Evangelische Kirchengemeinde Neckartenzlingen Gemeindebrief Frühjahr 2015 sehen – aufstehen – glauben Werte Jesus sagt: In der Welt habt ihr Angst. Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden! Aus dem Johannesevangelium, Kapitel 16, Vers 33 Sehen – Aufstehen – Glauben Liebe Leserinnen und Leser, aus der Ferne sehen wir, wie im Irak, in Syrien und anderswo Unglaubliches geschieht. Unter dem Deckmantel der Religion werden Grausamkeiten verübt, die die Erinnerung an Verbrechen wachrufen können, wie sie im vergangenen Jahrhundert unter dem Deckmantel der Nation die Welt erschüttert haben. Das Morden, das Foltern und das zu Untermenschen Versklaven lebt wieder auf, das jeder Menschlichkeit widerspricht. Die Frage drängt sich auf, ob die Menschheit noch zu retten ist. Ob Gott sich diese Frage auch gestellt hat, als er beschlossen hat, Mensch zu werden: Ist die Menschheit noch zu retten? Er wollte nicht länger aus der Ferne zusehen, wie die Menschen sich das Leben verderben, und ist zu ihrer Rettung Mensch geworden. Es ist Passionszeit: die Zeit, in der wir uns daran erinnern, wie die menschgewordene Liebe Gottes verraten und gefoltert, verlästert und zu Tode gebracht worden ist, welche Leiden Jesus auf sich genommen hat, um den Kreislauf aus Hass und Gegenhass zu unterbrechen und den Weg zum Leben aufzustoßen. Aus der Ferne sahen ein paar Frauen zu, wie dem Mann, den sie liebten und bei dem sie die Erfüllung des Lebens erspürt hatten, Unglaubliches angetan wurde, wie er ans Kreuz genagelt wurde und qualvoll gestorben ist. Fassungslos mussten sie erkennen, zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind. Sie mussten ihn zu Grabe tragen und sind am dritten Tag früh morgens aufgestanden und wollten dem Gekreuzigten mit einer Salbung die letzte Ehre erweisen. Doch der tot Geglaubte war vor ihnen aufgestanden, auferweckt vom liebenden Vater. Der Geschundene ist auferstanden, all denen zur Hoffnung, die unter den Gräueln des Todes leiden. Ja: Der Menschheit ist zu helfen! Das hat Gott mit der Auferweckung Jesu gezeigt. Er kommt mit seiner Liebe in unser Leben. Das Leben siegt über den Tod. Die Liebe siegt über die Gräuel. Denn Gott steht auf der Seite des Lebens. Möge er uns diesen Glauben ins Herz geben, damit wir nach der Passionszeit frohe Ostern feiern können. Mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Ulrich Kopp 3 Sehen und Die Grablegung an der Brüstung der ehemaligen Orgelempore Am 6. April, dem Ostersonntag des Jahres 1969, konnten die Gottesdienstbesucher das Bild, das wir für das Titelblatt des Ostergemeindebriefes gewählt haben, wohl zum letzten Mal sehen. Wenige Tage später begannen die Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen an der Kirche. Emporen und Orgel wurden entfernt, das Bild der Grablegung ist seitdem verschollen. Gemalt hatte es im Jahr 1929 der Neckartenzlinger Künstler Adolf Schmid (1896-1982), dessen Familie „Am Spitzacker“ wohnte. Über den Maler selbst ist wenig bekannt. Auf fünf Holztafeln hat er in einem sehr sachlichen Stil die Szene der Grablegung geschildert. Soweit es sich bei der Reproduktion erkennen lässt, findet die Grablegung vor einer vereinfacht dargestellten Landschaftskulisse statt, die man so deuten könnte: links ist der Ölberg, rechts das Grab. Da alle Figuren angeschnitten sind – bis auf Jesus sind es alles Halbfiguren – wirkt das Bild sehr lebendig und fordert den Betrachter zum ergänzenden und damit zum aktiven und teilnehmenden Sehen auf. In dieser Komposition zeigt sich etwas vom neuen expressiven Stil der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Durch die Ausschnitthaftigkeit wird die Szene nahe an den Betrachter herangerückt: das Geschehen spielt sich nicht in der Ferne ab, es ist aktuell, dicht bei der Gemeinde. Das Passionsgeschehen findet so gleichsam inmitten der Gemeinde in Neckartenzlingen statt. Dann kann man die Hügelanschnitte rechts und links im Bild als die heimatlichen Hügel sehen, wie sie das Neckartal säumen. Bis auf eine Gestalt blicken alle auf den Leichnam Jesu; nur eine männliche Figur scheint aus dem Bild heraus auf den Betrachter zu blicken – vielleicht ein fragender Blick auch, der eine eigene Haltung zu dieser Grablegung herausfordert. Zu diesem Bild schrieb im Januar 1930 der damalige Ortspfarrer Stübler im Gemeindeblatt: „Deutlich schaut uns von der Orgelempore her das Schmid´sche Bild entgegen, das die Grablegung Christi darstellt. 4 an den Auferstandenen glauben Von rechts kommen zwei weniger beteiligte Männer ihres Weges daher. Bei der Hauptgruppe sehen wir im mittleren Felde die Schmerzensmutter Maria, rechts von ihr Joseph, den Besitzer des Grabes, oder wenn man will, Nikodemus, den Ratsherrn, der einst aus Furcht vor den Juden bei Nacht zu Jesus gekommen war, jetzt aber am Karfreitag seine Liebe zum Heiland bekennt, ohne nach den andern zu fragen. Der, welcher den Leib des Herrn unter der Achsel stützt, ist Johannes, der geliebte Jünger, und neben ihm Maria Magdalena, die treue Jüngerin, die am Ostermorgen als erste den Auferstandenen grüßen darf.“ Der Auferstandene war in der Kirche in einem monumentalen Deckengemälde als Weltenrichter dargestellt. Er schwebte gleichsam über der Gemeinde: schützend, bergend, mahnend und wegweisend. Dieses Bild ist ebenfalls im Zuge der Renovierung 1929 vom Maler Berger, einem Dozenten an der Technischen Hochschule in Stuttgart, auf die Holzdecke gemalt worden; Adolf Schmid hat daran mitgearbeitet. Im Mantel der gewaltigen Christusfigur sind die zwölf Apostel und die vier Evangelisten dargestellt. Das Bild wurde bei der Renovierung 1969 abgewaschen. Dekan Mack aus Nürtingen schrieb dazu 1930 im Gemeindeblatt: „So steht die Gestalt des Herrn und seiner ersten Zeugen neben dem Engel mit dem Spruchband, der die Inschrift zeigt: ‚Erneuert 1929‘ als Vergegenwärtigung der Worte ‚Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.‘“ Am Schluss schreibt Mack: „Die Neckartenzlinger Gemeinde hat in dem Deckengemälde ihrer Kirche ein gutes Erinnerungsmal erhalten, an den, der das Haupt ist, Christus, und an die, durch deren Predigt die Kirche des himmlischen Herrn auf Erden erbaut wurde.“ Helmuth und Erika Kern 5 Verabschiedung Die Kirchenpflegerin geht, Carin Gülland bleibt uns erhalten In einem festlichen Gottesdienst am 11. Januar, den auch der Kirchenchor mitgestaltete, wurde Carin Gülland nach mehr als dreißig Jahren aus ihrem Amt als Kirchenpflegerin verabschiedet. Pfarrer Kopp dankte ihr auch für ihre „Achtsamkeit für unsere Gebäude“ und ihr „wachsames Augenmerk für den Gemeindeaufbau“. „Du gehst uns ja nicht gänzlich verloren, nur weil es ein Kirchengesetz gibt, in dem eine Altersgrenze für die Anstellung von Mitarbeitern festgelegt ist. Du wirst weiterhin den Bibelgesprächskreis und den Gebetskreis leiten und für unsere Gemeinde mit Bibelabenden, Missionsabenden und anderem da sein. Und da bin ich wirklich sehr dankbar dafür.“ Durch diese Worte von Pfarrer Kopp bei seiner kleinen Abschiedsrede konnte keine Trauer aufkommen; bedeuteten sie doch für Carin Gülland, dass sie fortan, von den vielfältigen Arbeiten einer Kirchenpflegerin befreit, mehr Zeit für ihr ebenso wichtige Themen hat. Zu einem Grußwort war auch Bezirksrechner Jörg Bauknecht aus Nürtingen gekommen und sprach seinen Dank für so viele Jahre Kirchendienst aus; zugleich überbrachte er die Grüße von Dekan Waldmann. Carin Gülland bedankte sich für die Geschenke und die guten Worte. Ihr erster Dank aber gelte Jesus Christus. Rückblickend sagte sie, es sei alles in allem eine erfahrungsreiche Zeit mit Höhen und Tiefen gewesen. Sie habe sich stets bemüht, ihr Handeln im Blick auf Gottes Willen auszurichten, zur Ehre Jesu Christi und zum Wohl der Gemeinde. Stets sei ihr das Gemeindeleben am Herzen gelegen. Im Anschluss an den Gottesdienst bot ein Stehimbiss im Chor der Kirche Gelegenheit zu mancherlei guten Gesprächen. Erika Kern 6 und Begrüßung Neuanfang Liebe Kirchengemeinde, seit Januar 2015 bin ich als der vom Kirchengemeinderat gewählte neue Kirchenpfleger der neue Finanzverwalter der Kirchengemeinde. Als Diplom-Verwaltungswirt konnte ich bisher in interessanten Verwaltungs- und Themenbereichen der Kommunal- und Landesverwaltung BadenWürttembergs meine Verwaltungskenntnisse anwenden und einige wirtschaftspolitische Themen mit anstoßen. Meine berufliche Arbeit ermöglichte mir unter anderem eine prägende Sicht in die Länder und Kulturen rund ums Mittelmeer und den Orient sowie in zukunftsweisende Technologiefelder Baden-Württembergs. In meiner dritten Lebensphase möchte ich im „Unruhestand“ nicht untätig sein und meine bisherigen Arbeits- und Lebenserfahrungen in die Arbeit der Kirchengemeinde einbringen. Im Rahmen der Kirchenpflege bin ich nicht nur für die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben, der Kassenführung und der Umsetzung des Haushaltsplanes zuständig, sondern auch für die Liegenschafts- und Personalverwaltung. Besondere Anliegen sind mir ebenfalls die Einbindung der örtlichen Wirtschaft in die Projekte der Kirchengemeinde, die Mitwirkung bei der Organisation von Veranstaltungen, bei der Grünanlagenpflege sowie die Mitarbeit bei weiteren Aufgaben. Wer mich erreichen möchte, kann dies unter: Rainer Sauerwald, Im Aichtal 2, 71111 Waldenbuch, Tel.: 07157-46 93, e-mail: [email protected] Rainer Sauerwald 7 Aufbruch TiG, Friedensgebet, Nachtklang und mehr … Kirchengemeinderat Eckhard Rahlenbeck blickt zurück Der Countdown läuft. Der Möbelwagen ist bestellt. Im April werden meine Frau Gertrud und ich nach Tübingen in unser neues Mehrgenerationenhaus ziehen, das wir mit Freunden seit langem geplant haben. Wir blicken zurück auf 32 Jahre Neckartenzlingen, ein Wohnort, an den wir uns, aus Bayern kommend, erst gewöhnen mussten. Daraus wuchs ein beschenktes Annehmen, wie das der Jahreslosung: „Nehmt einander an, wie euch Christus angenommen zu Gottes Lob.“ Unser Wohnen an Neckar und Erms war zugleich auch ein Wirken. Von Pfarrer Alfred Hägele angesprochen durfte ich den Arbeitskreis Erwachsenenbildung mit gründen. Als wir im Februar 1990 mit der Reihe „Thema im Gemeindehaus“ begannen, stand der Abend unter dem Motto „Ausverkauf der Schöpfung? – Die Abholzung der tropischen Wälder und ihre Folgen für Mensch und Natur“. Auf den Tag genau lieferten die Naturgewalten mit einem mächtigen Hochwasser einen unvergessenen Beitrag; das Gemeindehaus war nicht mehr zugänglich, wir mussten in die Alte Schule ausweichen. Weit über einhundert TiG-Veranstaltungen sind es seitdem geworden. Es kamen Helmut Claß, der ehemalige Landesbischof, Pater Anselm Grün, Pfarrer und Prälaten, Professoren und Psychotherapeuten, der Kirchentagspräsident wie Autoren und Politiker. Seit 1998 habe ich im zweijährigen Wechsel mit Bundestagsabgeordneten und Kandidaten lebhafte Diskussionen zur Bundestagswahl und eine „Halbzeitbilanz“ jeweils zur Mitte der Legislaturperiode moderiert. Ich möchte ein Christenmensch sein, der zu weltlichen Dingen nicht schweigt. Seit 1991, als der erste Irak-Krieg begann, mache ich mit beim ökumenischen Friedensgebet. Seit 2002 galt mein Engagement sieben Mal dem „Nachtklang“, der zu späten Abendstunden an die Spiritualität christlicher Traditionen anknüpfte, um den einmaligen Schatz unserer Martinskirche, die über Jahrhunderte Generationen Zuflucht in mehrfacher Hinsicht, selbst in kriegerischen Zeiten, bietet, sinnlich zu erspüren. 8 zu neuen Ufern Und seit 1995 gehöre ich dem Kirchengemeinderat an. Die Freude überwog die Lasten und Pflichten. Ich erfahre im Gemeindeleben und mit Pfarrer Ulrich Kopp die „Freiheit eines Christenmenschen“, wie sie Martin Luther bezeugt: „Denn so wie unser Nächster Not leidet und unseres Überflusses bedarf, so haben ja auch wir Not gelitten und seiner Gnade bedurft.“ Gott hat die Gnade zur Chefsache erhoben. Mit unseren „Werken, Verdiensten und Würdigkeit“, so der Reformator, gelänge es uns nicht, ihm zu gefallen. Wir sind befreit, das ist die frohe Botschaft. Eckhard Rahlenbeck Mit Freuden in den Kirchengemeinderat Liebe Kirchengemeinde, ich darf mich Ihnen als neues Kirchengemeinderatsmitglied vorstellen: Mein Name ist Simon F. Nützel, 46 Jahre, geschieden, keine Kinder, Kaufmann. Geboren in Stuttgart, aufgewachsen in Echterdingen. Mein Arbeitsplatz ist in Neuhausen auf den Fildern bei einem internationalen Spezialversicherungsträger. Im Jahre 2000 bin ich von Echterdingen nach Neckartenzlingen gezogen, das mir seit geraumer Zeit auch meine geistige und mentale Heimat bedeutet. Ich wohne im Eichwasen in der Lindenstraße. Berufsbedingt kenne ich wenige Neckartenzlinger. Durch regelmäßige Gottesdienstbesuche kann ich mit dem einen oder anderen Gemeindemitglied ins Gespräch kommen und dadurch sehr viel Herzenswärme, Gemeinschaft und Tiefgang erfahren. Diese Wärme und dieses Zugehörigkeitsgefühl möchte ich Ihnen gerne durch meine Arbeit im Kirchengemeinderat zurückgeben. Ein Teil meiner Aufgaben wird der Besuchsdienst sein. Ich bin guter Dinge, dass ich durch meine positiven Erfahrungen, die ich im Glauben und in der Gemeinschaft machen durfte, das Interesse der Mitmenschen wecke und so zum Wachstum unserer Gemeinde beitragen kann. Simon Nützel 9 Singen und loben Kirchengemeinde musikalisch mitgestalten Am Sonntag Estomihi (d.h. „Er sei mit mir“), dem 15. Februar, wurden im Gottesdienst langjährige Sängerinnen und Sänger im Kirchenchor und dessen Leiter Thomas Löw mit Urkunde, Dankesbrief und einer kleinen Anerkennung geehrt. Die Laudatio für die Jubilare stellte Pfarrer Ulrich Kopp unter einen Vers des Gemeindeliedes „Wir wollen fröhlich singen Gott, unserm lieben Herrn“. Er sagte: „Und genau das macht unser Kirchenchor: fröhlich singen, ernst singen, für die Gemeinde singen, vor allem aber unserem lieben Herrn singen.“ Der Chor sei seit Jahrzehnten nicht mehr aus dem Gemeindeleben wegzudenken und man könne stolz auf ihn sein. Zum Dank für langjährige Treue gab es von der Vereinigung Evangelischer Kirchenchöre Ehrenurkunden und einen Dankesbrief. Vierzig Jahre hatte Sigrid Baral dem Chor die Treue gehalten. Weit mehr als eine treue Sängerin sei sie gewesen, lange Jahre habe sie die Gottesdienste an der Orgel begleitet, und er fügte hinzu: „Bei so Ehrungen wird ja viel gelobt, aber bei dir, liebe Sigrid, stimmt’s einfach“. 25-jähriges Jubiläum hatten Renate Murr und Ute Scherer, das waren „25 Jahre Engagement für den Chorgesang und für das Lob Gottes“. Für drei Jahrzehnte Probenarbeit, Auftritte bei Konzerten, Gestaltung der Gottesdienste und „immer bei der Stange bleiben“ dankte Pfarrer Kopp Grete Kilgus, die auch erkrankt war, ebenso Elsbeth Franz, Eberhard Kostenbader und Ewald Franz. Dafür gab es eine Urkunde der Kirchengemeinde und einen Dankesbrief – eine besondere und sinnige Initiative der Kirchengemeinde, der es ein Anliegen ist, solchen langjährigen Einsatz besonders anzuerkennen. Ute Scherer 10 Pfarrer Ulrich Kopp Elsbeth Franz Renate Murr Ewald Franz Eberhard Kostenbader Thomas Löw Verabschiedet: Marina Scherer Nicht auf dem Bild: Sigrid Baral und Grete KIlgus an der Orgel und im Kirchenchor Auf dreißig Jahre Chorleiterdienst konnte Thomas Löw zurückblicken: „Was man unter deiner Leitung von diesem Chor zu hören bekommt, ist wirklich hörenswert,“ sagte Pfarrer Kopp und charakterisierte Löws hervorragende Kompetenzen als Musiker und Pädagoge: „Dass wir in dir seit dreißig Jahren einen Chorleiter haben, der von Klängen und Musik etwas versteht und genauso gut von Menschen, dafür sind wir dankbar und dafür möchte ich auch dir von Herzen danken.“ Thomas Löw hat bereits während seines Studiums der Schulmusik einen Kirchenchor in Schönau/Odenwald geleitet. Im Herbst 1984 zog er mit seiner Familie nach Neckartenzlingen und ist seit damals am Gymnasium als Musiklehrer tätig. Beim Einzug fand die Familie Löw an der Eingangstür einen Blumenstrauß der damaligen Chorleiterin Martha Buyer vor, die offensichtlich wusste, wer da nach Neckartenzlingen kommt. So kam es, dass Thomas Löw zuerst als Kirchenchormitglied aktiv wurde. Bereits im Januar 1985 war dann die Stabübergabe an ihn als den neuen Chorleiter. Der Neue zog auch eine ganze Reihe neuer Chorsängerinnen und Chorsänger an. Thomas Löws Intention als Kirchenmusiker ist es, der Kirchenmusik in der Gemeinde Raum zu geben. Er ist da, wie auch als Schulmusiker, basisorientiert und will von dort her wirken. Das Elementare ist ihm wichtig, das Ausdrucksvolle und doch Knappe; deswegen schätzt er einerseits die neuen Lieder im Gesangbuch und als Chorliteratur, aber auch die eindringlichen Kompositionen von Heinrich Schütz oder Reinhard Kaiser. 11 Neue Horizonte Kirchenmusik hat für ihn einen festen und notwendigen Platz im Gottesdienst – ganz im Sinne des Gemeindeliedes „Nun jauchzt dem Herren alle Welt“, dessen vierte Strophe steht auf den Ehrenurkunden des Verbandes: „Dankt unserm Gott, lobsinget ihm, rühmt seinen Namen mit lauter Stimm´; lobsingt und danket allesamt. Gott loben, das ist unser Amt“. Helmuth Kern Abschied nicht nur vom Orgeldienst Bis zum Neujahrstag 2015 hat Marina Scherer ihren Orgeldienst bei den sonntäglichen Gottesdiensten versehen, nachdem sie im Juni 2010 die Chorleiter- und Orgelprüfung in Nürtingen abgelegt hat. Sie ist aus beruflichen Gründen aus Neckartenzlingen weggezogen und übernimmt an ihrem neuen Wohnort neue Aufgaben. Sie habe den Gottesdienst mit ihrem Orgelspiel wunderbar mitgestaltet, sagte Pfarrer Kopp. Marina Scherer hat auch im Kirchenchor mitgesungen, und manchmal hat sie bei den Proben den Chorleiter vertreten. Und sie hat im Posaunenchor mitgespielt. Bei ihrer Verabschiedung am 15. Februar charakterisierte Thomas Löw, der auch den Posaunenchor leitet, sie als jemanden, der wunderschön die Trompete bläst; er sei stolz, eine so kompetente Trompeterin in die Ferne zu entlassen. Ja, Marina wird an manchen Stellen fehlen – so auch in der Jugendarbeit, bei der sie lange Jahre mitgewirkt hat. Viele gute Wünsche und Gottes Segen geben wir ihr mit auf ihren weiteren Lebensweg. Erika Kern 12 Predigtnachgespräch „Methode Blitzlicht“ oder (m)ein spontaner Eindruck Ort und Zeitpunkt: Im kleinen Kreis haben wir uns nach dem Gottesdienst am 22. Februar 2015 im Chor unserer Martinskirche zu einem Gespräch über die Predigt getroffen. (Predigttext: Markus 8,31-38) Teilnehmer/innen: Prediger und einige Gottesdienstbesucher. Ablauf: Ein Austausch zu persönlichen Gedanken der Einzelnen über die Predigt, ihre Botschaft und den Prediger anhand von mehreren hilfreichen Fragen. Als Einstieg sollte ein kurzer, persönlicher Eindruck, mit der Aussage „ die Predigt war für mich…“ dienen. In der Fachsprache auch unter „Methode Blitzlicht“ bekannt. Weiterführende Fragen waren: „Was habe ich positiv/negativ empfunden?“ „Wie habe ich die Predigt/den Prediger erlebt?“ „Was war meiner Meinung nach das Ziel der Predigt?“ „Was war die Botschaft?“ und „Was nehme ich mit (…in meinen Alltag)?“ Beweggrund: Die Feststellung, dass die Predigt nicht nur am Schreibtisch des Predigers und auf der Kanzel beim Predigen entsteht, sondern individuell in jedem einzelnen Hörer in der Kirchbank bzw. im Gottesdienst. Ziel: Hilfe und positiv gemeinte Kritik für denjenigen, der predigt, in diesem Fall für mich, im Rahmen meiner Fortbildung für Prädikanten, sowie aus Sicht der Teilnehmer oder der Gemeinde, Austausch, Vertiefung und Rückfragen zum Gehörten. Wichtig: Das Wort Gottes selber durfte nicht zerredet werden, sondern es ging um den Umgang mit den „menschlichen Worten“ des Predigers. Interessant ist dabei, dass Gott zu jedem Einzelnen in einer anderen Art und Weise reden kann. (M)Ein Resümee: Positiv – gerne wieder. Schön wäre es, wenn sich im Interesse der Gemeinde, aber auch der Einzelnen selber, noch mehr Gottesdienstbesucher zu einem Predigtnachgespräch einladen lassen würden. Dir Helmuth, vielen Dank für die kompetente Moderation! Andreas Menz 13 Drei Abende Die Abschiedsreden Jesu Vom 24. bis 26. Februar hatte der Frauen-Bibelgesprächskreis zu Bibelabenden mit Pfarrer Dr. Rolf Sons, Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses in Tübingen, ins Gemeindehaus eingeladen. Gespannt erwarteten zahlreiche interessierte Besucher seine Ausführungen zum Thema der Abschiedsreden Jesu. Nach einer musikalischen Begrüßung durch den Kirchenchor unter Leitung von Thomas Löw, folgte die persönliche Begrüßung des Referenten durch Pfarrer Ulrich Kopp. „Anhand des 14. Kapitels aus dem Johannesevangelium“, so Dr. Sons, „wollen wir der Abschiedssituation für Jesu Jünger auf die Spur kommen. Drei Jahre waren sie mit ihm unterwegs gewesen und wissen nicht, was nun bald auf sie zukommen wird. Doch Jesus weiß es. Die Abschiedsreden seien ein Vermächtnis, auch für die Kirche. Jesus nimmt seine Jünger mit hinein. Nun stehen Kreuz und Auferstehung vor ihm. Seine Jünger können es noch nicht ermessen. Was sagt er ihnen? „Euer Herz erschrecke nicht.“ Wer kann so etwas sagen? Nur wer darüber steht. Dies sei kein billiger Trost; Jesus selbst sei es, der seinen Leidensweg antreten muss und die Todesangst kennt. Deshalb kann er seine Jünger ermutigen, indem er sie eindrücklich darauf hinweist: „Glaubt an Gott und glaubt an mich“. Damit rückt er sich in die Nähe des Vaters: „Wer mich sieht, der sieht den Vater!“ Er will seinen Jüngern deutlich machen: 1. Es geht um den Platz beim Vater, den er bereitet. 2. Er selbst ist der Weg zum Vater. 3. Jesus ist ganz der Vater. 4. Jesus gibt ihnen Anteil an der Vollmacht des Vaters. Dr. Sons wörtlich: „Der Apostel Johannes entfaltet Jesus, die Wahrheit in Person, wie in Zwiebelschalen.“ So seien es auch hier verschiedene Schichten und es gehe immer tiefer. Auch wir, die Jesus nachfolgen, seien mit einbezogen. Jesus bereitet einen Platz beim Vater. Er informiert seine Jünger klar und deutlich: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.“ – Jesus geht, um seinen Jüngern eine Wohnung im Himmel einzurichten. Er erinnert daran, dass wir Menschen den Platz im Vaterhaus verloren haben durch den Ungehorsam des ersten Menschenpaares Adam und Eva. 14 mit der Bibel Deshalb mussten sie den Garten Eden, ihre himmlische Heimat, verlassen und sich einen eigenen Platz, eine neue Heimat suchen, getrennt von Gott. Die seither verschlossene Tür zum Himmel kann nur von Jesus aufgeschlossen werden. Ermutigend meinte er, der Umzug in den Himmel werde jedoch für alle, die Jesus Christus ihr Leben übergeben haben, ein Freudenfest werden. Ihnen gelte sein Versprechen: „Ich will euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“ Das sei auch der Trost für die Angehörigen der erst kürzlich 21 ermordeten koptischen Christen durch die Isis. Jesus ist der Weg zum Vater. Die Abschiedsreden deuten auf ein besonderes Gespräch zwischen Jesus und seinen Jüngern. Dazu dürfen sie auch ihre ungelösten Fragen an ihn stellen. Zunächst Thomas: „Herr, wir wissen nicht wohin du gehst. Wie können wir den Weg wissen?“ An dieser Stelle fragte der Referent seine aufmerksamen Zuhörer: „Wissen wir den Weg? Wir brauchen Gewissheit!“ Jesus sagt von sich selbst: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Er schenkt Gewissheit. Gott baut nicht den Weg für uns Menschen, sondern dieser Weg muss uns offenbart werden. Der Grund ist die Verlässlichkeit und Jesus das Fundament, der Eckstein und die Wahrheit in Person. Auf ihn dürfen wir getrost unser Leben bauen. Er allein ist der Weg zum Vater und der Ursprung allen Lebens. Die enge Beziehung zu Jesus ist der Schlüssel, ist der Weg. Ein schmaler Weg, exklusiv, einzigartig, nicht beliebig, mit enger Pforte, aber zutiefst seelsorgerlich. Wir werden nicht im Ungewissen zurück gelassen. Jesus sorgt für Klarheit. Der 2. Bibelabend stand unter dem Thema: Jesus ist ganz der Vater! Die Begrüßung erfolgte diesmal durch Cordula Hummel. Nach dem Eingangsgebet verwies Dr. Sons anhand des 14. Kapitels des Johannesevangeliums auf den wahren Tröster, den Geist der Wahrheit, den die Jesusjünger damals wie heute so dringend brauchen. Wir alle sind trostbedürftig und brauchen Trost im Leben wie im Sterben. Auf die Frage: Was tröstet mich? gab er zu bedenken, dass Jesus die Seinen nie als Waisen zurücklässt. Seiner Gemeinde schenkt er den Heiligen Geist, – er lässt sie nicht allein – ein exklusiver Trost, ein Tröster in Person, der bis in Ewigkeit bei den Seinen bleibt. Durch ihn können wir mutig unseren Glauben an Jesus Christus bekennen, weil der Heilige Geist auch als unser Beistand, Anwalt und Fürsprecher in uns ist. Gleichsam eine Liebesgabe Gottes, keine Schleudergabe, sondern Ausrüstung. Jesus bittet, der Vater sendet und der Heilige Geist bleibt. Hier werde die Trinität, die Dreieinigkeit, diese Liebesgemeinschaft mit Gott sehr deutlich. Der 3. Bibelabend stand unter dem Thema „Bei Jesus ein erfülltes Leben finden!“ (Joh 15,1-17). Der Posaunenchor unter Tobias Scherer stimmte ein, Carin Gülland begrüßte alle Anwesenden. 15 im Gemeindehaus Dann war von Jesus, dem Weinstock, die Rede. Für den Weinstock sei das rechtzeitige Schneiden sehr wichtig, damit er gute Trauben hervorbringe. Bei guter Pflege könne er gut 100 Jahre alt werden. Auch das Volk Israel werde in den Psalmen oft mit einem Weinstock verglichen. Jesus aber ist der wahre Weinstock, an dem die Früchte der Liebe sichtbar sind. Auch in unserem Leben können gute Früchte wachsen, wenn wir mit diesem wahren Weinstock als beschnittene, gesunde Reben tief verbunden seien und es bleiben. Zum Schluss sagte Dr. Sons: „Durch den festen Anschluss an Jesus, den wahren Weinstock, haben wir Vollmacht im Beten und im Wirken.“ Elfriede Hassan Ökumenisches Erzieherinnenvesper Am 26. Februar fand im Evangelischen Gemeindehaus das ökumenische Erzieherinnenvesper statt. Pfarrer Kopp von der evangelischen Kirche und Pfarrer Weber von der katholischen Kirche begrüßten zahlreiche Erzieherinnen aus den Kindergärten, sowie Kirchengemeinderäte der beiden Konfessionen. Nach einem gemeinsamen Vesper und einer Vorstellungsrunde fand eine informative Gesprächsrunde statt. Die Leiterin der Kindertagesstätte U3, Frau Steindl, stellte die neue Einrichtung vor. Die Einrichtung „Kita in der Au“ wurde vor einem Jahr neu eröffnet und im März 2015 kann nun schon die vierte Gruppe belegt werden. Die Erzieherinnen berichteten von den Veränderungen und Erneuerungen in ihren Einrichtungen. So freuen sich die Erzieherinnen vom Kindergarten „Schlesierstraße“, dass sie endlich ihren Garten wieder nutzen können und im Kindergarten „Alemannenstraße“ beginnen nun die Umbaumaßnahmen. Pfarrer Weber beschloss den Abend mit einer Einladung für das nächste ökumenische Erzieherinnenvesper im Jahr 2016 in den Räumen des neu renovierten Paulus-Forums. Ingrid Schöllhammer 16 Mitmachen gefragt Zukunftswerkstatt Junge Senioren 59 – 69 Sind Sie vor kurzem in den Ruhestand getreten oder beginnt dieser bald? Wollen Sie Ihr Hobby im Kreise Gleichgesinnter pflegen oder suchen Sie mit netten Personen neue Betätigungen? Interessiert an der Mitgestaltung neuer Ideen bzw. Begegnungen mit interessanten Personen? Dann e-mail an [email protected] Rainer Sauerwald Spendenfördergruppe – Fundraising – Spendenfördergruppe – Fundraising Die Evangelische Kirchengemeinde benötigt für die Bewältigung ihrer Aufgaben – insbesondere auch für neue Zukunftsherausforderungen – kreative Ideen und Finanzierungsmöglichkeiten. Daher sucht die Spendenfördergruppe noch querdenkende Mitstreitende. Es geht nicht darum, direkte Spenden einzufordern, sondern vor allem neue Finanzierungsquellen aufzuzeigen und Projekte dabei umzusetzen. Wollen Sie in einem kleinen innovativen Team mitwirken und Ihren Sachverstand und Engagement einbringen? Erste Kontaktaufnahme unter: [email protected] Rainer Sauerwald Bitte unterstützen Sie Ihren Gemeindebrief mit einer Spende Sie halten nun den ersten Gemeindebrief dieses Jahres in Händen, haben ihn vielleicht schon durchgeblättert und erfreut festgestellt, dass er durch farbige Bilder nun attraktiver und anschaulicher ist. Unser Brief berichtet viermal im Jahr von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem – er will mehr als Termine im Leben der Kirchengemeinde bekanntgeben, er will ein Spiegel des Gemeindelebens sein und eine Brücke innerhalb der Gemeinde. Wenn er dadurch oft umfangreich wird, zieht das höhere Druckkosten nach sich. Alle am Gemeindebrief Beteiligten arbeiten ehrenamtlich: die Autoren der Texte und diejenigen, die ihn redaktionell bearbeiten und druckreif machen, die die Daten in die Druckerei bringen und die fertigen Gemeindebriefe von dort abholen, die ihn adressieren und an die Austragenden verteilen und schließlich diejenigen, die Ihnen den Brief ins Haus bringen. Doch erhebliche Druckkosten entstehen eben. Deshalb bitten wir Sie, auch dieses Jahr unsere Kosten für den Gemeindebrief durch eine Spende tragen zu helfen. Spendenbescheinigungen erhalten Sie wie immer. Besten Dank für Ihre Hilfe sagen wir Ihnen schon im Voraus und wünschen Ihnen Freude und Gewinn beim Lesen. Das Redaktionsteam 17 Frauenfrühstück Die Bahamas im Blick War das wieder ein schöner Vormittag! Am 6. Februar 2015 waren 70 Frauen zum ersten ökumenischen Frauenfrühstück in diesem Jahr gekommen. Thema war: „Begreift ihr meine Liebe?“, eine Einführung zum Weltgebetstag, den in diesem Jahr Frauen der Bahamas vorbereitet haben. In einem interessanten Vortrag führte uns Karin Löw in das Land, machte uns mit Natur und gesellschaftlichen Verhältnissen vertraut. Wir sahen wunderschöne Bilder vom Land, in dem wir sofort Urlaub machen könnten. Diese täuschten aber nicht über die gesellschaftlichen Widersprüche hinweg – Reichtum auf der einen Seite steht Armut und Sorge um das Überleben gegenüber. Einige sehr schöne schwungvolle Lieder begleiteten den Vormittag; unser kleiner Chor brachte sie wunderschön herüber. Vielen Dank den Sängerinnen, die sich zur Verfügung gestellt haben. Ein besonderer Dank gilt dem Dekoteam, das in mühseliger Kleinstarbeit 80 Flamingos gebastelt hat, die dann die Tische zierten. Der Flamingo ist das Nationaltier der Bahamas. Jede Besucherin durfte einen mit nach Hause nehmen. Das Buffet war wieder sehr reichhaltig gedeckt und wurde an diesem Tag durch einheimische Speisen bereichert: Scharfe Fleischklößchen, Kürbissuppe, Scharfe Limetten-Tomatensoße, Kokosreis, Rumkuchen, Tropischer Fruchtsalat und der Spezial-Drink „Bahama-Mama“, der aus verschiedenen Säften und Kokosmilch besteht. Es war Vorfreude zu spüren auf den Weltgebetstagsgottesdienst am 6. März, den wir nach der Liturgie der bahamaischen Frauen gefeiert haben. Dieser Gottesdienst wurde von Frauen auf der ganzen Welt gefeiert, auf den Bahamas schon zum 65. Mal. Annelie Betsche 18 und Gottesdienst zum Weltgebetstag „Begreift ihr meine Liebe?“– Einheit von Glauben und Leben Der Gottesdienst zum Weltgebetstag ist jedes Jahr ein intensives Erlebnis. Rund um die Erde und nach der gleichen Liturgie, aber in der jeweiligen Landessprache wird in jedem Jahr am ersten Freitag im März Gottesdienst zum Weltgebetstag gefeiert – ein bewegender Gedanke, der uns bewusst macht, welch einer weltumspannenden Glaubensgemeinschaft wir angehören. Jedes Jahr haben Frauen eines anderen Landes die Gottesdienstordnung erarbeitet. Der Gottesdienst ist daher immer etwas anders gestaltet; er ist auch von Wesensart und Temperament der jeweiligen Nation geprägt. Das macht jeden Gottesdienst auf eine andere Art zu einem eindringlichen Erlebnis. Dieses Jahr haben etwa vierzig Frauen des bahamaischen Weltgebetstagskomitees – aus unterschiedlichen christlichen Konfessionen und von siebzehn der dreißig bewohnbaren Inseln der Bahamas kommend – die Liturgie bestimmt. Sie kreist um die Frage Jesu: „Begreift ihr meine Liebe?“ Immer wieder geben die Frauen von den Bahamas Antwort auf diese Frage in Liedern, Gebeten und Texten und in der Symbolhandlung der Fußwaschung der Jünger durch Jesus, wie sie im Johannes-Evangelium geschildert wird. Im Gottesdienst werden sechs Frauen „die Füße gewaschen“ als Zeichen der unbedingten Liebe Gottes. Sie erfahren, stellvertretend für viele Menschen in Notlagen, in Krankheit und Ausgegrenztsein, dass sich ihre Lebenssituation und die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern können, weil Menschen tatkräftige Hilfe leisten. Es geht um den Ruf Jesu zur Nachfolge: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit ihr auch so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ Das bedeutet: „Tut füreinander, was ich für euch getan habe.“ Gemeinschaft und Liebe sollen über den Gottesdienst hinaus im Leben weiterwirken. Der Glaube zeigt sich im Handeln. „Du hilfst uns sehen, wo wir gebraucht werden, wenn Menschen in Not sind und wo wir erschöpften Menschen ‚die Füße waschen‘ können‘“. So beten wir mit den bahamaischen Frauen. „Wir bekennen, dass wir uns manchmal bewusst weigern, denen, die anders sind als wir, ‚die Füße zu waschen‘. Öffne unsere Augen für diejenigen, die eine sanfte Berührung brauchen, ein offenes Ohr, ein tröstendes Wort oder heilende Nähe.“ Zugleich ist ihr Gotteslob wie ihre Lieder begeistert und jubelnd: „Großer Schöpfer von Himmel und Erde, du hast uns den Lebensatem eingehaucht. Wir sind dankbar für dieses kostbare Geschenk. Voller Ehrfurcht stehen wir vor deiner Schönheit, Pracht und Majestät. Wir sehen sie im Strahlen der Sonne, in der Schönheit unserer Meere …“ Es ist gut, einen solchen Gottesdienst mitzufeiern, weil er unseren Glaubenshorizont erweitert und wir die Nähe von Gottesdienst und Menschendienst erleben. Erika Kern 19 Gemeinsames Leben im Gemeindehaus Bubenjungschar fleißig am Tauschen Wer hätte gedacht, dass man aus zwei Eiern viele teure Sachen machen kann? Die Bubenjungschar Neckartenzlingen hat das mit ihrem Tauschspiel geschafft. Aufgeteilt in zwei Gruppen zogen sie durch die Straßen in Neckartenzlingen und tauschten die verschiedensten Sachen ein. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zusammengelegt hatten beide Gruppen am Ende einen kleinen Lautsprecher, zwei Dosen Fleischkäse, eine Metalldose, eine kleine Milkavase und eine wunderschöne handgefertigte Tasse aus dem Ortsatelier. Dabei waren Jonathan, Sören, Jörgen, Friedrich, Tobias, Simon, Patrick, Nico, Aristo, Ferdi und Julian. Julian Rybol 20 und beim Konfirmandenwochenende Da war doch was! Richtig, da war was. Es war ein Wochenende in Erpfingen. Genauer gesagt, war es das alljährlich stattfindende Wochenende, das die Konfirmanden gemeinsam mit einigen Mitarbeitern und Pfarrer Kopp in der Jugendherberge SonnenbühlErpfingen auf der Alb verbrachten. Am Freitag, 6. Februar, ging‘s los; und schon an diesem Tag stand einiges an Programm auf dem Plan. Nachdem es sich auch die Letzten in ihren Zimmern gemütlich gemacht hatten, versammelten sich alle für eine Kennenlernrunde und zur Vorstellung des Wochenendprogramms im Gruppenraum. Der Plan für den ersten Abend lautete: Action-Auktion! Es ist ein Spiel der besonderen Art, bei dem Teamfähigkeit, Taktik und Glück eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Der Programmschwerpunkt am Samstag lag auf dem Abendmahl. Die Konfirmanden lernten die Bedeutung und den Ablauf des Abendmahls kennen und jeder war am Ende des Tages fähig, die Frage „Was ist ein Sakrament?“ zu beantworten: Was ist ein Sakrament? Ein Sakrament ist ein bedeutungsgeladenes Zeichen für die Güte Gottes. Besonders viel Aufmerksamkeit bekam bei der Vorstellung der einzelnen Abendmahl-Utensilien das – von den Konfirmanden zum „Abendmahl-to-go“ umbenannte – Köfferchen, in dem sich alles Notwendige befindet, um ein Abendmahl im häuslichen Kreise zu feiern. Auch auf der Konfirmandenfreizeit wurde Abendmahl gefeiert, das von einem gemeinsam gestalteten Gottesdienst umrahmt wurde. Am Nachmittag hatten sowohl die Konfirmanden als auch die Mitarbeiter die Gelegenheit, sich voll und ganz im Schnee auszutoben. Das Bauen von Schneeskulpturen und spontan einberufene Rutschpartien im Schnee sorgten für allgemeine Heiterkeit. Auch der von den Konfirmanden gestaltete Bunte Abend und die nächtliche Wanderung verbreiteten eine gute Stimmung. Am Sonntag wurde zunächst Gottesdienst gefeiert, und anschließend gab es noch genug Freiraum, um verschiedenen Aktivitäten nachzugehen: Vom Kartenspielen über Tischtennispartien bis hin zum gemeinsamen Singen – für jeden war etwas dabei und die Langeweile fand kaum Platz. Die Konfirmandenfreizeit war ein äußerst gelungenes Wochenende, das mit Sicherheit für jeden einiges an Erfahrung brachte und an das sich gerne erinnert wird. Sandra Kößling Angebote für Kinder und Jugendliche im Gemeindehaus stehen auf Seite 31. 21 35. Deutscher Evangelischer Kirchentag Kirchentag in Sicht Das große Ereignis Kirchentag nähert sich Tag für Tag, wir freuen uns schon jetzt darauf – erinnern wir uns noch, wie begeistert wir auf jedem Kirchentag unterwegs waren, trotz der Anstrengungen dieser erlebnisreichen Tage mit ihren vielen Veranstaltungen, zu denen man immer recht früh kommen muss, um einen möglichst guten oder überhaupt noch einen Sitzplatz zu ergattern. Immer erfüllte uns auch die Freude, zu dieser großen Familie der Feiernden zu gehören, Freundlichkeit und Offenheit zu erleben, zu singen, zu beten und vieles Neue zu erfahren. Wo der Kirchentag stattfindet Inzwischen sind auch schon die meisten Veranstaltungsorte bekannt. Dazu ist auf der entsprechenden Internetseite zu lesen: „Für den Kirchentag wird der NeckarPark in Bad Cannstatt (der Cannstatter Wasen) zum Messegelände. Eine 30.000 Quadratmeter große Zeltstadt wird viele der über 2.000 Veranstaltungen beherbergen. In den Zelthallen gegenüber der HannsMartin-Schleyer-Halle wird vor allem der Markt der Möglichkeiten ein Zuhause finden. Ebenfalls im Neckarpark: das Zentrum Jugend.“ „Am Eröffnungstag des Kirchentages, Mittwoch, dem 3. Juni, bleibt das Geschehen in der Innenstadt. Bühnen auf Schlossplatz, Marktplatz und der Straßenkreuzung am Rotebühlplatz werden zu Orten für die drei Eröffnungsgottesdienste. Anschließend laden Kirchentag und die Evangelische Landeskirche in Württemberg zum Abend der Begegnung ein, einem bunten Straßenfest für Gäste und Einheimische. Hierzu ist eine Sperrung der Theodor-Heuss-Straße notwendig.“ Veranstaltungen am Donnerstag, Freitag und Samstag gibt es in der Stuttgarter Innenstadt: Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle, Hospitalhof, Alte Stuttgarter Reithalle, Haus der Wirtschaft, Renitenztheater, Universität Stuttgart, Rathaus, Treffpunkt Rotebühlplatz, Schlossplatz, Schlossgarten, Marktplatz, Stiftskirche, Leonhardskirche, Hospitalkirche, Domkirche St. Eberhard; zahlreiche evangelische und katholische Gemeinden öffnen ihre Kirchen als Veranstaltungsorte des Kirchentags. Stadtgarten und Universität werden das Zentrum Kinder. Weitere Veranstaltungsorte sind in Feuerbach das Theaterhaus Stuttgart, in Bad Cannstatt der Kursaal, die Porsche-Arena, Carl-Benz-Arena, SCHARRena und das Mercedes-Benz-Museum. Auch Fellbach ist Kirchentagsort mit seiner Schwabenlandhalle, der Alten Kelter; auch mehrere Kirchen werden Veranstaltungsorte sein. Der Ort ist optimal an den NeckarPark angebunden. 22 in Stuttgart Am Sonntag, 7. Juni, werden voraussichtlich über 100.000 Menschen auf dem Cannstatter Wasen sein und den Schlussgottesdienst und das Abendmahl miteinander feiern. An den Tagen zuvor werden auf diesem Gelände bereits Konzerte stattfinden. Vor dem Schlussgottesdienst beim Kirchentag in Hamburg 2013. So ähnlich wird es auch auf dem Cannstatter Wasen aussehen. Das Kirchentagsprogramm Ab Ende März ermöglicht es die Programmdatenbank des Kirchentags, das Kirchentagsprogramm insgesamt zu durchsuchen – gefiltert nach Zeit, Ort, Themenfeld, Stichworten und Barrierefreiheit. Mit einer Registrierung bei „Mein Kirchentag“, kann man sich sein persönliches Kirchentagsprogramm zusammenstellen. Dies können auch alle, die sich für den Kirchentag angemeldet haben, anhand des Programmbuches, das sie dann zugeschickt bekommen. Anmeldung zum Kirchentag Wer am Kirchentag teilnehmen möchte, sollte sich bald anmelden. Anmelden kann man sich schriftlich, telefonisch (0711-6 99 49-100), über Fax (0711-6 99 49-300) oder e-mail ([email protected]) oder über das Internet: kirchentag.de Prospekte mit wichtigen Informationen und Anmeldeformular liegen im Vorraum der Martinskirche, im Pfarramt und im Gemeindehaus aus. Damit kann man sich postalisch oder per Fax anmelden. Einzelanmeldungen bzw. Gruppen ohne Quartierwunsch können bis zu Beginn des Kirchentages getätigt werden. Mit seiner Teilnahmekarte hat jeder Kirchentagsbesucher Eintritt zu über 2.000 Kirchentagsveranstaltungen und hat währen der fünf Veranstaltungstage freie Fahrt in Bussen und Bahnen des Verkehrsverbundes Stuttgart. Erika und Helmuth Kern, Gemeindebeauftragte für den Kirchentag 2015 23 Der Distrikt fährt zum Schlussgottesdienst Busfahrt zum Schlussgottesdienst Am Sonntagmorgen, 7.Juni, wird auf dem Wasen in Bad Cannstatt der große Schlussgottesdienst des Kirchentages mit Abendmahl gefeiert. Von allen Orten unseres Distrikts fährt ein Bus dorthin und holt die Gottesdienstbesucher auch wieder ab. Die Busfahrt kostet 7 Euro; eine Voranmeldung ist notwendig (siehe unten). Das Programm des Kirchentagsgottesdienstes: 9 Uhr: Einstimmung 10 bis 11.30 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl 11.30 bis 12.30 Uhr: Ausklang mit Ausblick auf den nächsten Kirchentag, den Reformationskirchentag in Wittenberg Abfahrtszeiten und Zusteige-Orte Der Bus zum Gottesdienst wird wie ein Linienbus alle Orte des Distrikts anfahren und an den üblichen Haltestellen die Mitfahrenden aufnehmen. Die Fahrt beginnt um 6.20 Uhr in Altenriet; um 7.40 Uhr fährt der Bus in Wolfschlugen ab. Je nach Teilnehmerzahl könnten es auch zwei Busse werden. Dann ist die entsprechende Abfahrtzeit jeweils eine halbe Stunde später. Die genauen Zeiten für jeden der Distriktorte werden rechtzeitig im Amtsblatt bekanntgegeben. Da für den Bus ein Parkplatz beantragt werden muss, ist es nötig, dass alle, die mitfahren möchten, sich bis zum 27. April anmelden; und zwar in ihrem Pfarramt oder ab dem 21. April direkt bei den Organisatoren Erika und Helmuth Kern in Neckartenzlingen: Telefon 07127–3 56 55. e-mail [email protected]. An diesem Sonntag gibt es auch Gottesdienste im Distrikt Grötzingen, 10 Uhr: Gottesdienst Neckartenzlingen, 9.30 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl Schlaitdorf, 10.15 Uhr: Gottesdienst mit Mariaberg Wolfschlugen, 9.30 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl 24 Mitwirken auf dem Kirchentag Abend der Begegnung – der erste Abend des Kirchentags Beim Abend der Begegnung gibt es nach den Eröffnungsgottesdiensten in der Innenstadt rund um den Schlossplatz ein buntes Treiben. Der Kirchenbezirk Nürtingen und einige Gemeinden des Kirchenbezirks Nürtingen präsentieren sich auf der „Esslinger Meile“; dort befinden sich die Stände aller vier Kirchenbezirke im Landkreis. Neben Saft und Sprudel, Linsen und Spätzle, Maultaschenvariationen, Frühlingsrollen, Schinkenhörnchen, Salzkuchen, Fladen, Nürtinger Kirchentagswurst, Eis, Grießbrei und Waffeln gibt es eine kleine Oase der Ruhe und Unterbre-chung mit Sonnenschirm und Liegestuhl. Um 22 Uhr singen insgesamt ca. 2.500 Chorsängerinnen und Chorsänger auf allen neun Bühnen der Innenstadt. Im Rahmen dieser Aktion: „Klang des Südens“ singen vom Neckartenzlinger Kirchenchor sechs Sängerinnen und Sänger mit. Frauenmahl Am Donnerstag, 4. Juni, um 19.30 Uhr gibt es ein besonderes Abendessen in der Leonhardskirche, bei dem u. a. auch der „Bezirksarbeitskreis Frauen“ mitwirkt. Das Frauenmahl steht unter dem Titel: „G´scheites Vesper, g´scheite Reden!“`, in Kooperation mit „Evangelische Frauen in Württemberg“ und dem Büro für Chancengleichheit der Ev. Landeskirche Württemberg und Ev. Frauen in Baden. Kurze Tischreden halten: Eva Maria Armbruster, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Bianca Jovanovic von der Schwäbischen Tafel Stuttgart und Pfarrerin Elaine Neuenfeldt vom Lutherischen Weltbund, Genf. Künstlerische Gestaltung: Clowneske Bedienung Dr. Gisela Matthiae und Ariella Pavoni mit Gruppe. Die Leitung des Mahls hat Gabi Erne, Marburg. ● An 50 Tischen haben 400 Frauen Platz; wer an dem Mahl teilnehmen möchte, sollte frühzeitig kommen. Liturgischer Spaziergang Der liturgische Spaziergang am Freitag, 5. Juni, von 15.30 - 18 Uhr beginnt im Killesbergpark und endet im Rosensteinpark. Unter dem Thema „Begrenzt – auf dass wir klug werden“ gibt es unterwegs liturgische Impulse, Lieder, Gebete, ein Agape-Mahl und Schweigestationen. Gestaltet wird der Spaziergang von den „Evangelischen Frauen in Württemberg“, Stuttgart, zu denen auch der „Bezirksarbeitskreis Frauen“ des Kirchenbezirks Nürtingen gehört, von dem auch die Anregung zu diesem liturgischen Spaziergang kam. „Ev. Frauen in Württemberg“, übermittelt von Karin Löw 25 Gespräche Thema im Gemeindehaus – Termine bis zum Sommer Freitag, 24. April 2015, 20 Uhr „Digitaler Turmbau zu Babel“ Was macht die digitale Revolution mit uns, ja mit unserer Kultur? Prof. Dr. Werner Thiede, Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern und Publizist, hat mehrere Bücher zum Thema geschrieben. Er lehrt seit 2001 Systematische Theologie außerplanmäßig an der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Seine kritische Sicht auf die derzeitige Entwicklung fasst er in die Frage: „Die Kirche steht in der Welt, ist aber nicht von der Welt. Was bedeutet diese Doppelperspektive für das Verhältnis der Kirche zu den jeweiligen technologischen Möglichkeiten ihrer Zeit, insbesondere zum Umgang mit der omnipräsenten digitalen Kommunikationstechnologie?“ Das angekündigte Thema „Organtransplantation – ob wir dazu bereit sind? Grundlagenethik und Praxis“ musste leider verschoben werden wegen Terminenge des Referenten. Mittwoch, 10. Juni, 20 Uhr Der Islam, eine Friedensreligion – ein Abend mit Samet Er Das Thema Krieg und Frieden im Islam gehört heute zu den brisantesten Themen auf der Welt und besonders in Deutschland. Misstrauen und Vorurteile gegenüber der vielfach als fremdartig empfundenen Kultur des Islams haben durch die dramatischen Ereignisse seit dem 11. September 2001 zugenommen und die Entspannung der Verhältnisse hat nicht abgenommen. Zudem wird die Möglichkeit zu dauerhaftem Frieden nicht an der realen Gerechtigkeit und dem friedlichen Potenzial der Völker und Religionen gemessen, sondern an lokalen Konflikten, medienwirksamen Drohgebärden und Terrorakten. Es stimmt bedenklich, dass Kritiker des Islam auf der einen, aber auch muslimische Extremisten auf der anderen Seite immer wieder Quellen des Islam als Be lege für die Unversöhnlichkeit des Islams mit der nichtmuslimischen Welt anführen. Doch ist es tatsächlich so? Was sagt denn der Koran eigentlich zu Terror und Frieden? Wie steht die zweite Quelle des Islams, das Leben des Propheten Muhammad dazu? Im Vortrag soll diesen Fragen nachgegangen werden. 26 über Leben und Sterben Der Referent Samet Er ist Studierender der islamischen Theologie an der Universität Tübingen und an der Al-Azhar Universität Kairo (Ägypten), geb. 1989 in Kirchheim/Teck. Er ist Projektmitarbeiter und Leiter des Arbeitskreises Glaube & Religion bei der Gesellschaft für Dialog, Projektmitarbeiter beim Integrationsministerium BadenWürttemberg; Blogger bei Dtj-online.de, Redakteur bei der Zeitschrift „Die Fontäne“ Forschungsschwerpunkte: Interreligiöser Dialog, Islamische Mystik, Medien und Kulturen. Samet Er Mittwoch, 24. Juni, 20 Uhr Zum Sterben verhelfen? – Ein Abend mit Matthias Gastel, MdB (Bündnis 90 / Die Grünen) An diesem Abend wird der Referent das Thema Sterbehilfe aus der Sicht eines Abgeordneten im Bundestag und aus seiner persönlichen christlichen Sicht erläutern und die unterschiedlichen Perspektiven und Argumente aufzeigen. Nach der parlamentarischen Sommerpause soll im Bundestag eine Entscheidung fallen, die Rechtsicherheit im „assistierten Suizid“ geben soll. Gastel schreibt zum Thema: „Parlament und Regierung haben sich in den vergangenen Jahren mehrfach mit dem Thema Sterbebegleitung und Sterbehilfe befasst. Zu einer Beschlussfassung kam es nicht. Ein erster neuer Aufschlag im Bundestag wurde in der laufenden Legislaturperiode bereits gemacht: Vier Stunden lang wurden in einer offenen Debatte Einschätzungen und Positionen ausgetauscht. Diese leidenschaftlich und zugleich sehr sachlich geführte Debatte fand ein breites öffentliches Interesse. Fraktionszugehörigkeiten spielen bei der Meinungsbildung und der anstehenden Entscheidung keine Rolle. Vielmehr geht es um persönliche Einstellungen zum Tod, Erfahrungen mit dem Sterben von Angehörigen und eigene ethische Vorstellungen und religiöse Hintergründe. Von der Bundesregierung soll diesmal keine Gesetzesinitiative ausgehen. Vielmehr werden Gesetzentwürfe aus der Mitte des Parlamentes entwickelt.“ Matthias Gastel verfügt über ein breites berufliches, soziales und politisches Erfahrungsfeld. Seit 2013 ist er Bundestagsabgeordneter (Bündnis 90p/Die Grünen) des Wahlkreises Nürtingen. Ihm geht es aktuell darum, sich eine umfassende Meinung zu diesem Thema zu bilden, dazu besucht er auch Veranstaltungen der Evangelischen Kirche in Deutschland, des Arbeitskreises Leben (AKL) in Nürtingen und der „Esslinger Initiative“, ein Verein, der sich für einen menschenwürdigen Umgang mit Sterbenden einsetzt. 27 Bei uns zu Gast Ökumenisches Frauenfrühstück am 8. Mai: „Bertas Welt“ Das Frauenfrühstück am 8. Mai wird eine besondere Note haben: Zu Gast ist das Figurentheater Martinshof 11 aus Kirchentellinsfurt. Gegründet wurde es 2001 von der Figurenspielerin Miriam Helfferich. Als weitere Spielerin kam die Figurenspielerin und Figurenbauerin Siegrun Zimmermann hinzu. In einer Reihe von Szenen lässt uns Siegrun Zimmermann an „Bertas Welt“ teilnehmen. Dies wird sicherlich ein besonderer Vormittag werden, zu dem das Frauenfrühstücksteam schon heute einlädt. Die Familie Schubert ist wieder einmal zu Gast bei uns Ulrike und Tim Schubert und ihre Kinder Anny (19), Jan (17), Lena (15) und Samuel (14) sind im Frühjahr auf Deutschlandbesuch. Ulrike, geborene Hummel, stammt aus Neckartenzlingen; bis zu ihrem 24. Lebensjahr hat sie hier gelebt und war in der Kirchengemeinde engagiert. Seit 2001 lebt die Familie nun in Botswana. Tim Schubert arbeitet bei der Missionsgesellschaft „Flying Mission“ als Chefpilot. Er wird über seine nicht immer ungefährliche Arbeit und die Arbeit von „Flying Mission“ berichten, wenn die Familie zu Gast bei uns sein wird. Herzliche Einladung zu diesem interessanten Abend am 29. April um 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus. Wir freuen uns auf diesen Besuch. Carin Gülland/Erika Kern Gemeindebrief Neckartenzlingen – Frühjahr 2015, 116. Ausgabe Der Gemeindebrief wird herausgegeben vom Evangelischen Pfarramt Neckartenzlingen. Redaktion: Erika und Helmuth Kern, Ulrich Kopp, Sabine Schmid Fotografien: Annelie Betsche, Mundy Hassan, Bernd Kärcher, Helmuth Kern, Dori Laumann, Julian Rybol, Rainer Sauerwald, Familie Schubert, Christian Welsch Herstellung: Erika Kern Druck: Colorpress, Nürtingen Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Ulrich Kopp 28 Was ist los bei uns ● Jeden Sonntag feiern wir um 9.30 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche und um 10.45 Uhr Kindergottesdienst im Gemeindehaus. ● Montags um 19.30 Uhr halten wir ein ökumenisches Friedensgebet im Chor der Martinskirche. ● Passionsandachten feiern wir am 30. und 31. März sowie am 1. April im Chor der Martinskirche. Sie beginnen jeweils um 19.30 Uhr. ● Am Gründonnerstag, 2. April, dem Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls, feiern wir um 19.30 Uhr einen Gottesdienst mit Abendmahl mit Hostien und Traubensaft. ● Am Karfreitag, 3. April, feiern wir um 9.30 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche. Nachmittags um 15 Uhr findet an gleicher Stelle ein Passionskonzert zur Sterbestunde Jesu mit unserem Kirchenchor statt. ● Schließlich sei auf die Möglichkeit von Hausabendmahlsfeiern hingewiesen. Dazu kommt Pfarrer Kopp gerne zu Ihnen nach Hause. Bitte melden Sie sich im Pfarramt (Tel. 3 22 56) und vereinbaren Sie einen Termin. ● Am Ostermorgen, 5. April, begehen wir um 7 Uhr eine Auferstehungsfeier auf dem Friedhof. Liedblätter werden ausgeteilt. Der Posaunenchor wird uns begleiten. Zum anschließenden Osterfrühstück im Gemeindehaus sind alle eingeladen. Anmeldungen sind nicht erforderlich; wir bitten nur um eine Spende zur Kostendeckung. Der Ostergottesdienst in der Kirche, der auch vom Posaunenchor mitgestaltet wird, beginnt dann um 9.30 Uhr. ● Am Ostermontag, 6. April, wird ebenfalls um 9.30 Uhr ein Gottesdienst in der Kirche gefeiert. ● Die nächsten Taufsonntage sind am 12. April (hier ist die Taufe auch nachmittags möglich), 17. Mai, 28. Juni und 16. August, jeweils im Gottesdienst um 9.30 Uhr. ● Zu einem Kirchenkaffee, Gebäck und Gesprächen nach dem Gottesdienst sind alle Gottesdienstbesucherinnen und -besucher am 12. April, 17. Mai, 21. Juni und 26. Juli 2015 herzlich eingeladen. ● Zum Bibelgesprächskreis am 13. und 27. April, 11. Mai, 8. und 22. Juni, 6. und 20. Juli 2015 jeweils um 14 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus wird herzlich eingeladen. 29 Was ist los bei uns ● Der Frauenchor trifft sich am 15. April um 20 Uhr zu einer Probe im Evangelischen Gemeindehaus. ● Zu unseren Seniorennachmittagen, die einmal im Monat an einem Donnerstag um 14 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus stattfinden, sind alle älteren Gemeindeglieder herzlich eingeladen. Die nächsten Termine und Themen sind: 16. April: Reise-Impressionen aus Kuba (mit Verena Kärcher) 7. Mai: Bewegung und Gedächtnis 11. Juni: Vor 600 Jahren: Das Konstanzer Konzil 2. Juli: Sommerfest ● Die nächsten Termine für den Markteintopf in der Planstraße sind: 18. April, 16. Mai, 20. Juni und 18. Juli. ● Das Kaffeehaus im Gemeindehaus ist am 19. April ab 14.30 Uhr geöffnet. ● Thema im Gemeindehaus am Freitag, 24. April um 20 Uhr „Digitaler Turmbau zu Babel“. Referent: Prof. Dr. Werner Thiede. Näheres auf Seite 26. ● Ein Missionsabend mit Familie Schubert findet am Mittwoch, 29. April, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus statt. Familie Schubert berichtet über ihre Arbeit in Botswana. Genaueres ist auf Seite 28 zu lesen. ● Der nächste Termin für das Ökumenische Frauenfrühstück ist Freitag, 8. Mai, im Evangelischen Gemeindehaus, Thema: „Bertas Welt“ mit dem Figurentheater Martinshof 11. Beginn ist um 8.45 Uhr. Näheres auf Seite 28. ● Zum Distriktsgottesdienst im Grünen an Christi Himmelfahrt, 14. Mai, um 10 Uhr bei der Blockhütte im Eichwasen laden wir herzlich ein. ● Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 3. bis 7. Juni in Stuttgart statt und steht unter dem Motto „Damit wir klug werden“. Informationen auf den Seiten 22 bis 25. ● Zum Abschlussgottesdienst auf dem Cannstatter Wasen am 7. Juni wird ein Bus fahren. Genaue Informationen dazu stehen auf Seite 24. ● Der Unterricht für die neuen Konfirmanden beginnt am Mittwoch, 10. Juni. In der Regel sind das diejenigen Schüler, die jetzt in die siebte Klasse gehen. Anmeldungen sind noch möglich im Pfarramt. 30 Was ist los bei uns ● „Thema im Gemeindehaus“ am Mittwoch, 10. Juni, 20 Uhr: „Der Islam als Friedensreligion“ mit Samet Er, Studierender der Islamischen Theologie, TüBingen und Kairo. Näheres auf Seite 26. Unser diesjähriges Gemeindefest mit Vorstellung der neuen Konfirmanden im Familiengottesdienst feiern wir am Sonntag, 14. Juni. Er beginnt um 10 Uhr in der Martinskirche. Einen Erntebitt-Gottesdienst feiern wir am 21. Juni um 10 Uhr auf dem Hof von Familie Schairer; anschließend gibt es Kirchenkaffee. ● „Thema im Gemeindehaus“ am Mittwoch, 24. Juni: Matthias Gastel (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) spricht über Sterbehilfe. Näheres auf Seite 27. Anlässlich des Dorffestes findet am 12. Juli um 9.30 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst in der Martinskirche statt. Zum Gottesdienst im Grünen bei der Blockhütte im Eichwasen laden wir am 26. Juli um 10 Uhr herzlich ein. Anschließend ist Kirchenkaffee. Der Mitarbeiterabend findet wie jedes Jahr am letzten Tag vor den Sommerferien statt, dieses Jahr am 29. Juli. Er beginnt um 18.30 Uhr. Angebote für Kinder und Jugendliche in unserem Gemeindehaus Kinderkirche: Sonntag von 10.45 Uhr - 11.45 Uhr (ab 5 Jahren) Bubenjungschar: Montag von 17.30 Uhr - 19 Uhr (4. – 6. Klasse) Jungschar für Mädchen und Jungen: Freitag von 16 Uhr – 17 Uhr (1. – 3. Klasse) Kinderstunde: Freitag von 16 Uhr – 17 Uhr (4 – 6 Jahre) Mädchenjungschar: Freitag von 17 Uhr – 18.30 Uhr (4. – 7. Klasse) Teenclub: Freitag um 19.30 Uhr Fisherman´s Friends: 14-tägig montags um 18.30 Uhr (Konfirmanden und Konfirmierte: ab 13 Jahren) 31 Was ist los bei uns Konfirmation 2015 Konfirmiert werden in unserer Martinskirche: am 3. Mai: Bauder, Vanessa Bulacher, Nadine Butz, Barbara Casisa, Carina Gölzenleuchter, Jule Hummel, Laura am 10. Mai: Ayen, Julius Bauder, Justin Berens, Nico Buchholz, Ferdinand Findeis, Paul (Taufe) Franz, Luca Hillmer, Timo Ingwersen, Rasmus Jörger, Chantal (Taufe) Merz, Laura Sailer, Jule Slawitsch, Lucy Welsch, Nico Wetzel, Jasmin Kößling, Daniel Leichtenberger, Tim Müller, Hendrik Niebling, Louis Streck, Alexander Volkert, Fabian Zaiser, Nicolai Beide Konfirmationsgottesdienste beginnen um 9.30 Uhr in der Martinskirche. Die ganze Gemeinde ist zu den Gottesdiensten herzlich eingeladen. Die Abendmahlsgottesdienste mit den Konfirmanden finden an den Samstagen vor den Konfirmationen statt, also am 2. Mai und 9. Mai, jeweils um 19 Uhr in der Kirche. Den 27 Mädchen und Jungen wünschen wir Gottes Segen und Geleit für ihren weiteren Lebensweg! 32 Familiennachrichten Getauft wurden: Kirchlich bestattet wurden: Adressen in der Kirchengemeinde: E-mail: [email protected] Homepage: www.ev-kirche-ntzgn.de Pfarrer Ulrich Kopp, Planstraße 1, Tel. 3 22 56, Fax 2 32 29 Gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats: Heike Seyboldt-Schmid, Schillerstraße 10, Tel. 3 20 63 Kirchenpfleger: Rainer Sauerwald, Im Aichtal 2, 71111 Waldenbuch, Tel. 07157-46 93 Diakon: Rainer Duda, Büro im Evang. Gemeindehaus, Tel. 81 59 59 Mesnerin und Hausmeisterin: Hilda Schmelzer, Unterbössel 3, Tel. 3 38 50 Konten der Evangelischen Kirchengemeinde Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen: IBAN: DE23 6115 0020 0048 5039 61 Volksbank Nürtingen-Kirchheim: IBAN: DE30 6129 0120 0035 2000 06 33 Anfragen Blumen für die Kirche Gibt es Menschen in unserer Gemeinde, die Freude daran haben, mit Blumen aus ihrem Garten für den Schmuck unserer Kirche zu sorgen? Dann melden Sie sich bitte im Pfarramt; Telefon 3 22 56. Prädikanten gesucht! In diesem Jahr werden fünf unserer Prädikanten 75 Jahre alt und haben somit die Altersgrenze erreicht, mit der der Prädikantendienst endet. Es wäre gut, wenn sich Menschen fänden, die sich für dieses Ehrenamt zur Verfügung stellen. Durch den Prädikantendienst werden nichtordinierte Gemeindeglieder an der öffentlichen Verkündigung des Wortes Gottes beteiligt. Entsprechend ausgebildete und beauftragte Frauen und Männer können selbständig predigen und Gottesdienste leiten. Schritte zur Ausbildung und zur Beauftragung: Der Prädikantendienst ist ein Bezirksamt. Das heißt: Die Prädikantinnen und Prädikanten werden in den Gemeinden eines Kirchenbezirks eingesetzt. Dienstaufsicht über sie hat die Dekanin oder der Dekan. Da die Prädikantinnen und Prädikanten Anteil am öffentlichen Verkündigungsauftrag der Kirche haben, kann sich niemand selbst zur Prädikantenausbildung anmelden, um dann seine Dienste anzubieten. Es gilt das Prinzip der Berufung durch die Gemeinde. Ausbildungsgang Die Ausbildung erstreckt sich über ca. eineinhalb Jahre. Nach Beendigung der drei Grundkurse können die Prädikantinnen und Prädikanten öffentlich in ihr Amt eingeführt werden. Die Beauftragungsperiode beträgt sechs Jahre. 34 aus dem Kirchenbezirk Nürtingen Voraussetzungen Voraussetzungen für neu beginnende Prädikantinnen und Prädikanten sind unter anderem: 1. Kirchenmitgliedschaft in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg 2. Wählbarkeit zum Kirchengemeinderat 3. Zustimmung zur Bekenntnisgrundlage der Evangelischen Landeskirche in Württemberg 4. Umgang mit der Bibel, aktive Beteiligung am kirchlichen und gottesdienstlichen Leben, Vertrauen der Gemeinde 5. Bereitschaft, den Prädikantendienst in der Volkskirche zu tun 6. Fähigkeit, Texte ihrem Sinn entsprechend und deutlich vorzutragen 7. Psychische Stabilität 8. Bereitschaft zur Teilnahme an den Aus- und Fortbildungskursen 9. ein Alter von in der Regel über 24 und unter 66 Jahren. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Prädikanten- und Mesnerpfarramts: http://www.praedikanten-mesner.elk-wue.de Haben Sie Interesse, dann melden Sie sich bitte in Ihrem Pfarramt! Diakonieladen Nürtingen Für unsere Kunden – auch viele Flüchtlinge, die aus der Sammelunterkunft ausziehen – suchen wir dringend gut erhaltene Möbel. Unsere Öffnungszeiten: Mo-Do von 9 – 18 Uhr, Fr von 9 – 12 Uhr, Sa 9 – 13 Uhr Diakonieladen Nürtingen, Plochinger Str. 61, Tel 07022-3 61 67 35 Ich glaube an Jesus Christus, der aufersteht in unser Leben, dass wir frei werden von Vorurteilen und Anmaßung, von Angst und Hass und seine Revolution weitertreiben auf sein Reich hin. Ich glaube an den Geist, der mit Jesus in die Welt gekommen ist, an die Gemeinschaft aller Völker und unsere Verantwortung für das, was aus unserer Erde wird: ein Tal voller Jammer, Hunger und Gewalt oder die Stadt Gottes... Dorothee Sölle
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