Alte Musik im Radio Juli /August 2016 SAMSTAG 16. Juli 2016, 18:04 Uhr WDR 3 Vesper Das Londoner Verlagshaus Walsh (18:04 – 19:00 Uhr) Georg Friedrich Händel Ouvertüre und Chor, aus „Acis und Galatea“ Claron McFadden, Sopran Robert Harre-Jones, Countertenor John Mark Ainsley und Rogers Covey-Crump, Tenor Michael George, Bass King’s Consort Leitung: Robert King Von Johannes Zink Am 13. März 1736, wenige Tage nach der Premiere des „Alexander-Festes“, stirbt Händels Londoner Verleger John Walsh der Ältere. Er hinterlässt seinem Sohn ein stattliches Vermögen und ein florierendes Unternehmen, das alles liefert, was im 18. Jahrhundert musikalisch angesagt ist. John Walsh jr. bringt es 30 Jahre später gar auf 40.000 Pfund – Händel dagegen nur auf vergleichsweise bescheidene 20.000 Pfund. Grund genug, den gewieften Verlegern des Barock auf ihrem Beutezug durchs Halbdunkel damaliger Urheberschutzbestimmungen ein paar Schritte zu folgen. Nicht selten ein Ausflug zu den Grenzen der Legalität. Largo / Allegro / Adagio ad libitum / Bourée, aus dem Konzert B-dur, op. 7,1 Ton Koopman, Orgel Amsterdam Baroque Orchestra Darmstädter Hofmusik (19:00 – 20:00 Uhr) Von Helga Heyder-Späth Georg Friedrich Händel Das Alexander-Fest oder Die Macht der Musik Simone Kermes, Sopran Virgil Hartinger, Tenor Konstantin Wolff, Bass Kölner Kammerchor Collegium Cartusianum Leitung: Peter Neumann Eigentlich wäre Christoph Graupner 1723 gerne Thomaskantor in Leipzig geworden, und die Leipziger hätten ihn sogar Johann Sebastian Bach vorgezogen. Aber Graupners Dienstherr, der Landgraf Ernst-Ludwig von HessenDarmstadt, ließ seinen hoch geschätzten Kapellmeister einfach nicht ziehen. Und er wusste, warum! Graupner verlieh dem kleinen, aber erlesenen Hof in Darmstadt einen ganz besonderen Glanz, mit eigenen Werken, aber zum Beispiel auch mit denen seines Freundes und Kollegen Georg Philipp Telemann, der einige Zeit Musikdirektor im benachbarten Frankfurt am Main war. Die zweite VesperStunde wirft einen Blick auf die hessische Residenz und schaut dabei mit Wolfgang Carl Briegel und Johann Christian Heinrich Rinck auch auf die Zeit vor und nach Graupner. Arcangelo Corelli Grave / Allegro, aus der Sonate B-dur, op. 5,2 Chiara Banchini, Violine Jesper Bøje Christensen, Cembalo Francesco Geminiani Concerto grosso e-moll, op. 2,1 Hiro Kurosaki und Wolfgang Neininger, Violine Andreas Gilly, Viola Zoltan Rácz, Violoncello Cappella Coloniensis Leitung: Hans-Martin Linde Wolfgang Carl Briegel Singet dem Herrn ein neues Lied Geistliches Konzert für Singstimmen, Streicher und Basso continuo Delphine Collot, Sopran Lena Susanne Norin, Mezzosopran Kai Wessel, Countertenor Ian Honeyman, Tenor Stephan Schreckenberger, Bass Le Parlement de Musique Leitung: Martin Gester Thomas Augustine Arne The Traveller Benighted and Lead Through Weary Ways, aus „Love in a Village“ Joan Sutherland, Sopran Philomusica of London Leitung: Granville Jones Georg Friedrich Händel Alla Siciliana / Presto, aus dem Orgelkonzert op. 4,5 Maurizio Croci, Orgel 1 Johann Christian Heinrich Rinck Gott sorgt für uns, op. 98 Motette für Chor und Orgel Monika Mauch, Sopran Angela Froemer, Alt Andreas Post, Tenor Sebastian Klein, Bass Bach-Chor Siegen Leitung: Ulrich Stötzel SONNTAG 17. Juli 2016, 6:04 Uhr WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) 6:04 – 7:00 Uhr Joseph Martin Kraus Scherzo con variazioni C-dur Ronald Brautigam, Hammerflügel Georg Philipp Telemann Sonate e-moll für Flöte, Violoncello und Cembalo, aus den „Sonate metodiche“ Konrad Hünteler, Flöte Rainer Zipperling, Violoncello Carsten Lohff, Cembalo Wilhelm Stenhammar Streichquartett Nr. 5 C-dur, op. 29 Stenhammar Quartet Franz Berwald Erinnerung an die norwegischen Alpen, Sinfonische Dichtung Gävle Symphony Orchestra Leitung: Petri Sakari Christoph Graupner Ach Gott und Herr Kantate für Sopran, Oboe, Streicher und Basso continuo Miriam Feuersinger, Sopran Capricornus Consort Basel Leitung: Peter Barczi Edvard Grieg Kanon, aus „Lyrische Stücke“, Heft 2, op. 38 Leif Ove Andsnes, Klavier Johan Daniel Berlin Sinfonia à 5 für Zink und Kammerorchester Jamie Savan, Zink Charivari Agréable Leitung: Kah-Ming Ng Redaktion: Richard Lorber 7:04 – 8:00 Uhr Geistliche Musik Philippe de Monte Kyrie, aus der „Missa super confitebor tibi Domine“ zu 8 Stimmen Cappella Mariana Leitung: Vojtech Semerád Marc-Antoine Charpentier Sacrificium Abrahae, Oratorium für Soli, Chor, Streicher und Basso continuo Mhairi Lawson und Alice Gribbin, Sopran Simon Wall und Nicholas Scott, Tenor La Nuove Musica Leitung: David Bates Giovanni Priuli Beatus Vir, Motette zu 11 Stimmen La Capella Ducale Musica Fiata Leitung: Roland Wilson Johann Sebastian Bach Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, BWV 45 Kantate zum 8. Sonntag nach Trinitatis für Alt, Tenor, Bass, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo Robin Tyson, Altus Christoph Genz, Tenor Brindley Sherratt, Bass Monteverdi Choir English Baroque Soloists Leitung: John Eliot Gardiner 2 8:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik FREITAG 22. Juli 2016, 20:04 Uhr Anonymus Bogurodzica, Lied aus dem 10. Jahrhundert Ensemble Peregrina Leitung: Agnieszka Budzinska-Bennett ARD Radiofestival. Konzert Musikfestspiele Potsdam Sanssouci Eröffnungskonzert „Im Zeichen der Toleranz – Das galante Frankreich zur Eröffnung“ Bartlomiej Pekiel Dulce amor Jesu Motette zu 5 Singstimmen und Basso continuo Bornus Consort Leitung: Marcin Bornus-Szczycinski „Bonjour Frankreich!“: In diesem Jahr zeichnet das Festival ein musikalisches Porträt des Landes, das kulturell und geschichtlich eng mit Potsdam und dem preußischen Hof verbunden ist. Nicht zuletzt heißt das berühmteste Bauwerk der Stadt „Sanssouci“ und nicht „Ohne Sorgen“. Ob die Gemälde von Antoine Watteau oder die Uhr der Madame Pompadour im Marmorpalais, ob die Schriften von Voltaire oder die Kompositionen der cellospielenden Brüder Duport – vieles erinnert an die regen Kontakte. Salonkultur und Gambenkunst, Versailler Hofopern und der spezifische Klavierklang von Erard- und Pleyel-Flügeln, all das erfüllt zwei Juniwochen lang die preußischen Schlösser und Gärten. Das Eröffnungskonzert mit dem Ensemble „Les Ambassadeurs“ gleicht einer fantasievollen Reise durch französische Bühnenwerke des 18. Jahrhunderts, in denen ausdrucksstark die Kraft der Liebe über Hass, Gewalt und Zwietracht triumphiert. Anschließend lässt Philippe Pierlot seine Gambe in seinem Ricercar Consort virtuos gegen Violine und Cello antreten, und der Pianist Alexei Lubimov und sein Duopartner Vlacheslav Poprugin erkunden auf ihren historischen Instrumenten Werke von Debussy und Satie. Antoni Milwid Semper mi Jesu Kantate für Sopran, Violine und Basso continuo Iwona Lésniowska-Lubowicz, Sopran Ensemble Alla Polacca Grzegorz Gerwazy Gorczycki Illuxit sol, Motette für 5 Singstimmen, Streicher und Basso continuo Susan Gilmour Bailey und Aldona Bartnik, Sopran Matthew Venner, Altus; Maciej Gocman, Tenor Tomás Král, Bass ein Instrumentalensemble Leitung: Andrzej Kosendiak Redaktion: Werner Wittersheim Szenen, Arien und Ballettmusiken aus französischen Bühnenwerken des 18. Jahrhunderts Jean-Philippe Rameau Zoroastre / Castor et Pollux / Dardanus / Les Indes galantes / Le Templede la Gloire / La Princesse de Navarre Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville Les Fêtes de Paphos / Titon et l’Aurore Marin Marais Sémélé Jean-Marie Leclair Scylla et Glaucus André Campra L’Europe galante Aufnahme vom 10. Juni aus der Friedenskirche 3 SAMSTAG 23. Juli 2016, 18:04 Uhr anschließend: Musikfestspiele Potsdam Sanssouci Werke u.a. aus folgenden Konzerten: WDR 3 Vesper Es lebe die Gambe!? Werke von Marin Marais, Arcangelo Corelli, Jean-Philippe Rameau, François Couperin und anderen C. P. E. Bach (18:04 – 19:00 Uhr) Ricercar Consort Leitung: Philippe Pierlot. Viola da gamba Dass Söhne berühmter Komponisten nicht immer im Schatten ihrer Väter stehen müssen beweist Johann Sebastians Bachs zweitältester Sohn Carl Philipp Emanuel, der zu seinen Lebzeiten den Ruhm seines Vaters noch übertreffen sollte. Das lag nicht nur an der umfassenden musikalischen Bildung, die er aus seinem Elternhaus mitbekommen hatte, sondern vor allem auch an dem erfolgreichen stilistischen Umbruch, den die Musik ab dem frühen 18. Jahrhundert allgemein vollziehen sollte: Die Komponisten jener Zeit strebten den „barocken Schwulst“ durch leichtere und anmutigere Kompositionen zu ersetzen, die sich heute vielfach einer genauen Stilbezeichnung entziehen. Ob aber nun „Galanter Stil“, „Empfindsamkeit“, „Sturm und Drang“ oder „Vorklassik“ – Carl Philipp Emanuel Bachs Musik hat Maßstäbe gesetzt und wurde zum Vorbild für die nachfolgende Komponistengeneration. „Er ist der Vater, wir die Bubn. Wer von uns was Rechts kann, hats von ihm gelernt“ schrieb daher der begeisterte Mozart über ihn. Die Vesper zeigt anhand dreier exzellenter Concerti, welche Schlüsselrolle Carl Philipp Emanuel Bach in seiner Zeit zukommen sollte und warum dessen Werke von dem Dichter und Zeitgenossen Gotthold Ephraim Lessing noch als „musikalische Ungeheuer“ bezeichnet wurden. Von Christoph Prasser Aufnahme vom 21. Juni aus dem Palmensaal Neuer Garten Unerhörte Klavierwelten Werke von Debussy und Satie Alexei Lubimov und Viacheslav Poprugin, Klavier Aufnahme vom 23. Juni aus dem Raffaelsaal in der Orangerie Schloss Sanssouci Carl Philipp Emanuel Bach 1. Satz Allegro assai / 3. Satz Allegro assai, aus dem Konzert a-moll für Flöte und Orchester Juliette Hurel, Querflöte Orchestre d’Auvergne Leitung: Arie van Beek Konzert c-moll für Cembalo und Orchester Andreas Staier Freiburger Barockorchester Leitung: Petra Müllejans Konzert A-dur für Violoncello, Streicher und Basso continuo Alexander Rudin, Violoncello Helsinki Baroque Orchestra Leitung: Aapo Häkkinen 4 Hamburger Festmusiken (19:00 – 20:00 Uhr) SONNTAG 24. Juli 2016, 6:04 Uhr Von Gela Birckenstaedt WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) Eine der zentralen städtischen Veranstaltungen im alten Hamburg war das Fest der Bürgerwache jährlich im Sommer. Diese Bürgerwache diente früher dem Schutz und der Verteidigung der Stadt. Alle vereidigten Bürger hatten hier von ihrem 18. bis zum 60. Lebensjahr Dienst abzuleisten. Den insgesamt 57 Kompagnien der Stadt stand je ein Bürgerkapitän vor. Alle Kapitäne trafen sich einmal im Jahr im Hamburger Drillhaus zu einem großen Fest. Das wurde natürlich von repräsentativer Musik umrahmt: einem geistlichen Oratorium mittags und einer weltlichen Serenata abends. Üblicherweise wurde mit der Komposition dieses Doppelwerkes der städtische Musikdirektor beauftragt. Georg Philipp Telemann hat stolze 36 solcher Bürgerkapitänsmusiken komponiert, von seinem Neffen und Nachfolger als „Director Musices“, Carl Philipp Emanuel Bach, ist nur eine überliefert. Die WDR 3 Vesper präsentiert den oratorischen Teil dieser Bach’schen Festmusik in einer Aufnahme mit La Stagione Frankfurt unter Michael Schneider. 6:04 – 7:00 Uhr William Brade 3 Tänze Raphael Mizraki, Schlagwerk His Majestys Sagbutts and Cornetts Thomas Linley d. J. Ouvertüre zur Oper „The Duenna“ für 2 Hörner, 2 Oboen, 2 Fagotte, Streicher und Basso continuo Parley of Instruments Baroque Orchestra Leitung: Peter Holman Carl Philipp Emanuel Bach Freie Fantasie fis-moll Andreas Staier, Hammerflügel Robert Schumann Ouvertüre, Scherzo und Finale, op. 52 Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Leitung: Paavo Järvi Hieronymus Praetorius Jubilate Deo omnis terra Motette zu 12 Stimmen Weser-Renaissance Bremen Leitung: Manfred Cordes Johann Sebastian Bach Konzert d-moll, BWV 1059 für Orgel, Streicher und Basso continuo Amsterdam Baroque Orchestra Leitung: Ton Koopman, Orgel Matthias Weckmann Magnificat secundi toni Kei Koito an der Arp-Schnitger-Orgel der St. Jacobi-Kirche in Hamburg 7:04 – 8:00 Uhr Geistliche Musik Antonio Lotti Laudate Dominum für Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo Barbara Christina Steude und Annekathrin Laabs, Sopran David Erler, Countertenor Tobias Berndt, Bass Sächsisches Vokalsensemble Batzdorfer Hofkapelle Leitung: Matthias Jung Carl Philipp Emanuel Bach Hebt an, ihr Chöre der Freuden Oratorio der Kapitänsmusik für Soli, Chor und Orchester Kateryna Kasper, Sopran Anne Bierwirth, Alt Christian Zenker, Tenor Gotthold Schwarz, Bass La Stagione Frankfurt Leitung: Michael Schneider Antonio Vivaldi In furore giustissimae irae Motette für Sopran, Streicher und Basso continuo Julia Lezhneva, Sopran Il Giardino Armonico Leitung: Giovanni Antonini Redaktion: Richard Lorber Johann Sebastian Bach Konzert d-moll, BWV 596 Gerhard Gnann an der Johann-AndreasSilbermann-Orgel im Temple protestant in Wasselonne 5 Johann Sebastian Bach Herr, gehe nicht ins Gericht, BWV 105 Kantate zum 9. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor, Oboen, Streicher und Basso continuo Hana Blazíková, Sopran Damien Guillon, Altus Thomas Hobbs, Tenor Peter Kooij, Bass Collegium Vocale Gent Leitung: Philippe Herreweghe SONNTAG 24. Juli 2016, 20:04 Uhr ARD Radiofestival. Konzert Brühler Schlosskonzerte Vom Völlern, vom Tanzen und vom Beten Maurice Duruflé Messe „Cum Jubilo“, op. 11 Thomas Hampson, Bariton Marie-Claire Alain, Orgel Orfeón Donostiarra Orchestre du Capitole de Toulouse Leitung: Michel Plasson Wie es der Ensemblename verheißt, hat Ars Antiqua Austria um den Geiger Gunar Letzbor bei seinem Gastspiel auf Schloss Augustusburg in Brühl Werke aus dem alten Österreich im Gepäck, mithin aus einem Kulturkreis, der seinerzeit wie in einem Schmelztiegel die verschiedensten musikalischen Ingredienzien zusammenmixte. Entsprechend unterhaltsam bunt ist auch das Programm des Abends: Da gibt es Musik zur frommen Andacht, zum beschwingten Tanzen und zum maßlosen kulinarischen Genuss – das Meiste davon findet sich in Bibliotheksbeständen geistlicher Stifte, mit denen das Land ob der Enns reich gesegnet war. Abgesehen von Wolfgang Amadeus Mozart und Rupert Ignaz Mayr sind die Namen der Komponisten heute kaum bekannt – alle aber sind sie des Kennenlernens wert. Redaktion: Werner Wittersheim Rupert Ignaz Mayr Confitebor tibi, aus „Sacri Concentus“ 8:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Gabriel Fauré O salutaris hostia Ulrich Cordes, Tenor Ensemble Alexandre Josef Tischer Sinfonie B-dur Wolff Jakob Lauffensteiner Sonate A-dur für Laute, Violine und Bass Georg Pasterwiz Sub tuum praesidium Johann Michael Schmalnauer Sinfonie d-dur Wolfgang Amadeus Mozart Rondeau, KV 464a Franz Joseph Aumann Cassatio Ars Antiqua Austria Leitung: Gunar Letzbor, Violine Aufnahme vom 3. Juni aus dem Schloss Augustusburg, Brühl Redaktion: Richard Lorber 6 SAMSTAG 30. Juli 2016, 18:04 Uhr WDR 3 Vesper Für das Cello des Grafen zu Wiesentheid (18:04 – 19:00 Uhr) Passage de la Mer (19:00 – 20:00 Uhr) Von Sabine Radermacher Von Helga Heyder-Späth Antonio Vivaldi Sonate g-Moll, RV 42 Sol Gabetta, Violoncello Capella Gabetta Das zweite Buch Mose schildert eine der dramatischsten Szenen des Alten Testaments: den Auszug Israels aus Ägypten; eine Völkerwanderung, die geprägt ist von Verfolgung und Angst, von Rettung und Untergang. Nach Jahren der Unterdrückung fliehen die Israeliten aus Ägypten, verfolgt vom Heer des Pharaos. Als sie das Ufer eines Meeres erreichen, teilen sich durch göttliche Kraft die Wasser. Die Israeliten gelangen ans andere Ufer, aber die ägyptischen Verfolger ertrinken in den zurückkehrenden Fluten. „En miniature“ vollzieht auch der 114. Psalm diese Ereignisse nach und betont zugleich deren Unvorstellbarkeit. Viele Komponisten haben sich von dieser Szene inspirieren lassen. Die Vesper stellt franko-flämische und französische Vertonungen vor. Arcangelo Corelli Ciacona, aus: Sonate G-dur, op 2,12 Sonatori de la Gioiosa Marca Johann Adolf Hasse Konzert D-dur Jan Vogler, Violoncello Münchener Kammerorchester Leitung: Reinhard Goebel Giovanni Benedetto Platti Sonate Nr 3 A-dur Parnassi Musici Marc-Antoine Charpentier Prélude, H 23a für Blockflöten und Basso continuo Les Passions Leitung: Jean-Marie Andrieu Antonio Vivaldi Konzert g-moll, RV 416 Christophe Coin, Violoncello Academy of Ancient Music Leitung: Christopher Hogwood Josquin Desprez In exitu Israel in Egypto Motette zu 4 Stimmen Weser-Renaissance Bremen Leitung: Manfred Cordes Elisabeth-Claude Jacquet de La Guerre Le Passage de la Mer Rouge Kantate für Sopran, Traversflöte und Basso continuo Luanda Siqueira, Sopran Le Tendre Amour Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville In exitu Israel Grand Motet für Soli, Chor und Orchester Sophie Daneman, Sopran Maryseult Wieczorek, Sopran Paul Agnew, Tenor François Piolino, Tenor Maarten Koningsberger, Bariton François Bazola, Bass Les Arts Florissants Leitung: William Christie Redaktion: Richard Lorber 7 SONNTAG 31. Juli 2016, 6:04 Uhr Johann Sebastian Bach Nimm von uns, Herr, du treuer Gott, BWV 101 Kantate zum 10. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo Joanne Lunn, Sopran Daniel Taylor, Countertenor Christoph Genz, Tenor Gotthold Schwarz, Bass Monteverdi Choir English Baroque Soloists, Leitung: John Eliot Gardiner WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) 6:04 – 7:00 Uhr William Brade Cornish Dance / Irish Dance / Scottish Dance Raphael Mizraki, Schlagwerk His Majestys Sagbutts and Cornetts 8:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Thomas d. J. Linley Ouvertüre zur Oper „The Duenna“ für 2 Hörner, 2 Oboen, 2 Fagotte, Streicher und Basso continuo Parley of Instruments Baroque Orchestra Leitung: Peter Holman Moritz Hauptmann Ehre sei Gott in der Höhe für 4 Singstimmen a cappella Ensemble Nobiles Carl Philipp Emanuel Bach Freie Fantasie fis-moll Andreas Staier, Hammerkflügel Wilhelm Rust Fantasie über „Herr Jesu Christ, dich zu uns wend“, op. 40,3 Ullrich Böhme an der Wilhelm-Sauer-Orgel der Thomaskirche in Leipzig Robert Schumann Ouvertüre, Scherzo und Finale, op. 52 Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Leitung: Paavo Järvi Johann Adam Hiller Alles Fleisch ist wie Gras Motette für Chor a cappella Rheinische Kantorei Leitung: Hermann Max Johann Sebastian Bach Konzert d-moll, BWV 1059 für Orgel, Streicher und Basso continuo Amsterdam Baroque Orchestra Leitung: Ton Koopman, Orgel Johann Friedrich Doles Lobet den Herrn in seinem Heiligthum Kantate für Sopran, Chor, Bläser, Pauken, Streicher, konzertierende Orgel und Basso continuo Doerthe Maria Sandmann, Sopran Capella Vocale des Freiberger Domchores Batzdorfer Hofkapelle Leitung: Albrecht Koch 7:04 – 8:00 Uhr Geistliche Musik Antonín Dvorák Hymnus ad Laudes Ingeborg Danz, Alt Edgar Krapp, Orgel Georg Druschetzky Kyrie und Gloria, aus der Messe B-dur für Soli, Chor und Orchester Johannette Zomer, Sopran Britta Schwarz, Alt Guy de Mey, Tenor Cornelius Hauptmann, Bass Arsys Bourgogne Ensemble Zefiro Leitung: Pierre Cao Redaktion: Werner Wittersheim Zoltán Kodály Credo, aus „Organoeida ad missam lectam“, Hans Fagius an der Orgel der Engelbrekt Kirche in Stockholm Zoltán Kodály Jesus und die Krämer Dänischer Nationaler Rundfunkchor Leitung: Stefan Parkman 8 DIENSTAG 2. August 2016, 20:04 Uhr Guillaume Dufay Missa Ecce ancilla Domini / Beata es Maria ARD Radiofestival. Konzert Josquin Desprez Marienmotetten Tage Alter Musik Regensburg Höhepunkte Antoine Busnoys, Johannes Ockeghem Chansons Johann Sebastian Bach Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust Kantate BWV 170 Geist und Seele wird verwirret, Kantate BWV 35 Cut Circle Leitung: Jesse Rodin Aufnahme vom 15. Mai aus der Dominikanerkirche Georg Philip Telemann Ouvertüre B-dur Oboenkonzert c-moll Paolo da Firenze Ballate, Madrigale und Instrumentalmusik Marianne Beate Kielland, Alt Barokkanerne Leitung und Oboe: Alfredo Bernardini Club Mediéval Leitung: Thomas Baeté Aufnahme vom 14. Mai aus der St.-OswaldKirche Aufnahme vom 16. Mai aus der Minoritenkirche Heinrich Schütz Psalmen Davids Dresdner Kammerchor Dresdner Barockorchester Leitung: Hans-Christoph Rademann Aufnahme vom 14. Mai aus der Dreieinigkeitskirche Carlo Gesualdo da Venosa Ausgewählte Madrigale aus den 6 Madrigalbüchern La Compagnia del Madrigale Aufnahme vom 14. Mai aus der Minoritenkirche Orchestermusik u.a. von Jean-Baptiste Lully, Tomaso Albinoni, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel European Union Baroque Orchestra Leitung und Violine: Rachel Podger Aufnahme vom 15. Mai aus der Basilika St. Emmeram Carl Philipp Emanuel Bach Cellokonzert a-moll Sinfonie Nr. 5 h-moll Triosonate c-moll für 2 Violinen und Basso continuo „Sanguineus & Melancholicus Cellokonzert A-dur Pulcinella Orchestra Leitung und Cello: Ophélie Gaillard Aufnahme vom 15. Mai aus der Dreieinigkeitskirche 9 SAMSTAG 6. August 2016, 18:04 Uhr WDR 3 Vesper Musik am russischen Zarenhof in St. Petersburg (18:04 – 19:00 Uhr) Vater unser Von Christoph Barth Von Dorothee Prasser Fernab der europäischen Musikzentren entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert St. Petersburg, damals die Hauptstadt Russlands, zu einem Kultur- und Musikzentrum, das unter Katharina der Großen seine Blütezeit erlebte. Nachdem sie von ihrem Gatten Zar Peter II. die Herrschaft übernommen hatte, machte sich Katharina die Große daran, das Musikleben in St. Petersburg in noch größerem Stil zu pflegen. Dabei konnte sie auf der Arbeit ihrer beiden Vorgängerinnen aufbauen. Die ersten Musiker in St. Petersburg waren Deutsche und Skandinavier, doch folgten bald auch Italiener. Mit ihnen kamen hervorragende Sänger und Musiker und auch die Oper nach Russland. Nicht nur am Hof, sondern ebenso in den Palästen des Hochadels wurde Musik zu verschiedensten Anlässen gespielt. Neben Instrumental- und Opernmusik der dominierenden „ausländischen“ Musiker stellt diese Vesper aber auch Werke von russischen Komponisten vor und gibt einen Einblick in das reichhaltige Musikleben am russischen Zarenhof in St. Petersburg. Das Vaterunser galt schon im Urchristentum als das heiligste Gebet. Sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Liturgie hat es einen festen Platz. Die Kapitularien Karls des Großen ordneten an, dass jeder Christ es auswendig lernen musste. In der heutigen Vesper konzentrieren wir uns auf Vertonungen des 19. Jahrhunderts. Während der schlichten Version für Bariton und Orgel des Münchener Hofkomponisten Joseph Rheinberger eine tiefe Frömmigkeit anhaftet, beweist Giuseppe Verdi mit seinem ursprünglich mit 370 Sängern aufgeführtem Werk seine Vorliebe für Dramatik. Peter Tschaikowsky lässt russisches Timbre einfließen, und Leos Janácek wartet mit ungewöhnlicher Besetzung auf – zu Orgel, Chor und Solostimme gesellt sich noch die Harfe. (19:00 – 20:00 Uhr) Maurice Duruflé Notre Père, op. 14 für vierstimmigen Männerchor Lords of the Chords Hermann Friedrich Raupach Marsch, aus „Altsestra“ I Barocchisti Leitung: Diego Fasolis Leos Janácek Vater unser Lydie Härtelová, Harfe Josef Ksica, Orgel Prager Kammerchor Leitung: Josef Pancík Maxim Sozontovich Berezovsky Violinsonate C-dur Musica Petropolitana Giuseppe Verdi Pater noster Calmus Ensemble Ivan Pratsch Rondo Alexej Ljubimow, Hammerflügel Joseph Rheinberger Vater unser, aus „6 Religiöse Gesänge“, op. 157 Klaus Mertens, Bariton Edgar Krapp, Orgel Tommaso Traetta Chor mit Solo des Orest, aus der Opera seria „Ifigenia in Tauride“ Bejun Mehta, Countertenor RIAS Kammerchor Akademie für Alte Musik Berlin Leitung: René Jacobs Peter Tschaikowsky Pater noster Chor des Nationalkonservatoriums Latvija Leitung: Imants Cepitis Felix Mendelssohn Bartholdy Sonate d-moll, op. 65,6 Ullrich Böhme, Orgel Vincenzo Manfredini Konzert B-dur Musica Petropolitana Otto Nicolai Pater noster, op. 33 Sarah Schnier und Anne Laufen, Sopran Alexandra Thomas, Alt Wolfgang Klose und Markus Watzl, Tenor Lucas Singer und Johannes Wedeking, Bass Kammerchor CONSONO Leitung: Harald Jers Redaktion: Richard Lorber 10 SONNTAG 7. August 2016, 6:04 Uhr Johann Sebastian Bach Mein Herze schwimmt im Blut, BWV 199 Kantate zum 11. Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Oboe, Streicher und Basso continuo Dorothee Mields, Sopran L’Orfeo Barockorchester Leitung: Michi Gaigg WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) 6:04 – 7:00 Uhr 8:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Wolfgang Amadeus Mozart Sonate C-dur, KV 303 Rachel Podger, Violine Gary Cooper, Hammerflügel Anonymus Copiose caritatis Gothic Voices Leitung: Christopher Page Joseph Haydn Sinfonie Nr. 39 g-moll, Hob I:39 Il Giardino Armonico Leitung: Giovanni Antonini Hans Leo Hassler Mein Gmüt ist mir verwirret Currende Leitung: Erik van Nevel Antonio Caldara Sonate e-moll, op. 1,5 für Streicher und Basso continuo Musica Fiorita Leitung: Daniela Dolci Johann Ludwig Krebs Herzlich tut mich verlangen Choral und Rezitativ Britta Schwarz, Alt Collegium Vocale Leipzig Merseburger Hofmusik Leitung: Michael Schönheit Alessandro Marcello Oboenkonzert d-moll in der Bearbeitung für Harfe, Streicher und Basso continuo Xavier de Maistre, Harfe L’arte del mondo Leitung: Werner Erhardt Johann Sebastian Bach Herzlich tut mich verlangen, BWV 727 Francis Jacob an der Silbermann-Orgel der Kirche in Ponitz Robert Schumann Adagio und Allegro As-dur, op. 70 in der Ausführung mit Violoncello und Klavier France Springuel, Violoncello Jan Vermeulen, Klavier Claudio Monteverdi O stellae coruscantes Motette für Singstimme, Streicher und Basso continuo Anima miseranda Motette zu 5 Stimmen Le Poème Harmonique Leitung: Vincent Dumestre 7:04 – 8:00 Uhr Geistliche Musik Heinrich Schütz Von Aufgang der Sonne Geistliches Konzert für Singstimmen, Violinen und Basso continuo Max van Egmond und James Weaver, Bass Ricercar Consort Leitung: Philippe Pierlot Oswald von Wolkenstein Ave mutter kunnigine Ave mater o Maria Lauda und Kontrafaktur zu 3 Stimmen La Reverdie Henry Du Mont Dialogus de anima für Singstimmen, Violinen und Basso continuo Les Talens Lyriques Leitung: Christophe Rousset Redaktion: Werner Wittersheim Christoph Bernhard O anima mea für Singstimmen, Posaunen, Streicher und Basso continuo Maria Bernius und Felicitas Erb, Sopran Harald Maiers, Countertenor Mathias Monrad Möller und Hitoshi Tamada, Tenor Andreas Beinhauer, Bass Vocalensemble Rastatt Les Favorites Leitung: Holger Speck 11 MONTAG 8. August 2016, 20:04 Uhr MITTWOCH 10. August 2016, 20:04 Uhr ARD Radiofestival. Konzert ARD Radiofestival. Konzert Bachfest Leipzig Eröffnungskonzert Internationales Festival geistlicher Musik Fribourg Das Leipziger Festival erinnert in diesem Jahr nicht nur an den großen Thomaskantor, sondern auch an den 1916 in Leipzig verstorbenen Komponisten und Universitätsmusikdirektor Max Reger. Von ihm ist der Ausspruch überliefert: „Sebastian Bach ist für mich Anfang und Ende aller Musik; auf ihm ruht und fußt jeder wahre Fortschritt.“ Im Eröffnungskonzert in der Thomaskirche kommen Werke beider Komponisten zur Aufführung, so von Bach neben der c-Moll-Passacaglia die Kantate „O Ewigkeit, du Donnerwort“ und von Max Reger das Fragment gebliebene, selten zu hörende Requiem. Der neue Thomaskantor Gotthold Schwarz leitet den Thomanerchor und das Gewandhausorchester Leipzig. Tristis est Animea mea Madrigale der Renaissance von Carlo Gesualdo und Claudio Monteverdi Sie hauchen den alten Madrigalen des italienischen Seicento neues Leben ein: Die Compagnia del Madrigale singt verblüffende Vokalstücke von Claudio Monteverdi und Carlo Gesualdo. Harmonische Experimentierlust, kunstvolle Stimmenverflechtung, eindringliche Emotionen: Die Madrigale des 17. Jahrhunderts lassen das Ebenmaß der Renaissance hinter sich und weisen schon in Richtung Barock. Gerade die Werke von Carlo Gesualdo überraschen mit ihrer Eigenwilligkeit und ihren unerwarteten Tonartwechseln. Die Compagnia del Madrigale ist eine Spezialistin für diese Musik, sie zählt zu den führenden Madrigalensembles der Musikszene, das Sextett ist für seine Aufnahmen der Werke Gesualdos mit internationalen Preisen ausgezeichnet worden. Die Compagnia hat im schweizerischen Freiburg mit ausgesuchten Werken Gesualdos und Monteverdis ein glanzvolles JubiläumsProgramm „Tristis est Animea mea“ präsentiert zur 30. Ausgabe des Internationalen Festivals Geistlicher Musik. Johann Sebastian Bach Passacaglia c-Moll, BWV 582 Kantate „O Ewigkeit, du Donnerwort“ BWV 20 Max Reger Requiem (Fragment) WoO V/9 Johann Sebastian Bach Choral „Es ist genug, Herr, wenn es dir gefällt“ aus der Kantate „O Ewigkeit, du Donnerwort“ BWV 60 La Compagnia del Madrigale Ute Selbig, Sopran Elisabeth Wilke, Alt Martin Petzold, Tenor Andreas Scheibner, Bass Thomanerchor Leipzig ThomasSchulChor Leipziger Universitätschor Daniel Beilschmidt, Orgel und Continuo-Orgel Gewandhausorchester Leipzig Leitung: Gotthold Schwarz Thomasorganist Ullrich Böhme, Orgel Aufnahme vom 4. Juli aus der Kollegiumskirche St. Michael, Fribourg Aufnahme vom 10. Juni 2016 aus der Thomaskirche Leipzig 12 DONNERSTAG 11. August 2016, 20:04 Uhr SAMSTAG 13. August 2016, 18:04 Uhr ARD Radiofestival. Konzert WDR 3 Vesper Brandenburgische Sommerkonzerte Bach in Höchstform Don Quijote (18:04 – 19:00 Uhr) Im Sommer zeigt sich Brandenburg von seiner attraktivsten Seite. Mit den Sommerkonzerten gehen die „Klassiker auf Landpartie“, und die führt zu verwunschenen Dorfkapellen, mächtigen Feldsteinscheunen, gotischen Hallenkirchen und Open-Air-Bühnen im Grünen. In diesem Jahr steht Vokalmusik im Zentrum des Festivals. Die Gächinger Kantorei unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann lotet in Jüterbogs geschichtsträchtiger Nikolaikirche stilistische Unterschiede innerhalb der BachFamilie aus, mit einem Magnificat von Johann Sebastian Bach im alten Stil und einem Magnificat seines Sohns Carl Philipp Emanuel im neuen Stil. Für ein orchestrales Intermezzo sorgt das Bach-Collegium Stuttgart mit Bachs 3. Orchestersuite. Von Sabine Radermacher 1616 verstarben zwei Giganten der europäischen Literaturszene: der Engländer William Shakespeare und der Spanier Manuel Cervantes. Cervantes Leben hatte an sich schon den Stoff zu gleich mehreren Romane geboten und ihm wohl so manche (reale) Steilvorlage zu seiner berühmtesten Schöpfung geliefert: „El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha“ („Der erfindungs- und geistreiche Junker Don Quijote von der Mancha“). 1606 und 1615 hatte er den Roman in zwei Teilen veröffentlicht und damit literarisch das Fenster zur Moderne geöffnet. Kein Wunder, dass die progressivsten Meister der europäischen Musik seit vier Jahrhunderten mit Wonne daraus schöpfen – mit und ohne Windmühlen. Johann Sebastian Bach Magnificat D-dur, BWV 243 Orchestersuite Nr. 3 D-dur, BWV 1068 Anonymus Romance de Don Gayferos Raquel Andueza, Sopran Jordi Domenech, Countertenor Orphénica Lyra Leitung: José Miguel Moreno Carl Philipp Emanuel Bach Magnificat Christina Landshamer, Sopran Anke Vondung, Alt Sebastian Kohlhepp, Tenor Arttu Katja, Bass Gächinger Kantorei Bach-Collegium Stuttgart Leitung: Hans-Christoph Rademann Henry Purcell From Rosy Bow’rs, aus der Bühnenmusik „The Comical History of Don Quixote“ Alfred Deller, Countertenor Wieland Kuijken, Viola da gamba William Christie, Cembalo Philippe Courbois Dom Quichotte, Kantate Dominique Visse, Countertenor Café Zimmermann Leitung: Pablo Valetti Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre und Terzett „Wie? Ihr wagt es“, aus „Die Hochzeit des Camacho“ Rosemarie Hoffmann, Sopran Scot Weir, Tenor Waldemar Wild, Bariton Anima Eterna Symphony Orchestra Leitung: Jos van Immerseel Jules Massenet Lied der Dulcinée aus der Oper „Don Quichotte“ Magdalena Kozená, Mezzosopran Jean-Christophe Keck und Christophe Grapperon, Tenor Jean Zvellereiter, Gitarre Choeur des Musiciens du Louvre Mahler Chamber Orchestra Leitung: Marc Minkowski 13 Generationswechsel (19:00 – 20:00 Uhr) SONNTAG 14. August 2016, 6:04 Uhr Von Gela Birckenstaedt WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) Als erstes denkt man gewöhnlich an die Familie Bach, wenn es um Musikerdynastien in vergangenen Jahrhunderten geht. Es gibt aber noch andere, nicht weniger beeindruckende Beispiele, darunter die Couperins, die über lange Zeit das Pariser Musikleben geprägt haben. So wurde z.B. der renommierte Organisten-Posten an der Pariser Kirche SaintGervais von 1653 bis ins 19. Jahrhundert hinein ausschließlich von Couperin-Familienmitgliedern besetzt, darunter François, der berühmteste Sprössling der Dynastie, und sein Onkel Louis. In der Familie Scarlatti gibt es nicht ganz so viele Musiker und Komponisten wie bei den Couperins. Dafür ist es bei den Scarlattis aber umso spannender, nach musikalischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Familienmitglieder zu forschen: z.B. bei Vater Alessandro und Sohn Domenico. 6:04 – 7:00 Uhr Arcangelo Corelli Sonate Nr. 2 B-dur, op. 5,2 Pavlo Beznosiuk, Violine Avison Ensemble Josef Myslivecek Ouvertüre Nr. 5 B-dur L’Orfeo Barockorchester Leitung: Michi Gaigg Antonín Dvorák Trio B-dur, op. 75a für 2 Violinen und Viola Mitglieder des Auryn Quartetts Leonard Bernstein Sonate Jon Manasse, Klarinette Jon Nakamatsu, Klavier Alessandro Scarlatti Quae est ista Motette für 3 Singstimmen, 2 Violinen und Basso continuo Sandrine Piau, Sopran Gérard Lesne, Countertenor Jean-François Novelli, Tenor Il Seminario Musicale Ludwig van Beethoven Ouvertüre zu „König Stephan oder Ungarns erster Wohltäter“, op. 117 Wiener Philharmoniker Leitung: Leonard Bernstein 7:04 – 8:00 Uhr Geistliche Musik Domenico Scarlatti Messa di Madrid für vierstimmigen Chor und Basso continuo Ensemble Jacques Moderne Leitung: Joël Suhubiette William Walker Invitation Anonymous 4 Louis Couperin Prélude et passacaille g-moll Blandine Verlet, Cembalo Henry Purcell The Lord is My Light Verse Anthem Rogers Covey-Crump, Charles Daniels, Tenor Michael George, Bass Choir of the King’s Consort King’s Consort Leitung: Robert King François Couperin Magnificat anima mea für 2 Soprane und Basso continuo Carolyn Sampson, Sopran Marianne Beate Kielland, Mezzosopran King’s Consort Ralph Vaughan Williams Lord, Thou Hast Been Our Refuge Iain Simcock, Orgel Jonathan Freeman-Attwood, Trompete Christ Church Cathedral Choir Oxford Leitung: Stephen Darlington Redaktion: Richard Lorber Samuel Sebastian Wesley Choral Song, aus „3 Pieces for Chamber Organ“ Marek Toporowski an der Willis-Orgel der St. Dominic’s Priory in London John Blow Praise the Lord, O My Soul Hanna Bayodi-Hirt, Sopran Marianne Beate Kielland, Mezzosopran Víctor Sordo, Tenor Joan Ramon Olivé und Daniele Carnovich, Bass La Capella Reial de Catalunya Leitung: Jordi Savall 14 Johann Sebastian Bach Lobe den Herrn, meine Seele, BWV 69a, Kantate zum 12. Sonntag nach Trinitatis Yukari Nonoshita und Yoshie Hida, Sopran Kirsten Sollek-Avella, Alt Robin Blaze, Countertenor Gerd Türk, Makoto Sakurada, Tenor Peter Kooij, Bass Bach Collegium Japan Concerto Palatino Leitung: Masaaki Suzuki 8:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Anonymus Maria virgo assumpta est Antiphon Prague Chamber Singers Johann Adolf Hasse Litaniae lauretanae Barbara Christina Steude, Sopran Susanne Langner, Alt Georg Poplutz, Tenor Matthias Lutze, Bass Sächsisches Vokalensemble Batzdorfer Hofkapelle Leitung: Matthias Jung Redaktion: Werner Wittersheim Stand: 26. Juli 2016 Aktualisierungen unter www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/alte-musikmonatsueberblick-100.html 15
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