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Eingewöhnungskonzept der DRK Kindertagesstätte Sonnenschein
1. Allgemeine Grundlagen
1.1. Bindungstheorie
Das Eingewöhnungskonzept unserer Kindertageseinrichtung orientiert sich an der
Bindungstheorie nach John Bowlby und am Berliner Infans - Modell. John Bowlby beschreibt,
dass das Bindungsverhalten angeboren ist, da es für ein Kleinkind in gefährlichen
Situationen Schutz durch vertraute Erwachsene bietet und damit grundlegend für sein
überleben ist. Kinder brauchen von Geburt an beständige Beziehungen, um sich sicher zu
fühlen und auf dieser Basis die Welt erkunden zu können. Zur Entwicklung dieses
Urvertrauens ist eine feste Bezugsperson, die respektierend, liebevoll, verlässlich und
fürsorglich mit dem Kind umgeht, unerlässlich. Fühlen sich die Kinder sicher und geborgen,
so erkunden sie ihr Umfeld, die Welt. In diesem Explorationsverhalten ist Lernen und
Entwicklung nach dem eigenen Antrieb des Kindes möglich. Gerade zu Beginn des
Krippenbesuches ist der Ablöseprozess fachlich kompetent und fürsorglich zu begleiten, um
Beziehung und Bindung zum Kind aufzubauen. Im ersten Lebensjahr entwickeln Säugling
enge Bindungen an wenige Personen, die sie schützen und versorgen können. Im 7. Monat
beginnt das Kind den Kontakt zu diesen Personen bevorzugt zu suchen, indem es durch
angeborenes Bindungsverhalten versucht, Blick- oder Körperkontakt herzustellen.
Besonders in einer fremden Umgebung und anderen verunsichernden Situationen brauchen
Kinder die Nähe und Aufmerksamkeit der Bindungspersonen, um sich nicht zu ängstigen und
wieder zu beruhigen. In dieser Zeit entwickelt das Kind ein spezifisches Bindungsmuster, das
sich vor allem bei Trennungen von der Bezugsperson in seinem Verhalten zeigt. In den
ersten Lebensjahren ist die Eltern-Kind-Bindung von entscheidender Bedeutung. Sie bildet
auch die Basis für weitere enge Beziehungen zu anderen Erwachsenen und auch
Gleichaltrigen. Die primäre Bindungsperson, meist die Mutter oder der Vater, ist und bleibt
die wichtigste Bindungsperson jedes Kindes; dieses emotionale Band ist einzigartig und
kann auch durch andere Bindungen nicht ausgetauscht werden. Auch in der
Kindertageseinrichtung braucht das Kind eine verlässliche Bezugsperson, um
verunsichernde oder emotional herausfordernde Situationen zu meistern. Die aktuelle
Bindungsforschung geht davon aus, dass regelmäßig und zuverlässig betreuende und
vertraute pädagogische Fachkräfte den Kindern, ähnlich wie Eltern, eine emotionale Basis in
emotional schwierigen Situationen geben und damit eine weitere wichtige Bezugsperson
werden können.
1.2. Das Berliner Eingewöhnungsmodell
In den 1980er Jahren wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes zu frühen
Bindungsbeziehungen das inzwischen vielfach bewährte INFANS- Eingewöhnungsmodell
entwickelt. Ziel der elternbegleitenden, bezugspersonenorientierten und abschiedsbetonten
Eingewöhnung ist es, dem Kind einfühlsam und nach seinen Bedürfnissen zu vermitteln,
dass es die Kindertageseinrichtung als neuen Lebensraum und eine neue verlässliche
Bezugsperson gewinnen kann, ohne dass ihm der Rückhalt in der Familie verloren geht.
Vergleichende Studien konnten zeigen, dass Kinder deren Übergang in die Einrichtung
wenig feinfühlig und eher abrupt gestaltet wurde, im Vergleich zu Kindern die allmählich und
nach ihren individuellen Bindungsbedürfnissen eingewöhnt wurden,
-
Häufiger wegen Krankheit fehlten
Nach sieben Monaten Krippenbesuch Entwicklungsverzögerungen zeigten,
Nach sechs Monaten Unsicherheiten in der Mutter-Kind-Bindung aufwiesen,
1
-
In der Anfangszeit weniger aktives Coping (Art des Umgangs mit einem als
bedeutsam und schwierig empfundenen Lebensereignis oder einer Lebensphase)
sowie mehr ängstliches Verhalten und Stress äußerten.
Auch der Wechsel von der Krippe in den Kindergarten sollte behutsam und durch die
Begleitung einer vertrauten Erzieherin erfolgen. Forschungsergebnisse liefern Belege dafür,
dass sich unbegleitete Kinder in einer Krisensituation befinden und einen erheblichen
Anstieg der Erkrankungsraten ausweisen. Damit wird deutlich, dass auch ältere Kinder im
Kindergartenalter, die bis zur Aufnahme ausschließlich familiär betreut wurden, unbedingt die
begleitende Eingewöhnung durch eine primäre Bezugsperson benötigen.
Der Ablauf der Eingewöhnung nach dem Berliner Infansmodell wird an späterer Stelle
verdeutlicht.
2. Gestaltung der Eingewöhnungszeit
Die sogenannte “Eingewöhnung“ ist die Schlüsselsituation für den Aufbau einer sicheren
Beziehung zwischen Erzieherin und Kind. Die Basis für eine vertrauensvolle
Erziehungspartnerschaft zwischen pädagogischer Fachkraft und Eltern wird ebenfalls
während dieser Zeit gelegt. Entscheidend für einen erfolgreichen Übergang von der Familie
in eine Kindertageseinrichtung ist die feinfühlige Gestaltung der Eingewöhnungsphase.
2.1. Herausforderung für alle Beteiligten
Die Eingewöhnung von Kindern in eine Kindereinrichtung stellt für alle Beteiligten eine
Herausforderung dar. Die Kinder müssen aktiv die vielfältigen Anforderungen bewältigen, die
mit dem Übergang von Familie in die Kita verbunden sind. Um diese Entwicklungsaufgabe
erfolgreich zu bewältigen, brauchen Eltern und Kinder in den ersten Wochen eine intensive
und einfühlsame Begleitung durch eine kompetente und verlässliche Bezugsperson. Der
Verlauf der Eingewöhnung entscheidet darüber, ob sich das Kind in unserer Einrichtung
wohlfühlt und positiv weiterentwickeln kann und die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
einen guten Anfang nimmt.
Das Kind hat während der Eingewöhnung komplexe Aufgaben zu meistern:
- Es muss seine Verlustängste bewältigen, die mit der Trennung von der primären
Bezugsperson verbunden sind.
- Es muss eine neue Form der Sicherheit finden, da mit dem Übergang in eine
Kindertageseinrichtung alle bisherigen Elemente, die Sicherheit erzeugt haben, nicht
mehr zugänglich sind.
- Es muss lernen, sich in Stresssituationen bei einer neuen Bezugsperson emotionalen
Rückhalt zu suchen.
- Es muss Beziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen knüpfen und einen
Platz in der Gruppe finden. Dabei muss es mit der neuen sozialen Situation
umgehen; auch wenn die Konfrontation mit vielen Kindern vielleicht im ersten
Moment als beängstigend empfunden wird, kann der Kontakt zu den anderen Kindern
den Übergang erleichtern.
- Es muss sich eine neue, unbekannte Umgebung erschließen, die völlig anders und
vielfältiger gestaltet ist als die familiäre Umgebung und damit mit einer Vielzahl neuer
Reize umzugehen lernen.
- Es muss sich durch den Wechsel während des Tages zweimal an seine beiden
unterschiedlichen Entwicklungsumgebungen mit jeweils anderen Bezugspersonen
anpassen.
Aber auch für die Eltern ist der Prozess der Eingewöhnung eine Herausforderung:
- Sie müssen sich erstmals für eine längere Zeit in einer außerfamiliären Umgebung
von ihrem Kind trennen.
- Sie sind emotional sehr angespannt.
2
-
Sie kommen selbst mit bestimmten Vorstellungen, Wünschen, Befürchtungen und
Vorerfahrungen.
- Die ersten Eindrücke in der neuen Umgebung entscheiden, ob Zweifel und Ängste zu
nehmen oder die Freude und Neugier über die neuen Möglichkeiten, die ihr Kind hat,
überwiegen.
- Sie müssen bereit sein, die Ablösung ihres Kindes zu zulassen und zu unterstützen.
- Sie müssen bereit sein den Eingewöhnungsprozess über die notwendige Zeit hinweg
zu begleiten.
Damit die pädagogische Fachkraft den Eingewöhnungsprozess erfolgreich meistern kann
muss sie:
- Einen partnerschaftlichen Kontakt zu den Eltern aufbauen.
- Einfühlsame Gespräche im Vorfeld, während und zum Abschluss der
Eingewöhnungsphase führen, die die gedanklichen und emotionalen Prozesse von
Eltern, Kind und pädagogischer Fachkraft zum Inhalt haben.
- Die bisherigen Bindungsbeziehungen und Bindungsverhaltensweisen des Kindes
erkennen und einbeziehen.
- Sie muss die Signale des Kindes wahrnehmen und auf diese Signale angemessen
reagieren.
- Dem Kind ermöglichen langsam eine stabile Beziehung zur pädagogischen Fachkraft
aufzubauen und die Gewöhnung an die neue Umgebung begleiten.
- Sie muss dem Kind 5 beziehungsrelevante Aspekte vermitteln umso eine sichere
Erzieherinnen- Kind- Bindung entstehen zu lassen.
1. Die Zuwendung ist eine der Basiskomponenten einer Bindungsbeziehung. Sie
bestimmt den emotional positiven Gehalt des miteinander Umgehens zwischen
der Erzieherin und dem Kind und zeigt sich in der gemeinsamen Interaktion und
deren Feinfühligkeit. Kleinkinder möchten zudem noch die volle Aufmerksamkeit
der Erzieherin, zumindest in der Eingewöhnungsphase.
2. Die Sicherheitskomponente in der Bindungsbeziehung sagt etwas über das
Ausmaß aus, mit dem ein Kind in irritierenden und bedrohlichen Situation bei der
Erzieherin Schutz sucht und sich sicher bei ihr fühlt.
3. Die Komponente der Stressreduktion wird dann erfüllt, wenn das Kind
Anzeichen von Stress zeigt, weint oder schreit. Die Erzieherin muss darauf
reagieren und das Kind muss sich trösten lassen, muss gegebenenfalls
Körperkontakt suchen und ihn auch zulassen.
4. Assistenz erfährt ein Kind, das eine Sache nicht allein schafft, Hilfe bei der
Betreuungsperson sucht und sich gern von ihr helfen lässt.
5. Schließlich wird die Explorationsunterstützung dann besonders gut realisiert,
wenn die Erzieherin eine sichere Basis ist. So ist zu beobachten, dass das Kind
während eigenständigen Erkundens von Zeit zu Zeit die Erzieherin aufsucht und
auch sonst darauf achtet, wo sie sich befindet, falls Unterstützung notwendig
wäre
2.2. Die Vorbereitung
Nach dem die Eltern eine verbindliche Zusage eines Kita-Platzes bekommen haben, wird ca.
¼ Jahr vor Beginn der Eingewöhnung der Betreuungsvertrag mit der Leitung geschlossen.
Bereits zu diesem Termin erhalten die Eltern detaillierte Informationen zu konzeptionellen
und finanziellen Eckpunkten der Betreuung ihres Kindes. Es besteht die Möglichkeit, das
Haus und eventuell die zukünftige Gruppe des Kindes zu besichtigen. Sollte die Gruppe
noch nicht konkret feststehen, werden die Eltern gebeten, sich zu einem späteren Zeitpunkt
noch einmal telefonisch zu melden.
Kurz vor der Eingewöhnung treffen sich die Eltern mit einer pädagogischen Fachkraft der
jeweiligen Gruppe zu einem verbindlichen Termin, um alle wichtigen Daten des Kindes und
3
deren familiären Umfeld zu erfassen. Es existiert ein Leitfaden für das Erstgespräch der
pädagogischen Fachkräfte mit den Eltern. In einem Kennenlerngespräch erfahren die
Erzieherinnen schon im Vorfeld wichtige Anhaltspunkte zum Kind, so dass sich Eltern und
pädagogische Fachkräfte auf die Eingewöhnung des Kindes konzentrieren können.
Wenn die Möglichkeit besteht, werden die zukünftigen Familien zu bevorstehenden Festen
eingeladen oder können schon an Elternabenden in den Gruppen teilnehmen.
Für uns ist es wichtig, dass Krippenkinder bereits schon vor der Eingewöhnung die
Einrichtung kennenlernen und erste Kontakte zu den Erzieherinnen knüpfen können. Die
Kinder können mit ihren Eltern die Spiel-und-Kontakt Gruppe der Einrichtung besuchen.
Diese findet 1x wöchentlich für eine Stunde statt und wird von Jana Weikert, Erzieherin der
Einrichtung, geleitet. Durch den frühzeitigen Kontakt lernen die Kinder das soziale
Miteinander kennen.
2.3. Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte
Für das Fachpersonal lohnt es sich, viel Zeit und Energie im Eingewöhnungsprozess auf den
Beziehungsaufbau zu investieren. Somit können die Fachkräfte langfristig mit emotionalen
ausgeglichenen
Kindern
und
zufriedenen
Eltern
zusammenarbeiten.
Die
Eingewöhnungsphase erfordert eine feinfühlige Gestaltung mit einer Atmosphäre von
Vertrauen, Sicherheit und Akzeptanz. Eine konstante Bezugsperson lässt das Vertrauen von
Eltern und Kindern wachsen.
Zu Beginn der Eingewöhnung nimmt die Bezugserzieherin behutsam Kontakt zum Kind auf.
Konkrete Beobachtungen und Einschätzungen sowie der Austausch mit den Eltern
beeinflussen die Gestaltung der kommenden Tage. Dies ist abhängig von den
Bindungserfahrungen des Kindes, persönlichen Dispositionen und dem Alter des Kindes.
Auch die Erfahrungen der Eltern spielen hier eine Rolle.
In der ersten Trennungsphase des Kindes von den Eltern fungiert die pädagogische
Fachkraft als neue Bezugsperson. Sie ist präsent für das Kind, wirkt unterstützend und
begleitend und kann gegebenenfalls Trost spenden. Sie übernimmt feinfühlig und sensibel
die Wickel- und Pflegemaßnahmen und unterstützt das Kind bei den Mahlzeiten (füttern). Die
tägliche Dokumentation ist die Voraussetzung für die weitere Gestaltung der
Eingewöhnungszeit. Für die optimale Dauer ist die professionelle Beobachtung und ein
fundiertes theoretisches Wissen die Grundlage. Auch der Austausch mit den Eltern ist
wichtig, um die individuellen Besonderheiten des Kindes und deren Familie zu
berücksichtigen.
2.4. Dauer und Ablauf
Das nachfolgende Schaubild verdeutlicht die einzelnen Phasen der Eingewöhnung und
findet Anwendung bei Krippenkindern und Kindergartenkinder. In leicht abgeschwächter
Form wird es bei Kindern angewendet die von einer anderen Kindertageseinrichtung in
unsere Kindertageseinrichtung wechseln.
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Grundphase (Tag 1–3)
Mutter/ Vater kommt mit dem Kind zusammen in die Einrichtung, beide bleiben ca. eine
Stunde im Gruppenraum.
In den ersten drei Tagen erfolgt kein Trennungsversuch.
Erster Trennungsversuch (ab 4. Tag)
Einige Minuten nach der Ankunft im Gruppenraum verabschiedet sich die Mutter/der
Vater vom Kind, verlässt den Raum und bleibt in der Nähe.
Maximale Trennungszeit 30 Minuten.
Stabilisierungsphase
kürzere Eingewöhnungszeit
längere Eingewöhnungszeit
ca. 1 Woche
ca. 2-4 Wochen
Die Zeiträume ohne Mutter/Vater in
der Gruppe werden vergrößert.
Erst ab dem 7. Tag findet ein neuer
Trennungsversuch statt. Erst wenn sich das
Kind nach der Trennung von der Erzieherin
trösten lässt, werden die Zeiträume ohne
Mutter/Vater in den nachfolgenden Tagen
Schlussphase (ca. 2 Wochen)
Mutter/ Vater hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf, ist jedoch jederzeit
telefonisch erreichbar, falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Erzieherin
noch nicht ausreicht, um dem Kind in herausfordernden Situationen emotionalen
Rückhalt zu geben.
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Beschreibung des Verlaufs bei Krippenkindern
In der Regel sollte die Eingewöhnung im Zeitrahmen von 2-3 Wochen abgeschlossen sein.
Dies ist nur eine Empfehlung, da sich die pädagogische Fachkraft an den individuellen
Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientiert. Die Eingewöhnung ist erst komplett
abgeschlossen, wenn sich das Kind von der neuen Bezugsperson trösten, füttern, wickeln
lässt, es sich bereits eine weitere Bezugsperson in den Prozess mit eingegliedert hat und
das Kind auf Entdeckungstour geht, spielt und soziale Kontakt knüpft. Eine solche Bindung
braucht Zeit, Geduld und Verständnis.
In den ersten drei Tage der Eingewöhnung wird ein Elternteil gemeinsam mit dem Kind für
ca. 1h die neue Gruppe besuchen. Im Gruppenraum erwartet die Bezugserzieherin, die über
den nächsten Zeitraum konstant für das Kind da ist, das neue Kind. Von der Gesamtgruppe
befinden sich maximal 6 weitere Kinder im Gruppenraum. Die Eltern sollten zum festgelegten
Zeitpunkt kommen, um den Kindern einen geregelten Ablauf zu ermöglichen. Die Eltern
fungieren als „sicherer Hafen“ für das Kind und bieten somit die Gelegenheit zum
Bindungsaufbau zur pädagogischen Fachkraft. Das Kind kann das Zimmer erkunden oder
die neue Situation aus der schützenden Perspektive beobachten. Ein vertrauter Gegenstand
wie ein Schmusetuch, eine Flasche oder der Schnuller bieten dem Kind Sicherheit. Die
pädagogische Fachkraft nimmt über kleine Spielangebote behutsam Kontakt zum Kind auf
und beobachtet dessen Reaktion. Das Kind nimmt wahr, mit welchem Umgangston sich
Eltern und pädagogische Fachkraft begegnen und verhält sich demensprechend zugewandt.
An diesen Tagen sollte kein Trennungsversuch unternommen werden. Auch das kurzzeitige
Verlassen des Zimmers sollte nur mit dem Kind erfolgen.
Am 4. Tag kann der 1. Trennungsversuch für max. 30 min unternommen werden. Die Eltern
verabschieden sich von ihrem Kind und teilen ihm mit, wohin sie gehen. Die Reaktion des
Kindes gibt der pädagogischen Fachkraft Aufschluss über die weitere Gestaltung der
Eingewöhnungszeit. Auch wenn das Kind weint, sollte der Elternteil den Raum verlassen.
Nur wenn es sich gar nicht von der neuen Bezugsperson beruhigen lässt, dann werden die
Eltern wieder in das Zimmer geholt. Der nächste Trennungsversuch sollt dann erst am 7.
Tag stattfinden. Dass Kinder beim Verabschieden weinen, ist völlig normal und sollte Eltern
nicht allzu sehr verunsichern. Nach dem Wochenende ist es nicht sinnvoll, einen neuen
Trennungsversuch zu starten. Der Montag sollte zeitlich so gestaltet sein wie der Freitag,
weil das Kind sich nach dem Wochenende erst wieder eingewöhnen muss. Die
Anwesenheitszeit des Kindes wird in den kommenden Tagen schrittweise ausgedehnt, so
dass die Kinder auch an den Mahlzeiten und am Mittagsschlaf teilnehmen können. In den
kommenden Tagen - der Stabilisierungsphase - sollten die Eltern immer telefonisch
erreichbar bleiben, falls das Kind sich in besonderen Situationen doch noch nicht von der
Bezugsperson trösten lässt.
Beschreibung des Verlaufs bei Kindergartenkindern
Kindergartenkinder haben in der Regel bereits Erfahrungen mit gleichaltrigen Kindern
gesammelt. Der Kreis der Bezugspersonen hat sich ebenfalls erweitert. Trotzdem ist es
notwendig, den Kindern eine Eingewöhnung zu ermöglichen. Die anderen Kinder der Gruppe
sind bereits informiert, dass ein neues Kind in die Gruppe kommt. Die Erzieherin nutzt den
ersten Kontakt zum Kind, indem es mit ihm seine persönlichen Dinge kennzeichnet oder ihm
ein Bild zuordnet. Somit wird für das Kind die Zugehörigkeit zur Gruppe signalisiert.
Die ersten 2 - 3 Tage werden gemeinsam mit einem Elternteil in der neuen Gruppe
verbracht. Die Aufenthaltsdauer sollte 1,5 h nicht überschreiten. Das Kind kann einem
vertrauten Gegenstand von zu Hause mitbringen wie ein Kuscheltier, Spielzeug oder ein
Buch. Individuell wird mit der pädagogischen Fachkraft vereinbart, wie die kommenden
Tage gestaltet werden. Je nach Reaktionen des Kindes ist eine kürzere Eingewöhnungszeit
von 6 Tagen möglich. Auch bei Kindergartenkindern müssen die Eltern damit rechnen, dass
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es beim Abschied Tränen gibt. Grundsätzlich verläuft die Eingewöhnung wie in der Krippe
und die Anwesenheitszeiten werden allmählich verlängert.
Übergang von der Krippe zum Kindergarten
Ca. ½ Jahr vor dem Wechsel in eine Kindergartengruppe können die Eltern ihrem
Gruppenwunsch äußern. Dieser dient nur zur Orientierung für die Leitung und ist nicht
bindend. Die pädagogische Fachkraft der Krippe besucht bereits 2 - 4 Wochen vor dem
Wechsel die neue Gruppe, begleitet wenn möglich das Kind und unterstützt es bei der
Neuorientierung. Das Kind nutzt die Spielzeit und kann auch gegebenenfalls an den
Mahlzeiten in der neuen Gruppe teilnehmen. So lernt es bereits im Vorfeld die
Räumlichkeiten, die neuen Kinder und Fachkräfte und eventuell andere Abläufe kennen.
Auch hier ist es notwendig, dem Kind genügend Zeit zum Eingewöhnen zu lassen. Es muss
das Vertrauensverhältnis zur neuen pädagogischen Fachkraft erst aufgebaut werden, was
ein sensibles Annähern erfordert. Bestehende Ängste und Unsicherheiten der Kinder sollten
ernst genommen werden, da ein Wechsel auch immer eine Veränderung darstellt.
3. Reflexion der Eingewöhnungszeit
Während der Eingewöhnungszeit beobachtet die Erzieherin das Kind und dokumentiert den
Verlauf in Wort und Bild. Daraus entsteht eine Eingewöhnungsgeschichte die ihren Platz im
Portfolio des Kindes erhält. Diese Geschichte ist Ausgangspunkt für ein Gespräch mit den
Eltern um den bisherigen Entwicklungsverlauf zu verdeutlichen. Dieses Gespräch findet
spätestens ein halbes Jahr nach Aufnahme statt.
Um die Zufriedenheit der Eltern festzustellen, erhalten sie einen Fragebogen. Die
Auswertung dazu, gibt uns wertvolle Hinweise für die Verbesserung der Qualität.
4. Formulare , Dokumente und Checklisten
Um sicherzustellen dass alle Punkte die für die Eingewöhnung von Bedeutung sind,
berücksichtigt werden, stehen einige Formulare, Dokumente und Checklisten zur Verfügung:
-
Checkliste für die Leitung
Checkliste für die pädagogischen Fachkräfte
Informationsbrief für Eltern
Kennenlerngespräch
Formular zur Dokumentation
Brief an die Eltern aus Sicht des Kindes
Flyer Spiko
Formular Angaben/ Informationen
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Kennenlerngespräch
Name des Kindes:
_____________________________________
Datum:
_____________________________________
Anwesende:
_____________________________________
1. Welche Besonderheiten hat Ihr Kind?
(Allergien, chronische Erkrankungen, regelmäßige Medikamente,
Unverträglichkeiten, OP`s, Frühgeburt)
2. Gab es in der Entwicklung Ihres Kindes Besonderheiten?
(Anlässe zur Sorge, besondere Vorkommnisse, ärztliche Befunde)
3. Welche Schlafgewohnheiten hat Ihr Kind?
(Schlafzeiten, Schnuller, Tuch, Kuscheltier, Lieder, Spieluhr)
4. Wie lässt sich Ihr Kind trösten?
(Schaukeln, Lieder, Schnuller, Rituale)
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5. Womit spielt Ihr Kind gerne?
6. Welches Essverhalten hat Ihr Kind?
7. Welche Sprachgewohnheiten(Muttersprache) gibt es in der Familie und
welche Wörter oder besonderen Begriffe gebraucht das Kind?
8. Wie ist das familiäre Umfeld des Kindes? (Alltag, Geschwister,
Bezugsperson)
9. Was wünschen Sie sich für Ihr Kind?
10. Was wünschen Sie sich von uns?
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Liebe Mama, lieber Papa,
viel zu schnell ist die Zeit vergangen. Nun bin ich groß und bald werde ich ein
Krippenkind, das wird für mich und auch für euch ganz aufregend und spannend. Wir
müssen uns erst mit allem vertraut machen, die neuen Räume, die ErzieherInnen,
die anderen Kinder und dem Tagesablauf. Um mich an all das zu gewöhnen
brauche ich mind. 14 Tage, vielleicht aber auch länger. Dafür benötige ICH
besonders eure Hilfe. Liebe Mama oder Papa, in den ersten 3 Tagen wird mich
einer von euch beiden für eine Stunde zum Spielen in die Gruppe begleiten. Für
mich ist es ganz wichtig, dass du immer an meiner Seite bleibst. Du bist für mich
das „sichere“ Nest aus dem ich meine Entdeckungsreise starten kann. Mir reicht es
aus, wenn du einfach nur da bist, also suche dir ein ruhiges Plätzchen und
beobachte mich erst einmal. Vielleicht bin ich von selbst aktiv, vielleicht brauche ich
aber noch etwas Zeit, also dränge mich nicht. Auch die ErzieherIn wird anfangs
aufmerksam beobachten und versuchen langsam Kontakt zu mir zu finden. Das ist für
mich ganz wichtig, denn sie wird mich ja in Zukunft durch den Krippenalltag begleiten.
Aber keine Angst, ihr bleibt trotzdem meine Mama und mein Papa und keiner will mich
euch wegnehmen. Nach dieser Stunde bin ich ganz sehr müde und es ist an der Zeit
wieder nach Hause zu gehen.
Am 4. Tag ist es soweit! Heute sollst du dich zum ersten Mal von mir verabschieden und
das Zimmer verlassen. Sage mir „Tschüss, ich komme gleich wieder“ und gib mir einen
Abschiedskuss. Bekomme nicht gleich einen Schreck, wenn ich laut los weine, gehe
trotzdem hinaus! Die ErzieherIn wird versuchen mich zu trösten. Wenn ihr das gelingt,
warte im Nebenraum ca. 30 Minuten ab und komm dann wieder herein. Fällt mir die
Trennung so schwer, dass ich mich nicht beruhigen kann, wird dich die ErzieherIn eher
ins Zimmer holen. Ich bin dann noch nicht soweit und wir müssen den
Trennungsversuch auf den 7. Tag verschieben.
Wenn du wieder bei mir bist, verabschieden wir uns gleich und gehen
nach Hause. Für mich sind ein und dieselben Abläufe sehr wichtig.
Damit ich lerne, du gehst und kommst aber immer wieder zu mir
zurück! Hurra, ich habe es geschafft! Nun kannst du mich in den
nächsten Tagen Schritt für Schritt länger in meiner Gruppe lassen.
Verabschiede dich an der Tür von mir und gehe, auch wenn es dir bestimmt nicht leicht
fällt. Es kann passieren, dass ich mich an dich klammere, weine, strample und mich
nicht von dir trennen möchte. DAS IST GANZ NORMAL! Darum ist es wichtig, dass du
unbedingt erreichbar bleibst. Meine ErzieherIn wird dir beim Abholen berichten, wie mein
Tag in der Gruppe war, zum Beispiel ob ich viel geweint habe, womit ich gespielt habe,…!
Gemeinsam werdet ihr dann entscheiden wie es in den nächsten Tagen weitergehen soll,
wann ich das erste Mal mit den Kindern esse und schlafe. Nach ungefähr 14 Tagen bin
ich mit meiner Umgebung, meinem Tagesablauf und meiner Erzieherin soweit vertraut,
dass sie mich trösten, füttern, wickeln und mit mir spielen kann. Ihr werdet merken, dass
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ich mich von Tag zu Tag wohler fühle. Bald haben wir es geschafft!! Ich bin ein
Krippenkind und ihr „Krippeneltern“!
Weil das für euch auch alles neu ist, gibt es hier noch ein paar Tipps:
-In meiner Eingewöhnungszeit sollte es nicht noch mehr Veränderungen in der Familie
geben (Umzug, Urlaub, Geburt eines Geschwisterchens)
WARUM?? - so viel Neues ist zu anstrengend für mich!
-Ihr solltest mir einen vertrauten Gegenstand mitgeben, (ein Schmusetuch, einen Nucki
oder eine Flasche, ein Kuscheltier,…) dieser sollte auch in Zukunft mein ständiger
Begleiter sein.
WARUM?? – Ich fühle
mich da nicht so allein!
-Montags fällt es mir besonders schwer!
WARUM?? - weil es mir nach dem Wochenende mit euch nicht so
leicht fällt, mich wieder im Krippenalltag zurechtzufinden.
-Wenn es mir einmal nicht gut geht, lasst es meine ErzieherIn
wissen!
WARUM?? - sie kann mich dann besser verstehen, wenn ich traurig oder unzufrieden
bin.
So, nun habt ihr schon einmal ganz viel erfahren. Nur noch eine kleine Bitte zum
Schluss! Es ist wichtig, dass ihr meine ErzieherIn ansprecht, falls ihr Fragen und Sorgen
habt. Nur wenn wir uns alle wohl fühlen können wir gemeinsam in eine schöne Zeit
starten.
Ich freue mich schon darauf, euer Krippenkind!
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Liebe Mama, lieber Papa,
nun ist es endlich soweit und ich darf in den Kindergarten gehen.
Schließlich bin ich schon groß und brauche neue Herausforderungen. Ich
kann schon ganz viel allein und freue mich darauf, mit den anderen
Kindern zu spielen, zu singen, zu basteln und zu toben. Das wird eine
spannende und aufregende Zeit für uns. Wie wird es wohl sein ohne euch?
Etwas komisch ist mir dabei schon! Auch wenn ich nicht mehr so klein bin,
muss ich mich trotzdem erst mit allem vertraut machen. Wie sehen die
ganzen Zimmer aus, finde ich schnell Freunde, ist meine ErzieherIN lieb zu
mir und wie ist das mit dem Mittagsschlaf?? Damit mir das schnell gelingt,
brauche ich eine Weile. Bitte helft mir dabei, denn ohne euch schaffe ich das
nicht. Liebe Mama oder Papa, an meinem 1. Kindergartentag wird mich einer
von euch zur Spielzeit in die Gruppe begleiten. Die ErzieherIn und die
anderen Kinder erwarten mich schon und werden mir helfen mich an alles zu
gewöhnen Weil ich neugierig bin, werde ich bestimmt schnell etwas zum
Spielen finden. Also suche dir ein ruhiges Plätzchen und beobachte mich
einmal. Wenn ich mich doch noch nicht so richtig traue, gib mir die Zeit
und dränge mich nicht. Du wirst sehen, ich werde das schaffen!
Ich glaube für heute ist es erst einmal genug, lass uns nach dem Spielen
nach Hause gehen. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Mit meiner Erzieherin
wirst du entscheiden, wie es jetzt weiter gehen soll. Vielleicht bin ich schon
bereit mich kurz von dir zu trennen?! Klappt das noch nicht, probieren wir es
spätestens am 4. Tag. Wenn es soweit ist, sage mir „Tschüß, ich komme
gleich wieder!“ und gib mir einen Abschiedskuss. Nun verlasse das Zimmer
und halte dich in der Nähe auf. Es kann nämlich sein, dass ich ganz
traurig bin und mich nicht von dir trennen möchte. Ich brauche jetzt Trost
von meiner Erzieherin und den anderen Kindern. Wenn du wieder bei mir
bist, verabschieden wir uns gleich und gehen nach Hause. Für mich sind ein
und dieselben Abläufe sehr wichtig, damit ich lerne du gehst und kommst
aber immer wieder zu mir zurück! HURRA, ich habe es geschafft! Nun
kannst du mich in den nächsten Tagen Schritt für Schritt länger in meiner
Gruppe lassen. Verabschiede dich an der Tür von mir und gehe, auch wenn es
dir bestimmt nicht leicht fällt. Auch bei mir könnten ein paar dicke Tränen
kullern. Das ist ganz normal! Darum ist es wichtig, dass du unbedingt
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erreichbar bleibst. Meine ErzieherIn wird dir beim Abholen berichten, wie mein
Tag in der Gruppe war, zum Beispiel womit ich gespielt habe, ob ich schon
Freunde gefunden habe. Wenn ich mich dann in meiner Gruppe wohl fühle,
bin ich bereit Neues zu lernen und zu entdecken und freue mich schon auf
mein erstes Mittagessen und den Mittagsschlaf. Ihr werdet merken, dass ich
mich schnell an alles gewöhnt habe. Nun bin ich ein richtiges
Kindergartenkind und ihr Kindergarteneltern!
Weil das für euch auch alles neu ist, gibt es hier noch ein paar Tipps:
-In meiner Eingewöhnungszeit sollte es nicht noch mehr Veränderungen in
der Familie geben (Umzug, Urlaub, Geburt eines Geschwisterchens)
WARUM?? - so viel Neues ist zu anstrengend für mich!
-Ihr solltest mir einen vertrauten Gegenstand mitgeben, (ein Schmusetuch,
einen Nucki oder eine Flasche, ein Kuscheltier,…) dieser sollte auch in
Zukunft mein ständiger Begleiter sein.
WARUM?? – Ich fühle mich da nicht so allein!
-Montags fällt es mir besonders schwer!
WARUM?? - weil es mir nach dem Wochenende mit euch nicht so leicht fällt,
mich wieder im Kindergartenalltag zurechtzufinden.
-Wenn es mir einmal nicht gut geht, lasst es meine ErzieherIn wissen!
WARUM?? - sie kann mich dann besser verstehen, wenn ich traurig oder
unzufrieden bin.
So, nun habt ihr schon einmal ganz viel erfahren. Nur noch eine kleine Bitte
zum Schluss! Es ist wichtig, dass ihr meine ErzieherIn ansprecht, falls ihr
Fragen und Sorgen habt. Nur wenn wir uns alle wohl fühlen können wir
gemeinsam in eine schöne Zeit starten.
Ich freue mich schon darauf, euer Kindergartenkind!
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Angaben über das Kind
Name: ................................................ Vorname: ....................................................................
Geb. am: ............................................ in : ...............................................................................
Staatsangehörigkeit: ..............................Nationalität…………………………Religion…………………………..
Wohnort: ............................................................... Straße: .......................................................
Betreuungszeit:
............................................................................................................................................
Sorgerecht
O Mutter
O Vater
O gemeinsam
O Sonstige
Personalien der Mutter
Name: ..................................... Vorname: ...................................... geb. am: ..............................
Anschrift:
..................................................................................................................................
Telefon: ........................................................................................................................................
Anschrift des Arbeitgebers: ............................................................................................................
Telefon: .......................................................................................................................................
Personalien des Vaters
Name: ................................... Vorname: ............................ geb. am: ..........................................
Anschrift: .....................................................................................................................................
Telefon: .......................................................................................................................................
Anschrift des Arbeitgebers: ............................................................................................................
Telefon: .......................................................................................................................................
Notfalladresse von
Angehörigen……………………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………………………………………………………………
Dauervollmacht:…………………………………………………………………………………………………………………..
………………………………………………………………………………………………………………………………………………
Fotoerlaubnis
Ja O
Nein O
Erlaubnis zum Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln und DRK Fahrzeugen
Ja O
Nein O
Saunaerlaubnis
14
Ja O
Nein O
Badeerlaubnis (Pool und Freibad)
Ja O
Nein O
Belehrung über das Tragen von Schmuck (insbesondere Ohrringe)
Krankenkasse
Name der Krankenkasse:
....................................................................................................................................................
Mitversichert durch:
O Mutter......................................
O Vater ............................................
Name und Anschrift des Hausarztes: ..............................................................................
Besonderheiten:
Krankheiten:……………………………………………………………………………………………………………………………..
Dauermedikamente:……………………………………………………………………………………………………………………
Allergien:…………………………………………………………………………………………………………………………………..
Ernährung:………………………………………………………………………………………………………………………………
Sonstiges:…………………………………………………………………………………………………………………………………
Schutzimpfungen
Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus am: ..................................................................................
Kinderlähmung am: ................................................................................................................
Tuberkulose am: ........................................................................................................................
Masern, Mumps, Röteln am: .................................................................................................
HIB am: ..............................................................................................................................
Datum: .........................................
Unterschrift der Erziehungsberechtigten: ....................................................................
Unterschrift der Erzieherin: .............................................................................................
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Informationsbrief für Eltern
Der Wechsel von der Familie in die Kindertageseinrichtung stellt für das Kind eine große
Herausforderung dar. Ihr Kind muss meist zum ersten Mal eine längerfristige Trennung von den Eltern
bewältigen. Es werden Anpassungsleistungen an eine neue Umgebung abverlangt, es muss sich an
einen anderen Tagesrhythmus gewöhnen und zu fremden Personen – den pädagogischen
Fachkräften – eine Bindung aufbauen.
Besonders schwierig und belastend ist die Situation der Kinder im Krippenalter. Um sich an eine neue
Umgebung zu gewöhnen, benötigen sie unbedingt die Begleitung durch ein Elternteil. Muss das Kind
den Übergang in die Kindertageseinrichtung allein bewältigen, kann dies mit erheblichem Stress
verbunden sein. Die psychische Belastung wird im emotionalen Zustand, Schlaf, Appetit,
Kommunikation und Spielverhalten sichtbar.
Die Zeit des „Sich-einlebens“ wird enorm erleichtert, wenn das Kind von einer vertrauten
Bezugsperson begleitet wird. Die Begleitung vermindert Risiken, die mit einem allzu unvermittelten
Übergang verbunden sein können. Gleichzeitig wird durch die Anwesenheit eines Elternteils eine
tragfähige Basis für Verstehen und Anerkennung zwischen Eltern und Pädagogischen Fachkräften
geschaffen.
Die Eingewöhnung des Kindes in der Kindertageseinrichtung geht mit dem Aufbau einer Beziehung
zur pädagogischen Fachkraft einher. In der Regel dauert dies ca. 2 Wochen. Während der
Eingewöhnung erhält die pädagogische Fachkraft zunehmend die Möglichkeit, für das Kind die
Funktion des sicheren Hafens zu übernehmen, die vorher generell die Eltern als
Hauptbindungsperson innehaben. Das Weinen des Kindes während der Eingewöhnung deutet auf das
Suchen nach dem „sicheren Hafen“, welchen dann die pädagogische Fachkraft noch nicht darstellt.
In den ersten Tagen stellt ein stundenweiser Aufenthalt des Kindes in der Kindertageseinrichtung eine
maximale Belastung dar. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Spielsituation. Das Kind soll mit der
neuen Umgebung vertraut gemacht werden und dabei seine Spiel- und Erkundungsaktivitäten frei
bestimmen. Erforderliche Pflegemaßnahmen sollten erst allmählich durch die pädagogische Fachkraft
ausgeübt werden. Zunächst wird es dem Kind erleichtert, wenn die Pflegemaßnahmen, die es auch
von zu Hause kennt, in der fremden Umgebung von der Mutter ausgeführt werden. Die pädagogische
Fachkraft wird nach und nach versuchen, mit kleinen Spielangeboten vorsichtig in den Kontakt mit
dem Kind zu treten und sich an dem Spiel des Kindes beteiligen.
Generell hängt die Gestaltung der Eingewöhnung von der psychischen und physischen Belastbarkeit
des Kindes ab. Die Trennung von der Bezugsperson wird daher individuell und schrittweise
vorgenommen. Aber auch Eltern müssen zur Trennung bereit sein. Auch wenn die pädagogische
Fachkraft zunehmend die Betreuung des Kindes übernimmt, bleiben sie die Hauptbindungsperson
des Kindes.
Solange die Kinder noch klein sind,
gib ihnen tiefe Wurzeln.
Wenn sie älter geworden sind,
gib ihnen Flügel.
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