unser Flyer - Orchester Dornach

Sonntag, 7. Juni 2015
Goetheanum 16:30 Uhr
Grosser Saal
Leitung: Jonathan Brett Harrison
Solist: Edouard Mätzener, Violine
Ottorino Respighi
Gli Uccelli (Die Vögel)
Prelude ­ La Colomba ­ La Gallina ­ Il Cucù
Felix Mendelssohn
Violinkonzert e­Moll op. 64
Allegro appassionato ­ Andante ­ Allegro molto vivace
Wolfgang A. Mozart
Sinfonie C­Dur KV 551 „Jupiter“
Allegro vivace ­ Andante cantabile ­ Menuetto Allegretto ­ Molto Allegro
www.orchester­dornach.ch
Ottorino Respighi (1879 ­ 1936)
Gli uccelli (1928)
Den „Sänger Roms“ müsste man den Komponisten Respighi nennen, denn er widmete den Brunnen, den Pinien und den Festen der Ewigen Stadt seine wichtigsten Schöpfungen. Italie­
nische Melodik verschmolz er mit den Harmonien der Spätromantik und des Impressionismus zu einem ganz persönlichen Stil; dank ihm hat Italien im 20. Jahrhundert neuerlich einen Platz im internationalen Konzertleben gefunden, den es viele Jahrhunderte früher ­ vor allem der Oper zuliebe ­ aufgegeben hatte.
Ottorino Respighi kam am 9. Juli 1879 in Bologna zu Welt. Er studierte zuerst in seiner Hei­
matstadt, später bei Rimsky­Korssakow in St. Petersburg sowie in Berlin. 1913 wurde er Pro­
fessor und zehn Jahre später Direktor des bedeutenden Liceo Reale di Santa Cecilia in Rom. Bereits nach zwei Jahren gab er aber diesen Posten auf, um sich fortan ganz dem Komponie­
ren zu widmen und auf Konzertreisen seine Werke dirigieren zu können; 1936 starb er in Rom.
Für seine Orchestersuite „Gli uccelli“ verwendete er Themen und Arien aus dem 17. Jahrhun­
dert, die er für modernes Orchester instrumentierte: Für das Prelude eine Melodie von Bernar­
do Pasquini (1637­1710), für La colomba (Die Taube) ein Stück von Jacques de Gallot (gestor­
ben 1685), für La Gallina (Die Henne) Musik von Jean­Philipp Rameau, für L’usignuolo (Die Nachtigall) das Werk eines anonymen Komponisten aus dem 17. Jahrhundert und für den Schlusssatz Il cucù nochmals Musik von Bernardo Pasquini.
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 ­ 1847)
Violinkonzert e­Moll op. 64 (1844)
Am 13. März 1845 fand im Gewandhaus in Leipzig unter der Leitung von Nils W. Gade die glanzvolle, denkwürdige Uraufführung des e­Moll Violinkonzerts von Felix Mendelssohn statt. Der Komponist hatte es auf Anregung seines Freundes Ferdinand David geschrieben, dem be­
rühmten Konzertmeister des Leipziger Gewandhaus­Orchesters. Dieser hatte in der Folge vor allem die Gestaltung des Soloparts entscheidend beeinflusst, denn Mendelsohn legte grossen Wert auf den Rat des Geigers. Über sechs Jahre dauerte die Arbeit des Komponisten, die sich ­ mit immer wieder neuen Vorschlägen des Geigers ­ sogar bis in die Tage der Drucklegung des Notenmaterials erstreckte.
Das Konzert ist für den grossen Virtuosen David gedacht, der mit Sechzehntelläufen, mit wir­
kungsvollen Doppelgriffen und einer grossen Kadenz vor allem sein technisches Können be­
weisen wollte; entstanden ist eines der herrlichsten, unvergänglichen Meisterwerke der Violin­
Literatur.
Im ersten Satz Allegro molto appassionato verzichtet Mendelssohn auf eine Orchester­Einlei­
tung. Ohne Umschweife stimmt die Solo­Violine das Hauptthema an. Der leidenschaftliche Schwung des ersten thematischen Gedankens wird durch ein fliessendes Seitenthema ver­
stärkt, das in das zweite Thema ­ eine romantische Kantilene ­ mündet. Nach den Vorbildern der klassischen Sonatenform folgt die Durchführung mit einer ­ an dieser Stelle ungewohnten ­ ausgedehnten Kadenz, und in der Reprise klingen alle Gedanken nochmals an.
Der erste geht direkt in den zweiten Satz Andante über. Ein gehaltenes tiefes H des Fagotts bildet die Brücke zu einem wahren „Lied ohne Worte“, zu einer Romanze ganz im Stil der Zeit. Wieder führt am Ende der Satz ohne Unterbruch in ein wirbelndes Rondo­Finale Allegro molto vivace, das den effektvollen, glitzernden Schluss bildet. Noch einmal verbreitet sich „Sommer­
nachtstraum­Stimmung“, wie sie der junge Mendelssohn viele Jahre zuvor erdacht hatte. Ein kostbares Wunderwerk, das bis in die heutigen Tage nichts von seiner beglückenden Wirkung verloren hat, findet so ein heiteres Ende.
Wolfgang Amadé Mozart (1756 ­ 1791)
Sinfonie C­Dur KV 551 „Jupiter“ (1788)
In der unvorstellbar kurzen Zeit von sechs Wochen hat Mozart seine letzten drei Sinfonien ge­
schrieben: Es­Dur KV 549; g­Moll KV 550 und als grandiosen Schlusspunkt die Sinfonie C­Dur KV 551. Das klassische Ideal der Ausgewogenheit und die Formvollendung der letzten Sinfo­
nie haben den Namen heraufbeschworen, den ihr ein Unbekannter gab. Denn wie in dieser Sinfonie paaren sich auch im römischen Gott Kraft und Weisheit.
Das Hauptthema des ersten Satzes Allegro vivace ist zweiteilig: zwei Takten, deren Sechzehn­
tel­Triolen die Stimmung einer Ouvertüre haben, stehen zwei melodiöse, lyrische Thementakte gegenüber; „männliches“ und „weibliches“ Prinzip in idealer Weise vereinend. So viele Seiten­
gedanken sich auch ankündigen, nichts zerstört die vollkommene Ausgewogenheit der klassi­
schen Proportionen des Satzes.
Das Andante cantabile (F­Dur) benutzt ebenfalls Elemente der Sonatenform. Ein zweites The­
ma (c­Moll) stellt das Gleichgewicht her und verhindert, dass man ins Träumen gerät; und ein drittes Thema (C­Dur) von eigenartig gemessener Feierlichkeit, lässt offen, welchem Grund­
charakter Mozart in diesem Satz den Vorzug gab. Ausgewogenheit auch hier.
Ein einfaches, von Halbtonschritten geprägtes Motiv bildet die Keimzelle für das Menuett, das aber kaum mehr ein höfischer Tanz im strengen Sinne der Tradition ist. Das Trio ­ ebenfalls in C­Dur ­ sollte sogar gegen alle Regeln schneller als der Hauptteil gespielt werden.
Höhepunkt des Werkes ist der Finalsatz Allegro molto, in dem sich Formen der Fuge wie der Sonate vereinigen: Das barocke Musikideal mündet endgültig in das klassische. Die monu­
mentale Coda, in welcher der Anfangsgedanke ­ C/D/F/E ­ als Cantus firmus nochmals aufge­
nommen wird, hebt in geheimnisvoller Ruhe an. Dann aber folgt ein gewaltiges fünfstimmiges Fugato, in dem sich das polyphone Material des Satzes nochmals auftürmt; bis sich in einem homophonen Nachsatz die Spannung löst und Mozart den Satz in strahlendem Fanfarenglanz zu Ende führt.
Vollendet lag die Sinfonie am 10. August 1788 vor, aber in den restlichen drei Jahren seines Lebens fand der Komponist keine Gelegenheit mehr, das Werk den Wienern vorzuführen. Ein Konzertprojekt 1787/88 war kläglich gescheitert, so dass er nicht mehr an die Veranstaltung öf­
fentlicher „Akademien“ denken konnte. Erst viele Jahre nach seinem Tod ­ überliefert ist das Programm eines Konzertes vom 26.März 1821 in London ­ erschien die „Jupiter­Sinfonie“ in den Konzertsälen.
Der Solist Edouard Mätzener
Von der Neuen Zürcher Zeitung für seine „sorgfältige Interpreta­
tion“ und „brillante Technik“ gelobt, ist Edouard Mätzener ein vielversprechender junger Künstler, der mit Erfolg in internatio­
nalen Konzertsälen und Wettbewerben tätig ist. Seit seinem So­
lodebüt mit 12 Jahren tritt der Zürcher Geiger in Recitals und mit nationalen und internationalen Orchestern (u.a. Camerata Zü­
rich, Zürcher Kammerorchester, Hofer Symphoniker) in Europa, Asien, Südamerika und den USA auf. Zudem tritt er in verschie­
denen Kammermusikensembles auf. Nebst seiner Passion für Kammermusik ist er Gründungsmitglied der Klezmer­Band Chei­
be Balagan.
Mätzener ist Träger verschiedener Auszeichnungen und Preise: 1. Preis und beste Interpretation eines zeitgenössischen Werks beim Wettbewerb des Badischen Kulturfonds, 1. Preise beim Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb und 2. Preis beim 4. Henri Marteau Wettbewerb. Seit 2002 wird Edouard Mätzener von der Stiftung Ruth und Ernst Burkhalter unterstützt. 2011 wurde er Stipendiat, 2012 Solist des MIGROS Kulturprozent.
1989 geboren, schloss er 2012 den Bachelor in Performance und Pädagogik an der Hoch­
schule für Musik Karlsruhe bei Josef Rissin mit Auszeichnung ab. 2014 erlangte er an der Yale School of Music in der Klasse von Hypo Kang den Master of Performance mit Bestnoten und ist seither Student in der Solistenklasse der Musikakademie Basel bei Barbara Doll.
www.edouardmaetzener.com
Wir danken der Gasverbund Mittelland AG (GVM) in Arlesheim für
die langjährige, grosszügige Unterstützung unserer Solisten und Solistinnen und des Orchesters.
Der Dirigent Jonathan Brett Harrison
Jonathan Brett Harrison, der das Orchester Dornach seit über zwanzig Jahren dirigiert, wurde in Cambridge, England, gebo­
ren. Als Fünfjähriger erhielt er Klavierunterricht, mit acht Jahren gewann er einen Platz als Chorknabe in der Kathedrale von Ely, ab dreizehn lernte er Violine und Bratsche. Nach Studien an der Guildhall School of Music and Drama in London erlangte er das Konzertdiplom als Bratschist. Von 1975 bis 1995 war er Mitglied des Zürcher Kammerorchesters. Als freischaffender Dirigent lei­
tet er seit Jahren mehrere Amateur­ und Jugendorchester, so das Philharmonische Orchester Basel, das Zuger Stadtorches­
ter, das Jugendorchester Knonaueramt sowie das Schülerorche­
ster der Musikschule der Stadt Zug. Seit 1990 dirigiert er die zwei Orchester von «Astona International», einer Sommer­
musikakademie für musikalisch hochbegabte Jugendliche. Er war Gastdirigent beim Zürcher Kammerorchester und ist ­ eben­
falls als Gastdirigent ­ in Tschechien, in der Slowakei, in Italien, Mexiko und Deutschland tätig.
Das Orchester Dornach
Die Mitglieder des seit 1964 bestehenden Amateurorchesters sind Einwohner von Dornach, die zum Teil die hiesige Musikschule besucht haben, und Musikbegeisterte aus der ganzen Region Nordwestschweiz. Für die letzten Proben und die Konzerte werden jeweils hervorra­
gende Amateure sowie Musikstudenten und Berufsmusiker, vor allem Bläser, engagiert. Kon­
zertmeister ist Oscar Garcia.
Dabei sein ist alles!
Möchten Sie das nächste Konzert des Orchesters Dornach für einmal von der Bühne her er­
leben? Wenn Sie ein Streichinstrument (Violine, Viola oder Violoncello) gut beherrschen, wür­
den wir uns freuen, Sie im kommenden Jahr als Gast an den Proben und beim Konzert vom 24. Januar 2016 in unseren Kreis aufzunehmen.
Die Proben finden jeweils mittwochs von 20­ 22h Uhr im Timotheus­Zentrum statt (Proben­
plan siehe www.orchester­dornach.ch). Melden Sie sich bei Interesse unter streicher@orchester­dornach.ch
Vorverkauf: ab 28. April 2015
Goetheanum | 061 706 44 44 | Di­Sa 14.00­18.00 | [email protected]
Raiffeisenbank in Oberdornach | 061 706 86 86
Bider & Tanner | Basel | 061 206 99 96
Abendkasse: bis Konzertbeginn am Goetheanum
Eintritt: 28.­ bis 39.­, Lehrlinge und Studenten: 10.­ Ermässigung, bis 16 Jahre: 5.­
Unser nächstes Konzert: 24. Januar 2016 im Goetheanum Dornach.
Besuchen Sie unsere Website: www.orchester­dornach.ch
Das Orchester Dornach dankt sehr herzlich
• der Einwohnergemeinde Dornach
• der Trägerschaft "Freunde des Orchesters Dornach"
• allen Gönnern und Passivmitgliedern
• der reformierten Kirchgemeinde Dornach
• der Raiffeisenbank Dornach
• der Anthroposophischen Gesellschaft am Goetheanum
• der Ruth und Ernst Burkhalter Stiftung
• dem Migros Kulturprozent
• der Gasverbund Mittelland AG in Arlesheim
• dem Lotteriefonds des Kantons Solothurn
• der MBF Foundation in Triesen
Die
Stiftung Ruth und Ernst Burkhalter
fördert Konzerte mit Preisträgern
des Schweizerischen
Jugendmusikwettbewerbs