Stadtmagazin Kompass

zw i c k a u h a t d i e w a h l
Info: www.zwickau.de
Wer wird neuer Oberbürgermeister?
Der Artikel beinhaltet einige ausgewählte Antworten
der Kandidaten zu den gestellten Fragen.
Zum vollständigen Inhalt bitten wir Sie, unsere
Facebookseite zu besuchen. Sie finden den Artikel
dazu unter:
Foto: Stefanie Weber
Am 7. Juni finden in Zwickau die Wahlen zum Oberbürgermeister statt. Die SPD-Politikerin Pia Findeiß bekleidet dieses Amt
seit 2008. Gegen sie treten in diesem Jahr vier Kandidaten an. Die CDU schickt mit Michael Luther einen erfahrenen Politiker ins Rennen: Luther gehört seit 1990 dem Deutschen Bundestag an. Für die Linke kandidiert Stadtrat René Hahn, der unter anderem im Roter Baum e.V. der jüngeren Generation eine Möglichkeit zur Mitgestaltung einräumen möchte. Für die AfD
tritt Kreisverbandschef Sven Itzek an. Die FDP setzt in dieser Wahl auf den Referenten im sächsischen Bildungsministerium
Jörg Ungethüm. KOMPASS hat alle Kandidaten genau unter die Lupe genommen und ihnen 9 aktuelle Fragen zu Kultur,
Wirtschaft, Bildung, Asylpolitik und Stadtmarketing gestellt. Ihre Antworten zwischen Facebook, Robert Schumann und Einkaufsbummeln in der Innenstadt gibt es hier zum Nachlesen.
Dr. Pia Findeiß (SPD)
www.facebook.com/deinkompass/notes
René Hahn (Die Linke)
Sven Itzek (AfD)
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1.
Vielfältige, durchaus ambitionierte Kulturangebote sind wichtige
Standortfaktoren. Wo sehen sie Möglichkeiten einer weiteren
Qualifizierung der Kulturstadt Zwickau. Welche Vernetzung der
Kulturschaffenden würden Sie befördern und wo nehmen Sie Geld
für eine facettenreiche Kulturpolitik in die Hand, die auch außerhalb
Zwickaus sichtbar wird?
2.
Welches sind erste, welches weiterreichende Schritte, um Zwickau als
Gewerbe- und Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen? Es geht dabei
auch um Arbeitsplätze, die für jüngere, von hier und aus der Region
stammende Arbeitskräfte bereitgestellt werden sollten.
3.
Zwickau ist die viertgrößte Stadt Sachsens. Was muss hier vor Ort getan
werden, um eine sinnvolle Asylpolitik zu betreiben, die zielgerichtet und
großzügig Asylanten unterstützen kann? Welche Integrationsmaßnahmen
scheinen Ihnen geeignet?
4.
Sollten demoskopische Berechnungen zutreffen, wird die Einwohnerzahl
Zwickaus weiter abnehmen. Welche Gegenmaßnahmen und welche
Zukunftsentwürfe haben Sie für eine sich verändernde Stadt?
5.
Das Stadtmarketing lässt sich eindeutig verbessern. Welches Potenzial
sehen Sie in einer konzertierten Imagekampagne für Zwickau? Mittelund langfristig?
6.
Wo liegen Ihrer Ansicht nach die größten Problemzonen Zwickaus und
wo sehen Sie die wichtigsten Chancen und Potenziale sowohl der Stadt
als auch Ihrer künftigen Arbeit als Oberbürgermeister?
7.
Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage bei den Ausbildungsplätzen
im Handwerk und in der Industrie wird immer grösser. Ursache ist nicht
nur der demografische Wandel unserer Gesellschaft, sondern auch
das gesunkene Bildungsniveau und das zunehmende Desinteresse der
Bewerber. Wie kann man diesem Trend entgegensteuern?
8.
9.
Dr. Michael Luther (CDU)
Wie möchten Sie die Attraktivität des Standortes Zwickau für
Jugendliche, Kinder und junge Familien verbessern? Sehen sie darin
Handlungsbedarf?
Welche Stärken und Schwächen sehen Sie bei sich selbst?
Jörg Ungethüm (FDP)
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Citylife t h e m a
OB-Wahl in Zwickau »
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Zu Frage 7.) Gerade in diesem Bereich sind wir alle gefragt – el-
Dr. Pia Findeiß
59 Jahre
diplom-Sportlehrerin
seit 2008 Oberbürgermeisterin
Zu Frage 1.) die kulturstadt Zwickau wurde und wird bereits „sicht-
bar“. So gut wie jedes Jahr hatten wir Veranstaltungen, die landes- und
bundesweit Beachtung fanden, wie beispielsweise die Bundesbegegnung „Schulen musizieren“, die tage der chor- und Orchestermusik, zu
denen der Bundespräsident kam, oder das Festival der Reformation.
die Sanierung des kornhauses und die eröffnung als Stadtbibliothek
wurde überregional wahrgenommen, die kunstsammlungen konnten
seit der eröffnung des max-Pechstein-museums ihre Besucherzahlen
deutlich steigern und Gäste aus der ganzen Welt nach Zwickau ziehen. dank der erweiterung wird das august horch museum ein noch
attraktiverer Publikumsmagnet. Wichtig wird sein, das marketing der
verschiedenen einrichtungen und Veranstaltungen besser aufeinander abzustimmen und in diesem Bereich noch mehr zu kooperieren.
Wünschenswert wäre, wenn die angebote der verschiedenen einrichtungen und akteure noch zielgruppenorientierter wird – so sehr
kunst und kultur auch immer Selbstzweck sind. ich bin jedoch überzeugt, dass wir im kinder und Jugendbereich noch Potential haben.
tern, erzieherinnen und kindertagesstätten, lehrer und Schulen und
damit der Freistaat, ausbildungsstätten und arbeitgeber und viele andere. die Stadt versucht ihren Beitrag zu leisten, indem erheblich in
die Sanierung der Schulen investiert wurde und weiterhin investiert
wird oder indem wir Schulsozialarbeiter und Streetworker finanzieren, die Partner und Ratgeber für kinder, Jugendliche und eltern sind.
eine gute arbeit wird auch in den städtischen kitas geleistet, wo nicht
nur der sächsische Bildungsplan berücksichtigt wird, sondern auch
Projekte verfolgt werden, wie beispielsweise das „haus der kleinen
Forscher“. es gilt Projekte, wie etwa den arbeitskreis „Schule – Wirtschaft“, der richtigerweise auf landkreisebene arbeitet, fortzuführen.
Zu Frage 9.) eine meiner Schwächen ist, dass ich manchmal zu
ungeduldig bin. eine andere besteht darin, mitunter zu spontan und
zu emotional zu reagieren. damit habe ich manche menschen auch
schon vor den kopf gestoßen. Zu meinen Stärken zählt, dass ich entscheidungsfreudig bin, auch unangenehme entscheidungen nicht
scheue und dies auch in der Öffentlichkeit vertrete. außerdem glaube
ich, dass ich Ziele setze und diese im interesse der Stadt konsequent
verfolge, auch wenn dafür viel Geduld erforderlich ist. denken Sie an
das max-Pechstein-museum. diesen Vorschlag habe ich schon vor
Jahren geäußert. 2014 wurde dieser traum Wirklichkeit. außerdem
biete ich den Bürgern vielfältige möglichkeiten, um mit mir direkt ins
Gespräch zu kommen, etwa mit den regelmäßig stattfindenden einwohnerversammlungen, bei Bürgerforen zu aktuellen, oftmals brisanten themen, mit den Stadtspaziergängen oder den Bürgersprechstunden im Rathaus.
Zu Frage 3.) asylpolitik im eigentlichen Sinn wird im Bund und
in der eu gemacht, teilweise im land und in geringem umfang noch
im landkreis. Wichtig für Zwickau ist, nicht nur, aber auch im hinblick auf Flüchtlinge und asylbewerber eine Willkommenskultur zu
entwickeln. der helferkreis in neuplanitz, bei dem die Stadtverwaltung mitarbeitet, ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Wichtig ist außerdem, dass wir schon unseren kindern diese toleranz vermitteln und
vor allem vorleben. auch hier gibt es ein schönes Beispiel: Wir haben
vor Jahren in der Stadtverwaltung eine Frau eingestellt, die aus afghanistan geflüchtet war. Sie arbeitet nun in einer unserer kitas und
unterstützt unter anderem ausländische eltern und führt Projekte mit
den kindern durch.
Zu Frage 5.) um das marketing zu verbessern, ist es unter ande-
rem erforderlich, Zielgruppen genauer zu definieren und diese spezifisch anzusprechen. Potential sehe ich kurz- und mittelfristig darin,
Besucher und potentielle kunden für Zwickau zu gewinnen – gerade
im interesse einer lebendigen Stadt und im interesse von einzelhandel
und Gastronomie. mittelfristig könnten touristen sowie „umzugswillige“ eine Rolle spielen. mittel- bis langfristig sehe ich gewisse möglichkeiten bei potentiellen investoren. um erfolgreich zu sein, muss
weiter an dem „Produkt“ Zwickau gearbeitet werden, wir brauchen entsprechende Budgets und die Zusammenarbeit muss verbessert werden. auch beim Stadtmarketing ist das zielgerichtete engagement vieler gefragt. Bei der Vermarktung des Wirtschaftsstandortes wünsche
ich mir zudem mehr engagement des landratsamtes. andere landkreise sind hier bedeutend aktiver!
zu einer eher negativen Vorhersage. ich bin Zwickauer mit herz und
Verstand. ich möchte weiterhin das lebendige Zwickau und kenne die
genannten Berechnungen. interessanterweise befinden wir uns hier
in der Region nicht allein mit diesem thema und tun jedoch so wenig für ein gebündeltes handeln. aus meiner Sicht müssen wir uns
entscheiden: entweder wir gehen egoistisch einen eigenen Weg und
schwächen die umliegenden Städte und Gemeinden um unsere defizite auszugleichen oder wir definieren einen klaren gemeinsamen
Weg. in diesem Bereich wird auch von den umliegenden nachbarn
ganz viel Geld in Projekte investiert, die nur ein hin- und her auslösen.
und ein hin- und her macht bekanntlich die taschen leer. ich empfehle, in diesem thema gemeinsame Sache mit umliegenden Städten
und Gemeinden zu machen, um die mittel thematisch zu konzentrieren. dann werden wir uns langfristig aus den wachsenden Regionen
wie leipzig und dresden einwohnerzahlen zurückholen. im Übrigen
spielt hier auch die hochschule eine ganz besondere Rolle, denn nur
an wenigen anderen Orten lernen junge menschen über einen längeren Zeitraum eine Region so intensiv kennen. die müssen am Besten hier in arbeit kommen, bleiben und Familien gründen.
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Zu Frage 5.) unsere derzeitige Oberbürgermeisterin beschreibt ja
eine Öffnungszeitenharmonisierung in der innenstadt als wichtigen
Bestandteil des Stadtmarketing. ich muss zugeben, ich war erschrocken über diese aussage, denn Öffnungszeiten machen keine umsätze und sind allenfalls ein kleiner Bestandteil des themas. Bevor wir
von einer konzertierten imagekampagne für Zwickau sprechen, reden
wir doch zunächst erst einmal mit kompetenten menschen der Stadt
über die inhalte. ich möchte das auch frische ideen und neue köpfe
in dieses thema eingebunden werden. marketing braucht kreativität. und vielleicht ist Zwickau ja auch einfach aus seiner Geschichte
oder Gegenwart heraus, noch mehr als die Robert-Schumann oder
automobilstadt. Seien wir doch einfach auch selbstkritisch und verpassen uns eine eigene belebende Fehlerkultur in diesem thema. im
Übrigen freue ich mich hier insbesondere auch auf die Zusammenarbeit mit den vielen kreativen kunst-, design- und kulturschaffenden.
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Wir machen den Weg frei.
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Zu Frage 8.) darauf antworte ich kurz. ich werde nachfragen, ge-
Sven Itzek
44 Jahre
diplom-immobilienwirtschaftler
Zu Frage 3.) eine interessante Frage zu einem großen thema in
unserem vergleichsweise kleinen Zwickau, denn eine sinnvolle asylpolitik hat doch schon europäische Züge zu tragen. die aufgaben einer kommune sind in diesem Zusammenhang oftmals definiert. ich
gehe davon aus, dass uns in den nächsten Jahren viele weitere Flüchtlinge schutzsuchend aus unterschiedlichen Beweggründen erreichen
werden und ich sage ihnen, wir haben die humanitäre Verpflichtung,
diejenigen, welche uns in Zwickau erreichen mit einer Willkommenskultur zu empfangen, die vorbildlich ist. ich halte nichts von der aktuell bspw. an der B173 vorgenommenen zentralen unterbringung und
ich beschreibe sehr gute erfolge aus der dezentralen unterbringung,
die ich als Vorstand eines Wohlfahrtsverbandes in Zwickau begleiten
darf. ich möchte, dass die Rechtmäßigkeit eines asylbegehrens für
den einzelnen schnell abgeschlossen und maßnahmen in der Folge
konsequent umgesetzt werden. Wer bleiben darf, muss von uns auch
mit regionalen engagements zu Wohnraum und arbeit begleitet werden, dann haben wir die Grundbausteine einer integration gesetzt.
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Zu Frage 4.) die demographische entwicklung. eine schöne Frage
nau zuhören und dann die machbaren dinge umsetzen. klingt einfach, ist es aber nicht. Wir müssen schlichtweg in der Gesellschaft
insgesamt wieder familienfreundlicher werden. Selbst Vater, möchte
ich auch für meinen nachwuchs Zwickau in seiner Schönheit erhalten und besser machen. natürlich gehört hierzu eine Vielfalt aus Faktoren wie arbeit, Sicherheit oder auch Freizeitmöglichkeiten. diesen
mix werden wir verbessern. aber einfach ausgedrückt: Wenn der Spielplatz auf dem hauptmarkt mit Bänken für eltern und Großeltern ein
besonderer ausdruck von Familienfreundlichkeit wäre und gewünscht
ist, was sollte uns daran hindern diesen Ort zu schaffen? meiner meinung nach hindert uns nichts.
Zu Frage 9.) Über die Jahre gab es oft reflektierende Bewer-
tungen. das Schöne daran ist, wir haben alle besondere Stärken und
ureigenste Schwächen. Bei mir wurde immer wieder herausgearbeitet, dass ich als Organisationstalent mit hoher motivation auch bei
starkem Stresslevel, gemeinsam mit meinem team, komplexe herausforderungen konsequent lösen konnte. Zudem bin ich ein sehr guter
netzwerker. meine Frau beschreibt meine Schwächen oftmals am Besten. mit ihr arbeite ich an einer gewissen ungeduld und meiner direkten und unverblümten aussage. aber so wirklich möchte ich das
gar nicht ändern. Gibt es missstände, werde ich diese konkret ansprechen und eine lösung anstreben.
Sven Itzek
zur OB-Wahl 2015 in Zwickau
Was motiviert mich für den Bürgermeister zu kandidieren?
„Seit September des Jahres 2014 engagiere ich mich als Stadt- und
Kreisrat, nun auch politisch in und um Zwickau. Ich sehe durch meine
umfassende Vernetzung viele engagierte Menschen mit tollen Ideen
und dem Wunsch, diese in die Tat umzusetzen. Ich möchte im Kreis
der Bewerber eine wirkliche Alternative für die Zwickauerinnen und
Zwickauer sein und mit meiner Fachkompetenz und Motivation durch
die Herausforderungen der nächsten Jahre führen. Ich bin mir sicher, wir
können gemeinsam mehr in unserer Stadt Zwickau bewegen. Ich werde
mich dafür einsetzen, dass in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, die Stadt zu einer ganz neuen Lebendigkeit zurückkehrt. Ich werde
als Impulsgeber unserer Stadt handeln, damit die besten Lösungen
herausgearbeitet werden. Ich werbe dafür, dass wir mehr Transparenz
nach innen und nach außen wagen.“
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Citylife t h e m a
OB-Wahl in ZWickau »
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Dr. Michael Luther
René Hahn
Jörg Ungethüm
58 Jahre
von 1990 bis 2013 für die CDU
im Bundestag
34 Jahre
Bürokaufmann
42 Jahre
Gymnasiallehrer und Referent
des Sächsischen Bildungsinstitutes
Zu Frage 2.) Das A und O der nächsten Jahre wird sein, ob es Zwi-
ckau gelingt, mehr Wirtschaftskraft zu generieren, um zum einen seine
eigene Einnahmebasis zu stärken und zum anderen vor allem den jungen Leuten attraktive Arbeitsplätze in Zwickau zu bieten. Eine wenig
vernetzte und nur vier Personalstellen umfassende Wirtschaftsförderung wird das nicht stemmen können. Ich halte eine Neuaufstellung
der Wirtschaftsförderung in Verbindung mit der Stabsstelle für Stadtentwicklung, die mit besseren Zugriffsmöglichkeiten auf die Ämter
ausgestattet sein muss, um Genehmigungen schnell erreichen zu können, für dringend geboten. Wir brauchen mit Sicherheit dazu Industrie- und Gewerbeflächen, um Angebote machen zu können.
Zu Frage 7.) Wenn Handwerk und Industrie zu wenig qualifizierten
Nachwuchs finden, dann liegt das zu aller erst an der stark gesunkenen
Zahl an jungen Berufseinsteigern. Früher konnten die Unternehmen
auswählen. Heute müssen auch die weniger gut Qualifizierten fitter
für den Beruf gemacht werden. In Zusammenarbeit mit den Schulen
muss die Wirtschaft den Schülern frühzeitig aufzeigen, welche Chancen sie in der Region haben und wofür es sich lohnt zu lernen. Darüber hinaus ist klar, dass wir im Wettbewerb mit anderen Standorten
stehen. Wir brauchen wettbewerbsfähige Arbeitsplätze in dem Sinne,
dass junge Leute aus Zwickau, Sachsen und darüber hinaus sich entscheiden, bei uns ihre zukünftige berufliche Entwicklung zu sehen.
Von den Asylsuchenden war schon die Rede. Hier liegt Potenzial, was
gehoben werden muss.
Zu Frage 8.) Die Frage ist zum Teil schon beantwortet worden. Ich
will deshalb das Gesagte zusammenfassen. Für Familien mit Kindern
und Jugendlichen ist es wichtig, dass sie eine gute Arbeit finden, dass
sie ein attraktives Wohnumfeld haben, dass Kinder gut betreut werden und eine gute Bildung und Ausbildung bekommen können, dass
die Freizeitangebote stimmen und dass sie sicher leben können. Da
ist in der Vergangenheit viel getan worden. Aber für Familien mit Kindern kann immer mehr gemacht werden, als schon ist, beispielsweise
in den Bereichen Arbeitsplätze in der mittelständige Wirtschaft und
gute Wohnstandorte.
Zu Frage 9.) Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Das ist gut und
schlecht. Ich kann nicht ruhig sein, wenn ich sehe, dass man etwas
besser machen kann. Auf der anderen Seite ist „Geduld-haben“ für
mich manchmal besser, weil manches auch seine Zeit braucht. Entscheidungen mache ich mir nicht leicht, denn ich will, dass es gut
wird. Deshalb arbeite ich gern mit Leuten zusammen, die mich beraten, auch kritisieren, mit denen ich mich über Inhalte streiten kann.
Dann kann man gute Ergebnisse erzielen. Diese Erfahrung habe ich
oft genug gemacht.
Zu Frage 1.) Bestehende Strukturen wie der Kulturraum müssen
weiter ausgebaut werden. Dabei ist es wichtig Fördermöglichkeiten
Transparent zu gestalten und zu vereinfachen. Zu oft stehen bürokratische Richtlinien im Wege um hier effektiver zu arbeiten. Neue Ideen
wie das Anfang 2014 initiierte Junge Kulturnetzwerk gilt es zu unterstützen. Ein Austausch zwischen den Kulturschaffenden ist immens
wichtig. Dadurch können neue Ideen stehen und die bereits bestehenden besser werden. Zwickau fördert bereits einige herausragende
Projekte, mit Strahlkraft weit außerhalb der Region, wie das Theater
Plauen-Zwickau oder das Robert-Schumann-Konservatorium. Bei diesen gilt es die finanziellen Einnahmemöglichkeiten außerhalb der öffentlichen Förderung auszubauen. Außerdem sollten wir jeder Zeit ein
offenes Ohr für neue Ideen haben, wie z.B. das Mittelalterdorf beim
Erlenbad oder die Kunstplantage in der ehemaligen Matratzenfabrik.
falt und Kreativität bestimmen das Bild einer Stadt. Der Erhalt des
Theaters steht außer Frage, wobei ich sorgenvoll in Richtung unseres
Partners blicke, da sich momentan die Stadt Plauen und der Vogtlandkreis über ihre künftige Strategie noch nicht abschließend verständigt haben. Für kreative Angebote aufstrebender Künstler werde ich
immer ein offenes Ohr haben. Außer Frage steht das Bekenntnis der
FDP, und damit auch von mir, das Gewandhaus bis zur 900-Jahr-Feier
im Jahr 2018 zu sanieren.
Zu Frage 5.) Zwickau muss sich zukünftig zweifelsohne besser
aufstellen. Wir müssen mit den Pfunden, die wir haben, besser wuchern. Die öffentliche Wahrnehmung ist sicherlich sensibilisiert für
Automobilbau und Robert Schumann, doch gerade im sportlichen Be-
Zu Frage 6.) Zwickau muss die Einnahmesituation nachhaltig
günstiger gestalten. Gewinne müssen erwirtschaftet werden, bevor
Gelder ausgegeben werden. Ich bin dafür, die Wirtschaftsförderung
in eine eigenständige Gesellschaft auszugliedern, um deren Ausstattung mit Personal und Mitteln zu verbessern. Davon erhoffe ich mir
eine erfolgreiche Ansiedlung neuer Unternehmen, auch in einem neu
zu schaffenden Gewerbegebiet. Dabei gilt es zu prüfen, ob die bestehende Infrastruktur neuen Anforderungen gewachsen ist oder einer
vielleicht sogar grundlegenden Anpassung bedarf.
Zu Frage 9.) Ein Oberbürgermeister muss Glaubwürdigkeit, Bür-
gernähe und Durchsetzungsvermögen ausstrahlen. Er (oder sie) sollte
die Fähigkeit besitzen, Situationen schnell zu erfassen und zu überblicken sowie über eine ausgeprägte Problemlösefähigkeit und eine
gute Kommunikationsfähigkeit verfügen. Letzteres ist unabdingbar,
um Leute zusammenzubringen und bildet die Grundvoraussetzung
dafür, Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen. Alle genannten Voraussetzungen bringe ich neben einer ganzen Menge weiterer Kompetenzen mit. Schwächen bei mir zu entdecken, das überlasse ich
meinen Mitbewerbern.
Zu Frage 5.) In einer konzertierten Imagekampagne sehe ich ein
hohes Potenzial, gerade Mittel- und langfristig. Diese wird aber vor
allem dann funktionieren, wenn sie von den Zwickauern getragen
wird. Es würde uns herzlich wenig nützen, wenn wir viel Geld in Plakate oder andere Werbeträger außerhalb von Zwickau stecken, wenn
die angesprochenen Menschen dann hier herkommen und ihnen als
erstes Skepsis und schlechte Laune begegnet. Die Frage ist doch auch,
wofür wollen wir Marketing machen? Was ist unser Produkt, was können und wollen wir anbieten, mir scheint das noch nicht klar ausgearbeitet zu sein. Erst wenn wir diese Fragen als Stadtgesellschaft diskutiert haben, können wir auch Marketing betreiben.
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Zu Frage 6.) Die größten Probleme und damit auch Chancen sehe
ich im Schrumpfen und Leerstand. Dadurch entstehen Kosten und aktuell sind es jedes Jahr weniger Menschen die diese tragen. Wir sollten
die leer stehenden Objekte und Flächen kreativ nutzen. Dadurch entsteht die Möglichkeit, Menschen in sinnvolle Projekte einzubeziehen.
Projekte, wie die IBUg, das Max-Pechstein-Museum oder selbst eine
Ampelfrau sorgen international für Aufsehen.
Zu Frage 9.) Ich bin ein kreativer Kopf und Teamplayer. Ich bin offen
für Neues, auch ungewöhnliches. Das sind meine Stärken. Um diese
effektiv für unsere Stadt einzubringen brauche ich ein starkes Team
und motivierte Zwickauer. Nur gemeinsam können wir diese Stadt
voranbringen. Konstruktive Kritik, Dialog und Transparenz sind mir
dabei wichtig. Sinnloses Herummotzen weniger. Zur Offenheit zähle
ich dabei auch den Umgang mit Fehlern und Schwächen. Vor einigen
Jahren entschied ich mich offen mit meinen Depressionen umzugehen. Mir und meinem Umfeld hat das geholfen. Denn alle die mit anpacken, werden auch mal Fehler machen, aber wenn sie wissen andere helfen ihnen dann, wird die Angst, zu ihnen zu stehen und ihre
Auswirkungen viel kleiner sein.
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Zu Frage 1.) Kultur ist ein hohes Gut unserer Gesellschaft. Viel-
reich sehe ich noch großes Potenzial. Die Rollis verkörpern seit Jahren hohes europäisches Niveau, aber ein Aufstieg des FSV in die 3.
Fußball-Bundesliga oder der Mädels vom BSV in die Handball-Bundesliga würde unserer Muldestadt gut zu Gesicht stehen. Dabei muss
ich immer wieder darauf zurückkommen, dass gute und sichere Jobs
in allen Branchen die Attraktivität von Zwickau erhöhen würden, gerade auch adressiert an mögliche Rückkehrer aus anderen Regionen.
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Citylife t h e m a
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