Dienstag, 21. April 2015 Nr. 31 AZ 6403 Küssnacht am Rigi 140. Jahrgang Fr. 1.50 n fs n n FREIER SCHWEIZER A M T L I C H E S P U B L I K A T I O N S O R G A N F Ü R D E N B E Z I R K K Ü S S N A C H T Jetzt aktuell! Eurorabatt Fr. 400.– auf Flyer 15er-Modell 1 Team 3 Ein Chip fürs Büsi hilft dem Besitzer 2. Abschnitt Südumfahrung Verfrüht oder zur richtigen Zeit? red. Die Nein-Parole des Bezirksrats zum Planungskredit für einen zweiten Abschnitt der Südumfahrung stösst bei der Küssnachter FDP auf Unterstützung. «Planungskredite sollten nur dann gesprochen werden, wenn die Pläne auch tatsächlich ausgeführt werden können und das Geld für die Umsetzung vorhanden ist», findet deren Präsident Oliver Ebert und lehnt die Vorlage am 14. Juni deshalb ab. Ganz anders sehen das die Süd Plus-Initianten. Wolle man die Realisierung eines zweiten Abschnitts und dessen Aufnahme ins kantonale Strassenbauprogramm ermöglichen, brauche es unbedingt ein Vorprojekt mit Kostenvoranschlag, meint deren Vertreter Felix Höhn auf Seite 3 Landjugend Ein Küssnachter ist neuer Präsident red. Tobias Bucher wurde im März zum Präsidenten der Schweizerischen Landjugendvereinigung gewählt. Er tut seit sechs Jahren bei der Landjugend mit und möchte deren Feuer nun auf nationaler Ebene verbreiten. Er will den Spagat zwischen dem Hochhalten traditioneller Werte und der Offenheit für Neues schaffen. Seite 9 Marken 250 Autos Aus dem Inhalt Gelungenes Kindertheater Vermisste Tiere cp. Terzo ist verschwunden. Am 21. Februar lief er durch das Katzentürchen ins Freie. «Tschau, chonsch de wider», ruft ihm der Küssnachter Stefan Gumpp noch hinterher. Im Nachhinein gesehen ein trauriger Abschied, denn bisher hat der Besitzer nichts mehr von seiner Katze gehört. «Ich bin mir sicher, dass Terzo noch lebt», ist Gumpp überzeugt. Das Schlimmste sei für ihn jedoch die Ungewissheit. Gumpp hat alles Mögliche unternommen um Terzo zu finden, angefangen vom Eintrag bei der Schweizerischen Tiermeldezentrale STMZ.ch, Telefonanrufe bei Polizei, Werkhof, Tierheimen und Tierärzten bis zur Suche per Inserat im FS. Doch bisher ohne Erfolg. Terzo ist gechippt. Falls der Kater unter ein Auto gekommen wäre, würden die Arbeiter des Bezirks oder des Kantons die sterblichen Überreste mit einem Chip-Leser erfassen und dem Besitzer die Meldung zukommen lassen. So zumindest die Theorie. Wie die Praxis aussieht, lesen Sie auf der Letzten 5 Standorte Nach drei Monaten regelmässigen Übens, durften die Teilnehmer des Kindertheaters Küssnacht am Wochenende endlich zeigen, wofür sie so lange geprobt hatten. An zwei Aufführungen präsentierten die Viertbis Sechstklässler das Stück Warwankutta. Seite 2 Primarschüler des Schulhauses Dorfhalde präsentierten an der Eröffnungsfeier erstmals das künstlerisch aufbereitete Logo der gwärb’15 – wenn auch im ersten Anlauf noch in der falschen Reihenfolge. Foto: Simone Ulrich gwärb’15 Erfolg auf der ganzen Linie «Genial und einzigartig»: Dieses Fazit zog das OK nach drei Ausstellungstagen. Die organisiernde Meisterzunft hat die Ziele, die sie sich gesetzt hat, übertroffen – auch die erhoffte Besucherzahl von 15 000. pd./red. Zufriedene Aussteller und Besucher, im finanziellen Bereich eine schwarze Null und über 15 000 Eintritte: So lauteten die Ziele, die sich die Meisterzunft Küssnacht als Organisatorin der gwärb’15 gesetzt hatte. Laut OK-Präsident Martin Christen wurden alle Erwartungen übertroffen: «Die über 17 000 Besucher sowie auch die Aussteller «An allen drei Ausstellungstagen durften wir viel Lob und Komplimente entgegennehmen.» Martin Christen OK-Präsident gwärb’15 waren nicht nur sehr zufrieden, sie waren total begeistert. An allen drei Ausstellungstagen durften wir viel Lob und sehr viele Komplimente entgegennehmen.» Finanzchef Christian Bähler gab sich zudem «zuversichtlich», dass auch die schwarze Null erreicht werde. Detaillierte Zahlen wird das OK am Hauptbot der Meisterzunft am 15. Juni bekannt geben. FS blickt auf fünf Seiten zurück In der heutigen Ausgabe blickt der FS auf insgesamt fünf Seiten nochmals auf die diesjährige Küssnachter Gewerbeausstellung zurück. Von Impressionen zu Veranstaltungen, Umfragen von Besuchern bis hin zum Fazit des OKs. Seiten 4 bis 8 Merlischachen Neun Kinder feierten 1. Kommunion Weisser Sonntag in Merlischachen: Neun Kinder durften erstmals die heilige Kommunion zu sich nehmen. red. Eine Woche nach Küssnacht und Immensee feierten am Sonntag neun Kinder aus Merlischachen ihre Erstkommunion. Bei strahlend schönem Wetter durften die Erstkommunikanten umrahmt von ihren Verwandten in die Pfarrkirche von Merlischachen einziehen. Im Mittelpunkt der Erstkommunion stand das Thema Regenbogen. Passend dazu hatten die Kinder farbige Tücher, mit denen sie eine Geschichte theatralisch umrahmten. Seite 3 Max Heinzer holt Gold mit Team Der Immenseer Fecht-Profi Max Heinzer kämpfte am Wochenende an der Schweizer Meisterschaft im Fechten. Im Einzel gelang Heinzer kein Exploit. Dafür holte er gemeinsam mit seinen Teamkollegen die Goldmedaille. Seite 13 Niederlage nach einer roten Karte Der FC Küssnacht musste nach 20 Minuten mit einem Mann weniger spielen. Nach einer Notbremse wurde Torhüter Olivier Gachnang vom Spielfeld gestellt. Ersatz Adrian Vollenweider konnte das Spiel zwar lange offen halten, den fehlenden Mann konnten die Küssnachter jedoch nicht wettmachen. Seite 15 Jungpolitiker rückt nach Morgen wird der 26-jährige Matthias Ulrich als Schwyzer Kantonsrat vereidigt. Er rückt für den langjährigen SVP-Politiker Beat Ehrler nach. Ulrich ist seit jungen Jahren bereits politisch aktiv. Schon früh interessierte er sich für Politik. Letzte Agenda gwärb′15 3 4 bis 8 News & Facts 11 Region 13 Sport 13/15 Letzte 16 17 Feierlicher Einzug in die Pfarrkirche Merlischachen. Foto: Matthias Niederberger 9 771661 037025 Verlag und Abo: Kreienbühl Druck AG, Bahnhofstrasse 39, 6403 Küssnacht Telefon 041 854 25 25 Fax 041 854 25 20 Telefon Redaktion 041 854 25 23 Internet www.freierschweizer.ch E-Mail [email protected] n n n n n FREIER SCHWEIZER GWÄRB’15 Dienstag, 21. April 2015 Nr. 31 n Sowohl die Team-Aerobic-Gruppe des Damenturnvereins sowie das Füürwehrchörli gaben visuell viel her – und setzten am Sonntag mit ihren Auftritten farbige Akzente im Festzelt. 4 Fotos: su, inf Küssnachter Auftritte am Sonntag Festzelt wurde zur Showbühne Der Sonntag stand ganz im Zeichen der einheimischen Vereine, die ihr Können unter Beweis stellten. Die vielfältigen Einlagen reichten von Musik über Gesang bis zum Tanz. Punkteten mit ihrer sympathischen Darbietung: Die Kinder- und Jugendgruppe der Trachtengruppe Küssnacht. Fotos: bro Volle Puste gaben die lokalen Alphornbläser und die Musikanten der Feldmusik. Foto: su, inf red. Mit einem feierlichen Gottesdienst, geleitet von Pfarrer Werner Fleischmann, wurde der letzte und dritte Tag der Gewerbeaustellung eröffnet. Umrahmt wurde der Gottesdienst mit Jodelliedern vom Echo vom Rigi und Alphornmelodien von Küssnachter Interpreten. Anschlies- send an den aussergewöhnlichen und gut besuchten Gottesdienst gehörte die Bühne des Festzeltes den Küssnachter Formationen. Lokale Formationen überzeugten Der Nachwuchs der Trachtengruppe Küssnacht absolvierte einen überaus sympathischen Auftritt. Für Begeisterung sorgte auch die kurze aber intensive Showeinlage der Team-Aerobic-Gruppe. Viel Applaus ernteten zudem das Füürwehrchörli, die Feldmusik Küssnacht sowie die Alphornbläser und Fahnenschwinger für ihre gesanglichen, musikalischen und visuellen Einlagen. GWÄRB’15 FREIER SCHWEIZER Dienstag, 21. April 2015 Nr. 31 n 5 Auftritt des Bezirks Lebensraum und Energie stand im Fokus des Bezirks Mit zwei Ständen war der Bezirk an der gwärb’15 vertreten. Zum einen informierte er über die wichtige Ressource Sonnenenergie, zum anderen zeigte er das Küssnachter Landschaftsbild von einer neuen Perspektive. Von Olivia Bryner Zusammen mit der lokalen Landwirtschaft brachte der Bezirk an der gwärb’15 den Besuchern die Gestaltung der Landschaft und das Vernetzungsprojekt Landwirtschaft näher. «Im Bezirk gibt es 100 Landwirtschaftsbetriebe. Die Landwirte sind vielfältig vernetzt und engagieren sich stark», erklärte Michael Lutz, Umweltbeauftragter des Bezirks Küssnacht, und fügte an: «Sie sind aber auch auf uns angewiesen. Zum Beispiel darauf, dass wir ihre Produkte kaufen.» Für die Öffentlichkeit ist die Arbeit der Küssnachter Landwirte von grosser Bedeutung. Nebst des Siedlungsbaus, der massiv die Küssnachter Landschaft prägt, gestaltet auch die Landwirtschaft die Landschaft im Bezirk. Der stimmigen Eröffnungsfeier wohnten am Freitag neben den Ausstellern auch geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik bei. Fotos: su Einmal selber Bauer sein Deshalb zeigte der Bezirk an der gwärb’15, wie sich die Küssnachter Landschaft wandelte und ver- Für einmal selber Bauer sein: Einer der Höhepunkte am Stand des Bezirks Küssnacht war der Traktor-Simulator. Foto: Olivia Bryner glich das Rigidorf von gestern mit dem von heute. Wer es lieber etwas actionreicher mochte, konnte sein Glück als Bauer beim Traktor-Simulator oder beim Apfelspiel wagen. Vor allem der Simulator stiess bei den Besuchern auf grosses Interesse. Nach den Strapazen der landwirtschaftlichen Arbeit boten die Küssnachter Landwirte eine Erfrischung direkt ab den einheimischen Hochstammbäumen. Sonne: Die wichtigste Ressource Spielerische Vermittlung stand auch in Sachen Energie auf dem Programm. Unter dem Motto Volltreffer Solarenergie konnten die Besucher des zweiten Bezirksstandes den Golfschläger schwingen. Zusammen mit den Energieberatern räumte der Bezirk bei den gwärbGästen auch die letzten Zweifel über den Sinn einer Solaranlage aus der Welt. Denn die Energieberater gaben Auskunft darüber, bei wem sich eine Solaranlage überhaupt lohnt. Zudem informierte der Bezirk, was eine Partnerschaft mit Energiestadt für Küssnacht überhaupt bedeutet. Bestens besucht war auch der stimmige Gottesdienst am Sonntagmorgen im Festzelt. Fotos: su gwärb’15 war für die Einheimischen auch ein toller Treffpunkt Ralph Schaltegger Michél Kreienbühl Küssnacht Beat Ehrler Küssnacht Lea Neumeyer mit Zoe und Jil Küssnacht Die gwärb’15 war sensationell, informativ und überwältigend. Es war sehr spannend, wie breitgefächert das Küssnachter Gewerbe ist und wie viele Arbeitsplätze geboten werden. Schön, wie sich die Leute mit ihren Geschäften identifizieren. Ich fand die gwärb’15 informativ und äusserst vielseitig. Sie brachte den Besuchern das Küssnachter Gewerbe näher und ich hab viel darüber gestaunt, was es bei uns eigentlich alles gibt. Den besten und interessantesten Stand fand ich die Seilbahn. Es war toll, wie viele Leute aus Küssnacht wir hier an der gwärb getroffen haben. Es war ein regelrechtes Sehen und Gesehen werden. Auch das Angebot für Kinder ist super, besonders der Kinderhort von der Ludothek, wo die Kinder auch mal ohne uns verweilen konnten. Franz Waser Küssnacht Michael Eggenschwiler mit Remo, Florian, Lea Küssnacht Die gwärb’15 war sehr informativ. Es war interessant zu sehen, wie viele Gwärbler es eigentlich in Küssnacht gibt. Für mich am spannendsten war jedoch, den Kontakt mit meinen Mitbürgern. Die gwärb’15 hat uns gefallen. Es hatte aber teilweise sehr viele Leute, so dass wir nicht immer so gut vorwärts gekommen sind. Das Wetter hat aber gepasst und die Stimmung war sehr gut. Fotos und Umfrage: Olivia Bryner FREIER SCHWEIZER GWÄRB’15 Dienstag, 21. April 2015 Nr. 31 n 6 Viele Stände, viele lachende Gesichter. Am Stand des FS zog derweil Karikaturist Fabian Kuhn (links) nicht nur die Augen der Erwachsenen, sondern auch der Kinder auf sich, sein Tun und seine Werke. Fotos: inf, cp mini Bahn – dini Bahn LKüs AG weibelte für neue Luftseilbahn – mit Erfolg An der gwärb’15 stellte die LKüs AG die Kabine der künftigen Seilbahn auf die Seebodenalp vor. Standbesucher füllten reihenweise Absichtserklärungen zur Aktienzeichnung aus. Während es sich die einen in der künftigen Seilbahnkabine gemütlich machten, brachten andere Lose und Taler unter das Volk. Fotos: cp fab. «Bitte Probe sitzen», hiess es am Stand der Luftseilbahn Küssnacht-Seebodenalp (LKüs) AG in der Eishalle. Sie scheut keinen Aufwand, um in der Bevölkerung Begeisterung für die neue Luftseilbahn zu wecken. So präsentierte sie eine Kabine, wie sie künftig von Küssnacht auf die Seebodenalp gondeln soll. Einzige zwei Unterschiede: Farbe und Grösse. «Unsere Kabinen werden wohl gelb sein», sagt Othmar Thurnherr, Leiter Administration der LKüs AG. Zuerst wolle man aber hören, was die Bevölkerung meint. Die LKüs-Kabinen werden zudem zehn Zentimeter breiter als das bereits sehr geräumige Ausstel- An den Ständen der 130 Aussteller durften Kinder vielerorts selbst Hand anlegen oder den Handwerkern aus nächster Nähe zuschauen. Diverse Firmen scheuten keinen Aufwand, um den Besuchern etwas Besonderes zu bieten – vor allem auch den Oberstufenschülern (rechts), die sich am Freitag an der Berufsschau über ihre Traumberufe informierten. Fotos: rbs, fab, cp lungsmodell. 15 Personen, zehn davon sitzend, finden darin Platz. Othmar Thurnherr freute sich über viele positive Rückmeldungen. Foto: fab 170 Besucher unterzeichneten Vor der Kabine war ebenso viel los wie drin. Die LKüs AG steht vor einer Kapitalerhöhung und hofft, dass die Küssnachter ihre Affinität zur Seilbahn – ganz nach dem Motto mini Bahn, dini Bahn – auch mit Aktienzeichnungen beweisen werden. 4,8 Mio. Franken soll die neue Kompaktbahn kosten – kein Luxus, aber auch kein Pappenstiel. Der Verwaltungsrat schaut der Kapitalerhöhung jedoch optimistisch entgegen. Mit gutem Grund: Am LKüs-Stand wurden bis Sonntagabend bereits 170 Absichtserklärungen unterzeichnet. «Zudem haben wir rund 1000 Flyer unter die Leute gebracht», ergänzt Thurnherr. Wer die gwärb’15 verpasst hat, kann das Formular bald auf der Website der LKüs AG finden. Der Tenor der Besucher sei eindeutig gewesen, berichtet Thurnherr: «Das Bähnli muss nach 2017 weiterfahren.» GWÄRB’15 FREIER SCHWEIZER Stimmen zur gwärb’15 «Vorher lief mir Sepp Heinzer über den Weg. Als Kinder wohnten wir im selben Block.» Philipp Müller, FDP-Präsident und Ex-Küssnachter Dienstag, 21. April 2015 Nr. 31 n Live-Kunst an der gwärb Das Künstlerpaar des Wochenendes Sie kennen sich von klein auf, die zwei Merlischacher Künstler. Und seit 14 Jahren teilen sich Nicolas Wittwer (41) und Thomas Baggenstos (31) ein Atelier. Dem FS verriet das Künstlerpaar, wie sie sich bereichern – und wann sie sich zanken. ihn bearbeitet. Und dass er beständig ist – anders als das Holz, das verwittert, wenn man es raus stellt. Nicolas Wittwer: Auch ich mag die Unvergänglichkeit des Steins, das ewige Halten und dass er seit Menschengedenken ein Zeitzeuge ist. Bei mir ist die Wahl des Materials aber immer auch situationsabhängig. Was heisst das genau? Nicolas Wittwer: Wenn ich etwas zügiger umsetzen will, als es der Stein zulässt, dann greife ich lieber zur Motorsäge. Die Energie, die ich im Moment gerade spüre und loswerden will, lässt sich im Holz einfacher umsetzen. Da hat man schneller ein positives Feedback vom Material – und der eigenen Idee. Interview von Simone Ulrich An der gwärb’15 porträtieren Sie sich gegenseitig. Wem von Ihnen geht die Arbeit leichter von der Hand? Thomas Baggenstos: (schmunzelt) Beiden gleich. Wir sind ja ein Team. Und markante Gesichtszüge, die sind wichtig, hat jeder von uns. «Ohne die Gewerbetreibenden hätten wir hier Schlafdörfer.» Michael Fuchs Bezirksammann «Wir nutzen jeden Auftritt für die Schweizer Meisterschaft – so auch jenen an der gwärb’15.» Melanie Mathis Co-Leiterin Team Aerobic Sie arbeiten seit 14 Jahren in einem Gemeinschaftsatelier. In welchen Situationen wünschen Sie sich ein eigenes Reich? Nicolas Wittwer: Vorgestern (lacht und boxt Baggenstos in den Arm). Also in Stresssituationen wie am Donnerstag, als die gwärb’15 kurz bevorstand. Thomas Baggenstos: Das kann man sich ja auch gut vorstellen: Im Atelier hocken wir aufeinander, der eine verfolgt das, der andere etwas anderes. Unter Stress reichen dann schon Kleinigkeiten, die am anderen nerven können. Handkehrum profitieren Sie sehr voneinander. In welcher Hinsicht mehr: Künstlerisch oder privat? Thomas Baggenstos: In allem möglichen. Nicolas Wittwer: (nickt) Das stimmt. Jeder hat seine Philosophie und Geschichte. Und die matchen bei uns sehr gut. So bereichern und pushen wir uns gegenseitig, beruflich wie menschlich – auch weil wir uns gegenseitig sehr schätzen. Das ist das Wichtigste. Wenn Sie beide an Materialien die Beständigkeit schätzen: Was reizt Sie dann am Eis, das früher oder später ja doch schmelzen wird? Nicolas Wittwer: Gerade weil es schmilzt, ist Eis ein wunderschönes Material. Gut möglich, dass wir alle schon mal eine Eisskulptur getrunken haben, sage ich gerne. Immerhin bearbeiten wir gefrorenes Leitungswasser, das schmilzt und über die Kanalisation wieder in unsere Wasserhähne kommt. So fliesst die Energie, die wir in eine Eisskulptur reinbringen, ins Wasser – und durchs Wasser wieder zurück in uns. Nicolas Wittwer und Thomas Baggenstos (r.) fertigten an der gwärb’15 voneinander Ton-Plastiken. Fotos: su Sie bearbeiten Stein, Holz, Ton, Metall, Beton – und sogar Eis. Welches Material bevorzugen Sie? Thomas Baggenstos: Definitiv den Stein. Der ist tief in mir drin – wie das Fischen – auch wenn es das zeitaufwändigste Material ist und gewisse Formen nicht machbar sind. Sein Reiz liegt in der Kraft, die der Stein nimmt und wieder gibt, wenn man Zurück zu Ihren gwärb’15-Werken: Was passiert nun mit ihnen? Fand sich unter den Besuchern ein Käufer? Thomas Baggenstos: Nein, damit rechneten wir auch nicht. Wer möchte schon unsere Konterfeis kaufen? (schmunzelt) Nicolas Wittwer: Vielleicht machen wir ja eine Video-Installation daraus und filmen uns, wie wir uns gegenseitig die Ton-Köpfe einschlagen. Das wäre dann auch ein gutes Ventil für die nächste Stresssituation (lacht). «Was im Bezirk geleistet wird, ist enorm. Und dies trotz stärkster Konkurrenz aus dem In- und Ausland.» Kurt Zibung Regierungsrat «Als HeimwehKüssnachter ist ein Besuch an der gwärb’15 Pflicht.» René Koch wohnt aktuell in Herznach 7 Vielfältige Musiker boten beste Unterhaltung Nicht nur die 130 Unternehmer wussten die Besucher an der Gewerbeausstellung zu unterhalten. Am Samstag etwa sorgten zahlreiche Musikformationen für beste Stimmung. Auf der Bühne im Festzelt standen unter anderem die fidelen Mölltaler, die Grümpelband Goldau, die Steelband Big Bamboo sowie Willi Valotti und seine Wyberkapelle (im Uhrzeigersinn). Fotos: Patrick Caplazi, Ruth Buser, Irene Infanger FREIER SCHWEIZER LOKALES Dienstag, 21. April 2015 Nr. 31 n 8 Von links: Robert Schmidlin, Martin Christen, Kurt Rühle, Markus Hirtner, Thomas Bieri, Daniel Bättig, Edith Schlömmer, Markus Henseler, Christian Bähler, Rico Vüllers, Peter Reichlin jun. und Ernest Schilliger (fehlt auf dem Bild) bildeten das OK für die erfolgreiche gwärb’15 – und freuen sich bereits auf die nächste Ausgabe in sieben Jahren. Foto: zvg Fazit der Organisatoren OK blickt auf eine gelungene Ausstellung zurück «Auf Wiedersehen im Jahr 2022», so lautet das Motto der Meisterzunft Küssnacht. In sieben Jahren möchte sie wieder eine Gewerbeausstellung durchführen – denn die gwärb’15 war ein voller Erfolg. pd./red. OK-Präsident Martin Christen und Finanzchef Christian Bähler zogen am Sonntag um 16.00 Uhr eine erste Zwischenbilanz. «Die gwärb’15 war genial und einzigartig», so ihr Fazit. Zufrieden zeigten sie sich auch mit den Neuerungen, die sie gegenüber der letzten Austellung im Jahr 2008 eingeführt hatten. Darunter fällt das neue Gastrokonzept mit der grossen Festwirtschaft im Festzelt mit über 1200 Plätzen sowie den weiteren Angeboten im Restaurant Pögg der Rigihalle, den Aussenständen und dem Restaurant Curlinghalle. Gegenüber der gwärb’08 wurde die Kapazität um das Fünffache erhöht, was sich mit einer überdurchschnittlich hohen Belegung ausbezahlt hat. Neu war auch der Gottesdienst, der von Pfarrer Werner Fleischmann im Festzelt durchgeführt wurde und auf ein grosses Echo stiess. Erfolgreiches Rahmenprogramm Die beiden Abendkonzerte am Freitag- und Samstagabend mit den jungen Zillertalern und den fidelen Mölltallern wurden jeweils von weit über 1000 Gästen besucht. Die Stimmung sei «ausgelassen und je- Das OK dankt … … allen 130 Ausstellern aus Küssnacht und Umgebung, den Sponsoren, den Besuchern, allen Partnerorganisationen, den vielen Auftretenden, den Helfern vor und hinter den Kulissen, allen Servicemitarbeitern in der Gastronomie und dem Sicherheitsdienst. derzeit friedlich» gewesen. Weiter habe sich der vom Team des Barstreetfestivals in der Schwinghalle organisierte Barbetrieb «als Publikumsmagnet» erwiesen. Weitere Neuerungen stiessen ebenfalls auf positive Feedbacks, beispielsweise der von der Bauernvereinigung organisierte Streichelzoo für die Kinder, der Schwingertalk mit Andreas Ulrich, Philipp Laimbacher und Beat Tschümperlin sowie die Autogrammstunde mit Schwingerkönigin Sonia Kälin. Tombola Der Küssnachter Schwinger Adrian Forster gewinnt für einmal keinen Kranz – sondern einen roten Flitzer. Foto: zvg Der Hauptpreis geht an Forster pd. Anlässlich der gwärb’15 wurde eine grosse Tombola mit insgesamt 40 000 Losen und Preisen im Wert von über 35 000 Franken durchgeführt. Die Ermittlung der acht Preisgewinner wurde am Sonntagabend durch Glücksfee Carmen Fässler aus Immensee (Schauspielerin beim Küssnachter Gselle-Theater) vorgenommen. Nachdem Tombolachef Markus Hirtner die zu Tausenden in einem Holzfass gelagerten Lose mächtig durcheinander gewirbelt hatte, zog die Glücksfee die acht entscheidenden Lose. Forster gewinnt den roten Flitzer Der Hauptpreis, ein knallroter Toyota Aygo im Wert von über 16 000 Franken, geht an den Küssnachter Schwinger Adrian Forster. Die Liste mit den weiteren sieben Preisgewinnern wird nach einer Prüfung durch den Küssnachter Notar Hansjörg Ulrich publiziert. Das OK der gwärb’15 dankt allen TombolaSponsoren und -Inserenten für ihre Unterstützung und gratuliert den Preisgewinnern herzlich. 220 Passagiere genossen luftigen Blick auf Bezirk Als buchstäblicher Höhepunkt bot Swiss Helicopter am Samstag und Sonntag kurze Rundflüge über den Bezirk an. 55 Mal startete und landete der Heli beim Schützenhaus – und bot seinen Passagieren eine imposante Aussicht. Fotos: Simone Ulrich
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