- Paderborner Fototage

Gesichter des Alltags bei den 3. Fototagen in Paderborn
Vom 29. Mai bis zum 28. Juni 2015 sind im Stadtgebiet von Paderborn
an 27 Standorten fotografische Arbeiten zu sehen.
Außergewöhnliche Bildserien von Bryan Adams, der zur Ausstellungseröffnung nach Paderborn kommt, von
Anja Niedringhaus oder Romney Müller-Westernhagen gehören zu den acht kuratierten Ausstellungen der
diesjährigen Paderborner Fototage. Im nicht-kuratierten Teil sind Arbeiten von 23 Fotografen aus ganz
Deutschland zu sehen, die aus rund 40 Bewerbungen ausgewählt wurden.
Die Paderborner Fototage finden alle zwei Jahre statt und machen die ganze Stadt zu einer Bühne für
unterschiedliche fotografische Positionen und aktuelle Themen. An 27 Orten werden neben Arbeiten
internationaler Fotokünstler/innen, die Bildserien von Fotograf/innen aus der Region gezeigt. Das Konzept setzt
auf Austausch, Diskussion und die Nähe zum Publikum. Schulen beteiligen sich mit eigenen Projekten und es
gibt ein Rahmenprogramm mit zahlreichen Workshops und Vorträgen. Das vollständige Programm erscheint
Anfang Mai in gedruckter Form und im Internet: www.paderborner-fototage.de
Wounded – The Legacy of War
Bryan Adams, den man zuallererst als Musiker mit Welthits kennt, hat eine beeindruckende Serie
großformatiger, provozierender Fotografien von kriegsverletzten Soldatinnen und Soldaten geschaffen. Vor
weißem, raumlosem Hintergrund zeigt er die meist sehr jungen Menschen präzise und unvoreingenommen.
Trotz ihre Verstümmelungen, Narben und Verbrennungen haben sie den Weg zurück ins Leben gefunden – mit
Mut, Trotz und Humor. Adams‘ Portraits sind verstörende Bestandsaufnahmen der Realität des Krieges, die
erahnen lassen wie brutal dessen Folgen den Alltag der jungen Soldat/innen verändern und strahlen doch
Würde und Zuversicht aus. Zu sehen sind sie in der Städtischen Galerie Am Abdinghof. Organisation der
Ausstellung: Crossover. Die Kuratoren sind Anke Degenhard und Matt Humphrey.
At War
Auch die Bilder der Pulitzerpreisträgerin Anja Niedringhaus sind sachliche Zeitzeugen und zugleich emotionale
Momentaufnahmen aus Kriegs- und Krisengebieten. Vor fast genau einem Jahr wurde die bekannte
Fotojournalistin in Afghanistan ermordet. Ihre Fotos erzählen von den Menschen und ihrem Leben jenseits
spektakulärer Situationen. Sie spiegeln Trauer, Angst, Enttäuschung, aber auch Begeisterung und
dokumentieren Alltag, wenn nichts mehr alltäglich ist. Zu sehen sind etwa 30 ausgewählte Aufnahmen im Foyer
des Paderborner Kreishauses.
Performance Photographie
Der Frankfurter Fotograf Ralph Larmann zeigt ungewöhnliche Blicke auf große Bühnen in aller Welt. Er
dokumentiert aufwendig inszenierte Popkonzerten, Shows, Musical- oder Opernaufführungen. Seine Bilder
spiegeln die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten einer sich im ständigen Wandel befindenden Technik
wider.
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Beyond Faces
Sie war Illustratorin, Grafik-Designerin, Model und die Frau eines Prominenten: Romney Müller-Westernhagen.
Ihre fotografischen Arbeiten zeigte sie erstmals vor zweieinhalb Jahren in Berlin. Es sind schlichte, klare
Portraits bekannter Menschen aus Politik, Schauspiel, Kunst oder Sport, ohne Inszenierung und Beiwerk. Mit
der Kamera geht Romney Müller-Westernhagen auf die Suche nach der Seele der Menschen, die sie
fotografiert und zeigt sie abseits ihres beruflichen Alltags. In Paderborn sind 30 Aufnahmen im Cineplex zu
sehen.
Just two of us
Der Wiener Fotograf Klaus Pichler wird seine Bildserie „Just two of us“ zeigen. Sie erzählt von kleinen Fluchten
aus dem Alltag, vom Verkleiden und dem Spiel mit verschiedenen Identitäten.
Whale Hunters
Wie aus der Zeit gefallen, wirken die Walfänger, die der Hamburger Fotograf Kai-Uwe Franz auf der
Azoreninsel Pico portraitiert hat. Ihr Alltagsgeschäft, das sie einst ernährte und stolz machte, ist heute
geächtet.
Globale Konflikte
Ende 2013 hat der Wuppertaler Fotojournalist Jens Grossmann auf den Philippinen die Zerstörungen durch
Taifun "Haiyan" fotografiert. Ein Jahr nach der Katastrophe war er wieder vor Ort und hielt die Veränderungen
in beeindruckenden Bildern fest.
Heinz Nixdorf, Fotograf!
Erstmals wird das private Bildarchiv des Computer-Pioniers Heinz Nixdorf geöffnet. Der 1986 verstorbenen
Unternehmer war ein begeisterter Hobbyfotograf. Im Paderborner Heinz-Nixdorf Forum sind Aufnahmen aus
seinem privaten Umfeld zu sehen, Reisebilder, Produktfotografien, Dokumentation von Bauaktivitäten seiner
Firma und seine sehenswerte Kamerasammlung.
Thema und Idee
Die diesjährigen Paderborner Fototage stehen unter dem Leitthema „Lokale Welten. Globale Gegenwart“.
Digitale Vernetzung ist allgegenwärtig, Informationen aus aller Welt sind rund um die Uhr zugänglich. Mehr als
Worte beeinflusst aber die Flut der Bilder unsere Sicht der Dinge, das persönliche Handeln, die Kommunikation
und fast immer hat lokales Agieren auch globale Folgen. Die zahlreichen Ausstellungen der 3. Paderborner
Fototage finden in Museen, Galerien, Unternehmen und an alltäglich genutzten Orten statt. Sie sollen
möglichst viele Menschen erreichen, und zeigen ein breites Spektrum von fotografischen und ästhetischen
Sichtweisen. Die Themen sind urbanes Leben, der Wandel der Städte und Lebensbedingungen, Technik, Klima
und Natur.
Bildnachweis:
links: NUMBERS GANGMEMBER, © Romney Müller-Westernhagen, 2012
rechts: Joe Townsend © Bryan Adams, 2013
Weitere Informationen, Pressetexte und -bilder zum Download unter www.paderborner-fototage.de
Pressekontakt
Waltraud Murauer-Ziebach
02 31-177 06 46, [email protected]
Im Auftrag der Paderborner Fototage 2015
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