WO STE H E N WI R ? Das Land Brandenburg produziert in einem Jahr mehr als 52.000 GWh Strom. Das sind 8,7% des deutschen Bedarfs, obwohl in Brandenburg nur 3% der deutschen Bevölkerung leben. Schon heute produziert Brandenburg 12.118 GWh Energie aus erneuerbaren Energien (7.772 GWh Windenergie). Das sind etwa 10% des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien und sogar 17% der in Deutschland erzeugten Windenergie. Brandenburg ist damit ein Vorreiter bei der Energiewende. WA R U M B R A U C H E N W I R E I N E N E N E R G I E M I X ? Die erneuerbaren Energien können mit steigender Tendenz derzeit etwa ein Drittel des deutschen Strombedarfes decken. Brandenburg belegt, bei einem Vergleich mit anderen Bundesländern, bei Nutzung und Ausbau der Versorgung mit erneuerbaren Energien weiterhin Spitzenplätze. Energie aus Wind und Sonne steht aber nicht dauernd zur Verfügung, da Windstärke und Sonnenstrahlung nicht gleichbleibend stark sind. Die nationale Herausforderung der kommenden Jahre ist es daher, Verfahren zur Speicherung von Wind- und Sonnenenergie zu entwickeln. Brandenburg beteiligt sich an dieser Entwicklung mit der Förderung von Speichertechnologien. Aktuell gibt es nur drei Typen von Kraftwerken, die zuverlässig und permanent Strom erzeugen können. Das sind Kohle-, Gas- bzw. Biogas- und Kernkraftwerke. Deutschland hat sich bewusst entschieden, aus der Kernkraft auszusteigen und setzt damit Maßstäbe. Gaskraftwerke stoßen weniger Kohlendioxid als Kohlekraftwerke aus. Allerdings verfügt Deutschland nur über sehr kleine Erdgasvorkommen und muss den Rohstoff aus anderen Ländern, vor allem aus Russland, importieren. Die Kohlekraftwerke können nicht nur den Energie-Grundbedarf decken, sondern insbesondere der Rohstoff Braunkohle steht in Deutschland im großen Umfang (etwa 13% des weltweiten Vorkommens) zur Verfügung. Bis zuverläs- sige Speichertechnologien für erneuerbare Energien entwickelt sind, bietet die Stromerzeugung aus Braunkohle Vorzüge im Vergleich zu den vorhandenen Energieträgern und ist damit ohne Alternative. B R UT TO STROM E RZ E U G U N G B U N D 2 0 1 4 I N % Braunkohle 26 Sonstige 9 Windkraft 7 Biomasse 6 Photovoltaik 3 Wasserkraft Hausmüll 4 Erdgas insgesamt 610 Mrd. kWh 10 26 Erneuerbare Energien 16 Kernenergie 18 Steinkohle 1 Vorläufiges Ergebnis Quelle: AGEE-Stat und AGEB. © Statistisches Bundesamt Wiesbaden 2015 B R UT TO STROM E RZ E U G U N G BRANDENBURG 2011 • insgesamt 52.505 GWh • davon Stromerzeugung aus Braunkohle mit einer Leistung von 34.114 GWh und einem Anteil an der Stromerzeugung in Höhe von 65% • Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern 12.118 GWh – in Prozent 23,1% WA R U M I S T D I E B R A U N K O H L E I N D E R L A U S I T Z FÜR DEUTSCHLAND WICHTIG? Im sogenannten Lausitzer Revier gibt es große Braunkohlevorkommen. Hier liegen etwa 12 Mrd. Tonnen Braunkohle. Beim gegenwärtigen Stand der Technik würden diese Mengen noch für 200 Jahre Braunkohleverstromung in der Lausitz reichen. Im Brandenburger Teil des Reviers werden jährlich etwa 40 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert. Damit werden vor allem die Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe versorgt. Beide produzieren zusammen 34.000 GWh Energie oder knapp 6% der deutschen Stromproduktion. Davon könnte man einen Staubsauger etwa 2,6 Mio. Jahre ununterbrochen betreiben. W I E V I E L CO 2 STO S S E N D I E KO H L E K R A F T W E R K E I N B R A N D E N B U R G AU S ? Problematisch bei der Stromerzeugung aus Braunkohle ist die hohe CO2-Emission. Die Braunkohlekraftwerke in Brandenburg stoßen jährlich etwa 36 Mio. Tonnen CO2 aus. In ganz Brandenburg werden jährlich etwa 56 Mio. Tonnen CO2 emittiert. Es gibt ein stetiges und erfolgreiches Bemühen, diese Emission zu verringern. Seit 1990 ist der CO2-Ausstoß in Brandenburg um 32% zurückgegangen. Das wurde durch Modernisierung von Kraftwerken aber vor allem durch die Stilllegung zahlreicher Industriebetriebe nach der Wiedervereinigung erreicht. Dabei gingen leider auch Tausende Industriearbeitsplätze verloren. Zum Vergleich: Die wirtschaftlich und industriell starken Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern haben im gleichen Zeitraum ihre CO2-Emission nur um 11% bzw. 8% reduziert. W I E V I E L E A R B E I T S P L ÄT Z E H Ä N G E N I N D E R L AU S I TZ A N D E R KO H L E ? Im Jahr 2014 haben in Deutschland über 20.000 Menschen in der Braunkohleindustrie gearbeitet. Im Lausitzer Revier stehen knapp über 8.000 Menschen in Lohn und Brot, gut 5.000 von ihnen im Brandenburger Teil der Lausitz. Zu diesen direkt von der Braunkohle abhängigen Stellen kommen Arbeitsplätze in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Planung hinzu. Davon profitiert auch das Land Brandenburg. Jährlich nehmen das Land und die Gemeinden fast 40 Mio. Euro Steuern aus der Braunkohleindustrie und den verbundenen Branchen ein. WA R U M I S T D I E B R A U N K O H L E F Ü R D I E I N D U STR I E I N B R A N D E N B U RG U N D I N GANZ DEUTSCHLAND WICHTIG? Etwa 40% des jährlich in Deutschland erzeugten Stroms wird von der Industrie und vom verarbeitenden Gewerbe verbraucht. In diesen Branchen arbeiten in Deutschland etwa 6 Mio. Menschen und in Brandenburg 100.000 Menschen. Um international wettbewerbsfähig zu sein, sind diese Betriebe auf eine verlässliche und kostengünstige Stromversorgung angewiesen. Die Braunkohle ist momentan der mit Abstand günstigste Stromlieferant. Die sogenannten Stromgestehungskosten (Summe aus Betriebs-, Brennstoff-, CO2- und Investitionskosten) liegen bei der Braunkohleverstromung mit 53,2 Euro pro Megawattstunde (EUR/MWh) deutlich unter denen von: (siehe Vergleichstabelle) 198,6 EUR/MWh 137,9 EUR/MWh 69,4 EUR/MWh 69,7 EUR/MWh Steinkohle Erdgas 92,3 EUR/MWh Wind Biomasse Photovoltaik W I E L A N G E W I R D D I E B R AU N KO H L E NOCH GEBRAUCHT? Ein genaues Datum für das Ende der Stromerzeugung aus Braunkohle kann man nicht nennen. Entscheidend wird sein, wann Verfahren und Technologien für die bedarfsgerechte Einspeisung und zuverlässige Speicherung von erneuerbaren Energien entwickelt sind und wie sich Netzausbau und die Energiemärkte entwickeln. Die Landesregierung geht aktuell davon aus, dass die Braunkohleverstromung in der Lausitz bis zum Jahr 2033 um etwa 25% zurückgeht. Über diesen Zeitraum hinaus werden Prognosen immer schwieriger und unzuverlässiger. Liebe Brandenburgerinnen und Brandenburger, Quellen: Grundlage der Berechnung sind die Daten von 2011 und der 4. Monitoringbericht zur Energiestrategie des Landes Brandenburg, ZukunftsAgentur Brandenburg von 2014. Der 5. Monitoringbericht für das Berichtsjahr 2013 ist in Arbeit und wird im 2. Quartal 2015 veröffentlicht. nicht wenige von Ihnen sehen die Stromerzeugung aus Braunkohle kritisch. Sie sorgen sich um den Klimaschutz und um Bergbaufolgen. Diese Sorgen teilen wir. Mit Blick auf ganz Brandenburg können wir uns aber nicht nur auf diese Gesichtspunkte beschränken. Gerade in der Lausitz bedeutet die Kohle für viele Menschen sichere Arbeitsplätze und auch Identität. Unser Ziel ist es deshalb, Industrie und Arbeitsplätze in Brandenburg zu erhalten und eine kostengünstige Stromversorgung sicherzustellen, ohne dabei den Umweltschutz aus dem Blick zu verlieren. Wir stellen uns diesen schwierigen Fragen, die auch Sie bewegen: Welchen Beitrag leistet Bandenburg zur Energiewende? Warum ist die Braunkohle für das Gelingen der Energiewende wichtig? Was sind die Alternativen? Wie lange wird die Braunkohle noch gebraucht? Wie viele Arbeitsplätze hängen in der Lausitz an der Kohle? Warum ist die Braunkohle für die Industrie in Brandenburg und in ganz Deutschland wichtig? Wie viel CO2 stoßen die Kohlekraftwerke in Brandenburg aus? Einfache Antworten können wir Ihnen leider nicht versprechen. Denn schon seit 25 Jahren arbeiten wir für einen erfolgreichen Strukturwandel in der Lausitz und wissen um die Probleme und Konflikte. Überreicht durch: Zukunft Energie Warum ist unsere Braunkohle unverzichtbar für den Erfolg der Energiewende? Unser Wort gilt. Regieren für das ganze Land Mehr Infos unter www.spd-fraktion.brandenburg.de facebook.com/SPDFraktionBrandenburg „Statistischer Bericht Energie- und CO2-Bilanz im Land Brandenburg 2011“, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 2014 Endbericht „Untersuchung der energiestrategischen und regionalwirtschaftlichen Auswirkungen der im Rahmen der systematischen Weiterentwicklung der Energiestrategie des Landes Brandenburg untersuchten Szenarien in zwei Leistungspaketen“, Prognose 2012 Klaus Ness MdL Fraktionsvorsitzender SPD-Landtagsfraktion Brandenburg Alter Markt 1 14467 Potsdam Tel.: 0331 966 13 40 www.spd-fraktion.brandenburg.de Mit dem Gesicht zu den Menschen.
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