Presseartikel der Natur- und Vogelschutzgruppe

Lokales
Kreis-Anzeiger
Dienstag, 28. April 2015
Element im Lernprozess
LOKALES
17
Die Josef-Moufang-Schule in Ober-Schmitten
hat ihren neugestalteten Hof eingeweiht.
. Seite
22
GEMOIJE
von
Michel Kaufmann
Stiefel
Auf dem Hof der Autowerkstatt
nebenan steht ein Unfallfahrzeug. Es
sieht übel aus. Diese Angabe ist ohne Gewähr; zum einen habe ich von
meinem Fenster aus nicht den optimalen Ausblick, zum anderen kenne
ich mich mit Autos nicht so gut aus.
Jedenfalls haben die Mechaniker
versucht, damit umherzufahren. Das
hat nicht so gut funktioniert. Vor einigen Tagen ging dann einer der
Mechaniker zu dem Auto und montierte die schicken Alufelgen ab. Das
erinnerte mich ein wenig an einen
Western. Der Bandit liegt getroffen
am Boden. Er ist noch nicht tot, aber
er bereitet sich lautstark darauf vor,
es bald zu sein. Da kommt einer seiner noch sehr lebendigen Banditenfreunde und klaut ihm die Stiefel. Es
sind schöne Stiefel aus Schlangenhaut. So etwas lässt man nicht einfach im Staub liegen. Und dort, wo
der sterbende Bandit hingeht,
braucht man keine Stiefel. Dem Auto
erging es nicht ganz so schlecht. Der
Mechaniker hatte immerhin genug
Anstand, das Wrack nicht auf ein
paar Backsteinen abzustellen. Er
montierte stattdessen Stahlräder.
Wo auch immer dieses Auto hingeht, mit ein bisschen Glück vielleicht sogar fährt, es scheint seine
Stiefel noch zu brauchen. Auch,
wenn sie nicht so schick sind.
SUDOKU
. Seite 19
WIR GRATULIEREN
Glückwünsche und Jubiläen
. Seite 26
FLORSTADT
Ein Mythos
Eine Ausstellung lässt den Mythos Friedel Münch aufleben.
. Seite 26
NIDDA
Stammgast auf oberhessischen Schienen
Sie gehört längst zu den Stammgästen auf
oberhessischen Schienen, die ehemalige
Güterzuglokomotive 50 3552, die seit
zehn Jahren im Verein Museumseisenbahn
Hanau beheimatet ist. Von ihrer Faszina-
tion hat die im Jahre 1942 von der Berliner
Maschinen-Bau-AG ausgelieferte Maschine aber nichts verloren. Am Sonntag war
der Zug mal wieder in der Region unterwegs. Wenig verwunderlich: Alle Plätze
waren ausgebucht. Von Hanau ging die
Fahrt über Friedberg und Nidda bis nach
Stockheim zum Bahnhofsfest. Das Bild
zeigt den Zug vor der Kulisse des ehemaligen und inzwischen stark zurückgebauten
AMTSGERICHT Weitere Ermittlungsverfahren / Sprecher: Möglicherweise Bezug zu Vorwürfen gegen Hirzenhainer Bürgermeister
HIRZENHAIN (bg). Der zuständige
Strafrichter am Amtsgericht Büdingen,
Winfried Holl, hat am Montag den Auftakt des Strafprozesses gegen Freddy
Kammer aufgehoben. Der parteilose
Hirzenhainer Bürgermeister hätte sich
eigentlich am morgigen Mittwoch, 29.
April, wegen des Vorwurfs der Anstiftung zur Urkundenfälschung und der
Wahlfälschung vor Gericht verantworten müssen. Der neue Hauptverhandlungstermin steht noch nicht fest.
Gegenwärtig liefen weitere Ermittlungsverfahren, die möglicherweise
einen Bezug zum eröffneten Verfahren
hätten, teilte Gerichtssprecher Stefan
Knoche mit. Zudem seien in den vergangenen Wochen eine Vielzahl von Nachermittlungsergebnissen eingegangen, daher müsse man dem Angeklagten und
seinen Verteidigern ausreichend Zeit für
lage befindet sich auf dem
eine Stellungnahme einräumen.
Dachboden des Bürgerhauses. Es existiere der Verdacht,
Nach einer Anzeige im verdass Kammer das Schloss der
gangenen November ermittelt
die Staatsanwaltschaft GieSendeanlage beschädigt, das
ßen gegen Kammer auch weInternetkabel herausgerissen
und den möglicherweise von
gen des Verdachts der Computersabotage und der Unihm verursachten Schaden
aus der Gemeindekasse betreue. Einem Unternehmer,
der im Bürgerhaus Hirzenglichen habe, teilte die Staatsanwaltschaft im Januar mit.
hain zwei Räume von der GeEs bestehe die Möglichkeit,
meinde gemietet hat, war im
Freddy Kammer
dass Zeugen für beide Ververgangenen Sommer der
Internetanschluss gekappt worden. Der fahren infrage kämen, sagte Knoche
Firmenchef engagiert sich in der „Inte- gegenüber dem Kreis-Anzeiger. Außerressengemeinschaft
Stichwahl dem gehe es auch um die Frage, wie
15. 06. 2014“, die sich für die Aufklärung man ein solches Verfahren gestalte.
In diesem Fall habe es der Richter als
mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten bei
der vergangenen Bürgermeisterwahl ein- „fairer“ für alle Beteiligten empfunden,
setzt. Der Anschluss ist auf die Gemein- erst alle Fakten zu sammeln und dann
de Hirzenhain zugelassen, die Sendean- mit der Hauptverhandlung zu beginnen.
STÖRCHE Mitglieder machen Bedenken geltend gegen Standort für Container in Lindheim
140 Teilnehmer legen beim 24Stunden-Schwimmen
780 700
Meter zurück.
. Seite 23
REDAKTION
E-Mail [email protected]
Telefon
0 60 43 / 5 02-50
Telefax
-20
Martina Walenta -wa- stv. Leitung
(Nidda, Echzell, Reichelsheim)
-28
Christian Berg -bg-
-22
Michael Giers -mig(Schotten, Vogelsbergkreis)
-21
Michel Kaufmann -jmk-
-29
Björn Leo -leo-
-17
Judith Seipel -jub-
-25
(Gedern, Hirzenhain, Florstadt)
(Ortenberg, Ranstadt)
(Büdingen, Kefenrod)
(Altenstadt, Glauburg, Limeshain)
w
f
z
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KAgezwitscher
. Weiterer Bericht auf Seite 21
Prozessstart gegen Kammer verschoben
Vogelschützer sehen Arbeit in Gefahr
Knapp 800 000 Meter
Hornitex-Werkes. Im Hintergrund sind die
Häuser des Nidda Baugebiets „Kisselberg“ zu erkennen. In Kürze erreicht der
Zug Stockheim.
(leo)/Foto: Leo
LINDHEIM (dör). Nachdem die von der
Altenstädter Verwaltung angemieteten
Container für die Aufnahme von Flüchtlingen in der vergangenen Woche am
Ortsrand von Lindheim aufgestellt worden sind (der Kreis-Anzeiger berichtete),
haben sich die Mitglieder der Natur- und
Vogelschutzgruppe in einem Schreiben
an den Gemeindevorstand gewendet, um
ihre Bedenken über die Wahl des Areals
aus ihrer Sicht deutlich zu machen.
„Wiesenpieper nur bei uns“
„Lindheim ist die storchenreichste Gemeinde im Wetteraukreis“, heißt es da,
„mit sechs Paaren und zwei weiteren am
Randgebiet“. Außerdem seien seit mehreren Wochen zwei Kraniche zu beobachten. „Den Wiesenpieper gibt es nur
noch bei uns. Wir fürchten um den Erfolg unserer Arbeit sowie der Arbeit der
Unteren Naturschutzbehörde und von
Hessenforst“, betonen die 19 Unterzeichner, und fordern vom Gemeindevorstand: „Sorgen Sie bitte rechtzeitig dafür,
dass ankommende Gäste entsprechend
informiert und angewiesen werden und
sich auch wie Gäste benehmen. Die ers-
Ehrenamtliche im Auftrag von Hessen Forst
diese Gebiete.“ Schon in
der Vergangenheit habe
man es mit Menschen
zu tun gehabt, „die trotz
Absperrung und Verordnungen die Gebiete in
den sensiblen Zeiten betraten, ohne Rücksicht
auf die Brut- und Setzzeit“, heißt es wörtlich.
Die Natur- und Vogelschützer
befürchten,
dass Übergriffe in die
Natur Gang und gäbe
werden. Durch UnFünf Jungstörche liegen in einem der Lindheimer Stor- kenntnis und Ignoranz
chennester und warten auf Beringung.
Foto: Dörschner werde Ehrenamtlichen
das
Ehrenamt
erten Störche schlüpfen im Mai; auch die schwert, „wenn nicht gar unmöglich“ geBodenbrüter haben dann Junge.“
macht, schreiben sie. Die betroffenen NaIn der Gemarkung Lindheim befinde tur- und Landschaftsschutzgebiete hätten
sich das größte Naturschutzgebiet des sich im Laufe der Zeit, „und insbesondeWetteraukreises, dazu gebe es einige re durch unsere ehrenamtlichen ArbeitsLandschaftsschutzgebiete, und das ge- kräfte und im Ehrenamt verdienten Fisamte Grünland zähle zum Auenschutz- nanzmittel überdurchschnittlich entwiverbund Wetterau. „Es steht deshalb ckelt.“ Dabei seien sie in früheren Jahren
unter besonderem Schutz der EU“, beto- auch durch die Gemeinde unterstützt
nen die Unterzeichner. „Wir betreuen als worden.
Gegenüber dem Kreis-Anzeiger zeigte
sich Kammer überrascht von der Entscheidung des Gerichts.
„Die Gründe dafür entziehen sich meiner Kenntnis. Ich wäre froh gewesen,
wenn die Verhandlung am Mittwoch
stattgefunden hätte, denn dann wäre es
ja rumgewesen“, sagte er. Sein Rechtsanwalt Dietmar Kleiner könne sich auch
keinen Reim darauf machen und werde
jetzt Akteneinsicht beantragen.
Laut bisheriger Anklage soll der Rathauschef während des Bürgermeisterwahlkampfs im vergangenen Jahr eine
Bürgerin davon überzeugt haben, dass
sie im Namen ihres kranken Mannes
Briefwahlunterlagen ausfüllt. Die Stimme sei beim Urnengang berücksichtigt
worden, obwohl der Mann nicht in der
Lage gewesen sei, sich seinen eigenen
Willen zu bilden.
Foto: Archiv
POLIZEIBERICHT
Hang zu Süßem: Einbrecher: Zwischen
Freitag, 17. April, und Freitag, 24. April,
verschafften sich Einbrecher Zugang zu
einem Mehrfamilienhaus Am Nußgarten in Büdingen. Sie gelangten in den
Keller und sägten Latten eines Verschlages auf. Sieben Flaschen eines
Süßgetränkes tranken sie noch im Keller aus und ließen sie zurück. Zudem
machten sie sich an Süßigkeiten im
Wert von 20 Euro zu schaffen. Hinweise erbittet die Polizei in Büdingen,
06042-9648-0.
Wildunfall I: Gegen 21.30 Uhr stieß am
Sonntagabend ein Altenstädter auf der
Bundesstraße 275 in der Nähe des
Florstädter Kreuzes mit einem Reh zusammen. An seinem Auto entstand ein
Sachschaden von noch unbekannter
Höhe. Das Tier entfernte sich, sodass
die Polizei den zuständigen Jagdpächter
zur Nachsuche nach dem Tier verständigte.
Wildunfall II: Mit einem Reh kollidierte am Sonntag gegen 21.40 Uhr eine Ortenbergerin mit ihrem Hyundai. Auf der
Bundesstraße 275 zwischen Ranstadt
und Effolderbach konnte sie dem plötzlich auf die Fahrbahn laufenden Tier
nicht mehr ausweichen. Das Reh verstarb an der Unfallstelle, am Hyundai
entstand ein Schaden von 2500 Euro.