R DE RG FÜ R INKL UM U D SON O DAG GIK P PÄ E R UN VI S P Ä D A G O G IK IN T E G R AT IV Informationen und Meinungen in der Bildungsregion Perg Quartalsschrift - Schuljahr 2014/15 - Nummer 2 ZE NT Gewalt ist das Problem, als dessen Lösung sie sich ausgibt... Wer etwas nicht will, sucht Gründe, wer etwas will, sucht Wege.... H.Kostial Pädagogik Integrativ – 2014/15 - Quartalsschrift Nummer 2 Editorial Gewalt in allen Formen darf keinen Platz an den Orten des Lernens haben. Immer wichtiger wird dieser Auftrag, wenn man jüngste aktuelle Geschehen verfolgt. Auch wir im Bezirk Perg sind längst keine Insel der Seligen, sondern müssen uns entschieden gegen Gewalt engagieren. In der PLG (Professionelle Lerngemeinschaft Perg) unter Leitung von Frau Regierungsrätin Astleitner wird das ebenfalls federführend seit Schulbeginn thematisiert. Jeder Form der Gewalt ist entschieden und rechtzeitig entgegenzutreten, um nicht weiterer Eskalation Vorschub zu leisten. Grundlagen dazu in dieser Ausgabe von „Pädagogik Integrativ“ sinngemäß entnommen aus Wikipedia. Dir. Prof. Erich Pammer, BEd, MBA, MAS, MSc, M.A. Leiter des ZIS Perg Unter den Begriff Gewalt fallen Handlungen, durch die auf Menschen oder Gegenstände schädigend eingewirkt wird. Die Konflikte betreffen : SchülerInnen gegen SchülerInnen SchülerInnen gegen Sachen SchülerInnen gegen LehrerInnen Institution Schule gegen SchülerInnen Institution Schule gegen LehrerInnen Zu den Körperverletzungen zählen unter anderem Blutergüsse, Schürfwunden, Zahnschäden und Knochenbrüche. Die Vorfälle ereignen sich auf dem Schulweg, während der Schulpause oder während des Unterrichts. Raub oder räuberische Erpressung von Geldbörse, Handy, Markenkleidung oder Schutzgeld heißen in der Jugendsprache verharmlosend „Abziehen“ (manchmal auch „Abzocken“). Auch schwere Beleidigungen können eine Straftat und eine Form der Gewalt sein, genauso wie virtuelle Gewalt im Internet. Es ist eine wichtige Entscheidung, ob auch verbaler Gewalt, die ja meist der Anfang ist, entgegengetreten wird. Das persönliche Empfinden der LehrerInnen, wo Gewalt beginnt und was diesen Begriff umfasst, ist subjektiv. Er reicht von Disziplinlosigkeiten bis hin zur Waffenanwendung („School Shootings“) Ist das „Rangeln“ zwischen pubertierenden Jugendlichen eine Form der Gewalt? Körperstrafen (auch „Züchtigung“ genannt) sind als Erziehungs- und Ordnungsmaßnahme in Österreich verboten. Sie waren bis in die 1970er Jahre gebräuchlich. Alle PädagogInnen verfolgen inzwischen das Ziel, Gewalt in der Schule zu vermeiden bzw. zu verringern. Ursachen Familie: Erziehungsstil ist zurückweisend, bestrafend, inkonsistent, restriktiv und/oder gewalttätig (Täter), überbehütet (Opfer); 2 Pädagogik Integrativ – 2014/15 - Quartalsschrift Nummer 2 Schule: hoher Anpassungsdruck, negative Sozialbeziehungen, schulisches Versagen bzw. Misserfolg, Etikettierung, restriktives Erziehungsverhalten; Peergroup: gewalttätige, gewaltverherrlichende und/oder straffällige Gruppen; Soziales Umfeld: kriminelles/gewalttätiges Umfeld, geringer sozioökonomischer Status (Armut, Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe); Medien: unreflektierte/einseitige Gewaltdarstellung (selten die Opferperspektive), Darstellung von Gewalt als normales Konfliktlösungsmittel in Medien (Film, Computer-Spiele, etc.) - siehe auch Medienverwahrlosung; Gesellschaft: Aggression (aggressive Rhetorik, Krieg o.ä.) gegen andere Staaten, gesellschaftliche Gruppen und/oder Minderheiten. Religion: Zunehmende Gewaltbereitschaft meist extremer religiöser Gruppierungen Obwohl Studien den Einfluss persönlicher (biologischer) Merkmale nachweisen, ist dieser Zusammenhang in der Forschung stark umstritten. Biologische Merkmale prägen das Potential zu gewalttätigem Verhalten, dieses kann aber durch soziale Faktoren verstärkt oder vermindert werden. Die manchmal hohe Gewaltrate unter Jugendlichen wird u.a. dadurch erklärt, dass in der Jugend ein hohes Bedürfnis an Autonomie und Selbstverwirklichung besteht, welches durch das Testen und Brechen sozialer Normen vorübergehend gestillt werden kann. Um Gewalt, insbesondere physische, im Vorfeld zu verhindern, sollen an Schulen Programme zur Veränderung der Lern- und Schulkultur ins Leben gerufen werden. Hierbei wird unter anderem eine Öffnung der Schule angestrebt, wodurch der Unterricht näher an die Lebenswelt der SchülerInnen gebracht werden soll. Gewaltprävention sollte auf mehreren Ebenen ansetzen: bei den SchülerInnen (potentielle TäterInnen wie Opfer und ihren Eltern), auf Schulebene wird z.B. eine besondere Konferenz empfohlen, auf der über alle relevanten SchülerInnen gesprochen wird, in der Klasse, bei den LehrerInnen und auf Unterrichtsebene (LehrerSchüler-Interaktion) auf Klassenebene werden gemeinsame Regeln erarbeitet, Mobbing als Thema direkt besprochen (neutraler Aufhänger durch Lektüre wichtig), auf der Schul- und Curriculumsebene (Schulklima). 3 Pädagogik Integrativ – 2014/15 - Quartalsschrift Nummer 2 auf individueller Ebene werden Gespräche mit beiden Seiten geführt (Klassen- oder Schulwechsel des/r TäterInnen, NICHT des Opfers). Das „Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik“ leistet hier immer wieder Unterstützung. Frau Martina Falkensteiner, Frau Ingrid Ratzinger, Herr Dominik Huber und seit kurzem auch Frau Nicole Weichselbaumer sind als BetreuungslehrerInnen für verhaltensschwierige Kinder im Bezirk tätig. Schulpsychologie http://www.schulpsychologie.at/ die Schulsozialarbeit bei der Kinder und Jugendhilfe OÖ http://www.kinder-jugendhilfe-ooe.at/ Kinder- und Jugendanwaltschaft http://www.kija-ooe.at/124.htm Gewaltprävention http://www.gewaltinfo.at/ Gewaltprävention wie auch jede Form der Verhaltensproblematik schwieriger SchülerInnen ist IMMER Angelegenheit der GESAMTEN Schule und kann nicht auf einzelne Personen abgeschoben werden. Ein gewaltfreies Schulklima ist eine Werthaltung. Bekannterweise sind Werthaltungen nicht durch noch so viele Regeln, Appelle und Befehle erreichbar, sondern nur durch BEISPIELLERNEN an LehrerInnen und der sozialen Umwelt. Ein wertschätzendes reversibles Sprachverhalten (Ich sage nichts zum Kind, was das Kind nicht auch zu mir sagen kann…), eine sofortige Grenzziehung bei Überschreiten von Vereinbarungen (Verbale, körperliche Gewalt), eine unmittelbare Bearbeitung von Gewaltvorkommen mit einschlägigen Methoden (z.B. Haim Omer Konzept u.a.m.) und ZEIT (!) um der Gewalt den Boden zu entziehen, sind Voraussetzungen, denn Bist du nicht willig, so brauch‘ ich GEDULD! Impressum: Zentrum f. Inklusiv- und Sonderpädagogik, Bildungsregion Perg, A4222 Langenstein, Schulstraße 6, [email protected], Erich Pammer, Inhalt, Grafik und Design – www.asolangenstein.eduhi.at 4
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