Programm für den 24. Mai 2015

ZUM BACH COLLEGIUM RHENANUM
Am 08. Juli 2012 trat zum ersten Mal mit groβem Erfolg das neu ins Leben gerufene Bach Collegium
Rhenanum (BCR ) in der St. Vituskirche in Hochelten auf. Unter musikalischer Leitung von Hans
Linnartz (Kleve) finden sich projektweise sowohl Chor als auch Instrumentalensemble zusammen,
um in regelmäßigen Abständen Kantaten oder andere Werke von Johann Sebastian Bach aufzuführen. Als Sitz des Ensembles wurde bewusst Hochelten gewählt: zum einen wegen der besonderen
Atmosphäre, Architektur, historischen und landschaftlichen Bedeutung, zum anderen, um in Grenznähe der deutsch-nieder-ländischen Besetzung des Ensembles Rechnung zu tragen. Die St. Vitus
Kirche auf dem Eltener Berg bietet räumlich, akustisch und spirituell ideale Bedingungen, um die
einmalige Musik Bachs erklingen zu lassen. Die Teilnehmer des Bach Collegium Rhenanums sind
ambitionierte Amateure sowie professionelle Musiker, die es als ihre Herzensaufgabe sehen, sich mit
der Musik Bachs intensiv auseinanderzusetzen. Auch für junge, angehende oder am Beginn ihrer
Karriere stehende Musiker der Region Rhein-Waal bietet das Ensemble eine musikalische Heimat.
Sowohl der Leiter als auch die Mitglieder von Chor und Orchester musizieren unentgeltlich – lediglich die Solisten erhalten eine Fahrtkostenerstattung. Trotz dieses groβen persönlichen Engagements
entstehen natürlich weitere unvermeidliche Kosten (Orgelmiete, Aushilfen insbesondere bei ungewöhnlicher Besetzung, Notenmaterial, Werbung etc). Außerdem benötigen wir zusätzliche finanzielle
Mittel für das einmal im Jahr stattfindende große Konzert. Ihre Unterstützung ist daher dringend
erforderlich und wir bitten Sie um eine großzügige Spende bei der Ausgangs-Kollekte.
Der nächste Auftritt in der Reihe "Die Bach-Kantaten" findet am Sonntag, den 28. Juni
2015 statt, wie üblich in der St. Vitusstiftskirche, Hochelten um 17.00 Uhr. Aufgeführt
wird die Kantate BWV 177 "Ich ruf' zu dir, Herr Jesu Christ". Bitte achten Sie auf
die Informationen in der Presse und auf der Internetseite der St. Vitus-Kirche www.stvitus.com. Hoffentlich sehen wir Sie und hören Sie uns. Das Bach Collegium Rhenanum
hat auch eine eigene Website:
www.bachcollegiumrhenanum.de
BACHKANTATE
St.Vituskirche Hochelten 24. Mai 2015 17.00 Uhr
Kantate BWV 172
"Erschallet, ihr Lieder"
Adagio aus BWV 249 "Oster-Oratorium"
Texte/Gedanken – Susanne Greven
SOLISTEN
Karin Schulte Sopran
Merel van Schie Alt
Roelof Polinder Tenor
Janko Fraanje Bass
Veronika Hoffmann-Schneider Violine (Konzertmeisterin)
Trompete Remco Nieuwenhuis, Sam Molly, Peter-Jan Schreur
Timpani Toine Schreurs Thomas Weihrauch Violoncello
Verena Braun Oboe Marcel Turksma Fagott Wim Wijting Orgel/Continuo
Bitte notieren Sie schon diesen Termin:
Sonntag 28. Juni 2015, 17.00 Uhr
St. Vitusstiftskirche, Hochelten
BWV 177 "Ich ruf' zu dir, Herr Jesu Christ"
VOKAL- UND INSTRUMENTAL-ENSEMBLE
Bach Collegium Rhenanum
Nichts verbindet Menschen mehr als die Musik. BCR und die deutsch-niederländische Kulturvereinigung Liemers-Niederrhein ergänzen sich und haben sich daher zu einer dauerhaften Zusammenarbeit entschlossen.
LEITUNG
BCR
Hans Linnartz
BCR
EINTRITT FREI
KOLLEKTE
BEIM
AUSGANG
BWV 172
Erschallet, ihr Lieder, erklinget, ihr
Saiten!
1. Coro
Erschallet, ihr Lieder, erklinget, ihr Saiten!
O seligste Zeiten!
Gott will sich die Seelen zu Tempeln bereiten.
Wer mich liebet, der wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn
lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
2. Recitativo B
Continuo
3. Aria B
Tromba I-III, Tamburi, Fagotto,
Continuo
4. Aria T
Violino I/II, Viola
I/II, Continuo
5. Aria (Duetto) S A
Oboe, Violoncello
obligato
Seele (S)
Heileger Geist (A)
6. Choral
Violino I/II, Viola
I/II, Fagotto, BC
7. Coro
Heiligste Dreieinigkeit,
Großer Gott der Ehren,
Komm doch, in der Gnadenzeit
Bei uns einzukehren,
Komm doch in die Herzenshütten,
Sind sie gleich gering und klein,
Komm und lass dich doch erbitten,
Komm und ziehe bei uns ein!
O Seelenparadies,
Das Gottes Geist durchwehet,
Der bei der Schöpfung blies,
Der Geist, der nie vergehet;
Auf, auf, bereite dich,
Der Tröster nahet sich.
(Sopran) Komm, lass mich nicht länger warten,
Komm, du sanfter Himmelswind,
Wehe durch den Herzensgarten!
(Alt) Ich erquicke dich, mein Kind.
(Sopran) Liebste Liebe, die so süße,
Aller Wollust Überfluss,
Ich vergeh, wenn ich dich misse.
(Alt) Nimm von mir den Gnadenkuss.
(Sopran) Sei im Glauben mir willkommen,
Höchste Liebe, komm herein!
Du hast mir das Herz genommen.
(Alt) Ich bin dein, und du bist mein!
Von Gott kömmt mir ein Freudenschein,
Wenn du mit deinen Äugelein
Mich freundlich tust anblicken.
O Herr Jesu, mein trautes Gut,
Dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut
Mich innerlich erquicken.
Nimm mich Freundlich in dein Arme,
dass ich warme werd von Gnaden:
Auf dein Wort komm ich geladen.
Erschallet, ihr Lieder, erklinget, ihr Saiten!
O seligste Zeiten!
Gott will sich die Seelen zu Templen bereiten.
Die Kantate ist die früheste Komposition Bachs für das Hohe Pfingstfest, erstmals musiziert am 20.
Mai 1714 in der Schloßkirche zu Weimar, geprägt vom Reichtum an melodischer Erfindung, Freude
an Klangfarben und maßvollen polyphonen Ambitionen. Im Eingangschor in Dacapoform konzertieren Trompetenchor und Pauken mit den Streichern und Oboe wechselseitig; nach dem Einleitungsritornell tritt als dritter der Vokalchor hinzu. Im Mittelteil wechselt die Satzweise zu imitierender
Polyphonie des Chores und der Streicher, wobei es reizvoll zu beobachten ist, wie Bach in diesem
zweigliedrigen motettenhaften Mittelteil das “Imitationsgeflecht” zunächst vom Baß her nach oben
aufbaut, um es in der zweiten Hälfte vom Sopran her bis zum Baß hinabzuführen.
Satz 2, das einzige Rezitativ der Kantate, über Worte des Johannesevangeliums (Joh 14, 23), vertont
in arios angelegter Ausweitung des Textes “und Wohnung bei ihm nehmen” mehr als die Hälfte des
kurzen Satzes. Ebenfalls relativ kurz ist auch die erste der drei Arien , die die Anrufung der “Heiligen
Dreifaltigkeit” mit der heraldischen Symbolik der Trompeten verbindet und in der Dreizahl dieser
Instrumente sinnenfällig darstellt.
Der folgende Satz steht in denkbar größtem Gegensatz zur Kleingliedrigkeit dieser Arie: Tongeschlecht wechselt vom Dur zu Moll, die Besetzung von Trompeten und Pauken zu Streichern, vom
Baß zum Tenor und vom 4/4 zum ¾-Takt; vor allem die Weiträumigkeit der vom sonoren Klang der
Streichinstrumente vorgetragenen “unendliche Melodie” möchte wohl den nie versiegenden “langen
Atem” des Hl. Geistes versinnbildlichen.
Im 5. Satz hat Bach höchst kunstvoll den 3strophigen Text mit dem Choral “Komm Heiliger Geist,
Herre Gott” kombiniert; in der Melodie durch starke Verzierungen in der Oboe kaum mehr erkennbar
wird er zeilenweise zum Duett vorgetragen. Bereits das Eingangsritornell läßt die Choralmelodie in
den Spitzentönen der Ostinatofiguren es Violoncellos anklingen; bewundernswerte filigranhafte
Polyphonie. Im schlicht-vierstimmigen Schlußchoral tritt als selbständige 5. Stimme die 1. Violine
hinzu.
Theo van Doornick, Pastor
Mitwirkenden
Chor
Sopran
Karin Boers, Claudia Braun, Monika Brüggemann, Birgit Welsing,
Christiane Mühlenhoff-Simon, Anja Simone-Kuhmann, Anne Wefelnberg
Sandra Schoon, Eva-Maria Raab, Helena Paβen, Angela Rosenthal, Uta
Rode, Stefanie Janßen
Theo van Doornick, Pieter vd Heide, Clemens Janßen, Barbara Mühlenhoff,
Christian Wimmer, Gerard van Hooijdonk, Rolf Pabst
Heinz-Gerd Paβen, Peter Filippow, Winfried Kessler-Rode, Christoph Ludwig, Henk Geerlings, Ton Tegelaar
Alt
Tenor
Bass
Orchester
Oboe
Trompete
Timpani
Fagott
Violine I & II
Viola
I & II
Violoncello
Kontrabass/Continuo
Orgel/Continuo
Verena Braun
Remco Nieuwenhuis, Sam Molly, Peter-Jan Schreur
Toine Schreurs
Marcel Turksma
Veronika Hoffmann-Schneider (Konzertmeisterin),
Beate Reul, Marcel Kamp, Herman Sterenborg, Thomas
Ruffmann, Verena Krauledat,
Frank Bons, Matthias Krauledat, Godehard Reul,
Leo van Dijk
Thomas Weihrauch
Gerard Koopman
Wim Wijting