Bundesverband Herzkranke Kinder 1/15 Aus dem Inhalt: Sport- und SeminarAngebote Seiten 12 – 19 Aktuelles aus der Medizin / Forschung Seiten 31 – 40 Wieder dabei: die Seiten für Kinder Seiten 41-44 1 INHALT Wir sind Mitglied in: – ACHSE e.V. – Allianz chronischer seltener Erkrankungen www.achse-online.de – BAG Selbsthilfe e.V. – Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung www.bag-selbsthilfe.de Zum Titel: Gewinner-Motiv "Höchste Zeit für herzkranke Kinder" unserer CLP-Kampagne (s. Seite 12) Impressum Broschüre Herzfenster 1/2015, Auflage 6.000 Herausgeber: Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK) Kasinostr.66 52066 Aachen Tel. 0241-91 23 32 E-mail: [email protected] www.bvhk.de www.herzklick.de www.facebook.com/herzkranke-kinder Bei Personenbenennungen wie Teilnehmer oder Mitarbeiter wird der einfachen Lesbarkeit halber stets die männliche Form verwendet. Selbstverständlich werden damit Frauen wie Männer gleichermaßen angesprochen. Redaktion: Hermine Nock Druck: Weiss-Druck, Monschau © BVHK 2015 Nachdruck, auch auszugsweise nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Alle Rechte vorbehalten Mit freundlicher Unterstützung von Bund 2 – Corience – unabhängige europäische Plattform zum Thema „Angeborene Herzfehler“ für Patienten, Eltern, Ärzte und Forscher. Der BVHK ist einer von fünf Projektpartnern, die Corience ins Leben gerufen haben und aktiv an der Weiterentwicklung arbeiten www.corience.org – DGPK – Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie www.dgpk.de – ECHDO – European Congenital Heart Disease Organisation Dachverband europäischer Selbsthilfegruppen in Europa www.echdo.org – JEMAH e.V. – Bundesvereinigung Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler: hat seit 01.07.2011 ihre Geschäftsstelle bei uns. www.jemah.de – Kindernetzwerk e.V. für Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene mit chronischen Krankheiten und Behinderungen www.kindernetzwerk.de – Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e.V. (AHF) – Forschen, vernetzen, informieren www.kompetenznetz-ahf.de – LAG NRW e.V. – Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter Nordrhein-Westfalen www.lag-selbsthilfe-nrw.de – Marfan e.V. – (SH Marfan-Syndrom oder ähnliche Erkrankungen) www.marfan.de – Nationales Register angeborener Herzfehler (AHF) – Patienten mit AHF werden deutschlandweit erfasst www.kompetenznetz-ahf.de/register-biobank Ziele und Zahlen 4-5 Der BVHK und seine prominenten Fürsprecher stellen sich vor 6-9 Dank10-11 Aktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit CLP, Journalistenpreis, Staffellauf beim Marathon Düsseldorf 12-15 Termine 2015 16-19 Lernort Selbsthilfe 20-21 FOR Erfahrungsbericht „Der Patient heißt Familie“22-25 FOR- Erfahrungsberich „Zurückfinden in den Alltag“26-30 Medizin/Forschung Der BVHK und die Leitlinien-Kommission der DGPK Kinderpsychologie widmet sich Ängsten Hypoplastisches Linksherzsyndrom-Befragung Kompetenznetz AHF - Zwölf Jahre Forschung Patienten im Betreuungsloch-Ergebnisse der BVHK Beiratstagung 31-32 33-34 34-35 36-37 38-40 Seite für Kinder 41-44 Vermischtes / Sozialrecht Inklusion chronisch kranker Kinder und Jugendlicher 45-47 48-49 Aus den Vereinen Neues von JEMAH Hannover: Hilfe durch Supervision HLHS: Nikolaus und Kinderdisco Schleswig-Holstein: Kinderherzsport 50-51 52-53 54-55 56-57 Zum Nachschlagen und Nachfragen Veröffentlichungen des BVHK Literaturtipps Weitere Kontakte Ansprechpartner vor Ort: BVHK-Mitgliedsvereine 58-60 61-62 63-64 65-67 3 Ziele und Zahlen Ziele und Zahlen Engagement und Vernetzung des BVHK Wer wir sind 1. Wir informieren und beraten alle betroffenen Menschen mit angeborenen Herzfehlern, die sich an uns wenden. 2. Wir sind erster Ansprechpartner für medizinische Fachverbände und die Gesundheitspolitik. 3. Wir vertreten die Interessen herzkranker Kinder auf ihrem Lebensweg. 4. Wir bilden Netzwerke und fördern den Erfahrungsaustausch der Betroffenen. 5. Wir selbst sind Eltern herzkranker Kinder. Was wir tun 1. Wir fördern die Integration von Betroffenen in die Gesellschaft. 2. Wir geben sozialrechtliche und psychosoziale Hilfen. 3. Wir unterstützen die Forschung auf dem Gebiet der angeborenen Herzfehler. 4. Wir setzen uns ein für die Schaffung kliniknaher Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern. 5. Wir etablieren die familienorientierte Rehabilitation (FOR). Wir sind in Deutschland die Koordinationsstelle für unsere Mitgliedsvereine, Selbsthilfegruppen und Ratsuchende. Kompetente fachliche Unterstützung erhalten wir durch unseren medizinischen Beirat, dem namhafte Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen angehören (s. Seite 39-40). Gemeinsam verwirklichen wir gesundheitspolitische und öffentlichkeitswirksame Verbesserungen. Wir vertreten die Interessen Betroffener mit angeborenen Herzfehlern (AHF) in jedem Lebensalter. 4 Unser Verein ist als gemeinnützig anerkannt (Vereinsregister Amtsgericht Aachen VR 2986) und wurde für seine nachprüfbare, sparsame und satzungsgemäße Mittelverwendung mit dem DZI-Spendensiegel ausgezeichnet. Als Dachverband vereint der BVHK 25 bundesweite Elterninitiativen mit etwa 3.000 betroffenen Familien zwischen Schleswig-Holstein und Südbaden (Anschriften s. Seite 65-67). Wir brauchen auch Sie Engagieren Sie sich ehrenamtlich in einem unserer Regionalvereine oder unterstützen Sie uns durch Ihre Spende Zahlen über herzkranke Kinder ■ Etwa jedes 100. Kind wird in Deutschland mit einem Herzfehler geboren, das sind ca. 7.000-7.500 Kinder pro Jahr bzw. etwa 19 Kinder pro Tag. ■ Jedes Jahr benötigen allein 4.500 dieser Kinder einen bzw. mehrere Eingriffe am offenen Herzen (mit der Herz-Lungen-Maschine), das entspricht rund zwölf Kindern pro Tag. ■ Heute erreichen etwa 90 Prozent der herzkranken Kinder das Erwachsenenalter. ■ Derzeit leben weit mehr als 200.000 Menschen mit angeborenen Herzfehlern in Deutschland. Spendenkonto: Sparkasse Aachen IBAN: DE93 3905 0000 0046 0106 66 BIC: AACSDE33 5 Vorwort des BVHK Sigrid Schröder, 1. Vorsitzende (drei Kinder) „Unser jüngster Sohn wurde 1989 mit einem Herzfehler geboren. Seitdem engagiere ich mich im Gebiet Rhein-Main-Pfalz für Familien mit Herzkindern. Ich bin 1. Vorsitzende des Vereins Kohki und wirke seit 2005 im BVHK-Vorstand mit. Wir bieten konkrete, ganz praktische Unterstützung bei der Gründung neuer Gruppen. Mein großer Wunsch ist es, die Familien vom Wert der Selbsthilfe zu überzeugen und weitere, neue Elterninitiativen in unserem Kreis willkommen zu heißen.“ Christa Franzen, 2. Vorsitzende (ein Kind) „Als Mitarbeiterin in der Klinik für Kinderkardiologie sehe ich täglich, welchen Ängsten und Sorgen Eltern nach der Diagnose: „Ihr Kind hat einen angeborenen Herzfehler“ ausgesetzt sind. Oft bleiben viele Probleme auch nach Operation am offenen Herzen und weiteren Interventionen bestehen. Um den Familien zu möglichst viel Lebensqualität zu verhelfen, engagiere ich mich seit 2007 im Verein Herzkrankes Kind Homburg / Saar e.V. und seit 2013 im BVHK. Ich möchte zu einer intensiveren Vernetzung aller regionalen und überregionalen Gruppen beitragen, bei denen wir aus einem „Wir-Gefühl“ heraus exzellente Projekte anbieten.“ Claudia Winter-Albrecht, Schatzmeister (zwei Kinder) „Unser Sohn Lasse kam 2003 mit einer Pulmonalatresie mit Fallot‘scher Tetralogie zur Welt, sein Bruder Kjell wurde 2008 herzgesund geboren. Viele Steine, die möglich sind, hat Lasse leider nicht liegen lassen und die ersten Monate v.l.n.r: Reiner Gauß, Hermine Nock (Geschäftsführerin), Claudia Winter-Albrecht, Sigrid Schröder, Mechthild Fofara, Christa Franzen, Werner Bauz und Gabriele Mittelstaedt 6 Vorwort des BVHK waren wirklich schwierig. Unser Leben fand mit einigen kurzen Unterbrechungen in der Klinik statt und die Herzproblematik ist für uns noch nicht abgeschlossen, so hat er z.B. Probleme in der Schule. Seit 2013 bin ich als Schatzmeister im BVHK aktiv. Ich setze mich ein, um Kindern wie Lasse zu einem angemessenen Entfaltungsrahmen und möglichst viel Normalität zu verhelfen.“ Reiner Gauß, Schriftführer, (zwei Kinder) „Nach dem Schock der Diagnose ‘schwerer Herzfehler‘ mussten wir als Eltern und im Beruf ‘weiter funktionieren‘. Dabei fanden wir Kraft und Stärke im Austausch mit anderen Eltern, die diese Situation bereits durchgemacht hatten. Daher haben wir den Verein Herzkinder Unterland e.V. mit gegründet. Seit 2014 bin ich Vorstandsmitglied im BVHK. Mein Ziel ist es, die bundesweite BVHK-Familie zu stärken und auszubauen und da zu sein für alle Familien, die Rat und Austausch suchen.“ Werner Bauz (drei Kinder) „Als unser Sohn mit einem Herzfehler zur Welt kam, fanden wir bei der Elterninitiative Herzkranker Kinder(ELHKE), Tübingen großartige Unterstützung. Dabei ist mir bewusst geworden, was motivierte Menschen auf die Beine stellen können. Und das ehrenamtlich! Um etwas zurückgeben zu können, bin ich seit 1995 im BVHK -Vorstand aktiv. Unser herzkranker Sohn ist inzwischen erwachsen. Beim BVHK habe ich erfahren, wie hilfreich die Angebote und Informationen des BVHK bei der Berufsfindung und als Begleitung auf dem Weg ins Erwachsenenalter sind.“ Mechthild Fofara (vier Kinder) „Unser Sohn kam 1982 mit einem schweren Herzfehler zur Welt. Damals gab es in unserer Umgebung noch keine Selbsthilfegruppe und wir waren auf uns allein gestellt. 1989 haben wir in Dortmund eine Elterninitiative gegründet und 1993 die Gründung des BVHK mitgetragen. Wir hatten auch in schwierigen Zeiten immer einen Gesprächspartner an unserer Seite, der unsere Situation verstanden hat. Seit 2014 wirke ich nun im Vorstand des BVHK mit. Dabei möchte ich mithelfen, dass auch andere ‘junge Eltern‘ jederzeit von diesen hilfreichen Erfahrungen profitieren können.“ Gabriele Mittelstaedt (drei Kinder) mit 24 Schülern, davon neun mit sonderpädagogischem Förderbedarf und mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Meine drei schwerbehinderten Kinder begleitete ich mit einigen Schwierigkeiten durch viele Schuljahre. Mein Sohn hat mit seinem Herzfehler einen sehr qualifizierten Abschluss geschafft, musste jedoch wegen seiner Herzerkrankung leider auch viele negative Erfahrungen machen. Als betroffene Mutter gründete ich 1987 die ‚Aktion Kinderherz‘ und bin seither immer noch mit großem Engagement dort Vorsitzende. Seit 1997 bin ich Vorstandsmitglied im BVHK.“ Hermine Nock, Geschäftsführerin (zwei Kinder) „Wir informieren und beraten Menschen mit angeborenen Herzfehlern in jedem Lebensalter. Wir sind erster Ansprechpartner für medizinische Fachverbände und die Gesundheitspolitik und vertreten dort die Interessen dieser Kinder und Erwachsenen. Um dies langfristig zu sichern, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen - damit wir auch weiterhin wertvolles Informationsmaterial oder Seminare anbieten können. In unserem Web-Projekt www.herzklick.de finden Betroffene in altersgerechter Sprache verständliche Informationen über angeborene Herzfehler: Animationen über die Funktion des gesunden Herzens und der häufigsten Herzfehler (vor und nach OP) Filme und noch viel mehr. Bitte helfen auch Sie mit Ihrer Spende oder durch Ihr ehrenamtliches Engagement Dabei können Sie auf unser DZI-Spendensiegel vertrauen.“ „Ich unterrichte zur Zeit als Klassenlehrerin in einer Inklusionsklasse Der ehrenKic tl am he BVH t eh st be Vorstand s au h ic hl äc ts haup rz he rn Elte er kranker Kind Wir stärken herzkranke Kinder und Jugendliche, mündige Patienten und „Experten in eigener Sache“ zu werden. Das ist wichtig für optimales Coping, den eigenen Beitrag zur Therapie und für einen angemessenen Umgang mit der Erkrankung, sowie einen möglichst positiven Krankheitsverlauf. Antworten zu brennenden Themen wie Familienorientierter Reha (FOR), Schule, Berufsfindung, Schwerbehinderung, Pflege u.v.m. finden Sie unter www.bvhk.de. Unsere Mitarbeiterin Anke Niewiera von unserer Sozialrechtshotline berät sie gerne: Tel.0241-559 469 79, E-mail: [email protected] 7 „Als langjähriger Förderer des Bundesverband Herzkranke Kinder (BVHK) habe ich Einblick bekommen in die Not aber auch die Stärke der betroffenen Familien und bin beeindruckt von der Tapferkeit, die herzkranke Kinder ausstrahlen können. Ein junges Paar in der Nachbarschaft freute sich auf sein erstes Kind. Es konnte nicht fassen, dass hier am kleinen Herzen etwas fehlerhaft gewachsen sein könnte. Sie brauchen Hilfe, Zuspruch, jemand, der ihnen Mut geben könnte und das Gefühl, dass sie nicht allein sind. Wer könnte das überzeugender tun als Eltern, die eine solche Situation schon gemeistert haben. Inzwischen hat das kleine Mädchen die OP am offenen Herzen gut überstanden und die ganze Familie ist glücklich. Schon zweimal ist die Familie bei uns gewesen, damit wir uns selbst ein Bild von ihrem Glück machen können. Natürlich gibt es auch Familien, die an diesen Belastungen zu zerbrechen drohen. Die Hilfe in jeder neu auftretenden Situation können sich Eltern beim BVHK holen. Diese Selbsthilfe-Organisation finanziert sich aus Spendengeldern. Helfen Sie mit, dass sie auch in Zukunft helfen kann.“ 8 Christoph Biemann, „Sendung mit der Maus“ „Als ich die Herzfehler-Animationen auf ,herzklick' durchgestöbert habe, dachte ich: Endlich verstehe ich, wie das alles zusammenhängt. Das hätte die Maus auch nicht besser erklären können… Toll finde ich vor allem, dass zuerst das gesunde Herz dargestellt wird. Wenn man dessen Funktionsweise nicht kennt, wie soll man dann erst komplizierte Herzfehler verstehen? Kinder und auch Eltern verlieren ihre diffusen Ängste durch die anschaulich dargestellten Animationen. Auch die Filme zu alltäglichen Herausforderungen von herzkranken Kindern und ihren Familien und der Rest der Webseite gefallen mir sehr gut! Das macht den Betroffenen Mut. Als langjähriger Schirmherr des BVHK ist es schön zu sehen, wie er unaufhörlich weiter wächst und immer mehr Projekte, Seminare usw. ins Leben ruft und neue Vereine willkommen heißt. Jedes hundertste Neugeborene kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Es ist wichtig, diesen Kindern zu helfen, ein schönes und erfülltes Leben zu führen.“ Dr. Hermann Bühlbecker, Printen- und Schokoladenfabrik Lambertz „Ich leite seit 35 Jahren von Aachen aus die Geschicke der Lambertz Printen- und Schokoladenfabrik. Warum ich mich für den Bundesverband Herzkranke Kinder engagiere? Ich habe im Leben großes Glück gehabt: Meine beruflichen Erfolge als Unternehmer und meine sportlichen Siege als Tennisprofi verdanke ich unter anderem meiner guten Gesundheit. Als Sportler beeindrucken mich vor allem die Sportangebote des BVHK als wichtige Prävention. „Sport macht stark“, unter diesem Motto organisiert der BVHK u.a. coole Sportcamps und bundesweite Kinderherzsportgruppen. Und das finde ich sehr gut, denn: Jedes Kind, das unbeschwert spielen oder Sport treiben kann, ist ein Erfolg. Gemeinsam mit dem BVHK möchte ich mithelfen, Kindern Spaß an Bewegung zu vermitteln.“ Foto: D. Engelbrecht Wolf von Lojewski, ehem. Leiter ZDF heute journal VORWORT PROMINENTE FÜRSPRECHER Foto: Photo GABO VORWORT PROMINENTE FÜRSPRECHER Daniel Engelbrecht, Stuttgarter Kickers „Als Profi-Fußballer muss man top-fit sein. Ich war völlig geschockt, als ich nach einer Herzmuskelentzündung vier Herzoperationen brauchte und nun noch einen Defibrillator. Ich konnte zum Glück nach eineinhalb Jahren Auszeit wieder auf den Platz und musste meine Karriere nicht beenden. Nichts ist unmöglich: Damit bin ich der erste Fußballer mit einem „Schockgeber“, welcher durch Stromstöße die Herzschläge wieder regulieren kann, falls das notwendig werden sollte. Ich bin sehr dankbar, dass es mir jetzt wieder gut geht. Herzkranken Kindern möchte ich zeigen, dass auch sie Sport machen können, ja sogar sollen. Für fast jedes Kind gibt es, natürlich nach Absprache mit dem Arzt, eine individuell passende Sportart. Sport macht stark-dieses Motto des BVHK ist knapp und treffend formuliert – und könnte auch meines sein. Die Hilfe durch den BVHK ist sehr wichtig, deshalb unterstütze ich ihn künftig als prominenter Pate.“ 9 Unterstützung 2014 Unterstützung 2014 Wir sagen Danke Der BVHK ist vom Amtsgericht Aachen als gemeinnützig anerkannt. Geprüft und empfohlen: Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bescheinigt uns mit dem DZI Spenden-Siegel geprüfte Transparenz und Effizienz, satzungsgemäße Mittelverwendung und aussagekräftige, geprüfte Rechnungslegung. Wir unterziehen uns jedes Jahr freiwillig der unabhängigen Prüfung. Was wir 2014 mit Ihrer Unterstützung für Menschen mit angeborenen Herzfehlern bewegen konnten, zeigt unser Tätigkeitsbericht auf www.bvhk.de. 10 Journalistenpreisverleihung mit Jurymitglieder W. von Lojewski, Prof. E. Sticker und Dr. P. Schrand mit Klinikclowns Dr. Schnappel und Dr. Schlotterbein – Medtronic GmbH, Erlös Transalp: 4.000 e – Fam. Rolf Runo, Trauerspenden: 1.400 e – Sparkasse Aachen, Erlös PS-Sparen: 500 e – Familie Beate Vennemann: 1.000 e Nachstehend einige Beispiele: – Actimonda BusinessRun 2014: 1.000 e Erlös 2015 bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt – Eheleute Barig: 3.000 e – Cubos Internet: Unterstützung unserer Webseite und Bürokommunikation – Deutsche Kinderkrebsnachsorge Stiftung für das chronisch kranke Kind: 7.000 e – DRV Bund (Deutsche Rentenversicherung Bund) Förderung Broschüren 2015: voraussichtlich jeweils 6.000 e – Robert Enke Stiftung: 13.000 e, u.a. für den BVHK-Journalistenpreis (s. Foto oben) – Mukta Fischer: 750 e – Lisette Haak 24-Stunden-Schwimmen: 7.582 e, – Einzelspende Lux: 1.250 e – Fam. Heubeck-Yu, Trauerspenden: 1.395 e – Rechtsanwältin Dr. Nicole Kampa: 915 e – Gerhard Richard Otto Küntzle: 10.000 e – Watch Design: Jahrelange Einladung zum Motorsport. Nächster Termin am Hockenheimring 25.07.2015 – Besuch im Weihnachstdorf Waldbreitbach am 29.11.2015 (s. Foto unten): Elke und Marino Engels engagieren sich schon seit 14 Jahren für für Kinder mit angeborenem Herzfehler. 15 Familien nahmen ihre Einladung zu einem vorweihnachtlichen Ausflug an. Marino Engels sprach Fürbitten und überreichte symbolisch ein starkes Herz aus Naturschiefer mit den jeweiligen Vornamen der Kinder, eine Spende der Firma Rathscheck Schiefer aus Mayen. Nach einem Imbiss von der Verbandsgemeinde besuchten die Kinder und ihre Familien die katholische Kirche Maria Himmelfahrt und die größte Naturwurzelholzkrippe der Welt (Guinnessbuch der Rekorde). Herzkranke Kinder bestaunen die größte Naturwurzelholzkrippe Unser ganz besonderer Dank gilt Hinterbliebenen, die anlässlich der Bestattung ihrer Angehörigen zugunsten herzkranker Kinder auf Blumen- und Kranzspenden verzichtet haben sowie allen Jubilaren, die statt um Geschenke um Spenden baten. Immer mehr Menschen bedenken gemeinnützige Organisationen in ihrem Testament mit einer Erbschaft, einem Vermächtnis, einer Schenkung oder einer Spende. Informationen hierzu finden Sie unter Deutsche Stiftung Herzkranke Kinder www.stiftung-herzkranke-kinder.de. Prominente Unterstützung erhalten wir von unserem Förderer, Wolf von Lojewski, ehem. Leiter ZDF heute journal, unserem Schirmherrn, Christoph Biemann aus der „Sendung mit der Maus“, Dr. Hermann Bühlbecker, Firma Lambertz und Daniel Engelbrecht von den Stuttgarter Kickers. Foto: Watch Design �� Unsere Arbeit für Menschen mit angeborenen Herzfehlern ist nur mit Hilfe von ehrenamtlich Aktiven und Spendern möglich. 11 AKTIVITÄTEN UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT AKTIVITÄTEN UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Journalistenpreis: Herzkrank geboren – Foto: Degesta ein lebenslanger Weg CL Poster in Berlin-Treptow Plakataktion: Höchste Zeit Für ihre herausragenden Veröffentlichungen im Jahr 2014 zeichneten unser Förderer, Wolf von Lojewski, mit den Klinikclowns Dr. Schlotterbein und Dr. Schnappel von Dr. mad Clowns e.V. drei Preisträger mit unserem Journalistenpreis aus: ■ Katina Topalidis und Nina Gleich in der Kategorie TV für die Sendung „Das Herz liegt in der Hand“. ■ Gabriele Uitz vom Bayerischen Rundfunk für ihren Radiobeitrag “Kampf ums Überleben. ■ Nataly Bleuel für den Beitrag „Herzenssache“ im Zeit Magazin. Frau Bleuel konnte nicht persönlich an der Preisverleihung teilnehmen. Die Gewinne waren mit je € 1.000 dotiert und wurden von einer unabhängigen Jury bewertet. Drei Juroren kamen persönlich zu unserer Feierstunde anlässlich der 20. Tagung unseres wissenschaftlichen Beirats am 27.02.2015 nach Frankfurt, wo Experten aus der Medizin mit Elternvertretern herzkranker Kinder und jungen Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern diskutierten (s. Seite 38-40). Unterstützung Die Ausschreibung eines gut dotierten Medienpreises übersteigt die Möglichkeiten einer Elternselbsthilfeorganisation. Wir danken der Robert-Enke-Stiftung für die Unterstützung mit 3.000 d. für herzkranke Kinder Wie schon im Oktober in Düsseldorf machten wir vom 17.-23.11.2014 mit unserer Plakatkampagne in Bonn und Berlin mit City-Light-Boards auf das Schicksal herzkranker Kinder in Deutschland aufmerksam. Das Motiv für das CL-Poster entstand im Rahmen eines Wettbewerbs des Bundesverbandes Herzkranke Kinder im Social-Design-Seminar von Professor Wilfried Korfmacher an der Fachhochschule Düsseldorf. Die Düsseldorfer Studierenden hatten sich mit vielen kreativen Ideen beteiligt und der Entwurf des Designstu- 12 denten Issa E-Zein wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet: HÖCHSTE ZEIT FÜR HERZKRANKE KINDER. Denn: angeborene Herzfehler sind die häufigste angeborene Behinderung. Herzkranke Kinder meistern ihr Leben, aber sie brauchen auch dringend die Unterstützung der Gesellschaft. Wir freuen uns über die finanzielle Unterstützung von Medtronic GmbH in Höhe von € 4.000 aus dem Erlös des Transalp 2014. Gabriele Uitz, Katina Topalidis und Nina Gleich bei der Scheckübergabe mit den Klinikclowns 13 AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE Staffel mit beim ca. einem Kilometer problemlos bewältigen konnten. Marathon Beim Marathon in Düsseldorf am 26.04. 2015 nahmen Kinder und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (AHF) als Staffel teil und schafften so gemeinsam etwas, was einzeln für sie niemals möglich wäre. Mitmachen konnten Menschen jedes Alters mit AHF, die entsprechend trainiert waren und die vorgesehene Distanz von Warum Laufpaten? Jeder Teilnehmer trug, seiner Kondition und individuellen Möglichkeiten entsprechend, seine persönliche Distanz (ca. 1 km) zu den insgesamt 42,195 km bei. Es war eine logistische Meisterleistung, alle kleinen und großen Läufer zu und von den Streckenabschnitten zu bringen bzw. Prominente Laufpaten begleiten 2015 unsere „Staffler“ abzuholen. Laufpaten und ein ehrenamtliches Team begleiteten alle „Staffler“, darunter Elmar Sprink, der nach seiner Herztransplantation als erster Mensch die Ironman Weltmeisterschaft schaffte. Auf alles vorbereitet Für evtl. Notfälle liefen Kinderkardiologen mit bzw. begleiteten die Gruppe mit dem Fahrrad und einer Notfallausrüstung. So konnten auch sehr junge „Staffler“ teilnehmen und liefen in allerbester Gesellschaft. Die Eltern und Angehörigen fühlten sich so sicher und konnten die Wartezeit nutzen und genießen. Und bei unserer Preisverleihung gab es nur Sieger!!! Und danach? Foto: CP Comp Elmar Sprink, „Ich bin begeistert, dass ich mit herzkranken Kindern und Erwachsenen in einer Staffel am Düsseldorfer Marathon teilnehmen konnte. Ich habe diese mutigen Kinder auf ihren Etappen begleitet. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie es sich anfühlt, wenn das Herz „schlapp macht“. Es ging mir sehr schlecht und nur noch ein Spenderherz konnte mich retten. Ich bin dankbar, dass es mir mit meinem neuen Herzen gut geht und ich meinen geliebten Sport wieder machen kann. Daher unterstützte ich gern den Bundesverband bei diesem Staffellauf und habe gleich noch ein paar Freunde, z.B. den Schauspieler Thomas Maximilian Held animiert, als Laufpaten mitzumachen. 14 Wir danken Jan Schraudy, unseren ehrenamtlichen Helfern und Glücksfeen, der Organisation des METRO GROUP Marathons und allen, die zu diesem tollen Tag beigetragen haben. 15 AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE Termine und Angebote 2015 25. Juli 2015, ng Hockenheimri 26. April 2015 , Düsseldorf 1. Staffellauf beim Marathon in Düsseldorf am 26.04.2015 (s. Seite 14-15) 2. Autorennen: AVD „race weekend“ für herzkranke Kinder und ihre Familien am 25.07.2015 am Hockenheimring 3. Tag des herzkranken Kindes 05.05.2015: bundesweite Veranstaltungen, z.B. ■ Arzt-Eltern-Seminar in Freiburg am 27.06.2015 ■ Arzt-Eltern-Seminar in Homburg am 09.05.2015 ■ Kohki-Kinder aus dem Gebiet RheinMain-Pfalz besuchen den Hessischen Rundfunk in Frankfurt am 08.05.2015 ■ Seminarreihe Herzensangelegenheiten: Lust und Frust mit dem Essen - Ernährung des herzkranken Kindes in Köln am 25.04.2015 4. Stark im Netz? „Erlebnispädagogisches Seminar“ in Hübingen vom 04.-07.06.2015 16 Rückmeldung einer Teilnehmerin aus 2014: „Ich fand das Stark im Netz-Wochenende sehr schön, denn dort haben wir viel über Mobbing/Cybermobbing, Facebook und unsere Grenzen gelernt. Auf unserem Zimmer konnte ich mit den anderen über meinen Herzfehler reden, denn die anderen haben ja das gleiche Problem und können mich verstehen - was zu Hause wahrscheinlich nicht so ist. Das Wochenende war sehr abwechslungsreich: am ersten Abend haben wir was über unsere Bedürfnisse erfahren, was ich sehr interessant fand. Am zweiten Tag kam Peter Pan, ein HipHoper und erzählte uns über Cybermobbing im Internet und auf Facebook. Am Samstag waren wir im Kletterwald, das hat Mega Spaß gemacht. Aber es war auch ziemlich anstrengend und wir kamen alle an unsere Grenzen, was auch das Ziel war. Vielen, vielen Dank nochmal für das Wochenende an Petra, Mukta & die anderen tollen Betreuer.“ Foto: CP Comp Unsere 1. bis 8. August Gackenbach 5. Segelwoche in Kiel vom 02.-09.08.2015 Rückmeldungen der Mutter eines Teilnehmers: „Ich möchte mich bedanken bei euch allen!!!!!! Mein Sohn C. war dieses Jahr das erste mal mit in der Segelwoche und es hat ihm so gut getan. Er ist so begeistert, sagt er hat sich das erste mal richtig verstanden gefühlt von andern Kindern und den Betreuern. Er will nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein und wenn er „groß“ ist auch als Betreuer mit fahren. Ihr wart meine letzte Hoffnung, dass C. besser mit seiner t 2. bis 9. Augus Kiel Situation umzugehen lernt, nachdem er nach seiner letzten Herz-OP alles aufgeben musste, was ihm viel bedeutet hatte wie z.B. Fußball, rumtoben, naja was Jungs eben gern machen. Und er musste seitdem auch in der Schule viel Spott ertragen, da Kinder sehr gemein sein können. Der Urlaub mit 17 AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE euch, der Zusammenhalt, die Gespräche und vor allem neu geschlossenen Freundschaften haben seine Einstellung sehr positiv verändert, ihr habt ihm neuen Mut gegeben und dafür möchte ich euch meinen Dank aussprechen. Ihr seid meine persönlichen Engel.“ Rückmeldungen einiger Teilnehmer (Auszüge): „Wir ändern die Erkrankung unseres Sohnes nicht, aber durch das Coaching lernten wir, besser damit umzugehen und das Beste aus der Situation zu machen.“ Mit finanzieller Unterstützung der Robert-Enke-Stiftung in Höhe von € 5.000 „Ich habe begriffen, warum mein Kind so reagiert – oder nicht. Und verstanden, dass Kinder sich nicht wie Erwachsene mitteilen können bzw. wegen des Herzfehlers noch nicht altersüblich reif dazu sind.“ 6. Reiterwoche in Gackenbach vom 01.-08.08.2015 Rückmeldung der Mutter eines Teilnehmers: „Noch mal vielen Dank für die Reiterwoche! Y. hätte am liebsten ein eigenes Pferd!! Unsere Idee, ihm zum Geburtstag eine Woche Reiterferien bei Elena Bader zu schenken, ist allerdings leider nicht angekommen! Er möchte nur (das aber in jedem Fall im nächsten Jahr) mit Euch und den Herzkindern nach Gackenbach. Das ist doch ein schönes Kompliment für Euch, oder? „Mein herzkrankes Kind ist tatsächlich krank und durch traumatische Erfahrungen besonders in seinen Bedürfnissen. Es braucht spezielle, über das Normalmaß hinausgehende Hilfen.“ Mit finanzieller Unterstützung der RobertEnke-Stiftung in Höhe von € 5.000 „Wir erlernten andere Umgangsformen mit Angst und Sorge um das herzkranke Kind, die sich jetzt im Alltag integrieren lassen. Kleine Änderungen mit großer Wirkung! Auch für unsere Kinder war bestens gesorgt. So konnten wir Eltern uns ganz auf die Seminarinhalte einlassen.“ „Die Kinderbetreuung passte, was in sonstigen Einrichtungen nicht so ist. Daher hatten wir Eltern den Raum, unseren Alltag neu zu strukturieren, was das Familienleben bedeutend erleichtert.“ 7. Familienwochenende in Gstadt am Chiemsee vom 16.-18.10.2015 Rückmeldungen von zwei Familien: „Dieses Seminar hat uns als Familie soviel gebracht! Bitte informieren Sie weiterhin Familien herzkranker Kinder über diese tollen Angebote! Unser Sohn wird am Camp „Stark im Netz“ teilnehmen ebenso wie an der Reiterwoche im Sommer. Er war von der Kinderbetreuung super begeistert und sofort bereit einen „Urlaub“ ohne uns anzutreten (was wir vorher nicht gedacht hätten!!!).“ „Alle Organisatoren und Mitarbeiter waren freundlich, offen und sehr engagiert. Interessant waren auch die Gespräche mit andere 18 Familien. Ganz toll war, dass die Kinder sich schon Freitagabend trafen und sich so schon kennen lernen konnten. Die Kinderbetreuung war große klasse und selbst unsere Kleinste ließ uns schon am 2. Tag freudig lachend stehen, wenn sie abgeholt wurde.“ „Das Geschwisterseminar war der „Hammer“. 8. Elterncoachings a) G rundkurs in Herrenberg vom 27.02.-01.03.2015 Beim Familienwochenende lernen Eltern, Geschwister und die herzkranken Kinder Gleichgesinnte kennen b) A ufbaukurs „Teil 2“ in Hübingen vom 24.04.-26.04.2015 c) Grundkurs in Kooperation mit der Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg in Wandlitz vom 29.-31.05.2015 d) Aufbaukurs in Petershagen vom 27.-29.11.2015 e) Coaching für Verwaiste Familien in Hübingen vom 04.-06.12.2015 9. Veröffentlichungen: Herzfenster 2/2015: Anfang Oktober Broschüren, z.B. über Kardiomyopathien und angeborene Herzfehler, die mit Syndromen einhergehen: Ende 2015. Weitere Schriften sind in Planung. 19 AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE AKTIVITÄTEN UND PROJEKTE Lernort Selbsthilfe Beim „Lernort Selbsthilfe“ entwickeln wir Lösungen für Schwächen und Risiken und optimieren unsere Stärken und Chancen Experten in eigener Sache Qualifizierung der Selbsthilfearbeit 20 Was heißt Qualität in der Selbsthilfe? Zur Stärkung des Zusammenhalts und der Identifikation im gesamten Verband, zur Orientierung und Transparenz über Ziele und Vorgehen für alle BVHK-Aktiven wollen wir bei den Workshops unseren regionalen Elterninitiativen vor Ort unser über Jahre gewachsene Erfahrungswissen bündeln und allen zugänglich machen. Vielfältige Informationsmaterialien, Besuchsdienste, Erfahrungsaustausch, Sportcamps, Seminare für alle Familienmitglieder, ehrenamtliche Laienberatung, aber auch fachliche Hilfe steht betroffenen Familien bundesweit zur Verfügung und wird sowohl von unseren Regional- Konkrete Ziele Foto: Ch. Kirchne r Ehrenamtlich Engagierte in der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe leisten als „Kitt der Gesellschaft“ einen wichtigen Beitrag. Die Arbeitsgruppe im Bundesverband Herzkranke Kinder hat in einem von Christine Kirchner (Organisationsentwicklung & Coaching) moderierten und vom BKK Bundesverband finanzierten Prozess ein Qualifizierungsprogramm für ehrenamtliche Vorstände von Selbsthilfevereinen erarbeitet. Aus dieser AG entwickelte sich unser Trainerteam: ■ Mechthild Fofara, Vorstand BVHK und Elterninitiative herzkranker Kinder, Dortmund/Kreis Unna, ■ Christa Franzen, Vorstand BVHK und Herzkrankes Kind Homburg/Saar, ■ Sigrid Schröder, Vorstand BVHK und Kohki Verein für Familien herzkranker Kinder und Jugendlicher Rhein-MainPfalz, ■ Heidi Tilgner-Stahl, Vorstand Herzkinder Unterland Diese Eltern verfügen neben der Betroffenenkompetenz über großes Erfahrungswissen im Umgang mit dem Gesundheitssystem, aber auch zu Fragen aus Vereinsrecht, Öffentlichkeitsarbeit, Teamkompetenz u.v.m. Bei dem erfolgreichen Probeseminar im September 2014 erlebte die AG nun, wie die Inhalte und Methoden bei unseren Elterninitiativen ankommen. Dieses Team bietet unseren regionalen Mitgliedsvereinen ab sofort Workshops vor Ort an, um das Erarbeitete in die „Fläche“ weiterzugeben. vereinen als auch vom BVHK Dachverband angeboten. Daneben wirken wir bei der Entwicklung von medizinischen Leitlinien und auf gesundheitspolitisch höchster Ebene aktiv mit. Das bedeutet, dass die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter über ganz unterschiedliche Kompetenzen verfügen und die verschiedenen Angebote nicht nach derselben Norm gemessen werden können. Vereine, die bereits seit vielen Jahren mit betroffenen Familien arbeiten, haben die Möglichkeit der Reflektion und Neuausrichtung, ohne ihre Identität in Frage zu stellen. Durch die Auseinandersetzung mit der täglichen Arbeit können evtl. eingefahrene Strukturen aufgebrochen und geänderte Anforderungen an die Selbsthilfe bewältigt werden. Junge Vereine profitieren von bereits gemachten Erfahrungen und setzen neue Impulse, z. B. die Nutzung der neuen Medien. Durch das gestärkte bzw. neu gewonnene Verständnis füreinander ergibt sich eine enge Bindung der Mitgliedsvereine an den BVHK. Jedes Mitglied kann sich mit der Arbeit des BVHK identifizieren. Mechthild Fofara 21 PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE FOR... ...der Patient heißt Familie Foto: Familie Rechner Luis musste nach seiner ersten OP am offenen Herzen vier Wochen in der Klinik bleiben 22 Die Nachsorgekliniken sind „Zufluchtsorte“ für viele Familien mit chronisch kranken und auch behinderten Kindern, die nach einer schweren Zeit hier ihren Ausgleich finden, sich fallen lassen und als Familie wieder zusammenfinden können. Sie bieten Rehabilitationsmaßnahmen für Familien mit herz-, krebs- und Mukoviszidosekranken Kindern, für Jugendliche und junge Erwachsene sowie für verwaiste Eltern. Auch wir haben als gesamte Familie einen vierwöchigen Reha-Aufenthalt verbracht. Aber erst einmal ein Blick in unsere Geschichte: Wir sind die Familie Rechner, eine fünfköpfige Bande aus OberhausenRheinhausen bei Karlsruhe, die aus Mama Tina, Papa Miguel und den Kindern Mia (5), Nele (3) und Luis (1) besteht. Als unser Sohn im Februar 2013 zur Welt kam, erfuhren wir nach einigen Stunden Glückseligkeit urplötzlich von der Diagnose „schwerer Herzfehler“ mit Verdacht auf „Down-Syndrom“, der sich nach ein paar Tagen auch bestätigen sollte. Dass uns diese Nachricht erst einmal den Boden unter den Füßen weggezogen hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Das ist ein anderes Kapitel der Geschichte … Nachdem wir den ersten Schock überwunden hatten, hieß es nun für uns alle, zu lernen, mit der Diagnose, dem „etwas anderen Kind als erwartet“ und dem Herzfehler umzugehen. Jeder auf seine Weise. Zum Glück hatten und haben wir von unserer Familie einen riesigen Rückhalt, für den wir sehr dankbar sind. Herzfehler im Fokus Dennoch war es keine leichte Zeit. Sicherlich auch nicht für unsere beiden großen Mädels Mia und Nele, die natürlich auch mitbekommen hatten, dass da etwas anders gelaufen war, als geplant. Wir versuchten, ihnen auf einfache Weise zu erklären, dass Luis mit einem kranken Herz geboren wurde und operiert werden muss. Vom Down-Syndrom erwähnten wir vorerst nichts, denn das war doch erst einmal nicht wichtig. Luis sollte einfach ihr kleiner Bruder sein, ob mit DownSyndrom oder ohne. Luis’ Herzfehler nennt sich „Kompletter Atrioventrikulärer Septumdefekt“, auch kompletter AV-Kanal genannt. Man merkte Luis nichts an. Er kam gut zurecht, brauchte keine Medika- mente. Trotzdem saß uns die Angst im Nacken. Was, wenn etwas passieren würde? Wie reagieren? Wir sollten ihn nicht allzu lange und heftig schreien lassen … Somit war Luis mein erstes Kind, das ich wirklich auf fast jedem Parkplatz in der Umgebung gestillt habe. Denn nur dadurch ließ er sich beruhigen. Lange Rede, kurzer Sinn. Als Luis fünf Monate alt war, stand ihm die große Herz- OP bevor. Am offenen Herzen, an der HerzLungen-Maschine. Wie bereits nach der Geburt, waren Luis und ich wieder von der Familie getrennt, aber zum Glück in der Nähe unseres Wohnortes. Vier lange WoLuis’ Herzfehler nennt chen waren wir sich „Kompletter Atriostationär. Es ventrikulärer Septumgibt Familien, defekt“, auch kompletter die verbringen AV-Kanal genannt. Monate in der Klinik. Für uns waren schon diese vier Wochen eine echt harte Zeit. Der Spagat zwischen krankem Kind und dem Rest der Familie ist wahrlich nicht einfach. Ich wollte Luis jede Minute zur Seite stehen, aber vermisste auch meine beiden Mädels unendlich. An manchen Tagen wechselten mein Mann und ich uns ab. Aber egal wo ich zur Stelle war, ich kämpfte immer mit dem schlechten Gewissen auf der anderen Seite. Die ersten beiden Wochen nach der OP hatte Luis eine schwere Zeit. Er kämpfte mit Fieberschüben, einem hohen Lungendruck und war zwei Wochen lang intubiert. Als er wieder einigermaßen auf dem Damm war, stand eine zweite kleine OP an. Luis bekam einen Herzschrittmacher eingesetzt, da das Herz leider nicht genug Kraft hatte, es alleine zu schaffen. Unser 23 PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE Der Patient heißt Familie In der Nachsorgeklinik lautet der Leitsatz „Der Patient heißt Familie“. Mit vollbepacktem Auto fuhren wir los. Da unser kleiner Sohnemann leider kein leidenschaftlicher Autofahrer ist, war die Fahrt Auch in der Freizeit gab mehr als bees viele Angebote, wie z.B. scheiden und Reiten für Kinder, kreatiwir kamen im ve Kurse für Erwachsene, wahrsten Sinne eine Planwagenfahrt, des Wortes „Reif kleinere Ausflüge und für die Reha“ vieles mehr … an. Die Mitarbeiter der Klinik wimmelten wie fleißige Ameisen im ganzen Haus umher. Für jede ankommende Familie war eine Person da, die die Familie freundlich in Empfang nahm, auf ihre Appartements begleitete und geduldig erste Fragen beantwortete. Vom Appartement waren wir angenehm überrascht. Unsere Mädels waren begeistert von ihrem Zimmer, suchten sich gleich ihr Bett aus, räumten die Kuscheltiere aus und den Schreibtisch ein. Und Luis – war einfach nur froh, dass 24 er kein Auto mehr fahren musste. Und wir – gespannt auf das, was da kommen mochte … Kraft tanken Die ersten Tage brauchten wir, um richtig anzukommen. Auch einige erste Termine gibt es „abzuarbeiten“ und dann kann’s losgehen – mit dem Kräftetanken… Es gab wirklich alles, was das Herz begehrt. Ein Schwimmbad, eine Sporthalle, ein tolles Außengelände mit Spielplätzen und Feuerstelle, einen Pferdestall mit Reithalle und Koppeln. Pro Woche gab es für jeden von uns einen Behandlungsplan, auf dem unsere Termine vermerkt waren. Wir nahmen an verschiedenen Therapieangeboten, sportlichen Aktivitäten, Massagen und auch Gesprächskreisen teil. Luis konnte seine Physiotherapie fortsetzen und intensivieren. Während des Tages waren die Kinder in den Kindergruppen bestens betreut und hatten ihren Spaß. Foto: Familie Rechner kleiner Kämpfer hat diese Zeit wirklich toll überstanden. Wir sind so stolz auf ihn! Als wir das alles zusammen durchmachen mussten, wurde mir nochmals mehr bewusst, dass ich dieses Kind so liebe wie es ist. Mit oder ohne Down-Syndrom – das ist unser kleiner Luis, den geben wir nicht mehr her und den Rest schaffen wir auch noch irgendwie … Luis bekommt noch Medikamente und muss zu regelmäßigen Herzkontrollen. Aber ansonsten geht’s ihm super! Jedoch hat diese Zeit an uns allen genagt. Das steckt man nicht so einfach weg … PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE Auch in der Freizeit gab es viele Angebote, wie z.B. Reiten für Kinder, kreative Kurse für Erwachsene, eine Planwagenfahrt, kleinere Ausflüge und vieles mehr … Das Schöne an der Familien-Reha war, dass wir uns als Eltern die Dinge teilen konnten. Wir hatten hier mehr die Möglichkeit, ein Gemeinsam und ein Miteinander zu leben, was zu Hause im Alltag oft nicht so möglich ist. Da „kämpft jeder an seiner eigenen Front“. Mein Mann im Büro und ich im Haushalt und mit den Kindern. Hier hatten wir einfach ZEIT – etwas so Kostbares. Hier wird einem so vieles abgenommen. Kein Putzen, kein Einkaufen, kein Kochen, an den fertig gedeckten Tisch setzen und sich das Essen servieren lassen. Das ist doch Luxus pur! Die ganze Familie tankte Kraft zur Verarbeitung des Schocks und der Sorgen Bei dem Gedanken an vier Wochen hatten wir anfänglich das Gefühl, dass wir in der Reha eine halbe Ewigkeit verbringen würden. Aber genau dadurch fällt es einem so leicht abzuschalten, sich einfach treiben zu lassen und mit allem einen Gang runterzufahren. In den Tag hinein leben … Kraft tanken. Denn man hat doch vier lange Wochen Zeit. Eine schöne Vorstellung. Und doch vergeht sie wie im Fluge … Wir lernten langsam die anderen Familien kennen, kamen ins Gespräch und tauschten uns darüber aus, warum wir jeweils hier waren. Der Austausch Wir lernten langsam die untereinander anderen Familien kennen, tat uns, vor alkamen ins Gespräch und lem mir, enorm tauschten uns darüber gut. Alle aus, warum wir jeweils kannten den Schock, den hier waren. man erlebt, wenn man vor oder nach der Geburt erfährt, dass das eigene Kind krank ist. Alle mussten wir schwere OP-Zeiten durchstehen, den Geschwisterkindern gerecht werden, mit Ängsten und Sorgen leben … Hier konnten wir sehen, wie es bei anderen Familien ist, wie diese damit umgehen und spüren, dass wir nicht alleine dastehen. Auch Freundschaften haben wir geschlossen, die uns hoffentlich erhalten bleiben. Wir hatten eine schöne Zeit, fühlten uns willkommen, gut aufgehoben und verstanden. Wir konnten den Alltag hinter uns lassen, einfach mal nur Familie sein, die Sorgen ein bisschen beiseite schieben und nur das Hier und Jetzt genießen. Eine tolle Sache für Familien mit kranken Kindern. Familie Rechner 25 PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE Foto: Familie Bauer Leslie hat ein „HLHS“. Schwester Jamie kannte sie acht Wochen lang nur von Bildern und Videos FOR: Zurückfinden in den „normalen“ Alltag Unser zweites Wunschkind war unterwegs, die Schwangerschaft verlief wie im Bilderbuch und alle Vorsorgeuntersuchungen sowie die Feindiagnostik ließen darauf schließen, dass unser Baby kern- 26 gesund sein wird. Am Freitag, 13.05.2011 wurde das Baby innerhalb von wenigen Stunden spontan geboren. Unsere Leslie war etwas blau, aber nach einigen Minuten schien alles in Ordnung. Die Hebamme ging mit ihr zur kinderärztlichen Untersuchung, aber die Schwester kam ohne meine Tochter und sagte: „Wir mussten sie auf die Neonatologie verlegen, da der Arzt einen Herzfehler festgestellt hat.“ Es riss mir den Boden unter den Füßen weg, ich wusste nicht wie mir geschah. Ein Arzt erklärte mir, was an dem kleinen Herzchen nicht in Ordnung ist. Diagnose: AortenIsthmusstenose, Undichtigkeit der beiden Herzklappen im linken Ventrikel. Das sei operativ reparabel. Kein Leben mehr, nur noch Funktionieren Wir durften kurz zu ihr, dann wurde Leslie ins Herzzentrum gebracht und dort wurde am gleichen Abend bei einer Herzkatheteruntersuchung die Stenose mit einem Ballon aufgedehnt in der Hoffnung, dass ihr kleines Herz sich „selbst heilt". Vier lange Wochen auf der Intensivstation (ITS), in denen wir so unglücklich und unsere Gedanken nur bei Leslie waren, musste ich alle 3-4 Stunden meine Milch abpumpen. Schließlich wollte ich meine Tochter stillen, wenn sie endlich gesund ist. Außerdem gab es ja auch noch die dreijährige Schwester Jamie, die nicht auf die ITS durfte, um ihre kleine Schwester zu besuchen. Ihre Omas haben sich viel um sie gekümmert, damit wir immer bei unserem Herzchen sein konnten. Es war kein Leben mehr, nur noch ein Funktionieren. Leslies Zustand war alles andere als stabil. Sie schaffte es nicht mehr, alleine zu atmen und musste künstlich beatmet werden. Dann, als klar war dass Dann, als klar war dass ihr Herz nicht ihr Herz nicht allein allein heilt, heilt, folgte eine weitere folgte eine Herzkatheteruntersuweitere Herzchung mit der Diagnose: katheteruntersuchung mit „Hypoplastisches Linksder Diagnose: herzsyndrom“ „Hypoplastisches Linksherzsyndrom“ (HLHS). Der Oberarzt sagte: „Uns läuft die Zeit davon, wir müssen morgen operieren“. Ich war wie erstarrt, andererseits aber auch froh darüber, dass es nach so vielen Wochen endlich vorwärts geht. Erste OP - Sorgen dass Leslie nicht überlebt Unserem Kind standen innerhalb der ersten drei Lebensjahre drei große OP's am offenen Herzen, mit Herz-Lungen- 27 PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE Endlich nach Hause Nach zwei Wochen zog sich Leslie selbst die Magensonde und bewies allen, dass sie diese nicht mehr benötigt. Meine Brust reichte mittlerweile völlig aus. Nach 12 langen Wochen im Herzzentrum ging es endlich nach Hause und ein normales Leben begann. Wir haben jeden Tag in 28 vollen Zügen genossen. Dass wir oft zum Kinderkardiologen und unserer Tochter mehrmals täglich Medikamente verabreichen mussten, war für uns schon normal. Nachdem die Herzkatheteruntersuchung am 08.12.2011 reibungslos verlief kam der nächste Schritt schneller als geplant. Nach der zweiten OP – viele Geräte und Schläuche Der Kinderchirurg gab mir bei der Aufklärung ein so positives Gefühl, dass ich eigentlich nur optimistisch sein konnte. „An Weihnachten sind sie zu Hause, das verspreche ich Ihnen.“ Was? Nur zwei Wochen, dachten wir... Wieder vergingen drei lange Stunden, bis der ersehnte Anruf kam, dass alles gut verlaufen ist und wir zu Leslie können. Sie sah zufrieden aus, trotz der vielen Geräte und Schläuche. Noch am selben Tag wurde sie extubiert und abends durfte sie sogar schon Milch trinken. Unser Herzchen erholte sich so rasant, wir konnten es kaum glauben. Zwei Tage ITS, zwei Tage Wachstation, keine Komplikationen, keine Rückschläge. Am 22.12.2011 wurden wir entlassen. Eine große Last fiel von uns und endlich konnten wir mal verschnaufen, schließlich war die 3. OP in weiter Ferne. all das hat uns geholfen, wieder in den „normalen“ Alltag zurück zu finden. Leslie entwickelte sich völlig altersgemäß, sie war ein lebensfrohes, glückliches Baby. Sie lernte Krabbeln, Sprechen, Laufen... wie jedes andere Kind auch. Es vergingen zwei wundervolle Jahre. Dritte OP und plötzlich waren sie wieder da: Viele Sorgen und Ängste Dann stand im März 2014 OP Nummer 3 vor der Tür. Auch diesen Eingriff hat unser kleiner Schatz mit Bravour gemeistert. Diesmal ist Papa mit im Herzzentrum geblieben, damit ich mal Zeit mit Jamie hatte - und sie mit mir. Die OP wurde für 15.04.2014 geplant und wir wurden informiert, dass wir nach dieser Operation mit einem Aufenthalt von 4 bis 6 Wochen rechnen müssen. Plötzlich waren sie FOR zum Auftanken Nun hatten wir auch die nötigen Nerven, um eine Familienorientierte Reha (FOR) zu beantragen. Im März 2012 fuhren wir also zu viert für vier Wochen in die Reha und hatten dort eine wunderschöne Zeit. Psychologische Gespräche, Physiotherapie für Leslie, Reittherapie für Jamie, viele tolle Freizeitangebote, Austausch mit anderen Eltern und Kindern und vor allem einfach eine unbeschwerte Zeit als Familie... Foto: Familie Bauer Maschine und Beatmung bevor. Wir machten uns viele Sorgen dass sie die erste OP nicht überlebt. Mit großer Angst und Ungewissheit, aber auch einer Menge Optimismus starteten wir in den OP-Tag. Als gegen 13 Uhr noch immer kein Anruf kam, riefen wir selbst an. Der Chirurg teilte uns mit, dass alles nach Plan verlief. Endlich konnten wir zu ihr. Leslie wurde für einige Tage beatmet, aber irgendwann schaffte sie es endlich aus eigener Kraft. Es ging aufwärts! Sie erholte sich sehr langsam, aber kontinuierlich von der OP. Nach und nach wurde sie von Zugängen und Schläuchen befreit. Nach weiteren zwei Wochen ITS kam Leslie, inzwischen acht Wochen alt, auf die Wachstation, wo wir endlich kuscheln, Windeln wechseln, sie waschen durften. Sie lachte so oft und sie zeigte uns, wie gut es ihr nun ging. Zum ersten Mal durfte ich mein Baby stillen, Mit groSSer Angst und es war einer Ungewissheit, aber auch der schönsten einer Menge Optimismus Momente! Nun starteten wir in den durfte auch OP-Tag Jamie, die ihre kleine Schwester nur von Bildern und Videos kannte, sie endlich mal besuchen und betrachten. Sie war so stolz, einfach unvergessliche zehn Minuten voller Glück und Freude! PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE Leslie mit 2 Jahren nach der 3. OP wieder da: Viele Sorgen und Ängste, aber auch die Gewissheit, dass alles gut gehen wird. Leslie war nun fast drei Jahre alt und irgendwie mussten wir ihr erklären, was auf sie zukommt. Also sagten wir ihr, dass sie in ein Haus muss, wo viele liebe Ärzte und Schwestern sind, die ihr kleines Herz reparieren wollen, weil es nicht so gut funktioniert. Am OP-Tag durfte ich meine Tochter noch bis zum OP tragen. Ich Leslie war nun fast drei hatte einen Jahre alt und irgendwie dicken Kloß mussten wir ihr erkläim Hals, aber ren, was auf sie zukommt ich musste stark sein. Ich wollte Leslie nicht beunruhigen. Vor dem OP-Saal angekommen, musste ich mein Kind dem Chirurgen überlassen. Dies tat ich mit einem guten, aber auch sorgenvollen Gefühl. Als ich mich umdrehte, liefen mir sofort die Tränen über die Wangen. Nach drei Stunden kam der erleichternde Anruf, dass alles sehr gut verlaufen ist. Leslie sah gut aus, der Anblick war ok, wir kannten das ja schon von den vorhergehenden OP's. Ziemlich schnell atmete Leslie wieder selbstständig und wachte auf. Es war ein unbeschreiblicher Moment, sie wieder reden zu hören. Sie erholte sich so gut, dass wir am 07.05.2014 nach Hause gehen konnten, um am 13.05.2014 sorgenfrei und voller Glück ihren 3. Geburtstag zu feiern. FOR - eine Zeit, die man als Familie braucht Nach dieser Operation fuhren wir zur familienorientierten Reha (FOR) in eine andere Nachsorgeklinik. Dort konnten wir uns wieder mit anderen Familien 29 PROJEKTE / ERFAHRUNGSBERICHTE austauschen, mit ihnen eine tolle Zeit verbringen, in den Alltag zurückkehren und Physiotherapie, psychologische Beratung, verschiedene Sportprogramme für Eltern und Kinder, Reittherapie, Kunsttherapie, Entspannung, Seminare für die Eltern in Anspruch nehmen. Es sind vier Wochen voller Unbeschwertheit und eine Zeit, die man als Familie braucht, vor allem auch für die Geschwister. Unsere Leslie entwickelt sich weiterhin prächtig und zeigt uns immer wieder, wie schön das Leben ist, auch mit einem Herzfehler. Ein Arzt sagte einmal zu uns: „Sie haben ein ganz besonderes Kind. Und besondere Kinder haben ganz besondere Eltern.“ Egal wie schwer die Zeiten auch sind, diesen Satz sollte man sich immer vor Augen halten. Kinder sind stark und sie lehren uns immer und immer wieder, dass es sich lohnt zu kämpfen! Fam. Nancy Bauer Anmerkung der Redaktion: Mit unserem interaktiven Kinderbuch/Tagebuch „Annas Herz-OP“ können Sie Ihrem Kind anschaulich erklären, was bei einer OP am offenen Herzen passiert. Auf www.herzklick.de finden Sie weitere kindgerechte Animationen und Informationen. Auszüge aus Rückmeldungen anderer FOR-Familien: „Gut erholt und Freundschaften geschlossen: Wir waren vom 28.07.2014 bis 25.08.2014 bei Euch. Es war eine schöne und hilfreiche Zeit. Unser kleiner Engel Paul konnte sich gut von seiner Herzoperation erholen und wir als Eltern die Lasten aus dieser Zeit verarbeiten und wieder mehr zueinander finden. Wir haben einige Kontakte und Freundschaften geschlossen. Wir wünschen Euch alles Gute und viel Kraft für die kommenden Schicksale.“ 30 „Tolle Betreuung in 4 Wochen: Leni wurde Anfang Mai am Herzen operiert. Leider war der Verlauf danach sehr, sehr schwierig. Nach zwei Reanimationen, drei Wochen offenem Thorax, Implantation der ECMO, über vierwöchiges Koma und insgesamt 8 OPs in fast 10 Wochen waren wir überglücklich, als fünfköpfige Familie hier wieder zueinander zu finden. Als wir hier ankamen, konnte Leni nicht mehr laufen (keine Muskulatur mehr) und war überängstlich. Jetzt, nach der Reha, läuft sie wieder alleine und hat die große Angst vor Ärzten, Schwestern und fremden Leuten verloren.“ „Vier Wochen, die sich sehr gelohnt haben: Der Kampf mit der Deutschen Rentenversicherung (DRV), ob auch ich als Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH) hierher kommen darf, hat sich sehr gelohnt! Wir haben uns sehr erholt, wurden körperlich wieder auf Vordermann gebracht und konnten eine intensive Zeit zu zweit hier verbringen. Morgen müssen wir abfahren. Um es mit Mathis Worten (4,5 Jahre) auszudrücken: "Ich fühle eine große Traurigkeit in meinem Bauch!“ Viele liebe Grüße Anneke mit Mathis.“ „Wir haben neue Kraft geschöpft: Vor allem Angelo hat sich sehr gut entwickelt. Er hat an Gewicht zugenommen und die Angst verloren! Vor allem die Ärzte und Schwestern und die gute Luft hier haben uns sehr gut getan. Ich selber konnte hier mehr über die Krankheit meines Sohnes lernen und mitnehmen. Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und dass ich meine INS-Schulung durchführen konnte (um den Blutgerinnungswert selbst zu messen). Jede Reise muss ein Ende haben. Für uns war es hier die Beste! Wir danken allen! Angelo, Sara, Valentino und Nino.“ MEDIZIN / FORSCHUNG DGPK Leitlinienkommission – Mitarbeit des BVHK Wozu dienen Leitlinien in der Kinderkardiologie? Mit Hilfe von Leitlinien sollen die verschiedenen angeborenen Herzfehler (AHF) früh und korrekt erkannt sowie nach einem festgelegten Plan optimal behandelt werden. Es sind orientierende Anweisungen, die den gültigen Stand des medizinischen Wissens zum Zeitpunkt ihrer Abfassung wiedergeben. Sie sollen Ärzte und Patienten / Eltern bei Entscheidungen über eine angemessene Behandlung unterstützen, entbinden die Ärzte aber nicht von ihrer Verantwortung für den jeweiligen Einzelfall. Wer erarbeitet die Leitlinien? Die Leitlinienkommission wird von der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) gewählt und eingesetzt. Es handelt sich um insgesamt 17 Vertreter der Kinderkardiologie, überwiegend aus universitären Zentren, ferner aus der Kinderherzchirurgie, kinderkardiologischen Praxen und bei Bedarf aus angrenzenden Fachgebieten. Zusätzlich lassen Elternvertreter die psychosozialen Bedürfnisse auf Patientenseite einfließen. Für den BVHK nahmen bzw. nehmen folgende Personen teil: – 2003 bis 2011 Leitlinie für Erwachsene mit AHF: Hermine Nock (http://leitlinien.dgk.org/stichwort/ emah/) – 2009 bis 2011 Nationale Versorgungsleitlinie Chronische Herzinsuffizienz BVHK: Sören Riedel (http://www.bvhk. de/fileadmin/redaktion/DownloadsInfo/nationale-versorgungsleitliniechronische-herzinsuffizienz-pl.pdf ) Übrige Leitlinien (http://www.kinderkardiologie.org/dgpkLeitlinien.shtml): – Bis 2004 Christel Helms und Hermine Nock – 2004 bis 2012 Drs. S.H. van der Mei und Frau Annett Pöpplein (ehem. Vorstand BVHK) – Ab 2012 Dipl.-Psych. Prof. Dr. Elisabeth Sticker, ab 2013 im Wechsel mit Dr. Raphael Dorka aus Landau Der Vorsitzende der Leitlinienkommission ist zurzeit Prof. J. Weil (München), moderiert wird das Verfahren durch Prof. A.A. Schmalz (Geschäftsführer der DGPK). Wie werden die Leitlinien erarbeitet? Die Leitlinien werden nach einem standardisierten Verfahren der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) erarbeitet: 31 MEDIZIN / FORSCHUNG MEDIZIN / FORSCHUNG Kinderpsychologie widmet sich 1. E ine Expertengruppe bereitet ein Thema wissenschaftlich auf (einschließlich Literaturrecherche und aktuellen Standards) und fasst die Fakten zu einem Entwurf zusammen. 2. Z ur Vorbereitung auf die Sitzung, die meist in Frankfurt stattfindet, wird der Entwurf an die Mitglieder der Kommission verschickt. 3. I n der Sitzung werden Änderungsvorschläge Punkt für Punkt diskutiert und abgestimmt (Prof. Schmaltz notiert die jeweiligen Abstimmungsergebnisse) und ggf. Überarbeitungsaufträge an die Autoren vergeben (z.B. Text in Tabellenform bringen). 4. I n einer weiteren Sitzung wird die überarbeitete Version durch alle Beteiligten endgültig abgestimmt („konsentiert“). Nachdem inzwischen fast 40 Leitlinien in deutscher Sprache über die verschiedenen AHF fertiggestellt sind, stehen in den sieben für 2015 geplanten Sitzungen entsprechende englische Kurzversionen auf dem Programm. 32 Leitliniensitzung in Frankfurt am 23.1.2015, von links nach rechts: Prof. Dr. Alfred Hager (München); PD Dr. Harald Bertram (Hannover); Prof. Angelika Lindinger (Bad Homburg); Prof. Jochen Weil (München), Dr. Liane Kändler (Wittenberg), PD Dr. Oliver Dewald (Bonn), Prof. Dr. Elisabeth Sticker (Köln), PD Dr. Nikolaus Haas (Bad Oeynhausen), Dr. Marc Schlez (Neustadt), Prof. Dr. Achim Schmaltz (Essen) Wie sind meine Impressionen als Elternvertreterin? Ich wurde als Elternvertreterin sehr gut und „auf Augenhöhe“ aufgenommen. Die Kommissionsmitglieder sind sehr engagiert – manchmal wird über Fachtermini oder einzelne Inhalte hart diskutiert. Trotz der intensiven Arbeit ist die Stimmung sehr gut und die Diskussion wird auch mal in lockerem Ton geführt, denn Lachen ist trotz des standardisierten Verfahrens zum Glück erlaubt. Prof. Elisabeth Sticker In Amsterdam fand vom 25.-26.09.2014 eine bemerkenswerte Veranstaltung statt. Bei der europäischen pädiatrischpsychologischen Konferenz kamen Menschen zusammen, die an psychologischen Aspekten der Arbeit mit kranken Kindern und Jugendlichen interessiert sind, ob in der Klinik, in Praxen niedergelassener Ärzte oder in Kinderhospizen und anderen Pflegekontexten. Ich habe mich über die große Beteiligung gewundert und gefreut: Zum 01.09.2014 waren laut Liste im Tagungsband 219 teilnehmende Personen registriert. Das sehr interessante Programm umfasste zum Beispiel Themen wie posttraumatischen Stress, Schmerzen, Angst der Kinder vor Operationen, Verbesserung der Mitarbeit der behandelten Personen (compliance, adherence) und die damit verbundenen Konflikte zwischen Eltern und betroffenen Heranwachsenden. Ergebnisse Längsschnittstudie Neben Hauptvorträgen gab es auch Posterpräsentationen - ich zeigte ein Poster über Probleme der Berufslaufbahn bei angeborenem Herzfehler (AHF) - sowie Parallelangebote, darunter auch eine Sitzung, die sich speziell mit AHF beschäftigte. Foto: Prof. Sticker Foto: Prof. S. Dittrich Ängsten Das Poster zu Problemen zur Berufslaufbahn für Menschen mit angeborenen Herzfehlern fand viel Interesse Hier berichtete Prof. Elisabeth Utens von der Universitätsklinik Rotterdam über die Ergebnisse einer Längsschnittstudie, die im Jahre 1990 mit 266 Kindern begonnen hat. Elf Jahre später konnten 191 (72%) davon erneut untersucht werden und 2011 fand die vorerst letzte Erhebung mit 152 (57%) inzwischen Jugendlichen oder Erwachsenen statt. Während es zu den 33 MEDIZIN / FORSCHUNG ersten beiden Zeitpunkten zahlreiche auffällige Ergebnisse gab, z.B. psycho-soziale Probleme, fielen die Befunde beim dritten Durchgang deutlich positiver aus. Elisbeth Utens spricht von einer Normalisierung in Form eines Aufholens von Verzögerungen. Berücksichtigt werden muss allerdings, dass die Beschreibungsdaten – neben den Betroffenen selbst – nun allerdings nicht mehr von den Eltern, sondern von den Partnern kommen. Es scheidet aus, dass die übriggebliebene Stichprobe medizinisch weniger stark beeinträchtigt ist und dies eine Erklärung für die positiven Ergebnisse sein könnte. Denn sie unterscheidet sich in wichtigen Hintergrundmerkmalen nicht von den ausgefallen Probandinnen und Probanden. Aus der Abschlussdebatte „It‘s all about money” mit Lindsay Aikman und Nicole Parish aus London ist mir noch eine wichtige Aussage in Erinnerung geblieben: Für jedes in der psychologisch orientierten Nachsorge eingesetzte Pfund werden 4 Pfund Folgekosten gespart: weniger Medikamente, weniger Klinikeinweisungen, kürzere Klinikaufenthalte. Auch in diesem Sinne sollte daher gelten „Money talks!“. Es wäre schön, wenn diese Erkenntnis bei den Entscheidungsträgern ankäme und umgesetzt würde. Eins ist sicher, bei der dritten internationalen Konferenz bin ich wieder dabei – vielleicht haben Sie Lust mitzukommen? Prof. Elisabeth Sticker, BVHK-Beirat und Elterninitiative Köln 34 MEDIZIN / FORSCHUNG HLHS - Optimierungsbedarf bei Betreuung Hypoplastisches Linksherzsyndrom Ergebnisse einer Befragung Kinder mit HLHS haben erst seit wenigen Jahren reelle Überlebenschancen, so dass es bisher kaum Befunde zur längerfristigen Entwicklung dieser Kinder gibt. Dass die Befragung über einen derart langen Zeitraum (Dezember 2001 bis März 2011) erfolgte, gibt Aufschluss darüber, welche Entwicklungsaussichten Ihr Kind hat, welche Probleme möglicherweise auf Sie zukommen und was mit dem Alter vielleicht leichter wird. Gerade das möchten betroffene Eltern wissen. Aus diesem Grund hat der Arbeitskreis „Hypoplastisches Linksherzsyndrom“ der Herz-Kinder-Hilfe Hamburg unter Ulrike Peter Familien mit HLHS-Kindern um die Beantwortung eines umfangreichen Fragebogens gebeten. Eckdaten Insgesamt haben 105 Personen an der ersten Befragung teilgenommen. Eine Nachbefragung der in den ersten fünf Jahren zusammengekommenen Teilstichprobe erfolgte 2006 (N=28, auf die Ergebnisse wird hier nicht eingegangen). Gut zwei Drittel der Kinder waren bis drei Jahre alt (Durchschnitt: 3 Jahre, Variationsbreite: 0 bis 18 Jahre). Die Stichprobe bestand zu 69 Prozent aus Jungen. Eine Geschlechts- Auf www.herzklick.de erklären wir mit Animationen das Hypoplastische Linksherzsyndrom (vor und nach den drei Norwood-OP-Schritten). verteilung von zwei zu eins zu Ungunsten der Jungen findet sich auch in der übrigen Literatur. Der Fragebogen von 23 Seiten betraf sechs Bereiche: 1) Allgemeine Daten, 2) Anamnese, 3) Operationen, 4) Soziale Betreuung, 5) Alltag, 6) Allgemeines. Die Auswertung erfolgte im Rahmen einer Bachelorarbeit, durchgeführt im Rahmen des Studiengangs Gesundheitsökonomie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln (Kournakova, 2013). Ausgewählte Ergebnisse 1. Fünfzehn der 102 Kinder waren verstorben, darunter zehn in den ersten drei Lebensmonaten. Natürlich ist das für die betroffenen Familien sehr traurig, aber es ist auch zu berücksichtigen, dass Kinder mit HLHS vor nicht allzu langer Zeit kaum Überlebenschancen hatten und bei den Befragten 86 Prozent der Kinder überlebt haben. 2. Bei einem Viertel gab es Herzfehler in der Familie, jedoch eher bei entfernteren Verwandten. 3. 70 Prozent der betroffenen Kinder hatten Geschwister; diese waren zu ca. zwei Drittel herzgesund. 4. Der Herzfehler wurde in den meisten Fällen (60 %) nicht vor der Geburt erkannt. Der Anteil der Kinder, die ohne Anbindung an ein Herzzentrum geboren wurde lag mit knapp drei Viertel (73 %) noch etwas höher; d.h. auch ein Teil der pränatal diagnostizierten Kinder konnte unmittelbar nach der Geburt nicht optimal versorgt werden, was sehr zu denken gibt und inzwischen vermutlich nicht mehr so häufig vorkommt. 5. Die zweite Norwood-Operation wurde wesentlich besser überstanden als die erste. Die dritte Norwood-Operation verlief bei den meisten Kindern komplikationslos. 6. Knapp die Hälfte (49 %) der Betroffenen hatte im Verlauf Kontakt zu einer Selbsthilfe-Organisation oder einem Elternverein aufgenommen. Das erscheint recht wenig und ließe sich durch eine stärkere Öffentlichkeitspräsenz sicher noch zum Wohle der betroffenen Familien steigern. Insgesamt war vielen Eltern ein Austausch von Informationen und Erfahrungen sehr wichtig und die meisten haben sich sehr positiv über eine solche Befragung geäußert. Vera El Machhour (geb. Kournakova) und Prof. Elisabeth Sticker 35 MEDIZIN / FORSCHUNG MEDIZIN / FORSCHUNG Zwölf Jahre Forschung zu angeborenen Herzfehlern Eine leistungsfähige Forschungs-Infrastruktur Das Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e. V. (KNAHF) blickt auf zwölf Jahre Forschung zurück. Im Rahmen seines Kernprojekts, des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler e. V (NRAHF), hat es neben einer umfassenden Daten- und Foto: Kompetenznetz AHF PD Dr. T. Pickardt bei der Überprüfung des Gewebetanks für die BiomaterialGewebesammlung Probensammlung ein einzigartiges Datenbanksystem etabliert, das die Forschung im interdisziplinären und deutschlandweiten Netzwerk ermöglicht. Forschung für eine bessere Versorgung Die Studien im KNAHF lieferten wichtige Impulse für die medizinische Versorgung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern (AHF). So wurden u. a. Standardwerte bezüglich Herzgröße und -masse sowie zur objektiven Belastbarkeit entwickelt. Mit diesen kann der aktuelle Zustand von Patienten mit AHF präzise beurteilt und Art und Zeitpunkt der jeweiligen Behandlung optimal geplant werden. Zudem wurden methodische Standards zu unterschiedlichen Diagnose-Verfahren wie Bildgebung (MRT, Echokardiographie) und Belastbarkeitsuntersuchungen (Spiroergometrie) entwickelt. Datenanalysen und Bestandsaufnahmen Die Auswertung der gesammelten Daten liefert wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der aktuellen Situation im Bereich der AHF. So ergaben verschiedene Analysen, dass die Zahl der mit Herzfehler Geborenen stabil ist, während die der erwachsenen Patienten tendenziell zuzunehmen scheint. AHF werden, wie sich weiterhin zeigte, nach wie vor oft erst spät erkannt. Dies ist besonders mit Blick auf die aktuelle Pulsoxymetrie-Debatte relevant. Anmerkung der Redaktion: Der BVHK hat beim gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ein bundesweites Pulsoximetriescreening beantragt. Das Verfahren läuft. Ausgewählte Patientengruppen wurden in Querschnittsanalysen, wie jüngst zum Lungenhochdruck, näher untersucht. Dank dem etablierten komplexen Datenbanksystem können die untersuchten Gruppen über die kommenden Jahre weiter beobachtet werden. So lassen sich wichtige Kenntnisse zum Krankheitsverlauf gewinnen. Verbesserte Versorgung für erwachsene Patienten Die EMAH-Task Force, die sich der besonderen Problematik erwachsener Patienten mit AHF (EMAH) widmet, trug wesentlich zur Einführung zertifizierter EMAH-Zentren und -Praxen bei und entwickelte die Kriterien für die EMAH-Zusatzqualifikation 36 für AHF betreuende Fachärzte. Darüber hinaus legte sie eine Leitlinie zur Behandlung von EMAH vor (s. auch Seite 31). Den Herausforderungen des Übergangs vom Jugend- ins Erwachsenenalter (Transition) begegnet die Task Force seit 2013 mit der deutschlandweiten EMAH-Kampagne. Ihr Ziel ist es, erwachsene und jugendliche Patienten für dieses Thema zu sensibilisieren und zu motivieren, weiterhin regelmäßig spezialisierte Kontrolluntersuchungen ihres Herzens wahrzunehmen. Forschung im Kompetenznetz – wie geht es weiter? Seit 2015 beginnt für das KNAHF ein neuer Abschnitt: nach dem Ende der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird es anteilig durch das Deutsche Zentrum für Herz-KreislaufForschung finanziert. Das Netz ist so erstmals maßgeblich auf die Einwerbung von Drittmitteln und Spendengeldern angewiesen. Hierfür setzt es weiterhin auf relevante Forschung. Neben der viel versprechenden genetischen Forschung liegt der Fokus auf für die Betroffenen akuten Fragestellungen. In einer Umfrage ermittelte das KNAHF deshalb jüngst den Forschungsbedarf aus der Sicht von Patienten und betreuenden Fachärzten. Damit wahrt es seine enge Verbindung zu den Betroffenen. Die Ergebnisse der Forschungsumfrage werden derzeit analysiert und sollen Eingang in die künftige Forschung des Netzes finden. Eva Niggemeyer Weiterführende Informationen zu den Studien und Auswertungen des KN/NRAHF: www.herzregister.de www.kompetenznetz-ahf.de 37 MEDIZIN / FORSCHUNG MEDIZIN / FORSCHUNG Patienten fallen in Versorgungsloch! Utens aus Rotterdam und Prof. Hedwig Hövels-Gürich aus Aachen hin. Prof. Utens: „Fehlende Diagnostik und Frühförderung beeinträchtigt nicht nur das Herz. Sie behindert auch die kognitive, sportliche und soziale Entwicklung. Entwicklungsdefizite entstehen, die die schulische und später die berufliche Laufbahn und das ganze Leben überschatten. Statt diese Defizite durch Frühförderung zu kompensieren und damit den Kindern zu helfen, möglichst normal aufzuwachsen und ihren Platz in der Erwachsenenwelt zu finden, werden sie und ihre Familien vielfach sich selbst überlassen. Damit ist ihr Platz im sozialen Abseits vorprogrammiert. Ein Verlust für die gesamte Gesellschaft.“ Mehr Frühförderung für Kinder mit angeborenen Herzfehlern und eine bessere medizinische Versorgung durch EMAHzertifizierte Fachärzte, damit könne man den Menschen mit angeborenen Herzfehlern helfen, ihr Leben zu meistern. Finanzierungslücke Bei unserer Beiratstagung in Frankfurt üben Herzspezialisten und Elternvertreter harte Kritik an der lückenhaften Betreuung Erwachsener mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) Die medizinische Versorgung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern in Kliniken und Praxen ist gut geregelt - allerdings nur auf dem Papier. „In der Wirklichkeit finden diese Patienten oft weder Ärzte noch Kliniken, die sich mit der sehr anspruchsvollen Betreuung gut genug 38 Prof. E. Utens und Prof. H. Hövels-Gürich unterstreichen die enorme Bedeutung einer rechtzeitigen Diagnostik und Frühförderung auskennen“, so Prof. Helmut Baumgartner vom EMAH-Zentrum Münster auf der diesjährigen BVHK-Beiratssitzung. Fatale Langzeitfolgen Auch die mangelhafte Versorgung in der frühen Kindheit hat oft fatale Langzeitfolgen, darauf wiesen Prof. Elisabeth Um mehr Kardiologen für die EMAHBetreuung zu gewinnen, bedarf es auch einer gesicherten Finanzierung und der besseren Einbindung von Kinderkardiologen in die Versorgung. Darauf wies Dr. Jens Bahlmann, niedergelassener Kinderkardiologe aus Braunschweig hin: „Erwachsenenkardiologen bekommen alle Leistungen von 0-99 Jahren vergütet, ob sie nun zertifiziert sind oder nicht. Kinderkardiologen dürfen i.d.R. nur Patienten bis zu 18 Jahre abrechnen, unabhängig davon, ob sie ein EMAH-Zertifikat haben. Das ist ein Missstand, der so schnell wie möglich behoben werden muss.“ EMAH-Patienten sind für Kardiologen, die es normalerweise mit altersbedingten Herzerkrankungen zu tun haben, eine relativ unbekannte Patientengruppe. Diese Versorgung sollte in EMAH-zertifizierten Praxen und Kliniken stattfinden. Neurologische, motorische oder kognitive Defizite können bei rechtzeitiger Diagnose durch Frühförderung weitgehend kompensiert werden. Leider fallen diese herzfehlerbedingten Entwicklungsverzögerungen erst sehr spät, oft erst bei der Schuleingangsuntersuchung auf. Dann ist wertvolle Zeit ungenutzt verstrichen, die bei rechtzeitiger Überweisung in ein SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) oder kompetenter Diagnostik hätte aufgefangen werden können. Daher fordern wir, ähnlich wie bei frühgeborenen Kindern, neben einem standardisierten Entlassmanagement eine Überleitung in eine strukturierte Nachsorge (s. auch Seite 33-34). Mitglieder im wissenschaftlichen Beirat des BVHK – Prof. Hashim Abdul-Khaliq, Klinik für Kinderkardiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg – Prof. B. Asfour Kinderherzchirurgie, Asklepios Klinik St. Augustin, stellv. Vorsitzender BVHK-Beirat – Dr. U. Bauer, Kompetenznetz / Nationales Register angeborene Herzfehler (AHF) Berlin – Prof. H. Baumgartner, Kardiologisches EMAH-Zentrum Universitätsklinik Münster – Prof. F. Berger, Deutsches Herzzentrum (DHZ) / Charité Berlin – Prof. G. Breithardt, ehem. Kardiologie Universität Münster, Deutsche Gesellschaft Kardiologie (DGK) – Prof R. Cesnjevar, Kinderherzchirurgische Abteilung, Universität Erlangen 39 MEDIZIN / FORSCHUNG – Prof. I. Dähnert, Herzzentrum Leipzig – Prof. P. Ewert, DHZ München – Prof. U. Gembruch, Geburtshilfe und Frauenheilkunde Universität Bonn – Prof. R. Grabitz, Pädiatrische Kardiologie Universitätsklinik Halle – Dr. St. Heiland, Niedergelassener Kinderkardiologe (NKK), Friedrichshafen –R udolf Henke, MdB, Gesundheitsausschuss Deutscher Bundestag 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, Aachen –P rof. M. Hofbeck, Kinderkardiologie Universität Tübingen – Prof. Dr. Dr. H. Kaemmerer, DHZ München –D r. H. Kahl, NKK Düsseldorf –P rof. D. Kececioglu, Kinderkardiologie, Herzzentrum Bad Oeynhausen –D r. D. Koch, NKK, Köln, (Vors. Arbeitsgemeinschaft NKK=ANKK) – PD Dr. R. Kozlik-Feldmann, Kinderkardiologie Universität Hamburg-Eppendorf – Prof. H. H. Kramer, Kinderkardiologie Universität Kiel –P etra Kötter, Pflege Kinderkardiologie, Universität Düsseldorf – PD O. Krogmann, Kinderkardiologie Herzzentrum Duisburg –P rof. R. Lange, Herz-, ThoraxGefäßchirurgie DHZ München –M dB K. Maag, Gesundheitsausschuss, Deutscher Bundestag Berlin –P rof. E. Mühler, Kinderkardiologie RWTH Aachen –P rof. R. Oberhoffer, Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, Fakultät Sport und Gesundheitswissenschaft TU München –P rof. J. Scheewe, Herz-, ThoraxGefäßchirurgie Universität Kiel – Dr. S. Schickendantz, ehem. Kinderkardiologie Universität Köln –D r. E. Schindler, Anästhesie, Asklepios Klinik St. Augustin 40 SEITE FÜR KINDER – Dr. K.-R. Schirmer, NKK, Hamburg –D r. Marc Schlez, NKK, Neustadt – Prof. A. Schmaltz, ehem. Kinderkardiologie Universität Essen, Geschäftsführer DGPK, Vorsitzender BVHK-Beirat –P rof. D. Schranz, Kinderkardiologie Universität Gießen –P rof. G. Steinhoff, Klinik für Herzchirurgie, Universität Rostock –P rof. E. Sticker, Entwicklungspsychologin, Köln – Prof. B. Stiller, Universitäts, Päd. Kardiologie Freiburg, Präsidentin DGPK –D r. F. Uhlemann, Olgahospital Klinikum Stuttgart – Dr. J. Weber, Fulda – Prof. M. Weyand, Herz-, ThoraxGefäßchirurgie Universität Erlangen Nachruf Prof. Apitz Prof. Dr. Jürgen Apitz ist am 06.09.2014 im Alter von 82 Jahren verstorben. Er war langjähriger Leiter der Kinderkardiologie in Tübingen und hat sich neben der Versorgung seiner kleinen Patienten für eine angemessene Einstufung zur Schwerbehinderung und für die Familienorientierte Reha (FOR) eingesetzt. Als unser Beiratsmitglied unterstützte er vor allem den BVHKArbeitskreis (AK) Sozialrecht, der später zur psycho-sozialen Arbeitsgruppe (PS AG) in der Deutschen Gesellschaft Pädiatrische Kardiologie (DGPK) wurde. Mit einer Schweigeminute ehrte die Mitgliederversammlung des BVHK am 28.09.2014 seine Person und sein Wirken. Stark im Netz! Das Leben mit einem Herzfehler ist manchmal schwierig. Schon weil du nicht an allen Aktivitäten von Gleichaltrigen teilnehmen kannst. Im Internet, beim Chatten, Posten, Surfen und Twittern geht alles - ohne Einschränkungen. Gerade für Kinder und Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern (AHF) sind die Möglichkeiten schier grenzenlos: Erfahrungsaustausch über deine Krankheit; Kontakte pflegen unabhängig von der Entfernung; gesundheitliche und andere nützliche Informationen - aber auch vieles andere, was dich eben so bewegt. Sicher hast du jedoch auch schon erlebt, dass unüberlegt oder ungewollt „gepostete“, sehr persönliche Informationen oder Fotos so an falsche Empfänger geraten sind. Daraus wird schnell Internet-Mobbing (Cyberbullying). Das fühlt sich echt furchtbar an und man ist den Gefahren und Diskriminierungen hilflos und ohnmächtig ausgeliefert. Deshalb solltest du sehr genau informiert sein, was du von dir preisgeben willst, welche Gefahren du kennen musst und dass du ein Recht auf „Nein-sagen“ hast. Unser Comic „Stark im Netz? Online direkt ins Herz : Wie Jonas in die Internetfalle gerät“ wurde mit Unterstützung einiger Jugendlicher mit AHF bei unserem Abenteuer-Wochenende „Medienkompetenz“ entwickelt. Auf den folgenden Seiten findest du eine kurze Leseprobe. Den vollständigen Comic kannst Du bestellen auf S. 60. Jonas, der einen AHF hat, erfährt im Comic schmerzlich, dass er nie wieder zurückholen kann, was einmal gepostet wurde: „Das Netz vergisst nichts!“ 41 SEITE FÜR KINDER SEITE FÜR KINDER KUR Z NAC H MITT ERN ACH T ABE NDS AM SEE Max, es ist schon spät, lass uns langsam gehen. Hey Kumpel, alles klar? Guckt mal, Piggy ist auch da. Ja, passt schon. Lass uns noch was trinken. Wahnsinns-Stimmung! Total viele Leute, sogar die aus der Oberstufe sind da! Sorry, ich muss gleich los. Ich bring’ Lisa nach Hause, magst du nicht auch mitkommen? Sina ist doch auch schon weg. Ja, und schau dir mal Jonas und Sina an. Schon süß die beiden, oder? Total! Sie scheint sich auch gar nix . aus seiner Piepsstimme zu machen immer Obwohl er schon 15 ist, spricht er ja die noch wie ein Kind. Deswegen nennen Doofen ihn ja auch Piggy. Sag mal Jonas, was hast du da eigentlich für eine Narbe? Die ist mir letztens beim Schwimmunterricht aufgefallen. Quatsch, ich bleib noch. Jetzt geht es doch erst richtig los! Ich habe einen Herzfehler und wurde als kleines Kind operiert, deshalb muss ich beim Sport auch immer langsam machen, genau wie Lisa, die hat auch einen Herzfehler. Und darum dissen die anderen Idioten dich? Wieso lässt du dir denn einfach gefallen, dass sie dich Piggy nennen? Lisa geht doch auch offen damit um und wird nicht so gemobbt. Kopf hoch, mach dir nichts draus. Ich gehe jetzt mal rüber zu meinen Freundinnen. Scheiße! Oh, wie schade, die ist echt süß. Das ist mir einfach unangenehm. Außerdem ist meine Stimme ja wirklich voll babymäßig. Seite 2 42 Seite 3 43 SEITE FÜR KINDER VERMISCHTES/SOZIALRECHT AM NÄC HST EN MOR GEN … und n’ Mordsschädel. Boah! - Hab ich jetzt Herzrasen...! BVHK-Sozialrechtshotline Die kommt gleich wieder mit der alten Leier: „Alkohol mit deinem Herzfehler, bla bla bla...“ Wo ist denn bloß mein Handy? Seite 4 44 Rechtsberatung für Mitglieder im BVHK Eine kompetente, auf Sozialrecht spezialisierte Rechtsanwältin bietet eine einmalige juristische Beratung zu Leistungen der medizinischen Reha, zum Grad der Schwerbehinderung/Merkzeichen, zu Rentenleistungen/Erwerbsminderung oder zu Leistungen der Krankenversicherung an. Das Angebot wird vom BVHK für unsere Mitglieder finanziert. Familien, die nicht auf ihre Rechtsschutzversicherung zurückgreifen können, können bei uns einen Berechtigungsschein anfordern. Ihre Daten sind uns wichtig! Michael Willner, Datenschutzbeauftragter: „Ihre persönlichen Daten, die uns z.B. bei der Anforderung von Broschüren oder der Anmeldung zu unseren Veranstaltungen weitergegeben werden, verwenden wir nur zur Durchführung unserer satzungsgemäßen Aufgaben - es sei denn, wir sind rechtlich zur Herausgabe verpflichtet. Als ehrenamtlicher Datenschutzbeauftragter wirke ich beim BVHK auf die Einhaltung des Datenschutzes (BDSG) hin. Meine wesentliche Aufgabe ist die Kontrolle und Überwachung der ordnungsgemäßen Anwendung des BDSG im BVHK. Auch berate ich den Vorstand und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des BVHK zu diesem Thema“. E-Mail: [email protected]. Foto: M. Willner Verdammt, was ist das denn, wie sehen denn meine Klamotten aus? Wie soll ich das bloß Mama erklären? ■ Benötigen Sie Unterstützung bei der Beantragung sozialrechtlicher Leistungen? ■ Sie sind nicht einverstanden, dass die Pflegestufe Ihres Kindes oder der Grad der Behinderung (GdB) zurückgestuft wurde? Dann sind Sie bei uns richtig! Bei unserer Sozialrechtshotline bekommen Sie von unserer Mitarbeiterin Anke Niewiera (Tel. 0241-559 469 79) Argumentationshilfen zu Ihrem Antrag, Unterstützung bei einem Widerspruch und Hilfe, die neue Lebenssituation zu meistern. Weitere Informationen finden Sie in unserer Broschüre „Sozialrechtliche Hilfen“. 45 VERMISCHTES/SOZIALRECHT Mehr Zeit für pflegebedürftige Kinder und ihre Geschwister zu haben – das von der Bundesregierung vorgelegte Gesetz macht es möglich und verzahnt das Pflegezeitgesetz und das Familienpflegezeitgesetz enger miteinander. Eine Lohnersatzleistung in Höhe von 90 Prozent des Nettogehalts wird an Beschäftigte bezahlt, wenn diese eine zehntägige Berufsauszeit nehmen, um die Pflege eines nahen Angehörigen zu organisieren. Zudem besteht ein Rechtsanspruch auf eine bis zu 24-monatige Familienpflegezeit, während der Beschäftigte ihre Arbeitszeit auf bis zu 15 Wochenstunden reduzieren können, um einen pflegebedürftigen nahen Angehörigen zu betreuen. Weitere Infos unter www.bmfsfj.de oder www.bundestag.de Quelle: Auszüge aus FamilienBande 4/2014 Nachmittagsbetreuung in der Schule mit Integrationshelfer Der 2006 geborene Wolfgang* hat das Downsyndrom, einen Grad der Behinderung (GdB) von 80 und die Merkzeichen „G“ und „H“. Das Schulamt stellte für ihn einen sonderpädagogischen Förderbedarf mit vorrangigem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ fest. Er besucht als „Inklusionskind“ die allgemeine Grundschule am Ort. Der Sozialhilfeträger bewilligte für die Zeit des Unterrichtsbesuches für 17 Stunden pro Woche einen Integrationshelfer (I-Helfer). Diese Leistung ist als Hilfe zu einer angemessenen Schulbildung für die Eltern kostenfrei. Die Schule bietet nach dem Unterricht eine Offene Ganztagsschule (OGS) an, in der die Kinder betreut werden und eine Begleitung bei 46 den Hausaufgaben stattfindet. Wolfgangs Eltern beantragten die Übernahme dieser Kosten, da Wolfgang auch für die OGS einen I-Helfer braucht. Das Landessozialgericht (LSG) Nordrhein-Westfalen (NRW) war der Auffassung, dass die I-Hilfe für die OGS eine Hilfe zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft darstelle, an deren Kosten sich die Eltern gemäß ihrer Einkommens-/Vermögensverhältnisse beteiligen müssten. Die OGS gehöre nicht zum verpflichtenden Umfang des Schulbesuches, sondern sei vielmehr ein schulisches Angebot, das freiwillig wahrgenommen werden könne. Anmerkung: Die Nachmittagsbetreuung ist für berufstätige Mütter wichtig. Müttern behinderter Kinder steht nach dem Unterricht meist keine Betreuung (oder nur eine kostenintensive) zur Verfügung. Das erschwert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. *.Name verändert. Quelle: Das Band, bvkm, LSG NRW vom 25.01.2014- AZ L 20 SO 477/13 B ER Schadenersatz: Bewerber muss auf Schwerbehinderung hinweisen Bei der Stellensuche muss ein schwerbehinderter Arbeitnehmer in jedem Bewerbungsschreiben auf seine Einschränkungen hinweisen, sofern er den besonderen Schutz und die Förderung nach dem Schwerbehindertenrecht (SGB IX) in Anspruch nehmen will. Ein schwerbehinderter Mann hatte sich bei einem öffentlichen Arbeitgeber erfolglos beworben, wobei er ausdrücklich auf seine Schwerbehinderung hingewiesen hatte. Einen Monat später bewarb er sich wiederum erfolglos um eine andere Stelle beim gleichen Arbeitgeber, ohne seine Schwerbehinde- rung gesondert zu erwähnen. Anschließend klagte er auf Schadenersatz mit der Begründung, er sei entgegen § 82 SGB IX nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Die Klage wurde von den Richtern abgewiesen. Quelle actimonda Service-Heft 6/2014, BAG vom 18.09.2014 – 8 AZR 759/13 Thematik der Überforderung aufmerksam machen. Im Handbuch „Hart an der Grenze“ wurden die erprobten Methoden und Materialien zusammengestellt. Mit praxisnahen Beispielen und konkreten Handlungshilfen zeigt es das Spannungsfeld zwischen Ehren- und Hauptamt auf sowie Wege, wie „Kümmerer“ – trotz aller Herausforderung – „gesund“ und motiviert bleiben. Download Handbuch und Flyer BAG SELBSTHILFE: www.bag-selbsthilfe.de/hart-an-der-grenze.html Hart an der Grenze – Herausforderung und Überforderun g in der Selbsthilfe Kontakt Die BAG SELBSTHILFE e.V., die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. und die Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V. haben sich im Rahmen dieses vom BKK Dachverband geförderten Projekts zusammengeschlossen. Implantatpass Hart an der Grenze Bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf VERMISCHTES/SOZIALRECHT Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz Hart an der Grenze – Herausforderung und Überforderung in der Selbsthilfe Die Aufgaben scheinen nicht abzunehmen, es wird immer mehr Arbeit. Wenn das Arbeitspensum zur Belastung wird und die eigenen Grenzen überschritten sind, kann das Selbsthilfe-Engagement zur Überforderung werden. Im Rahmen des Projekts „Coaching für Kümmerer“ wurden daher Methoden und Materialien entwickelt zur Unterstützung, sich der eigenen Grenzen bewusst zu werden und sie zu achten. Sie sollen auch innerhalb der Selbsthilfeorganisationen auf die Zu jedem Implantat gehört künftig ein Implantatpass. Ob Brustimplantate, Herzklappe oder künstliche Hüft- oder Kniegelenke: allen Patienten müssen eine Patienteninformation mit Verhaltensanweisungen für die Sicherheit der Patienten ausgehändigt werden sowie eine Implantatpass, der neben den Patientendaten die Bezeichnung, Art, den Typ und die Seriennummer des Implantats, den Hersteller, das Datum der Implantation und den Namen von Ärzten/Einrichtungen, die die Implantation durchgeführt haben, enthält. Damit können bei Rückrufen betroffene Patienten innerhalb von drei Tagen ermittelt werden. Die Verordnung über die Abgabe von Medizinprodukten und zur Änderung medizinprodukterechtlicher Vorschriften trat im Juli 2014 in Kraft. Sie räumt den Herstellern und Einrichtungen bis 01.10.2015 Zeit zur Umsetzung ein. 47 VERMISCHTES/SOZIALRECHT VERMISCHTES/SOZIALRECHT Inklusion chronisch kranker Kinder und Jugendlicher Daher schrieb ich an Frau Dr. Arnade, die bei der Formulierung der UN-Behindertenrechtskonvention in New York dabei war. Auszug: „…ich bin weiterhin mit dem Thema: Inklusion chronisch kranker Kinder und Jugendlicher unterwegs…Verzögert, aber jetzt mit einiger Dynamik hat sich das Projekt Inklusion auch in Deutschland in Bewegung gesetzt, bilden sich in den Kommunen Inklusionsnetzwerke in vielfältiger Ausrichtung. Viele an dem Prozess Beteiligte werden jedoch nach meinem Eindruck nicht wirklich mitgenommen. Besteht nicht in dieser Situation die Notwendigkeit, einmal innezuhalten und zu reflektieren, wo wir eigentlich hinwollen? Foto: istock …die Begriffe Integration und Inklusion in keiner Weise deckungsgleich sind. Ich benutze zur Erklärung ein Bild: Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert eine inklusive Gesellschaft und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle. Das, was so eine wundervolle Idee sein könnte, hat leider zu großen Verwerfungen vor allem im Bereich der inklusiven Beschulung geführt. Hier stehen vielfach Eltern von behinderten Kindern mit kompromissloser Forderung nach inklusiver Beschulung denen gegenüber, 48 Integration sollte behinderte Menschen in ein bestehendes System eingliedern. Inklusion sieht ihn von Anfang an als gleichberechtigten Teil der Gesellschaft an. die diese inklusive Beschulung realisieren sollen und glauben, dies nicht leisten zu können. Letztere führen viele Argumente an, die an dem Sinn der Inklusion zweifeln lassen. Die Gesellschaft, die durch die Inklusion zusammenrücken sollte, spaltet sich in Befürworter, Zweifler und Gegner. Bei der Integration lernt der Rollstuhlfahrer, die Höhe der Bürgersteige zu überwinden, um teilhaben zu können, bei der Inklusion werden die Bürgersteige für die Rollstuhlfahrer abgesenkt… Beinhaltet die Idee, „wir akzeptieren die Behinderten so, wie sie sind“, nicht auch, dass ihnen Entwicklungsmöglichkeiten vorenthalten werden? Mir kommen Zweifel, wenn ich in der Inklusions-Community unterwegs bin: 1. Die Gehörlosen kritisieren die Forschungsaktivität zum Cochlear-Transplantat, weil ja mit der Gebärdensprache eine Kommunikationsmöglichkeit gegeben ist. 2. Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten die Förderung in der inklusiven Regelschule in deutlich reduziertem und weniger spezialisiertem Maß, so als wären die Fähigkeiten, die sie in den hochspezialisierten Förderschulen erwerben konnten, für die Teilhabe unwichtig. 3. Kinder mit chronischen Erkrankungen sollen im Klassenverband nicht ge-outed werden, um sie nicht zu stigmatisieren. Dadurch werden diesen Kindern wichtige Nachteilsausgleich vorenthalten. Widerspricht die Forderung nach Integration des Behinderten dem Gedanken der Inklusion? Würde sie die Inklusion ausbremsen? Ich würde so gern Ihre Meinung zu meinen Zweifeln hören. Auszüge aus der Antwort von Dr. Sigrid Arnade an Frau Dr. Schickendantz: „…Letztlich geht es darum, mit menschenrechtlicher Perspektive in jedem Einzelfall die bestmöglichen Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Leider sieht es derzeit an vielen Orten so aus, dass Inklusion zum Sparmodell verkommt. Wir haben von Anfang an gesagt, dass Qualitätsstandards definiert werden müssten, damit inklusiver Unterricht nicht schlechter wird als das Förderschulangebot. Leider ist es dazu bislang nicht gekommen. Der Deutsche Behindertenrat wollte mit BMAS, BMBF und KMK zusammen einen Masterplan erarbeiten, um schrittweise systematisch vorzugehen. Auch dazu ist es bisher nicht gekommen, sondern in jedem Bundesland wird einzeln gewurschtelt. Dass es dabei zu so manchen Fehlentwicklungen kommt, verwundert nicht. Sie sprechen vom Innehalten und Reflektieren: Im März wird die Umsetzung der BRK erstmals vor dem entsprechenden Ausschuss in Genf geprüft. Wir dürfen gespannt sein, was dabei herauskommt…“ Dr. Sabine Schickendantz 49 NEUES VON JEMAH NEUES VON JEMAH 18 Jahre gemeinsam für die Interessen von JEMAH Jubiläum: Wir werden voll- Die Bundesvereinigung JEMAH e.V. (Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler) wird 18 Jahre! Dies muss natürlich groß gefeiert werden – das Jubiläum, bestehend aus Symposium und abendlicher Party, wird am 26.09.15 in Erfurt stattfinden. Wir arbeiten gerade eifrig am Programm, das eine Art Rückschau auf die verWas wäre wenn… gangenen 18 ...ich tatsächlich ein Jahre sein wird: neues Herz bräuchte? Was hat sich Jetzt weiSS ich es! in dieser Zeit alles verändert? In der Medizin, der Versorgung, aber natürlich auch im Verein – mehr wird aber noch nicht verraten. Genaueres wird dann noch rechtzeitig auf unserer Webseite 50 Foto: Istock Christopher Futcher jährig! bei denen, die zu spät oder gar nicht operiert werden konnten, weil der medizinische Fortschritt einfach noch nicht weit genug war. Als Regionalgruppe hatten wir das Glück, das regionale Transplantationszentrum näher kennen zu lernen. Uns war wichtig, dies ohne den Druck einer persönlich anstehenden Behandlung tun zu können – einfach mal hinter die Kulissen schauen und fragen zu dürfen, ohne die Angst und Sorge der eigenen Situation im Nacken zu haben. Nach einem sehr flexibel gestalteten Vortrag konnte auf die Bedürfnisse der Gruppe eingegangen werden. Und wir hatten viele, viele, viele Fragen – die aber geduldig, kompetent und offen beantwortet wurden. www.jemah.de und bei Facebook bekannt gegeben. Wir würden uns freuen, Euch bei uns begrüßen zu können! Organtransplantation Was wäre wenn… ich tatsächlich ein neues Herz bräuchte? Jetzt weiß ich es!! Das erste Treffen im Jahr 2015 der JEMAHRegionalgruppe Bayern hatte ein Thema, mit dem man sich nicht unbedingt gerne beschäftigt: Organtransplantation. Während es für viele Gesunde „nur“ darum geht, ob und wie der Organspendeausweis ausgefüllt wird, sind für manche JEMAHs die Themen „Warteliste“, „Spendermangel“ und „Immunsuppressiva“ durchaus beinharte Realität. Insbesondere Kosten nicht gedeckt Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf den medizinischen Vorgängen rund um den Bedarf für eine Organtransplantation, den Vorbereitungen, dem Eingriff selbst und dem Leben danach. Gestreift wurde natürlich auch die Hirntoddiagnostik beim Spender – weil es immer wieder mehr oder weniger exakt in den Medien beschrieben wird, wie diese tatsächlich geregelt ist. Schockierend und neu für mich persönlich war, dass die Krankenhäuser, bei denen der zur Entnahme bestimm- te Spender liegt, auf dem größten Anteil der Kosten für die Organentnahme sitzen bleiben. Natürlich soll man nicht auch noch Gewinn damit machen – aber die Kosten müssen doch gedeckt werden?? Wir hatten auch die Möglichkeit, die Transplantationsambulanz anzusehen und den chirurgischen Leiter zu interviewen. Es klang ungeheuer spannend, wie vielfältig die Kriterien für ein geeignetes Organ sind, wie stark teilweise improvisiert werden muss, um die zeitlichen Beschränkungen für Entnahme, Transport und Transplantation einhalten zu können. Bei Herz und Lunge fliegen die Chirurgen nämlich selbst ins Entnahmekrankenhaus…, sehr aufregend und mit viel Reisen verbunden. Treffen hat Mythen geklärt „Bist du denn gelistet?“, habe ich meine Freundin gefragt, was sie verneinte. Sie hat sich vor vielen Jahren mit dem Thema auseinander gesetzt, war auch eine Zeit auf der Warteliste und ist es auf eigenen Wunsch hin derzeit nicht. Gründe dafür gibt es genauso viele wie darauf zu bleiben, und sie sind immer sehr individuell. Aber nur wer sich auskennt, sich informiert über die eigene Situation und mit sich selbst einig wird, was man tatsächlich möchte, kann Ängste und Halbwahrheiten wirkungsvoll niederkämpfen – wenn auch sicherlich nicht endgültig und vollständig. Aber das Treffen – so waren sich alle einig – hat ein paar Mythen geklärt, Sorgen gelöst, aber auch die Gedanken angeregt. Ein sehr ereignisreicher Tag also – vielen lieben Dank!! Claudia Franke, Regionalleitung Bayern Bundesvereinigung JEMAH e.V. 51 AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN Wenn Ärzte und Schwestern verzweifeln… Hilfe durch Supervision in der MHH-Kinderklinik Anti-Burnout-Programm Dr. Michael Sasse, Leitender Oberarzt der Pädiatrischen Intensivstation, wollte sich damit nicht abfinden. Zusammen mit Kollegen entwarf er ein Anti-BurnoutProgramm, zu dem – natürlich – gesunde Ernährung und ein Sportangebot gehö- 52 ren. Vor allem aber sollten die Mitarbeiter künftig die Möglichkeit haben, sich ihre Nöte von der Seele zu reden. Mit professioneller Unterstützung! Dr. Sasse: „Der psychische Druck auf dieser Station ist für das Personal enorm hoch und kann auf Dauer krank machen. Aber nur gesundes Personal kann auch kleine Patienten heilen. Daher die Supervision durch einen externen Fachmann, dem sich alle unvoreingenommen anvertrauen können.“ Verein übernahm die Kosten Ein geeigneter externer Betreuer für die Supervision war schnell gefunden: Dr. Kai Blumenhagen hat sich auf die Gruppenarbeit im Umfeld medizinischer und sozialer Berufe spezialisiert. Und er hat vor seinem Studium selbst eine Ausbildung zum Pfleger gemacht. Ein Mann mit Feldkompetenz also! Fehlte nur ein Geldgeber. Der Verein „Kleine Herzen Hannover – Hilfe für kranke Kinderherzen“ übernahm die Kosten nach dem Motto: Was den Ärzten und Schwestern gut tut, nützt den Patienten! Über Nöte und Sorgen sprechen: Auf der Intensivstation gibt es eine professionelle Supervision Kollegiales Miteinander Ein Jahr ist vergangen, und Dr. Sasse kann mit ersten Ergebnissen aufwarten: Nach anfänglichem Zögern Vieler werden inzwischen 60 % der Kollegen durch das Angebot der Supervision erreicht. Besonders neue Mitarbeiter machen mit; sie „wachsen in das System rein“, es ist für sie Normalität. Besonders erfreulich: die „Neuen“ bleiben bei der Stange, sie geben nicht mehr so schnell auf! Allgemein ist mehr kollegiales Miteinander zu verbuchen, und das kommt in der Tat den kranken Kindern zugute. Foto: Kaiser/MHH Alltag auf der Kinder-Intensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover: Kampf um jedes einzelne Leben, schwerste Fälle, Dauerstress. Meistens unter den Augen von traumatisierten Eltern, die von den Ärzten und Krankenschwestern zu Recht das Äußerste an Engagement und Können, oft sogar Wunder erwarten. Zuweilen schlägt die Verzweiflung in Aggression um. Diese ständige Belastung steckt niemand einfach weg, trotz aller Professionalität. Auch Krankenschwestern weinen, auch Ärzte zweifeln an ihren Fähigkeiten. Und manche geben einfach auf und suchen sich woanders leichtere Aufgaben. Sie sind „ausgebrannt“, heißt es dann. Burnout. Die „Kleinen Herzen“ werden die Supervision auch weiter finanziell unterstützen. Fürs nächste Jahr wurden 19.000 Euro bereitgestellt. Die Vorsitzende, Ira Thorsting: „Wir freuen uns darüber, dass sich jetzt auch einige Mitarbeiter von der Normalstation der Klinik für Kinderkardiologie gemeldet haben, die an der Supervision teilnehmen möchten. Das zeigt, wie groß der Bedarf ist.“ Kleine Herzen Hannover e.V. www.kleineherzen.de 53 AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN Nikolausbesuch und Kinderdisco Am 06.12.2014 fand zum zweiten Mal die Weihnachtsfeier des in Niederkassel ansässigen Vereins HypoplastischeHerzen-Deutschland e.V. auf dem Krewelshof in Lohmar statt. Geladen waren alle Mitglieder sowie Ehrenmitglieder, aber auch interessierte Familien. Es kamen zahlreiche Gäste aus ganz Deutschland, unter ihnen viele betroffene Kinder und Die Kinder, die mit nur einer Herzkammer, einem „halben Herzen“ geboren wurden, lauschen bei der Weihnachtsfeier andächtig dem Nikolaus. 54 deren Geschwister, aber auch Eltern von Sternenkindern und Schwangere, die den schweren Weg noch vor sich haben. Besuch vom Nikolaus Für das leibliche Wohl und für Unterhaltung war bestens gesorgt. Höhepunkt war der Besuch vom Nikolaus. Die Kinder Fotos: Hypoplastische Herzen Deutschland Kranke Kinderherzen schlagen höher bei strahlten, als der Nikolaus Geschenke verteilte! Er hatte zu jedem Kind ein paar liebe Worte zu sagen und natürlich für jedes ein schönes individuelles Geschenk: Spielzeug, Bettwäsche, Bastelkisten und vieles mehr. Aber es gab nicht nur eine schöne Bescherung: Für die Kinder und ihre Eltern standen auch besinnliche Stunden in angenehmer vorweihnachtlicher Atmosphäre auf dem Programm. Im Anschluss gab es noch eine Weihnachtsdisco für die Kinder, die sehr gut ankam. "Es war eine sehr schöne gelungene Feier. Vor allem für die Kinder, aber auch für uns Eltern war es toll, sich untereinander auszutauschen" sagte ein betroffener Vater. Der Verein Hypoplastische Herzen Deutschland e.V. möchte allen Sponsoren und Helfern, die diese Weihnachtsfeier ermöglicht haben, von Herzen "Danke" sagen und hofft auch weiterhin auf tatkräftige Unterstützung für seine Arbeit zugunsten der Familien von schwerst herzkranken Kindern. Wir über uns Der deutschlandweit tätige Verein „Hypoplastische Herzen Deutschland“ begleitet Familien von Kindern, die mit nur einer Herzkammer, einem "halben Herzen" geboren werden. Dieser Herzfehler kann nicht repariert werden. Die kleinen Herzen müssen in drei hochkomplexen Operationen so umgebaut werden, dass die verbleibende Herzkammer das Pumpen alleine bewältigen kann. Die Betroffenen können dadurch überleben, haben aber auch mit besonderen Folgen dieser Kreislaufumstellung zu kämpfen. Sie bleiben ihr Leben lang herzkrank. Der Verein Hypoplastische Herzen Deutschland e.V. betreut Schwangere ab Diagnosestellung, Familien im Krankenhaus und nach der Entlassung. Auch die Eltern verstorbener Kinder werden weiter auf ihrem Weg begleitet. Und inzwischen sind auch junge Erwachsene, die mit diesem Herzfehler groß geworden sind, immer öfter mit dabei. Kontakt: Vorstandsvorsitzende Birgit Höveler, Hypoplastische Herzen Deutschland e.V. www.hypoplastische-herzen-deutschland.de 55 AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN Fünf Jahre Kinderherzsport im Norden Fotos: Ann-Sophie Seliger) Im August dieses Jahres kann die Kinderherzsportgruppe der Kinder-Herz-Hilfe e.V. Schleswig-Holstein ihr fünfjähriges Bestehen feiern. Sportgruppen für herzkranke Kinder ist leider nicht immer so ein langes Leben vergönnt. Zum Jubiläum fragten wir die Leiterin der Gruppe, die sich 14-tägig für jeweils zwei Stunden im zentral gelegenen Bordesholm trifft, Silke Bertz, warum gerade ihre Gruppe so erfolgreich ist. Immerhin ist es eine gemisch- 56 te Gruppe mit insgesamt 17 Mädchen und Jungen von 6 bis 18 Jahren. Ehrenamtliche Leistung Silke Bertz: „Ich glaube, es gibt mehrere Gründe dafür, dass wir nun schon seit fünf Jahren arbeiten können. Ganz wichtig scheint mir die Tatsache, dass wir alles ehrenamtlich leisten. Dadurch entfällt ein großer Teil der sonst üblichen Bürokratie. Die Eltern müssen zum Beispiel nicht regelmäßig zur Krankenkasse, um sich die Teilnahme der Kinder am Herzsport genehmigen zu lassen, denn es entstehen ja keine Kosten. Dann ist ein wichtiger Faktor, dass die Eltern hier in SchleswigHolstein zum Teil lange Anfahrtswege in Kauf nehmen. In Ballungsräumen gibt es die Tendenz, dass die Kinder an der Sporthalle abgegeben und nach dem Training wieder abgeholt werden. Unsere Eltern bleiben während des Trainings am Ort, gehen zusammen Kaffee trinken oder spazieren und können sich in dieser Zeit untereinander austauschen. So gibt es einen großen Zusammenhalt nicht nur zwischen den Kindern, sondern auch zwischen den Erwachsenen.“ Frage: Warum kommen die Kinder gern zum Training? Silke Bertz: „Herzsport wird ja in der Gesellschaft vor allem als 'Rentnersport' wahrgenommen. Von dem Image muss man erstmal weg. Wir sind in allem ganz locker und gehen sehr offen mit unseren Einschränkungen um. Ganz wichtig war und ist, den Kindern zu erklären, dass ihnen der Sport gut tut, und dass sie erkennen, dass sie den Sport für sich machen. Durch ihre Herzfehler ist ihr natürlicher Bewegungsdrang von Anfang an eingeschränkt, was durch Ausschluss vom Schul- und Vereinssport noch verstärkt wird. Ich sage auch den Eltern immer wieder, wie wichtig der Sport für ihre Kinder ist, und das wird offenbar auch so angenommen.“ Frage: Gibt es noch ein »Geheimnis«, warum die Gruppe so gut zusammenhält? Silke Bertz: „Unser Herzsport findet nicht nur steif in der Halle statt, wir machen auch Funsport und bieten viele andere Aktivitäten. Die Kinder können mitentscheiden, was sie machen wollen. Wir gehen dann schon mal klettern oder schwimmen, spielen Badminton oder Bowling, also alles, was gesunde Kinder auch machen, nur eben modifiziert für Herzkinder, und bei solchen Gelegenheiten haben wir auch die Eltern immer mit dabei. Die meisten unserer Kinder und Eltern kennen sich schon viele Jahre. Dennoch ist auch Raum da für neue Kinder, die immer herzlich aufgenommen und schnell integriert werden.“ Lars Geerdes Silke Bertz gibt Nele Hilfestellung. Silke Bertz mit Mads, dem die Übung viel Spaß macht. 57 ZUM LESEN UND NACHSCHLAGEN ZUM LESEN UND NACHSCHLAGEN Broschüre „Sport macht stark“ Klärt auf über angeborene Herzfehler und deren körperliche und psychische Auswirkungen, sportmotorische Grundlagen und gibt Empfehlungen für Sportlehrer - auch zur Benotung im Schulsport. Begleitet von unserem Merkblatt „Sport für herzkranke Kinder“ Veröffentlichungen des BVHK Broschüre „Pränatale Diagnostik (PD) angeborener Herzfehler“ Umfasst Beiträge zu Untersuchungsmethoden bei vorgeburtlich diagnostizierten Herzfehlern, zum Gendiagnostikgesetz, zu Ursachen angeborener Herzfehler, Stammzellforschung, Erfahrungsberichte, ein verständliches Glossar, Hilfs- und Beratungsangebote und Literaturtipps. 58 FOR - Broschüre (Familienorientierte Rehabilitation) Informiert über das Konzept der FOR, Antragsverfahren sowie gesetzliche Grundlagen und enthält Erfahrungsberichte, Portraits der Rehakliniken sowie Ansprechpartner der Selbsthilfe. Broschüre „Sozialrechtliche Hilfen“ Beantwortet Fragen zu Schwerbehinderung, Pflegeversicherung, Leistungen der Krankenkasse wie z.B. Haushaltshilfe und informiert über Rechte und Hilfen im Ausbildungs- und Arbeitsleben sowie beim Studium, Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV), Sozialhilfe und Familienorientierte Rehabilitation (FOR). Broschüre „Herzkranke Kinder in der Schule“ Informiert im Teil für Lehrer über sozialrechtliche Grundlagen wie sonderpädagogischen Förderbedarf und Nachteilsausgleich. Im Teil für Eltern bieten wir Antworten auf Fragen wie „Welche Schule passt zu meinem Kind?“ und im Teil für Jugendliche beantworten wir Themen wie „Wie finde ich „meinen“ Beruf?“ und „Ausbildung oder Studium?“ Aktualisierte Neuauflage 2014 Begleitet von unserem Merkblatt „Herzkranke Kinder in der Schule“ Broschüre „Herzkatheter bei Kindern – zur Diagnostik und Therapie“ Bietet Wissenswertes über verschiedene Untersuchungsmethoden, Ablauf, Nachsorge und Ansprechpartner in Ihrer Nähe. Broschüre „Gut informiert zur Herzoperation“ Hilft größeren Kindern und Eltern mit verständlichen Informationen bei der Vorbereitung auf eine Operation am offenen Herzen und erklärt, wie Kinder einen solchen Eingriff erleben. Sie behandelt Themen wie Auswahl der Klinik, verschiedene Untersuchungsmethoden, Zeit auf der Intensivstation und weist auf Ansprechpartner aus der Selbsthilfe für die Zeit nach der Entlassung hin. In deutscher, russischer und türkischer Sprache erhältlich Unsere Webseite www.herzklick.de bietet Kindern und Jugendlichen verständliche Informationen zum Thema angeborene Herzfehler (AHF): neben den Animationen des gesunden Herzens und der häufigsten Herzfehler jetzt auch aktuelle Animationen zu Behandlungen, Comics und Bücher zum Durchblättern, Film, Wissensquiz und vieles mehr. Wir laden alle Experten ein, bei den ärztlichen Aufklärungsgesprächen unsere Seiten zu nutzen. Sämtliche Inhalte wurden mit fachlicher Begleitung erstellt. 59 ZUM LESEN UND NACHSCHLAGEN Kinderbuch und Kindertagebuch „Annas Herzoperation“ mit Kobold Mutz „Das Gegenteil von Angst ist nicht Mut, sondern Information.“ Unser interaktives Kinderbuch mit Tagebuch bereitet kleinere Kinder und ihre Familie auf die Herzoperation vor. Kobold Mutz begleitet die kleine Anna während des Krankenhausaufenthalts. In deutscher, englischer, russischer und türkischer Sprache erhältlich Leitfaden „Familien mit herzkranken Kindern“ Klärt auf zu Themen wie: Arzneimittel, Rehabilitation, Welche Prognosen hat unser Kind? Was hilft uns, das Risiko abzuwägen? Was geschieht nach der Entlassung aus der Klinik? Was ist bei der Wahl des Kindergartens, der Schule wichtig? Türkisch, englisch, slowenisch als Download unter www.bvhk.de In deutscher und russischer Sprache erhältlich Broschüre „Herztransplantation (HTX) im Kindesalter“ Die Broschüre begleitet betroffene Familien (mit einem extra Teil für Kinder) vor, während und nach der Herztransplantation. Nur als Download unter www.bvhk.de Begleitet von unserem Merkblatt „Herztransplantation im Kindesalter“ Leitfaden „HLHS und das univentrikuläre Herz“ Erklärt verständlich Bau und Funktion des sogenannten Einkammerherzens, Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung und gibt Hinweise zur Bewältigung des Alltags (Schule, Prognose, Familie). 60 Comic „Herzflattern“ Zum Thema „angeborene Herzfehler und Sexualität“ : Heranwachsenden, vor allem Teenagern mit angeborenen Herzfehlern (AHF) fällt es oft schwer, sich wirklich hilfreiche Antworten auf ihre Fragen zur Sexualität zu holen: Lisa verknallt sich in Max und weiß nicht, wie sie ihm von ihrem Herzfehler erzählen soll…. Comic „Stark im Netz“ wurde mit Jugendlichen mit angeborenen Herzfehler (AHF) entwickelt: Jonas, der einen AHF hat, erfährt im Comic, dass er nie wieder zurückholen kann, was einmal gepostet wurde: „Das Netz vergisst nichts!“ ZUM LESEN UND NACHSCHLAGEN Literatur- tipps Informationen zum Thema Herz Für Kinder und Jugendliche Eddie Flitzefuß im Krankenhaus Ursula Meisinger, Milly Orthen Zuckschwerdt Verlag, Germering ISBN 978-3-86371-071-2 € 14,90 Herzfenster 2/2014 und 1/2015 Diese Broschüren erscheinen zwei Mal jährlich und bieten Informationen zu Schule, Berufsfindung, Erziehung, zu Neuigkeiten aus der Gesundheitspolitik und Medizin & Forschung. Die o.g. Schriften sowie diese Broschüre Herzfenster 1/2015 können Sie bei uns telefonisch oder per e-mail bestellen ([email protected]) bzw. downloaden (www.bvhk.de). Wir freuen uns über jede Spende für unsere Druck- und Portokosten. Ich finde nicht die richtigen Worte Marlies Winkelheide Geest Verlag ISBN 978-3-86685-4845-0 € 16,80 Zum Thema Trauer Wie ist das mit... der Trauer Roland Kachler Gabriel Verlag ISBN: 978-3-522-30116-9 € 12,99 Mein kleines dummes Herz Xavier-Laurent Petit Dressler Verlag ISBN: 978-3-7915-1614-1 € 12,99 Für Geschwister behinderter Kinder Drachenflügel? Familienbande Renate Welsh Dtv junior München ISBN 978-3-42370-265-2 € 6,95 Fee- Schwestern bleiben wir immer Monika Feth C. Bertelsmann Jugendverlag München ISBN 978-3-570-30010-7 € 7,- 61 ZUM LESEN UND NACHSCHLAGEN WEITERE KONTAKTE Für Erwachsene Unser Kind ist chronisch krank – Kraftquellen für die ganze Familie Jesper Juul Beltz Verlag 978-3-407-22939-7 € 9,95 Stellen Sie sich nicht so an! Lioba Werrelmann Knaur Verlag ISBN 987-3-426-65538-2 € 16,99 Herztransplantation Absender? Unbekannt! Band 2 Martina Oebels, Maja Becker-Mohr Pabst-Science Publishers ISBN 978-3-89967-914-4 € 15,00 62 Pränatale Diagnostik Zwischen Hoffen und Bangen Frauen und Männer berichten über ihre Erfahrungen mit pränataler Diagnostik Andrea Strachota Mabuse Verlag, Frankfurt ISBN 3-938304-25-1 € 19,80 Sport bei angeborenem Herzfehler Sport macht stark Prof. E. Sticker Shaker Verlag ISBN 3-8322-2217-0 € 48,80 Foto Leben(dig) Gedeihen trotz widriger Umstände Mag. Dr. Raphael Oberhuber www.wagner-verlag.de ISBN 978-3-95630-077-6 € 19,80 : ist ock Das halbe Herz Annett Pöpplein dtv premium ISBN 978-3-423-24935-5 € 14,90 Selbsthilfe allgemein ACHSE e.V. Beratungstelefon für Betroffene/ Angehörige 030-3300708-0 www.achse-online.de Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankunen e.V. (BAG Selbsthilfe) www.bag-selbsthilfe.de Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (BVKM) www.bvkm.de Kindernetzwerk e.V. (kranke und behinderte Kinder) www.kindernetzwerk.de Selbsthilfe angeborene Herzfehler Herzkind e.V. www.herzkind.de Interessengemeinschaft Das herzkranke Kind e. V. (IDHK) www.idhk.de Kinderherzstiftung in Deutsche Herzstiftung e.V. www.kinderherzstiftung.de 63 WEITERE KONTAKTE Bundesvereinigung JEMAH e.V. c/o BVHK Kasinostr. 66 52066 Aachen [email protected] www.jemah.de Selbsthilfe Syndrome Marfan Hilfe (Deutschland) e.V. www.marfan.de LEONA e.V./ Verein für Eltern chromosomal geschädigter Kinder www.leona-ev.de KiDS-22q11 e.V. www.KIDS-22q11.de Deutsches Down-Syndrom InfoCenter www.ds-infocenter.de Arbeitskreis Down Syndrom e.V. www.down-syndrom.org Arbeitskreis DOWN-Syndrom e. V. www.down-syndrom.de Turner-Syndrom-Vereinigung Deutschland e.V. www.turner-syndrom.de MITGLIEDSVEREINE Wissenschaftliche Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie Präsidentin: Prof. Brigitte Stiller Grafenberger Allee 100 40237 Düsseldorf www.kinderkardiologie.org Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e. V. Nationales Register für angeborene Herzfehler e. V. Augustenburger Platz 1 13353 Berlin www.kompetenznetz-ahf.de www.herzregister.de Stiftung Deutsche Stiftung herzkranke Kinder e.V. Kuratoriumsvorsitzende Claudia Winter-Albrecht Kasinostr. 66 52066 Aachen Tel. 02 41 - 91 23 34 [email protected] Elterngruppe Berlin (unter dem Dach von Kohki e.V.) Tel. 01 63 - 7 82 12 06 www.kinder-herzen-bbrb.de Verein für Familien herzkranker Kinder und Jugendlicher in M/V c/o Dr. Toralf Marten Fritz-Reuter-Weg 7a 17498 Neuenkirchen (bei Greifswald) Tel. 0 15 77 - 7 38 43 19 [email protected] www.herzkinder-mv.de Herz-Kinder-Hilfe Hamburg e.V. Vorsitzender: Robert Müller Geschäftsstelle c/o Inge Heyde Wolsteinkamp 63· 22607 Hamburg Tel. 0 40 - 82 29 38 81 [email protected] www.herz-kinder-hilfe.de Noonan-Kinder e.V. Deutschland www.noonan-kinder.de Williams-Beuren-Syndrom e.V. www.w-b-s.de Schleswig-Holstein UKSH Campus Kiel, Kinderklinik c/o Andreas Bertz Schwanenweg 20 Grüner Weg 59 24105 Kiel 24582 Bordesholm Tel. 01 74 - 7 47 02 76 0 43 22 - 69 12 41 [email protected] www.kinderherzhilfe.de 64 Kleine Herzen Hannover e.V. Hilfe für kranke Kinderherzen c/o Ira Thorsting Wirringer Str. 21a 31319 Sehnde Tel. 0 51 38 - 6 06 71 50 [email protected] www.kleineherzen.de Herzkinder OstFriesland e. V. c/o Nadja Poppen Suurleegdenweg 5 26607 Aurich Telefon: 0 49 41- 6 04 43 16 [email protected] www.herzkinder-ostfriesland.de Herzkinder Fulda (unter dem Dach von Kohki e.V.) c/o Fam. Carola Ossenkopp-Wetzig und René Wetzig Haderwaldstr. 87 36041 Fulda Tel. 06 61-20 60 28 33 mobil: 0160 -18 04 19 1 [email protected] www.herzkinder-fulda.de Aktion Kinderherz e. V., Düsseldorf Edith-Stein-Str. 2 41564 Kaarst Tel. 0 21 31 - 3 13 33 71 [email protected] 65 MITGLIEDSVEREINE Hypoplastische Herzen Deutschland e.V. c/o Birgit Höveler Elisenstr.12 53859 Niederkassel Tel. 0 22 08 - 77 00 33 [email protected] www.hypoplastische-herzen-deutschland.de Elterninitiative herzkranker Kinder, Dortmund/Kreis Unna e.V. c/o Mechthild Fofara Vorhölterstr. 63 44267 Dortmund Tel. 0 23 04 - 8 95 40 [email protected] Herzkinder Oberhausen und Umgebung e.V. c/o Andrea Ruprecht Metzgerstr. 61 46049 Oberhausen Tel. 02 08 - 6 20 04 00 [email protected] [email protected] www.herzkinder-ob.de Herzkranke Kinder e. V. c/o Inge Senger Albert-Schweitzer-Str. 44 48149 Münster Tel. 02 51 - 98 15 53 00 [email protected] www.herzkranke-kinder-muenster.de 66 MITGLIEDSVEREINE Fördermitglied im BVHK Herzpflaster Coesfeld / Bunter Kreis Münsterland e.V. c/o Petra Becks Ritterstr. 7 48653 Coesfeld Tel. 0 25 41 - 89 15 00 [email protected] www.bunter-kreis-muensterland.de Kinderherzhilfe Vechta e.V. c/o Marigrete Imwalle (1.Vorsitzende) Corveystraße 4 49456 Bakum Tel. 0 44 46 - 73 51 [email protected] www.kinderherzhilfe-vechta.de Elterninitiative herzkranker Kinder, Köln e.V. c/o Maria Hövel An den Buchen 23 51061 Köln Tel. 02 21 - 6 00 19 59 [email protected] www.herzkranke-kinder-koeln.de Herzkrankes Kind Aachen e. V. Jülicher Str. 353 52070 Aachen Tel. 02 41 - 9 97 44 10 74 [email protected] www.herzkrankeskindaachen.de Elterninitiative herzkranke Kinder und Jugendlicher Bonn e.V. c/o Peter Jürgens Loeschckestr. 21 53129 Bonn Tel. 01 51 - 58 23 35 17 [email protected] www.herzkinder.bnet.de Kohki Verein für Familien herzkranker Kinder und Jugendlicher Rhein-Main-Pfalz c/o Sigrid Schröder Kohki – Verein241 für Westring Familien herzkranker 55120 Mainz Kinder und Jugendlicher Rhein-Main-Pfalz Tel. 01 63 - 7 82 12 06 [email protected] www.kohki.de Kinderherzen heilen e.V. - Eltern herzkranker Kinder - Gießen c/o Michael Hauk Am Söderpfad 2a 61169 Friedberg Tel. 0 60 31 - 77 01 63 [email protected] www.kinderherzen-heilen.de Herzkrankes Kind Homburg/Saar e.V. c/o Monika Funk Überhofer Straße 37 66292 Riegelsberg Tel. 0 68 06 / 34 30 [email protected] www.herzkrankes-kind-homburg.de Herzkinder Unterland e. V. c/o Heidi Tilgner-Stahl Leinburgstr. 5 74336 Brackenheim Tel. 0 71 35 - 96 13 41 [email protected] www.herzkinder-unterland.de Elterninitiative Herzkranker Kinder e. V., Tübingen, (ELHKE) Vorsitzender: Michael Klein Geschäftsstelle: Anneliese Andler (Geschäftsführerin) Albert-Schweitzer-Straße 12 72810 Gomaringen Tel. 0 70 72 - 37 08 [email protected] www.elhke.de Herzklopfen Elterninitiative Herzkranke Kinder Südbaden e.V. c/o Petra Huth Kandelstr. 36 79312 Emmendingen Tel. 0 76 41 - 16 67 [email protected] www.herzklopfen-ev.de ju Bay JUNGE JUNGE HERZEN HERZEN BAYERN BAYERN E.V. E.V. 3 Junge Herzen Bayern c/o Michael Brandmayer Holzfeldstr. 24 85457 Hörlkofen Tel. 0 81 22 - 95 63 22 [email protected] www.junge-herzen-bayern.com Ulmer Herzkinder e. V. Bachmayerstraße 21 89081 Ulm Tel. 07 31- 69 34 3 [email protected] www.ulmer-herzkinder.de 67 Die neu-gestaltete Webseite bietet Kindern und Jugendlichen verständliche Informationen zum Thema angeborene Herzfehler (AHF) als Filme, Videos, Comics, Spiele und Bilder. Relaunch mit finanzieller Unterstützung der Techniker Krankenkasse 68
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