Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Allmersbach im Tal Konfirmation 2015 Vorbilder Editorial Mit Vorbildern beschäftigt sich diese Ausgabe des Turmhahns, den Sie kurz vor dem Osterfest und den beiden Konfirmationen erhalten. Woran sich Konfirmanden orientieren, das erfahren Sie ebenso, wie die Gedanken einiger anderer Gemeindeglieder – Beiträge, die zur eigenen Besinnung anregen wollen. Und natürlich erfahren Sie in dieser Ausgabe wieder etwas über die Jugendlichen, die in diesem Jahr ihre Konfirmation feiern. Daneben finden Sie Hinweise auf geplante Veranstaltungen, die Sie gerne als Einladung verstehen und weitergeben dürfen. In zwei persönlich gehaltenen Abschiedsworten an Frau Kunze und Herrn Buchner lesen Sie nicht nur Das Kreuz – Zeichen des Todes oder Baum des Lebens? über langjährige treue Mitarbeiter, sondern zwischen den Zeilen auch davon, wie schwer der Abschied aus vertrauten engen Beziehungen fällt. Sie hinterlassen in jedem Fall deutliche Spuren und nun entsprechende Lücken. So befindet sich unser Gemeindeleben in einem ständigen Wandel und bietet immer wieder neue Gelegenheiten, um eigene Ideen und Fähigkeiten ein zu bringen. Wenn Sie gerne mal reinschnuppern oder gar regelmäßig mitmachen möchten, dann melden Sie sich bei Mitarbeitern oder im Pfarramt. So wünscht unser Redaktionsteam Ihnen frohe Festtage und natürlich eine interessante Lektüre. Impressum Redaktionsteam: Renate Schweizer, Leonie Brujmann, Brigitte Schucht, Walter Wötzel, Jochen Elsner (V.I.S.D.P.) Layout: Sibylle Mast Pfarramt: Evangelisches Gemeindezentrum Allmersbach im Tal Heutensbacher Straße 41 71573 Allmersbach im Tal Jochen Elsner Telefon: 310 160 KGR Vorsitzender: Dieter Handel Telefon: 310 415 2 Büro: Britta Wenig Telefon: 310 160 Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag 8:30 - 11:30 Uhr Donnerstag 16:00 - 18:00 Uhr Kirchenpflege: Elke Peller Telefon: 300 349 Bankverbindung: Volksbank Backnang BLZ 602 911 20, Kto.-Nr. 500 000 04 IBAN: DE31602911200050000004 BIC: GENODES1VBK In unserem Gemeindezentrum hängt ein altes Kruzifix, eine bäuerliche Arbeit möglicherweise aus dem 18. Jahrhundert. Bei der Renovierung der Alten Kirche 1955 wurde es dort abgehängt. Erst mit dem Neubau des Gemeindezentrums fand es dann seinen heutigen Platz, wo es unweigerlich die Blicke jedes Gottesdienstbesuchers auf sich zieht und uns an den höchsten Feiertag in der evangelischen Tradition erinnert. Karfreitag ist der Tag, an dem Christen an Jesu Tod denken und daran, was dieser Tod für uns bedeutet. Wir bekennen: Seine Liebe hat Jesus, den Sohn Gottes, ans Kreuz gebracht. Gleichzeitig stören sich zunehmend Menschen an den leidvollen Assoziationen, die das Kreuzeszeichen weckt: Es zeigt ein grausames antikes Folterinstrument, steht für Leid und Tod. Vor einigen Jahren ist das Kreuz durch das sogenannte „Kruzifix-Urteil“ als Symbol für Leiden und Erlösung wieder verstärkt in die Diskussion gekommen. Es ist unbestritten: das Kreuz ist in unserer Kultur zum Todeszeichen schlechthin geworden: es ist auf Grabsteinen, Todesanzeigen und an den Unfallstellen der Straßenränder zu finden. Selbst in Redewendungen ist der Begriff „Kreuz“ stets gegenwärtig: „Der hat sein Kreuz zu tragen!“ „Mit jemandem überkreuz sein.“ Schwäbisch kann man „kreuznarret“ sein, wenn z.B. jemand meinen Weg „durchkreuzt“. Das Kreuz ist das unverkennbare Zeichen des christlichen Glaubens. In den meisten christlichen Kirchen findet sich über dem Altar ein Kreuz und die großen Kathedralen des Mittelalters haben sogar als Grundriss und Grundform das Zeichen des Kreuzes. Längsschiff und Querschiff „kreuzen“ sich. Dort steht dann im Innern der Kirche meist der Altar. Lange bevor das Kreuz für Christen zum Zeichen der Erlösung wurde, 3 Das Kreuz – Zeichen des Todes oder Baum des Lebens? war es ein Symbol von universalem Charakter: Himmel und Erde verbindend, umspannt es gleichzeitig die Welt in der Ausrichtung der vier Himmelsrichtungen und ist damit ein Zeichen der kosmischen Grundordnung der Welt. Ebenso formt das Kreuz die leibliche Gestalt des Menschen. Es ist Symbol aller Völker und Kulturen, ältestes Heilszeichen der Menschheit. Die ur-menschliche Erfahrung, dass die Welt ein Ganzes ist, und doch in Gegensätzen auseinander fällt, ist hier auf einer symbolischen Ebene zusammengefasst. Das Kreuz als Symbol erschien in den alten Völkern zunächst vor allem als Kreuz im Kreis und erinnerte damit an den Lauf der Sonne und stand symbolisch für Licht, Leben und Fruchtbarkeit. In den Anfängen der Kirche wurde vermieden, das Kreuz Jesu bildlich darzustellen. Es wurde als Zeichen für die Hinrichtung durch die Römer und für Entwürdigung gesehen. Bildliche Darstellungen des Kreuzes erreichen darum erst im 10. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Bereits Ende des 2. Jahrhunderts jedoch haben Christen das Kreuzzeichen als Segenszeichen im Gottesdienst gemacht. Damit unterstellten sie sich dem Kreuz und bezogen sich in das Kreuz ein; sie bezeugten damit, dass sie von der Ordnung des Kreuzes her Heil erwarten. In dieser Ord4 Das Kreuz – Zeichen des Todes oder Baum des Lebens? nung erfuhr man Geborgenheit und wusste sich in einem großen Sinne eingegliedert. Auf den Menschen übt das Sich- Bekreuzigen eine ordnende und zentrierende Wirkung aus. Durch die Struktur und das Zeichen des Kreuzes werden alle Teile im Inneren des Menschen auf eine heilsam wirkende Mitte hin geordnet. Erst im Kreuz von Golgatha jedoch hat das Kreuz letzte Sinntiefe erlangt. Es weist auf ein tiefes Geheimnis hin: dort hängt Gott selber, einerseits schöpferischer Geist und andererseits um der Menschheit willen leidender Gottessohn. Darum können z.B. Kreuze aus dem 11./12. Jahrhundert den – eigentlich leidenden Christus – fast lächelnd, ruhig und offen blickend mit erhobenem Haupt, darstellen. Der Herr der Welt breitet seine Welt umspannenden Arme aus, vom Kreuze aus scheint er wie ein König zu herrschen: „Es spannte Gott in seinem Leiden die Arme aus und umfasste den Erdkreis.“ So der Schriftsteller und Rhetoriker Laktantius um 300 n. Chr. Manche Christen tun sich schwer mit dem Symbol des Kreuzes; für sie stellt es ein Todessymbol dar, das keine Lebenskraft mehr zu geben scheint. Das Opfer und das Leiden, das dahinter steht, hat für sie nicht die Bedeutung von Erlösung. Kann Erlösung durch ein Opfer geschehen? Wer im Leid Christi etwas Positives Gewalt, Ausbeutung und von allen möglichen anderen Mächten werden, immer noch als Zeichen der Erlösung gesehen werden? sieht, so die Kritiker, stimmt indirekt dem Leid vieler Menschen in der Welt zu! Ein Vater kann nicht aus Liebe zur Welt seinen Sohn dahingeben und opfern! Das wäre allzu sadistisch von Gott gedacht! Kann das Kreuz Gottes Willen entsprechen, obwohl doch Gott eigentlich auf der Seite der Leidenden steht? Kann eine Gewalttat, wie die Kreuzigung Jesu, als Erlösung verstanden werden, ohne zu verharmlosen, ohne den Tod zu beschönigen und abzuschwächen? Wie steht das Kreuz Jesu zum Kreuz der vielen Menschen, die ebenso gelitten haben und leiden, wie er? Kann das „Opfer“ Christi in der heutigen Zeit, in der Menschen immer noch zu Opfern von Zunächst einmal war Jesu Kreuz war ein reales, geschichtliches Ereignis. Jesus wurde durch den Römer Pontius Pilatus zum Tode verurteilt. Weil Jesus für Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit eingetreten ist, musste er sterben. Weil Menschen Gehorsam und Liebe versagt haben, weil es das Böse gibt, weil es die Sünde gibt, darum musste Jesus sterben. Darum verstehen Christen Jesu Tod, Jesu Leben und seine Auferstehung zusammengehörend als Erlösung. Das Kreuz ist ein unverzichtbares Paradox und durchkreuzt Vorstellungen von einem Gott, der ausschließlich Liebe und Freude ist und Erfolg verspricht, der ausschließlich erhöht wird. Menschliche Hoffnungen wurden am Kreuz durchkreuzt. Und die Gottverlassenheit Jesu am Kreuz akzeptieren Christen als die „dunkle Seite Gottes“, die zu Gott dazu gehört. Manche Theologen stellen vor allem das Leben Jesu Christi, nicht seinen Tod, als wichtig für den Glauben heraus, und beziehen sich damit auf die Ostergeschichte, wo die Frauen am Grab gefragt werden: „Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ Denn der Glaube an Jesus Christus als dem Herrn der Geschichte ist nicht im Angesicht des Kreuzes, sondern im Licht des Ostermorgens 5 Von Vorbildern, Nervensägen und fast nix von Jesus Das Kreuz – Zeichen des Todes oder Baum des Lebens? entstanden. Wer damals an den Auferstandenen glaubte und ihn verkündigte, sprach im Grunde den Römern die Macht ab. Damit wurde Jesu Tod am Kreuz auch zur Hoffnung, dass die Unterdrückung durch Menschen einmal ein Ende haben wird. „Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden, uns aber, die gerettet werden, ist es Kraft Gottes.“ So bezeugt es Paulus im ersten Korintherbrief. Nicht irgendwo im Himmel, sondern dort, wo der Tod am mächtigsten ist, wird Gottes Kraft lebendig. Der Glaube sieht genau hin, wo heute die „Kreuze“ stehen, die Menschen aufgerichtet haben, um andere umzubringen. Nur wer sich auf die Kreuze der vielen Menschen in dieser Welt einlässt, eintritt für Gerechtigkeit gegen Unrecht, wer sein Leben austeilt, wer sich in die Liebe hineinwagt, für den wird das Kreuz zum Lebensbaum. So erhält das Kreuz Christi seinen Sinn in Verbindung mit seiner Auferstehung, darum darf es nicht isoliert als Todeszeichen betrachtet werden. Die Jugendlichen haben in diesem Jahr für ihre Konfirmation christliche Symbole gebastelt, aus Kokosschalen oder aus Holz. Wohl nicht zufällig sind bei den meisten Kreuze entstanden. Man kann ein Kreuz als Schmuckstück tragen oder meditie6 rend vor einem Feldkreuz innehalten: wer das Kreuz Christi ganz verstehen will, wird es als Überwindung der Sünde, und auch als reales Zeichen menschlicher Ungerechtigkeit sehen. Und dann wird er es als Zeichen des Todes und des Lebens verstehen. Denn Jesu Tod am Kreuz war nicht das Ende, sondern der Beginn des Reiches Gottes. Darum haben wir allen Grund mit Karfreitag unseren höchsten Feiertag zu begehen – und dann am Ostersonntag fröhlich miteinander zu feiern. In diesem Sinne wünscht Ihnen ein frohes Osterfest, Pfarrer Jochen Elsner Vorbilder scheint man nicht mehr zu haben. Zumindest das Wort „Vorbild“ ist irgendwie gar nicht mehr gängig. Ich habe es ausprobiert und in den letzten Wochen viele Menschen gefragt, ob sie ein Vorbild haben oder jemals hatten: „Nööö“, sagten die meisten nach einigem Zögern, „eigentlich nicht.“ Aber nach ein paar Schrecksekunden ging es fast immer weiter: „Wenn ich mir’s recht überlege: Meine Schwester ist eine tolle Mutter.“ Oder: „Ich hab‘ eine Freundin, die finde ich unheimlich mutig.“ Oder: „Ich hatte eine Tante, die ist schon gestorben, die war richtig cool.“ Oder: „Mein Klavierlehrer – boah, konnte der spielen! Aus „Hänschen klein“ konnte der richtig Musik machen.“ Oder sogar (und zwar mehrfach): „Eigentlich ist XY ein Arsch. Aber neulich…“ Und dann kamen Geschichten von Menschen im Nahbereich des Lebens: Von wunderbaren Eigenschaften, besonderen Talenten, kleinen und größeren Heldentaten, glückhaften Wandlungen und bewundernswertem Verhalten in Krisensituationen. Niemand erzählte von Georg Elser (dem Hitler-Attentäter), Sokrates, Rosa Luxemburg, Martin Luther King oder Werner Heisenberg. Und – das fand ich einigermaßen überraschend – nicht einmal die Allerfrömmsten sprachen von Jesus. Aber – und das war mir ein Trost: Es nannte auch niemand Heidi Klum oder sonst eine Fernseh-“größe“. Immerhin. Ich zog daraus ein paar streng wissenschaftliche Schlüsse: • Damit uns jemand zum Vorbild werden kann, muss er/sie uns nahe sein. Die Person muss in unserem Alltag eine Rolle spielen. • Niemand findet irgendwen ganz und gar toll. (Außer natürlich vorübergehend. Das nennt man dann „verliebtsein“. Ist aber irgendwie eine andere Baustelle.) Wir bewundern an anderen Menschen einzelne Fähigkeiten, Eigenschaften und Talente. Dass der gleiche Mensch auch – in unseren Augen – weniger bewundernswerte oder sogar nervige Seiten hat, nehmen wir ziemlich locker hin. • Die „globalen Helden“ sind uns als Vorbild im Alltag eine Nummer zu groß. Natürlich ist die Lebensgeschichte Nelson Mandelas oder Gandhis (z.B.) unglaublich inspirierend. Aber im Grunde hoffen wir doch alle, dass uns selbst und den Menschen, die wir lieben, derartige Bewährungsproben und Gelegenheiten zum Heldentum erspart bleiben. • Wir verlangen von unseren Vorbildern keine Perfektion. Möglicherweise ist sogar genau das Gegenteil der Fall: Wir wünschen uns Vorbilder mit Macken, weil wir selbst auch welche haben. 7 Die Konfirmanden und ihre Vorbildern Von Vorbildern, Nervensägen und fast nix von Jesus Sind Sie bis hierher einverstanden mit meinen Schlussfolgerungen?! Dann geht’s gleich weiter: Wenn es so ist, dass funktionierende Vorbilder Teil unseres Alltags auf Augenhöhe sein sollten, Macken haben und besondere Talente – ja dann sollten Sie und ich und wir alle uns darauf einrichten, uns gegenseitig Vorbild zu sein. Nicht grundsätzlich, aber von Fall zu Fall. Es ist keine Frage des Alters und keine des Intelligenzquotienten, keine Frage der Fitness, des Glaubens oder des Erfolgs. Weil wir Menschen sind, können wir einander inspirieren, ermutigen, beflügeln, anfeuern, bewundernd anstaunen oder uns in Bewunderung sonnen und als Vorbild zu Hochform auflaufen. Immer schön abwechselnd. Das schmälert nicht den Glanz der globalen Helden. Die bleiben leuchtende Sterne am Firmament und wir brauchen Sie dringend, um sozusagen das Fernziel unserer Lebensreise an ihnen auszurichten. Aber im chaotischen Straßenverkehr des Alltags ist schnelle Entscheidungsfindung gefragt: Rechts, links oder geradeaus? Da helfen uns Hinweisschilder, Markierungen und ortskundige Passanten im Nahbereich weiter. Manches Schild hat eine Delle, mancher Passant einen Fleck auf der Jacke. Trotzdem hilft er uns weiter und das ist es, worauf es ankommt. Ich wünsche mir und uns allen offene Augen für die wunderbaren Dinge, die wir voneinander lernen können, den Mut, die Talente und Glanzleistungen unserer Mitmenschen bewundernd anzuerkennen und das verwegene Selbstbewusstsein uns sichtbar hinzustellen, wenn andere Orientierung suchen und ihnen ein Vorbild zu sein. Herzliche Grüße von Ihrer Renate Schweizer Mein Vorbild ist meine Cousine Anna, da sie nach dem Studium und den ersten Jahren im Beruf ein Auslandsjahr gemacht hat. Sie ist in verschiedene Länder gereist z.B. Tunesien und Hawaii um dort zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln. Ich habe sie ausgewählt, weil ich später so etwas auch einmal machen möchte. Anemone Mein Vorbild ist Cristiano Ronaldo, weil ich es toll finde, wie viele Tore er schießt und wie gut er Fußball spielen kann. Ich finde es auch gut, dass er bei Real Madrid spielt, wo auch viele andere gute Fußballspieler sind. Er ist Portugiese und ist dieses Jahr im Januar 36 Jahre alt geworden. Louis Mein Vorbild ist Elizabeth Seitz, 22 Jahre, weil sie eine sehr gute und ehrgeizige Turnerin ist. Kristin Warum ich kein Vorbild habe? Weil ich keine Kopie von jemandem sein möchte, ich will sein, so wie ich bin. Man sollte so sein, wie man ist, klar muss man sich benehmen und nach den Regeln tanzen. Aber man soll so sein, wie man ist, denn so ist man einmalig! Klar hat man Menschen, die man auch selbst gerne sein würde, aber wenn man an sich selber denkt, dann denkt man: “DAS BIN ICH“, und ich bin froh, dass ich so bin, wie ich bin! Auch für Menschen, die manchmal ein nicht so schönes Leben haben, kommen schöne Zeiten, in denen sie sich dann denken: „...irgendwie bin ich doch froh, so wie ich bin.“ Jeder ist anders! und jeder ist einmalig. 2 Konfirmandinnen 8 9 „Ich ein Vorbild“? „Ich ein Vorbild“? Wötzel: Gibt es für dich überhaupt noch 'echte' Vorbilder? Wenn ja, welche fallen dir ein? Aupperle: Ich hab' mich nie an irgendwelchen „Stars“ orientiert, eher vielleicht an Menschen in meinem Umfeld, die ich toll fand und die man im ersten Schritt versucht zu imitieren. Walter Wötzel führte ein Gespräch mit Jörg Aupperle über Vorbilder. Der 47 jährige Jörg Aupperle ist als Kirchengemeinderat in unserer Gemeinde aktiv. Der verheiratete Vater von vier Kindern arbeitet im Vertrieb eines bekannten Herstellers von Fenstern und Türen in Rudersberg. Sein Leibgericht sind "Maultaschen in allen Variationen". Er liebt und genießt die Schönheiten und Wunder der Natur, zu Fuß und mit dem Rad. Wötzel: Als Vater von vier Kindern bist du doch automatisch ein Vorbild - oder? Aupperle: O je! Ich weiß nicht, ob ich ein Vorbild bin! Das ist 'ne schwierige Frage, die müssten meine Kinder, meine Frau oder mir nahestehenden Personen beantworten... 10 Jedoch kommt man schnell an einen Punkt, an dem man merkt, dass man eine eigene Persönlichkeit ist, mit seinen ureigenen Schwächen und Stärken, die zu akzeptieren sind. Am Ende muss jeder sein 'eigenes Ding machen', frei nach einem Lieblingslied von mir von Udo Lindenberg, um authentisch zu bleiben. Jemandem „willenlos“ hinterher zu marschieren oder anzuhimmeln ist nach meinem Dafürhalten bedenklich. Die Zeit kommt, an der man 'Flagge` zeigen muss, privat wie auch beruflich. Im Gottesdienst bekennen wir unseren christlichen Glauben in einer Selbstverständlichkeit, ohne Gefahr für Leib und Leben, in einem demokratischen Land, in dem wir Gott sei Dank leben dürfen. Was wird wohl passieren, genau das gleiche Glaubensbekenntnis öffentlich aufzusagen, in einem andersgläubigen, radikalen Staat? Die Konsequenzen möchte ich mir gar nicht ausmalen! Wenn wir schon von „echten Vorbildern“ sprechen, so fallen mir spontan Menschen wie beispielsweise die Geschwister Scholl oder Dietrich Bonhoeffer während der Nazidiktatur in Deutschland ein. Für ihre Überzeugungen sind sie eingetreten, für diese mussten Sie schließlich mit dem Tod bezahlen. Weitere Vorbilder sind die Politiker der Nachkriegszeit, die mit Weitblick und Umsicht ein starkes Europa „gebaut“ haben, in dem ich aufwachsen bin und bis heute in Frieden und ohne Hunger zu leiden, leben darf. Auch unseren Altbundeskanzler Helmut Kohl möchte ich als Vorbild bezeichnen, der den gereichten Schlüssel zur Wiedervereinigung der BRD und der DDR beherzt angenommen hat. Der Tag der deutschen Einheit ist ein wunderbarer Feiertag, und nun auch schon wieder 25 Jahre alt. Wir als gesamte Gesellschaft sollten uns immer wieder an die Geschichte erinnern, insbesondere im Angesicht der aktuellen brisanten Tagesgeschehen direkt „vor unserer Haustüre“. Der Friede ist ein sehr zerbrechliches Gebilde, der nur immer und immer und immer… wieder nur im Dialog zu sichern ist! Aupperle: Wir brauchen Menschen wie Dich und viele andere Personen unserer Gemeinde, des Landkreises, der Bundesländer, der Länder, der Kontinente, der Welt, die glaubwürdig durch das Leben gehen und Dinge beeinflussen, die die Menschheit voranbringen. Als Vorbild kann auch durchaus das berühmteste Buch der Bücher der Christenheit, die Bibel fungieren, wie z.B. die 'Zehn Gebote' - uralt und doch nach wie vor brandaktuell. Wötzel: Unsere Kinder brauchen Vorbilder... Aupperle: Natürlich sind das oft die „Stars“ aus den Medien. Ich habe trotzdem die Hoffnung, dass die Stars als Vorbilder eine vorübergehende Zeiterscheinung sind. Eher erhoffe ich mir für unsere Kinder, dass sie Menschen begegnen, die sie in ihrer Persönlichkeit stärken, so dass Sie selbst irgendwann mal als „Vorbild“ fungieren können, und von einem „Walter Wötzel“ zum Thema befragt werden. Wötzel: Danke, lieber Jörg Aupperle, für das anregende Gespräch. Wötzel: Welche 'Art' Vorbild brauchen wir denn heute in unserer Gesellschaft? 11 Konfirmation 2015 Eindrücke aus derKonfi-Zeit Konfirmation am 19. April 2015 Konfirmation am 26. April 2015 Katharina Allmendinger Patrizia Dausel Sonja Ebel Julia Eisenmann Kristin Frankenberger Lara Klose Anemone Kümmel Ellen Karpf Alexa Mahl Emilia Sälzer Timo Babic Lars Baumann Cedric Dierolf Louis Hauser Julian Heppeler Felix Kaiser Mike Lenz Larissa Schulz Jule Thomann Jan Bäuerle Philipp Burow Bastian Eck Felix Käfer Nico Reinhuber Benedikt Wächter Timo Winkle Sascha Maurer Jonas Riener Justin Schoffit Nils Wagner Gottesdienste jeweils 9.30 Uhr im ev. Gemeindezentrum Allmersbach Am Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenenalter nehmen junge Menschen Stellung zu ihrer Taufe. In Auseinandersetzung mit traditionellen Lehren und Meinungen suchen sie nach eigenen Antworten auf Lebensfragen. Die Konfirmation bedeutet ein Familienfest mit Vorbereitungsar12 beiten, mit Besuch, mit Geschenken und vielleicht auch mit Herzklopfen. Dass darüber hinaus etwas von dem spürbar wird, was Menschen hält und trägt, das wünschen wir den Jugendlichen mit ihren Familien und Gästen zur Feier der Konfirmation. Die Konfirmandenarbeit in einem Team zu gestalten, hat sich in Allmersbach schon lange bewährt. Im Herbst haben zwei Bäckhäuslesteams den Konfirmanden ermöglicht nach alter Sitte Brot zu backen. Neben Jugendmitarbeitern und Frau Schucht haben eine ganze Reihe von Müttern die Arbeit in kleineren Grup- pen ermöglicht, in der Hauptsache Frau Dierolf, Frau Eisenmann, Frau Käfer, Frau Karpf, Frau Kümmel und Frau Wächter. Sicher haben sie zu nachhaltigen guten Erfahrungen für die Jugendlichen in unserer Kirchengemeinde beigetragen. Darum gilt allen Beteiligten ein ganz herzliches Dankeschön! Pfarrer Jochen Elsner 13 Unsere Konfi-Freizeit in Fornsbach Am 6. Februar 2015 trafen wir, die Konfirmanden, uns am Parkplatz um 13 Uhr vor der Sporthalle in Allmersbach. Wir fuhren in kleinen Gruppen in die Jugendherberge in Fornsbach am Waldsee. Dort durften sich dann alle ihre Zimmer aussuchen, die Betten wurden bezogen und die Koffer ausgepackt. In der Zwischenzeit wurde von den Mitarbeitern das Abendessen zubereitet: Es gab leckere Maultaschen in der Brühe. Danach sind alle auf ihre Zimmer um zu chillen. Später wurden wir zur Nachtwanderung um den Waldsee gerufen. Es war kalt, aber trotzdem hatten wir Spaß. In der Jugendherberge war es zu unserer Erleichterung schön warm. Anschließend saßen wir alle im Gruppenraum und sangen Lagerfeuerlieder. Dann wurden alle auf ihre Zimmer geschickt. Es konnten zwar nicht alle direkt einschlafen, doch alle schafften es morgens pünktlich zum Frühstück. Dann durften sich alle ein Vesper für den Mittag zusammenstellen. Es standen viele leckere Sachen zur Verfügung. Dann wurden wir in Gruppen eingeteilt und nach Murrhardt gefahren. Dort mussten wir einige Aufgaben lösen und danach nach Fornsbach zurücklaufen. Pfeile und eine Karte führten uns zurück. Es war ein langer Weg und wir freuten uns, als wir zu Hause waren. Nachmittags haben wir aus Holz oder 14 Mohandas Karamchand Gandhi Kokos christliche Symbole ausgesägt und aus Fäden Freundschaftsbänder geflochten. Dann gab es Abendessen, und später haben wir ein Kriminalspiel gespielt, das spannend und lustig war. Wie am Abend vorher sangen wir wieder Lagerfeuerlieder. Die Mitarbeiter hatten im Ruheraum eine kleine Disco hergerichtet. Dort feierten wir. Müde und erschöpft gingen alle nach Mitternacht ins Bett. Am nächsten Morgen beim Aufwachen waren alle mit Edding angemalt. Wir frühstückten und gestalteten danach unseren eigenen Gottesdienst. Danach war Aufräumen angesagt und zwar im ganze Jugendheim. Als alles sauber war, durften wir gehen. Es war ein tolles und aufregendes Wochenende. Larissa und Lara „Mir geht es sehr gut. Ich habe alles, was ich zum Leben brauche. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Hätte Mohandas Karamchand Gandhi es bei dieser Aussage belassen, wäre die Welt heute eine völlig andere und ich müsste mir Gedanken machen, wer mein Vorbild sein könnte. Zum Glück aber war Gandhi ein miserabler Anwalt und sein Vater hat ihn nach Südafrika geschickt, um die Familie nicht vor Ort zu blamieren. Und dank der Erfahrungen, die Gandhi in Südafrika machte und die ihm die Augen öffnen, wurden wir alle beschenkt mit seiner Biographie, gekrönt von einem Lebensentwurf, der seinesgleichen sucht. Dabei ist Gandhis Idee nichts Neues. Er lebt es uns vor. Ganz schlicht und leise und dabei so stark und mächtig. Er kämpft nicht mit Waffen, wobei er als kleiner Hänfling, der nur knapp über 50 kg wiegt, auf jeden Fall den Kürzeren ziehen würde, sondern mit seinem Verstand. Für diese Art zu kämpfen nutzt Gandhi das Wort „Satyagraha“, das übersetzt so viel bedeutet wie „das Festhalten/ die Kraft der Wahrheit“. Damit einher gehen die absolute Gewaltfreiheit und die Bereitschaft im Extremfall auch Schmerz und Leiden auf sich zu nehmen. Das Ziel ist dem Gegner die Chance zu geben seinen Verstand zu gebrauchen, die Wahrheit zu erkennen und ihn als Freund zu gewinnen. Inspiriert hat ihn neben Thoreaus Aufsatz über zivilen Ungehorsam und Jesu Bergpredigt, mit der er während des Studiums in England in Berüh15 25 Jahre Gemeindebrief „Turmhahn“ mit Stefan Buchner Mohandas Karamchand Gandhi wird zu dem Gandhi, den wir kennen. Das Spinnrad wird das Symbol der Unabhängigkeit und ist bis heute in der indischen Nationalflagge zu sehen. rung kommt, vor allem seine Mutter, die eine fromme Hindu war. Wenn ihre Kinder unartig waren, fastete sie religiös motiviert, um sich selbst, vom Defizit ihrer Fähigkeit die Kinder zu erziehen, zu reinigen. Auch Gandhi sieht das Fehlschlagen aller Bemühungen nie als Unvermögen des Gegners, sondern stets als Fehler seinerseits. So tritt er häufig in den Hungerstreik, wie seine Mutter. Einmal legt er sich ein Jahr des Schweigens auf, als sämtliche Bemühungen bei Gesprächen nicht zielführend sind. Mit dem Ziel vor Augen, Indien in die Unabhängigkeit zu führen, ist ihm auch klar, dass Indien wirtschaftlich von England abhängig ist. Deshalb entwickelt er alternative Konzepte, wie Indien autark und unabhängig existieren kann. Er geht auf die Suche nach altem Wissen. Sein größter Erfolg ist die Wiederentdeckung der traditionellen Textilherstellung. Fortan trägt Gandhi nur noch die von ihm selbstgemachten Tücher und 16 Für ihn ist jeder Mensch gleich, egal welcher Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Kaste. Die Würde des Menschen, nicht sein Rang, oder sein Verhalten, sind ausschlaggebend. Gandhi appelliert an unsere eigene Vernunft und Weisheit. Dieser Überzeugung wegen sitzt Gandhi insgesamt 8 Jahre seines Lebens im Gefängnis. Letztendlich hat er sein Ziel jedoch erreicht: Indien ist von der englischen Kolonialmacht befreit worden und gehört heute zum Commonwealth. Das indische Volk honoriert ihm seine Verdienste mit dem Ehrentitel „Mahatma“, der soviel bedeutet wie: „große Seele“. Dieser Mensch ist ein großes Vorbild von mir. Jedes Mal, wenn ich über sein Leben und seine Ideale nachdenke, bin ich beeindruckt und ehrfürchtig. Und ich bin dankbar, dass es mir so gut geht, dass ich darüber nachdenken kann. Mit liebem Gruß Leonie Brujmann Dass Stefan Buchner noch das Jubiläum „25 Jahre dabei“ abwarten wollte, bevor er aufhörte, ist ein Gerücht. Aufs Jahr genau weiß er`s gar nicht, wahrscheinlich stieß er im (politischen) Aufbruchs- und Wendejahr 1989 zum Team des Gemeindebriefs dazu. Der viel zu früh verstorbene Walter Dietz als sein Nachbar und der damalige Pfarrvikar Theodor Tröndle konnten ihn, der mit seiner Frau Doris 1982 nach Allmersbach gezogen war, überzeugen den Gemeindebrief mitzugestalten. Eine gute Entscheidung, denn Stefan war über die Jahrzehnte hinweg unser (heimlicher) Redaktionsleiter: Er wusste meist schon vor der Redaktionssitzung, was in den Oster- und Konfirmandenbrief oder in die Erntedank- und Weihnachts- ausgabe unbedingt hinein musste an Kasualien, ob Termine, Hinweise auf ‚Brot für die Welt‘, das ‚Fest zwischen den Kirchen‘, Taufen und Beerdigungen, usw. Damit waren einige Seiten bereits inhaltlich „gebongt“ und jetzt konnte die Suche nach einem griffigen, aktuellen Thema beginnen... A propos „Redaktionssitzung“. Unter der 17 Jahre dauernden Ägide von Pfarrer Hermann Dippon (1984 - 2001) hatten die jeweiligen Pfarrvikare den Gemeindebrief mit zu verantworten. Wir tagten im Hause ‚Tröndle‘, bei den Familien Kaschler, Meier-Scheerer und zuletzt ReuterAller, in der Bergstraße in Heutensbach oder im alten Pfarrhaus in der Schorndorfer Straße. Manch gutes 17 Christiane Kunze hat Allmersbach verlassen 25 Jahre Gemeindebrief „Turmhahn“ mit Stefan Buchner rotes Tröpfchen befeuerte und beflügelte unsere Gespräche und die lebhaften Diskussionen. In den 90er-Jahren griff Stefan selbst, meist in Interviewform, wichtige Themen auf, z.B. die Unterbringung obdachloser Familien am Ort, die Renovierung der Alten Kirche (nach Blitzeinschlag und Brand des Glockenturms im Jahre 1991) oder: was bedeutet und erfordert eigentlich ‚Alt sein in Allmersbach und Heutensbach‘? - eine Thematik, die uns gegenwärtig und zukünftig beschäftigen und herausfordern wird. Später hast du dich als ‚Schreiberling‘ eher im Hintergrund gehalten, aber zu heiß diskutierten Themen klar Stellung bezogen, „mei Moinung dazu isch...“. Und deine Meinung zu umstrittenen Themen hast du, auch wenn Kritik und Widerstand aus unserer Mitte kam, offen vertreten und (hoffentlich) mit Gleichmut ertragen. Eine Zeitlang tagten wir auch bei Buchners zu Hause, im Haydnweg, wo u.a. „kleben“ angesagt war: Mit Schere und Klebstoff wurde auf Tischen, mal auf dem Fußboden am Layout des Gemeindebriefs gebastelt. Schon da warst du in deinem Element und erst recht, als der PC, ‚works und word‘, sich durchsetzten! Du warst im Redaktionsteam unser absoluter IT-Fachmann und Experte, oft Berater und vielfach Helfer bei 18 Fehlermeldungen, die ‚dropbox‘ dein geliebtes Kind! Du hieltest den Kontakt zum Drucker, der die „miserable Qualität die Fotos“ verfl...., legtest Termine fest, wie die Abgabe der Autorenbeiträge, die Verteilungswoche des Gemeindebriefes - bis heute machen das die Konfirmandinnen und Konfirmanden, vielen Dank, liebe Jungs und Mädel, mal an dieser Stelle für euren Dienst! Die gute Qualität unseres „Turmhahns“ profitierte auch von Stefans vielfältigen Kontakten zu Frauen und Männern in der Gemeinde, die auf seine Anfrage/Bitte Beiträge verfassten. Die „säumigen“ Artikelschreiber aufzufordern endlich zu „liefern“, war sicher oft mühsam und zeitaufwändig für ihn - der Verfasser gehört dazu - doch in meiner Erinnerung meine ich immer dieses feine, nachsichtig-geduldige Lächeln Stefans mitschwingen zu ‚hören‘... Danke, lieber Stefan, für diese deine gute Zeit, die du mit uns geteilt hast, für alles, was du eingebracht hast an Ideen und Vorschlägen, für vieles, was ich/wir von dir lernen konnten, für dein gutes und wichtiges Tun, einfach dafür, dass du immer voll mit dabei warst! Sei und bleib behütet. Walter Wötzel Sie war meine allererste Freundin in Allmersbach. Das war lange bevor ich mit Kirchens irgendetwas am Hut hatte und sie kam als Gemeindeschwester zu uns ins Haus. Natürlich versuchte ich einen guten Eindruck zu machen. So zu tun, als hätte ich die Dinge, den Haushalt und das Leben immerhin ansatzweise im Griff. Denn im Grunde erwartete ich von der Gemeindeschwester energische Kompetenz, freundliche Strenge, Konsequenz und, ja, ich vermute ich erwartete so etwas wie einen Pflegefeldwebel. Stattdessen kam: Christiane Kunze. Welche Erleichterung! Sie hatte – das waren noch Zeiten! – nach der Pflege noch Zeit für eine schnelle Tasse Kaffee und ein Gespräch über: Bücher. Sie lud mich, die Neu-Allmersbacherin, in die Kirche ein und als ich ablehnte, erwähnte sie es nie wieder. (Jedenfalls solange, bis ich freiwillig kam – aber das ist eine andere Geschichte) Das war bemerkenswert, denn sie ist evangelisch bis auf die Knochen. Und das obwohl – vielleicht auch gerade weil – sie katholisch verheiratet ist und vier katholische Kinder hat. Für mich verkörpert sie diese unnachahmlich evangelische Mischung aus entschieden selbstbewusster Gotteskindschaft unter der Überschrift „Freiheit eines Christenmenschen“ einerseits und skrupulöser Gewissenserforschung mit der ständigen Bereitschaft zu vernichtender Selbstkritik andererseits. Das Wort ist abgenudelt und ich verwende es ungern, aber für sie fällt mir kein anderes ein: Sie ist „spirituell“ bis in den gewöhnlichsten Alltag hinein und manchmal hatte ich das Gefühl, sie schwebt zwei Zentimeter über dem Boden an dem wir „gewöhnlichen“ Leute uns ständig blutige Zehen holen. Auch hier wieder: Einerseits. Denn andererseits hat sie – und das kommt mir dann doch wunderbar irdisch vor – die erstaunlichste Sammlung spektakulärer Strümpfe aller Stilrichtungen, die unser braves Allmersbach je gesehen hat. Und jetzt zieht sie einfach weg. Ihr Funkeln wird fehlen. Erstens im Dorf und zweitens mir persönlich. Aber ich bin froh, dass es sie gibt – wo auch immer… („Wo auch immer“ ist in ihrem Fall bekanntlich Schwäbisch Gmünd. Das ist gar nicht sooo weit weg.) Liebe Christiane, ich wünsche Dir alles Gute! Renate Schweizer 19 Familientag 2015 Zur Erinnerung 35. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart 3.-7. Juni 2015 Damit wir klug werden unter diesem Motto treffen sich Christen aus Deutschland und aller Welt in Stuttgart zum Kirchentag. Die Veranstalter sorgen in und um Stuttgart für alles, was zum Kirchentag gehört: Gottesdienste, Andachten, Feierabendmahl, Bibelarbeiten, Konzerte, Diskussionen, Vorträge, Theater und Kabarett. Die Veranstaltungen sollen, soweit möglich, barrierefrei und umweltfreundlich sein. Wir laden Sie ganz herzlich zu unserem ökumenischen Familientag am 14.06.2015 ab 12 Uhr rund um`s evangelische Gemeindezentrum ein. Zu Beginn wollen wir gemeinsam grillen. Es stehen mehrere Grills zur Verfügung. Jede Familie bringt das mit, was sie am liebsten grillt. Im Laufe des Nachmittags wird es ein betreutes Spiel- und Bastelangebot mit einigen Überraschungen für Kinder jeden Alters geben. Auch eine Mitmachandacht ist geplant. Die Eltern haben Gelegenheit sich kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen. Für Getränke, Kaffee, Eis und Waffeln wird gesorgt. Wir freuen uns schon jetzt auf einen tollen Nachmittag mit viel Spass und netten Begegnungen, bei hoffentlich strahlendem Sonnenschein. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Jugendbereich des evangelischen Gemeindezentrums statt. Weitere Details finden Sie demnächst im Gemeindespiegel unter den kirchlichen Nachrichten und auf unserer Homepage: www.ev-kirche-allmersbach.de. Es werden noch Helfer gesucht, die uns bei der Organisation und Durchführung des Familientages unterstützen – Bei Interesse melden Sie sich im evangelischen Pfarramt. Damit Sie rechtzeitig und gut informiert Ihren Pfingsturlaub 2015 planen können, hier einige Hinweise: Der Kirchentag in Stuttgart beginnt am Mittwoch, 3. Juni, also noch in den Pfingstferien, am 4. Juni 2015 ist Fronleichnam. Ab April 2015 werden für diejenigen, die sich angemeldet haben, die Tagungsmappen und Teilnehmerausweise versandt. Eine Tageskarte kostet € 33 und berechtigt zur Teilnahme an allen Veranstaltung des Tages plus Fahrausweis, Abendkarte ab 16 Uhr € 15 plus Fahrausweis. Die Dauerkarte kostet € 98, ermäßigt € 54 (Studenten, Schüler, Behinderte). Für Familien mit Kindern bis 25 Jahren kostet die Karte € 158. Die Tagungsmappe ohne Dauerkarte kostet € 5. Bestellungen unter www. kirchentag.de. Der Eröffnungsgottesdienst findet am Mittwoch, 3. Juni 2015 statt, zentral in der Stuttgarter Innenstadt. Anschließend daran können Sie sich am Abend der Begegnung an kulturellen und kulinarischen Angeboten erfreuen und vielleicht Freunde und Bekannte treffen. Unsere Gemeinde ist als Quartiergeberin nicht vorgesehen, das soll Sie aber nicht davon abhalten, gemeinsam mit Freunden und Gästen am Kirchentag teilzunehmen. Freuen Sie sich auf Tage der Ermutigung, der schönen Begegnungen, und Erlebnisse, des miteinander Singens und Feierns. Der Abschlussgottesdienst findet auf dem Cannstatter Wasen am Sonntag, 7. Juni 2015, statt. Sollten Sie die Karten nicht im Internet bestellen können, tun wir das gerne für Sie. Bitte melden Sie sich bei Brigitte Schucht, Tel. 51 778 oder im Evang. Pfarramt, Tel. 310 160. E-Mail: [email protected], Telefon 07191.310160 melden. 20 21 Veranstaltungshinweise Ostergottesdienste Freitag, 27. März 2015 10:45 Uhr; Schulgottesdienst vor Ostern im evang. Gemeindezentrum Gründonnerstag, 02. April 2015 19:00 Uhr; Abendmahlsgottesdienst (Gemeinschaftskelch/ Wein) in der Alten Kirche (Pfr. i. R. Kuttler) Karfreitag, 03. April 2015 10:00 Uhr; Gottesdienst (Pfr. Elsner) mit Abendmahl (Einzelkelch/Saft) im evang. Gemeindezentrum Ostersonntag, 05. April 2015 08:00 Uhr; Auferstehungsfeier auf dem Friedhof Allmersbach (Pfr. Elsner) mit dem Posaunenchor. 22 10:00 Uhr; Ostergottesdienst im evang. Gem. Zentrum (Pfr. Elsner) und dem Kirchenchor. 10:00 Uhr; Kindergottesdienst mit Osterfrühstück Gemeindeausflug Ostermontag; 06. April 2015 Gemeindeausflug nach Strümpfelbach zu den Skulpturen von Prof. Nuss. Wir besuchen dort den Gottesdienst bei Pfarrer helmut Kaschler, kehren zum gemeinsamen Essen ein, besuchen dann den Skulpturenpfad und Prof. Nuss in seinem Atelier. Abfahrt vor dem Gemeindezentrum um 9:00 Uhr. Wir bitten um eine Voranmeldung. 23 FEST ZWISCHEN DEN KIRCHEN 14. Mai 2015 Mittagessen 12.00 Uhr im evang. Gemeindezentrum Eine-Welt-Theke mit Produkten aus fairem Handel Gottesdienst um 10.30 Uhr mit Posaunenchor parallel Kindergottesdienst! Kaffee & Kuchen ab 14.00 Uhr im kath. Gemeindezentrum Kinderkirchwette, Kinderprogramm und Bücherflohmarkt Evang. Pfarramt Tel. 07191.310160 www. Ev-Kirche-Allmersbach.de
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