école bernoise 04∙15 Schwerpunkt Museum Freche Fragen, Fossilien und Fauna LEBE-Anlass Elternmitwirkung Frauen im Schein werferlicht Wie gelingt die Zusam menarbeit? Bildungslandschaften Was steckt dahinter? AZB 3001 Bern berner schule Ausgabe vom 9. April 2015 Impressum berner schule (vormals «Berner Schulblatt») 148. Jahrgang/148e année ISSN 1661-2582 Erscheint monatlich Auflage / Tirage: 10 120 (WEMF/SW-beglaubigt 12-13) Herausgeber/Editeur Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE Enseignantes et enseignants Berne LEBE Adresse berner schule Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE Monbijoustrasse 36 Postfach 7163 3001 Bern Fax 031 326 47 48 E-Mail: [email protected] www.lebe.ch Redaktion Beat Wirz (BW) Tel. 031 326 47 57 AKTUELL PÄDAGOGIK Sich selbstbewusst ins Scheinwerferlicht stellen «Das Zauberwort heisst professionelle Argumentation» 9 Korrektorat Renate Kinzl Anzeigenmarketing Stämpfli AG Wölflistrasse 1, Postfach 8326 3001 Bern Tel. 031 767 83 30 [email protected] Druck DZB Druckzentrum Bern AG 2 — BS 2015 AUSGABE 04 Abonnemente/Abonnements Nichtmitglieder/Non-membres: Fr. 65.– / Jahr plus MWSt. Aufgrund einer Leistungsvereinbarung mit der Vereinigung der Studierenden der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch rund 1500 Studierenden zugeschickt. Bestellungen und Adressänderungen LEBE-Geschäftsstelle Tel. 031 326 47 51 Nächste Ausgabe: 14. Mai Prochaine édition: 14 mai Redaktionsschluss: 1. Mai, 7.00 Uhr Délai rédactionnel: 1er mai, 7.00 h 11 PÄDAGOGIK GEWERKSCHAFT Ausverkaufte Ränge am LEBE-Kinoabend Entlastungsmassnahmen einleiten und berufliche Präferenzen stärken 12 15 NEWS VON DER GESCHÄFTSSTELLE LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBE Gemeinsame Zukunft von LEBE und SEJB? Wie gelingt gute Zusammen arbeit mit den Eltern? 17 18–21 IN EIGENER SACHE SCHWERPUNKT MUSEUM Mit Kunst auf Augenhöhe — Die heimliche Liebelei zwischen Paläontologie und harter Rockmusik Layout / Gestaltung Fabian Kramer Tel. 031 326 47 58 Traduction Pierre Alain Chopard Rolf Lüthi Übersetzungen AG Transit TXT AG 8 23–25 26 SCHWERPUNKT MUSEUM FOKUS Natur zum Anfassen am Tat-Ort Museum — Komm mit auf Schloss(zeit)reise Private Stiftung beackert die städtischen Bildungslandschaften 28 32 FOKUS FINANZRATGEBER «2 langues – 1 Ziel» ergänzt Schulunterricht Kapital oder Rente? 33 39 GUIDE FINANCIER DAS LETZTE WORT Capital ou rente? Auferstehung Titelbild: SchülerInnen bringen anderen SchülerInnen in der Kunsthalle Bern die Welt der Kunst näher. Von Beat Wirz Les effets de la participation S ie alle können wohl ein Lied von fordern den Eltern singen, deren Äpfel, die nicht weit vom Stamm gefallen sind, Sie unterrich ten. Auch ich habe einen Vater in lebhafter Erinnerung, den ich regelmässig am Telefon und auch im Schulzimmer begrüssen durfte. Der Grund: Ein Schüler, südländisches Temperament, handfesten Argumenten eher zugetan als Diskussionen, drangsalierte regelmässig seinen Sohn, stets grundlos, wie mir der Vater weiszumachen versuch te. Dieser Sohn war nicht sehr beliebt und jederzeit bereit, andere etwas zu provozieren. Der Vater wurde nicht müde zu predigen, die ganze Klasse leide unter diesem einen anderen Mitschüler, er akzeptiere das nicht mehr und verlange, dass man nun endlich den Hebel ansetze und handle, konkret: den Mitschüler von der Schule schmeisse. Ich hatte dem Vater dokumentieren können, dass sein Sohn, bevor zum Beispiel sein Auge sich unter Fremdeinwirkung blau einfärbte, an die Adresse des Mitschülers je weils eine Salve zweifelhafter Sprüche dessen Herkunft oder Übergewicht betreffend ab feuerte, und dass es bezüglich Rausschmiss des Mitschülers nicht nur keine Stelle gebe, an der man einfach rasch den Hebel ansetzen könne, sondern nicht einmal einen Hebel, wie er ihn sich vorstelle. Trotzdem drohte er irgendwann damit, die Schulbehörde anzu zeigen. Dass ich die Drohung als interessante Option lobte und sie damit zum Vorschlag degradierte, irritierte ihn – und in diesem Moment der Irritation hörte er mir plötzlich zu. Er hörte, dass ich seinen Ärger verstand und dass ich selbstverständlich alles mir Mögliche unternahm zum Schutze und Woh le seines Sohnes. Dass wir über ein Problem redeten, welches sich nicht institutionell aus der Welt schaffen liess, sondern nur gemein sam, mit viel Arbeit an der Situation an sich. Wir beleuchten in dieser «berner schu le» das Thema Elternmitwirkung – unter anderem im Interview, welches Reto Wiss mann mit Schulinspektor Patrik Sager geführt hat. Der oben erwähnte Vater zeigte die Schulbehörde übrigens nicht an und bedankte sich Ende des Schuljahrs mit einer Flasche Wein für die gute Zusammenarbeit. D es parents qui exigent, vous connais sez tous la chanson : des géniteurs dont on peut dire que la pomme n’est pas tombée loin de l’arbre. Moi aussi je me souviens d’un père comme si c’était hier, je l’avais souvent au téléphone, et aussi dans ma salle de classe. La raison : un élève, de tempérament méridional, plus amateur d’arguments violents que de discussions, harcelait sans arrêt son fils, toujours sans motif, comme le père tentait de me le faire croire. Le fils en question n’était pas très Beat Wirz ist Redaktor populaire dans la classe et toujours prêt à provoquer ses camarades. Le père ne cessait der «berner schule». de seriner que la classe entière souffrait de cet unique élève, qu’il n’acceptait plus cette situation et exigeait que l’on prenne enfin le problème en mains où le bât blessait, en clair : que l’on expulse l’élève de l’école. J’avais pu expliquer au père qu’avant de se retrouver, tel jour, avec un œil coloré de bleu, son fils avait abreuvé son camarade d’un chapelet d’injures douteuses s’en prenant à son origine ou à son embonpoint, et qu’à propos du renvoi de cet élève, non seulement on ne savait pas où le bât blessait, mais qu’il n’y avait pas de bât du tout, … pas moyen d’agir comme il se l’imaginait. Malgré cela, il a menacé une fois de saisir l’autorité scolaire. Il a été déconcerté quand j’ai loué son option de la menace et l’ai prise comme une propo sition intéressante, et dans ce moment de surprise, il s’est mis subitement à m’écouter. Il a entendu que je comprenais sa colère et que bien sûr je faisais tout mon possible pour la protection et le bien-être de son fils ; et que nous parlions d’un problème insoluble par la voie institutionnelle, mais à résoudre concrè tement ensemble, en y mettant du sien. Dans ce numéro de l’école bernoise, nous éclairons le thème de la participation des parents – en particulier dans l’interview de l’inspecteur scolaire Patrik Sager mené par Reto Wissmann. Quant au papa dont j’ai parlé, il n’a pas porté plainte auprès de la commission, mais m’a offert une bou teille de vin au terme de l’année scolaire en remerciement de la bonne collaboration. 3 — BS 2015 AUSGABE 04 5 Eltern mit Wirkung SANDROS CARTOON AKTUELL SICH SELBSTBEWUSST INS SCHEINW ERFERLICHT STELLEN Text Franziska Egli, Bilder Carmelo Agovino Um das Ende vorwegzunehmen: «Mir unvergessen ist Am Schluss des Anlasses wa eine charmante Beren die papierenen Tischdecken vollgekritzelt mit Ideen und gegnung mit Bertrand Anregungen, die Gesichter der Piccard: Für die Expo02 Teilnehmerinnen über die Gast sollte ich den Abenteugeberinnen bis zu den Organi satorinnen strahlten, und beim rer interviewen und finalen Apero wurde rege weiter wurde mehrfach abdiskutiert. «Mehr davon!», war gewimmelt. Ich blieb auf dem Flipchart zu lesen, der als Kommentarfunktion diente, beharrlich und fragte «Bitte ein Tagesseminar!». immer wieder an, bis er Nun, es war die erste Veranstal bereit war, mich – notatung dieser Art, die die Gleich stellungskommission von LEBE bene als einzige Jourorganisierte: Unter dem Motto nalistin – zu treffen. Er «Frauen im Scheinwerferlicht» erzählte mir dann, dass bot sie Frauen die Gelegenheit, sich mit Frauen aus Politik, Kul ihm meine Hartnäckigtur, Bildung und Medienwelt keit imponiert habe. Er auszutauschen. Denn «so vielen habe drei Töchter, und Frauen fällt es nach wie vor nicht leicht, herausfordernde Positi wenn er ihnen etwas im onen im Beruf oder in der Öf Leben wünsche, dann fentlichkeit wahrzunehmen und sei es dies.» sich selbstbewusst ins Schein werferlicht zu stellen», betonte Verena Zürcher, Verlegerin, LEBE-Geschäftsführerin Regula Journalistin, Langnau A. Bircher, die den Anlass zu sammen mit Magdalena Bösiger und Regula Blatter von der LEBE- Gleichstellungskommission auf die Beine gestellt hatte. Und so fanden sich an diesem frühen Freitagabend rund 30 Frauen – Lehrerinnen und Pädagogin nen jeder Altersklasse und aus Stadt und Agglomeration – in der «Schmiedstube» in Bern ein, um den Geschichten und Erfah rungen der Theaterpädagogin Renate Adam, der Grossrätin der Grünen und Fraktionspräsiden tin Bettina Keller, der National Verena Zürcher 4 — BS 2015 AUSGABE 04 GLEICHSTELLUNGSKOMMISSION «Frauen im Scheinwerferlicht» lautete das Motto der Veranstaltung vom 6. März der Gleichstellungskommission von LEBE. Ziel: Frauen inspirieren, herausfordernde Positionen in Beruf und Öffentlichkeit zu übernehmen. Rund 30 Teilnehmerinnen haben sich angeregt und interessiert mit Frauen aus Wirt schaft, Kultur und Politik ausgetauscht und von deren Erfahrungen profitiert. AKTUELL Renate Adam, Theaterpädagogin, Hinterkappelen vor ein Publikum, bringen als Erstes den immer gleichen Witz und halten dann unvorbereitet eine Rede. «Und es funktioniert», rief sie, «der Witz fungiert als Türöffner und bietet dem Redner gleichzeitig eine Konstante. Wir sollten uns das auch aneignen.» Im Laufe der Zeit waren die Pa piertischtücher vollgekritzelt mit Notizen und Bemerkungen. «Solidarität?» stand da, «Ehrgeiz = Erziehung?» oder «Netzwerke nutzen!!». Am Tisch von Vere na Zürcher, die selber auf eine «mässige bis saumässige» Schul karriere zurückblickt und heute erfolgreich als Verlegerin tätig ist, war unter anderem der Le bensweg ein grosses Thema: Wie viel ist Zufall, wie viel lässt sich überhaupt planen? In Franziska Schwabs Runde unterhielt man sich über das heutige Rollenver Franziska Schwab, Leiterin Pädagogik LEBE, Sekundarlehrerin, Zollbrück ständnis – ist es modern oder im Grunde genommen nach wie vor traditionell? Und rund um Betti na Keller diskutierte man lange über die Wichtigkeit von berufs tätigen Müttern. Nach Workshops präsentierten alle Gastgeberinnen ihr Fazit: Verena Zürcher ein Yin-YangSymbol, das für «unseren An trieb steht, das Scheinwerferlicht aufzusuchen, wie auch für die Gründe, die uns immer wieder daran hindern». Die Theaterpä dagogin Renate Adam und ihre Gruppe schrieben sich «Spiel: Try and error» auf die Fahne, ergänzt mit einem Smiley. «Wir überlegen uns meist viel zu viel, statt dass wir – analog den Män nern – mit einem Lächeln auf den Lippen einfach ins Haifisch becken springen und überzeugt sind: Das kann ich!», so Adam. Und Regula Rytz doppelte mit einer Empfehlung nach: Üben, üben, üben, lautete ihr Credo, sich einbringen, einmischen, en gagieren, netzwerken. Das gelte nicht nur für die Politik, betont sie, sondern auch zu Hause, an der Schule, im Verein. «Denn der Scheinwerfer», so die Nationalrä tin, «der ist überall». «Als Musikerin war mir das Scheinwerferlicht nicht unbekannt. Als ich aber vor neun Jahren, 2006, in den Grossen Rat gewählt wurde, war ich völlig perplex. Heute bin ich überzeugt: Es braucht nicht nur mehr Frauen, sondern auch mehr ‹normale› Frauen, also auch Frauen, die nicht politisiert sind.» Bettina Keller, Grossrätin Grüne, Fraktionspräsidentin, Musikerin, Bern 7 — BS 2015 AUSGABE 04 Regula Rytz Regula Rytz, Nationalrätin, Bern rätin Regula Rytz, der Leiterin Pädagogik von LEBE Franziska Schwab sowie der Verlegerin und Journalistin Verena Zürcher zu lauschen, sich mit ihnen auszu tauschen, sich von ihnen inspi rieren zu lassen, ja gar von ihren Erfahrungen zu lernen. Ganz im Sinne der Workshop-Methode World Café wanderten die Teil nehmerinnen von Tisch zu Tisch, von Gastgeberin zu Gastgebe rin, stellten Fragen und hinter fragten, diskutierten und argu mentierten, notierten Fragen, Gedanken und Ideen auf dem papierenen Tischtuch. Überhaupt kam alles auf den Tisch: Es ging um das Frau enstimmrecht und die Rede gewandtheit der Männer, um Tagesschulen und fehlende Be treuungsmöglichkeiten, um tra ditionelle Rollenbilder und frem de Kulturen, um kleine Löhne, fehlende Anerkennung und man gelnde Solidarität, um top ausge bildete Hausfrauen und zu we nige männliche Lehrpersonen. Aber auch um Fragen wie: Stehen wir uns selber im Weg? Sind wir oft nicht auch neidisch aufein ander, statt dass wir füreinander einstehen? Wer sind unsere Vor bilder? Und was geben wir den heutigen jungen Frauen, unseren Töchtern und Schülerinnen, mit auf den Weg? Und immer wieder: das Scheinwerferlicht. Ist es uns Frauen schlicht weniger gegeben, ins Licht zu stehen? «Als Lehre rin musstet ihr mit 21 Jahren vor eine Klasse stehen», warf Regula Rytz irgendwann in ihre Runde, «das ist kein unkritisches Pub likum, im Gegenteil. Gerade ihr seid doch bestens gerüstet für das Scheinwerferlicht.» Männer, brachte sie den Vergleich, stehen «Ich hatte, als ich etwa vier Jahre alt war, ein Schlüsselerlebnis: Ich war mit meinem Vater auf Besuch, und ich sollte ein Vanille-Erdbeer-Eis bekommen. Ich traute mich aber nicht, es zu holen. Also bekam ich keines. Bereits da wurde mir bewusst: Wenn ich etwas erreichen will, muss ich mich wagen, muss ich mich sichtbar machen, muss ich mir holen, was ich mir wünsche.» «Ich erinnere mich gut an ein Erlebnis, das wohl vielen Frauen bekannt vorkommt: Ich wurde aufgefordert, mich auf die Arbeitsstelle zu bewerben, die ich heute innehabe. Ohne diese Aufforderung wäre mir das nie in den Sinn gekommen, hätte ich mir das nie zugetraut. Ich habe dann noch meine Tochter nach ihrer Meinung gefragt. Sie meinte lediglich: Hast Du denn Lust dazu? Na, und ob!» Bettina Keller «Während des Studiums haben wir, ein paar Frauen, uns eine Aufgabe gestellt: Nach jeder Vorlesung hatte eine aufzustehen und eine Ergänzungs- oder Klärungsfrage in die Runde zu werfen. So schufen wir uns eine Art Übungsfeld. Wir überwanden so unsere Angst, vor der Öffentlichkeit hinzustehen und uns sichtbar zu machen. Wir alle haben enorm davon profitiert.» AKTUELL PÄDAGOGIK PÄDAGOGIK Von Reto Wissmann Die Zusammenarbeit mit den Eltern sei grundsätzlich anspruchsvoller ge worden, stellt Patrik Sager, Schulinspektor im Seeland, fest. Er rät den Lehr personen, auch in emotionalen Diskussionen aus ihrem beruflichen Sach verstand heraus zu argumentieren – und Elternabende gut vorzubereiten. Gibt es andere Gründe für die zunehmenden Schwierigkeiten in der Elternzusammenarbeit? Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Eltern an ihre Kinder und deren Möglichkei ten ist heute grösser. Auch die veränderten Familienstrukturen spielen eine Rolle. Das Kind ist in der Familie heute häufig etwas sehr Zentrales. Hinzu kommt, dass die Schule manchmal ein ganz anderes Verständnis von Kindern hat als Eltern. Wie meinen Sie das? «Das grösste Spannungsfeld ist die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Möglichkeiten», beobachtet Patrik Sager. Bild: zvg Einige Eltern sehen ihre Kinder als gleichberechtigte Partner. Für die Schulen sind sie eher Im aktuellen Kinofilm «Frau Müller Auszubildende und Individuen, muss weg» verschwören sich Eltern die sich in eine Gemeinschaft regelrecht gegen eine Lehrerin. Ist einordnen müssen. Das kann zu das ein Extrembeispiel oder könnte Konflikten führen. dies auch in hiesigen Schulen passieren? So eine Situation habe ich selbst noch nie erlebt, sie ist aber durchaus denkbar. Als Komödie ist der Film sicher überzeichnet, er spielt jedoch vor einem realis tischen Hintergrund. Heisst das, die Zusammenarbeit mit den Eltern ist schwieriger geworden? 8 — BS 2015 AUSGABE 04 Ja, sie ist heute grundsätzlich anspruchsvoller. Warum? Der Schulerfolg der Kinder hat enorm an Bedeutung gewonnen. Wir alle gehen heute davon aus, dass wir Anspruch auf Erfolg, auf das Beste haben. Die Schule gilt quasi als Garant dafür und kommt entsprechend unter Druck. Nicht immer. Elternarbeit ist Teil des Kerngeschäfts der Lehr personen. Niemand sollte Lehrer werden, nur weil er Kinder gernhat. Welches sind die grössten Spannungsfelder? Das grösste ist wie gesagt die Diskrepanz zwischen Erwartun gen und Möglichkeiten. Dabei wird dann schon mal die Qualifi kation der Lehrperson kritisiert. Weitere Themen sind Hausauf gaben, Beurteilung, Selektion oder neue Medien. Welche Rolle spielen kulturelle Unterschiede? In Gemeinden mit vielen Auslän dern kommt es nicht häufiger zu schwierigen Situationen als in Gebieten, wo Ärzte, Lehrer und Anwälte wohnen. Fremdsprachi Man hört immer wieder von Eltern, ge Eltern müssen aber stärker die Anwälte einschalten. Begegnen in unsere Regeln und Werte Sie solchen Fällen in der Praxis? eingeführt werden, was für die Ja. Die Eltern sind sich aber oft Lehrpersonen einen grösseren nicht bewusst, dass man etwas, Aufwand bedeutet. das man zusammen aushandeln muss, nicht mit juristischen Mit In welchem Mass belastet die teln erreichen kann. Dieser Weg Elternzusammenarbeit die Lehrpersonen? vertieft meist die Gräben. Ein einzelnes Elternpaar kann Sind die Lehrpersonen manchmal die Lehrperson über die Massen selber zu wenig kritikfähig? belasten. Hartnäckige, kom Das kann ich so nicht bestätigen. promisslose Attacken von oben Im Lehrberuf braucht es aber si herab mit aggressiven Mitteln cher Leute, die selbstsicher und sind schwierig zu ertragen. Man fachlich versiert sind. Wenn man darf aber nicht vergessen, dass dieses Rüstzeug nicht mitbringt, Elternarbeit auch befruchtend ist man in einem so exponierten sein kann. Beruf nicht am richtigen Platz. Sind sich angehende Lehrpersonen bewusst, dass es in ihrem Beruf auch um Erwachsenenarbeit geht? Sind eher jüngere, unerfahrene Lehrpersonen betroffen? Auch gestandene Lehrpersonen sind heute vor solchen Angriffen Werden junge Lehrpersonen in der Ausbildung genügend auf die Elternarbeit vorbereitet? ich allerdings, dass den Vorbe reitungen teilweise zu wenig Be achtung geschenkt wird. Wenn die Eltern – wie selbst erlebt – zuerst die Stühle von den Pulten nehmen müssen, vermittelt dies sicher keinen guten Eindruck. Heute sicher viel besser als frü her. Die Elternarbeit in der Aus bildung zu thematisieren, ersetzt aber die «Live-Sendung» nicht. Was können Lehrpersonen tun, damit schwierige Situationen nicht eskalieren? nicht mehr gefeit. Sie können aber in der Regel besser darauf reagieren. Erhalten Lehrpersonen in schwierigen Situationen die nötige Unterstützung? Ja, die erste Anlaufstelle ist die Schulleitung und das Kollegium. Darüber hinaus gibt es gute Be ratungs- und Coachingangebote. Das Problem ist aber: Wenn man an einem Elterngespräch angeschrien wird, ist man einen Moment ganz allein damit. Das muss man aushalten können. Offene, kommunikative, positiv eingestellte Lehrpersonen, die mit Kritik umgehen können, haben gute Chancen, auch mit schwierigen Eltern einen Weg zu finden. Es gibt aber «Waden beisser», gegen die kein Kraut gewachsen ist. Wie können Lehrpersonen gegenüber den Eltern die Balance zwischen Nachgeben und Durchsetzen finden? Es geht weniger um Nachgeben oder Durchsetzen, sondern mehr um das Argumentieren aus einem beruflichen Sachver stand heraus. Lehrpersonen sind Der erste Elternabend ist extrem ausgebildete Fachleute, die ihr wichtig. Wenn die Eltern danach Fachwissen einbringen sollen. nach Hause gehen und denken, In den meisten Fällen heisst diese Lehrkraft ist kompetent das Zauberwort professionelle und engagiert und meinem Kind Argumentation. geht es hier gut, dann hat man Dürfen Eltern überall mitreden? viel gewonnen. Es gibt Grenzen, wobei diese im Wie gestaltet man einen solchen pädagogischen Umfeld nicht im Elternabend? mer so scharf sind. Die Broschü Darüber könnte man lange spre chen. Grundsätzlich beobachte Fortsetzung auf Seite 10 Gibt es so etwas wie den entscheidenden Moment, in dem die Basis für das Verhältnis zwischen Lehrperson und Eltern gelegt wird? as. werwiewrn elte schule MIT Mitsprache Mitarbeit mung Mitbestim twortung Mitveran Alleinige Verantwor tung der Schule LEBE-BROSCHÜRE ZUR ELTERNMIT W IRKUNG Die LEBE-Broschüre «werwiewas. schuleMITeltern» regelt die Zusammenarbeit von Eltern und Schule und zeigt klar und übersichtlich auf, wer welche Rechte und Pflichten hat. Sie ist für den täglichen Gebrauch bestimmt. LEBEMitglieder können für Elternabende Klassensätze von «werwiewas. schuleMITeltern» zum Selbstkostenpreis von 45 Rappen (inkl. MWSt.), plus Porto, bestellen. Nichtmitglieder bezahlen dafür 85 Rappen. Bestellen Sie die Broschüre per Mail an: [email protected] Ausverkaufte Ränge am LEBE-Kinoabend Von Stefan Wittwer Anfang März hat LEBE wieder einmal ins Kino eingeladen. Diesmal zur Schulkomödie «Frau Müller muss weg». Wie schon bei der exklusiven Vorpremiere von «alphabet» vor einem Jahr war der Kinosaal auch diesmal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die fast 160 BesucherInnen wurden durch Urs Gfeller mit einem kur zen Inputreferat an die Thematik erfolgreicher Elternzusammenar beit herangeführt. Der Bereichs leiter Berufsbiografie, Beratung und Unterstützung am Institut für Weiterbildung der PHBern er munterte die Lehrpersonen, be sonders viel in gute Elternarbeit zu investieren, ihr Tun professio nell zu begründen und sich auf die Suche nach dem «inneren Gold» ihrer SchülerInnen zu machen. «Schaut durch das Verhalten hin durch, wenn euch der Schüler ne gativ, dunkel vorkommt. Hinter jedem Verhalten schlägt das Herz eines Menschen, das einzigartig, goldig ist.» Nach diesen Worten konnte über die teils skurrilen und dennoch sehr treffend dar gestellten Szenen des Films umso herzhafter gelacht werden, na türlich auch, weil am Schluss die Lehrerin von allen Protagonisten am besten dastand. Frau Müller musste nicht weg. 9 — BS 2015 AUSGABE 04 «Das Zauberwort heisst professionelle Argumentation» PÄDAGOGIK Für viele Eltern ist es schwierig zu akzeptieren, dass die Schulen nicht vor allem in ihrem, sondern im Auftrag des Staates handeln. Ja, wobei alle nur das Beste für das Kind wollen – je nach Perspektive ist das allerdings nicht immer dasselbe. Die Profis haben hier die Aufgabe zu argumentieren, warum sie ihre Arbeit so und nicht anders machen. Neben Eltern, die zu viel mitreden wollen, gibt es auch jene, die sich überhaupt nicht um die Schule kümmern. Ja, das ist für die Lehrperso nen zwar emotional nicht so belastend, mit solchen Eltern zusammenzuarbeiten, ist aber fast noch schwieriger. Wenn Eltern nicht auf Anrufe oder Briefe reagieren und nicht zum Elterngespräch erscheinen, dann ist man als Lehrperson ziemlich hilflos. Sollte man die Eltern stärker einbeziehen und so präventiv mehr Verständnis für die Schule erreichen? Die Schulen machen heute schon sehr viel. Man darf aber auch nicht zu viel erwarten. Die Eltern sind oft in ihrem Beruf stark eingespannt. Wichtiger wäre, einige wenige, aber «sack stark» gestaltete Elternanlässe zu machen. 10 — BS 2015 AUSGABE 04 Gibt es Situationen, in denen es tatsächlich besser ist, eine Klasse abzugeben, wie dies die Eltern im Film fordern? Ich kenne keine solchen Situati onen. Manchmal ist das Verhält nis zwischen Eltern, Lehrperson und Kindern aber so zerrüttet, dass auch solche Massnahmen überlegt werden müssen – aber sicher nicht als Feuerwehr übung. So machen sie Schule In der Bildungsdebatte kommen alle zu Wort – nur die SchülerIn nen fragt keiner. Das regt Alma (14), Jamila (15) und Lara-Luna (16) schon lange auf. Deshalb haben sie das neue Quartalsbuch geschrieben. Nicht nur für uns, natürlich. Aber auch für uns. Das neue Quartalsbuch In ihrem Buch be «Wie wir Schule machen», richten die drei geschrieben von Alma Schülerinnen, wie sie in lma de Zárate, Jamila ihrer Schule fürs Leben Tressel und Lara-Luna lernen. Ihre Fächer Ehrenschneider (Mitarbeit heissen «Herausforde Uli Hauser, Evangelische rung» und «Verantwor Schule Berlin Zentrum tung», in sogenannten Margret Rasfeld), ist 2014 Lernbüros teilen sie erschienen. Normalpreis sich ihr Pensum selbst CHF 28.50, als LEBEein, sie melden sich Quartalsbuch CHF 23.– inkl. selber zu Tests an – alles MWSt. Der Titel kann zum innerhalb des Lehr vergünstigten Preis bei uns plans. Ein Beispiel des bestellt werden (nur ein Gelingens, einfach und Buch pro Schulhaus): LEBE, erfrischend. Die drei Monbijoustrasse 36, PostAutorinnen und ihre fach 7163, 3001 Bern, oder MitschülerInnen bilden per E-Mail: quartalsbuch@ inzwischen Lehrperso lebe.ch nen weiter und machen Mut, umzudenken. Die drei Berliner Schü lerinnen Alma, Jamila und Lara-Luna fordern Mut zur Veränderung an unseren Schulen: mehr Selbständigkeit, mehr Verantwortung, mehr Erfahrungen fürs Leben, mehr Gemein schaft. Vieles davon findet an ihrer Schule, der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, bereits statt. Im neuen Quartalsbuch «Wie wir Schule machen» berichten sie von ihrem ungewöhnlichen und produktiven Lernalltag. Unkompliziert, mutig und zum Nachma chen empfohlen. Und übrigens: Am LEBE-Tag vom 3. Juni werden SchülerInnen der Evan gelischen Schule Berlin mit ihrer Schulleiterin Margret Rasfeld anwe send sein und live von ihrer Schule erzählen. Wer ihnen zuhört, vergisst, den Mund zu schliessen, weil sie so selbstverständlich vor einem grossen Publikum Erwachsener auftreten. Auf fesseln de Art und Weise. Sie entlassen einem mit dem Gefühl: Genau. So will ich Schule machen. Lassen Sie sich vom Buch bereits vor der Tagung inspirieren. Booklet zum LEBE-Tag Der LEBE-Tag rückt näher. Er findet am Mittwoch, 6. Juni 2015, in der BEA-Festhalle statt. Dieser «berner schule» liegt das druckfrische Programm-Booklet bei. Lassen Sie sich inspirieren. Das Organisationsteam von LEBE hat ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm rund ums Thema Potenziale zusammengestellt. Freuen Sie sich auf spannende Referate, beste Unterhaltung und kulinarische Überraschungen. Auf einen geselligen Tag unter Kolleginnen und Kollegen, auf gute Gespräche, Spass und Impulse zum Nachdenken. Wir hoffen, das beiliegende Booklet weckt bereits jetzt Vorfreude bei Ihnen. Entlastungsmassnahmen einleiten und berufliche Präferenzen stärken Von Christoph Michel ARBEITSBELASTUNG Am 4. März haben sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen aus dem schulischen Umfeld am runden Tisch versammelt, um über die Resultate der LEBE-Umfrage zur Arbeitsbelas tung von Lehrpersonen und Schulleitungen zu diskutieren. Erstes Fazit: Neben Massnahmen zur Entlastung sind berufliche Präferenzen zu stärken. Zugegeben: Der runde Tisch war viereckig. Dies beeinflusste die Gesprächskultur jedoch nicht ne gativ. Thema am ersten Treffen war nicht nur die Belastungssi tuation der bernischen Lehrper sonen und Schulleitungen. Im Zentrum der Diskussionen stand auch, welche Aufgaben gemäss der LEBE-Umfrage besonders gern wahrgenommen werden. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Handlungsbedarf besteht. Einigkeit herrschte auch darüber, FOLGENDE ORGANISATIONEN VERSAMMELN SICH AM RUNDEN TISCH: • Verband Bernische Gemeinden VBG • Verband Schulbehörden Kanton Bern VSB • Schule und Elternhaus Kanton Bern S&E • Syndicat des Enseignantes et Enseignants du Jura Bernois SEJB • Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter des Kantons Bern VSLBE • Bildungskommission des Grossen Rates Bern BiK • Erziehungsdirektion des Kantons Bern ERZ • Pädagogische Hochschule Kanton Bern PHBern • Schweizer Expertennetzwerk für Burnout SEB • vpod Region Bern dass nicht nur Entlastungsmass nahmen eingeleitet werden müs sen, sondern gleichzeitig auch die beruflichen Vorlieben gefördert werden sollen. Um die vorliegen den Resultate besser interpretie ren zu können, sind aber noch einige Detailauswertungen nötig. Den Hebel richtig ansetzen Die Gesprächsrunde will sicher stellen, dass die Hebel an den richtigen Stellen angesetzt wer den. Am nächsten Treffen wer den die Umfrageresultate weiter analysiert und interpretiert. Zu dem soll geklärt werden, wo der dringendste Handlungsbedarf besteht und in welcher Form möglichst effektiv weitergearbei tet werden kann. Alle Teilnehmenden am runden Tisch waren sich einig: Dem Thema Entlastung muss Gewicht gegeben werden. Bild: shutterstock.com 11 — BS 2015 AUSGABE 04 re «werwiewas.» von LEBE bietet dazu eine gute Hilfestellung (siehe Kasten). Grundsätzlich gilt: Die Schulen handeln im Auftrag des Staates und genies sen innerhalb des Lehrplans und der gesetzlichen Vorgaben Schutz und Freiheit. GEWERKSCHAFT NEWS VON DER GESCHÄFTSSTELLE Gemeinsame Zukunft von LEBE und SEJB? Als vor Jahren aus dem früheren Bernischen Lehrerverband (BLV) der Berufs verband Lehrerinnen und Lehrer Bern (LEBE) wurde, trat die Société des enseignantes et enseignants du Jura bernois (SEJB) aus dem Kantonalverband aus und ging ihren eigenen Weg. Aktuell könnte dieser wieder näher zu LEBE führen: Auf beiden Seiten wird der Ruf nach Annäherung lauter. Am 5. März 2015 haben sowohl der SEJB sowie die Région Fran cophone von LEBE getagt und das Thema eingehend bespro chen. Auf beiden Seiten ist Inte resse an einer intensiveren Zu sammenarbeit, an Annäherung zu verzeichnen – der Vorschlag zur intensiveren Zusammenar beit stiess auf Mehrheiten. Jetzt, wo LEBE den Verbandsauftritt erneuert und auch die Verbands strukturen entwickelt, ist der Zeitpunkt ideal, um über Formen einer gemeinsamen Zukunft nachzudenken und Gespräche zu führen. Gründe und Folgen des Bruchs Folgende Gründe führten damals zum Austritt: Die Werte der fran zösischsprachigen Minderheit waren ignoriert worden, die Po litik des BLV nicht ausreichend dezidiert, der SEJB wollte die pädagogischen Leistungen der Weiterbildung und der «schul praxis» nicht mitfinanzieren. Die getrennten Wege führten in den Folgejahren aber für beide Seiten zu Nachteilen. Doppelspurigkei ten binden unnötig Kraft und Geld, mögliche Synergien kön nen zu wenig genutzt werden. Die beiden Verbände decken also unter erschwerten Bedingungen beide Sprachregionen ab. Chancen eines Neubeginns LEBE will künftig unterschiedli che Personalkategorien aus dem Bildungsumfeld besser anspre chen, die Regionen politischer ausrichten und insgesamt an bildungspolitischem Gewicht zu legen. Hier kann eine intensivere Zusammenarbeit für beide Sei ten gewinnbringend sein. Denn der SEJB ist gut mit den Organi sationen und Institutionen der Westschweiz, LEBE mit jenen der Deutschschweiz vernetzt. Der Zeitpunkt ist ideal, gemeinsam etwas Neues zu entwickeln. Der SEJB könnte nach wie vor relativ autonom operieren, bekä me aber zusätzliche Möglichkei ten. LEBE hätte umgekehrt eine bessere Abdeckung in der ent sprechenden Region und durch den Anstieg der Mitgliederzahl noch mehr politisches Gewicht. Definiert werden könnte die Zusammenarbeit über eine Art Leistungsvereinbarung, welche finanzielle Mittel und Kompe tenzen ohne Statutenanpassung regeln würde. In nächster Zeit wird nun eine mögliche Leis tungsvereinbarung erarbeitet. Von Beat Wirz Un avenir commun pour LEBE et le SEJB ? 12 — BS 2015 AUSGABE 04 Lorsque l’Association des enseignantes et des enseignants bernois (BLV) devint, il y a quelques années, Enseignantes et Enseignants Berne (LEBE), le Syndicat des enseignantes et enseignants du Jura bernois (SEJB) se retira de l’association cantonale et suivit son propre chemin. Un chemin qui pourrait à nouveau croiser celui de LEBE : les appels en fa veur d’un rapprochement se multiplient en effet de part et d’autre. Le 5 mars 2015, le SEJB ainsi que la Région Francophone de LEBE ont tenu séance et ont abordé cette question en détail. On a pu constater à cette occasion que les deux parties sont intéressées à intensifier leur collaboration et à opérer un rapprochement, la proposition d’intensifier la col laboration étant approuvée par la majorité. Et maintenant que LEBE revoit sa présentation en tant qu’association et qu’elle dé veloppe des structures associa tives, le moment est tout indiqué pour réfléchir à un avenir com mun et mener des discussions dans ce sens. Raisons et conséquences de la rupture Les raisons qui, à l’époque, ont conduit à la rupture étaient les suivantes : les valeurs de la mi norité francophone n’étaient pas prises en compte, la politique de la BLV n’était pas assez résolue, le SEJB ne voulait pas cofinan cer les prestations pédagogiques de la formation continue et de la « schulpraxis ». Cette séparation aura toutefois eu, les années sui vantes, des conséquences néga tives pour les deux associations : doublons qui se traduisaient par un gaspillage d’énergie et d’argent, peu d’occasion d’exploi ter les synergies, etc. Les deux as sociations couvraient ainsi les deux régions linguistiques dans des conditions plus difficiles. Les chances d’un nouveau commencement LEBE entend mieux répondre à l’avenir aux besoins des diffé rentes catégories de personnel du domaine de la formation, abor der les régions de manière plus politique et, globalement, mettre l’accent sur la politique de forma tion. Les deux associations pour raient tirer profit d’une collabo ration plus intense à ce niveau. Le SEJB est en effet bien intégré dans le réseau des organisations et des institutions de Suisse ro mande, tout comme LEBE pour ce qui est de la Suisse aléma nique. Le moment est idéal pour s'engager ensemble dans de nou velles perspectives. Le SEJB pourrait continuer à opérer de manière relativement autonome, tout en bénéficiant de possibilités supplémentaires. LEBE pourrait en contrepartie assurer une meilleure couver ture de la région correspondante et disposer d’un poids politique encore plus important grâce à l’augmentation de l’effectif de ses membres. La collaboration pourrait être définie par le biais d’une convention de prestations, qui règlerait les questions des moyens financiers et des compé tences, sans qu’il soit nécessaire d’adapter les statuts respectifs. Une telle convention de presta tions sera élaborée prochaine ment. Par Beat Wirz LEBE unterstützt die Stipendieninitiative des VSS LEBE soutient l’initiative de l’UNES sur les bourses d’études Am 20. Januar 2012 hat der Verband der Schweizer Studierendenschaft VSS die «Stipendieninitiative» eingereicht. Am 14. Juni wird das Schweizer Stimmvolk darüber befinden können. LEBE unterstützt das Anliegen. Le 20 janvier 2012, l’Union des étudiant-e-s de Suisse remettait l’« Initiative sur les bourses d’études » sur laquelle le peuple suisse sera appelé à voter le 14 juin 2015. LEBE soutient cette initiative. L’initiative de l’UNES demande la création d’un système de bourses d’études, qui permette à tous les jeunes Suissesses et Suisses de suivre une formation tertiaire. Aujourd’hui, les aides cantonales aux études sont accordées selon des critères dispa rates et leur montant peut beau coup varier d’un canton à un autre. Les subventions aux études dé pendent donc en premier lieu du can ton de domicile et non pas de la si tuation financière des candidat-e-s. Avec un oui à l’initiative, l’octroi de bourses d’études serait réglé de ma nière uniforme au niveau suisse. En outre, une bourse garantirait aux bé néficiaires un niveau de vie minimal, à côté d’un éventuel soutien des pa rents et du revenu d’une activité ré munérée. Les chiffres de la Confé dération montrent clairement que les étudiant-e-s doivent disposer d’un minimum vital de 24 000 francs par année pour faire face à leurs be soins et aux coûts de formation. L’UNES part de l’idée que les étu diant-e-s peuvent prendre en charge la moitié des coûts liés à leurs be soins vitaux et à leurs études grâce au soutien familial et à une activi té salariée. Il manque donc envi ron 1000 francs par mois à celles et ceux issu-e-s de milieux socio-éco nomiques défavorisés pour accé der à une formation supérieure. L’accès aux études supérieures ne devrait plus dépendre avant tout des capacités financières des indivi dus ou de leurs familles. L’initiative sur les bourses d’études augmente l’égalité des chances et permet à de larges cercles l’accès à des connais sances plus étendues. LEBE soutient les efforts visant à renforcer la for mation. Ce pourquoi nous sommes Von Christoph Schenk membres du comité régional d’ini tiative du canton de Berne. Jusqu’à la votation sur les bourses d’études, nous vous tiendrons régulièrement informés au sujet du travail du co mité régional et de l’initiative. Par Christoph Schenk Mit der Initiative soll in der Schweiz ein Stipendiensystem geschaffen werden, welches allen jungen Bür gerinnen und Bürgern eine tertiäre Ausbildung ermöglicht. Heute wer den kantonale Ausbildungsbeihilfen schweizweit nach uneinheitlichen Vergabekriterien und mit unter schiedlichen Beitragsgrössen verge ben. Damit hängen die Unterstüt zungsbeiträge in erster Linie vom Wohnkanton ab und nicht von der tatsächlichen finanziellen Situation der Antragstellenden oder von deren Fähigkeiten. Mit der Initiative soll die Stipendi envergabe schweizweit einheitlich geregelt und gewährleistet werden, dass ein Stipendium neben allfälli ger elterlicher Unterstützung und Erwerbstätigkeit den Lebensunter halt deckt. Erhebungen des Bundes zeigen, dass Studierende mit Lebens haltungs- und Ausbildungskosten von Fr. 24 000.– pro Jahr rechnen müssen. Der VSS nimmt an, dass mindestens die Hälfte davon über Finanzbeiträge von Angehörigen und über studienbegleitende Erwerbs tätigkeit gedeckt werden kann. Der Rest soll als Stipendium denjenigen, welche nicht auf weitere Unterstüt zung zählen können, den Zugang zu einer tertiären Ausbildung ermögli chen. Die Stipendieninitiative erhöht damit die Chancengerechtigkeit. LEBE unterstützt Bemühungen, die Bildung zu stärken. Darum ist LEBE Mitglied im Regionalkomitee des Kantons Bern. Bis zur Abstimmung über die Initiative werden wir Sie regelmässig über die Arbeit des Regi onalkomitees und die Stipendienini tiative informieren. 13 — BS 2015 AUSGABE 04 NEWS VON DER GESCHÄFTSSTELLE LEBE-ANGEBOT LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBE Wie gelingt gute Zusammenarbeit mit den Eltern? LEBE-Mitglieder profitieren von bis zu 45% Rabatt aufs Mobilabo. Von Anne Studer FRAGE Ich unterrichte an einer 5. / 6. Klasse. Ich habe erstmals das Gefühl, von einigen Eltern stark kontrolliert zu werden. Meine Methoden, die Inhalte meiner Lektionen, meine Klassenregeln, meine Beurteilungen und Interventionen werden in Frage gestellt. Welche Rechte haben Eltern und wie soll ich mich verhalten? Gleich anmelden auf lebe.ch Sparen Sie bis zu 45% Ihrer Mobilabokosten* Es profitieren bis zu 3 Familienmitglieder Ihre Rufnummer können Sie problemlos behalten Bleiben Sie selbstsicher und hören Sie sich die Forderun gen an. Überlegen Sie, welche Sie als Anregung prüfen kön nen und welche für Sie nicht diskutierbar sind. Sie sind die ausgebildete Fachperson und damit dafür verantwortlich, dass die SchülerInnen die Ziele erreichen. Klären Sie die Eltern über ihre Rechte auf, aber auch über ihre Pflichten. Stellen Sie jedoch klar, dass folgende Punkte allein in der Kompetenz der Schule liegen: •Pädagogisch-didaktische Entscheidungen •Lehrplanumsetzung, Unter richtsgestaltung, Wahl der Unterrichtsthemen •Stundenplangestaltung •Wahl von Lehrmitteln •Anzahl Klassen und Schü lerzuteilung (SL / Schulkom mission) Ziehen Sie so rasch als möglich die Schulleitung bei, falls sich die Differenzen in Gesprächen mit den Eltern nicht klären lassen. Ihre Schulleitung ist verpflichtet, Sie gegen unbe rechtigte Forderungen seitens der Eltern zu schützen. Mit «engagierten» Eltern lohnt es sich, ein Kontaktheft zu führen. So können ein hoffentlich guter Kontakt und gegenseitiges Vertrauen entstehen. Einige Eltern muss man in die Schranken weisen, indem man ihnen, mit Hilfe der Schulleitung, Grenzen setzt. Rechtliche Grundlagen zum Thema: •Art. 52.2 LAV: «Die Lehr kräfte geniessen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit Lehrfreiheit im Rahmen der rechtlichen Vorgaben, des Leitbildes sowie der Quali tätsvorgaben der Schule.» •Art. 58 LAV: «Die Lehrkräfte arbeiten mit den Schülerin nen und Schülern und den Lernenden, den Erziehungsberechtigten, den Kolleginnen und Kollegen, der Schullei tung, den Behörden … sowie weiteren Personen aus dem Umfeld der Schule zusam men.» •Art. 31.2 Volksschulgesetz: «Schulkommission, Schul leitung, Lehrerschaft und Eltern sind gegenseitig zur Zusammenarbeit verpflich tet.» •Art. 31.3 Volksschulgesetz: «Die Eltern sind von der Schule regelmässig und in angemessener Weise über die schulische Entwicklung und das Verhalten ihrer Kinder sowie über wichtige Geschehnisse und Vorhaben im Zusammenhang mit dem Unterricht und dem Schulbe trieb zu informieren.» Wir sind für Sie da Anne Studer, Beraterin Tel. 031 326 47 36, [email protected] Roland Amstutz, Fürsprecher Tel. 031 326 47 40, [email protected] Unsere Beratungszeiten Mo, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr Di, 9.00–12.00 Uhr Mi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr Do, 9.00–12.00 Uhr Fr, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 Uhr « La bonne collaboration avec les parents… une tâche importante » Par Anne Studer *Angebot LEBE 3 im Vergleich zum Standardpreis von CHF 65.– des Mobilabos Sunrise Freedom relax. HIGH_157916_BC_LEBE_Inserat_181x268 1 14.01.15 15:42 Gardez votre assurance et écoutez les exigences des pa rents. Demandez-vous les quelles vous conserveriez à titre de suggestions et sur quels points vous ne pouvez entrer en matière. Vous êtes la personne spécialisée au béné fice de la formation voulue et avez la responsabilité d’aider les élèves à atteindre leurs ob jectifs. Expliquez aux parents quels sont leurs droits, mais aussi leurs devoirs. Et ne man quez surtout pas de clarifier que les domaines suivants re lèvent de la compétence exclu sive de l’école : •décisions pédagogiques et di dactiques •mise en œuvre du plan d’étude, organisation de l’enseignement, choix des thèmes traités en classe •organisation de l’horaire •choix des moyens d’enseigne ment •nombre de classes et attri bution des élèves (direction d’école / commission d’école) N’hésitez pas à demander l’aide de votre direction si vous ne parvenez pas à éliminer les divergences en discutant avec les parents. La direction de l’école doit vous protéger contre les exigences injusti fiées des parents. Avec des parents positive ment engagés, il vaut la peine de tenir un cahier de contacts. Il peut permettre de créer de bonnes relations empreintes de confiance réciproque. Il existe d’autres parents qu’il s’agit de remettre à leur place en leur imposant des limites, avec le secours de la direction d’école. Bases légales sur le sujet •Art. 52.2 Ordonnance sur le statut du corps enseignant (OSE) : « Dans l’exercice de leur activité, les membres du corps enseignant jouissent d’une liberté conforme aux prescriptions légales ainsi qu’au projet de l’école et à ses prescriptions en matière de qualité. » •Art. 58 Ordonnance sur le statut du corps enseignant 15 — BS 2015 AUSGABE 04 14 — BS 2015 AUSGABE 04 QUESTION J’enseigne dans une classe de 5e / 6e. Pour la première fois, j’ai le sentiment de faire l’objet d’un contrôle serré de la part de certains parents. Mes méthodes, les contenus de mes leçons, les règles de vie dans la classe, mes évaluations et mes interventions, tout est remis en question. Quels sont les droits des parents et comment dois-je réagir ? IN EIGENER SACHE Nous sommes là pour vous Anne Studer, conseillère Tél. 031 326 47 36, [email protected] Roland Amstutz, avocat Tél. 031 326 47 40, [email protected] Heures de conseil LEBE Lundi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h Mardi, 9.00–12.00 h Mercredi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h Jeudi, 9.00–12.00 h Vendredi, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 h LEBE Kontakt WILLKOMMEN LEBE begrüsst folgende Neumitglieder. Bern Nord Susanne Balsiger Andrea Battilana Tanja Bleuler Nicolas Frautschi Lela Gautschi Siegrist Pamela Lejczyk Arpad Maklari Rebecca Schmid Geschäftsführerin Regula A. Bircher [email protected] 031 326 47 44 Oberaargau Barbara Bühler Susanna Isenring Gewerkschaft Christoph Michel [email protected] 031 326 47 30 Oberland Nord Flavia Catani Judith Hofer Ernst Schenk Christoph Schenk [email protected] 031 326 47 49 Pädagogik Franziska Schwab [email protected] 031 326 47 45 Oberland Süd Sabine Aeschlimann Sabine Fischer Nicole Hurni Bern Stadt Gabriel Baldinger David Bossard Tvrtko Brzovic Irene Johner Rahel Ruch Jürg Zürcher Geschäftsstelle Monbijoustrasse 36 Postfach 7163, 3001 Bern [email protected] 031 326 47 47 Stefan Wittwer [email protected] 031 326 47 46 berner schule Beat Wirz [email protected] 031 326 47 57 Seeland Adrienne Jobin Layout Fabian Kramer [email protected] 031 326 47 58 Bern Süd Katrin Mühlemann-Lauener Anja Vázquez Ruedi Wettstein Weiterbildung Saskia Habich-Lorenz (Administration) [email protected] 031 326 47 41 Emmental Erika Meier-Diethelm Brigitte Römer-Moos Meral Ruoss Marco Zosso Beratung Roland Amstutz [email protected] 031 326 47 40 Anne Studer [email protected] 031 326 47 36 Francophone Virginie Léchot Jeannette Mischler Sekretariat Iris Kinfe [email protected] 031 326 47 42 Britta Läderach [email protected] 031 326 47 42 Theres Schnegg [email protected] 031 326 47 43 LEBE – auf uns können Sie zählen Fünf gute Gründe, Mitglied zu werden 16 — BS 2015 AUSGABE 04 Mitglieder sind besser vertreten LEBE engagiert sich für ausreichende Mittel für die Bildung, setzt sich für faire Anstellungsbedingungen ein und engagiert sich für eine hohe Bildungsqualität. Mitglieder sind besser informiert LEBE hält Sie auf dem Laufenden. Mit der «berner schule», der «schulpraxis», auf www.lebe.ch sowie via Schulhausversand und Newsletter. Mitglieder sind besser beraten LEBE steht Ihnen bei schulischen Konflikten und rechtlichen Fragen zur Seite. Bei Bedarf übernehmen wir Anwaltskosten und führen Prozesse. Mitglieder sind besser abgesichert Sicherheit dank Berufshaftpflichtversicherung, Kollektiv-Motorfahrzeugversicherung und Solidaritätsstiftung. Mitglieder sind besser auf Kurs Profitieren Sie von ausgewählten Weiterbildungsangeboten direkt in Ihrer Region. Ausserdem: Attraktive Vergünstigungen – Mobiltelefonie* – Versicherungen – Finanzberatung – Gratis ins Museum – La Cappella – Rabatt auf Hypotheken – Sportliche Spezialangebote* Florian Megert (Lernender) [email protected] 031 326 47 59 Was kostet mich die Mitgliedschaft? Unsere Mitgliederbeiträge richten sich nach Ihrem Einkommen. Sie finden online ganz einfach heraus, wie viel Sie pro Semester zahlen würden: www.lebe.ch Übrigens: Unsere Vergünstigungen senken Ihre Kosten. Mitglied werden rechnet sich. Jetzt Mitglied werden Weitere Informationen auf unserer Internetseite oder unter Telefon 031 326 47 47. Online-Anmeldung auf www.lebe.ch. * Diese Angebote gelten nur für Aktivmitglieder Mitgliederverwaltung Susann Gehrig [email protected] 031 326 47 51 Buchhaltung Verena Schlüchter (LEBE Solidaritätsstiftung) [email protected] 031 326 47 52 Präsidium Martin Gatti (Präsident) Hohlestrasse 28, 3123 Belp [email protected] 031 819 22 52 Bruno Rupp (Vizepräsident) Parkstrasse 7, 3014 Bern [email protected] 079 340 90 65 Liebe Leserin, lieber Leser • Chère lectrice, cher lecteur Ein buddhistisches Sprichwort besagt, dass die Welt nicht mehr dieselbe sei wie vorher, nachdem ein einzel ner Mensch eine einzige Bewegung gemacht habe. So ge sehen ist permanente Veränderung die einzige Konstante im Leben. Was im Leben gilt, hat auch für LEBE seine Bedeutung. In den letzten Monaten und Jahren haben wir einige Verän derungsprozesse eingelei tet. Diese erinnern mich an das buddhistische Sprichwort: Man nimmt an einer Stelle kleine Anpassungen vor und löst damit grosse Prozesse aus. Lehrpersonen und Schulleitungen kennen das Phänomen, wie mir häufig berichtet wird: Eine scheinbar kleine Veränderung kann im komplexen System Schule viel in Bewegung setzen. Deshalb lösen die Worte «Reform» und «Reorganisation» bei vielen ungute Gefühle aus. Auch personelle Wechsel gehören zum Thema Veränderung: Angelika Schnee berger, welche knapp eineinhalb Jahre mit einem 50-Prozent-Pensum die LEBE-Buchhaltung unterstützt hat, hat auf Anfang März 2015 eine neue Stelle angetreten. Und auch Fabian Kramer, der seit 2008 bei LEBE die «berner schule» und die «schulpraxis» gelayou tet und weitere Printprodukte visuell geprägt hat, beendet mit der vorlie genden Ausgabe sein Engagement bei uns. Dem Thema Bildung bleibt er treu: Er gestaltet künftig bei der Firma «ionesoft» digitale Lernmedien. In den letzten Wochen waren wir damit be schäftigt, eine geeignete Nachfolge für Fabian Kramer zu finden: Wir haben uns durch rund 80 Dossiers gekämpft, mehrere Gespräche geführt und in Frau Anna Katharina Bay-Dübi eine kompetente Nachfolgerin gefunden. Sie wird zu 40 Prozent angestellt. Ich danke Angelika Schneeberger und Fabian Kramer für ihr Engagement und wünsche beiden für die Zukunft nur das Beste. Und Ihnen, liebe Lese rinnen, liebe Leser, wünsche ich von Herzen erholsame Frühlingsferien. Regula A. Bircher, Geschäftsführerin LEBE Selon un proverbe bouddhiste, le monde a changé du moment où un seul humain a fait le premier mou vement. Dans cet esprit, le change ment permanent est la seule constante de la vie. C’est valable dans l’exis tence, cela l’est aussi pour LEBE. Au cours des der niers mois et années, nous avons mis en route des processus de changement. Ceux-ci me rappellent le proverbe bouddhiste : on entreprend de petites adaptations qui mettent en branle de vastes processus. Les en seignants et les directions d’écoles connaissent le phénomène, à ce qu’on me dit souvent : une modification ap paremment modeste peut mettre beau coup de choses en mouvement dans le système complexe qu’est l’école. C’est pourquoi les termes de « réforme » et de « réorganisation » déclenchent maintes fois des sentiments mitigés. Les changements de personnel font aussi partie de ce thème du mouve ment : Angelika Schneeberger, qui du rant un an et demi a travaillé à la comp tabilité de LEBE dans un poste à 50 pour cent, a commencé un nouvel em ploi au début mars 2015. Et Fabian Kramer également, qui depuis 2008 a assuré la mise en page de l’école bernoise et de la schulpraxis et a apporté sa marque à d’autres imprimés de la mai son, termine avec cette livraison son engagement chez nous. Il restera fidèle au domaine de la formation, chargé qu’il sera de la conception de moyens d’enseignement numériques dans l’en treprise « ionesoft ». Durant les der nières semaines, nous avons été occu pés à trouver la personne appropriée pour succéder à Fabian Kramer. Après l’examen de 80 dossiers et plusieurs entrevues, nous avons trouvé une per sonne compétente, c’est Madame Anna Katharina Bay-Dübi qui sera notre nou velle collègue, engagée à 40 pour cent. Je remercie vivement Angelika Schneeberger et Fabian Kramer de leur engagement et forme tous mes bons vœux pour leur avenir. Et à vous, chère lectrice, cher lec teur, je souhaite de tout cœur des va cances printanières reposantes. Regula A. Bircher, administratrice LEBE LEBE_Vorteils_Inserat_181x87_lay3.indd 1 23.03.15 16:44 17 — BS 2015 AUSGABE 04 (OSE) : « Les membres du corps enseignant collaborent avec les élèves, les apprenants et les ap prenantes, les personnes qui ont charge d’éducation, les col lègues, la direction d’école, les autorités, … ainsi qu’avec d’autres personnes faisant par tie de l’environnement sco laire. » •Art. 31.2 Loi sur l’école obliga toire (LEO) : « La commission scolaire, la direction d’école, le corps enseignant et les parents sont tenus de collaborer. » •Art. 31.3 Loi sur l’école obliga toire (LEO) : « L’école informe ra les parents régulièrement et sous une forme appropriée des progrès et de la conduite de leur enfant et des projets ou manifestations importants or ganisés dans le cadre de l’ensei gnement ou de l’école. » SCHWERPUNKT MUSEUM SCHWERPUNKT MUSEUM MIT KUNST AUF AUGENHÖHE Von Christa Pfanner KUNSTHALLE BERN «Freche Fragen», ein aktuelles Projekt der Kunsthalle Bern, bietet Klassen ab der Oberstufe Gelegenheit, Kunst hautnah und unmittelbar zu erleben. Kriti sche Fragen und die eigene Meinung der Jugendlichen stehen dabei im Vordergrund. «Der Aspekt, Gleichaltrigen etwas weitergeben zu können und mit ihnen über Kunst und ihre Facetten zu diskutieren, wird in den Rückmeldungen als einzigartig und besonders befriedigend beschrieben. Gerade dieser Weg vom ersten Blick hin zur neugierigen und differenzierten Wahrnehmung sowie zu einer offenen Haltung scheint mir wertvoll.» Martina Keller, Lehrperson 18 — BS 2015 AUSGABE 04 Bilder: Carmelo Agovino Kunstunterricht ist keine einfa che Sache, die Balance zu finden zwischen trockenem Auswen diglernen von Künstlern und Jahreszahlen, eigenem Erleben oder Ausprobieren hat es in sich. Kunstvermittlung kann viel mehr sein. Ausprobieren. Erfahren. Diskutieren. Kunstinstitutionen und Museen haben deshalb in den letzten Jahren immer mehr Angebote für Schulen ins Leben gerufen, um Kunst erlebbar zu machen – Workshops, altersge rechte Führungen, Kurse. Die Kunsthalle Bern schlägt mit dem aktuellen Projekt «Freche Fragen – Begegnung mit Gegenwarts kunst» ein neues Kapitel auf in Sachen aktive Kunstvermittlung. Das Konzept ist einfach, aber wirkungsvoll. Schulklassen ab der Oberstufe setzen sich mit der jeweiligen Ausstellung vertieft auseinander und erarbeiten ein Vermittlungsangebot für andere Klassen. Ganz nach dem Grund satz «Peer to Peer». Die Schülerinnen und Schüler sind dazu angehalten, kritische Fragen zu stellen, sich eine eige ne Meinung zur Ausstellung zu bilden. Dazu können sie während der Vorbereitung tief in die Welt der Kunsthalle eintauchen. «Sie sind beim Aufbau dabei, führen Gespräche mit dem Direktor und den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern, lernen das Team und die Institution Kunsthalle kennen, machen sich mit den thematischen Schwerpunkten «Obwohl wir die andere Schülergruppe nicht kannten, bauten wir eine Verbindung zu ihr auf, basierend auf der Kunst. Ich lernte, dass Kunst einen verbinden kann, unwichtig wer, woher oder wie die Person ist. Die einzige Voraussetzung: Interesse an der Kunst.» Nicole einen Output einigen, macht «Freche Fragen» zu einem zeitge mässen Instrument der Kunster fahrung. Kunst wird unmittelbar und auf Augenhöhe erlebt, nicht als etwas Abstraktes, das nur von einer kleinen Elite verstanden werden kann. Lehrpersonen und Jugendliche, die sich bis jetzt im Projekt engagiert haben, geben der Kunsthalle und dem Ange bot gute Noten. «Der erste spon tane Blick auf ein Werk, der oft gefühlsbetont und wertend ist, wird durch sorgfältige Begleitung von Julia Jost ernst genommen, aber auch relativiert», erklärt Martina Keller. Mit ihrer Klas se des Gymnasiums Kirchenfeld hat sie die Kunsthalle entdeckt, erforscht und die Ausstellung unter anderem für eine Klasse aus dem Gymnasium Hofwil vor bereitet. «Die Untersuchungen von inhaltlichen und formalen Aspekten durch die Schülerinnen werden durch das Fachwissen von Julia Jost ergänzt und in ei nen grösseren Kontext gestellt. Dadurch werden nachvollzieh bare Interpretationen und Wer tungen abgeleitet, ausgetauscht und selbständig in ‹Peer to Peer›Vermittlungsprojekten umge setzt». Bei der Hofwiler Klasse kam die Führung der Berner Gy meler gut an. Obwohl sich einige Schülerinnen und Schüler ihrer INFOS ZUM PROJEKT Das Projekt «Freche Fragen – Begegnung mit Gegen wartskunst» findet momentan jeweils im Frühling statt. Das Angebot richtet sich vor allem an Schulklassen der Oberstufe, der Mittelschulen und der pädagogischen Hochschulen. Das Projekt eignet sich sowohl für Themenwochen wie auch für den regulären Unterricht. Wenn Sie als Lehrperson Interesse haben, mit einer Klasse am Projekt «Freche Fragen – Begegnung mit Gegenwartskunst» teilzunehmen, oder Fragen zum Angebot haben, dann melden Sie sich bitte bei Julia Jost ([email protected] oder dienstags und donnerstags unter 031 350 00 43). «Ich fand es eine einzigartige und wahrscheinlich auch einmalige Erfahrung. Es gab mir Selbstsicherheit, dass ich es geschafft habe, selber eine Führung durchzuführen.» Karim 19 — BS 2015 AUSGABE 04 Selber als Kunstvermittelnde aktiv werden – «Freche Fragen» ermöglicht SchülerInnen zeitgemässe Kunsterfahrungen. und Werken der Ausstellung ver traut und erhalten einen Einblick in Formen und Möglichkeiten der Vermittlung», umreisst die Kunsthalle in ihrer Ausschrei bung das Angebot. Im zweiten Teil des Projekts stellt die Klasse anderen Klassen die Ausstellung vor – welche Schwerpunkte dabei gesetzt werden und wie genau das Angebot aussieht, entscheidet jede Gruppe individuell. Speziell an diesem Projekt und ihr per sönlich sehr wichtig sei, dass die Sicht, die Meinung der Schülerin nen und Schüler im Vordergrund stehe, betont Julia Jost, Verant wortliche für Vermittlung an der Kunsthalle Bern. Es gebe nicht eine Meinung, die zähle. Kein Richtig oder Falsch. Die Jugendli chen sollten das Angebot nach ih rem Gusto prägen, ihrer Kreativi tät sei dabei keine Grenze gesetzt. Das Team der Kunsthalle macht bis jetzt gute Erfahrungen mit den Klassen, ebenso die Künst lerinnen und Künstler. Die Ju gendlichen seien immer sehr gut vorbereitet gewesen, berichtet Julia Jost, sodass sich spannende Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern ergeben hätten. Die Idee, die weg von der reinen Vermittlung hin zum Projekt führt, welches die Schülerinnen und Schüler selber organisieren, wo sie sich austauschen und auf SCHWERPUNKT MUSEUM SCHWERPUNKT MUSEUM Die heimliche Liebelei zwischen Paläon tologie und harter Rockmusik 20 — BS 2015 AUSGABE 04 Tamara Klasse etwas mehr Hintergrund wissen zu den Künstlerinnen und Künstlern und der Ausstellungs entstehung gewünscht hätten, ist Prisca Lüthi, Lehrerin für Bildne risches Gestalten am Gymnasium Hofwil, mit dem Besuch in der Kunsthalle sehr zufrieden. «Die Begeisterung bei der Klasse über den gegenseitigen Austausch und die Idee der Vermittlung war gross», beschreibt sie die Stim mung bei ihren Schülerinnen und Schülern nach dem Besuch in der Kunsthalle. Es sei schön zu sehen, wie die Klassen die Ausstellung und das Projekt zu etwas Eigenem ma chen, ihm eine Wichtigkeit bei messen und grosse Freude am Weitergeben an den Tag legen, freut sich Julia Jost. Und eine Schülerin spricht aus, was den Kunstunterricht wohl häufig zu zähen Lektionen macht: «Zum Glück steht zwischen uns und dem Bild kein Lehrer, der uns von einer bestimmten Ansicht über zeugen will.» Eine von vielen posi tiven Rückmeldungen, welche die Projektverantwortliche erhält. Nachdem das Projekt erst letztes Jahr angelaufen ist und die Rück meldungen durchs Band positiv ausfallen, werden die Kunsthal le und ihre Ausstellungen be stimmt noch öfter von Schulklas sen durchforscht und unter die Lupe genommen werden. Immer unter dem Credo: Freche und kri tische Fragen erlaubt. «Am Anfang dieses Projektes fand ich vieles seltsam in der Ausstellung, die Bildanordnungen konnte ich manchmal nicht nachvollziehen. Nach dem Gespräch mit der Kuratorin Donatella Bernard hat sich vieles für mich geklärt, wenn auch nicht ganz alles, was ja aber durchaus seinen Reiz hat.» Damaris SONDERAUSSTELLUNG Mit einem exklusiven Konzert von Eluveitie, der in ternational bekanntesten Band der Schweiz, begann im Naturhistorischen Museum in Bern kürzlich die spektakuläre Ausstellung «Rock Fossils». Die se handelt von der Liebe von Naturwissenschaftlern zu harter Rockmusik. 36 Fossilien mit Namen von Rocklegenden werden unter anderem vorgestellt. Die Ausstellung für kurzentschlossene Lehrpersonen dauert bis 31. Mai. Es gibt Wissenschaftler, die neu en, bislang unbekannten Tier arten Namen geben, die einen Bezug auf den Fundort oder die Form haben. Und es gibt Wissen schaftler, die widmen eine neue Art ihrem liebsten Rockstar. Und offenkundig gibt es gerade in der Paläontologie eine Menge Wis senschaftler, die nicht nur Fossili en lieben, sondern mit derselben Leidenschaft der Rockmusik frö nen – der harten Rockmusik. Die Sonderausstellung «Rock Fossils – Ja, es ist Liebe!» thematisiert die se bislang verdeckt gehaltene Lie belei der Naturwissenschaften. Die Sonderausstellung stellt 36 Fossilien vor – und die RockLegenden, die ihnen den Namen verpasst haben. AC / DC, Lemmy von Motörhead, Ramones, Bea tles, Rolling Stones und die Sex Pistols haben ihren Platz in der Erdgeschichte eingenommen. Die Ausstellung wurde erstmals im Geomuseum in Faxe (DK) gezeigt. Dort sorgte sie für weltweites Auf sehen, gerade in der Metal-Szene. Das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern (NMBE) hat die Ehre, die Ausstellung als erstes Haus ausserhalb Skandinaviens zu zeigen – etwa noch vor dem Mu seum für Naturkunde in Berlin. Inzwischen hat die Ausstellung prominenten Zuwachs erhalten: Das kürzlich entdeckte Fossil eines Urahns der Flusspferde, das auf grund seiner vollen Lippen nach Mick Jagger benannt worden ist, wird zum ersten Mal zu sehen sein. Eine substanzielle Erweiterung erfährt die Ausstellung aber durch das Naturhistorische Mu seum Bern selber: Die Paläonto logen des Hauses widmen eine bislang unbekannte Seeigel-Art der Band Eluveitie. Bei Paracida ris eluveitie handelt es sich um einen 160 Millionen Jahre alten, kürzlich im schweizerischen Jura (Auenstein, AG) entdeckten Sta chelhäuter, der mit den Orna menten seines Gehäuses an die Verzierung keltischer Schmuck gegenstände erinnert. Beim Bandnamen Eluveitie handelt es sich um die etruskische Form des keltischen Wortes Helveti os («Der Helvetier»). Zum Dank eröffnete die international er folgreichste Schweizer Band der Gegenwart die Ausstellung am 18. März mit einem exklusiven Akustik-Konzert. Plattenladen und Führungen Das Rahmenprogramm stellt ei nen wichtigen Teil der Sonderaus stellung dar. Neben den Konzer ten wird samstags und sonntags ein Plattenladen in der Ausstel lung geöffnet sein – unterhalten wird er von Rathouse Records aus Bern. Die Besucherinnen und Besucher können sich in der Aus stellung mit authentischem Mer chandising eindecken – wie es sich in der Heavy-Metal-Szene gehört. Verkauft werden etwa T-Shirts, Schallplatten und Posters. Zudem wartet das Rahmenpro gramm mit unkonventionellen Führungen auf: Die Besucherinnen und Besucher können in einen wissenschaftlichen Aspekt des Themas eintauchen und sich dabei die passende Musik anhören. Weitere Infos: www.rockfossils.ch Rockstar oder prähistorisches Gerippe? Beides. Bild: Lisa Schäublin/ NMBE 2015 21 — BS 2015 AUSGABE 04 «Ich fand das Projekt «Freche Fragen» eine sehr spannende Erfahrung. Es war interessant, wie die Schüler unterschiedlich auf eine Frage geantwortet haben, und so entstanden auch viele kleinere sowie grössere und lebhafte Diskussionen mit vielen verschiedenen Meinungen und neuen Fragen.» Einfach tolle Schulreisen ins Berner Oberland und ins Oberwallis. SCHWERPUNKT MUSEUM Natur zum Anfassen am Tat-Ort Museum Von Joya Müller NATURMUSEUM SOLOTHURN Der Berner Bärengraben-Bär «Urs» steht im Eingang des Naturmuseums Solothurn und begrüsst die Besucher – und man darf ihn streicheln. Wie er dorthin kam? Diese und andere Geschich ten erfahren Schulklassen im unlängst umgebauten Naturmuseum. Das Berner Oberland und das Oberwallis bieten unzählige Möglichkeiten für spannende und lehrreiche Ausflüge. Entdecken Sie mit Ihrer Schulklasse zum Beispiel den «Lernort Naturpark» Diemtigtal. «Schule auf der Alp» im Diemtigtal. Das neue Umweltbildungsangebot ist modular aufgebaut und richtet sich an Schulklassen der Mittel- und der Oberstufe. Mit dem 24-Stunden-Alperlebnis, einem Tagesalpbesuch oder der Alpentierexkursion erhalten Lehrkräfte und Schüler praktische Einblicke in das System der Alpwirtschaft und entdecken wichtige Zusammenhänge eines wertvollen Lebensraums. Schule auf der Alp fördert mit praktischen Beispielen den soziokulturellen Austausch zwischen der Stadt- und der Landbevölkerung, das vernetzte Denken und schaut hinter die Kulissen. Schule auf der Alp wurde im Januar 2015 von der Volkswirtschaft Berner Oberland mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Jetzt Alpentierexkursion gewinnen Unser Tal, dein Park. Den Gruppen und Schulen stehen aufgearbeitete Materialien in Form von thematischen Museumskoffern mit Aufträgen und Lösungen kostenlos zur Verfügung. Auch Lehrerhefte mit Hintergrundinformationen und Arbeitsblättern können gratis heruntergeladen werden. Das ganze Angebot ist unter www.naturmuseum-so.ch, weiter unter dem Begriff Museumspädagogik, ersichtlich. Speziell für Schulen öffnet das Museum auch vormittags von 8 bis 12 Uhr. Jetzt am Wettbewerb teilnehmen und eine Alpentierexkursion im Diemtigtal für die ganze Schulklasse gewinnen! Teilnahme unter www.loetschberger.ch/alpentiere Weitere tolle Ausflugsideen für Schulklassen finden Sie unter www.loetschberger.ch/schulen Naturpark ANGEBOTE FÜR SCHULEN Haben Sie Fragen zu Ihrem Besuch oder wünschen Sie einen Workshop? Bitte kontaktieren Sie die Museumspädagogin Joya Müller unter der Telefonnummer Tel. 032 622 70 21 oder unter der E-MailAdresse [email protected] Naturmuseum Solothurn Klosterplatz 2 4500 Solothurn Tel. 032 622 70 21 [email protected] www.naturmuseum.ch oder mit ihrem Lebensraum: Fuchs und Dachs benutzen die gleiche Höhle, Mäuse sind wich tigste Nahrungsquelle für Fuchs und Waldkauz, das Eichhörn chen trägt zur Verbreitung der Baumsamen bei, gewisse Insek ten sind von einer spezifischen Wirtspflanze wie der Buche ab hängig. Dies kann unter ande rem in einer Vertiefungsschub lade entdeckt werden. Und dass alle Säugetiere gleich aufgebaut sind, also der Hirsch als grösstes einheimisches Wildtier genau gleich viele Halswirbel aufweist wie unser kleinstes Säugetier, die Zwergspitzmaus, wird in einer Vitrine anschaulich erläutert. Wer nach Stadttieren Solothurns Ausschau halten möchte, ist bei der Kugelbahn genau richtig: Da ist ein Igel zu sehen, der plötzlich in einem Loch verschwindet. Die Besucher müssen dabei ganz ge nau beobachten, wohin sich das Tier bewegt – ähnlich wie in der Natur. Im Übrigen dürfen die Präparate von Igel, Wildschwein, Fuchs und noch weiteren Tieren berührt werden – ein Highlight, nicht nur für Kinder. Erdgeschichte – eine trockene Materie? Das zweite Obergeschoss zur Erdgeschichte wurde soeben neu eröffnet. Für diejenigen, die ger ne einmal die wichtigsten Ereig nisse in der Weltgeschichte zeit lich geordnet hätten, bietet das Zeitband mit rund 50 Objekten, diversen Animationen und me dialen Umsetzungen Hand dazu. Einige 3-D-Viewer vermitteln ei nen Eindruck der Landschaften in verschiedenen Zeitepochen – natürlich mit der entsprechen den Fauna und Flora. Ein weiterer Ausstellungsteil versetzt den Besucher in die Zeit vor rund 150 Mio. Jahren, als Solothurn am Meer lag und sich am Strand die Dinosaurier tum melten. Dieser Teil lebt von den in der Region gefundenen Fossi lien wie Ammoniten, Seesternen, Schildkrötenpanzern oder gar einem Krokodil. Die Ausstellung gibt auch einen Einblick in die Eiszeit, als die Stadt unter ei ner meterhohen Eisschicht lag. Findlinge verraten dem Besucher an einer interaktiven Station etwas über ihre Geschichte, die Ausdehnung und Mächtigkeit der Gletscher oder über deren «Wanderrouten». Auch die Stein zeit wird dabei kurz thematisiert. Das Landschaftsrelief katapul tiert den Besucher wieder in die Gegenwart und zeigt an einer Hörstation, welche Einflüsse auf unsere Landschaft einwirken und eingewirkt haben. Und was das Zähneputzen mit Geologie zu tun hat, erfährt man im «Geo logie erleben»-Teil, jenem Teil, der anhand von diversen interak tiven Stationen zum Erforschen und Erkunden der Steine und Kristalle einlädt. «Fuchs, du hast den Schuh gestohlen», aus der Dauerausstellung Bild: Naturmuseum Solothurn 23 — BS 2015 AUSGABE 04 Seit dem Umbau des Erdgeschos ses werden die Säugetiere neu in ihrem Lebensraum gezeigt: im Wald etwa oder in der Stadt. Verschiedene Lebensräume und die zugehörigen Lebensgemein schaften zeigen die Vernetzun gen in der Natur auf. Die Aus stellungstexte fokussieren dabei auf die Wechselbeziehungen der gezeigten Arten untereinander SCHWERPUNKT MUSEUM SCHWERPUNKT MUSEUM Komm mit auf Schloss(zeit)reise Von Murielle Schlup Federkiel und Richtschwert Schloss Jegenstorf ist um ein Bildungs- und Vermittlungsangebot für Kindergarten- und Schulklassen reicher: eine Schloss(zeit)reise mit Entdeckungskarte und Kofferstationen. Schreiben, Siegeln und Richten wie ein Berner Landvogt Neue Workshops für Schulklassen: «Mit spitzer Feder» und «Gerecht gerichtet» www.ag.ch / lenzburg Muag_Ins_Federkiel+Schwert.indd 2 31.03.15 11:20 Das neue Lehrmittel zum Umgang mit Geld MoneyFit 1 ist das Angebot für die Mittelstufe zur Förderung und Stärkung der Finanzkompetenz von Kindern zwischen 9 und 12 Jahren. Die Lernplattform basiert auf den neusten Lehrplänen. Neben der Vermittlung von Wissen und interaktiven Inhalten gibt es beim Online-Spiel tolle Preise zu gewinnen! Alle weiteren Infos, sowie das gedruckte Lehrmittel sind unter moneyfit.postfinance.ch kostenlos erhältlich. _de__02_2015_pf_MoneyFit_Inserat_Berner_Schule_181x87mm_cmyk.indd 1 13.02.2015 08:33:33 Das Regionalmuseum ist das grösste und vielseitigste Heimatmuseum der Schweiz. Sonderausstellung 2015 Führungen in deutscher, französischer und englischer Sprache Wasserkraft – Wassernot Neu: im Winter geöffnet an den Sonntagen ohne allgem. Feiertage Die Kraft des Wassers formt die Landschaft, sie richtet Schäden an und sie Regionalmuseum Chüechlihus Langnau wird seit Jahrtausenden gewerblich genutzt. Öffnungszeiten: Di bis Sa: 13.30–18.00 Uhr, So und allg. Feiertage: 10.00–18.00 Uhr 2015_berner schule APR15.pdf 1 30.03.2015 15:38:36 Bärenplatz 2a, 3550 Langnau i.E., Tel. 034 402 18 19 [email protected], www.regionalmuseum-langnau.ch Das barocke Schloss Jegenstorf beherbergt das Museum für ber nische Wohnkultur des 17. bis 19. Jahrhunderts. Dort, wo ge schichtsträchtige Interieurs und Gemäuer «Schätze» und Trouvail len des Berner Kunsthandwerks konservieren, wird heuer ein neu es Bildungs- und Vermittlungs angebot lanciert: eine spannende Schloss(zeit)reise zurück in die vergangenen Jahrhunderte. Über Etagen durch die Epochen Der kurzweilige Streifzug führt über drei Etagen bis ganz zu oberst in den Burgturm und zum Abschluss in den weitläufigen Schlosspark. Anhand der Ent deckungskarte gilt es, die «Ge päckstationen» von A bis Z auf zuspüren. Dort sind Koffer mit spannenden, überraschenden In halten zum Erforschen und Entde cken untergebracht. Sie enthalten Objekte zum Anfassen, Fühlen und Riechen, Hintergrundinfor mationen in Text und Bild, Spiele, Rätsel, Aufgaben sowie Hörda teien. Auf niederschwellige Weise wird so ein spielerischer, kreativer Zugang zum Schloss, zu der Bauund Besitzergeschichte sowie der Faszinationen hinter den Bildern, Objekten und Fassaden vermittelt. Die Schloss(zeit)reise kann wäh rend der Öffnungszeiten des Mu seums ohne Voranmeldung mit einer Kindergarten- oder Schul klasse, in Anwesenheit mindes tens einer Lehrperson, gestartet werden. Das Tempo und die Auf enthaltsdauer sind beliebig wähl bar. Auch für Kurzentschlossene und Spontanbesuche geeignet. Weitere Informationen zu die sem Angebot und zusätzliche Bildungs- und Vermittlungsan gebote finden Sie unter www. schloss-jegenstorf.ch SCHLOSS JEGENSTORF General-Guisanstrasse 5 3303 Jegenstorf Tel. 031 761 01 59 [email protected] www.schloss-jegenstorf.ch Öffnungszeiten: Di bis Sa von 13.30 bis 17.30 Uhr So von 11.00 bis 17.30 Uhr Die Saison dauert vom 9. Mai bis 18. Oktober 2015 C M CM MY CY CMY K Gratis ins Museum Seit April 2009 arbeiten LEBE und der Verein der Museen im Kanton Bern mmBE zusammen. Der LEBE-Ausweis gilt neu als Eintrittsticket in rund 100 bernische Museen. Die aktuelle Museumliste finden Sie auf www.lebe.ch / vergünstigungen 25 — BS 2015 AUSGABE 04 24 — BS 2015 AUSGABE 04 Y FOKUS Private Stiftung beackert die städtischen Bildungslandschaften Von Reto Wissmann In Bern, Biel und Thun entstehen sogenannte Bildungslandschaften. Um die Chancengleichheit zu verbessern, sollen Schulen, Vereine, Quartierorganisationen und andere Institutionen besser zusammenarbeiten. Doch warum braucht es dazu eine private Stiftung? 26 — BS 2015 AUSGABE 04 Für Chancengleichheit zu sor gen, ist eine der wichtigsten Auf gaben der Volksschule. In einer zunehmend heterogenen und individualisierten Gesellschaft mit sich schnell wandelnden Fa milienstrukturen ist sie damit aber zunehmend überfordert. Mit dem Aufbau sogenannter lokaler Bildungslandschaften wollen die Städte Bern, Biel und Thun nun alle Akteure, die mit Kleinkindern und deren Eltern zu tun haben, ins Boot holen und die Förderung der Chan cengleichheit stärker zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufga be machen. Ganz nach dem af rikanischen Sprichwort: Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Hinter der Idee steckt die ge meinnützige Stiftung des Kaffee imperiums Jacobs, die sich für die Bildung und Entwicklung jun ger Menschen einsetzt. Sie hat in Deutschland bereits viel Erfah rung mit Bildungslandschaften gesammelt und ist 2012 in der Schweiz mit neun Pilotprojekten in den Kantonen Basel-Stadt, Zürich und Freiburg gestartet. In diesem Jahr wird das Projekt aus geweitet, neu nehmen auch die drei grössten Berner Städte teil. Ganzheitlicher Bildungsbegriff Bildungslandschaften basie ren auf einem ganzheitlichen Bildungsbegriff und umfassen neben der formalen Bildung (Schule), die nonformale (Ver eine, Musikschulen etc.) und die informelle Bildung (Familie, Peer Group etc.). Damit sich die verschiedenen Lernfelder op timal ergänzen, sei ein stetiger Austausch erforderlich, so die Jacobs-Stiftung. Die instituti onellen Voraussetzungen dafür fehlten heute aber oft. Die Stiftung stellt den drei Städ ten bis 2018 pro Jahr je 20 000 Franken zur Verfügung. Den glei chen Betrag müssen die Gemein den selbst aufbringen oder ent sprechende Arbeitsleistungen beisteuern. Am Anfang des Pro jekts steht die Vernetzung. Ver treterinnen und Vertreter von Schulen, Kindertagesstätten, Elternberatungen, Freizeitverei nen, Kirchen und Quartierorga nisationen sollen an einen Tisch gebracht werden und gemeinsam nach Lücken im Förderangebot für Kinder und deren Eltern su chen. In Arbeitsgruppen werden danach konkrete Projekte ausge arbeitet. In der Stadt Bern will man im Gebiet Stöckacker / Untermatt bis im Sommer systematisch ein solches Netzwerk aufbau en. «Die verschiedenen Akteure sollen besser und zielgerichteter zusammenarbeiten», sagt Bil dungsdirektorin Franziska Teu scher. Das Ziel, das sie mit der «Bildungslandschaft Bern-West» anstrengt, ist klar: die Chancen gleichheit im sozial belasteten Quartier verbessern. «Die Kin der sollen, unabhängig von ihrer Herkunft, einen harmonischen Übergang von der Vorschule in die Schule erleben und einen gu ten Zugang zu den Bildungsange boten haben», schreibt die Stadt in einer Mitteilung. In Biel ist das Projekt in Bözin gen angesiedelt, ebenfalls ein Quartier mit vielen Ausländern und hoher sozialer Belastung. Zen trales Ziel auch hier: die Startvoraussetzungen der Kin der beim Eintritt in den Kin dergarten ausgleichen. «Was konkret dabei herauskommt, ist uns auch noch nicht klar», sagt Isabel Althaus, Leiterin von Jugend und Freizeit in Biel. Die Beteiligten sollen aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln heraus Massnahmen definieren. Möglich sei zum Beispiel, dass künftig Sprachkurse für Eltern und Kinder angeboten oder zu sätzliche Freizeitangebote ein gerichtet würden. Das Interesse der Schule sowie der anderen Institutionen sei sehr gross, be tont sie. In Thun steht der Aufbau der Bildungslandschaft noch ganz am Anfang. Den Schwerpunkt legt man hier auf die Integra tion und baut auf dem bereits bestehenden Projekt «Sukses» auf. Dabei arbeiten sogenannte Integrationsbegleiterinnen an der Schnittstelle zwischen Kin dergarten und Elternhaus und versuchen so, Konflikten und Missverständnissen entgegenzu wirken. Laut Fred Hodel, Leiter der Fachstelle Integration, will man dieses Projekt nun inhalt lich und geografisch ausdehnen. Am selben Strick ziehen sollte auch heissen, mit vereinten Kräften in dieselbe Richtung ziehen – so die Idee privat initiierter Bildungslandschaften. Bild: shutterstock.com Künftig soll das Programm alle Altersgruppen vom Frühbereich bis zur 6. Klasse und die ganze Region abdecken. Zudem sollen alle Institutionen, die in diesem Bereich arbeiten, besser vernetzt werden. «Bisher haben wir ziem lich isoliert gearbeitet», so Hodel. Nutzen noch ungewiss Welchen Nutzen die Anstren gungen bringen werden, ist der zeit noch völlig offen. Das Ins titut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der PH Zug hat für die Jacobs-Stiftung zwar die ersten zwei Jahre der Pilotprojekte in Zürich, Basel und Freiburg evaluiert. Es sei aber noch zu früh, um bereits Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche messen zu können. Die Beteiligten hätten sich bisher grossmehrheitlich positiv über das Projekt geäussert. Bereits seien neue Kontakte entstanden. Viele stellten aber auch einen be trächtlichen Zeitaufwand für die Netzwerkarbeit fest. In den bereits funktionierenden Bildungslandschaften wird viel Arbeit ehrenamtlich geleistet. Möglich wäre auch, dass Akteure – wie zum Beispiel die Lehrper sonen – wegen ihres Zusatzauf wands entlastet würden. In Bern, Biel und Thun ist das allerdings nicht vorgesehen. «Man muss Feuer fangen für diese Idee», sagt Isabel Althaus. Mit einer be zahlten Projektleitung, die viele Arbeiten übernehmen könne, versuche man, den Aufwand für die Freiwilligen möglichst erträg lich zu halten. Auch in Bern soll eine professionelle Koordinati onsstelle den Beteiligten Arbeit abnehmen. Franziska Teuscher ist sich bewusst: «Man kann den Lehrpersonen nicht immer neue Aufgaben aufbürden.» Sie hofft, dass die Kinder und die Eltern besser auf die Schule vorbereitet werden und sich die Arbeit an der Bildungslandschaft so auszahlt. Gegen eine bessere Vernetzung ist niemand. Es stellt sich jedoch die Frage, warum es eine pri vate Stiftung braucht, um eine Kernaufgabe des Gemeinwesens zu erfüllen. «Die Gemeinde ver sucht, so gut wie möglich Chan cengleichheit herzustellen», sagt Isabel Althaus. In Quartieren mit so grossen sozialen und kulturel len Unterschieden sei man aber auf jede Hilfe angewiesen. Auch Franziska Teuscher hat keine Berührungsängste mit privaten Institutionen: «Die öffentliche Hand muss nicht alles selber ma chen», sagt sie. Ihr gefalle der Ge danke, dass sich öffentliche und private Institutionen vor Ort gemeinsam engagierten. Auch die Möglichkeit, innerhalb der Bildungslandschaften von den Erfahrungen anderer Städte zu profitieren, schätzt Teuscher. Keine Angst vor Beeinflussung Auch bezüglich Unabhängigkeit halten die Beteiligten das Projekt für unproblematisch. Die regiona len Bildungslandschaften würden zwar von der privaten Stiftung fi nanziell unterstützt und von der PHBern methodisch begleitet, ansonsten seien sie jedoch auto nom, sagt Isabel Althaus. Der Stif tung sei es wichtig, dass etwas aus den Gemeinden heraus entstehe und nicht von oben aufgedrückt werde. «Natürlich darf man sich nicht vereinnahmen lassen», sagt Franziska Teuscher. Beim Projekt Bildungslandschaften bestehe diese Gefahr jedoch nicht. Teu scher lobt die Arbeit der Stiftung ausdrücklich als «kreativ, innova tiv und erfolgreich». Gute Erfah rungen hat die Stadt bereits mit dem Frühförderprojekt «Prima no» gesammelt, das ebenfalls von der Jacobs-Stiftung unterstützt worden ist. Die Finanzierung für die Bil dungslandschaften in Bern, Biel und Thun ist lediglich für vier Jahre gesichert. Alle Befragten betonen jedoch, dass es nicht bloss ein Strohfeuer geben soll. Dank der Unterstützung der Stif tung könne man jetzt zunächst Erfahrungen sammeln, um das Projekt dann später auf andere Quartiere ausdehnen zu können, sagt Franziska Teuscher. Durch bessere Vernetzung erreiche man ohne grossen finanziellen Auf wand viel. Auch in Biel will man später in weiteren Quartieren Bildungslandschaften aufbauen. Zunächst muss sich nun aber zei gen, was Bildungslandschaften tatsächlich bringen. 27 — BS 2015 AUSGABE 04 FOKUS FOKUS FOKUS Von Thomas Raaflaub SPRACHAUSTAUSCH Rahel aus Feutersoey und Jann Dhel aus Gsteig nehmen am Austauschprogramm «2 langues – 1 Ziel» der Kantone Wallis und Bern teil. Am Samstag, 31. Januar 2015, fuhren sie mit ihren Eltern nach Sierre, um vor dem eigentlichen Austausch ihre Partnerfamilie zu treffen. Mit Rahel und Jann Dhel haben weitere 1700 Jugendliche und ihre Angehörigen einen interessanten Tag in Sierre erlebt. Die beiden lassen ihre Eindrücke Revue passieren. 28 — BS 2015 AUSGABE 04 Rahel: Mich hat das Schulhaus in Sierre sehr beeindruckt. Es ist sehr auffällig. Man sieht es sofort, weil es so gross ist. Die Farbe ist rot-orange und es hat viel Glas. Es sieht ganz anders aus als unser Schulhaus in Feu tersoey. Jann Dhel: Ich habe mein Zimmer gut gefunden – trotz der Grösse des Schulhauses. Es war im dritten Stock. Vor der Zimmertür warteten schon andere Jugendliche. Sie kamen aus Monthey im Wallis und aus Orpund bei Biel. Ich war der einzige Schüler von GsteigFeutersoey. Wir sind ja auch nur zwei Siebtklässler. Rahel: Wir brauchten fast zwei Stunden von Feutersoey nach Sierre. Bis Aigle war die Strasse schneebedeckt, und auf der Rückfahrt schneite es stark. Mir hat das Wallis sehr gefallen. Es hat viele Reben und viel weniger Schnee als bei uns. Vor Sion habe ich die Tour Saint Martin gesehen. Dort oben auf dem Tsanfleuron-Gletscher bin ich oft mit den Ski. Sion und Gsteig sind ja fast Nachbarn. In Sierre hat es viele Geschäfte. Mutter und ich gingen in Sierre Mittag essen und danach einkaufen. Jann Dhel: Wir hatten eine gemütliche Fahrt. Ich schlief bis Aigle, wo ich dann aufgewacht bin. Wir haben auch in Sierre gegessen, bevor wir wieder nach Hause fuhren. Ich ass Lamm fleisch und Pommes Frites. Ich habe das selber auf französisch bestellt. Rahel: Am Abend vor dem Treffen habe ich meiner Part nerin ein SMS geschickt und darum haben wir uns schon vor dem Schulhaus mit ihren Eltern getroffen. Meine Mutter ging dann mit Lines Eltern in die Aula für die Informationsveranstal tung der Eltern und Line und ich in den vierten Stock ins Zimmer 402. Im Zimmer bekamen wir ein Blatt mit Fragen, die wir den anderen Jugendlichen stellten. Die Fragen waren französisch und deutsch. Ich fragte zum Beispiel eine französische Schü lerin auf deutsch, ob sie gerne aufräumt. Sie antwortete mit ja. Dann spielte ich mit Line «Stadt, Land, Fluss». Ich gewann. Dann gingen wir hinunter zur Aula und zu unseren Eltern. Jann Dhel: Vor dem Klassen zimmer sprach ich mit den Deutschschweizern. Mein Part ner war auch bei seinen Kolle gen. Bei mir wurden dann auch Fragen gestellt, und je nach Ant wort stellte ich mich an einen Ort im Zimmer. Bei diesem Spiel war ich mit meinem Partner Jakes zusammen. Bei der Frage, wer hat gerne Sport und wer hat gerne Sprachen, war ich der Einzige, der lieber Sprachen als Sport hat. Wir haben dann noch ein Quiz gemacht. Ein Quiz über Bern und Wallis. Rahel: Line wohnt in der Nähe von Sion in einem schönen Häuschen. Wir haben die Familie nach dem Treffen besucht und ich weiss jetzt schon, wo ich wohnen werde. Sie haben ein Katze, die heisst Filou. Der Vater heisst Frédéric und die Mutter Marianne. Die Schwester von Line heisst Lucille und ist vier Jahre alt. Line liebt Autos. Ihr Zimmer ist voll davon. Sie hat keine Puppen. Nur ferngesteu erte Autos. Lucille ist sehr lustig und verspielt. Line ist sehr nett. Wenn sie ein Wort auf Deutsch nicht weiss, dann regt sie sich furchtbar auf und will es unbe dingt wissen. Jann Dhel: Ich traf nur Jakes’ Mutter. Der Vater ist Franzose. Meine Mutter hat mit Jakes’ Mutter Informationen ausge tauscht – Telefonnummern, Adressen und so. Meine Mutter kann Französisch, also haben sie französisch gesprochen. Ich glaube, Jakes hat eine erwach sene Schwester, die nicht mehr zu Hause wohnt. Jakes hat fast nichts gesagt. Ich auch nicht. Nur seine und meine Mutter haben viel gesprochen. Ich habe mich noch nicht so getraut zu sprechen. Fortsetzung auf der nächsten Seite INFORMATIONEN ZUM SPRACHAUSTAUSCH Ablauf: Der Austausch beginnt mit einem gemeinsamen Eltern- und Schülerabend im Wallis oder im Kanton Bern. Die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der Berner Schule begeben sich ins Wallis, wo sie von ihren Austauschpartnern und Austauschpartnerinnen empfangen werden. Von Samstag bis Mittwoch nehmen sie am alltäglichen Leben ihres Austauschpartners teil und besuchen die örtliche Schule. Sie wohnen in der Familie ihres Austauschpartners. Im zweiten Zyklus (Mittwoch bis Sonntag) nehmen sie ihren Austauschpartner bei sich zu Hause auf. Die zweite Schülergruppe nimmt von Samstag bis Mittwoch ihre Austauschpartner bei sich im Kanton Bern auf und begibt sich von Mittwoch bis Sonntag ins Wallis. Modalitäten: Reise: Am Samstag respektive Sonntag ist die Reise ins Wallis Sache der Eltern. Dadurch entsteht die Möglichkeit, die andere Familie kennen zu lernen. Am Mittwoch wird die Reise durch die Schule organisiert, welche die Partnerschüler ins Wallis oder zurück in den Kanton Bern bringt. Termine: Lehrpersonen und Schulleitung können sich laufend durch die Koordination informieren lassen. Die Planung der Austausche beginnt im Herbst. Wenn Sie mitmachen möchten, sollten Sie vor Ende September Kontakt aufnehmen. Informationen: www.2l1z. weebly.com Kontakt: Thomas Raaflaub, Austauschkoordinator des Kantons Bern, Chalet Gandalf, 3784 Feutersoey, 033 755 13 12, 078 885 40 40, [email protected] LP und Schulleitungen können sich laufend durch die Koordinatoren informieren lassen. Ich gehe persönlich in die Schulen und stelle die Austauschprogramme an Lehrerkonferenzen und /oder an Elternabenden vor. Kontakt unter: www.bernechanges.ch. Google – austausch bern (damit kommt man auf den Austauschauftritt der ERZ) Die Planung der Austausche beginnt im Herbst. Bis Ende September sollten wir wissen, wer mitmachen will. Kosten: Die Kosten für Kost und Logis werden von den Gastfamilien übernommen. Die Kosten für den Transport und Ausflüge können vom Kanton Bern und Pro Patria übernommen werden. Kontakt im Vorfeld: Die Vor bereitungsphase (Briefwechsel, telefonischer Kontakt, …) wird in der Klasse organisiert. Teilnahme: Grundsätzlich nimmt die ganze Klasse an diesem Schulprojekt teil. Falls jemand (aus persönlichen Gründen) nicht teilnehmen kann, muss die Klassenlehrperson oder die für den Austausch verantwortliche Lehrperson kontaktiert werden. 29 — BS 2015 AUSGABE 04 «2 langues – 1 Ziel» ergänzt Schulunterricht FOKUS Vor der Schule, in der Schule, nach der Schule Wege finden, sich bei Kräften zu halten und die Freude nicht zu verlieren! A T M E N, A U F A T M E N, DURCHATM EN Atemarbeit nach Prof. Ilse Middendorf, Berlin Ab Donnerstag, den 30. April 2015; Letzter Kurstag ist am 25. Juni 2015, 8 Mal, jeweils von 18.45 bis 19.45 Uhr, Bern, Thunstrasse 24, Fr. 230.– Informationen und Anmeldungen: M. Gfeller-Liechti, dipl. Atemlehrerin, Tel. 062 961 44 29, [email protected] MUSISCH-PÄDAGOGISCHE WEITERBILDUNG Seit 1978 Für LehrerInnen, KindergärtnerInnen, SpielgruppenleiterInnen, Gymnastik-, Tanz- und SportlehrerInnen, MusiklehrerInnen, SozialpädagogInnen Ausbildungsinhalte: Theater und Theaterpädagogik, Improvisation, Rhythmik, Bewegung, Tanz, Musik und Gesang, Abschluss-Zertifikat Daten: 28. August 2015 bis 09. Juli 2016, Freitags 14.45 bis 21.15 Uhr + 5 Wochenend-Workshops Tel: 079 773 45 72 / Mail: [email protected] / www.metzenthin.ch / Freiestr. 58, 8032 Zürich Jann Dhel: Auch ich freue mich sehr auf den Austausch. In Monthey hat es ein Labor, wo man Frösche sezieren kann. Das habe ich auf der Homepage der Schule gesehen. Das Sezieren würde ich sehr gerne machen. Ich würde auch zuerst gerne nach Monthey gehen und in der zweiten Hälfte des Austauschs mit Jakes in Gsteig sein. Rahel: Im Austausch lernt man besser französisch, es ist sehr interessant und ich kann eine andere Schule kennen lernen und erlebe, wie dort unterrichtet wird. 30 — BS 2015 AUSGABE 04 Jann Dhel: Ich kann diesen Aus tausch nur empfehlen, weil man gut Französisch lernt und neue Freunde kennen lernen kann. Von Samira Borner Für LehrerInnen, die gerne ihre Füsse spüren und sich ihres Standpunktes sicher sein wollen. Jann Dhel: Ich glaube, dass Jakes’ Mutter aus Afrika stammt. Das finde ich gut, denn sie ist sehr nett. Rahel: Im Austausch gehe ich zuerst ins Wallis und dann kommt Line zu mir nach Feu tersoey. Ich freue mich auf den Austausch. Ich bin neugierig auf Lines Schule und freue mich auf ein Wiedersehen mit der Familie. Ein neuer Fachbereich ist geboren – Wirtschaft, Arbeit, Haushalt Frische Luft aus den Freibergen für Ihre Schulreise! Bieten Sie Ihren Schulklassen spannende und informative Ausflüge mitten in der Natur. • Trotti-Bike-Fahrt in die Tabeillon-Schlucht (für Motorfahrzeuge gesperrt)! • Neu: Führung und Unterhaltungsprogramm zum Thema «Historische Züge» im Eisenbahndepot La Traction in Pré-Petitjean. • Exkursion zum Naturzentrum «Les Cerlatez», geführter Rundgang im Naturschutzgebiet des Weihers La Gruère. Profitieren Sie von unseren Rabatten für Schülertransporte! les-cj.ch Chemins de fer du Jura Marketing Rue de la Gare 11 CH-2350 Saignelégier Tel. 032 952 42 90 [email protected] Nebst den Fächern Natur und Technik und Deutsch studiere ich im neuen Studienfach Wirt schaft, Arbeit, Haushalt. Bis anhin kannte man dieses Un terrichtsfach unter dem Namen Hauswirtschaft und inhaltlich war das Kochen der Hauptbe standteil. Mittlerweile, nach Studienplan 13, richtet sich dieses Unterrichtsfach auf drei Teilbereiche aus: Der Teil der Wirtschaft soll den Schülerinnen und Schülern unsere Wirtschaft und deren Funktionieren näher bringen und ihnen ein Bild davon vermitteln, was mit unserem Geld wie geschieht. Im Bereich Arbeit geht es unter anderem darum, den Jugendli chen die verschiedenen anfallen den Arbeiten im Haushalt aufzu zeigen und Wertschätzung und Respekt gegenüber denjenigen zu vermitteln, welche diese oft zeitintensiven Aufgaben erledi gen. Häufig ist es für die Jugend lichen nämlich selbstverständ lich, dass die Mutter putzt, kocht und einkauft. Dass all diese Tä tigkeiten aber mit Zeit und somit auch mit Geld verbunden sind, ist ihnen gar nicht bewusst, denn es ist ja immer alles schon erledigt. Zu diesem Thema werden auch sogenannte Zeitbudgetstudien erstellt, damit den Schülerinnen und Schülern aufgezeigt werden kann, wie viel Arbeit eigentlich tagtäglich völlig unentgeltlich geleistet wird. Im Teilbereich Haushalt wer den vor allem die Tätigkeiten im Haushalt betrachtet und gemein sam Kompetenzen erarbeitet. Das Kochen gehört auch in die sen Bereich. Im Vergleich zum alten Studienplan nimmt das Ko chen und allgemein das prakti sche Arbeiten im Haushalt einen viel kleineren Platz ein. Persönlich finde ich es sehr wertvoll, wird neu auch das The ma Wirtschaft behandelt. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, wie unser Wirtschafts kreislauf funktioniert und was in der Betriebswirtschaft sowie in der Volkswirtschaft passiert. Auch der Teilbereich der Arbeit hat meiner Meinung nach seine Berechtigung. Schliesslich wird im Alltag zu Hause überwiegend unentgeltliche Arbeit geleistet. Häufig ist auch genau deshalb die Wertschätzung diesbezüg lich eher gering. Die Jugendli chen sollen also sensibilisiert werden und ihre Verantwortung in der Familie wahrnehmen. Da der Fachbereich Wirtschaft, Ar beit, Haushalt aber nun ein viel breiteres Themengebiet umfasst als bis anhin, kommt leider das praktische Arbeiten in der Küche für meinen Geschmack etwas zu kurz. Anstelle von ganzen Menus werden neu wohl eher Snacks oder einfache Gerichte zuberei tet und in Form eines Buffets an gerichtet. Weiter ist auch zu nennen, dass alle Fächer nach dem neuen Lehr plan, somit auch der Fachbereich WAH, kompetenzorientiert sind. Ziel ist es nicht mehr primär, einfach Wissen zu erlernen, son dern sich Fähigkeiten und Fer tigkeiten anzueignen, die für die Zukunft relevant sind. Dies ist sicherlich eine Herausforderung, aber ich denke, der Aufwand lohnt sich, denn die Veränderung hat für die Jugendlichen einen grossen Mehrwert. Des einen Freud ist des anderen Leid. So ist es wahrscheinlich auch beim neuen Fachbereich WAH. Aber meines Erachtens ist der Mehrwert durch die zwei zusätzlichen Teilbereiche grösser als der Verlust durch die Verklei nerung des Bereichs Kochen. Und womöglich wird sich durch diese Anpassung auch das Bild des Hauswirtschaftsunterrichts verändern, denn bis heute ha ben viele Vorurteile gegenüber diesem Fach. Ich würde es mir jedenfalls wünschen, schliesslich ist es ein sehr abwechslungs reiches und spannendes Unter richtsfach. 31 — BS 2015 AUSGABE 04 Rahel: Ich habe mit Line hoch deutsch gesprochen, und wenn sie es nicht verstanden hat, habe ich es auf Französisch wieder holt. Ich hatte das Gefühl, dass mich Line verstand, und ich habe verstanden, was sie mir sagen wollte. Die Mutter von Lines Vater kommt aus dem Simmen tal. Er kann deshalb Schweizer deutsch und mit meiner Mutter sprach er Dialekt. Lines Gross vater kommt aus dem Kanton Freiburg. Die Eltern von Lines Mutter kommen aus Italien. EINE PH-STUDENTIN ERZÄHLT FINANZRATGEBER GUIDE FINANCIER KAPITAL ODER RENTE? CAPITAL OU RENTE ? Von Oliver Grob Par Oliver Grob Ein Dauerbrenner in der Beratungspraxis des LEBE-Finanzplaners: Soll die Altersleistung der BLVK vollständig als Rente oder teilweise in Kapitalform bezogen werden? C’est un sujet omniprésent dans la pratique du conseiller financier de LEBE : Convient-il de retirer les prestations de vieillesse de la CACEB uniquement sous forme de rente ou aussi par un versement partiel en capital ? 32 — BS 2015 AUSGABE 04 KAPITALBEZUG – GUT ZU WISSEN: • Der Ehepartner muss mitunterzeichnen • Teilpensionierung: gestaffelter Bezug bringt Steuervorteile • Achtung! Steuerliche Folgen, sofern ein Einkauf in den letzten drei Jahren vor dem Teilkapitalbezug erfolgt ist • Alle Vor- / Nachteile: siehe unsere Seminarbroschüre auf www.glauserpartner.ch • Ehe- und erbrechtliche Aspekte einbeziehen • Bezogenes Kapital flexibel und steuergünstig anlegen: Alternativen wie Leibrenten, Zeitrenten, Wertschriftenlösungen vergleichen spruch auf Alterskinderrenten besteht. Kinderrenten gibt es bis Alter 18 und, sofern das Kind in Ausbildung ist, bis maximal zum 25. Altersjahr. Bei einem Teilka pitalbezug fallen diese Renten entsprechend tiefer aus. Bei ei nem Ehepaar mit zwei Pensions kassen stellt sich zudem die Fra ge, bei wem der beiden der Bezug erfolgen soll. Gibt es Anzeichen dafür, dass die Lebenserwartung stark einge schränkt ist? Da die Altersrente von der durchschnittlichen Le benserwartung ausgeht, wäre dies ein Grund für einen Kapitalbezug. Allerdings ist dieses Kriterium nur in Ausnahmefällen eine Ent scheidungshilfe. Wer kann (oder will) schon abschätzen, wann die letzte Stunde schlagen könnte. Natürlich spielt auch die finan zielle Gesamtsituation eine we sentliche Rolle. Versicherte in knappen wirtschaftlichen Ver hältnissen tendieren zur sichers ten Variante. Das ist zweifelsoh ne die Rente. Wer im Ruhestand noch auf andere finanzielle Mittel zurückgreifen kann und damit sogenannt «risikofähiger» ist, kommt für einen Kapitalbezug eher in Frage. Dies gilt auch für jene, die mit einer hohen Steuer progression zu kämpfen haben. Der steuerliche Vorteil des Kapi talbezuges liegt darin, dass dieser zu einem reduzierten Satz (Vor sorgetarif) und getrennt vom übrigen Einkommen besteuert wird. Die Rente hingegen wird ein Leben lang zu 100 Prozent als Einkommen versteuert. Nebst den objektiven, rechne rischen Kriterien ist auch das «Bauchgefühl» wichtig. Men schen, die in finanziellen Belan gen möglichst einfache Lösungen suchen, sind tendenziell mit der Pensionskassenrente gut bedient. Wem viel an einer lebensläng lichen Einkommenssicherheit liegt, ebenfalls. Die Erfahrung zeigt, dass ein sicheres Sockel einkommen aus der Pensionskas se im Alter zunehmend geschätzt wird. Wir empfehlen, die Einnah men den Ausgaben gegenüberzu stellen. Anhand dieses Verhält nisses lässt sich entscheiden, wie viel das «sichere» Einkommen betragen soll und auf wie viel Ren te zugunsten eines Kapitalbezugs verzichtet werden kann. Für alle, die sich mit dem Ent scheid schwertun, kann der pragmatische Mittelweg eine sinnvolle Lösung sein: ein Teil kapitalbezug von zum Beispiel 25 Prozent. Damit lassen sich die Vorteile eines lebenslänglichen Renteneinkommens mit dem Reiz eines frei verfügbaren Ka pitals kombinieren. Sicherheit, Planbarkeit, Flexibilität und Steuervorteile: Mit einer fun dierten und cleveren Planung ist dies alles möglich. Oliver Grob, eidg. dipl. Finanzplanungsexperte und Kaufmann HKG, ist Partner bei der Glauser+Partner Vorsorge AG in Bern. Glauser+Partner ist offizieller Finanzratgeber von LEBE und berät Lehrerinnen und Lehrer in Vorsorge-, Steuer- und Vermögens fragen. Bild: zvg Oliver Grob, expert en planification financière dipl. féd. et employé de commerce diplômé ECCA, est partenaire de Glauser+Partner Vorsorge AG, à Berne. Glauser+Partner est le conseiller financier officiel de LEBE et conseille les enseignantes et les enseignants pour les questions de prévoyance, de fiscalité et de fortune. Le règlement de la CACEB auto rise le prélèvement de la moitié au maximum du capital-épargne. La requête pour toucher ce capi tal doit être faite par écrit au plus tard trois mois avant la retraite. Si l’on souhaite maintenir le capi tal d’épargne à l’intérieur de la fa mille et qu’on trouve gênant que l’intégralité du capital reste à la caisse de pension en cas de dé cès prématuré, il est préférable d’opter pour le versement du ca pital. La même remarque est va lable pour toutes les personnes qui recherchent l’indépendance, la liberté de planification ou les avantages fiscaux. Les assurés dont le conjoint ou le partenaire, notablement plus jeune, pourrait profiter encore très longtemps d’une rente de conjoint doivent tenir compte de cet aspect. Il en va de même pour les retraités ayant droit à une rente pour enfant. Une telle rente est accordée pour chaque enfant plus jeune que 18 ans ou, en cas de formation en cours, jusqu’à 25 ans. Lors d’un prélè vement partiel du capital, ces rentes s’en trouvent réduites. Pour les couples avec deux caisses de pension se pose aussi la ques tion de savoir qui va demander le versement de capital. Et doit-on craindre une nette li mitation de l’espérance de vie ? Ce serait alors une raison pour choisir le retrait de capital, puisque la rente viagère se fonde sur l’espérance de vie moyenne. Il n’en demeure pas moins que ce critère n’aide que rarement à prendre une décision. Qui peut (ou veut) supputer quand sa der nière heure pourrait survenir ? Bien entendu, la situation finan cière d’ensemble joue aussi un rôle important. Les assurés en si tuation de précarité préféreront la variante la plus sûre. Et c’est sans aucun doute la rente. Le re traité qui peut puiser à d’autres ressources, ayant une plus grande capacité de risques, déci dera plutôt de retirer le capital. Il en va de même pour les contri buables confrontés à une forte progression d’impôts. En effet – c’est là l’avantage fiscal – le ca pital est imposé séparément des autres revenus selon le barème plus avantageux applicable à la prévoyance. A l’inverse, la rente sera une vie durant toujours im posée à 100 pour cent, comme un revenu. A côté des critères objectifs fon dés sur les calculs, la décision a aussi une importante dimen sion intuitive. Les personnes qui recherchent les solutions les plus simples possible dans le do maine financier sont en géné ral bien servies avec une rente de caisse de pension. Des gens qui accordent une grande impor tance à la sécurité viagère, égale ment. L’expérience montre qu’un revenu minimal garanti issu de la caisse de pension est toujours plus apprécié quand l’âge avance. Nous conseillons d’établir une balance des recettes et des dé penses. Sur la base de ce rapport, on décidera du montant du reve nu « sûr » nécessaire et à quelle proportion de la rente il est pos sible de renoncer en faveur d’un prélèvement de capital. Toutes les personnes qui ont de la peine à se décider feront bien de choisir la voie pragmatique du juste milieu avec, par exemple, un prélèvement de capital de 25 pour cent. Une telle solution as socie les avantages d’un reve nu sous forme de rente viagère avec l’attrait d’un capital libre ment disponible. Sécurité, plani fication, flexibilité et avantages fiscaux : voilà ce qu’un plan bien fondé et intelligent permet de concilier. PRÉLÈVEMENT DU CAPITAL – CE QU’IL FAUT SAVOIR : • Le consentement écrit du conjoint est nécessaire • Retraite partielle : les prestations échelonnées présentent des avantages fiscaux • Attention aux répercussions sur les impôts dans le cas où un apport volontaire (un rachat) a eu lieu dans les trois années précédant le prélèvement partiel du capital • Tous les avantages et désavantages : consultez notre brochure du séminaire (en allemand) sur le site Internet www.glauserpartner.ch • Intégrer les aspects de droit matrimonial et successoral à la réflexion • Placer le capital anticipé retiré à des conditions fiscales favorables : comparer plusieurs alternatives comme rentes viagères, rentes temporaires, solutions de prévoyance-titres 33 — BS 2015 AUSGABE 04 Das BLVK-Reglement erlaubt ei nen Teilkapitalbezug von maxi mal 50 Prozent des Altersgutha bens. Der entsprechende Antrag muss bis spätestens drei Monate vor dem Altersrücktritt einge reicht werden. Wer das BLVK-Altersguthaben gerne innerhalb der Familie si chern möchte und sich daran stört, dass bei einem vorzeitigen Todesfall das ganze Kapital an die Pensionskasse geht, ist mit dem Kapitalbezug besser bedient. Für all jene, die Unabhängigkeit und Planungsfreiraum oder Steuer vorteile suchen, gilt dasselbe. Versicherte mit einem wesent lich jüngeren Ehe- / Lebenspart ner, welcher im Todesfall möglicherweise noch sehr lange von der Ehegattenrente profitieren kann, sollten dies beim Ent scheid berücksichtigen. Dassel be gilt, wenn im Ruhestand An KURZ UND BÜNDIG KURZ UND BÜNDIG Mit dem Velo in die Schule Seit einigen Jahren gibt es ein Gesicht für die Förderung des wissenschaftlichen Unterrichts auf allen Schulstufen: Urs Gfeller hat sich mit «Magic Science» der Aufgabe verschrieben, die Naturwissenschaften von der schönen Seite zu zeigen. Unter dem Motto «Wissenschaft macht Spass» soll die Neugierde der Schüler geweckt werden. Wer neugierig ist, stellt Fragen. Wer Fragen stellt, entwickelt Interesse. Und wer Interesse hat, lernt besser. Als Chemiker hat Urs Gfeller über 30 Jahre in der Kunst stoff- und Medizinaltechnikin dustrie in leitenden Positionen gearbeitet. Vor zwei Jahren hat er sich entschieden, sich in Zukunft hauptsächlich mit der Förderung des naturwissen schaftlichen Unterrichts an den Schulen zu beschäftigen. Mit der Plattform «Magic Science» konnte er diesen Traum rea lisieren und damit im Bereich MINT ein willkommenes Un terstützungsangebot schaffen. Das Angebot Urs Gfeller bietet chemische und physikalische Experimen te mit einem gewissen ShowCharakter. Sie enthalten Stof fe und Materialien, die in den Schulen oft nicht vorhanden sind. Lehrpersonen, die wis senschaftlichen Unterricht er teilen, wissen, wie aufwändig die Vorbereitung von Schul versuchen ist. Magic Science bietet Experimente deshalb als fixfertige Sets über einen On line-Shop an. Daneben führt Urs Gfeller sogenannte Science Shows für ganze Schulen an. Bis zu 400 Kinder und Lehr personen erfreuen sich jeweils an den mysteriösen und magi schen Showexperimenten. Im Rahmen der grossen Messen in Basel (MUBA), Bern (BEA), St. Gallen (OFFA) und in andern Städten gibt es ausserdem die tunAnlässe, an welchen Kinder und Schulklassen interaktiv Naturwissenschaften erleben können. Auch an diesen wirkt Urs Gfeller aktiv mit. Die Kosten Die Auftritte und Produkte wer den von zwei grosse Stiftungen in der Schweiz, deren Zweck die Förderung der Naturwis senschaften ist, finanziell un terstützt. Dank dieser Institu tionen können alle Produkte und Auftritte den Schulen zu günstigen Preisen angeboten werden. Konkret: Ein Auftritt kostet eine Schule zirka 950 statt 2000 Franken. bs Weitere Informationen: www.magicscience.ch Lehrpersonen übernachten in den Schweizer Jugendherbergen neu kostenlos 34 — BS 2015 AUSGABE 04 Ab sofort offerieren die Schweizer Jugendherbergen kostenlose Logis und Frühstück für Lehrpersonen, die mit ihren Schü lern oder Studenten in einem der Häuser des schweizweiten Netzwerks übernachten. Mit dieser Neuerung unterstützt die Non-Profit-Organisation Schulen und Universitäten bei der Durchführung von Klassenlagern und Studienreisen. Die Schweizer Jugendher bergen bieten an zahlreichen Standorten in der Schweiz spe zielle und abwechslungsreiche Unterkünfte für Klassenlager an. Nun sind die Jugendher bergen für Schulen und Uni versitäten noch attraktiver geworden, denn Lehr- und Begleitpersonen übernachten neu während ihres Lagers kos tenlos. Bei einer Gruppe bis 20 Schüler offerieren die Schwei zer Jugendherbergen den Aufenthalt für zwei Lehr- oder Begleitpersonen; pro weitere zehn Schüler ist eine zusätzli che Begleitperson gratis. «Es ist uns ein Anliegen, Schulen und Universitäten Lager- und Projektwochen zu ermögli chen», sagt Fredi Gmür, CEO der Schweizer Jugendherber gen. Er begründet: «Schüle rinnen und Schüler lernen da bei unser Land besser kennen und können ausserhalb des klassischen Unterrichts wert volle soziale Erfahrungen sam meln.» Das neue Angebot gilt in 46 Jugendherbergen. Aus genommen sind die Jugend herbergen Bellinzona, Engel berg, Fiesch, Gersau, Lugano und Romanshorn. Weitere Informationen: www.youthhostel.ch / gruppen Mit dem Frühling kommt auch die Velosaison wieder. bike2school motiviert Klas sen aus der ganzen Schweiz zum Velofahren. Schülerinnen und Schüler ab der vierten Primarschulstufe fahren so oft wie möglich mit dem Velo zur Schule und sammeln da bei Punkte und Kilometer im Wettbewerb um attraktive Klassen- und Einzelpreise. Jetzt für die Frühlingsaktion anmelden. Weitere Informationen: www. bike2school.ch Die neuen Schweizer Meister sind gekürt JUGEND DEBATTIERT 84 Jugendliche haben sich für den Final von «Jugend debattiert» qualifiziert. Die vier besten pro Kategorie schafften es bis in die Endrunde und lieferten sich am 21. März 2015 im Kursaal Bern brillante Debatten. Unter ihnen: die 16-jährige Eva Angehrn aus Mittelhäusern, wel che die «berner schule» in der letzten Ausgabe vorgestellt hat. Zum Schluss konnten sich im Deutsch schweizer Final andere mit noch schlagkräftigeren Argumenten durchsetzen. In der Schweiz wird politische Bildung gelebt – dies bewie sen die Teilnehmenden am Final von «Jugend debattiert» in rhetorisch hochstehenden Wortwechseln. Das Projekt un ter dem Patronat der Stiftung Dialog hat zum Ziel, Jugendli chen Kompetenzen zu vermit teln, die sie dazu befähigen, gestärkt an politischen Pro zessen teilzunehmen. Für die Deutschschweiz zuoberst aufs Treppchen schafften es Justin Paljuh, Luzern (2000), und Till Haechler, Luzern (1996). Sie debattierten zusammen mit 82 weiteren Jugendlichen um den Schweizer-MeisterTitel. Am 21. / 22. März 2015 im «Campus Muristalden» in den Finalvorrunden und an schliessend im Kursaal Bern in den Finaldebatten. Dem Final gingen insgesamt 30 regiona le Vorausscheidungen in allen Landesteilen voraus. Dieses Jahr stand der Final von «Jugend debattiert» in einem besonderen Kontext. Im Bei sein von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga wurde am Vormittag des 21. März 2015 im Kursaal Bern der «Campus für Demokratie» lan ciert. Die Bundespräsidentin unterstrich die Bedeutung der politischen Bildung und Parti zipation, speziell auch von Ju gendlichen. In der direkten De mokratie der Schweiz, in dem die Bürgerinnen und Bürger so viel Verantwortung über nehmen, brauche es die Bevöl kerung, die sich zu komplexen Vorlagen eine Meinung bilde, die mitrede und engagiert an demokratischen Prozessen teilnehme, sagte Sommaruga in ihrem Grusswort. Bei den Debatten von «Jugend debattiert» werden die Themen vorgegeben, die Sprechzeiten beschränkt und die Pro- bzw. Kontra-Positionen erst kurz vor Beginn ausgelost. In der Finaldebatte der Kategorie I (Jahrgänge 1999–2002) debat tierten die Jugendlichen über eine zweite Gotthardröhre für den Strassenverkehr. In der Kategorie II (Jahrgänge 1995– 1998) lautete das Thema: «Soll der Bundesrat auf neun Mit glieder erweitert werden?» bs Reden über Liebe, Sex und solche Sachen Sind Sie momentan an der Planung des sexualkundlichen Unterrichts? Möchten Sie Ihr Angebot ergänzen und den Jugendlichen die Möglichkeit geben, bei einer sexualpädagogischen Fach person Fragen zu stellen? Ab August 2015 gibt es bei der Berner Gesundheit freie Termine für sexualpädagogische Gruppengespräche. Bereits in der ersten Ausgabe 2015 der «berner schule» wur de das sexualpädagogische An gebot der Berner Gesundheit vorgestellt. Die sexualpäda gogischen Gruppengespräche sind eine geeignete Ergänzung zur schulischen Sexualkunde und ab der 6. Schulklasse mög lich. Zum Thema Sexualität ha ben Jugendliche viele Fragen und Unsicherheiten – oft auch durch die Medien hervorge rufen. Die Fachpersonen der Berner Gesundheit orientieren sich an den Fragen und An liegen der Jugendlichen und fördern den selbstbestimmten Umgang mit Sexualität. Sie ori entieren auch über weiterfüh rende Angebote, Fachstellen und Internetseiten. Lehrpersonen können sich bei der Berner Gesundheit auch über geeignetes Unterrichts material informieren oder bei konkreten Anliegen und Fra gen eine Fachberatung oder ein Coaching in Anspruch nehmen. Für das Schuljahr 2015 / 2016 können Termine für die sexualpädagogischen Gruppengespräche online oder telefonisch gebucht werden. Kontakt: Berner Gesundheit, sexuelle Gesundheit, Eigerstrasse 80, 3007 Bern, Tel. 031 370 70 95, [email protected], www.bernergesundheit.ch 35 — BS 2015 AUSGABE 04 Wissenschaft macht Spass AGENDA Weiterbildung für Gestaltungs lehrpersonen Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon 031 740 97 83 www.lernwerkbern.ch 15.110 Comics und Cartoons zeichnen – Basiskurs Es ist immer spannend, schnell etwas zu visualisieren. In diesem Kurs lernst du, mit einfachen Formen und Elementen eine Figur zu entwickeln und zum Leben zu erwecken. Kiesen, ab 16.10.2015 Kursleitung: Sandro Fiscalini Materialgeld: Fr. 40.–, Kursgeld: für bernische Lehrpersonen kostenlos (Nichtmitglieder bezahlen Administrationsgebühr) Anmeldeschluss: 14.9.2015 15.214 König, Bauer, Kuh … welche Figur baust du? Figuren sind innere Bilder. Hand-, Finger- und Stabfiguren sind dank ihrer einfachen Spieltechnik ideal. Mit vorwiegend textilen Materialien gestaltest du eine Persönlichkeit nach deiner Vorstellung. Bern, ab 4.9.2015 Kursleitung: Kathrin Fröhlin Materialgeld: Fr. 55.–, Kursgeld: für bernische Lehrpersonen kostenlos (Nichtmitglieder bezahlen Administrationsgebühr) Anmeldeschluss: 1.7.2015 15.311 Abenteuer Ton: neue Ideen für reizvolle Objekte Mit Wachs, Gips, Pflanzen und Fotos gestalten wir Keramikobjekte. Der persönliche Bezug ist roter Faden im Kurs: Meine Hand gibt die Form, meine Lieblingsblume ist mein Werkzeug. Münsingen, ab 16.9.2015 Kursleitung: Brigitta Briner King Materialgeld: Fr. 70.–, Kursgeld: für bernische Lehrpersonen kostenlos (Nichtmitglieder bezahlen Administrationsgebühr) Anmeldeschluss: 16.8.2015 15.400 Faszination Papierschnitt Ausschneiden und stehen lassen: Angeregt durch viele Inputs in meinem Papierschneide-Atelier lernen wir den Umgang mit dem Schneidestift und erkunden Möglichkeiten für den gestalterischen Ausdruck. Vordemwald (AG), 19.9.2015 Kursleitung: Bruno Weber Materialgeld: Fr. 10.–, Kursgeld für Mitglieder: Fr. 148.–, Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 178.– Anmeldeschluss: 14.8.2015 pirierend und das Produkt bekommt einen speziellen Charakter. Kaufdorf, 12.9.2015 Kursleitung: Gabriela Grossniklaus Berli Materialgeld: Fr. 45.–, Kursgeld für Mitglieder: Fr. 133.–, Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 163.– Anmeldeschluss: 3.7.2015 15.416 What the hell is Urban Art? Urban Art ist eine angesagte Kunstform im öffentlichen Stadtraum, oft an der Grenze zur Illegalität. Du lernst im Kurs verschiedene Möglichkeiten kennen, wie diese Kunstform in der Schule eingesetzt werden kann. Kaufdorf, 30.5.2015 Kursleitung: Gabriela Grossniklaus Berli Materialgeld: Fr. 35.–, Kursgeld für Mitglieder: Fr. 133.–, Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 163.– Anmeldeschluss: 24.4.2015 15.409 Trickfilme mit dem Handy herstellen Trickfilme herstellen ohne Technikschlacht? Das Handy macht es möglich! Wir erzeugen in diesem Kurs auf einfache Weise Trickfilme und schauen uns Unterrichtsbeispiele an. Bern, 5.9.2015 Kursleitung: Yvonne Eckert-Morgenthaler Materialgeld: Fr. 20.–, Kursgeld für Mitglieder: Fr. 67.–, Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 82.– Anmeldeschluss: 3.7.2015 15.500 Hand made – Kreatives Sticken Ob Kreuzstich, Vor- oder Festonstich, wir sticken (wieder)! Der freie Umgang mit dem traditionellen Textilhandwerk macht auf allen Stufen Spass und lässt sich leicht im Unterricht umsetzen. Bern, ab 29.8.2015 Kursleitung: Doris Berner Materialgeld: Fr. 60.–, Kursgeld für Mitglieder: Fr. 245.–, Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 305.– Anmeldeschluss: 3.7.2015 15.415 Von Eitempera bis Acryl Nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht macht es Sinn, Farben selber herzustellen. Das Anmischen ist sehr ins- 15.5062 Mach mal blau: Was aus ausgedienten Jeans werden kann Aus gebrauchten Jeans gestalten wir neue Objekte: Trendiges für die Woh- nung, praktische Taschen, bezaubernde Täschchen, Accessoires, Spiele. Urtenen-Schönbühl, 16.9.2015 Kursleitung: Sabin Rüegg-Hubacher Materialgeld: Fr. 35.–, Kursgeld für Mitglieder: Fr. 133.–, Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 163.– Anmeldeschluss: 1.7.2015 PHBern, Institut für Weiterbildung und Medienbildung Weltistrasse 40, 3006 Bern Tel. 031 309 27 11, [email protected], www.phbern.ch Mit Licht gestalten Räume und Figuren werden durch den bewussten Einsatz des Lichts verändert und modelliert; der Kurs führt in die Grundlagen des Lichts ein und zeigt mögliche Transfers in den eigenen Unterricht unter Einbezug von Schülerinnen und Schülern. Samstag / Sonntag, 9. / 10. Mai 2015, 8.30–16.30 Uhr, Burgdorf. Mehr: www.phbern.ch / 15.185.401 Konflikte und Emotionen Die eigenen Emotionen wahrnehmen und ausdrücken und die emotionale Befindlichkeit anderer erfassen und angemessen darauf reagieren, daran arbeiten die Schulleitenden in diesem Kurs. Sie lernen zudem, ihre Einfühlungs- und Abgrenzungsfähigkeit in Konfliktgesprächen zu stärken. Der Kurs gilt als Wahlangebot im MAS Bildungsmanagement. Freitag, 29. Mai 2015, 9.00–17.00 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.434.001 36 — BS 2015 AUSGABE 04 ! n e b o h CsBe ac n g e W r De Ab August 2015 in Bern: Informatiker/-in EFZ für Schulabgänger (4j) + Berufsumsteiger (2j) Mediamatiker/-in EFZ für Schulabgänger (4j; Möglichkeit zur Berufsmaturität) ICT Ausbildungszentrum Bern – 031 398 98 00 – www.csbe.ch Computer-Grundlagen – ECDL-Modul Base Der Kurs bietet Sicherheit beim Arbeiten am Computer und hilft dabei, die ICT-Grundlagen von Computern, Mobilgeräten, Software und Zubehör zu verstehen. Am Ende des Kurses kann die ECDL-Modulprüfung abgelegt werden. Mittwoch, 20. / 27. Mai 2015, 13.30–17.00 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.634.005 an Lehrpersonen des Kindergartens, der Unter- und Mittelstufe. Mittwoch, 22. April 2015, 14.00–17.00 Uhr, Bern. Mehr: https: / /www.phbern. ch / schule-und-weiterbildung / mediothek-und-medienbildung / veranstaltungen / impuls-und-infoveranstaltungen.html WICHTIGE TERMINE 3. Juni 2015 LEBE-Tag 2015 unter dem Motto «Potenziale» Das herausfordernde Mitarbeitendengespräch Wie gelingt es, den Prozess der Zielvereinbarung auch im schwierigen Mitarbeitendengespräch optimal zu gestalten? Der Kurs informiert die Schulleitenden über entsprechende hilfreiche Techniken und betrachtet das Mitarbeitendengespräch als Teil der ganzheitlichen Personalführung. Freitag, 22. Mai 2015, 13.30–17.00 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.436.001 Informationsveranstaltung Passepartout Sek I Kennen Sie die Weiterbildungsangebote für Englisch und Französisch im Schuljahr 2015 / 16? Die Informationsveranstaltung stellt diese vor und bietet Gelegenheit, offene Fragen zu klären. Mittwoch, 20. Mai 2015, 14.00–15.30 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.321.010 Lernen von Musterbrechern – Führung neu leben Eigene Führungsmuster reflektieren, mit neuen Mustern experimentieren und einen Blick hinter die Kulissen vermeintlich professionellen Managements werfen – dazu erhalten Schulleitende Gelegenheit und gewinnen so Impulse für den eigenen Führungsalltag. Der Kurs gilt als Wahlangebot im MAS Bildungsmanagement. Samstag, 25. April 2015, 9.00–17.00 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.412.008 Gestalten – aktiv! Die Fachgruppe Schultheater und die Fachgruppe Gestalten geben Ideen zum Einsatz des Objekttheaters im Schulalltag: Figuren entstehen aus Gegenständen des Schulalltags und werden im Spiel belebt. Zudem werden Einsatzmöglichkeiten mit den angefertigten Objekten vorgestellt und ausprobiert. Die Veranstaltung richtet sich SCHLOSS SPIEZ Geschichte am Originalschauplatz erleben Mittelalter Workshops für die Mittelstufe NEU: Ernährung und Familie Einst & Heute Gratis Download didaktische Materialien Infos und Anmeldung: Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, 3700 Spiez Tel. 033 654 15 06, [email protected] Täglich offen, Saisonende: 18. Oktober 2015 www.schloss-spiez.ch 37 — BS 2015 AUSGABE 04 lernwerk bern AGENDA RUBRIKTITEL BEZUGSQUELLEN Erlebnisunterricht Schulmuseum Bern in Köniz Muhlernstr. 9, Haberhuus, Schloss Köniz, 3098 Köniz Museum 031 971 04 07 | Kontakt K. Hofer 031 971 20 40 • Historisches Schulzimmer um 1940 mit Audioguide • Sonderausstellung 14.08.2014 bis 23.12.2015: Daheim im Schloss • Historische Schreib- und Mathematiklektionen, Führungen • Ausleihe: historische Lehrmittel, altes Schulmobiliar usw. • Öffnungszeiten: Mi und Sa 14-17 Uhr / So 13-16 Uhr, Eintritt 5.- www.filzwolle.ch Werkraumeinrichtungen und Werkmaterialien Unter Rubrik : « Planung und Einrichtung von Schulraum » Werkraumeinrichtung / Equipement d’atelier Holz-Metallbearbeitungsmaschinen Beratung, Verkauf, Service – Profitieren Sie von unseren Serviceleistungen im Jahresabonnment. www.ettima.ch • Bernstrasse 25 • 3125 Toffen • Tel. 031 819 56 26 tel 041 710 81 81 fax 041 710 03 43 www.knobel-zug.ch [email protected] www. embru.ch/de/schule Embru-Werke AG I CH-8630 Rüti ZH Software Die zeitgemässe Software für Lehrpersonen Demoversion unter www.LehrerOffice.ch Berufswahl ››Kennen lernen! ››Découvrir! berufswahl-portfolio.ch portfolio-du-choix-professionnel.ch 42 38 — BS 2015 AUSGABE 03 04 Spiel- und Pausenplatzgeräte Auferstehung Verbrauchsmaterial Grösse : 10 x 1 Feld 98 x 17 mm knobel schuleinrichtungen ag schürmattstrass 3 postfach 223 5643 sins Ostern ist zwar schon vorbei, aber dieser Titel muss jetzt einfach sein: www.schulmuseumbern.ch inseratvorlage berner schule Planung und Einrichtung von Schulraum Das letzte Wort Musikinstrumente Magie des Spielens... Bürli Spiel- und Sportgeräte AG, 6212 St. Erhard/LU Telefon 041 925 14 00, www.buerliag.com 365 Tage Schulaktion Musikhaus DigiDrum 3097-Liebefeld-Bern, Tel. 079 222 66 37 [email protected]; www.digidrum.ch Ich war nämlich kürzlich bei Küsu. Küsu betreibt im Nachbardorf ein Fachgeschäft für Kaffeemaschinen, eins, das weit über die Region hinaus bekannt ist, weil Küsu ein grundehrlicher und grundanständiger Kerl ist, der niemandem eine 2000-fränkige «Jura» aufschwatzt, wenns eine günstige «Saeco» auch tut, und weil unsere hoch geschätzte «Quick Mill Retrò», die wir vor einigen Jahren bei ihm erstanden hatten, eines Morgens aus allen Fugen spritzte, brachte ich sie ihm zur Reparatur. Küsu, ein Endvierziger mit hoher Stirn, modischem Bärtchen und schwerem Ohrring, den alle Küsu nennen, weil er sich allen so vorstellt, schaute sich die Maschine kurz an, sagte, da sei bloss die Kolbendichtung kaputt, ich solle doch schnell nach hinten in die Werkstatt kommen, es sei ja eh nicht viel los, dann könne er die Maschine gleich auch noch putzen und entkalken. Er ging voran, stellte das Gerät auf die Werkbank, begann mit Schraubenzieher und Ringschlüssel zu hantieren, und erst jetzt fiel mir auf, dass er anders aussah als zwei Jahre zuvor, als ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte, er hatte abgenommen und mach te – wie soll ich sagen? – einen durchsichtigeren Eindruck, zudem war mir aufgefallen, dass er ganz leicht hinkte. Auf meine zaghafte Nachfrage begann er zu erzählen: wie er und seine sieben Töffkollegen im Mai 2013 auf der Rückfahrt von einem Motor radtreffen im Osten Tschechiens in einen schweren Unfall verwickelt worden seien. Ein entgegenkom mender Autofahrer war am Steuer sekundenkurz eingeschlafen und frontal in die Töffgruppe gerast. Küsus Kumpel E., der an der Spitze gefahren war, starb noch an der Unfallstelle, zwei Kollegen, die auf Position drei und vier unterwegs waren, wur den leicht verletzt, die hintersten vier konnten ausweichen und kamen mit dem Schrecken davon. Küsu war der zweitvorderste. Er kollidierte mit dem Auto, erlitt schwere innere Verletzun gen, wurde im nahen Spital notoperiert und wenig später in die Schweiz geflogen. Aortariss, zig-fache Beckenfraktur, ein beinahe zerfetzter Darm – heisst: vier Monate Spital, anderthalb Jahre Rehabilitation, dreizehn Operationen mit Vollnarkose, während Wochen künstliche Ernäh rung, noch jetzt hat er kein Gefühl im rechten Bein – darum das leichte Hinken –, und in seinem Laden steht er erst wieder seit wenigen Monaten. Soweit Küsus Geschichte. Es ist eine Geschich te, wie man sie immer mal wieder hört: Einer hat Pech, einer hat Glück, und der, der Glück hat, wird meist religiös oder stellt sein Leben sonstwie auf den Kopf. Küsu aber trat weder in eine Freikirche ein, noch schwor er dem Töfffahren ab, und ohne hin war es weniger die Geschichte an sich, die mich an- und berührte, als vielmehr die Art und Weise, wie Küsu sie mir erzählte: nämlich – obwohl er sie bestimmt schon hundertmal geschildert hat te – mit sehr viel Aufmerksamkeit, Bewusstheit und Zugewandtheit. Er redete mit mir und zu mir, wollte, dass ich verstand, liess mich Anteil nehmen an seinem Leben – kurz: Er war ganz bei der Sache. Fast eine Stunde lang stand ich schliesslich in Küsus Werkstatt. Ganz am Schluss, als unsere «Quick Mill» wieder zusammengesetzt war und sauber geputzt auf dem Tisch stand, fragte ich ihn unnötigerweise: «Und jetzt, Küsu, lebst du anders als vor dem Unfall?» Und er sagte, was ich längst wusste: «Ich nehme mir heute ein fach mehr Zeit – für mich und die anderen.» Martin Lehmann Martin Lehmann ist Redaktor bei Radio SRF 2 Kultur und Vater dreier Töchter. Kontakt: [email protected] 39 — BS 2015 AUSGABE 04 Basteln / Handarbeiten Exklusives Angebot für LEBE-Mitglieder Lassen Sie sich von unserem neuen OutdoorSortiment inspirieren. ✂ Dazu gibt es dieses Victorinox Sackmesser geschenkt! Wir laden Sie ein dieses Sackmesser bis 30.04.2015 in einer unserer Filialen gratis abzuholen. Solange Vorrat. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. 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