Sonderausstellung Nikolaus Walter. Begegnungen 17. Jänner bis 3. Mai 2015 Eröffnung: Freitag, 16. Jänner, 17.00 Uhr Eine Ausstellung an zwei Orten, in Kooperation mit der Vorarlberger Landesbibliothek Anlässlich von Nikolaus Walters 70. Geburtstag zeigt das vorarlberg museum gemeinsam mit der Vorarlberger Landesbibliothek eine Retrospektive zu Nikolaus Walters fotografischem Werk. Sie bietet einen Einblick in das Schaffen des Vorarlberger Fotografen, dessen Archiv mit dem Ankauf durch die Landesbibliothek (2012) auch in Zukunft als Einheit erhalten bleiben kann. Während die Ausstellung im vorarlberg museum fotografische Serien aus allen Werkphasen zeigt, ist in der Vorarlberger Landesbibliothek seine bis heute andauernde Langzeitbeobachtung „Steiles Erbe. Das Große Walsertal“ zu sehen. Nikolaus Walter wurde besonders durch seine dokumentarischen Langzeitstudien bekannt. Dieser dokumentarische Charakter begleitete sein Schaffen von Anfang an. Ganz besonders wichtig sind ihm dabei die Begegnungen mit Menschen und Orten. Seine Fotografien entstehen oft auf Entdeckungsreisen an die „Un-Orte“ (Margit Zuckriegl) dieser Welt und im Kontakt mit Außenseitern der Gesellschaft. Die Ergebnisse zeugen von einer besonderen Gabe des Künstlers: Er nimmt den Menschen Bilder ab, ohne sie bloßzustellen. Dabei entwickelte der Fotograf ein großes Gespür für die Geschichten dieser Menschen und Orte. Sein wacher Blick erkennt den richtigen Moment, aus welchem sich seine Serien erst entwickeln können. Mit der Ausstellung „Nikolaus Walter. Begegnungen“ kann nun gleichsam die Genese eines umfangreichen und beharrlichen Werks nachvollzogen werden, das sich von Anfang an auf hohem Niveau bewegt hat. Schon das Atrium präsentiert den Künstler als „Könner des sequenziellen Bilderzählens“ (Gerhard Glüher). Die Serie „An einem Sonntag in Nazaré, Portugal“ von 1988 scheint auf den ersten Blick Konzeptkunst zu sein, zeigt sie doch „wechselnde Konstellationen von Passanten vor, auf und hinter einem Zebrastreifen“ (Margit Zuckriegl). Doch abseits dieser formalen und geometrischen Entsprechungen erzählt die Bilderfolge die Geschichte einer Begegnung: Vom Warten eines Mannes auf einen Zweiten bis zum gemeinsamen Abgang hält der Fotograf die Szenenfolge fest. Auf allen Ebenen des Atriums begegnen den Besuchern Fotografien aus der Serie „Der Reißnagelweg“. Sie zeigen den Blick des Fotografen auf Pflegende und Gepflegte. Bilder und Eindrücke, denen wir uns alle früher oder später stellen müssen, die eine alternde Gesellschaft aber nicht gerne sieht. Auf der dritten Ebene des vorarlberg museums ist die Retrospektive zu Nikolaus Walters fotografischem Werk zu sehen. Sie zeigt fotografische Serien aus allen Werkphasen und 1 macht so den künstlerischen Werdegang nachvollziehbar. Ergänzend zu den Fotografien präsentiert die Ausstellung eine Auswahl an Erstausgaben der Fotobücher und Veröffentlichungen des Künstlers in namhaften Fotomagazinen und Zeitschriften. Ein filmisches Kurzporträt von Ingrid Adamer ergänzt die Schau. Der Architekt Hansjörg Thum hat für die Ausstellungen eine reduzierte, aber durchdachte Architektur (basierend auf den Zwischenwänden der Ausstellung „Jenseits der Ansichtskarte: Die Alpen in der Fotografie“ von Martin Kohlbauer) geschaffen. So wird die Ausstellung an beiden Standorten eine aufeinander bezogene Einheit. Auf die Eigenheiten des Kuppelsaals der Landesbibliothek sowie des Atriums und der Ausstellungsfläche auf der dritten Ebene des vorarlberg museums reagierte der Architekt mit leicht gewinkelten und keilförmig zugespitzten Ausstellungsflächen und Vitrinen. Die Grafikern Sarah Schlatter hat eine zurückhaltende und einfühlsame Typografie und Gestaltung für Ausstellung und Katalog entworfen. Zusammen mit dem Architekten entwickelte sie auch die Farbdramaturgie für die Ausstellungen in beiden Häusern. Zur Ausstellung erscheint im Kehrer Verlag (Heidelberg und Berlin) ein Katalog, in welchem rund 250 Fotografien versammelt sind. Die drei Essays des Katalogs beleuchten Walters Werk aus verschiedenen Blickwinkeln. Anton Holzer findet einen fotohistorischen Zugang, während Margit Zuckriegl sich der „intuitiven Soziologie“ des Künstlers widmet. Der literarische Beitrag des Wegbegleiters Willibald Feinig schließlich nähert sich dem Schaffen Walters in einem Porträt des Künstlers, das den dialogischen Charakter seines Werks betont. Projektleitung Andreas Rudigier, Theresia Anwander, Norbert Schnetzer Kuratorin Petra Zudrell Architektur Hansjörg Thum grafisches Konzept und Gestaltung Sarah Schlatter 2 Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung Nikolaus Walter. Begegnungen Filmreihe zu Nikolaus Walter In Zusammenarbeit mit Filmforum Bregenz im Metro Kino Künstlerführung mit anschließender Filmvorführung Do, 29. Jänner, 18.00 Uhr Führung / 20.00 Uhr Film im Metro Kino Blow-Up, Spielfilm GB 1966 Do, 26. Februar, 18.00 Uhr Führung / 20.00 Uhr Film im Metro Kino Finding Vivian Maier, Dokumentarfilm USA 2013 Do, 26. März, 18.00 Uhr Führung / 20.00 Uhr Film im Metro Kino Nanuk, der Eskimo Do, 30. April, 18.00 Uhr Führung / 20.00 Uhr Film im Metro Kino Das Salz der Erde, Dokumentarfilm Frankreich/Brasilien 2014 Sa, 17. Jänner, 10.30 Uhr Dialogführung mit Frau Zuckriegl und Nikolaus Walter Mi, 18. Februar, 19.00 Uhr Im Porträt Nikolaus Walter Präsentation des Filmportraits und Künstlergespräch mit Ingrid Sa, 21. Februar, 10.00 – 13.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr Porträtfotografie mit Johannes Rinderer Workshop für Jugendliche (14- bis 20-Jährige) Ein Workshop für alle, die außergewöhnliche Portraits machen wollen. Mi, 25. Februar, 19.00 Uhr Vortrag Dorothea Cremer-Schacht: Meister der Kamera – Ein Querschnitt durch die Geschichte der Fotografie am Bodensee im 20. Jahrhundert Zahlreiche Bildbeispiele geben einen Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart des Mediums und liefern einen Überblick über die historische und kunstgeschichtliche Entwicklung der drei Anrainerstaaten Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dorothea Cremer-Schacht ist Kuratorin und Leiterin des Forums für Fotografie am Bodensee in Konstanz. 3 Fr, 20. März, 14.00 – 18.00 Uhr und Sa, 21.März 10.00 – 17.00 Uhr Porträtfotografie. Theorie und Praxis mit Darko Todorovic Workshop für Fotobegeisterte ab 16 Jahre Die meisten schauen, die wenigsten sehen! Unter diesem Motto steht der SpezialWorkshop, in dem wir uns mit den Grundlagen der Porträtfotografie beschäftigen. Mi, 8. April, 19.00 Uhr Vortrag Klaus Bock über das Portrait „Albertina Nigsch“ von Nikolaus Walter Kuratorenführung mit Petra Zudrell Nikolaus Walter. Begegnungen Lernen Sie die einzelnen Ausstellungen aus der Perspektive ihrer Macher kennen. Führung 5 Euro zzgl. Eintritt, ohne Anmeldung Fr, 6. März, 16.30 Uhr Fr, 27. März, 16.30 Uhr Fr, 10. April, 16.30 Uhr 4 Bildnachweis Die Fotografien stehen zum Download auf unsere Website bereit: http://www.vorarlbergmuseum.at/museum/presse.html Sollten Sie weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an: Sarah Frei, +43 5574 46050-516, [email protected] Cox's Cove, Neufundland, 1971 Copyright: Nikolaus Walter Albertina Nigsch, Blons, Großes Walsertal, 1978 Copyright: Nikolaus Walter Zementwerk, Lorüns, 1983 Copyright: Nikolaus Walter An einem Sonntag in Nazaré, Portugal, 1988 Copyright: Nikolaus Walter 5 An einem Sonntag in Nazaré, Portugal, 1988 Copyright: Nikolaus Walter Straßenkinder, Dublin, 1967 Copyright: Nikolaus Walter Porträt Nikolaus Walter Copyright: Nikolaus Walter Haussponsor 6
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