zw i c k a u h a t d i e w a h l Info: www.zwickau.de Wer wird neuer Oberbürgermeister? Der Artikel beinhaltet einige ausgewählte Antworten der Kandidaten zu den gestellten Fragen. Zum vollständigen Inhalt bitten wir Sie, unsere Facebookseite zu besuchen. Sie finden den Artikel dazu unter: Foto: Stefanie Weber Am 7. Juni finden in Zwickau die Wahlen zum Oberbürgermeister statt. Die SPD-Politikerin Pia Findeiß bekleidet dieses Amt seit 2008. Gegen sie treten in diesem Jahr vier Kandidaten an. Die CDU schickt mit Michael Luther einen erfahrenen Politiker ins Rennen: Luther gehört seit 1990 dem Deutschen Bundestag an. Für die Linke kandidiert Stadtrat René Hahn, der unter anderem im Roter Baum e.V. der jüngeren Generation eine Möglichkeit zur Mitgestaltung einräumen möchte. Für die AfD tritt Kreisverbandschef Sven Itzek an. Die FDP setzt in dieser Wahl auf den Referenten im sächsischen Bildungsministerium Jörg Ungethüm. KOMPASS hat alle Kandidaten genau unter die Lupe genommen und ihnen 9 aktuelle Fragen zu Kultur, Wirtschaft, Bildung, Asylpolitik und Stadtmarketing gestellt. Ihre Antworten zwischen Facebook, Robert Schumann und Einkaufsbummeln in der Innenstadt gibt es hier zum Nachlesen. Dr. Pia Findeiß (SPD) www.facebook.com/deinkompass/notes René Hahn (Die Linke) Sven Itzek (AfD) 07 06 15 1. Vielfältige, durchaus ambitionierte Kulturangebote sind wichtige Standortfaktoren. Wo sehen sie Möglichkeiten einer weiteren Qualifizierung der Kulturstadt Zwickau. Welche Vernetzung der Kulturschaffenden würden Sie befördern und wo nehmen Sie Geld für eine facettenreiche Kulturpolitik in die Hand, die auch außerhalb Zwickaus sichtbar wird? 2. Welches sind erste, welches weiterreichende Schritte, um Zwickau als Gewerbe- und Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen? Es geht dabei auch um Arbeitsplätze, die für jüngere, von hier und aus der Region stammende Arbeitskräfte bereitgestellt werden sollten. 3. Zwickau ist die viertgrößte Stadt Sachsens. Was muss hier vor Ort getan werden, um eine sinnvolle Asylpolitik zu betreiben, die zielgerichtet und großzügig Asylanten unterstützen kann? Welche Integrationsmaßnahmen scheinen Ihnen geeignet? 4. Sollten demoskopische Berechnungen zutreffen, wird die Einwohnerzahl Zwickaus weiter abnehmen. Welche Gegenmaßnahmen und welche Zukunftsentwürfe haben Sie für eine sich verändernde Stadt? 5. Das Stadtmarketing lässt sich eindeutig verbessern. Welches Potenzial sehen Sie in einer konzertierten Imagekampagne für Zwickau? Mittelund langfristig? 6. Wo liegen Ihrer Ansicht nach die größten Problemzonen Zwickaus und wo sehen Sie die wichtigsten Chancen und Potenziale sowohl der Stadt als auch Ihrer künftigen Arbeit als Oberbürgermeister? 7. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage bei den Ausbildungsplätzen im Handwerk und in der Industrie wird immer grösser. Ursache ist nicht nur der demografische Wandel unserer Gesellschaft, sondern auch das gesunkene Bildungsniveau und das zunehmende Desinteresse der Bewerber. Wie kann man diesem Trend entgegensteuern? 8. 9. Dr. Michael Luther (CDU) Wie möchten Sie die Attraktivität des Standortes Zwickau für Jugendliche, Kinder und junge Familien verbessern? Sehen sie darin Handlungsbedarf? Welche Stärken und Schwächen sehen Sie bei sich selbst? Jörg Ungethüm (FDP) 05 15 30 05 15 Citylife t h e m a OB-Wahl in Zwickau » 31 anzeigen Zu Frage 7.) Gerade in diesem Bereich sind wir alle gefragt – el- Dr. Pia Findeiß 59 Jahre diplom-Sportlehrerin seit 2008 Oberbürgermeisterin Zu Frage 1.) die kulturstadt Zwickau wurde und wird bereits „sicht- bar“. So gut wie jedes Jahr hatten wir Veranstaltungen, die landes- und bundesweit Beachtung fanden, wie beispielsweise die Bundesbegegnung „Schulen musizieren“, die tage der chor- und Orchestermusik, zu denen der Bundespräsident kam, oder das Festival der Reformation. die Sanierung des kornhauses und die eröffnung als Stadtbibliothek wurde überregional wahrgenommen, die kunstsammlungen konnten seit der eröffnung des max-Pechstein-museums ihre Besucherzahlen deutlich steigern und Gäste aus der ganzen Welt nach Zwickau ziehen. dank der erweiterung wird das august horch museum ein noch attraktiverer Publikumsmagnet. Wichtig wird sein, das marketing der verschiedenen einrichtungen und Veranstaltungen besser aufeinander abzustimmen und in diesem Bereich noch mehr zu kooperieren. Wünschenswert wäre, wenn die angebote der verschiedenen einrichtungen und akteure noch zielgruppenorientierter wird – so sehr kunst und kultur auch immer Selbstzweck sind. ich bin jedoch überzeugt, dass wir im kinder und Jugendbereich noch Potential haben. tern, erzieherinnen und kindertagesstätten, lehrer und Schulen und damit der Freistaat, ausbildungsstätten und arbeitgeber und viele andere. die Stadt versucht ihren Beitrag zu leisten, indem erheblich in die Sanierung der Schulen investiert wurde und weiterhin investiert wird oder indem wir Schulsozialarbeiter und Streetworker finanzieren, die Partner und Ratgeber für kinder, Jugendliche und eltern sind. eine gute arbeit wird auch in den städtischen kitas geleistet, wo nicht nur der sächsische Bildungsplan berücksichtigt wird, sondern auch Projekte verfolgt werden, wie beispielsweise das „haus der kleinen Forscher“. es gilt Projekte, wie etwa den arbeitskreis „Schule – Wirtschaft“, der richtigerweise auf landkreisebene arbeitet, fortzuführen. Zu Frage 9.) eine meiner Schwächen ist, dass ich manchmal zu ungeduldig bin. eine andere besteht darin, mitunter zu spontan und zu emotional zu reagieren. damit habe ich manche menschen auch schon vor den kopf gestoßen. Zu meinen Stärken zählt, dass ich entscheidungsfreudig bin, auch unangenehme entscheidungen nicht scheue und dies auch in der Öffentlichkeit vertrete. außerdem glaube ich, dass ich Ziele setze und diese im interesse der Stadt konsequent verfolge, auch wenn dafür viel Geduld erforderlich ist. denken Sie an das max-Pechstein-museum. diesen Vorschlag habe ich schon vor Jahren geäußert. 2014 wurde dieser traum Wirklichkeit. außerdem biete ich den Bürgern vielfältige möglichkeiten, um mit mir direkt ins Gespräch zu kommen, etwa mit den regelmäßig stattfindenden einwohnerversammlungen, bei Bürgerforen zu aktuellen, oftmals brisanten themen, mit den Stadtspaziergängen oder den Bürgersprechstunden im Rathaus. Zu Frage 3.) asylpolitik im eigentlichen Sinn wird im Bund und in der eu gemacht, teilweise im land und in geringem umfang noch im landkreis. Wichtig für Zwickau ist, nicht nur, aber auch im hinblick auf Flüchtlinge und asylbewerber eine Willkommenskultur zu entwickeln. der helferkreis in neuplanitz, bei dem die Stadtverwaltung mitarbeitet, ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Wichtig ist außerdem, dass wir schon unseren kindern diese toleranz vermitteln und vor allem vorleben. auch hier gibt es ein schönes Beispiel: Wir haben vor Jahren in der Stadtverwaltung eine Frau eingestellt, die aus afghanistan geflüchtet war. Sie arbeitet nun in einer unserer kitas und unterstützt unter anderem ausländische eltern und führt Projekte mit den kindern durch. Zu Frage 5.) um das marketing zu verbessern, ist es unter ande- rem erforderlich, Zielgruppen genauer zu definieren und diese spezifisch anzusprechen. Potential sehe ich kurz- und mittelfristig darin, Besucher und potentielle kunden für Zwickau zu gewinnen – gerade im interesse einer lebendigen Stadt und im interesse von einzelhandel und Gastronomie. mittelfristig könnten touristen sowie „umzugswillige“ eine Rolle spielen. mittel- bis langfristig sehe ich gewisse möglichkeiten bei potentiellen investoren. um erfolgreich zu sein, muss weiter an dem „Produkt“ Zwickau gearbeitet werden, wir brauchen entsprechende Budgets und die Zusammenarbeit muss verbessert werden. auch beim Stadtmarketing ist das zielgerichtete engagement vieler gefragt. Bei der Vermarktung des Wirtschaftsstandortes wünsche ich mir zudem mehr engagement des landratsamtes. andere landkreise sind hier bedeutend aktiver! zu einer eher negativen Vorhersage. ich bin Zwickauer mit herz und Verstand. ich möchte weiterhin das lebendige Zwickau und kenne die genannten Berechnungen. interessanterweise befinden wir uns hier in der Region nicht allein mit diesem thema und tun jedoch so wenig für ein gebündeltes handeln. aus meiner Sicht müssen wir uns entscheiden: entweder wir gehen egoistisch einen eigenen Weg und schwächen die umliegenden Städte und Gemeinden um unsere defizite auszugleichen oder wir definieren einen klaren gemeinsamen Weg. in diesem Bereich wird auch von den umliegenden nachbarn ganz viel Geld in Projekte investiert, die nur ein hin- und her auslösen. und ein hin- und her macht bekanntlich die taschen leer. ich empfehle, in diesem thema gemeinsame Sache mit umliegenden Städten und Gemeinden zu machen, um die mittel thematisch zu konzentrieren. dann werden wir uns langfristig aus den wachsenden Regionen wie leipzig und dresden einwohnerzahlen zurückholen. im Übrigen spielt hier auch die hochschule eine ganz besondere Rolle, denn nur an wenigen anderen Orten lernen junge menschen über einen längeren Zeitraum eine Region so intensiv kennen. die müssen am Besten hier in arbeit kommen, bleiben und Familien gründen. .000 € 5 x 10 svorsorge nft Zuku nen! in gew Zu Frage 5.) unsere derzeitige Oberbürgermeisterin beschreibt ja eine Öffnungszeitenharmonisierung in der innenstadt als wichtigen Bestandteil des Stadtmarketing. ich muss zugeben, ich war erschrocken über diese aussage, denn Öffnungszeiten machen keine umsätze und sind allenfalls ein kleiner Bestandteil des themas. Bevor wir von einer konzertierten imagekampagne für Zwickau sprechen, reden wir doch zunächst erst einmal mit kompetenten menschen der Stadt über die inhalte. ich möchte das auch frische ideen und neue köpfe in dieses thema eingebunden werden. marketing braucht kreativität. und vielleicht ist Zwickau ja auch einfach aus seiner Geschichte oder Gegenwart heraus, noch mehr als die Robert-Schumann oder automobilstadt. Seien wir doch einfach auch selbstkritisch und verpassen uns eine eigene belebende Fehlerkultur in diesem thema. im Übrigen freue ich mich hier insbesondere auch auf die Zusammenarbeit mit den vielen kreativen kunst-, design- und kulturschaffenden. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Erfahren Sie mehr - Teilnahmebedingungen und Informationen erhalten Sie vor Ort in einer Geschäftsstelle in Ihrer Nähe oder online unter www.volksbank-zwickau.de Oder vereinbaren Sie einen Termin: 0375 39 11-0. Zu Frage 8.) darauf antworte ich kurz. ich werde nachfragen, ge- Sven Itzek 44 Jahre diplom-immobilienwirtschaftler Zu Frage 3.) eine interessante Frage zu einem großen thema in unserem vergleichsweise kleinen Zwickau, denn eine sinnvolle asylpolitik hat doch schon europäische Züge zu tragen. die aufgaben einer kommune sind in diesem Zusammenhang oftmals definiert. ich gehe davon aus, dass uns in den nächsten Jahren viele weitere Flüchtlinge schutzsuchend aus unterschiedlichen Beweggründen erreichen werden und ich sage ihnen, wir haben die humanitäre Verpflichtung, diejenigen, welche uns in Zwickau erreichen mit einer Willkommenskultur zu empfangen, die vorbildlich ist. ich halte nichts von der aktuell bspw. an der B173 vorgenommenen zentralen unterbringung und ich beschreibe sehr gute erfolge aus der dezentralen unterbringung, die ich als Vorstand eines Wohlfahrtsverbandes in Zwickau begleiten darf. ich möchte, dass die Rechtmäßigkeit eines asylbegehrens für den einzelnen schnell abgeschlossen und maßnahmen in der Folge konsequent umgesetzt werden. Wer bleiben darf, muss von uns auch mit regionalen engagements zu Wohnraum und arbeit begleitet werden, dann haben wir die Grundbausteine einer integration gesetzt. 05 15 32 Zu Frage 4.) die demographische entwicklung. eine schöne Frage nau zuhören und dann die machbaren dinge umsetzen. klingt einfach, ist es aber nicht. Wir müssen schlichtweg in der Gesellschaft insgesamt wieder familienfreundlicher werden. Selbst Vater, möchte ich auch für meinen nachwuchs Zwickau in seiner Schönheit erhalten und besser machen. natürlich gehört hierzu eine Vielfalt aus Faktoren wie arbeit, Sicherheit oder auch Freizeitmöglichkeiten. diesen mix werden wir verbessern. aber einfach ausgedrückt: Wenn der Spielplatz auf dem hauptmarkt mit Bänken für eltern und Großeltern ein besonderer ausdruck von Familienfreundlichkeit wäre und gewünscht ist, was sollte uns daran hindern diesen Ort zu schaffen? meiner meinung nach hindert uns nichts. Zu Frage 9.) Über die Jahre gab es oft reflektierende Bewer- tungen. das Schöne daran ist, wir haben alle besondere Stärken und ureigenste Schwächen. Bei mir wurde immer wieder herausgearbeitet, dass ich als Organisationstalent mit hoher motivation auch bei starkem Stresslevel, gemeinsam mit meinem team, komplexe herausforderungen konsequent lösen konnte. Zudem bin ich ein sehr guter netzwerker. meine Frau beschreibt meine Schwächen oftmals am Besten. mit ihr arbeite ich an einer gewissen ungeduld und meiner direkten und unverblümten aussage. aber so wirklich möchte ich das gar nicht ändern. Gibt es missstände, werde ich diese konkret ansprechen und eine lösung anstreben. Sven Itzek zur OB-Wahl 2015 in Zwickau Was motiviert mich für den Bürgermeister zu kandidieren? „Seit September des Jahres 2014 engagiere ich mich als Stadt- und Kreisrat, nun auch politisch in und um Zwickau. Ich sehe durch meine umfassende Vernetzung viele engagierte Menschen mit tollen Ideen und dem Wunsch, diese in die Tat umzusetzen. Ich möchte im Kreis der Bewerber eine wirkliche Alternative für die Zwickauerinnen und Zwickauer sein und mit meiner Fachkompetenz und Motivation durch die Herausforderungen der nächsten Jahre führen. Ich bin mir sicher, wir können gemeinsam mehr in unserer Stadt Zwickau bewegen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, die Stadt zu einer ganz neuen Lebendigkeit zurückkehrt. Ich werde als Impulsgeber unserer Stadt handeln, damit die besten Lösungen herausgearbeitet werden. Ich werbe dafür, dass wir mehr Transparenz nach innen und nach außen wagen.“ 05 15 Citylife t h e m a OB-Wahl in ZWickau » 33 Dr. Michael Luther René Hahn Jörg Ungethüm 58 Jahre von 1990 bis 2013 für die CDU im Bundestag 34 Jahre Bürokaufmann 42 Jahre Gymnasiallehrer und Referent des Sächsischen Bildungsinstitutes Zu Frage 2.) Das A und O der nächsten Jahre wird sein, ob es Zwi- ckau gelingt, mehr Wirtschaftskraft zu generieren, um zum einen seine eigene Einnahmebasis zu stärken und zum anderen vor allem den jungen Leuten attraktive Arbeitsplätze in Zwickau zu bieten. Eine wenig vernetzte und nur vier Personalstellen umfassende Wirtschaftsförderung wird das nicht stemmen können. Ich halte eine Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung in Verbindung mit der Stabsstelle für Stadtentwicklung, die mit besseren Zugriffsmöglichkeiten auf die Ämter ausgestattet sein muss, um Genehmigungen schnell erreichen zu können, für dringend geboten. Wir brauchen mit Sicherheit dazu Industrie- und Gewerbeflächen, um Angebote machen zu können. Zu Frage 7.) Wenn Handwerk und Industrie zu wenig qualifizierten Nachwuchs finden, dann liegt das zu aller erst an der stark gesunkenen Zahl an jungen Berufseinsteigern. Früher konnten die Unternehmen auswählen. Heute müssen auch die weniger gut Qualifizierten fitter für den Beruf gemacht werden. In Zusammenarbeit mit den Schulen muss die Wirtschaft den Schülern frühzeitig aufzeigen, welche Chancen sie in der Region haben und wofür es sich lohnt zu lernen. Darüber hinaus ist klar, dass wir im Wettbewerb mit anderen Standorten stehen. Wir brauchen wettbewerbsfähige Arbeitsplätze in dem Sinne, dass junge Leute aus Zwickau, Sachsen und darüber hinaus sich entscheiden, bei uns ihre zukünftige berufliche Entwicklung zu sehen. Von den Asylsuchenden war schon die Rede. Hier liegt Potenzial, was gehoben werden muss. Zu Frage 8.) Die Frage ist zum Teil schon beantwortet worden. Ich will deshalb das Gesagte zusammenfassen. Für Familien mit Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass sie eine gute Arbeit finden, dass sie ein attraktives Wohnumfeld haben, dass Kinder gut betreut werden und eine gute Bildung und Ausbildung bekommen können, dass die Freizeitangebote stimmen und dass sie sicher leben können. Da ist in der Vergangenheit viel getan worden. Aber für Familien mit Kindern kann immer mehr gemacht werden, als schon ist, beispielsweise in den Bereichen Arbeitsplätze in der mittelständige Wirtschaft und gute Wohnstandorte. Zu Frage 9.) Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Das ist gut und schlecht. Ich kann nicht ruhig sein, wenn ich sehe, dass man etwas besser machen kann. Auf der anderen Seite ist „Geduld-haben“ für mich manchmal besser, weil manches auch seine Zeit braucht. Entscheidungen mache ich mir nicht leicht, denn ich will, dass es gut wird. Deshalb arbeite ich gern mit Leuten zusammen, die mich beraten, auch kritisieren, mit denen ich mich über Inhalte streiten kann. Dann kann man gute Ergebnisse erzielen. Diese Erfahrung habe ich oft genug gemacht. Zu Frage 1.) Bestehende Strukturen wie der Kulturraum müssen weiter ausgebaut werden. Dabei ist es wichtig Fördermöglichkeiten Transparent zu gestalten und zu vereinfachen. Zu oft stehen bürokratische Richtlinien im Wege um hier effektiver zu arbeiten. Neue Ideen wie das Anfang 2014 initiierte Junge Kulturnetzwerk gilt es zu unterstützen. Ein Austausch zwischen den Kulturschaffenden ist immens wichtig. Dadurch können neue Ideen stehen und die bereits bestehenden besser werden. Zwickau fördert bereits einige herausragende Projekte, mit Strahlkraft weit außerhalb der Region, wie das Theater Plauen-Zwickau oder das Robert-Schumann-Konservatorium. Bei diesen gilt es die finanziellen Einnahmemöglichkeiten außerhalb der öffentlichen Förderung auszubauen. Außerdem sollten wir jeder Zeit ein offenes Ohr für neue Ideen haben, wie z.B. das Mittelalterdorf beim Erlenbad oder die Kunstplantage in der ehemaligen Matratzenfabrik. falt und Kreativität bestimmen das Bild einer Stadt. Der Erhalt des Theaters steht außer Frage, wobei ich sorgenvoll in Richtung unseres Partners blicke, da sich momentan die Stadt Plauen und der Vogtlandkreis über ihre künftige Strategie noch nicht abschließend verständigt haben. Für kreative Angebote aufstrebender Künstler werde ich immer ein offenes Ohr haben. Außer Frage steht das Bekenntnis der FDP, und damit auch von mir, das Gewandhaus bis zur 900-Jahr-Feier im Jahr 2018 zu sanieren. Zu Frage 5.) Zwickau muss sich zukünftig zweifelsohne besser aufstellen. Wir müssen mit den Pfunden, die wir haben, besser wuchern. Die öffentliche Wahrnehmung ist sicherlich sensibilisiert für Automobilbau und Robert Schumann, doch gerade im sportlichen Be- Zu Frage 6.) Zwickau muss die Einnahmesituation nachhaltig günstiger gestalten. Gewinne müssen erwirtschaftet werden, bevor Gelder ausgegeben werden. Ich bin dafür, die Wirtschaftsförderung in eine eigenständige Gesellschaft auszugliedern, um deren Ausstattung mit Personal und Mitteln zu verbessern. Davon erhoffe ich mir eine erfolgreiche Ansiedlung neuer Unternehmen, auch in einem neu zu schaffenden Gewerbegebiet. Dabei gilt es zu prüfen, ob die bestehende Infrastruktur neuen Anforderungen gewachsen ist oder einer vielleicht sogar grundlegenden Anpassung bedarf. Zu Frage 9.) Ein Oberbürgermeister muss Glaubwürdigkeit, Bür- gernähe und Durchsetzungsvermögen ausstrahlen. Er (oder sie) sollte die Fähigkeit besitzen, Situationen schnell zu erfassen und zu überblicken sowie über eine ausgeprägte Problemlösefähigkeit und eine gute Kommunikationsfähigkeit verfügen. Letzteres ist unabdingbar, um Leute zusammenzubringen und bildet die Grundvoraussetzung dafür, Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen. Alle genannten Voraussetzungen bringe ich neben einer ganzen Menge weiterer Kompetenzen mit. Schwächen bei mir zu entdecken, das überlasse ich meinen Mitbewerbern. Zu Frage 5.) In einer konzertierten Imagekampagne sehe ich ein hohes Potenzial, gerade Mittel- und langfristig. Diese wird aber vor allem dann funktionieren, wenn sie von den Zwickauern getragen wird. Es würde uns herzlich wenig nützen, wenn wir viel Geld in Plakate oder andere Werbeträger außerhalb von Zwickau stecken, wenn die angesprochenen Menschen dann hier herkommen und ihnen als erstes Skepsis und schlechte Laune begegnet. Die Frage ist doch auch, wofür wollen wir Marketing machen? Was ist unser Produkt, was können und wollen wir anbieten, mir scheint das noch nicht klar ausgearbeitet zu sein. Erst wenn wir diese Fragen als Stadtgesellschaft diskutiert haben, können wir auch Marketing betreiben. Anzeige Zu Frage 6.) Die größten Probleme und damit auch Chancen sehe ich im Schrumpfen und Leerstand. Dadurch entstehen Kosten und aktuell sind es jedes Jahr weniger Menschen die diese tragen. Wir sollten die leer stehenden Objekte und Flächen kreativ nutzen. Dadurch entsteht die Möglichkeit, Menschen in sinnvolle Projekte einzubeziehen. Projekte, wie die IBUg, das Max-Pechstein-Museum oder selbst eine Ampelfrau sorgen international für Aufsehen. Zu Frage 9.) Ich bin ein kreativer Kopf und Teamplayer. Ich bin offen für Neues, auch ungewöhnliches. Das sind meine Stärken. Um diese effektiv für unsere Stadt einzubringen brauche ich ein starkes Team und motivierte Zwickauer. Nur gemeinsam können wir diese Stadt voranbringen. Konstruktive Kritik, Dialog und Transparenz sind mir dabei wichtig. Sinnloses Herummotzen weniger. Zur Offenheit zähle ich dabei auch den Umgang mit Fehlern und Schwächen. Vor einigen Jahren entschied ich mich offen mit meinen Depressionen umzugehen. Mir und meinem Umfeld hat das geholfen. Denn alle die mit anpacken, werden auch mal Fehler machen, aber wenn sie wissen andere helfen ihnen dann, wird die Angst, zu ihnen zu stehen und ihre Auswirkungen viel kleiner sein. 05 15 34 Zu Frage 1.) Kultur ist ein hohes Gut unserer Gesellschaft. Viel- reich sehe ich noch großes Potenzial. Die Rollis verkörpern seit Jahren hohes europäisches Niveau, aber ein Aufstieg des FSV in die 3. Fußball-Bundesliga oder der Mädels vom BSV in die Handball-Bundesliga würde unserer Muldestadt gut zu Gesicht stehen. Dabei muss ich immer wieder darauf zurückkommen, dass gute und sichere Jobs in allen Branchen die Attraktivität von Zwickau erhöhen würden, gerade auch adressiert an mögliche Rückkehrer aus anderen Regionen. 05 15 Citylife t h e m a « OB-Wahl in Zwickau 35
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