtreff, „Humor ist Trumpf“ und Männerwerkstatt, bis hin zum Angebot der Sturzprophylaxe nach dem Programm der „Fünf Esslinger“ von Dr. Martin Runge. Für die hauptamtliche Koordinatorin des Ehrenamt- Silke Köhler Getragen wird dieses Netzwerk durch starke Partnerschaften. So gestaltet das Evangelische Pfarramt im Geriatrischen Zentrum und die Katholische Altenpflegeheimseelsorge in Esslingen das Angebot maßgeblich mit. Cornelia Reusch, evangelische Pfarrerin, koordiniert zum Beispiel das Angebot des Abendsingens. Dabei singen maximal zwei Personen den Bewohnerinnen und Bewohnern, die zu Bett liegen, im Zimmer Lieder zur Nacht. Dies knüpft an Erinnerungen aus der Kindheit an und ist gerade für Menschen mit Demenz positiv besetzt. Pfarrerin Reusch führt an: „Wer gern singt, kann Tag, Dauer und die Häufigkeit seiner Besuche am Abend selbst bestimmen. Er erhält Begleitung und Hinführung zu der ungewohnten Situation und Hilfestellung bei der Auswahl der Lieder.“ Ein Geben und Nehmen Natur kann Brücken bauen | Beim Abendsingen lichen Netzwerkes, Silke Köhler, ist folgendes wichtig: „Jede und jeder ehrenamtliche Mitarbeiter kann bei uns entsprechend seinen Erfahrungen, Fertigkeiten, Hobbies oder Interessen die Lebenswelt unserer Bewohner bereichern. Das kann mit einem Gespräch beim Besuchsdienst, mit einem heiteren Literaturnachmittag, mit Musik jeglicher Art, mit dem bunten Meerwasseraquarium und vielem anderen sein. Auch eigene Ideen sind bei uns immer willkommen.“ ESaktiv Seite 8 Dabei werden wichtige Grundsätze deutlich, die für alle Ehrenamtlichen im Geriatrischen Zentrum in einer schriftlichen Konzeption festgehalten sind: Es gibt eine Koordinatorin des Netzwerkes und jeweils klar benannte hauptamtliche Ansprechpartnerinnen, die die Ehrenamtlichen begleiten. Im Gespräch werden gegenseitige Erwartungen, das Aufgabengebiet und der zeitliche Rahmen geklärt. Das Verhältnis der Einrichtung zu den Ehrenamtlichen ist von Geben und Nehmen geprägt. So können Ehrenamtliche z.B. die Fitnessgeräte in der Mobility clinic kostenlos nutzen. Einmal im Jahr werden alle Ehrenamtlichen und deren Partner zu einem „Dankeschönabend“ eingeladen. Gemeinsam laden das Geriatrische Zentrum sowie die Evangelische und Katholische Seelsorge die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Seminartag im Salemer Pfleghof ein. ◄ SCHWER PUNKT Verantwortung für die Region Das gesellschaftliche Engagement der Volksbank Esslingen eG KONTAKT: Andreas Fischer, Fabrikstraße 5, 73728 Esslingen am Neckar, Telefon: 0711 3909275, E-Mail: [email protected] Verantwortung übernehmen und Perspektiven schaffen: Soziales Engagement für die Region und ihre Menschen gehören seit jeher zum Selbstverständnis der Volksbank Esslingen eG. Die Bank unterstützt mit Spenden und Sponsoring soziale, sportliche, kulturelle und kirchliche Projekte in der Region. „Im vergangenen Jahr standen bei der Spendenausschüttung die Bemühungen um Inklusion im Mittelpunkt“, so Volksbank-Vorstandsmitglied Heinz Fohrer. Über die Integration von Behinderten werde viel geredet, aber die notwendigen Mittel fehlten. Esslingen e.V. und des Vereins VILLA inkl. Kinder- und Jugendkulturhaus e.V.. Instrumente erhielten die Kinder des Musikvereins Liebersbronn, eine Sonnenuhr bekam die Schelztorschule und die Kindertagesstätte im TheodorRothschild-Haus erhielt einen Matschplatz. Außerdem Die Volksbank Esslingen eG ist Teil der Gesellschaft und in der Region in besonderer Weise verwurzelt. Sie ist nah dran an dem, was die Menschen an- und umtreibt. Sie orientiert ihr gesellschaftliches Engagement am direkten Bedarf der Menschen vor Ort. Verantwortung übernehmen Das Füreinander-da-Sein ist ein zentrales Anliegen der Volksbank Esslingen eG, das durch die Förderung sozialer und karitativer Projekte mit Leben gefüllt wird. Die Bank unterstützt in ihrem Geschäftsgebiet Vereine (Musik, Sport, Kultur), Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“, so die Theologin Margot Käßmann anlässlich einer Spendenscheckübergabe im Haus der Volksbank Esslingen eG. „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ Schulen, Erwachsenenbildung) sowie das ehrenamtliche Engagement zahlreicher anderer Organisationen, Institutionen und Initiativen. Gemeinsam helfen: Beispiele aus der Praxis Im vergangenen Jahr finanzierte die Volksbank Esslingen eG allein im Stadtgebiet Esslingen unter anderem Inklusionsprojekte der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde, des CVJM, des Vereins Wildwasser wurden die SG Esslingen, der TSV Wäldenbronn und die SG Hegensberg-Liebersbronn mit Sportbekleidung ausgestattet. Der Arbeiter-Samariter-Bund erhielt eine Unterstützung für den Aufbau einer Rettungshundestaffel. Die hier genannten geförderten Projekte und Institutionen bilden nur einen kleinen Ausschnitt des vielfältigen gesellschaftlichen Engagements der Volksbank Esslingen eG ab. Heinz Fohrer: „Wir achten darauf, dass nicht die gleichen Organisationen jedes Jahr wieder dabei sind.“ Im Jahr 2014 belief sich das Engagement der Volksbank Esslingen eG auf insgesamt rund 175.000 Euro. Dies spiegelt die regionale und soziale Verantwortung der Bank wider – getreu der auch heute noch aktuellen genossenschaflichen Leitidee der Volksbanken „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ ◄ ESaktiv Seite 9 Reiche Ernte für die Lokale Agenda Streuobst Ehrenamt lohnt sich in vielerlei Hinsicht KONTAKT: Ruth Köstle, Telefon: 0711 378707, [email protected] In diesem Jahr fiel die Ernte für die Lokale Agenda Gruppe Streuobst gleich mehrfach reichlich aus: Es gab jede Menge Obst von den Wiesen, die erste Ernte im Gemeinschaftsgarten und zwei Umweltpreise für das ehrenamtliche Engagement. In Jahren wie 2014 hat die Lokale Agenda Gruppe Streuobst eine Menge zu tun. Fast alle Obstarten hatten dieses Mal gut Früchte angesetzt und wollten im Laufe des Sommers geerntet und verwertet werden: Kirschen, se. Diesen Sommer gab es dort die erste Ernte einzuholen, die mit zwei Grillfesten an der Hütte gefeiert wurde. Hier kamen die Gruppenmitglieder zusammen und genossen das mitgebrachte Grillbuffet. So entstand in gemütlicher Atmosphäre die Möglichkeit zum Austausch und Kennenlernen. Die Lokale Agenda Gruppe Streuobst setzt sich nun schon seit vielen Jahren für die Esslinger Streuobstwiesen ein und erhält damit ein Natur- und Kulturgut. Die dort beheimateten Tier- und Pflanzenarten sind auf eine gewisse Nutzung und Pflege der Wiesen angewiesen. Werden Streuobstwiesen sich selbst überlassen, verwildert die Vegetation, die Fläche verbuscht und das Artenspektrum ändert sich. Deshalb werden viele schützenswerte Arten, die im Ökosystem Streuobstwiese leben, von den Arten des Waldes verdrängt. Würdigung des Engagements Gemeinsam aktiv im Februar 2014 Zwetschgen, Brombeeren, Äpfel und vieles mehr. Das erfordert auch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, denn wer nicht kommt zu rechten Zeit, muss mit faulen Früchtchen Vorlieb nehmen. Daher gehen Mitglieder der Gruppe regelmäßig an den von Ihnen gepflegten Streuobstwiesen vorbei, schauen nach dem Rechten und geben den anderen Gruppenmitgliedern Bescheid, wenn die Ernte naht. Denn gemeinschaftlich lassen sich solche Obstmengen viel eher verwerten als alleine. Die Ernte ist jedoch nur ein Teil der Arbeit, die auf den Streuobstwiesen anfällt. Es muss regelmäßig gemäht und die Bäume geschnitten werden. Dazu treffen sich die Streuobstler in Gemeinschaftseinsätzen rund ums Jahr. Der Einsatz der „Lokalen Agenda Streuobst“ wurde in diesem Herbst mit zwei Preisen gewürdigt. Im Oktober erhielt die Gruppe in Waiblingen den 2. Preis für die Kategorie „Natur und Umwelt“ bei der Ausschreibung durch das Forum Region Stuttgart. Im November wurde die Gruppe von der Esslinger Zeitung & der Kreissparkasse mit einem 2. Preis geehrt, der dieses Mal unter dem Motto „Heimat und Traditionen erleben“ vergeben wurde. Mit Freude und Stolz nahm die Gruppe diese Auszeichnungen entgegen und geht voller Motivation in ein neues, arbeitsreiches Jahr in den Streuobstwiesen. Unterstützer sind jederzeit willkommen, sei es durch tatkräftiges Mitwirken oder eine kleine Spende. Das Geld wird für die Anschaffung von Werkzeug verwendet. ◄ Erste Ernte im Gemeinschaftsgarten gefeiert Seit dem vergangenen Winter ist die Gruppe auch stolzer Besitzer eines kleinen Gemeinschaftsgartens im Kleingartenverein Neckarhalde. Dort haben sie eine Hütte für Werkzeug und Co. Acht Frauen bewirtschaften den dazugehörigen Garten in Eigenregie. Dort gibt es neben Baum- und Beerenobst auch Platz für Blumen und Gemü- ESaktiv Seite 10 Baumschnitteinsatz im Februar 2014 SCHWER PUNKT Soziales Engagement aus Überzeugung Das Engagement der SWE hat viele Gesichter KONTAKT: Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG, Fleischmannstr. 50, 73728 Esslingen am Neckar, www.swe.de Die Stadtwerke Esslingen (SWE) sind eng mit Esslingen und der Region verbunden. Was hier erwirtschaftet wird, soll auch wieder den Menschen vor Ort zugutekommen. Deshalb engagieren sich die SWE aus Überzeugung nicht nur für die Versorgung mit Wasser und Energie, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander. Die Förderung von Sportvereinen ist ein Schwerpunkt beim sozialen Engagement der Stadtwerke Esslingen. Die Gründe dafür sind einleuchtend: Sport ist gesund, macht Spaß und bringt die Menschen zusammen. Gerade Kinder und Jugendliche gewinnen durch Sport an Stärke und Selbstbewusstsein, sie lernen Durchhaltevermögen und Teamgeist. Die Bandbreite der unterstützten Vereine ist groß. Denn die SWE wollen nicht nur den Spitzensport und besondere Talente fördern, wie dies beispielsweise beim KSV Esslingen oder dem SSV Esslingen der Fall ist, sondern auch ganz bewusst den Breitensport. Wichtig ist es den SWE auch, das ehrenamtliche Engagement in ihrem Versorgungsgebiet zu unterstützen. Beispiele dafür sind die Bürgerbusse in Aichwald und Denkendorf. Die SWE zählen außerdem zu den Förderern der Städtischen Galerien Wendlingen und Ostfildern. ollen w r i „W r zu ü f e i nerg ende E e i d eis w kte s e t j f o n r ku he P c i l t f a llsch e s n“ e g liefer , Das gesellschaftliche Engagement der SWE, in erster Linie für die Kinlt e Schu hmensé n der-Biennale Esslingen, e – R Unterne n. o wurde übrigens auch natior d er ikati Leite ommun nal anerkannt. Die Stadtwerk ke Esslingen gehörten im Jahr 2014 zu den drei Finalisten für den Deutschen CSR-Preis im Bereich Kulturelles Engagement. Das Deutsche CSR-Forum will mit dem Preis anderen Unternehmen Mut machen, ebenfalls ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. CSR ist die englischsprachige Abkürzung dafür (Corporate Social Responsibility). Verankerung des sozialen Gedanken Die Stadtwerke Esslingen sind Hauptsponsor des neu gestalteten Spielplatzes an der Maille (Fotografin Tanja Meyer) Besondere Partnerschaften verbinden die Stadtwerke Esslingen mit der Intergenerativen und Interkulturellen Interessengemeinschaft Esslingen (buntES) und der Kinder-Biennale Esslingen. Die SWE sind Hauptsponsor der Kinder-Biennale, die sich seit dem Schuljahr 2013/2014 mit dem Thema Berufe beschäftigt. Grundschulkinder bekommen die Möglichkeit, in verschiedenen Arbeitsgruppen Berufe, wie Gärtner, Köche, Handwerker, Künstler, Techniker oder Journalisten, ganz praktisch kennenzulernen und so ihre Interessen und Fähigkeiten zu entdecken. Aus der Kooperation sind zahlreiche gemeinsame Projekte entstanden. Auch die Neugestaltung des Spielplatzes auf der Maille haben die SWE unterstützt. Wie tief der soziale Gedanke im Unternehmen verankert ist, zeigt sich auch in der Mitarbeiterspende zum Weltwassertag. Seit dem Jahr 2000 spenden die Mitarbeiter den Geldwert von im Vorjahr geleisteten Überstunden für soziale Zwecke. Im Jahr 2014 konnten fast 30.000 Euro an den Förderverein des Klinikums Esslingen, den Mukoviszidose-Verein und den Verein „Nepal-Schulprojekt – Zukunft für Kinder“ übergeben werden. Der Förderverein des Klinikums nutzte das Geld für die Gestaltung des neuen Patientengartens. Insgesamt wurden seit dem Jahr 2000 schon rund 230.000 Euro gespendet. Einen Scheck entgegennehmen konnten in den vergangenen Jahren bereits das Hospizhaus Esslingen, das Frauenhaus Esslingen, das Kinderhospiz Stuttgart und die Klinik für Kinder und Jugendliche am Klinikum Esslingen. Unterstützt wurden außerdem Trinkwasserprojekte in Kamerun, Nigeria und Sierra Leone. ◄ So sind die Stadtwerke Esslingen nicht nur ein Energieversorger im klassischen Sinne. Auch Energie für zukunftsweisende gesellschaftliche Projekte wird durch das soziale Engagement des Unternehmens freigesetzt. ESaktiv Seite 11 Transition Town Esslingen geht in die Offensive Stadt im Wandel-Gruppe inspiriert mit ersten öffentlichen Aktionen KONTAKT: Transition Town Esslingen, Christiane Klei, Telefon: 0711 66467626, E-Mail: [email protected], Webseite: www.transitiontownesslingen.wordpress.com Kleidertauschparty, Saatguttauschbörse, Picknick, Salatbaum bauen, Exkursionen, Zwiebeln stecken, Nähen und Basteln, Kochen und lecker essen – Das Jahr der Transition Town Esslingen war ganz schön bunt! Nachdem wir seit der Gründung im Juli 2013 erstmal vor allem mit dem Kennenlernen und Zusammenfinden beschäftigt waren, machten wir uns in diesem Jahr auf, auch in die Gesellschaft hinein zu wirken. Daraus entstanden unsere ersten öffentlichen Aktionen. In der Transition Town Bewegung suchen Menschen weltweit auf lokaler Ebene nach Lösungen gegen Klimawandel, Ressourcenverknappung und Sozialen Wandel. „Manche Leute suchen nach schönen Orten, andere machen einen Ort schön“ Erste Saatgut- und Pflanzentauschbörse im März Kaum waren die ersten Sonnenstrahlen im März zu spüren, kamen die Gärtnerinnen und Gärtner im Bürger- Blumenzwiebelstecken im Herbst Urban Gardening in Esslingen Diesen Herbst hat die Gruppe zweimal zum Blumenzwiebelstecken auf öffentlichen Flächen eingeladen. Dabei wurden Flächen in der Nähe des Dick für den Frühling bepflanzt. Auch das nächste große Projekt 2015 möchte Lust aufs Gärtnern machen: Gemeinsam mit Anwohnern und Interessierten wird die Transition Gruppe ein urbanes Gartenprojekt starten und auf einer Parkinsel im Kesselwasen Obst, Gemüse und Kräuter anbauen. Vieles dreht sich bisher ums Gärtnern, da der eigene Anbau von Obst und Gemüse viele von uns begeistert und eine neue Wertschätzung von Lebensmitteln entsteht. Gleichzeitig ist das Gärtnern ein Bereich in dem wir erleben können, dass es auch noch üppige Fülle gibt und nicht nur immer knapper werdende Ressourcen. Uns beschäftigen aber auch viele andere Themen. Die Mischung ist so bunt, wie die Menschen, die zur Gruppe kommen. Es wird viel diskutiert und ausprobiert. Auf der Suche nach unendlichen Ressourcen Kreativ am Werk haus Mettingen zusammen und tauschten und verschenkten selbst vermehrtes Saatgut, Stauden und Jungpflanzen. Dabei wurden auch emsig Erfahrungen des Gärtnerns ausgetauscht und niemand ging mit leeren Taschen nach Hause. Die gute Resonanz beflügelt uns, diese Aktion im nächsten Jahr wieder anzubieten. Alle Gärtnerinnen und Gärtner dürfen sich schon auf die nächste Tauschbörse am 29.3.2015 freuen. ESaktiv Seite 12 Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht, um auf lokaler Ebene, hier in Esslingen, Alternativen zu einem ressourcenverbrauchenden Leben aufzuzeigen und auszuprobieren – denn das geht! Teilen und Tauschen macht Spaß, wir lernen dabei andere Esslinger kennen und nicht zuletzt wird immer auch lecker gegessen. Wir entdecken unendliche Ressourcen wie Kreativität, Vielfalt und Freude! Du hast Lust bekommen? Dann komm doch einfach dazu! Alle Infos zu Aktionen und Treffen werden auf unserer Website (s.o.) veröffentlicht. ◄ SCHWER PUNKT Die AOK engagiert sich Ob Vorlesen oder Selbsthilfegruppen unterstützen – AOKler sitzen nicht nur im Büro KONTAKT: Kontakt- und Informationsstelle für gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen (KIGS) Milena Gora, Telefon 07021 721-206, E-Mail: [email protected] „Das ist ein tolles Angebot, das wir gerne für unsere Grundschulkinder annehmen.“ Mit diesen Worten reagierte der Rektor der Esslinger Katharinenschule Klaus Hummel auf die Anfrage, ob AOK-Beschäftigte beim bundesweiten Vorlesetag im November in seiner Schule vorlesen können. Seit zwei Jahren engagiert sich die Gesundheitskasse in der Stiftung Lesen, die den bundesweiten Vorlesetag ins Leben gerufen hat. Damit es nicht bei warmen Worten bleibt, ziehen AOKVorleserinnen und -Vorleser an diesem Tag durch Schulen und Kindergärten, um mit dem „kleinen Drachen Kokosnuss“ oder „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ Lust auf das gedruckte Wort zu wecken. „In der zweiten Klasse hat das wunderbar geklappt“, erzählt Britta Häußler, die sonst im Kundencenter Esslingen Versicherte berät. „Die Kinder waren begeistert und haben aufmerksam zugehört.“ Was aber hat die AOK mit Vorlesen zu tun? Untersuchungen zeigen: Kinder, die regelmäßig vorgelesen bekommen, lernen besser sprechen. Sie benötigen also keine logopädische Unterstützung. Zudem werden beim Vorlesen oft auch andere Themen besprochen: Regeln und Verhalten, Krankheiten, Freundschaften – so bekommen Eltern mit, was ihre Kinder bewegt und das stärkt die gesamte Familie. Engagement für Selbsthilfegruppen Menschen zu stärken steht auch im Mittelpunkt der Unterstützung von Selbsthilfegruppen. Die AOK NeckarFils hat eine eigene Kontaktstelle für gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen (KIGS). Die Sozialarbeiterinnen Katja Schön und Milena Gora helfen allen, die eine Selbsthilfegruppe gründen wollen und sie unterstützen bestehende Gruppen. „Wenn mich jemand anruft, weil er eine Selbsthilfegruppe gründen will, besprechen wir, wie dies von statten geht. Ich helfe bei der Raumsuche, unterstütze bei der Öffentlichkeitsarbeit, gebe Tipps, wo Referenten zu finden sind und wie man finanzielle Förderung bekommt“, berichtet Schön. Ihr macht diese Arbeit Freude. „Die Leute sind so motiviert - da ist es befriedigend, helfen zu können und zu erleben, wie so eine Selbsthilfegruppe wächst.“ Nahezu täglich erlebt sie, wie wichtig diese Gruppen für die Betroffenen sind. „Die Treffen helfen sehr. Sei es, dass die Teilnehmer praktische Tipps zum Umgang mit ihrer Krankheit austauschen, sei es, dass sie sich gegenseitig Mut machen. Für mich steht fest: Ohne die Selbsthilfegruppen ginge es einigen Leuten schlechter – das erzählen mir die Teilnehmer auch immer wieder.“ Aufmerksam lauschen die Kinder ihrer Vorleserin, der AOKKundenberaterin Britta Häußler. Für den Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils, Johannes Bauernfeind, gehört dieses Engagement zum Selbstverständnis der Gesundheitskasse. „Wir sind Marktführer im Bereich Gesundheit, damit tragen wir auch gesellschaftliche Verantwortung. Dass wir unsere Kompetenz vor allem bei gesundheitlichen Themen einbringen liegt nahe. Jeder soll schließlich tun, was er am besten kann.“ ◄ „Die Kinder waren begeistert!“ ESaktiv Seite 13 SCHWER PUNKT Stufen zum Erfolg Eine Qualifizierungsoffensive an Esslinger Haupt- und Realschulen KONTAKT: Wirtschaftsjunioren Esslingen, E-Mail: [email protected], Web: www.wj-esslingen.de Seit 2003 führen die Wirtschaftsjunioren Esslingen (WJ ES) das Projekt „Stufen zum Erfolg“ durch. Ziel ist, Schüler bei Ihrer Entwicklung zur „erforderlichen Ausbildungsreife“ zu unterstützen. Hierfür wurde ein umfangreiches Trainingsprogramm entwickelt, das den Schülern die Anforderungen aus der Wirtschaft aus erster Hand vermittelt. Vorstellungsgespräch für den jeweiligen Berufswunsch geeignet ist. In Rollenspielen trainieren wir die Körperhaltung, den Händedruck und die Begrüßung bei einem Vorstellungsgespräch. Zum Abschluss simulieren wir den Anfang eines Vorstellungsgespräches, denn Übung macht den Meister! Bei der Verabschiedung sagen wir allen Schülern, dass Sie für das nächste Treffen eine „echte“ Bewerbung einreichen sollen. Beim zweiten Teil, dem Bewerbungstraining, werden die korrigierten Bewerbungen zurückgeben und besprochen. Wir erklären, warum ein Unternehmen ausbildet und was so eine Ausbildung den Arbeitgeber überhaupt kostet. Dann gehen wir den Inhalt einer Bewerbung durch. Zuerst wird immer gelacht, aber dann sehen die Schüler was tatsächlich für Fehler gemacht werden. Im Rollenspiel trainieren wir zum Abschluss ein Vorstellungsgespräch. Viele wundern sich was wir dann so alles fragen. Warum muss ich denn wissen was gerade in der Welt passiert oder wie die Bundeskanzlerin heißt? Trainer Marc Ottenbruch bei der Simulierung eines Vorstellungsgespräches Seit vielen Jahren bin ich, Marc Ottenbruch, ehrenamtlich als Knigge- und Bewerbungstrainer der WJ ES an den Hauptund Werkrealschulen in Esslingen aktiv. Vor drei Jahren übernahm ich die verantwortliche Projektleitung von „Stufen zum Erfolg“. Mir gefällt es insbesondere, mein Praxiswissen aus der Firma an die Schüler weiter zu geben. Die Schüler lernen zwar in der 8. Klasse sich zu bewerben, aber wenn jemand von außerhalb kommt, dann macht das doch noch einmal mehr Eindruck. Die beste Bewerbung aus jeder Klasse und allen Schulen werden zum Abschluss gesammelt. Daraus wählen wir noch einmal die beste Bewerbung. Letztes Jahr war dies eine Schülerin der Johannes-WagnerSchule in Nürtingen. Eine staatliche Schule für hörgeschädigte und sprachbehinderte Kinder. Eine tolle Leistung die mich persönlich sehr gefreut hat! Als Wirtschaftsjunioren Esslingen engagieren wir uns gerne für unsere Region und für soziale Projekte. Wir sind ein globales Netzwerk aus jungen Unternehmern, Selbständigen und Führungskräften. Im Mittelpunkt stehen Erfahrungsaustausch, Fortbildungen und soziales Engagement. Als Arbeitskreis der IHK arbeiten alle Mitglieder ehrenamtlich. ◄ Im Jahr 2014 haben sich 15 Schulen mit insgesamt 25 Klassen angemeldet. Ende November fand die Auftaktveranstaltung wie in jedem Jahr bei einer Firma vor Ort statt. Nach Vorstellung und Ablauf des Projektes berichten die Ausbildungsverantwortlichen aus erster Hand über die Anforderungen für eine Ausbildung. Das Projekt gliedert sich in zwei Phasen. Beim Kniggekurs sollen die Schüler zum Training angezogen kommen, als ob sie zu einem Vorstellungsgespräch gehen. Nach der Vorstellung und Begrüßung wird über den ersten Eindruck gesprochen und wie schnell dieser entsteht. Jeder Schüler sagt uns, für welchen Beruf er sich gerne bewerben würde. Gemeinsam besprechen wir die Kleidung der Schüler und ob sie für ein ESaktiv Seite 14 Rückgabe der korrigierten Bewerbung an einen Schüler SCHWER PUNKT „Wir geben unseren Erfolg an die Gemeinschaft zurück“ Interview mit Franz Scholz, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse KONTAKT: Gertrud Henle, Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, Bahnhofsstraße 8, 73728 Esslingen, E-Mail: [email protected] Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen hat es sich auf die Fahne geschrieben, ihren Kunden und dem Landkreis Esslingen ein verlässlicher Partner zu sein. Dies gilt für ihre Rolle als Finanzinstitut. Es gilt ebenso für ihr gesellschaftliches Engagement. “ Herr Scholz, es gehört zum Credo der Kreissparkasse, sich für die Menschen in der Region zu engagieren. Was bedeutet das konkret? Als regional verwurzeltes Finanzinstitut unterstützt die Kreissparkasse – zusammen mit ihren beiden Stiftungen – mit über 2 Millionen Euro rund 500 Institutionen und Projekte. Jeden Tag fließen 5.500 Euro in den Landkreis. Wir engagieren uns in Kultur, Sport, Bildung und Wissenschaft, Gesellschaft und Umwelt. Ohne unsere finanzielle Hilfe wären viele Projekte nicht mehr darstellbar. amtspreis wollen wir in erster Linie den Engagierten für ihre Arbeit danken und sie motivieren, ihr Projekt weiterzuführen. Über 400 Projekte aus dem gesamten Landkreis haben wir bisher ausgezeichnet. Das Preisgeld – insgesamt fast eine Viertelmillion Euro seit Beginn der Aktion – soll notwendige Anschaffungen ermöglichen. Und natürlich hoffen wir, dass die Ehrungen auch andere motivieren, sich ehrenamtlich zu engagieren. Wie stehen die Mitarbeiter zum gesellschaftlichen Engagement ihrer Kreissparkasse? Viele unserer Mitarbeiter sind selbst ehrenamtlich aktiv. Sie investieren viel Zeit und Herzblut, zum Beispiel als Trainer in Vereinen, im sozialen sowie im kulturellen Bereich. Was die Kreissparkasse im Großen verkörpert, dazu trägt auch jeder von uns in seinem Umfeld bei. ◄ Warum engagiert sich die Kreissparkasse in diesem Maße? Während andere Banken sich der Gewinnmaximierung verschreiben, hat die Kreissparkasse ein anderes Selbstverständnis: Wir sind ein öffentlich-rechtliches Institut, der Landkreis Esslingen ist unser Träger. Deshalb geben wir einen Teil unseres geschäftlichen Erfolgs wieder an die Gemeinschaft zurück. Mit unserem Engagement wollen wir die Lebensqualität der Menschen im Kreis Esslingen verbessern. Regionalität auf der einen Seite und Internationalität auf der anderen Seite, zum Beispiel durch die Begleitung mittelständischer Unternehmen, – das ist für die Kreissparkasse kein Widerspruch, sondern gelebter Alltag. „Mit unserem Engagement wollen wir die Lebensqualität der Menschen im Kreis Esslingen verbessern“ Welchen Stellenwert hat der Ehrenamtspreis „Starke Helfer“? Vor elf Jahren hob die Kreissparkasse in Kooperation mit der Esslinger Zeitung den Ehrenamtspreis „Starke Helfer“ aus der Taufe. Seither wurde die Aktion auf den ganzen Landkreis mit drei weiteren Zeitungen ausgeweitet. Rund 1.200 Bewerbungen sind bisher eingegangen. Jedes Jahr steht ein anderes Thema im Mittelpunkt. So wurden ehrenamtlich Tätige geehrt, die sich im Sport, in Bildung, Kultur, in der Nachbarschaft, für die Umwelt und für ihre Heimat engagieren. Was wollen Sie mit dem Ehrenamtspreis erreichen? Ohne Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement würde vieles in unserer Gesellschaft nicht funktionieren. Viele Initiativen leben von dem Enthusiasmus und dem unermüdlichen Einsatz ihrer „Starken Helfer“. Mit dem Ehren- ESaktiv Seite 15 Entdeckungsreise ins Netz PC-Mentorinnen und -Mentoren ebnen den Weg ins mobile Internet KONTAKT: Wolfgang Kirst, Stadt Esslingen am Neckar, Amt für Soziales und Sport, Abteilung Familie, Jugend, Senioren und Bürgerengagement, Telefon: 0711 3512-3406, [email protected], www.esslingen.de/buerger-gehen-online Mit den Enkeln im Ausland skypen, aktuelle Nachrichten, Fahrpläne oder Wetterinformationen abrufen, Gedächtnistraining, und vieles mehr. Tablet-PCs bieten den Zugang zu einem breiten Angebot kleiner Programme, die das Leben erleichtern können. Diese so genannten Apps gibt es für jede Lebenslage, frei nach dem Motto: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Für alle, die dieses Thema spannend finden und gerne mehr darüber wissen wollen, hat die Esslinger Initiative „buerger-gehen-online“ ein neues Angebot entwickelt. Eine Gruppe von mittlerweile 18 bürgerschaftlich engagierten PC-Mentorinnen und -Mentoren hat sich seit dem Frühjahr in dieses Thema eingearbeitet. Im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit stehen sie künftig auch für Fragen rund um das „mobile Internet“ zur Verfügung. Bereits seit dem Jahr 2001 bietet „buerger-gehen-online“ Unterstützung beim Einstieg in die Welt der neuen Medien. Etwa 90 bürgerschaftlich Engagierte sind derzeit regelmäßig an den verschiedenen Bürger-PC Treffpunkten im Stadtgebiet im Einsatz und begleiten die Besucherinnen und Besucher nach Bedarf beim Umgang mit PC und Internet. „Es kamen immer häufiger Besucher zum Bürger-PC Treffpunkt, die Fragen zu ihrem Smartphone oder zu einem Tablet-PC hatten“ berichtet Horst Schrode von seinen Erfahrungen im vergangenen Jahr. Nachdem von anderen PC-Standorten ähnliche Rückmeldungen gegeben wurden, lud Wolfgang Kirst vom städtischen Amt für Soziales und Sport Interessierte Mentoren ein, gemeinsam ein Konzept zu diesem Thema zu entwickeln. Die PC-Mentorinnen und -Mentoren sind gespannt darauf, wie das neue Angebot von den Besuchern angenommen wird Dank der Unterstützung des gemeinnützigen Vereins „MediaKomm Esslingen e.V.“ war es möglich, dieses Konzept zu verwirklichen. Für die beteiligten Mentoren konnten Tablets angeschafft werden und es wurde eine Schulungsreihe durchgeführt. „Das war eine spannende Sache, sich hier einzuarbeiten.“ berichtet Peter Schwab, der von Beginn an beim Tablet-Projekt dabei ist. „Am meisten haben alle davon profitiert, dass wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht haben. Jeder hat sich in ein spezielles Teilgebiet eingearbeitet und die Ergebnisse in der Gruppe vorgestellt.“ erzählt er weiter. Nach dem Ende der Schulungsreihe fühlen sich die Tablet-Mentoren gut genug gerüstet, um ihr neues Wissen zu teilen. „Auch wenn es im Umgang mit den neuen Medien immer Fragen geben wird, auf die wir Mentoren nicht sofort eine Antwort parat haben, glaube ich, dass wir unseren Besuchern viel Unterstützung bieten können“ ist Marianne Scherzer sicher. ◄ ESaktiv 01/15 Herausgeber: Stadt Esslingen am Neckar Redaktion: Tanja Eisbrenner (V.i.S.d.P.), Wolfgang Kirst, Renate Schaumburg und Alisa Stockburger Gestaltung: Johannes Eich Druck: Digital Repro Druck GmbH, Ostfildern Für den Inhalt der Artikel sind die jeweiligen Gruppen verantwortlich. ESaktiv Seite 16
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