Marivas Erzählungen“ - die eigene musikalische Zeitreise

Marivas Erzählungen“ - die eigene musikalische
Zeitreise
Anlässlich des 1200-Jahr-Jubiläums plant der Musikverein
Schwarzenbach ein ganz besonderes Projekt: die eigene
musikalische Zeitreise. Zur Eröffnung des
Schwarzenbacher Dorfplatzes wird „Marivas Erzählungen“
am 12. und 13. Juni abends open air aufgeführt. Die
Proben dazu sind bereits angelaufen. Maximilian Förster
hat für die Presse nachgefragt beim 1. Vorstand des
Musikvereins, Berthold Detzel, und der Regisseurin
Christiane Link-Raule.
Berthold Detzel, was kann man sich eigentlich unter einer
„musikalischen Zeitreise“ vorstellen? Konzert? Musical?
Theater?
Berthold Detzel: Wir tanzen nicht so viel (lacht). Deswegen kann
man vielleicht nicht von einem Musical sprechen. Aber es gibt
eine Bühne, auf der Theater gespielt wird. Wenn wir als
Musikkapelle im Hintergrund spielen, ist es wie ein Konzert.
Also eine Mischung aus Musical, Theater und Konzert. Wir
nennen es musikalische Zeitreise. Wichtig ist: Es ist alles eine
absolute Eigenkreation!
Christiane Link-Raule, Sie führen nicht nur Regie, sondern
schreiben auch das Drehbuch. Verraten Sie schon, was in
„Marivas Erzählungen“ inhaltlich passiert?
Christiane Link-Raule: Der kreative Vater des Projekts ist der
Schwarzenbacher Dirigent Jürgen Gauß, der sich das Konzept
ausgedacht und den inneren Handlungsstrang anhand der
Musikstücke festgelegt hat. Ich statte die Szenen mit Dialogen
aus und verknüpfe die Geschichten. Aber zum Inhalt: Zwei
Burggeister, Mariva und Camille, führen die Zuschauer durch die
Geschichte von der Gründung Schwarzenbachs im Jahr 815
über 1200 Jahre bis jetzt ins Jahr 2015. Es geht aber nicht um
Historisches. Wir erzählen selbst ausgedachte „Geschichtle“ zur
Geschichte. Die Geschichten haben eines gemeinsam: Sie
handeln von Liebe und Musik. Aber es rankt sich auch um
lokales Geschehen.
Wie kann man sich das vorstellen? Geben Sie doch mal ein
Beispiel.
Christiane Link-Raule: Naja, bei einer Geschichte geht es
beispielsweise um eine Wirtstochter aus dem Dorf. Sie soll
unglaublich schön singen können. Als ein Intendant aus Paris
vorbeikommt, wird sie von den Gästen zum Vorsingen geholt.
Erst ist der Intendant arrogant, aber das Mädchen überzeugt
ihn. In Wangen im Gasthof Lamm muss es auch eine Tochter
gegeben haben, die sehr talentiert war und eine sehr klare
Stimme gehabt hat.
Berthold Detzel: Wir erzählen nicht nach, es sind schon eigene
Geschichten. Aber manche haben einen wahren Kern. Und es
geht immer um reale Orte rund um Schwarzenbach,
Neuravensburg und
Wangen. Die sind dann bei den Aufführungen auch zu sehen auf
einer Leinwand.
So viel zum Inhalt. Bei einem Musikverein steht doch sicher
auch die Musik im Mittelpunkt. Was wird gespielt, Herr Detzel?
Berthold Detzel: Es sind insgesamt 33 Titel. Die Musik ist
hauptsächlich ein Zusammenschnitt aus den ganz großen
Musicals und Opern. „Les Miserables“, „Phantom der Oper“,
„Starlight“, „Tanz der Vampire“. Aber auch zeitnahe Stücke wie
„Candyman“ von Christina Aguilera sind dabei. Die Musik
entspricht dem Inhalt. Wenn wir den „Gang zum Schafott“ von
Hector Berlioz spielen, geht tatsächlich jemand zum Schafott.
Und die Musik passt zu der jeweiligen Epoche, in der wir gerade
sind.
Christiane Link-Raule: Erwähnenswert ist zudem, dass die Musik
romantisch ist. In Verbindung mit den Geschichten sehr
berührend.
Das klingt alles sehr aufwendig. Kann das ein Musikverein
überhaupt schultern?
Berthold Detzel: (lacht) Wir sind ja gut 60 Mitglieder im
Musikverein. Dazu kommen einige Partner und Partnerinnen,
die auch eingespannt sind. Aber es stimmt schon, dass es ein
gigantisches Projekt ist. Wir machen alles selbst, vom Catering
über das Bühnenbild, Maske, Kostüme aussuchen,
Schauspielerei und nicht zu vergessen die Musik. Wir haben
schon die letzten Jahre aus unseren Konzerten immer eher
„Events“ gemacht. Aber die musikalische Zeitreise wird das
Aufwendigste, das der Verein je gemacht hat.
Das ist eine Ansage. Bei so viel Arbeit - wird „Marivas
Erzählungen“ wirklich nur zweimal aufgeführt?
Berthold Detzel: Dieses Jahr wird es exklusiv zwei Aufführungen
auf dem Schwarzenbacher Dorfplatz geben. Für die
kommenden Jahre wird man sehen. Man darf nicht vergessen:
Wir machen das Projekt für die Einweihung des Dorfplatzes.
Das ist der Sinn dahinter - den Dorfgemeinschaftsraum und den
Dorfplatz mit Leben füllen. Und das Projekt ist dem Anlass
angemessen. Wir haben einen tollen Platz. Wir wollen etwas
daraus machen.
In Kürze wird mit www.marivas.de eine eigene Homepage für
das Musical online gehen, auf der die Vorbereitungen verfolgt
werden können und Reservierungen erfolgen können. Auf dieser
Homepage wird auch ein Trailer zum Musical zu sehen sein.