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für mitglieder und freunde
2013 | 201
Jonas Burgert im Alteliergespr
äch
»Der Schein« in Glanz und Gla
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Mitglieder auf kestnerreisen
Starke Frauen: Linder, Rachel
und Ulrike
Die heißesten Editionen aus 2013
Das wilde Leben der KuratorIn
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gruß
liebe leserinnen, liebe leser,
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ie halten das 6. Mitgliedermagazin der kestnergesellschaft in Ihren Händen. Zum ersten
Mal heißt es jetzt kestnermagazin, weil der
Inhalt noch vielfältiger und reichhaltiger geworden ist und wir neben den Mitgliedern
auch alle interessierten Freunde der kestnergesellschaft
ansprechen möchten.
Wir blicken mit der Wahl des Covermotivs in die Zukunft.
Voller Vorfreude geben wir einen Vorgeschmack auf eine
farbenfrohe Einzelausstellung mit der amerikanischen Malerin Dana Schutz im August 2014. Aber das wird nicht das
einzige Erlebnis, das Sie in diesem Jahr erwartet. Lassen Sie
sich überraschen!
Wie immer ist das Jahresheft im Zeitungsformat auch
ein eindrucksvoller Rückblick über die vergangenen Ausstellungen. Das Jahr 2013 war geprägt von starken Künstlerinnen: Ulrike Ottinger, Rachel Harrison und Linder, Karla Black
und Kitty Kraus haben die Hallen des Goseriedebades mit
ihren Werken mal traumhaft und phantastisch, mal energisch und elektrisierend bespielt. Die große Herbst-Gruppenausstellung »Der Schein | Glanz, Glamour, Illusion« mit
23 internationalen, namhaften Künstlern war eine kuratorische Meisterleistung und hat viele Besucher begeistert. Und
auch die viel gefeierte Ausstellung von Jonas Burgert war
ein unbestrittenes Highlight im Jahr 2013. Aufgrund des
hohen Publikumsinteresses für diesen Künstler sind wir
nach Berlin gereist, um ihn zu seinem Erfolg, seiner Arbeitsweise und seinen Sichtweisen zur Kunst zu befragen.
Daneben bieten wir Einblicke in unsere tagtägliche
Arbeit, stellen Ihnen unser vielseitiges Rahmenprogramm vor und erläutern die vielfältigen Möglichkeiten die
kestnergesellschaft zu unterstützen.
Vielleicht entdecken Sie auch das ein oder andere Foto
von sich in den Reiseberichten und Fotoseiten!
Wir bedanken uns bei allen Mitarbeitern, den Laboranten
und Mitgliedern, die mitgeschrieben haben, sowie natürlich
bei den großzügigen Unterstützern, die durch ihre Anzeigen
das Projekt kestnermagazin ermöglicht haben.
Wir wünschen viel Spaß beim Erinnern, Entdecken und
Schmökern und bedanken uns für Ihre Treue. Bleiben Sie
uns verbunden.
Mit geselligem Gruß
die Redaktion
e Schüling | Nina Kuntz
v.l.n.r. Christin Passchier | Charlott
nina kuntz | leiterin der marketingabteilung
charlotte schüling| pressesprecherin
konstantin wenzel| pressesprecher (ehemalig)
christin passchier| laborantin
inhalt
editorial
kunstfreunde
goseriede in neuem glanz............................................ 04
ulrike ottinger | gebannte schlangenangst..................... 16
kestner‘s choice.......................................................... 05
linder | neue formen für punk in hannover.................... 20
förderkreis.................................................................. 42
kestnernews
rachel harrison | diskursive skulpturen im damenbad..... 22
KUNSTKOMM.............................................................. 43
»der schein« | schön ist, was glänzt............................. 24
reisen mit der kestnergesellschaft................................. 44
mehr als nur »der schein«........................................... 26
mitglieder im portrait................................................... 47
»sie ist groß, bunt und vielfältig...«.............................. 07
labor
editionen.................................................................... 48
neues aus der kestnergesellschaft................................ 06
kitty kraus | karla black................................................ 08
was sie im nächsten jahr erwartet................................ 09
kleiner pressespiegel................................................... 10
die kestnergesellschaft in zahlen.................................. 11
kunst
was macht eigentlich eine kuratorin/ein kurator?........... 12
jonas burgert | düstere welten
auf großformatigen leinwänden.................................... 14
grün........................................................................... 28
scheinfrei & glanzlos.................................................... 28
mein schulpraktikum in der kestnergesellschaft............. 29
das war 2013
rückblick 2013............................................................. 32
impressionen.............................................................. 38
kleine kunstfreunde
kestnerkids stellt sich vor............................................. 50
kestnerkids goes international | machen kunst.............. 51
impressum.................................................................. 54
im atelier
jonas burgert im ateliersgespräch................................. 36
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serie
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eit Jahren vollzieht sich ein Bewusstseinswandel in der Stadt: Öffentliche Räume, Straßen
und Plätze können einfach viel mehr als nur Autos aufzunehmen, Handel zu ermöglichen und
das Regenwasser abzuleiten. Vielmehr erleben
wir Plätze als Bühnen, offen für alle Menschen der Stadt,
flexibel nutzbar, kultiviert und kommunikativ. Wenn wir
heute Plätze und Straßen gestalten, geht es uns vor allem
darum, anregende Orte zu schaffen. Sie sollen für die Menschen da sein und das vielseitige Leben in der Stadt aufnehmen. Sie sollen von ihrer Geschichte erzählen, aber auch
gestalterisch zu ihrer Gegenwart Position beziehen und
offen sein für die Aufgaben der Zukunft.
Wir schätzen Stadträume auch als lebendige, kulturell nutzbare Orte. Bekanntermaßen genießt Hannover
seit Jahrzehnten einen guten Ruf für Kunst im öffentlichen
Raum. Daher ist es für uns immer wieder Ansporn, aktueller
Kunst und Kultur auch für die Zukunft neue Möglichkeiten
zu eröffnen.
Bei der Umgestaltung der Goseriede im Rahmen des
Stadtumbauprozesses Hannover City2020+ ergab sich endlich die Möglichkeit, die überdimensionierten Verkehrsanlagen aus der Nachkriegszeit zu revidieren und dem historischen Platz ein neues Gesicht zu geben. Als Ergebnis des
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zweistufigen, internationalen Wettbewerbs gestalteten wir
gemeinsam mit den Architekten astoc, den Landschaftsarchitekten jbbug aus Köln und dem Ingenieurbüro BPR aus
Hannover den Platz um. Dabei konnten auch die langjährigen Wünsche und Anregungen der kestnergesellschaft nach
mehr Vorfläche und nach kulturell nutzbarem Raum aufgegriffen werden.
Die Baudenkmale kestnergesellschaft, Anzeigerhochhaus und Tiedthof erhalten eine neue Adresse: einen großzügigen Platz, der von neuen Baumreihen gegliedert, mit
Leuchten illuminiert und mit einem hellen Belag aufgewertet ist. Auf den Flächen, die bisher der Autoverkehr belegte,
können Menschen flanieren, in der Sonne sitzen – oder auch
temporär Kunst Raum greifen. Der Platz zeigt nun seine
historisch interessanten Seiten: der alte Nicolaifriedhof in
seiner ursprünglichen Ausdehnung beeindruckt mit kunsthistorisch interessanten Grabsteinen, den sanierten Relikten der Kapelle und dem wertvollen Baumbestand. In einem
Lapidarium werden die markantesten Grabstelen präsentiert und als Ruhebereich um die Kapelle dienen. Vielleicht
zieht auch demnächst der historische Gänselieselbrunnen
vom Steintor an seinen ursprünglichen Platz zurück…
In der Nacht wird der Goseriedeplatz ein angenehmes Bild abgeben: Er wird besser ausgeleuchtet sein
und Lichtakzente auf die Nicolaikapelle setzen. Auch die
kestnergesellschaft hat mit ihrer neuen Fassadenanstrahlung ihren Beitrag zu diesem schönen Ensemble geleistet,
was uns sehr freut. Vielleicht gelingt es uns auch in Zukunft,
die anderen Anlieger von einer besseren Wirkung ihrer Fassaden zu überzeugen – besonders auch in der Nacht. Wir
wollen uns dafür einsetzen.
Der kestnergesellschaft wünschen wir eine gute
Zukunft an angestammtem Ort und neuem Platz. Wir sind
sicher, dass sie immer wieder mit kulturellen Impulsen auf
dem Platz präsent sein wird und freuen uns darauf.
Den Besuchern der kestnergesellschaft wünschen wir
vor und nach einem Museumsbesuch anregende Stunden in
Hannover, auf seinen Straßen und Plätzen!
uwe bodemann | stadtbaurat der
landeshauptstadt hannover
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kestne
mitarbeiter erzählen von ihrem ke
stnerhighlight aus 2013
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ntonia Lotz | Kuratorin
Die Arbeiten von Felix Gonzalez-Torres haben
für mich in ihrer Kombination von formaler Referenz an die Minimal Art zusammen mit ihren
partizipatorischen und performativen Möglichkeiten immer schon einen besonderen Reiz gehabt. Mit der
Präsentation einer Bonbon-Ausschüttung des Künstlers in
der Gruppenausstellung »Der Schein« ist einer meiner Träume wahr geworden: Der gemeinsame Prozess von Überlegungen und Entscheidungen zusammen mit meinen KollegInnen Henri Dietz und Susanne Figner über Ort, Art und
Form der Installation und besonders das gemeinsame Ausschütten der 544 kg golden verpackter Karamellbonbons,
gehört zu den Highlights meines kestnerjahres 2013.
Dr. Brigitte Kirch | Rechnungswesen
Meine jüngere Tochter ist letztes Jahr auf’s Gymnasium
gekommen und hat nun endlich »richtigen« Englisch-Unterricht. Mutig ging sie im Januar zu »kestnerkids goes international« – eine Veranstaltung für Kinder, die in englischer
Sprache stattfindet. Da hatte sie noch nicht mal ein halbes
Jahr Englischunterricht. Ich war ziemlich gespannt, wie sie
damit klar kommen würde. Umso erstaunter war ich, als sie
mir nach der Veranstaltung stolz erklärte, dass sie fast alles
verstanden hätte. Awanti Seth-Rabenhøj, die zuständige,
englischsprachige Kunstpädagogin, hatte ihr alles mit ganz
einfachen Worten erklärt und die anderen Kinder, die z. T.
zweisprachig aufwachsen, haben ihr auch geholfen. Meine
Tochter war richtig glücklich: Endlich hat sie ihr (noch rudimentäres) Englisch anwenden können – welch ein Erfolgserlebnis! Wann immer es passt, nimmt meine Tochter nun
gerne teil an »kestnerkids goes international«.
Germaine Mogg | Empfang
Schon vor der Burgert-Eröffnung hatte ich geunkt, dass
wir personell zur Vernissage ein Problem kriegen könnten,
dahingehend, dass wir wahrscheinlich überrannt werden
würden. Es kam, wie es kommen musste: unglaubliche
Menschenmengen vor dem roten Tresen im KatalogKaufrausch, zwischendurch auch noch Schmuck-Beratung.
Die Kataloge drohten zur Neige zu gehen und dann ein
Lichtblick...
Unser ehemaliger Schülerpraktikant Matthias Forst, der
nur als Gast anwesend sein wollte, bahnte sich einen Weg
zum roten Tresen, sah mich an und sagte: »Ihr Armen!«,
krempelte das Sakko hoch und schleppte erst einmal eine
halbe Palette Kataloge als Nachschub 'ran. Damit nicht genug. Er, der noch niemals an der Kasse gearbeitet hatte,
führte Verkaufsgespräche, scherzte, packte Kataloge aus
und wir konnten das erste Mal an diesem Abend durchatmen. Er versorgte uns mit Getränken und unglaublich guter
Laune. Ohne ihn wären wir gnadenlos untergegangen.
Danke Matthias, für diese spontane, tolle und
hilfreiche Aktion!
Heinrich Dietz | Kurator
Um die Ausstellung »Frau/Objekt« olfaktorisch zu bereichern, hat Linder ein traditionelles deutsches Parfüm gesucht. Beim Abendessen hat uns ein Kellner in bunter Blütenweste die Parfümerie »Liebe« empfohlen. Dort entschied
sich Linder für einen Duft mit dem Namen »Rausch«. Spät
abends bekam ich von ihr noch eine Rückmeldung zu dem
Parfüm: »Strangely, Mr. Flowery Waistcoat was in the hotel
reception. He asked me about the perfumes and Rausch is
his absolute favourite! He asked me if I knew what it meant
in English and then he said ›Speed, trippy, ecstasy‹, miming
flamboyantly as he did so. So we have his full approval!«
Konstantin Wenzel | Presse
Mein absolutes Highlight? Die Spiegel-Performance
von Lars-Ole Walburg zur Eröffnung von »Der Schein« am
22. August: Das hat gescheppert. Großartig!
Mairi Kroll | Geschäftsführerin
Im Foyer: Fritz (etwa 8 Jahre) kommt fröhlich mit seiner Mutter und Schwester aus der Familienführung. Plötzlich ertönt ein Gong: »Wir laden Sie jetzt zur Führung durch
die Ausstellung ein.« Darauf Fritz: »Mami, da gehe ich noch
mal mit. Das macht mir Spaß.« »Wir müssen aber noch in
die Stadt zum Einkaufen.« Fritz: »Nein, ich bleibe lieber hier
und mache noch eine Führung mit, das möchte ich gerne.«
In herry’s bar: Zwei Jungen sitzen an einem Kaffeetisch. Vor ihnen jeweils eine frisch gebackene Waffel. Die
Mutter geht ins Foyer und lässt die Jungs alleine. Daraufhin
fangen beide an gemeinsam »Alles Gute zum Geburtstag«
zu singen. Sie singen das gesamte Lied mit all seinen Strophen zu Ende.
Zu Beginn der letzten Kinderführung: Die Pädagogin
fragt: »Wisst ihr denn, was man hier im Haus nicht darf?«
»Ja: schubsen und kneifen.«
Petra Lücke | Rechnungswesen
Die Burgert-Ausstellung war für mich das absolute
Highlight. Die Kombination zwischen Lockerheit und einem
frappierendem Realismus wurde in großformatigen Arbeiten
perfekt komponiert und ließ mich in die Welt des Künstlers
eintauchen.
Sabine Sauermilch | Mitgliederbetreuung
Kris Martin - every day of the weak! Ich war sehr beeindruckt von dieser Ausstellung. Vor allem wegen der großen
Glocke, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufgebaut war und zu jeder vollen Stunde in Schwingung kam,
ohne einen Laut von sich zu geben. Aber auch der Heißluftballon in unserem Haus war für mich ein Anziehungsmagnet, da man diesen betreten konnte.
Susanne Figner | Kuratorin
Uff. Das Containerschiff mit der Ausstellung von
Rachel Harrison steht in New York und bewegt sich nicht
vom Fleck. Verspätete Ankunft, verspätete Abfahrt und keiner weiß so richtig, wann der russische Billigtanker ausfahren wird. Ich verfolge den Standort des Hochseefrachters
im Internet, doch die »Melbourne« bewegt sich auch bei
stündlichem Gegencheck nicht. Was tun? Umladen aufs
Flugzeug im letzten Moment? Nicht zu verantworten, das
Budget explodiert bereits. Wir haben etwa fünf Tage extra,
danach wird die Installation stressig, bei einer Woche Verspätung würde sie definitiv zu einer Nacht- und Nebelaktion. Tag fünf bricht an und es tut sich immer noch nix.
Die Stimmung in der kestner sinkt, die Nerven liegen blank
und auch die Transportfirma in New York weiß nicht weiter.
Immerhin, sage ich mir fortlaufend, wir haben die Skulpturen aus dem Guggenheim und aus dem MCA Chicago, das
reicht doch, zwei hochkarätige Stücke – minimal maximale
Installation sozusagen. Was die Künstlerin davon hält, wage
ich gar nicht erst zu denken. Und siehe da, es bewegt sich
doch: Die Skulpturen treffen einen Tag vor der Künstlerin
ein, sie sind trocken und unversehrt und noch nie hat ein
Seecontainer besser ausgesehen.
ven, 1. Juli 2013
beim Betriebsausflug nach Bremerha
Das Team der kestnergesellschaft
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Waltraut Meinecke beim Abschied
ie kestnergesellschaft ist in ständiger
Bewegung: Neue Veranstaltungsformate
werden mit Hilfe von Kooperationen
kreiert, neue Mitarbeiter bereichern das
Team und andere führt ihr Weg weiter.
Nina Kuntz
charlotte schüling | presse und öffentlichkeitsarbeit
seit mitte september 2013
studierte Internationales Kulturmanagement in Freiburg und »Arts & Heritage« in Maastricht. Als gebürtige
Münsteranerin sammelte sie erste Erfahrungen mit zeitgenössischer Kunst bei der internationalen Ausstellungsreihe
Skulptur.Projekte, später arbeitete sie im MARTa Herford
und im Bonnefantenmuseum in Maastricht.
verabschiedungen
hendrik bartels | marketing
Nach einem Studium in Betriebswirtschaftslehre und
Kulturmanagement in Bremen sowie Stationen im Kommunikationsbüro der 7. Berlin Biennale und im Direktorenbüro
des MoMA PS1 in New York, verantwortete Hendrik Bartels
den Bereich Marketing der kestnergesellschaft.
Seit Sommer 2013 ist er in der Marketingabteilung des
KW Institute for Contemporary Art in Berlin tätig.
neu im team
nina kuntz | marketing | seit mitte juli 2013
schloss einen Magister in Kunstgeschichte und Neuere
Deutsche Philologie an der Technischen Universität in
Berlin ab. Anschließend spezialisierte sie sich in einem berufsbegleitenden Master des Kulturmanagements in Frankfurt/Oder auf Kulturmarketing und Kulturfinanzierung. Ihre
berufliche Laufbahn führte sie unter anderem zum Architekturmuseum in Berlin, den Staatlichen Museen zu Berlin,
CTM und dem Studio Olafur Eliasson.
Charlotte Schüling
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konstantin wenzel | presse und öffentlichkeitsarbeit
Im Anschluss an das Studium der Judaistik und Filmwissenschaft in Berlin, Wien und Jerusalem sowie den World
Heritage Studies in Cottbus, folgte für Konstantin Wenzel
eine Station in der Presseabteilung der Kulturstiftung der
Länder in Berlin. Für zwei Jahre leitete er seit 2011 die
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die kestnergesellschaft.
Im Oktober begann für Konstantin Wenzel eine neue
Herausforderung im Architekturbüro ahrens grabenhorst
architekten BDA in Hannover.
zel
Hendrik Bartels und Konstantin Wen
waltraud meinecke | raumpflege
Nach praktisch zehn Jahren hat sich auch Waltraut
Meinecke aus unserem Team verabschiedet. Jeden Morgen
sorgte Frau Meinecke für saubere Arbeitsplätze. Sie kümmerte sich darum, dass Direktion und Geschäftsleitung mit
Mineralwasser und der Empfang mit frischem Kaffee versorgt waren. Das ganze Team nannte sie liebevoll »Walli«.
Für die Zukunft wünschen wir Frau Meinecke alles Gute!
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…wie eine tüte haribo konfekt« so
der schulleiter rainer kampus
über niedersachsens erste »kultu
rschule«, die igs bothfeld
der IGS Bothfeld
Vertragsunterzeichnung zwischen
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201
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und der kestnergesellsch
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ern sind wir die Kooperation mit der IGS
Bothfeld eingegangen. 120 Schüler der 5. Klassen erfahren, dass sich »Mathe« durchaus auch
mit Kunst, Kultur und Musik erschließen lässt.
Fächerübergreifend sollen die Schülerinnen und Schüler mit bildender Kunst, Architektur, Musik
oder Theater konfrontiert werden und lernen, sich den allgemeinen Unterrichtsstoff in allen Fächern vor allem über
ihre Kreativität zu erschließen. Das Angebot ist allumfassend und nicht nur, wie sonst üblich, ein Sparten-Nachmittagsangebot. »Alle Schüler haben eine kreative Seite, die
oft gar nicht entdeckt oder noch nicht gefördert wird. Wir
tun das aber«, Zitat Rainer Kamphus von der IGS. Die Schüler sollen sich von Anfang an mit kulturellen Äußerungsformen aktiv auseinandersetzen und das Erfahrene in ihre
Familien hineintragen.
Mit diesem ungewöhnlichen Konzept ging die neue Integrierte Gesamtschule Bothfeld im August an den Start. Damit das keine »dröge« Angelegenheit wird, haben Rainer
Kampus und seine Kolleginnen und Kollegen Fachleute in
die Schule geholt. Diese werden mit den Schülern regel-
mäßig zu uns in die kestnergesellschaft kommen, und auch
ihre anderen Kooperationspartner, das Landesmuseum und
die NDR Radiophilharmonie, besuchen.
Die Ausstellung »Der Schein«, welche die Bedeutung
von Glanz, Glamour und Illusion in der zeitgenössischen
Kunst untersucht, gibt den ersten Anstoß zur Unterrichtsgestaltung seit Beginn unserer Kooperation. In den naturwissenschaftlichen Fächern können sich die Schülerinnen und
Schüler zum Beispiel mit den Eigenschaften unterschiedlicher Metalle beschäftigen, in Religion mit Glamour und Starkult, im Fach Deutsch mit Märchen wie »Hans im Glück«
oder »Sterntaler«.
Für uns als Kunstverein ist es wichtig, zur kulturellen Jugendbildung beizutragen. Perspektiven werden – unter
anderem – durch Kultur geschaffen. Kein Kind sollte seine
Schullaufbahn ohne kulturelle Impulse durchlaufen.
Wir freuen uns, dass Schülerinnen und Schüler der IGS
Bothfeld regelmäßig in unser Haus kommen werden, um
sich mit der Vielfalt unseres Programms vertraut zu machen
und natürlich, um diese neuen Impulse in den unterschiedlichen Unterrichtsfächern zu behandeln.
Wir sind sicher, dass wir auf diesem Weg neue Freunde gewinnen werden. Kinder werden durch frühe Kontakte mit
Kultur geprägt und sicherlich werden viele ein Leben lang
davon profitieren.
mairi kroll | geschäftsführerin
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– wie alles begann
nde des Jahres 2012 beim Teamtreffen der Kunstvermittlung kam das erste Mal auf, dass einige
Altersgruppen vom Programm der kestnergesellschaft nicht erreicht werden. Nach den kestnerkids können sich die jungen Jugendlichen ab 12
Jahren bei den Aktionen des kestnerklubs einbringen. Aber
was kommt danach?
Caterina Stibitzky, seit einigen Jahren in der Kunstvermittlung bei den kestnerkids tätig, fühlt sich zwar der
kestnergesellschaft treu verbunden, aber vermisst bei manchen Veranstaltungen gerade ihre eigenen Altersgenossen.
Natürlich gibt es KUNSTKOMM, der junge Förderkreis, aber
auch der ist in den zehn Jahren seines Bestehens erwachsen geworden. Es ist also Zeit für eine neue Generation.
Deshalb ergriff sie Initiative und kam Anfang 2013 mit
einem konkreten Konzept für die 25- bis 35-jährigen Kunstinteressierten auf die Geschäftsleitung, Mairi Kroll und Veit
Görner zu. Caterina betrieb als Grundlage für ihre Ideen
Feldforschung und erkundigte sich im eigenen Freundeskreis: Wie wird die kestnergesellschaft eigentlich wahrgenommen? Was sind Erwartungen und Wünsche an eine moderne Kulturinstitution, die sich mit aktuellen Positionen der
Kunst und gesellschaftlichen Themen beschäftigt?
Schnell wurde deutlich, dass sich die kunstinteressierten 30-Somethings nicht mehr in soziale Schichten, Gehaltsklassen, einem einheitlichen Bildungshintergrund oder
starren Szenen einteilen lassen. Stattdessen leben viele
neugierige, junge Menschen in Hannover, die sich verwirklichen wollen, aus einem ganz natürlichen Selbstverständnis
heraus kreativ sind und so soziale Plattformen schaffen, die
wandelbar, offen und innovativ sind. Damit war ein neues
Format geboren – K3.
K3 zielt darauf ab für eine jüngere Generation von
selbstbewussten MuseumsbesucherInnen Projekte umzusetzen, die zum einen frisch sind und den Weg ins Museum
ebnen, zum anderen auch auf lokaler Ebene arbeiten – mit
Kreativen und Künstlern aus der Region. Nachwuchsförderung und Vernetzung stehen hier im Vordergrund. Damit
hat das Format K3 das Ziel ein Angebot zu schaffen, aber
auch gleichzeitig einen Raum zu bieten. Es geht darum
eine symbiotische Beziehung zu entwickeln und das reiche,
kreative Potential der Kulturschaffenden in Hannover
zu nutzen.
Als es grünes Licht für den »Piloten« gab, legte zum
Auftakt Anfang September das Team von Create.fm mit
einem Live-Hörspiel los.
Paradise | Create.fm performten
zur Ausstellung »Der Schein«
K3 ist bewusst ein offenes Format, eine Bühne, eine Black
Box, ein Forum, ein Rohdiamant, den es zu gestalten gilt.
In diesem Sinne freuen wir uns über Projektideen aller Art.
Kontaktiert uns unter: [email protected]
nina kuntz | marketing
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13. dezember 2013 bis 2. märz 20
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2 | Gipspulver,
Karla Black | Exactly That | 201
360 x 760 x 435 cm
Farbpuder, Zellophan, Tesafilm |
as Museum of Art
Installationsansicht im Courtesy Dall
Foto: Chad Redmon
Die Installationen sind nie eindeutig figurativ, sondern
entfalten eine elegante Balance zwischen Abstraktion und
Expression, zwischen Konstruktion und Destruktion.
Karla Black hatte Einzelausstellungen u. a. im ICA in
Philadelphia (2013), im Gemeentemuseum in Den Haag
(2013), im Dallas Museum of Art (2012) und im Migros Museum in Zürich (2009). Sie vertrat Schottland bei der Biennale in Venedig (2011) und war für den Turner Prize nominiert. Black ist in bedeutenden internationalen Sammlungen
vertreten wie der Tate Modern, dem Guggenheim Museum,
sowie dem Hammer Museum in Los Angeles. Führende
Kunsthistoriker wie Briony Fer (University College London)
haben über ihre Arbeiten publiziert.
D
ie kestnergesellschaft präsentiert zwei
umfangreiche Einzelausstellungen der
Künstlerinnen Karla Black und Kitty Kraus.
Die schottische Künstlerin Karla Black (*1972
in Alexandria, Schottland) schafft im Obergeschoss der
kestnergesellschaft raumgreifende Skulpturen aus Materialien wie Tesafilm, Farbkreide, Badekugeln, Holzspänen und
Erde.
Karla Black ist bekannt für ihre Verwendung von ungewöhnlichen Materialien wie Kosmetika und Toilettenartikel: Lippenstift und Nagellack, Mascara und Deodorant,
Haar- und Bräunungsspray werden von ihr als malerische
und skulpturale Bestandteile eingesetzt. Diese Produkte benutzt sie weniger zur Verschönerung der Arbeiten, sondern
durchaus als unkontrollierbares oder destruktives Element.
In der Folge werden abstoßende und ansprechende Komponenten gegeneinander ausgespielt, Form und Formlosigkeit
gehen ineinander über. In der kestnergesellschaft entstehen
Skulpturen mit Tesafilm, die Karla Black in Streifen von der
Decke installiert, einerseits minimal und pur als Readymade,
andererseits individuell und expressiv mit Fingerabdrücken
der Künstlerin. Auch werden Arbeiten aus Zellophanblättern
gefertigt, die Black vorher anfasst oder über die sie drüber
läuft. Die nachfolgend aufgetragene Farbe bleibt nur an den
fettfreien Stellen kleben, das heisst dort, wo keine Berührung stattgefunden hat. Die Vorgehensweise verdeutlicht
wie sehr Blacks Skulpturen der Performance nahe stehen:
Der Körper wird als gestalterisches Mittel eingesetzt, der
direkte oder indirekte Spuren hinterlässt.
Durch die Verwendung von Pastelltönen wie rosa,
türkis und hellgelb werden Karla Blacks Arbeiten oft fälschlicherweise als dezidiert feminin wahrgenommen. Allerdings
geht es der Künstlerin nicht um feministische Anliegen, sondern um die Obsession Material zu gestalten.
Trotz der scheinbaren Zufällig- und Leichtigkeit
ihrer Materialien werden die Arbeiten über Wochen mit präzisen Handgriffen vor Ort gefertigt.
Inhaltlich erinnern die Skulpturen an nuancenreiche Landschaften, Dekorationen und
Konfekt. Karla Black greift die Motive und
die Palette der Impressionisten genauso auf
wie die Reduktion der abstrakten Malerei.
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Im Erdgeschoss der kestnergesellschaft präsentiert Kitty
Kraus ihre Werke, die sich auf einem feinen Grad zwischen
Fragilität und Aggressivität bewegen. Aus Alltagsmaterialien
wie Glas, Tinte, Eis, Spiegeln und Glühbirnen oder auch gefundenen Gegenständen schafft Kraus Objekte, die weder
vollkommen zart noch grob sind.
Die Werke von Kitty Kraus mögen an die Formensprache des Minimalismus erinnern, stehen darüber hinaus aber
in Verbindung mit dem Zufälligen und Prozesshaften der
Post Minimal Art. Bezeichnend ist wie Objekte der Künstlerin widersprüchliche Eigenschaften in sich vereinen – bis hin
zur Absurdität. Der Verbindung von Wasser und Elektrizität
in ihren Eisblockarbeiten haftet etwas Gefährliches, sogar
Lebensbedrohliches an. Ihre frei stehenden oder an Wände gelehnten Konstruktionen aus Fensterglas sind durch die
Zerbrechlichkeit des Materials geprägt, sowie durch das Herausfordern von dessen Bruchgrenzen und der Schwerkraft.
So erzeugen die Arbeiten eine Atmosphäre aus Anziehung
und Abstoßung, Faszination und Unbehagen, Bedrohung
und Eroberung.
Mit ihren Spiegellampen – kleine mit Glühbirnen bestückte
Kuben aus nach Innen gerichteten, nur lose miteinander
verbundenen Spiegelstücken – war Kitty Kraus bei »MADE
IN GERMANY ZWEI« (2012) in der kestnergesellschaft vertreten. Für ihre Einzelausstellung hat die Künstlerin eine
neue Lichtarbeit als ortsspezifische Installation im Erdgeschoss des ehemaligen Goseriedebades entwickelt. Das wie
eine viereckige Säule anmutende Objekt besteht tatsächlich
aus einem Holzkasten, der mit einer getönten Glasplatte
abgedeckt ist. Ein Spalt zwischen Kasten und Platte lässt erkennen, dass sich im Innern der Holzsäule eine Lichtquelle
verbirgt. Auch wenn diese Licht verströmt, bleibt der Raum
überwiegend dunkel. Markant wird hingegen eine horizontal
verlaufende Schattenlinie auf den Wänden sichtbar, die die
Ausstellungshalle in zwei Hälften teilt. Ähnlich wie mit ihren
Spiegel- und Eisblocklampen macht die Künstlerin damit
den begehbaren Raum zu einem Teil ihrer Arbeit und greift
in den menschlichen Bewegungsradius ein – diesmal jedoch
in einer erhöht entmaterialisierten und selbst verneinenden
Form.
Kitty Kraus (*1976 in Heidelberg, lebt in Berlin) studierte Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin
sowie freie Kunst an der Universität der Künste, Berlin. Ihr
Werk wurde in Einzelausstellungen in der Kunsthalle Zürich
(2008), im Guggenheim Museum, New York (2009) und im
Theseustempel, Wien (2011) gezeigt. Im Jahr 2008 erhielt
sie den Kunstpreis »blauorange« und war 2011 für den
Preis der Nationalgalerie für junge Kunst nominiert.
Nicht verpassen: Die Ausstellungseröffnung findet
am Donnerstag, 12. Dezember 2013 um 19 Uhr
statt. Beide Künstlerinnen sind anwesend, seien Sie
es auch!
steckbrief | karla black
Place of residence: Glasgow
Which music do you listen to while
you work?
I don‘t listen to music while I work. I either have
silence or I listen to BBC Radio 4, which is just talk.
Which book is important to you?
Lots of books are important to me. Some examples
of authors would be Melanie Klein, Hanna Segal,
Julia Kristeva, Albert Camus, Anne Tyler, Adam
Phillips, Erich Fromm…
What did you do before you became
an artist?
I worked as a local newspaper journalist for six
years before I went to art school.
What does art mean to you?
A place to behave like the animal I am.
Which artist has influenced you?
In which way?
Lots of artists have influenced me, mainly in terms
of aesthetics. Examples would be
Helen Frankenthaler, Karen Kilimnick,
Lynda Benglis, Carolee Schneemann,
Robert Smithson, Richard Tuttle…
What would you do if you wouldn‘t
be an artist?
Nothing
Your expectations about the exhibition here?
I hope it‘s good!
| Bemalte Sperrholzplatte,
Kitty Kraus | Ohne Titel | 2012
x 35,5 x 29 cm
bemaltes Glas, 250W-Glühbirne |127
rie NEU, Berlin
Courtesy die Künstlerin und Gale
Berlin | Foto: Lepkowski
Installationsansicht Galerie NEU,
Studios, Berlin