BENE OL - Benevol Aargau

Zeitschrift für Freiwilligenarbeit im Aargau
Nr. 5 | März 2015
BEN E
A A R
O L NACHRICHTEN
G A U
FA C H - U N D V E R M I T T L U N G S S T E L L E
FÜR FREIWILLIGENARBEIT
BENEVOL Aargau feiert Geburtstag
Susanne Hochuli gratuliert.
Lilian Studer blickt zurück.
Seite 2
Seite 4
Wozu ein CAS
«Freiwilligen-Managament»?
Eine Teilnehmerin erzählt.
Seite 8
PRIX Benevol 2015
Dieses Jahr wird alles anders.
Seite 121
Editorial
Zum fünfjährigen Geburtstag
von BENEVOL Aargau
Liebe Leserin, lieber Leser
Wir feiern das fünfjährige Bestehen von
BENEVOL im Aargau und freuen uns
über die vielen Freiwilligen, welche auch
in den letzten Monaten einen Teil ihrer
Freizeit für das Allgemeinwohl eingesetzt
haben. Ich gratuliere und danke allen, die
ihre Zeit und ihre Kraft in die Freiwilligenarbeit stecken, herzlich für Ihren Einsatz!
Wir wissen alle: Es gibt verschiedene
Gründe, warum sich Personen freiwillig
engagieren. Man will etwas zum Gemeinwesen beitragen. Man will die Gesellschaft, wenn auch nur im Kleinen, mitgestalten. Man will Gemeinschaft mit
anderen finden. Man will das Bedürfnis
stillen nach einem Engagement, das inhaltlich befriedigt und Freude bereitet.
Oder man will sein eigenes Wissen und
Können einbringen und in einem informellen Lernumfeld erweitern. Das alles
sind gute Gründe.
Doch es braucht jemand, der das alles
möglich macht: BENEVOL als Fach- und
Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit
ermöglicht es interessierten Menschen,
ein solches Engagement zu finden, und ist
damit Brückenbauer zwischen Freiwilligen und Anbieterorganisationen. So paradox es auf den ersten Blick aussehen mag:
Um den heutigen Ansprüchen zu genügen, ist eine fortschreitende Professionalisierung zwingend. Mit der Plattform für
freiwillige und ehrenamtliche Engagements www.benevol-jobs.ch konnte ein
wertvoller und notwendiger Schritt für die
Festigung der zukünftigen Freiwilligenarbeit in unserer Zivilgesellschaft gemacht
werden.
Denn sicher ist: öffentliche Beteiligung
und freiwilliges Engagement sind der
Kern unseres Zusammenlebens. Sie werten das Gemeinwesen auf und machen es
zu dem, was es dem Wortsinn nach ist. Mit
anderen Worten: Jeder, der sich freiwillig
für die Gesellschaft engagiert, setzt ein
Zeichen für die Entwicklung der Gemeinschaft. Freiwillige Einsätze sind Garanten
für eine lebendige und gleichzeitig rücksichtsvolle Zivilgesellschaft. Damit verbessern sich nicht zuletzt die Bedingungen
für das Aufwachsen unserer Kinder. In
einer von freiwilligem Engagement geprägten Gemeinschaft lernen sie, was für
sie selbst und für die Gesellschaft von Vorteil ist. So entsteht ein stetiger Kreislauf,
der vielen vieles bringt und zurückgibt.
Weil das Ganze auch hier mehr als die
Summe seiner Einzelteile ist. Gerade in
der Freiwilligenarbeit.
In diesem Sinn verlasse ich mich auch in
Zukunft auf das grossartige freiwillige Engagement der Aargauerinnen und Aargauer und auf viele weitere Jahre wertvoller Arbeit von BENEVOL. Ich wünsche
Ihnen eine spannende Lektüre.
Susanne Hochuli, Regierungsrätin Kanton
Aargau und Vorsteherin Departement
Gesundheit und Soziales
Impressum
Herausgeberin:
BENEVOL Aargau
Fach- und Vermittlungsstelle
für Freiwilligenarbeit
Entfelderstrasse 11, 5000 Aarau
Telefon: 062 823 30 44
www.benevol-aargau.ch
[email protected]
Erscheinung: 2× jährlich
Redaktion: Claudia Laube
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Lilian Studer, Ines Walter-Grimm
Titelbild: Donovan Wyrsch Reinmann, www.donovanpicture.com
Fotos Seite 3: SRF/ Oscar Alessio
Fotos Seiten 8 – 10: Michael Frei
Layout/Druck:
Druckerei AG Suhr, 5034 Suhr,
www.drucksuhr.ch
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Nr. 5 | März 2015
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FÜR FREIWILLIGENARBEIT
Rolf Geiser über die «Helden des Alltags»
Auch ohne Sieg ein Erfolg
Der 68-jährige Rolf Geiser aus Aarau kam im Januar 2015 ins Finale der «Helden des
Alltags» von Radio SRF1 und «Schweiz aktuell». Seit Jahren engagiert er sich ehrenamtlich für das «projektbbb – Asyl mit Bildung, Begegnung und Beschäftigung». Hier
erzählt er, wie er die Wahl erlebte.
(Bilder: SRF/Oscar Alessio)
Grüezi Herr Geiser. Bei der Kür zum
«Helden des Alltags» gab es dieses Jahr
zwei Gewinnerinnen: Esther Schönmann
und Tanja Reusser. Waren Sie enttäuscht
darüber, dass die Wahl so ausging?
Nein, das war kein Problem für mich. Ich
gönnte es insbesondere Esther Schönmann. Es ist schön, dass sie für ihre
«Gasse­chuchi Langenthal» endlich Anerkennung in der Öffentlichkeit gefunden
hat. Wir kennen uns von früher. Vor meiner Pensionierung, als ich in Langenthal
ein Begegnungszentrum des Schweizerischen Arbeitershilfswerks leitete, benutzte
sie hin und wieder mit ihren Schützlingen
unsere Räumlichkeiten. Dort entstanden
übrigens auch viele Ideen, die zum «projektbbb» führten, also zu meiner heutigen,
ehrenamtlichen Beschäftigung unter dem
Dach des Netzwerks Asyl.
Sie waren für Ihren passionierten Einsatz
für Asylsuchende als «Held» nominiert.
Werden Sie noch darauf angesprochen?
Ich muss ehrlich gestehen, dass es mich
doch ein bisschen erstaunt, wie schnell der
ganze Medienrummel wieder vorbei war.
Ich hoffte, es würde mehr nachschwingen,
aber wer weiss, vielleicht kommt da ja
noch mehr.
Die Nomination half auf jeden Fall dabei,
die Bekanntheit des «projektbbb» zu steigern. Es dürften nun für uns einige Türen
einfacher aufgehen. Für mögliche Geldgeber, die wir natürlich immer nötig haben,
sind wir interessanter geworden. Zudem
meldeten sich einige Interessierte, die gerne freiwillig mithelfen möchten. Wertvoll
ist auch, dass sich die Stadtpräsidentin von
Aarau, Jolanda Urech, in der Öffentlichkeit für das «projektbbb» aussprach und
sogar die Preisverleihung besuchte. Das
bedeutete zugleich der Gruppe von Asylsuchenden, die mich ins Studio begleitete,
sehr viel.
Wie empfanden Sie persönlich die Wahl
zum «Helden des Alltags»?
Die «Streicheleinheiten» im Vorfeld der
Wahl schmeichelten mir natürlich schon.
Aber ich denke, die Anerkennung galt vor
allem dem sorgfältig aufgebauten, neuartigen Projekt, das Asylsuchende Samstag
für Samstag – begleitet von weiteren Freiwilligen – mit der Welt, in der sie heute
leben, in Kontakt bringt.
In der Freiwilligenarbeit muss man mit
solchen Auszeichnungen enorm vorsichtig sein. Ganz viele Menschen engagieren
sich mit Herzblut für einen guten Zweck.
Gerade auch im «projektbb» und im Asyltreff «Contact Aarau» arbeiten noch viele
weitere Freiwillige mit. Es ist heikel, feststellen zu wollen, wer unter ihnen da den
Titel «Held des Alltags» mehr verdient als
andere.
Es wäre meines Erachtens nicht nötig gewesen, die drei im Finale stehenden Personen noch gegeneinander antreten zu
lassen. Offenbar brauchen die Medien
aber diesen «Wettkampf», um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das
wertvolle, aber im Grunde genommen
selbstverständliche Engagement der Freiwilligen lenken zu können.
Text: Claudia Laube
Im «projektbbb» realisieren Freiwillige jeden Samstagnachmittag eine
Veranstaltung für Asylsuchende,
um ihnen Einblicke in die schweizerische Kultur und Lebensweisen
zu vermitteln und ihnen den Zugang zu ihrer neuen Umgebung zu
erleichtern. Wer sich näher dafür
interessiert, meldet sich bei:
[email protected] oder
Telefon 062 844 39 07
Rolf Geiser wurde von einem Kamerateam des SRF begleitet und zeigte seinen Einsatzort in Aarau.
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HAPPY BIRTHDAY!
BEN E
O L
A A R G A U
F A C H - U N D V E R M I T T L U N G Smich
S für
T EdenL Aufbau
L E und das Präsidium
wünschte. Man wurde wahrscheinlich auf
F Ü R F R E I W I L L I G E N A R Bmich
E I Taufmerksam, weil ich im Grossen
Im Pflegegesetz vom 26. Juni 2007 beschloss der Grosse Rat des Kantons Aargau, dass der
Kanton für die Anerkennung und Förderung der Freiwilligenarbeit sorgt und dass er Projekte im Bereich der Freiwilligenarbeit fördern und unterstützen kann. Daraus entstand
BENEVOL Aargau. Am 5. Mai 2010 wurde die Geschäftsstelle eröffnet. Von Beginn weg war
die Wettinger Grossrätin Lilian Studer als Präsidentin dabei. Für die «BENEVOL Nachrichten» blickt sie nun zurück.
Alles begann mit der Revision des Pflegegesetzes vom 26. Juni 2007, die die Freiwilligenarbeit enorm aufwertete. Deshalb
beauftragte der damalige Regierungsrat
Ernst Hasler das externe Beratungsunternehmen Schiess, den Handlungsbedarf im
Bereich der Freiwilligenarbeit für das Aargauer Departement Gesundheit und Soziales aufzuzeigen. Schiess holte grössere
Organisationen wie die Aargauer Sektionen des Schweizerischen Roten Kreuzes,
Pro Senectute und Caritas an einen Tisch,
damit sie ihre Erfahrungen und Vorstellungen einbringen konnten. So entstand
am Ende die BENEVOL-Stelle für den
Aargau. Die Marke BENEVOL war schon
in einigen Kantonen bekannt und einge-
führt. Inzwischen sind es in der ganzen
Schweiz 19 BENEVOL-Fachstellen für
Freiwilligenarbeit.
Rund drei Monate vor der offiziellen
Gründung des Vereins BENEVOL Aargau
wurde ich angefragt, ob ich Interesse dar-
Eröffnung der Geschäftsstelle
Am 9. 9. 2009, um «9» Uhr abends, wurde
der Verein offiziell gegründet. Die Geschäftsstelle nahm am 5. Mai 2010 mit
BENEVOL Aargau ist fachlich hoch kompetent und als Fachstelle nicht mehr wegzudenken. Sie wirkt als Schnittstelle und Mittlerin zwischen Freiwilligen und den
Einsatzorganisationen. Caritas Aargau hatte bei der Gründung vor fünf Jahren
intensiv mitgewirkt.
Kurt Brand, Co-Geschäftsführer Caritas Aargau und ehemaliges
Vorstandsmitglied BENEVOL Aargau
»
an hätte, das Amt der Präsidentin zu übernehmen. Ich fühlte mich geehrt, dass man
Kerstin Wenk, frühere Geschäftsleiterin von BENEVOL Aargau (links), und Elsbeth Fischer, Geschäftsleiterin von BENEVOL Schweiz (Mitte), lauschen Lilian Studer bei ihrer Eröffnungsrede.
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Rat schon Vorstösse zum Thema Freiwilligenarbeit eingereicht hatte. Die Anerkennung und Förderung der Freiwilligenarbeit liegt mir sehr am Herzen, deshalb
ist die Aufgabe der Präsidentin wie auf
mich zugeschnitten.
Geschäftsleiterin Kerstin Wenk und Mitarbeiterin Nathalie Lüscher ihre Arbeit
auf. Endlich definitiv loszulegen, darüber
habe ich mich sehr gefreut, mussten wir
doch vorgängig viel Arbeit an Konzept
und Vereinsaufbau leisten. Das rege Interesse an der Arbeit des Vereins am Tage
der Eröffnung war erfreulich. Beeindruckt
hatte mich insbesondere auch, wie engagiert und motiviert der Vorstand wie auch
die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle
an die Arbeit gingen.
Fünf vollgepackte Jahre
Seit der Eröffnung der Geschäftsstelle vor
fünf Jahren ist einiges passiert. Zweimal
vergaben wir den Freiwilligenpreis. Den
ersten 2011 anlässlich des Europäischen
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Jahres der Freiwilligenarbeit im Rahmen
des Freiwilligen-Kongresses. 2011 war ein
sehr herausforderndes Jahr für die Geschäftsstelle, hatten die beiden Mitarbeiterinnen Kerstin Wenk und Nathalie Lüscher doch nur wenig Vorbereitungszeit.
Ihrem grossen Engagement war es zu verdanken, dass es trotzdem ein erfolgreiches
und fruchtbares Jahr wurde: Dank Werbung im Kino, auf Plakaten und ScreenWerbung in öffentlichen Verkehrsmitteln
sowie mit Präsenz an diversen Messen,
mit einer Freiwilligen-Gala, einem Sternmarsch und einer Podiumsdiskussion.
Steigendes Interesse
Im Jahre 2012 verliess Nathalie Lüscher die
Geschäftsstelle. Ihre Nachfolgerin Claudia
Laube verstärkte die Öffentlichkeitsarbeit
von BENEVOL Aargau. Auf der Geschäftsstelle stieg die Nachfrage an Beratungen
Die Gewinnerin in der Einzelkategorie des Freiwilligenpreises 2011 war Ruth Straumann, die
Begründerin des Freiwilligendienstes am Kantonsspital Aarau. Der Preis wurde von Regierungsrätin
Susanne Hochuli überreicht.
sen Rates gibt es die Fach- und Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit aber weiterhin und blüht seither noch mehr auf.
Die Pro Senectute Aargau hat sich von Anfang an dafür eingesetzt, dass eine Organisation entsteht, welche die Freiwilligenarbeit im Kanton Aargau unterstützt.
Bei uns gibt es eine grosse Anzahl freiwilliger Mitarbeiter, daher waren wir sehr
an der Gründung einer Fach- und Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit, wie
sie BENEVOL Aargau ist, interessiert.
Beat Waldmeier, Geschäftsleiter Pro Senectute Aargau und
ehemaliges Vorstandsmitglied von BENEVOL Aargau
»
und Fragestellungen zur Freiwilligenarbeit. Auch an der Erweiterung des Workshop-Angebots wurde gearbeitet. Seit 2013
gibt es nicht mehr nur Weiterbildungen für
Organisationen, sondern auch für die Freiwilligen selbst. Zudem lancierte BENEVOL Schweiz die Nachfolge des Sozialzeitausweises, das heutige DOSSIER FREIWILLIG ENGAGIERT.
Ein echter Aufsteller sind die stetig steigenden Mitgliederzahlen: Von anfänglich
38 hat BENEVOL Aargau aktuell 84 Mitglieder. Besonders erwähnenswert sind
auch die Bildbänder von 2011 bis 2013, die
Lancierung der ersten Zeitschrift für Freiwilligenarbeit im Kanton Aargau, die «BENEVOL Nachrichten», die nun zum fünften Mal erscheinen, sowie die Ausdehnung
in andere Bereiche als «nur» Gesundheit
und Soziales. Trotzdem stand Ende 2013
die Weiterführung der Fachstelle auf der
Kippe. Dank der Unterstützung des Gros-
Gegen das Vergessen
Durch die diversen Einsätze in kantonalen
Arbeitsgruppen wie zum Beispiel in der
Koordinationsgruppe Alter Aarau oder
bei Palliative Care Aargau bemerkten wir,
dass die Freiwilligenarbeit leider immer
wieder in Vergessenheit gerät. Hier hat
BENEVOL Aargau zum Nutzen des Kantons die Möglichkeit, immer und immer
wieder auf die Berücksichtigung der Freiwilligenarbeit zu pochen.
Ein wertvolles Tool
Als besonders wertvoll hat sich benevoljobs.ch erwiesen. Die Seite bietet laut
neuster Evaluation von der Fachhochschule St. Gallen den Organisationen gute
Möglichkeiten, Freiwillige zu finden. Seit
dem Relaunch der Webseite im 2013 und
Fortsetzung auf Seite 6
Die Plakat-Aktion von benevol-jobs.ch wurde 2014 wiederholt.
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Vor fünf Jahren arbeitete Präsidentin Lilian Studer noch mit der früheren
Geschäftsleiterin Kerstin Wenk (rechts) und der ehemaligen Mitarbeiterin
Nathalie Lüscher zusammen.
Fortsetzung von Seite 5
der dazugehörigen Plakat-Aktion in der
ganzen Schweiz konnte der Bekanntheitsgrad von benevol-jobs.ch gesteigert werden. Im Jahr 2014 registrierten sich durchschnittlich drei neue Freiwillige pro Tag,
weil sie sich für ein Engagement interessierten.
Ein tiefgreifendes Ehrenamt
Die Arbeit als Präsidentin von BENEVOL
Aargau ist sehr mit Dankbarkeit und
Wertschätzung verbunden. Berührend
und als besonderes Privileg empfinde ich
immer wieder die Kontakte zu den Freiwilligen selbst. Spannend sind ihre unzähligen Erlebnisse und Geschichten. Ich
treffe auf so viele Menschen, die sich mit
viel Engagement und Herzblut engagieren. Deshalb waren auch die Übergaben
der Freiwilligenpreise ganz besondere
Momente, da hier die Anerkennung der
geleisteten Arbeit und der Personen im
Vordergrund stand.
Steter Wandel
Seit meinem Antritt vor fünf Jahren habe
ich im Vorstand und auch auf der Ge-
Freiwillige vom CEVI aus dem Bildband 2011.
6
Heute führt Ines Walter Grimm (rechts) die Geschicke der Fach- und Vermittlungsstelle, Claudia Laube ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
schäftsstelle von BENEVOL Aargau einige
Wechsel miterlebt. Eine grosse Veränderung gab es 2013 in der Geschäftsleitung.
Heute es ist nicht mehr Kerstin Wenk, die
die Stelle führt, sondern Ines Walter
seits braucht es mehr Freiwillige, da es in
einigen Bereichen schlicht nicht bezahlbar
wäre, Angestellte einzustellen. Anderseits
gilt es, mit jeder Generation von Pensionierten ein grosses Know-how und einen
BENEVOL Aargau trägt dazu bei, Wert und Umfang der Freiwilligenarbeit sichtbarer zu machen und anzuerkennen. Die Vernetzung mit Organisationen und
Gemeinden, die Freiwillige einsetzen, bündelt Kräfte, z. B. durch das Bereitstellen von Unterlagen und das Durchführen von Fortbildungen. Ich kann eine
Mitgliedschaft bei BENEVOL wärmstens empfehlen.
»
Yvonne Feri, Nationalrätin und ehemaliges
Vorstandsmitglied BENEVOL Aargau
Grimm, die für neuen Wind sorgt. Ich hätte gerne mit allen weitergearbeitet, aber
ich sehe einen Wechsel immer auch als
Chance. Es hat sich auf jeden Fall nie jemand aus Frust verabschiedet, sondern
immer nur, weil sich der persönliche Weg
verändert hat.
Die Zukunft der Freiwilligenarbeit
Die Freiwilligenarbeit ist eine Errungenschaft, die sich auch als eine Art «Kultur»
bei uns manifestiert hat. Sie wird immer
von grosser Bedeutung sein, da bin ich
überzeugt. Dass es schwierig ist, genügend
und vor allem Personen für langzeitliche
Engagements zu finden, zeigt sich schon
jetzt. Das bedeutet, dass einige Institutionen, also Einsatzorte für Freiwillige, sicher
umdenken und vermehrt Projekte und Einzeleinsätze für Freiwillige lancieren müssen.
Paradoxerweise könnte genau das wiederum eine Chance sein, Menschen für ein
langjähriges Engagement zu gewinnen.
Auch die demografische Entwicklung birgt
Chancen und Herausforderungen. Einer-
Erfahrungsschatz abzuholen, der für Freiwilligeneinsätze von grossem Wert ist.
Die zeitlichen Ressourcen jedes einzelnen
Menschen werden mutmasslich auch
mit allen sonstigen Angeboten und der
eigenen persönlichen Weiterentwicklung
knapper. Hier ist es wichtig, den Menschen
aufzuzeigen, was an Kompetenz auch durch
geleistete Freiwilligenarbeit gewonnen
werden kann.
Zudem sind Menschen, die bereits in ihrer
Kindheit in Jugendverbänden und Vereinen freiwillig tätig waren, eher diejenigen,
die sich auch als Erwachsene freiwillig
engagieren. Deshalb müssen wir diese
Personen weiterhin stärken und fördern.
Auch die Freiwilligenarbeit muss nach der
Zeit gehen. Die Arbeit wird uns also noch
länger nicht ausgehen. Im Gegenteil, es
kommt einiges auf uns zu. Deshalb ist es
besonders wichtig, mit einer Fachstelle,
wie unsere es ist, auch in Zukunft einen
starken und kompetenten Ansprechpartner für Freiwilligenarbeit zu haben.
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Tandem 50plus
Eine neue Chance für Stellensuchende 50plus im Aargau
Am 1. Juni 2015 starten wir im Auftrag des
Kantons Aargau mit dem Programm Tandem 50plus. Frau Brigitte Basler, eine ausgewiesene Fachfrau, wird das Programm
im Kanton Aargau aufbauen und durchführen. Dafür bringt sie ideale Voraussetzungen mit: Als Berufs- und Laufbahn­
beraterin kennt sie die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV und den
aargauischen Arbeitsmarkt wie auch die
Erfolgsfaktoren, die die Chancen für eine
Rückkehr in den Arbeitsmarkt erhöhen.
WARUM ein Mentoring-Programm?
Dass es bei der Integration von Menschen
über fünfzig in den ersten Arbeitsmarkt
dringenden Handlungsbedarf gibt, erkannte der Kanton Aargau schon früh.
Mit der Kampagne «Potenzial 50plus, die
Qualifikation zählt, nicht
das Alter» sensibilisierte er
die Wirtschaft und Öffentlichkeit für diese Problematik. Über 50-Jährige sind
zwar nicht häufiger von Erwerbslosigkeit betroffen als Jüngere, doch
das Risiko der Langzeitarbeitslosigkeit ist
deutlich höher und ihre Anstellungschancen geringer.
Deshalb initiiert und unterstützt das Amt
für Wirtschaft und Arbeit AWA des Kantons Aargau das Programm Tandem
50plus. Damit werden die Chancen von
50- bis 60-jährigen Stellensuchenden
deutlich erhöht, wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert zu werden. Dies zeigen die Erfolgsquoten des Kantons
St. Gallen, wo das Programm seit 2008
ebenfalls durch eine BENEVOL-Fachstelle erfolgreich betrieben wird.
WIE funktioniert das?
Mentoring bedeutet, gemeinsam einen
Weg zu gehen. Eine berufserfahrene und
gut in der Arbeitswelt verankerte Persön-
lichkeit stellt einem Stellensuchenden im
Tandem 50plus ihre Zeit, ihr Wissen und
ihr Kontaktnetz unentgeltlich zur Verfügung. Das Besondere am Mentoring-Programm ist die Freiwilligkeit auf beiden
Seiten, so dass eine auf Augenhöhe ausgerichtete Beziehung entsteht. Das gemeinsame Projekt ist eine neue Stelle. Dazu
treffen sich die Tandems regelmässig,
kommunizieren per Telefon, SMS oder
E-Mail, planen ihre Aktivitäten und strukturieren diese gemeinsam. Eine Zielvereinbarung gibt der Zusammenarbeit im
Tandem einen Rahmen.
Wir suchen SIE als Mentoren und
Mentorinnen
Damit das Programm Erfolg hat und möglichst vielen Stellensuchenden die Möglichkeit bieten kann, wieder im ersten Arbeitsmarkt
integriert zu werden,
braucht es berufserfahrene
Mentoren und Mentorinnen aus allen Berufsgruppen und Branchen, die ihre Zeit und ihr
Know-how unentgeltlich zur Verfügung
stellen. Deshalb suchen wir Sie.
Als Mentorinnen und Mentoren sind Sie
während einer begrenzten Zeit Wegbegleiter, Vertraute, Mutmacherinnen und
Netzwerker. Sie helfen beim Entwickeln
von neuen Bewerbungsstrategien, beraten
beim Schreiben der Dossiers, sind manchmal Coach und manchmal ein Anker. Sie
unterstützen die Mentees (Stellensuchende) in ihren Stärken, entwickeln neue
Ideen und sind für sie da bei Absagen. Sie
sind einfühlsam und offen, um Hinderliches beim Bewerbungsprozess anzusprechen.
Eine Win-win-Situation
So viel ist klar: Im Tandem 50plus profitieren beide Seiten, denn sowohl Mento-
ren und Mentorinnen als auch Mentees
gewinnen neue Erfahrungen. Und Sie als
Mentor haben die Gewissheit, dass Sie
durch die Qualität des freiwilligen Engagements dem Stellensuchenden Selbstvertrauen geben und die Chance auf eine
neue Stelle erhöhen konnten.
Was bieten wir?
Sie erhalten durch die Programmleitung
eine Einführung, einen Leitfaden sowie
eine individuelle Unterstützung und Begleitung im Tandem-Prozess. Dazu
kommt die Möglichkeit, an Erfahrungsaustausch und Intervision teilzunehmen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann
melden Sie sich bitte bei Ines Walter
Grimm, Projektverantwortliche (Telefon
062 823 30 44) oder ab 1. Juni 2015 bei
Brigitte Basler, Programmleiterin.
Workshop
Im Rahmen des 3. Alterskongresses
vom 25. April im Kuk in Aarau werden wir gemeinsam mit dem Projektleiter Urs Schmid, Amt für
Wirtschaft und Arbeit, einen
Workshop zum Thema «Tandem
50plus: Ein erfolgsversprechendes
Mentoring-Konzept» leiten.
Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich von dieser bestechenden Idee.
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Im Gespräch mit Freiwilligenkoordinatorin Jeannette Bock
«Wir führen mit 103 Freiwilligen
sozusagen ein Unternehmen.»
Jeannette Bock absolvierte den schweizweit allerersten CAS-Lehrgang «FreiwilligenManagement» an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Wovon sie am meisten profitierte
und wie die Teilnahme ihre Arbeit für den Freiwilligendienst IDEM im Kantonsspital
Baden beeinflusste, erzählte sie im Interview mit Claudia Laube.
Jeannette Bock ist stolze Trägerin eines «Certificate of Advanced Studies (CAS)» im Freiwilligen-Management.
Frau Bock, Sie haben den CAS-Lehrgang
«Freiwilligen-Management» absolviert.
Das bedeutet, Sie sind nun Inhaberin eines
«Certificate of Advanced Studies (CAS)».
Wie hat Ihnen diese Weiterbildung in Ihrer
Tätigkeit als Freiwilligenkoordinatorin
geholfen?
Mir gab die Schule vor allem die Bestätigung, dass wir es hier am Kantonsspital
Baden richtig machen und professionell
mit den Freiwilligen arbeiten. Ich nahm
dennoch viele Inputs mit. Der Hintergrund
der Dozenten und auch die Themen waren
sehr interessant. Freiwilligen-Management
umfasst ein grosses Themenspektrum:
Buchhaltung, Personalplanung, Rekrutierung, Zeugnisschreiben und einiges mehr.
Alle diese Themen sind sehr wichtig für
uns, da wir hier am Kantonsspital Baden
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mit 103 Freiwilligen sozusagen ein Unternehmen im Unternehmen führen.
Als sehr inspirierend empfand ich den
Austausch mit meinen Mitschülerinnen
und Mitschülern. Jemand erzählte mir
von einer Umfrage, die sie bei ihren Freiwilligen durchgeführt hatten. Diese Idee
fand ich so toll, dass ich mit der Leiterin
der Freiwilligenarbeit, Cornelia Peter,
ebenfalls eine Umfrage durchführte. Wir
entwarfen einen Fragebogen, speziell ausgerichtet auf die Freiwilligen im KSB. Diese Befragung wurde von den Freiwilligen
sehr geschätzt und sie freuten sich über
das ihnen entgegengebrachte Interesse.
Bei so vielen Freiwilligen, die sich für das
KSB engagieren, finde ich es nur richtig,
wenn wir ihnen eine Stimme geben.
Wir fragten sie nach ihrer Zufriedenheit,
ihrer Motivation und nach Änderungswünschen. Zum Beispiel kennen wir nun
ihre konkreten Vorstellungen für Weiterbildungen, die wir nach Möglichkeit zu
realisieren versuchen.
Von welchen Fächern profitierten Sie
besonders?
Es ist schwierig, da etwas herauszupicken.
Es war alles in allem sehr lehrreich, auch
wenn zu spüren war, dass es sich um den
ersten Lehrgang handelte. Wir durften
nach jedem Tag ein schriftliches Feedback
abgeben, weshalb ich sicher bin, dass die
damaligen Kinderkrankheiten inzwischen
ausgemerzt wurden.
Wie zeitaufwändig war der CAS für Sie?
Der Kurs bestand aus vier Modulen an je
drei Tagen: Donnerstag, Freitag und
Samstag. Das waren sehr intensive, vollgepackte Tage. Es gab einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nicht alle vier
Module absolvierten, sondern nur die
Themen, die sie interessierten. Nicht alle
konnten sich den vollen Betrag für die
Weiterbildung leisten. In diesem Falle bekommt man nur die Bestätigung des Kurses und kein Zertifikat.
Auch die Abschlussarbeit war sehr zeitintensiv. Ich entschied mich für eine Dienstleistung mit Freiwilligen, die es in Holland, Amerika und Deutschland bereits
gibt. Die Idee ist, dass Freiwillige drei Monate lang Neu-Eltern beziehungsweise
frischgebackene Mütter zu Hause besuchen und sie entlasten. So soll eine Überforderung der jungen Familie verhindert
werden, was letztendlich dem Baby zu
Gute kommt.
Inzwischen haben wir mit der Frauenklinik Kontakt aufgenommen. Dort wird
nun abgeklärt, ob ein solches Projekt auch
am Kantonsspital durchgeführt werden
könnte. Bekommen wir grünes Licht, beginnen wir mit der Planungsphase.
Wenn Sie von «wir» sprechen, dann
meinen Sie Cornelia Peter, mit der Sie das
60 %-Pensum für die Freiwilligenarbeit
im Kantonsspital Baden teilen. Klappt das
gut?
Wir ergänzen uns gut und haben die Aufgaben so untereinander aufgeteilt, dass
jede einen eigenen Bereich betreut. Ich
arbeite zu 20 % und sie zu 40 % als Freiwilligenkoordinatorin. Zudem habe ich
noch einen zweiten Job in der Spitalbiblio­
thek, ebenfalls zu 20 %. Dort bin ich schon
länger als Bibliothekarin tätig und hatte
öfters mit Freiwilligen zu tun. Das liegt
daran, dass einmal pro Woche Freiwillige
mit dem Bücherwagen auf jede Station
gehen und den Patienten Lesestoff bringen.
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FÜR FREIWILLIGENARBEIT
Wie teilt ihr euch die Arbeit auf?
Cornelia arbeitet neben ihrem 40 %-Pensum noch zu 50 % in der Pflege. Durch
ihre tägliche Präsenz auf den verschiedenen Stationen im Spital ist sie die Kontaktperson vor Ort für die Freiwilligen. Sie
stellt die ausreichende Besetzung der diversen Freiwilligendienste sicher. Wenn es
nötig wird, rekrutiert sie neue Personen
und sorgt danach für eine umfassende
Einführung und Betreuung der neuen
Freiwilligen. Sie organisiert die Weiterbildungen, Jahresessen, Ausflüge und ist zuständig für neue Projekte. Und sie vertritt
jegliche Anliegen der Freiwilligen gegenüber internen Stellen und der Freiwilligenkommission.
Ich hingegen bin grösstenteils für die Planung und Einteilung der Freiwilligen zuständig. Die Halbjahresplanung ist sehr
zeitintensiv. Freiwillige haben ganz viele
Wünsche, denen wir natürlich gerecht
werden möchten. Das hat für uns sehr viel
mit Wertschätzung zu tun. Die Freiwilligen sagen mir, wann sie Zeit haben oder
in den Ferien weilen. Anhand dieser Halbjahrespläne erstelle ich die Monatspläne,
die verbindlich sind. Natürlich kann es
immer passieren, dass jemand krank wird
oder ein wichtiger Termin kurzfristig
wahrgenommen werden muss. Man kann
problemlos abtauschen.
Welche Aufgaben haben Sie noch?
Neben der Halbjahresplanung organisiere
ich für alle Freiwilligen Geburtstagskarten
und ein kleines Geschenk dazu. Weiter
sind da die Jahresabschlüsse, Vorbereitungen für Kommissionssitzungen, für das
Weihnachtessen, die Jubiläen, Anmeldungen, Supervisionen und Weiterbildungen,
die zu planen sind. Und da sind auch ganz
viele kleine Dinge, die nebenbei noch laufen, zum Beispiel Telefone, Planänderungen und einiges mehr. Man weiss am Morgen nie, was im Laufe des Tages auf einen
zukommt.
Es wird mir auf jeden Fall nicht langweilig.
Was mögen Sie denn an Ihrer Tätigkeit
besonders?
Sie ist abwechslungsreich und lebendig.
Und ich finde es schön, wie viele spannen-
Die Leiterin der Freiwilligenarbeit am KSB, Cornelia Peter Pieper (links), gesellte sich zum Gespräch
mit Jeannette Bock kurz dazu. Sie verabschiedete sich später, um sich mit einer Freiwilligen zum
Austausch zu treffen (siehe unteres Bild).
de Menschen ich hier kennenlernen darf.
Von den meisten Freiwilligen kenne ich
einen Teil ihrer Lebensgeschichte.
Wann hatten Sie denn Zeit,
diese Geschichten zu erfahren?
Auf unseren Tagesausflügen mit den Freiwilligen kann ich gut Kontakte pflegen,
aber auch wenn ich sie im KSB antreffe,
nehme ich mir Zeit für ein kurzes Gespräch.
Gibt es den Durchschnittsfreiwilligen
im Spital?
Nicht wirklich. Bei uns sind alle Altersgattungen vertreten: Junge Leute, die im Mo
Fortsetzung auf Seite 10
9
Fortsetzung von Seite 9
ment keinen Job finden, wie aber auch
Frischpensionierte oder Hausfrauen. Es
sind Menschen, die bereit sind, Zeit, Lebenserfahrung, soziale und fachliche
Kompetenz der Allgemeinheit unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.
Es stellt für euch kein Problem dar, wenn
sie auf Jobsuche sind und wieder aufhören
werden, sobald sie eine Stelle gefunden
haben?
Nein, gar nicht. Teilweise sind es Frauen
um die 50, die gerne wieder arbeiten
möchten. Wir hatten letztes Jahr zwei, die
wir wieder ziehen lassen mussten. Für sie
war die freiwillige Tätigkeit vor allem
wichtig, um wieder eine Struktur zu bekommen und in einem Arbeitsprozess zu
sein – sowie auch ein Türöffner, um wieder einen Job zu finden. Die Ausstrahlung
dieser Menschen veränderte sich durch
ihr Engagement, plötzlich wurden sie wieder wahrgenommen.
Wir haben aber natürlich auch einige Freiwillige, die neben ihrer bezahlten Arbeit
regelmässig Freiwilligenarbeit leisten und
dadurch ihren Alltag bereichern.
Was muss Interessierten bewusst sein,
wenn sie sich im KSB engagieren möchten?
Ein hohes Mass an Belastbarkeit ist eine
wichtige Voraussetzung, um sich hier engagieren zu können. Die Freiwilligen sind
mit vielen verschiedenen Schicksalen konfrontiert. Sie müssen auch bereit sein, regelmässig zu kommen, müssen verlässlich
und empathisch im Umgang mit Menschen sein. Damit alle zum Einsatz kommen ist der Einsatzumfang pro Jahr auf 40
Einsätze beschränkt. Bei Erreichen des
70. Altersjahres reduzieren sich die Einsätze um die Hälfte.
Verschwiegenheit wird ebenfalls gross geschrieben. Diagnosen von Patienten dürfen nicht nach aussen getragen und auch
nicht als Anknüpfungspunkt für Gespräche verwendet werden. Die Freiwilligen
müssen sehr zurückhaltend sein mit ihrer
persönlichen Lebensanschauung. Das und
noch vieles mehr steht alles in der Einsatzvereinbarung, die sie unterschreiben
müssen.
Neben jährlich wiederkehrenden Tagesausflügen und spezifischen Weiterbildungen:
Welche Höhepunkte kann man als Mitglied
des IDEM beim KSB noch erleben?
Einmal jährlich veranstalten wir ein GalaDinner. Dieser kulinarische Höhepunkt
wird von den Freiwilligen sehr geschätzt.
Ein mehrgängiges Menü und das gesellige
Beisammensein ist für alle ein Highlight.
Das Restaurant wird am Abend extra für
uns reserviert. Es wird schön gedeckt und
das Servicepersonal ist besonders elegant
angezogen. Das ist ein wunderbarer Anlass, an dem wir auch die Jubilare mit einem persönlichen Geschenk würdigen.
Solche Anlässe dienen der Wertschätzung
der Freiwilligen und zeigen ihnen, wie
wertvoll ihre Einsätze für das Kantonsspital und überhaupt die gesamte Gesellschaft sind.
Das klingt sehr schön. Danke für das
Gespräch!
Fotos: Michael Frei
Im Kantonsspital Baden gibt es für
Freiwillige vielfältige Einsatzgebiete: Patientenempfang, Musikwünsche erfragen, Elternbegleitung,
Patientenbetreuung und mehr.
Man benötigt dafür weder medizinisches noch pflegerisches Wissen
und steht auch nicht in Konkurrenz zum Fachpersonal.
Mehr Informationen:
www.kantonsspitalbaden.ch
Telefon 056 486 29 31
Die Details zum Lehrgang
Freiwilligenarbeit in einer Organisation muss geplant und
koordiniert werden, nicht nur operativ, sondern auch strategisch. Deswegen bietet die Fachhochschule Nordwestschweiz
den Lehrgang CAS Freiwilligen-Management an. Ziel ist
es, das Basiswissen – das beispielsweise in einem Kurs von
BENEVOL erworben wurde – zu vertiefen und sich in einem
neu entstehenden Berufsfeld weiter zu qualifizieren.
Das Kursprogramm wurde in Zusammenarbeit mit BENEVOL entworfen (siehe Interview mit Barbara von Escher auf
­Seite 11) und gibt einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen des Freiwilligen-Managements. Die Teilnehmen­
den werden zum Beispiel darin befähigt, Einsatzbereiche für
Freiwillige zu planen, geeignete Personen dafür zu gewinnen
10
und in die Organisation zu integrieren. Weitere Themen sind
Projekt- und Qualitätsmanagement, soziale Medien, juristische Aspekte, Fundraising und einige mehr.
Der 12-tägige Kurs ist in 4 Module eingeteilt und richtet sich
an Personen, die verantwortlich sind für die Freiwilligenarbeit
in einer Organisation oder die privat einen Bezug zum Thema
haben.
Der nächste Kursstart ist am 27. August 2015. Weitere Informationen finden sich unter:
www.fhnw.ch/wirtschaft/weiterbildung/
cas-freiwilligen-management
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Nr. 5 | März 2015
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FÜR FREIWILLIGENARBEIT
Die Geschichte des Lehrgangs
Auf dem Weg zur Professionalisierung
Barbara von Escher ist Geschäftsführerin von BENEVOL Biel und Umgebung und war von
Anfang in den Aufbau des CAS-Lehrgangs «Freiwilligen-Management» involviert. Auf die
Idee brachten sie Weiterbildungen in Deutschland und Österreich, wo ähnliche Lehrgänge
bereits fest verankert sind.
Frau von Escher, wie kam es nun auch in
der Schweiz zu dieser Weiterbildung auf
Fachhochschulstufe?
Dazu muss ich etwas ausholen. Etwa
2008 riefen die reformierten Kirchen
Bern-Jura-Solothurn unter der Federführung der damaligen Beauftragten Ines
Walter-Grimm (heute Geschäftsführerin
von BENEVOL Aargau, Anm. d. Red.) den
Lehrgang «Freiwilligenbegleitung Bern
und Biel» ins Leben. Damit sollten Menschen, die entweder ehrenamtlich oder
professionell mit Freiwilligen arbeiten,
dabei unterstützt werden, ihre Institution
zu einem attraktiven Einsatzort für Freiwillige zu machen. Dieses Jahr führen wir
den Lehrgang gemeinsam mit BENEVOL
Bern zum 13. Mal durch.
In der Zwischenzeit mussten wir aber feststellen, dass es eine vertiefte Weiterbildung
auf höherem Level braucht, um den Bereich der Freiwilligenarbeit zu professionalisieren. Deshalb wandten wir uns an die
Abteilung Soziale Arbeit der Fachhochschule in Bern und fragten nach, ob Interesse an einer Weiterbildung zum Thema
Freiwilligenmanagement besteht. Dort gab
es allerdings Widerstände auf verschiedenen Ebenen und die Verantwortlichkeit
für das Thema wurde von einer Stelle an
die andere weitergeleitet. Nachdem auch
der Kanton keine Finanzen für ein solches
Projekt zur Verfügung stellte, ist es in Bern
definitiv eingeschlafen.
Wann kam die Fachhochschule Nordwestschweiz ins Spiel?
So richtig in Fahrt kam der Lehrgang während des Europäischen Freiwilligenjahres
2011 an der Europäischen Universität für
Freiwilligenarbeit in Basel. Die heutige
Lehrgangsleiterin Karin Freiermuth kam
auf mich zu und sagte, sie hätte grosses
Interesse daran, an der Fachhochschule
Nordwestschweiz einen Lehrgang zum
Thema Freiwilligen-Management anzubieten. In der Folge setzten wir uns mit
Ines Walter-Grimm an einen Tisch und
stellten Themen zusammen, die für das
Freiwilligen-Management von Interesse
sind. Danach formte Karin Freiermuth
daraus die heutigen Module wie «Projektund Qualitätsmanagement», «organisationale Verankerung» oder «Personalmanagement».
Was sind die grössten Knacknüsse des CAS?
Der Lehrgang startete von Beginn weg
ohne grosses Budget. Es gab zwar Werbung auf der Homepage der Fachhochschule Nordwestschweiz und einige Flyer,
aber keine weitere Werbung. Trotzdem
war der erste Lehrgang mit 20 Teilnehmern gut gefüllt, ebenso der zweite. Der
dritte startet dieses Jahr am 28. August
2015.
Die Weiterbildung ist für Sozialwissenschaftler und Menschen aus dem Sozialbereich mit Fr. 5200.– leider relativ teuer.
Karin Freiermuth ist intensiv auf der Suche nach Lösungen, damit sich zum Beispiel die Kantone beteiligen und den Teilnehmern Stipendien oder Subventionen
zusprechen. Das kann nur im Sinne der
Kantone sein, sind doch die meisten im
Altersbereich darauf angewiesen, dass
Freiwilligenarbeit gefördert wird. Basel
Stadt zum Beispiel unterstützt Baslerinnen
und Basler bereits.
Wo liegen die Unterschiede zwischen
eurem Lehrgang und dem CAS?
Unser Lehrgang ist ein niederschwelliges
Angebot auch für Personen ohne spezielle
Vorkenntnisse, zum Beispiel Kirchenratsmitglieder. Zudem kommen die Themen
Projektmanagement, Fundraising oder
Buchhaltung bei uns nicht vor. Unter den
Teilnehmern und Teilnehmerinnen sind
Menschen aus Organisationen, die ihre
Freiwilligenarbeit professionalisieren, ihr
einen ersten Rahmen geben möchten und
oft Mühe haben, Freiwillige zu finden. Inzwischen absolvierten einige Personen aus
unseren Lehrgängen anschliessend das
CAS. Dafür liefern wir auf jeden Fall eine
gute Basis. Das Spektrum der Teilnehmenden ist breit: Migration, Kultur, Heime, Tierschutz, Soziale Werke usw.
An die Fachhochschule hingegen kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die eine vertiefte Weiterbildung suchen, die sie in ihrem Beruf anwenden
und umsetzen wollen. Das CAS ist der
Wirtschaftshochschule angegliedert und
kann so ein weites Publikum ansprechen.
In beiden Fällen, in unserem Lehrgang wie
auch im CAS, fand sich bisher eine spannende, bunte Mischung von Menschen
ein, die sich zumeist noch nicht kannten,
den Austausch untereinander sehr schätzten und als überaus wertvoll empfanden.
Vielen Dank für das Gespräch.
Text: Claudia Laube
11
Bitte vormerken! Wichtige Termine 2015
5 Jahre BENEVOL Aargau am 5. 5. 2015 !
Am 5. 5. 2010 nahm die Geschäftsstelle
von BENEVOL Aargau ihre Arbeit auf. Nun
wird die Fach- und Vermittlungsstelle am
wunderbaren Datum des 5. 5. 2015 bereits
5 Jahre alt. Das wollen wir feiern!
Die Jahresversammlung vom 5. 5. 2015
steht unter einem besonderen Stern: dem
fünften Geburtstag. Der Anlass wird zwar
mit einer gewöhnlichen Jahresversammlung im Rathaussaal in Wettingen eröffnet, doch danach wird gefeiert. Neben
Kultur und Kulinarik freuen wir uns auf
Grussworte von Markus Dieth, Grossratspräsident und Wettinger Gemeindeammann, sowie von Stephan Campi, dem
Generalsekretär des Departements für
Gesundheit und Soziales.
Wir freuen uns auch darauf, ganz viele
unserer 84 Träger und Mitglieder an diesem besonderen Tag begrüssen zu dürfen.
Der Anlass wird nicht nur dank seines
Rahmenprogramms speziell, sondern
auch noch dank eines Bildes, das BENEVOL Aargau gemeinsam mit den Trägern
und Mitgliedern realisieren möchte. Da-
für haben wir unseren «Hausfotografen»
Donovan Wyrsch, bekannt von unseren
Bildbändern, engagiert.
Wann: Dienstag, 5. 5. 2015, 17 bis 20 Uhr
Wo: Rathaussaal in Wettingen
Anmeldung: [email protected]
oder unter Telefon 062 823 30 44
Prix BENEVOL – «de 5er und sWeggli»
Am 9. 9. 2015, genau sechs Jahre nach der
Gründung des Vereins BENEVOL Aargau
auf dem Papier, verleihen wir ein drittes
Mal den Prix BENEVOL. Die ersten beiden
Male hiess er noch Freiwilligenpreis, doch
dieses Jahr ist alles anders.
Dank Freiwilligenarbeit bekommt die Gesellschaft sozusagen «de 5er und sWeggli»,
wie wir in der Schweiz so gerne sagen.
Unbezahlbare Leistungen werden durch
das Engagement tausender Menschen erbracht. Deshalb ist unser Preis kein Stein
wie bei den Swiss Music Awards und auch
keine Figur wie die von der Oscarverleihung, sondern wir verleihen das erste Mal
überhaupt «de 5er und sWeggli».
Dieser Preis geht an Gewinner in fünf Kategorien: Umwelt, Gesellschaft, Kultur,
Gesundheit und Sport. Eine illustre Jury
mit Aargauer Wurzeln wird daraufhin die
Gewinner nach Nutzen und Nachhaltigkeit, Innovation und Kreativität ermitteln.
Zudem gibt es ein Preisgeld von insgesamt
Fr. 3000.– zu gewinnen.
Wir wollen mit dem Prix BENEVOL dem
Aargau die kunterbunte Vielfalt der Frei12
willigenarbeit näher bringen. Es sollen
Organisationen und Menschen ausgezeichnet werden, die etwas Besonderes
aufgebaut oder umgesetzt haben, zum
Beispiel ein kulturelles Programm für
Kinder oder gleich selbst einen Sportverein gegründet haben.
Man soll spüren, wie viel Vision, Passion
und Innovation in den Engagements stecken. Damit das noch besser geht, haben
wir uns für ein etwas spezielleres Bewerbungsverfahren entschieden.
«Ich motiviere . . . »
Neben dem klassischen Bewerbungsformular gibt es auch die Möglichkeit, sich
per Video zu bewerben. Hier kann man
die Arbeit seiner Organisation in einem
guten Licht präsentieren. Am Ende des
Videos sollen weitere Organisationen beziehungsweise Freiwillige dazu motiviert
werden, beim Prix BENEVOL teilzunehmen. Wir sagen konkret «motivieren» und
nicht «nominieren», weil es nicht nur für
die Freiwilligenarbeit eine spezielle Motivation braucht, sondern auch für die Teilnahme an diesem Preis.
Wie man sich bewerben und andere Organisationen und Freiwillige zum Mitmachen «motivieren» kann, dafür gibt es an
der Jahresversammlung vom 5. 5. 2015
eine kleine Kostprobe. Auch benötigen
wir die Hilfe dreier Organisationen, die
bereit sind, sich und ihre (Freiwilligen-)
Arbeit in einem professionellen Video zu
präsentieren. Damit sollen andere Organisationen motiviert werden, ihre Bewerbung für den Prix BENEVOL ebenfalls per
Video einzureichen. Erfahren Sie mehr
dem in diesem Heft beigelegten Flyer. Wir
freuen uns auf einen kunterbunten Freiwilligenpreis und viele Bewerbungen aus
den unterschiedlichsten Bereichen.
Hauptsache engagiert!
Wann: Mittwoch, 9. 9. 2015,
18 Uhr bis 20 Uhr
Wo: Kultur und Kongresshaus Aarau,
Saal 2
Wie: www.benevol-aargau.ch
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FÜR FREIWILLIGENARBEIT
Offene Freiwilligenstellen im Kanton Aargau
Weitere Stellen finden Sie auf www.benevol-jobs.ch
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Workshops (Anmeldung unter Tel. 062 823 30 44 oder [email protected])
Für Freiwillige
Für Freiwilligen-Koordinatoren und -Koordinatorinnen
Biografie- und Erinnerungsarbeit als Türöffner
In der Begleitung alter Menschen sind Erinnerungen von unschätzbarem
Wert. Mit Methoden aus der Biografiearbeit, der Gesprächsführung und
mit Beispielen aus der Praxis wird aufgezeigt, wie die Erinnerungspflege
bei Besuchen eingesetzt werden und man so Brücken bauen kann.
Modul «Verankern der Freiwilligenarbeit
in Struktur und Kultur»
Gut verankerte Freiwilligenarbeit in der Organisation ist die Grundlage,
damit die Arbeit mit Freiwilligen für die Nutzniessenden, die Organisation, die Angestellten und die Freiwilligen zum Erfolg wird.
Datum:
Donnerstag, 26. März 2015
Zeit:
15.00 – 18.00 Uhr
Ort: Bullingerhaus Aarau
Referentin:Annerös Zwahlen-Nussbaum,
dipl. Pflegefachfrau, dipl. Erwachsenenbildnerin
Kosten: Fr. 25.– für für Freiwillige von Trägern
Fr. 50.– für Freiwillige von Mitgliedern
Fr. 80.– für weitere
Anmeldeschluss: 20. März 2015
Datum:
Donnerstag, 7. Mai 2015
Zeit:
17.30 – 20.30 Uhr
Ort:
Bullingerhaus Aarau
Kursleitung:Christian Härtli, Sozialdiakon, Ref. Landeskirche Aargau
Ines Walter Grimm, Geschäftsleiterin BENEVOL Aargau
Kosten: Fr. 30.– für Träger sowie Vertretungen der Ref. und
Röm.-Kath. Landeskirchen Aargau
Fr. 55.– für Mitglieder, Fr. 85.– für weitere
Anmeldeschluss: 27. April 2015
Achtsam kommunizieren
Modul «Anerkennung, Spesen und Entschädigung»
Was und wie wir sprechen, hat einen grossen Einfluss auf uns und unsere
Umgebung. Wie erzähle ich etwas? Wie kläre ich etwas, ohne mein Gegenüber zu verletzen? Wie reagiere ich selber in heiklen Angelegenheiten?
Beim achtsamen Kommunizieren geht es darum, dass sich alle beteiligten
Personen immer gut fühlen, egal wie die Umstände sind.
Anerkennung, Spesen und Entschädigung sind wichtige Faktoren, die es
zu regeln gilt. Wie aber können Freiwillige angemessen anerkannt werden?
Welche Formen der Anerkennung haben eine motivierende Wirkung?
Welche Auswirkungen hat die Bezahlung von freiwilligem Engagement?
Datum:
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Zeit:
15.00 – 18.00 Uhr
Ort: Regionales Pflegezentrum Baden
Referentin: Helen Vock, lic. phil. II und Erwachsenenbildnerin
Kosten: Fr. 25.– für Freiwillige von Trägern
Fr. 50.– für Freiwillige von Mitgliedern
Fr. 80.– für weitere
Anmeldeschluss: 11. Oktober 2015
Datum:
Donnerstag, 10. September 2015
Zeit:
17.30 – 20.30 Uhr
Ort:
Regionales Pflegezentrum Baden
Kursleitung: Fränzi Dürst, Soziokulturelle Animatorin
FH und Erwachsenenbildnerin SVEB 1
Jürgen Heinze, Verantwortlicher Freiwilligenarbeit
der Röm.-Kath. Kirche im Aargau
Kosten: Fr. 30.– für Träger sowie Vertretungen
der Ref. und Röm.-Kath. Landeskirchen Aargau
Fr. 55.– für Mitglieder, Fr. 85.– für weitere
Anmeldeschluss: 1. September 2015
3. BENEVOL-Forum
Konflikte mit Freiwilligen – ein heisses Eisen?!
«Konflikte mit Freiwilligen – ein heisses
Eisen?!» – das ist das Thema unseres
3. BENEVOL-Forums am 18. November
2015. Referentin ist Sybille Studer, Fachfrau für Freiwilligenarbeit.
Wie viel Zündstoff enthält das Thema
«Konflikte mit Freiwilligen»? Dieses heisse Eisen wird an unserem nächsten BENEVOL-Forum zur Sprache gebracht. Auch
dieses Mal greifen wir auf die Referentin
Sybille Studer zurück, die schon letztes
14
Jahr kompetent und spannend durch die
beiden BENEVOL-Foren in Olten und
Aarau führte. Sie versteht es ausgezeichnet, wissenschaftliche Fakten in die Praxis
zu übertragen und publikumsnah vorzutragen.
Im Anschluss an das BENEVOL-Forum
gibt es eine vertiefende Diskussion in
Gruppen und natürlich einen kleinen
Apéro. Der Anlass wird in Kooperation
mit BENEVOL Kanton Solothurn durchgeführt. Die Solothurner Fachstelle veran-
staltet das 3. BENEVOL-Forum am Donnerstag, 29. Oktober 2015, von 17 bis 20
Uhr, in Olten.
Wann: Mittwoch, 18. November 2015,
17 bis 20 Uhr
Wo: Bullingerhaus Aarau
Kosten: Nichtmitglieder bezahlen Fr. 30.–,
Mitglieder Fr. 15.–, Träger sind gratis
Anmeldung: [email protected]
oder Telefon 062 823 30 44
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FÜR FREIWILLIGENARBEIT
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benevol Aargau
Beitrittserklärung
zum Verein BENEVOL Aargau
Organisation
Name Organisation
Strasse / Postfach
PLZ / Ort
Telefon
Fax
Internet-Adresse
Ansprechperson
Name
Vorname
Funktion
Telefon direkt
E-Mail
Beitritt als
❏ Träger
Jahresbeitrag Fr. 2500.–
❏ Mitglieder: Gemeinden/Pflegeheime/Spitäler
und ähnliche Institutionen Jahresbeitrag Fr. 300–2000.–
❏ Mitglieder (mit bezahlten Angestellten)
Jahresbeitrag Fr. 200.–
❏ Mitglieder (ohne Angestellte)
Jahresbeitrag Fr. 100.–
Datum:
Stempel / Unterschrift:
BENEVOL Aargau Entfelderstrasse 11 5000 Aarau
Tel. 062 823 30 44 [email protected] www.benevol-aargau.ch
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benevol Schweiz
BENEVOL-Standards der Freiwilligenarbeit
Freiwilligenarbeit ist ein gesellschaftlicher Beitrag an Mitmensch und Umwelt. Sie
schliesst freiwilliges und ehrenamtliches Engagement ein und umfasst jegliche Formen
unentgeltlich geleisteter selbstbestimmter Einsätze ausserhalb der eigenen Kernfamilie.
Die BENEVOL-Standards definieren Rahmenbedingungen für eine bewusste Gestaltung
von erfolgreichen Freiwilligeneinsätzen.
1. Freiwilligenarbeit als Teil der Organisationsphilosophie
Freiwilligenarbeit ergänzt und unterstützt die bezahlte Arbeit,
tritt aber nicht in Konkurrenz zu ihr. Organisationen1, die mit
Freiwilligen arbeiten, beziehen die Freiwilligenarbeit in ihr
Leitbild ein. Die Rollen, Aufgaben, Kompetenzen und Verpflichtungen von Freiwilligen und von bezahlten Angestellten
sind eindeutig definiert und abgegrenzt.
Organisationen weisen freiwillig geleistete Einsätze aus. Das
Sichtbarmachen ermöglicht die öffentliche Anerkennung.
Eine regelmässige Auswertung ist Teil von erfolgreichen Freiwilligeneinsätzen.
2. Anerkennung der Freiwilligenarbeit
Freiwillige haben ein Anrecht auf persönliche, individuelle
Anerkennung. Möglichkeiten der Mitsprache und Beteiligung
an Entscheidungsfindungen fördern Motivation und Zugehörigkeit. Weiterbildung erweitert die Kompetenz und ist
zugleich Anerkennung.
3. Rahmenbedingungen
Freiwilligenarbeit wird unentgeltlich geleistet. Freiwilligeneinsätze sollen im Jahresdurchschnitt auf sechs Stunden pro
Woche begrenzt sein. Es sind auch Block-Einsätze möglich.
Die zeitliche Beschränkung der Einsätze ist Voraussetzung
für die Vereinbarkeit von Freiwilligenarbeit mit den täglichen
Aufgaben des Einzelnen. Die Organisation ermöglicht den
Erwerb der notwendigen Fachkenntnisse oder übernimmt
die entsprechenden Weiterbildungskosten.
4. Begleitung der Freiwilligen
Einsatzorganisationen bestimmen eine für die Freiwilligenarbeit zuständige Person. Sie vertritt die Interessen der Freiwilligen innerhalb der Organisation und gestaltet die Zusammenarbeit zwischen bezahltem Personal und Freiwilligen.
Freiwillige haben Anspruch auf Einführung, Begleitung, Erfahrungsaustausch und regelmässige Auswertungen. Häufigkeit und Formen der personellen Unterstützung haben sich
an der Aufgabe und an den Bedürfnissen der Freiwilligen zu
orientieren.
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5. Instrumente2
Einsatzvereinbarung: Es empfiehlt sich, gegenseitige Erwartungen und Verpflichtungen schriftlich festzuhalten und die
Dauer oder Fortsetzung des Einsatzes regelmässig zu besprechen.
Spesenregelung: Alle effektiven Auslagen (wie z.B. Fahrkosten,
Verpflegung, Porti, Telefonate, zur Verfügung gestellte Arbeitsmittel) sind zu entschädigen. Bei der Ausrichtung von
Pauschalspesen ist die Genehmigung durch die kantonale
Steuerverwaltung einzuholen.
Versicherung: Freiwillige müssen während ihres Einsatzes
durch die Organisation gegen Haftpflichtansprüche versichert
sein. Ein erweiterter Versicherungsschutz ist vor dem Einsatz
zu klären.
Dossier «Freiwillig engagiert»: Den Freiwilligen ist ein Nachweis über die Art und Dauer ihrer Tätigkeit und die dabei
eingesetzten und erworbenen Kompetenzen auszustellen
(dossier-freiwillig-engagiert.ch).
Stand 1. 2013
1
Organisationen sind auch Vereine, Stiftungen, Behörden, Heime und weitere.
2
vgl. Merkblätter von BENEVOL Schweiz
Die BENEVOL-Standards
spiegeln das Resultat
langjähriger Erfahrungen
im Bereich von gutem
Freiwilligen-Management.
Sie sind die Basis für
bereichernde und nachhaltige Einsätze in der
Freiwilligenarbeit zum Wohle der freiwillig Enga­gierten und von allen, die vom Engagement profitieren.
Elsbeth Fischer,
Geschäftsleiterin BENEVOL Schweiz »