frühling 2015 Was hält Sie in Bewegung? Wir fragen nach. Gemeinsam macht Bewegung mehr Spaß! Dieter Chmelar: „Ohne Hund ist’s ein Hundeleben.“ Verlagsort: 1110 Wien › P. b. b. › 10Z038444M Gesunde Stadt Foto: Flickr.com©CAYRO The Games DAS MAGAZIN DER WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG Mit Bewegung gesund im Alltag GS_24_01_cover_v4_K.indd 1 20.03.15 11:03 GesUcht: ihr beitraG ZU Mehr GesUNDheit UND WohLbeFiNDeN DREI KATEGORIEN FÜR PROJEKTE & MEDIENPREIS » Gesund in Grätzel und Bezirk Noch bis 29. Mai 2015 MitMacheN & eiNreicheN! www.wig.or.at » Gesund in Einrichtungen/Organisationen » Bewegung (Jahresschwerpunkt 2015) Wiener Gesundheitspreis 2015 GS_02_03_edi_ihv_v2_k!K.indd 2 20.03.15 10:13 LIEBE LESERIN, LIEBER LESER! F rühling! Jetzt heißt es: Laufschuhe anziehen, Walking-Stöcke rausholen, Wanderschuhe schnüren oder vielleicht auch rauf aufs Waveboard! Der Mensch braucht Bewegung – und die länger werdenden Tage und blühenden Bäume machen es leicht(er), dem Couch-Potato die rote Karte zu zeigen. Zweieinhalb Stunden mittelanstrengende Bewegung pro Woche wird Erwachsenen empfohlen. Das kann, muss aber nicht Sport sein. Zügiges Gassi gehen zählt ebenso wie Garteln oder einen flotten Tanz aufs Parkett legen. Was all dem gemeinsam ist? Es macht Spaß! Wir widmen dem Thema Bewegung heuer unseren Jahresschwerpunkt. In dieser ersten Ausgabe liegt der Fokus auf individueller Bewegung. Wir beleuchten Fragen wie: Wie viel Bewegung braucht es in den verschiedenen Lebensphasen, um gesund zu bleiben, um gesund alt zu werden? Wie lässt sich der innere Schweinehund überwinden? Welche Strategien werden verfolgt, um gesunde Bewegung zu fördern? Bewegung tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Seele und dem Geist, weil sie Glücksgefühle weckt, uns im Halten unseres Wohlfühlgewichts unterstützt und uns insgesamt rege hält. Auch die Stadt Wien ist rege! Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wie viel Gesundheitsförderung sich in den Bezirken, in den Grätzeln, in den Nachbarschaften tut. Denn – Gesundheit wird von uns allen ständig gemacht. Dort wo wir leben, wohnen, spielen, arbeiten und lieben. Dennis Beck Geschäftsführer Wiener Gesundheitsförderung – WiG INHALT 06Steinzeitprogramm Warum unser Körper ohne Bewegung streikt. 09 10 11 12 13 Fotos: Klaus Ranger Fotografie, Corbis, Bohmann/Andrew Rinkhy Viel Freude beim Lesen! Für ein gesundes Leben in einer gesunden Stadt. Für Sport-AnfängerInnen gilt: Langsam angehen! Seite 10 14 15 Umfrage in Wien Was hält Sie in Bewegung? Boccia bringt in Floridsdorf Menschen zusammen. Seite 20 Nicht überfordern Den inneren Schweinehund überwinden. Gemeinsam aktiv werden Bewegung im Team: Gesundheit, Spaß und neue FreundInnen finden. Worauf haben Sie Lust? Mit dem richtigen Angebot werden Jung und Alt aktiv. Ich nehme die Treppe Garteln und Treppensteigen sind auch gesund! Fit macht glücklich Bewegung, Ernährung und Seelische Gesundheit – so bleiben wir fit. Gesund nach Plan So sollen Sportmuffel zu SportlerInnen werden. 17 18 20 April, April Haben Bankhofer und Tesarek den gleichen Humor? Aus den Bezirken Forumtheater, Aktiv-Park und Kontaktbesuchsdienst. Boccia – das ganze Jahr über Die WiG ermöglicht das Training auch im Winter. 21Gesundheitskompetenz Projekt ziel.sicher.gesund. 22 23 Termine, Impressum SeniorInnenmesse und Girls Sports Day. Ein Hundeleben Dieter Chmelars Liebeserklärung an Lily. 3 GS_02_03_edi_ihv_v2_k!K.indd 3 20.03.15 10:13 Gesunde Gespräche GESUNDE STADT M Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely mit sam-MitarbeiterInnen, leicht erkennbar an ihrer roten Kleidung mit dem sam-Logo Sozialarbeit am Hauptbahnhof uss denn Essen Sünde sein? Unter diesem Titel steht die Veranstaltung „Gesundheitsförderung im Gespräch“ der Wiener Gesundheitsförderung. Die Food-Trend-Expertin Hanni Rützler ermutigt zu einem reflektierten, gelassenen und genießerischen Umgang mit Essen. Diskussionen stehen genauso auf dem Programm wie Vernetzung und Austausch. Urania, 1., Uraniastraße 1, 12. Mai • GESUNDE STADT S nisse der MitarbeiterInnen ie sind an ihren roten Jacken mit dem auch angrenzende Areale wie das Quartier Sprachkennt weißen sam-Logo leicht zu erkennen. Belvedere und weiter entfernte wie den sind ein wichtiger Pluspunkt. „Dadurch sam steht für sozial, sicher, aktiv und Rochusmarkt oder den Stadtpark. mobil. Seit Anfang Jänner schwärmen die „Das wesentliche Merkmal HelferInnen auch vom neuen Stützpunkt Die 13 sam-MitarbeiterInnen helfen aber der Mobilen Sozialen Arbeit am Hauptbahnhof aus. Besonders auf nicht nur in Notfällen, sondern vermitteln ist die Niederschwelligkeit.“ Michael Dressel, Koordinator Bahnhöfen treffen Menschen mit ver- auch zu sozialen Einrichtungen wie etwa für Sucht und Drogenfragen schiedenen Problemen aufeinander. Von dem Wiener Sucht- und Drogenhilfenetzsuchtkranken und wohnungslosen Perso- werk. Oft ist der erste Schritt der schwerste: nen bis zu Anrainerinnen und Anrainern. „Das wesentliche Merkmal der Mobilen „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sozialen Arbeit ist ihre Niederschwelligkeit. können Problemlagen aus diversen Blicksam sorgen mit Information, Beratung Hilfe und Unterstützung werden jeder und winkeln beurteilt werden“, so Roland und ihrem aktiven Einschreiten in Notfäl- jedem unbürokratisch und rasch ohne Ter- Reithofer, Geschäftsführer der Suchthilfe len dafür, dass ein sozial verträgliches min oder Voranmeldung angeboten“, fasst Wien. Nicht zuletzt erhöhen die rot gekleiNebeneinander in der Stadt gewährleistet Michael Dressel, Koordinator für Sucht- deten Helferinnen und Helfer durch ihre ist“, so Sozialstadträtin Sonja Wehsely bei und Drogenfragen der Stadt Wien, das Präsenz das subjektive Sicherheitsgefühl Konzept zusammen. Die verschiedenen im Einsatzgebiet. der feierlichen Eröffnung. Das Einsatzge- Altersgruppen, Herkunftsländer und www.suchthilfe.at, Telefon 0676/811 85 37 22 biet umfasst neben dem Hauptbahnhof Teenager zeigen, was sie bewegt GESUNDE FREIZEIT W as macht Jugendliche seelisch und körperlich krank? Meist wird diese Frage von Erwachsenen beantwortet. Im Projekt „und a ction. Zeig, was dich bewegt! – Gesundheitsund Medienkompetenz von Jugendlichen stärken“ der Wiener Gesundheitsförderung sind die jungen WienerInnen nun selbst am Wort – bzw. an der Kamera. Den Anfang machten 30 Mädchen und Burschen zwischen 16 und 19 Jahren, die gerade ihren Hauptschulabschluss tion ihrer Videos war den jungen Filmteams ihr berechtigter Stolz anzusehen; sie genossen den Publikumsapplaus. Die Finanzierung des Projekts erfolgt über den Landesgesundheitsförderungsfonds, der im Rahmen der Gesundheitsreform von der Stadt Wien Die Jugendlichen waren Drehbuch und der Sozialversicherung eingerichtet autorInnen, Kameraleute, RegisseurIn- wurde. Für die Umsetzung zeichnen – nen und CutterInnen. Statt der anfangs gemeinsam mit der WiG – queraum und geplanten zwei Videos entstanden ins- wienXtra verantwortlich. gesamt fünf Kurzfilme. Bei der Präsenta- www.wig.or.at bei WUK m.power nachholen. Zunächst diskutierten die Jugendlichen in Workshops ihre Probleme, Sorgen und Ängste – aber auch ihre Ziele und Träume. Daraus ist Stoff für eine Woche Drehzeit entstanden. • Fotos: Christian Jobst/PID, Matthias Brandstetter, Christopher Klettermayer, Andrew Rinkhy • 4 GS_04_05_shortcuts_v1_kk.indd 4 20.03.15 10:16 Selbsthilfegruppe gesucht? SELBSTHILFE E ine Erkrankung, eine Beeinträch- wird in Beratungsstellen, Bezirksämtigung, psychische oder soziale tern, Krankenhäusern, Apotheken und Belastungen treffen uns oder An- bei AllgemeinmedizinerInnen in Wien gehörige oft ganz unerwartet. Gerade zur Verfügung gestellt. „Damit wird in schwierigen Lebenslagen tut es gut, die Schnittstelle zwischen professiosich mit Gleichgesinnten auszutau- neller Betreuung und Selbsthilfegruppen geschlossen“, schen. Das kürzlich in Liesing präsenso Dennis Beck, tierte Wiener Selbsthilfegruppen- Geschäftsführer Verzeichnis 2015 enthält Kontaktdaten der Wiener Geund Infos rund um das Thema Selbstsundheitsfördehilfe und die Selbsthilfe-Unterstütrung. Jetzt gratis zungsstelle SUS Wien. Durch die bestellen! Neugestaltung ist es jetzt noch übersichtlicher und leichter lesbar. Es Tel. 01/4000-76924, [email protected] • v. l. n. r. Christian, Anonyme Alkoholiker, Bezirksvorsteher Gerald Bischof, Antonia Müller, SHG Myasthenia Gravis, Andreas Keclik, Leiter SUS Wien Weitere Bezirke starten Jugendgesundheitskonferenzen GESUNDER BEZIRK Fotos: Christian Jobst/PID, Matthias Brandstetter, Christopher Klettermayer, Andrew Rinkhy I n den Gesunden Bezirken bereits ferenzen Erwachsenen und allen Intefester Bestandteil des Programms, ressierten ihre Ideen und Kreationen. erobern die Jugendgesundheitskon- Das können Fotocollagen, selbst ferenzen nun auch weitere Bezirke in gedrehte Filme, T-Shirts mit GesundWien. Im Jahr 2015 werden sie in Ma- heitssprüchen oder Kochbücher sein. riahilf, Simmering, Meidling, Penzing, Die Bundesgesundheitsagentur stellt Hernals und Liesing stattfinden. Die für die Jahre 2015 und 2016 VorsorgeJugendgesundheitskonferenzen sind mittel zur Verfügung. Als Schwerder Abschluss einer mehrmonatigen punkt wurde das Thema „GesundheitAuseinandersetzung von Jugendli- liche Chancengerechtigkeit bei chen mit dem Thema Gesundheit. Das Kindern und Jugendlichen“, insbesonZiel ist, die Gesundheitskompetenz dere mit Fokus auf die Stärkung der der TeilnehmerInnen zu stärken, um Gesundheitskompetenz bei Jugendligesunde Entscheidungen im Alltag chen, festgelegt. Als Kompetenzstelle treffen zu können. Dafür braucht es für Gesundheitsförderung der Stadt eine fachlich gut begleitete Auseinan- Wien setzt die WiG 2015 und 2016 dersetzung. Die Mädchen und Bur- Jugendgesundheitskonferenzen in schen im Alter zwischen zwölf und 19 zwölf Wiener Bezirken um. Jahren präsentieren dann auf den Kon- www.wig.or.at • Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop (l.) und WiG- Geschäftsführer Dennis Beck diskutierten bei der Ottakringer Jugendgesundheitskonferenz mit jungen BesucherInnen. GS_04_05_shortcuts_v1_kk.indd 5 Gesunde Ideen für Wien GESUNDE STADT D ie Wiener Gesundheitsförderung ist wieder auf der Suche nach neuen und außergewöhnlichen Projekten aus dem Gesundheitsbereich. Der Wiener Gesundheitspreis 2015 wird in drei Kategorien vergeben: „Gesund in Grätzel und Bezirk“, „Gesund in Einrichtungen/Organisationen“ sowie zum diesjährigen Schwerpunkt „Bewegung“. Teilnehmen können Projekte und Initiativen, die im Jahr 2014 in Wien begonnen oder abgeschlossen wurden. In jeder Kategorie gibt es zusätzlich einen Medienpreis für herausragende journalistische Arbeiten. Am 14. September 2015 werden die Preise im Rahmen der Wiener Gesundheitsförderungskonferenz im Rathaus feierlich verliehen. Die Unterlagen für die Einreichung sind online abrufbar. Die Einreichfrist läuft bis 29. Mai. • www.wig.or.at 5 20.03.15 10:16 Fotos: Getty Images, Foto Wilke 6 GS_06_09_coverstory_umfrage_v2_kk.indd 6 20.03.15 10:17 SCHWERPUNKTTHEMA BEWEGUNG Besser als die teuerste Medizin SITZEN SIE GUT? SICHER OFT. STUDIEN ZEIGEN, DASS DIE MEISTEN VON UNS MINDESTENS 2,5 STUNDEN DES TAGES SITZEND VERBRINGEN. DABEI BRAUCHT DER KÖRPER KAUM ETWAS SO SEHR WIE REGELMÄSSIGE BEWEGUNG. Christine Oberdorfer Fotos: Getty Images, Foto Wilke U Bewegung – etwa durch weniger m allen Teilnehmern und ZuschauerInnen an den Krankenstände, Frühpensionierungen Olympischen Spielen eine oder Kuraufenthalte – lässt sich auf sichere Anreise zu ermögli 1.000 Millionen Euro festlegen. chen, wurde im alten Grie chenland der Olympische Friede geschlossen. Die rivalisierenden „Sport dient nicht nur dem Stämme griffen einander rund um die Wohlbefinden, sondern hilft, Spiele nicht an. Sport als Friedens auch volkswirtschaftlich stifter also. Sport hat aber noch viele Kosten zu sparen.“ weitere Funktionen, erklärt der Sport Otmar Weiß, wissenschafter Otmar Weiß: „Zum Sportwissenschafter Beispiel eine pädagogische Funktion. Sport lehrt Werte wie Fairness. Wir Bewusstsein schaffen. Der wichtigste lernen, mit Niederlagen und Siegen Nutzen für die Einzelne oder den Ein umzugehen. Gerade bei Kindern ist zelnen ist freilich die Verbesserung der auch die integrative Funktion wichtig. persönlichen Gesundheit, ein längeres, Kultur und Herkunft sind beim Fuß aktiveres und zufriedeneres Leben. ball irrelevant. Sport ist eine Sprache, Studien zeigen: Bewegung hilft mehr die jeder Mensch versteht.“ Immer als die teuerste Medizin. Übrigens mehr übernimmt Sport heute sogar auch bei älteren Menschen, die sich eine religiöse Funktion. „Rapid – das bisher wenig bewegt haben. Weiß: „Es ist für viele eine Religion. Sportlerin ist nie zu spät für einen aktiveren Le nen und Sportler sind moderne Götter. bensstil. Nordic Walking zum Beispiel Tennisspielerinnen und -spieler zum ist gelenkschonend, leicht zu erlernen Beispiel identifizieren sich mit Vorbil und trainiert den ganzen Körper.“ dern wie Roger Federer, sie eifern ihm Regelmäßige körperliche Aktivität ver nach. Das ist gesund.“ Nicht zuletzt ist ringert das Risiko von Herz-KreislaufSport auch ökonomisch relevant: Er Erkrankungen, Schlaganfall, Depressi hilft, Krankheitskosten zu minimieren, onen, Diabetes und Übergewicht. Wer hält Tourismusregionen und den aktiv ist, hat weniger Rücken- und Sportartikelhandel am Leben. Weiß Knieprobleme und lebt statistisch rechnet vor: Der volkswirtschaftliche gesehen länger. Und trotzdem: Laut Schaden durch Sportunfälle – Kranken Eurobarometer, einer Studie der Euro hauskosten, Rehabilitation – beläuft päischen Union in allen Mitglieds sich jährlich auf rund 800 Millionen staaten, bewegen sich 59 Prozent der Euro. Der Nutzen von regelmäßiger EU-BürgerInnen selten oder gar nicht. gesunde stadt – frühling 2015 GS_06_09_coverstory_umfrage_v2_kk.indd 7 Österreich liegt dabei im Schnitt. 55 Prozent der ÖsterreicherInnen sind inaktiv. Nur fünf Prozent der Österrei cherInnen betreiben regelmäßig (das heißt rund fünf Mal pro Woche) Sport, 40 Prozent ein bis vier Mal pro Woche. Am besten schneiden übrigens die SchwedInnen ab. 70 Prozent machen mindestens ein Mal pro Woche Sport. Steinzeitprogramm. Außerdem zeigt die Studie: Rund zwei Drittel der Euro päerInnen verbringen 2,5 bis 8,5 Stun den ihres Tages sitzend, elf Prozent sitzen täglich länger als 8,5 Stunden. Dafür ist unser Körper nicht geschaf fen. Der moderne Mensch ist genetisch immer noch auf Steinzeit program miert: Nahrung suchen, wilde Tiere jagen, harte körperliche Arbeit – so sah der Tag des Steinzeit-Menschen aus. Heute: vor dem Computer sitzen, im Auto fahren, vor dem Fernseher liegen, Nahrung im Überfluss. Das macht der Steinzeitkörper nicht mit. „Leben hieß vor 10.000 Jahren überleben. Und das ging nicht ohne Bewegung. Mit Spaß oder Gesundheit hatte das nichts zu tun“, fasst Otmar Weiß zusammen. Bewegung als Freizeitbeschäftigung war lange ein Privileg der Oberschicht: Ritterturniere im Mittelalter, Jagdver anstaltungen des Adels, Tennis- oder Reitvergnügen. Weiß: „Sport, wie wir ihn heute verstehen, nahm seinen Anfang im England des 18. Jahrhun derts und sickerte langsam auch in die 7 20.03.15 10:17 unteren Gesellschaftsschichten.“ Vor gleichzeitig hantieren, so wirkt sich allem in Schulen war Sport immer dies positiv aus. Selbst beim Vokabeller wichtig. Als Wettkampf, zum Aus nen ist es möglich, durch Bewegungen, gleich und für bessere Lern erfolge. die mit der Bedeutung des Wortes in Beziehung stehen, die Lernleistung zu Bewegt lernen. Den Zusammenhang verbessern.“ Was der Lernfähigkeit des zwischen Lernen und Bewegung er Gehirns entgegenwirkt, ist der übermä forscht der Psychiater und Neurowis ßige Konsum elektronischer Medien – senschafter Manfred Spitzer, Direktor bei Erwachsenen und Kindern. Spitzer: nische Medien nehmen uns der Psychiatrischen Universitätsklinik „Elektro Ulm. Er sagt: „Sport hat positive Effekte geistige Arbeit ab. Wer vor allem vor auf das Gehirn. Bewegung kann zum Bildschirmmedien seine Zeit verbringt, bewegt sich wenig. Das wirkt sich un günstig auf die körperliche Verfassung „Unser Hirn ist ein paradoxer aus.“ Medienkonsum, E rnährungsweise, Speicher: Es kann umso mehr Bewegungsmuster – das sind indivi speichern, je mehr es schon enthält.“ duelle Verhaltensweisen, die jeder Manfred Spitzer, Psychiater Mensch bis zu einem gewissen Maß und Neurowissenschafter selbst beeinflusst. Und damit auch seine Gesundheit. Beispiel das Nachwachsen von Nerven zellen unterstützen.“ Sport stärkt also Ich schaffe das! Immer noch gilt: die Infrastruktur, die das Lernen über Je höher Einkommen und Bildungs haupt erst möglich macht. „Eine halbe niveau, desto besser ist meist auch Stunde joggen wirkt sich aber auch auf der Gesundheitszustand. Mit der un die Konzentrationsfähigkeit, Aufmerk gleichen Verteilung von Gesundheit samkeit und Merkfähigkeit aus. Wer beschäftigt sich die Gesundheits also lernen muss, sollte sich bewegen“, soziologin Margaret Whitehead. Sie erklärt Spitzer. Außerdem: „Wenn bezeichnet Gesundheit im Rahmen einer Tagung des Fonds Gesundes wir etwas lernen und dabei sinnvolle Bewegungen ausführen, also einen Ge Österreich als Menschenrecht. „Die Regierungen vieler Länder, die EU genstand kennenlernen und mit ihm und die Weltgesundheitsorganisation sind sich heute weitgehend einig, dass Ungleichheiten reduziert werden sol len.“ In ihrem „Regenbogenmodell“ erklärt sie, dass Gesundheit und Krank heit nicht nur von der medizinischen Versorgung abhängen. Neben unabän derlichen körperlichen Voraussetzun gen wie Alter und Geschlecht spielen Lebensweise, Lebens- und Arbeits bedingungen sowie Bedingungen wie Umweltverschmutzung und Wirt schaftslage eine Rolle. Jede und jeder Einzelne hat es in der Hand, den indi viduellen Lebensstil zu ändern: nicht rauchen, gesünder essen – und eben mehr Bewegung machen. Inwieweit eine solche Umstellung erfolgreich ist, hängt von gewohnten Verhaltensmus tern und Vorbildern ab. „Selbstwirk samkeitserwartung“ nennt die Psycho logie die Erwartung eines Menschen, gesetzte Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Das Selbstbewusstsein der Einzelnen zu stärken und Anreize für ein gesünderes Leben zu schaffen, ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsför derung. Zusätzlich ist es unerlässlich, auch die Lebens- und Arbeitsbedingun gen zu verbessern und eine gesunde Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik zu schaffen. • INTERVIEW Was passiert im Gehirn, wenn wir uns bewegen? Das hat eine ganze Reihe von Auswir kungen auf das Gehirn. Zum Beispiel: Eine halbe Stunde joggen (sich nicht auspowern, aber locker traben) wirkt sich sehr positiv auf die Konzentrati onsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit aus. Wir wissen weiter hin, dass Bewegung das Nachwachsen von Nervenzellen unterstützen kann. 8 GS_06_09_coverstory_umfrage_v2_kk.indd 8 Regelmäßige Bewegung verbessert auch bei Kindern die Merkfähigkeit. Haben Sie Tipps, damit Kopf UND Körper fit bleiben? Kopf und Körper bleiben im Alter fit, wenn man sich vor allem mit anderen Menschen beschäftigt und an der Gemeinschaft teilhat. Diese Erkennt nis gehört zu den wichtigsten aus der Prävention. Fotos: Corbis, privat, Bohmann/Katrin Bruder (5) Manfred Spitzer, Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm 20.03.15 10:17 SCHWERPUNKTTHEMA BEWEGUNG Was hält Sie in Bewegung? UMFRAGE IN WIEN. Christian Posch „Mein Training hier im Fitnesscenter in Hütteldorf. Und die Arbeit mit meinem Fitnesstrainer, mit dem ich bis zu drei Mal die Woche unter anderem Kraft und Ausdauer verbessere.“ Sarah Zwisler (26) „Ich trainiere jeden Morgen circa eine Viertelstunde meine Bauchmuskeln.“ Ivellig Vellin (55) „Ich wohne eigentlich in Australien, dort haben Sport und Fitness einen anderen Stellenwert. Ich beginne jeden Tag mit einigen Liegestützen, das bringt den Kreislauf in Schwung und macht munter. Dann kümmere ich mich um meine Hals-, Brust- und Lendenwirbel.“ Peter Korcsek (62) Fotos: Corbis, privat, Bohmann/Katrin Bruder (5) „Ich halte mich durch regelmäßiges Schwimmen nach der Arbeit fit, sonst mache ich keinen Sport.“ Wilfried Hsieh (28) „Schwimmen hält mich in Bewegung. Ich gehe sehr gerne in die Stadthalle, aber leider viel zu wenig.“ Ange Wöhrer (74) GS_06_09_coverstory_umfrage_v2_kk.indd 9 9 20.03.15 10:18 Vierter Stock – ohne schnaufen! WIE KANN MAN SICH FÜR BEWEGUNG MOTIVIEREN? SPORTPSYCHOLOGIN JUDITH DRAXLER-HUTTER ÜBER MOTIVATIONSFAKTOREN UND FALLSTRICKE. Martina Stehrer SCHWERPUNKTTHEMA BEWEGUNG art ausprobiert, sollte einen Profi hinzuziehen. Dieser erleichtert den Einstieg mit technischen Tipps und stellt sicher, dass man den Sport richtig ausführt. Raus aus dem Tief. Bei einem Motivationstief ist es sinnvoll, die Gründe dafür zu überlegen. Langweilt mich die Sportart? Fehlt das Ziel? DraxlerHutter: „Arbeiten Sie mit Belohnungen. Stellen Sie sich vor, wie gut Sie sich fühlen, wenn Sie von einer WalkingRunde zurückkommen.“ www.erfolgswelle.at • Zum Radfahren motiviert oft das Ziel oder eine interessante Route. Fotos: Markus Kucera, picturedesk.com, Corbis, Bubu Dujmic, Jobst D er Motivationskiller Nummer eins ist Überforderung“, erklärt Sportpsychologin „Setzen Sie sich ein Ziel, das Judith Draxler-Hutter. „Es motiviert. Wer aus einer Laune heraus mit Sport startet, hält bringt nur Frust, wenn nicht lange durch.“ Untrainierte einen Kurs für Judith Draxler-Hutter Fortgeschrittene buchen.“ Die Ex- Leistungsschwimmerin und dreifache Olympiateilnehmerin empfiehlt, vor dem Start zu überlegen: Warum will ich Bewegung zu kommen“, so die Expertin. Bewegung machen? Was ist mein Ziel? Am Anfang steht Aktivität im Alltag, Ähnlich wie SpitzensportlerInnen, die etwa Treppen steigen. Oder sich zu eisich den Sieg vorstellen, sollten Hobby nem Spaziergang verabreden, statt im sportlerInnen ihr Ziel vor Augen haben. Café zu sitzen. Wer erstmals eine SportZum Beispiel: Ich will fitter werden und ohne schnaufen in den vierten Stock gehen. Oder: Ich will ein Kleid, das mir jetzt nicht mehr passt, zu einem Fest anziehen. Wichtig ist die Wahl der Sportart. Wer gerne im Freien ist, wird mit einer Fitnesscenter-Mitgliedschaft nicht glücklich. Außerdem sollte die gewählte Sportart einfach und ohne große Vorbereitung durchführbar sein. Draxler-Hutter: „Wir alle kennen uns selbst und wissen, welche Ausreden es gibt, das Training auszulassen – das Wetter, ein Telefonat, der Kuchen für den Kindergeburtstag oder Kopfschmerzen. Überlegen Sie, wie Sie solche Hürden aus dem Weg räumen können.“ Etwa kann es helfen, sich einer Gruppe anzuschließen. Oder eine Aktivität auf dem Weg in die Arbeit zu suchen, statt mit dem Auto extra hinfahren zu müssen. Mit Fitness kann man in jedem Alter beginnen. „Wichtig ist, in 10 GS_10_11_projekte_v1_Kk.indd 10 20.03.15 10:18 SCHWERPUNKTTHEMA BEWEGUNG Gruppensport: Dabei sein ist alles BEWEGUNG IST GESUND, BEWEGUNG IN DER GRUPPE IST „GESÜNDER” – FÜR KÖRPER UND GEIST. Milena Borovska A Fotos: Markus Kucera, picturedesk.com, Corbis, Bubu Dujmic, Jobst uf dem Sportplatz, im Turnsaal, in der Eishalle oder im Schwimmbad ist nicht nur Raum für Bewe gung und Sport, sondern auch für Spaß, Gespräche, Freundschaften und Träume. Die ehe malige Wasserspringerin und Vizeprä sidentin des ASKÖ Landesverbandes „Ich habe sowohl Auszeichnungen als auch Freundinnen gewonnen.“ Anja Richter, Vizepräsidentin des WAT nahme an den Olympischen Spielen.“ mit ähnlichen Interessen kennen und Dieser Traum ist im Sommer 2000 in haben wöchentliche Fixtermine. Der Sydney in Erfüllung gegangen. Die Plausch beim Sport hat gesunde Ne internationale Sportkarriere brachte benwirkungen: Wer sich beim Laufen ihr neben zahlreichen A uszeichnungen unterhalten kann, hat das passende und Medaillen auch Freundschaften fürs Leben: „Ich stehe in Verbindung mit Wasserspringerinnen aus der gan „Sport in der Gruppe zen Welt.“ Sport kennt keine Grenzen, motiviert und stärkt denn hier spielen Herkunft und sozia soziale Kompetenzen.“ ler Hintergrund keine Rolle – weder bei Sonja Landsteiner, den Profis noch im Hobbysport. Generalsekretärin des WAT Als Team gewinnen. „Sport in einer Tempo gefunden. Zusätzlich minimie Gruppe ist gesünder, weil er soziale ren TrainerInnen das Verletzungsrisiko Kompetenzen stärkt und zwischen und sorgen für ein optimales Trai menschliche Kontakte fördert“, weiß ningsergebnis. Auch wenn Gewinnen Sonja Landsteiner, Generalsekretärin im Breitensport weniger wichtig ist als WAT, Anja Richter, weiß das aus eige des WAT. Der ASKÖ Landesverband bei den Profis – die Gruppe wirkt ner Erfahrung: „Ich bin in Wien in ei vereint mehr als 80 Wiener Sport leistungsfördernd: „Gruppentrainings ner 46 Quadratmeter großen Wohnung vereine. Selbst Einzelsportarten – etwa können Menschen dazu motivieren, aufgewachsen. Das Stadthallenbad war Tennis oder Laufen – können zu gemeinsam Freude am Sport zu finden. mein erweitertes Wohnzimmer. Dort Gruppenaktivitäten führen, bei denen Sie werden angespornt und tauschen traf ich Freundinnen, hatte Freiraum soziale Kontakte gestärkt und Freund Tipps und Erfahrungen aus“, erklärt für Bewegung und konnte schon als schaften geschlossen werden: Die Sonja Landsteiner. Kind mein Ziel verfolgen: eine Teil HobbysportlerInnen lernen neue Leute www.wat.at • gesunde stadt – frühling 2015 GS_10_11_projekte_v1_Kk.indd 11 11 20.03.15 10:19 SCHWERPUNKTTHEMA BEWEGUNG Bewegung ist für alle möglich AM EHESTEN BEWEGEN SICH MENSCHEN DORT, WO SIE SICH OFT AUFHALTEN: EGAL OB ES DAS SENIORiNNENWOHNHAUS ODER DIE STRASSE IST. Sylvia Simanek „Parkour ist cool und bietet Jugendlichen einen niederschwelligen Zugang ohne teure Ausrüstung.“ Christian Fessl, Gesundheitsreferent in der WiG Buchtipp auf Seite 16). Er bedient das „Bei älteren Menschen wird Bedürfnis junger Menschen nach Bewegung in Kombination Rausch und Risiko. Die WiG untermit Geselligkeit und Spaß stützte dazu Parkourtrainings speziell besser angenommen.“ für Mädchen. Christian Fessl, GesundUrsula Hübel, Gesundheitsheitsreferent in der WiG: „Bewegung referentin in der WiG ist aus dem Alltag vieler Kinder verschwunden. Die Frage ist, wie man ihnen Bewegung schmackhaft machen SeniorInnen bereits drei Mal in über kann.“ Es muss aber nicht immer so 100 Kurse gratis hineinschnuppern. aufregend sein. Im Rahmen des Pro- Um auch ältere Migrantinnen zu erreichen, werden z. B. im Karl-Wrba-Hof gemeinsam mit dem WAT türkischer Volkstanz, Nordic Walking und Gedächtnistraining angeboten. Ursula Hübel von der WiG: „Danach wird Kaffee getrunken und geplaudert. Durch die soziale Komponente kommt das Angebot besonders gut an.“ gramms „Gesunde Bezirke“ wünschten sich die Kinder etwa einen Schwimmkurs, der auch umgesetzt wurde. Genauso wichtig wie in der Jugend ist Bewegung im Alter – um selbstständig und mobil zu bleiben. Die Initiative „Bewegtes Altern in Wien“ motiviert zu mehr Bewegung. Bei der Aktion „Woche der offenen Tür“ etwa konnten Körper und graue Zellen trainieren. Die Kombination Gedächtnistraining mit Bewegung bewährt sich bei LIMA – Lebensqualität im Alter schon lange. In Gruppen werden alle 14 Tage lustvoll Geist und Körper trainiert, etwa mit Tanzen und Spielen. Einen spielerischen Zugang hat auch das Projekt „Generationen bewegen“. Kindergartenkinder besuchen dabei SeniorInnenwohnhäuser. Zum Einsatz kommt die Motopädagogik, die Persönlichkeitsbildung bei Kindern durch Bewegung. Die SeniorInnen profitieren gleichzeitig von Motogeragogik, der Persönlichkeitsbildung und -förderung durch Bewegung im Alter. www.wig.or.at • Fotos: Michaela Mejta, WIG, WIG/Christine Bauer, Cervinka, Corbis, Gewista S porteln auf der Straße? enau. Für Jugendliche G ideal. „Freerunning“ heißt der Trend, auch „Parkour“ genannt. ParkourläuferInnen versuchen nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers von A nach B zu kommen. Im Weg stehende Hindernisse sind so effizient wie möglich zu überwinden. Der pädagogische Ansatz dazu heißt „risflecting“ (siehe 12 GS_12_13_thema_v1_kk.indd 12 20.03.15 11:06 SCHWERPUNKTTHEMA BEWEGUNG Den Alltag aktiv gestalten ES MUSS NICHT GLEICH EINE SCHWEISSTREIBENDE TENNISSTUNDE ODER TÄGLICHES JOGGEN SEIN: GARTELN, RADELN, TANZEN UND STIEGENSTEIGEN SIND AUCH GESUND UND LEICHT IN DEN ALLTAG INTEGRIERBAR. Sylvia Simanek D as Wort „Sport“ lässt bei vielen Menschen schon Schweißperlen auf die Stirn treten, noch bevor sie die Laufschuhe angezogen ha ben. Für Menschen, denen es so geht, hier die erleichternde Nach „Gärtnern ist nicht nur körperliche Aktivität. Es erweitert Wahrnehmung und Handlungsmöglichkeiten.“ Renate Cervinka, Institut für Umwelthygiene Fotos: Michaela Mejta, WIG, WIG/Christine Bauer, Cervinka, Corbis, Gewista richt: Es reichen schon 22 Minuten lltagsbewegung täglich, um sich fit A zu halten. Und das geht ganz nebenbei und oft sogar mit Genuss. Ganz egal ob man ausgelassen zum Lieblingslied im Frühstücksradio tanzt, mit dem Hund hinausgeht oder statt mit dem Auto zum Megamarkt zu fahren, lieber zum Freiluftmarkt spaziert. Genauso kann man es sich zur Gewohnheit machen, die S tiegen statt den Lift zu nehmen. Auch Öffis, die einem davonfahren, wird die lange Nase gezeigt: Schließ lich ist das eine gute Gelegenheit, um zwei Stationen zu Fuß zu gehen und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Noch beschwingter klappt das mit dem Rad. Für kurze Wege sind die kostenlosen Citybikes ideal. Mit ihnen wurden im Vorjahr 980.000 Fahrten zurückgelegt. Kein Wunder: Ist Radeln „Wir haben auch über 80-Jährige, die unsere Citybikes mit Begeisterung für kürzere Wege verwenden.“ Hans-Erich Dechant, Head of Citybike in der Stadt doch das schnellste und gesündeste Fortbewegungsmittel. Der Garten als Fitnessoase. Ab dem Frühjahr bietet sich Garteln an. Renate Cervinka vom Institut für Umwelt hygiene: „Gärtnern bewegt nicht nur den Körper, sondern auch das Gemüt. Die Menschen erleben beim Gärtnern eine individuelle Reichtumserfahrung: Sie säen, ziehen etwas groß, begleiten beim Wachsen, ernten und teilen dann vielleicht ihre Kräuter mit den Nachba rinnen und Nachbarn oder verschen ken einen Kuchen mit selbst angebau tem Obst.“ Der Garten hat also genauso eine soziale Funktion – auch wenn etwa Feste gefeiert werden und Men schen zusammenkommen. Ein Garten bietet für jedes Alter und jedes Bedürf nis etwas: Kinder spielen hinter Bü schen Verstecken und Erwachsene kön nen sich erholen oder Federball spielen. Natürlich werden beim Unkrautjäten, Samensetzen, Balkonkistenbepflanzen und Umtopfen auch viele Muskeln be wegt. Ganz nebenbei. • www.citybikewien.at 13 GS_12_13_thema_v1_kk.indd 13 20.03.15 10:19 Fit macht glücklich Bewegung, Ernährung und Seelische Gesundheit – das gehört einfach zusammen. BEWEGUNG IST EIN WAHRER ALLESKÖNNER, WENN ES UM SEELISCHE GESUNDHEIT, ALLGEMEINES WOHLBEFINDEN UND DAS WOHLFÜHLGEWICHT GEHT. SOZIALMEDIZINERIN ANITA RIEDER GIBT AUSKUNFT. Nicole Albiez Anita Rieder: „Man traut sich und seinem Körper wieder mehr zu.“ Wenn sich ganz nebenbei noch das Wohlfühlgewicht einstellt – wunderbar. Das klappt am besten Hand in Hand mit gesunder Ernährung: „Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sind wesentlich. Wenig Zucker. Wenig rotes Fleisch. Fischkonsum ist wichtig, Fischölkapseln sind kein Ersatz. Auch fettarme Milchprodukte haben aufgrund der Calciumzufuhr ihren Platz in der gesunden Ernährung. Bei der Fettzufuhr – zwischen 25 und 35 Prozent – geht es vor allem um die Fettqualität“, erklärt Rieder. Bei mehr Bewegung Ein „neuer“ Körper. „Für viele Men- stellt sich der Körper oft ganz unbeschen ist Gewichtskontrolle der zent- wusst auf „gesund essen“ um. Über das rale Grund, aktiv zu werden. Aber viel Essverhalten Buch führen kann bei der wichtiger ist, dass man sich auch fürs Gewichtsreduktion helfen. höhere Alter einen gewissen Grad an Fitness erhält“, so Rieder. Bewegung Ich schaffe das. Bewegung bewirkt wirkt Gebrechlichkeit entgegen. Sie nicht nur ein besseres Körperbewussthält länger mobil und selbstständig sein. Sie hilft auch, sich seelisch besser und verhilft zu mehr Selbstvertrauen. und stärker zu fühlen. Wer fit ist, ist ürde es ein Medikament geben, das alles kann, was Bewegung leistet, sollte man unbedingt Aktien davon kaufen“, lacht Anita Rieder. Die Sozialmedizinerin erklärt: „Bewegung hat einen positiven Einfluss auf den Blutdruck, den Blutzuckerspiegel, das Immunsystem, auf den Fettstoffwechsel, die Knochendichte, das psychische Befinden und vieles mehr. Es gibt einfach überall den Nachweis, dass Bewegung das Wohlbefinden steigert.“ widerstandsfähiger und kann Probleme besser abfedern, das zeigt die Resilienzforschung. Das seelische Wohlbefinden wird neben körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung auch durch Selbstachtsamkeit, Selbstwirksamkeit und soziale Kontakte gestärkt. Rieder: „Gut: sich zwischendurch aktive Pausen gönnen, die eige„Bewegung ist das beste Medikament! Wenn‘s ginge – ich würde mir Aktien kaufen.“ Anita Rieder, Leiterin des Instituts für Sozialmedizin nen Bedürfnisse spüren und qualitätsvolle soziale Beziehungen pflegen.“ Freundschaften lassen sich auch ganz hervorragend vertiefen, indem man gemeinsam körperlich aktiv ist, etwa bei einem schönen Spaziergang. www.meduniwien.ac.at • Fotos: Corbis (2), Katarina Boisits, Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS, Peter Rigaud, Grafik: FGÖ W SCHWERPUNKTTHEMA BEWEGUNG 14 GS_14_K!_15k!_thema_v1.indd 14 20.03.15 10:20 Sportliche Ziele für Bewegungsmuffel Die Lust der ÖsterreicherInnen auf Bewegung ist gering. DER EUROBAROMETER ATTESTIERT DEN ÖSTERREICHERiNNEN EIN SPORTMUFFEL-DASEIN. DIE STADT WIEN UND DER BUND SETZEN MASSNAHMEN, UM DAS SO SCHNELL WIE MÖGLICH ZU ÄNDERN. Robert Penz SCHWERPUNKTTHEMA BEWEGUNG N Fotos: Corbis (2), Katarina Boisits, Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS, Peter Rigaud, Grafik: FGÖ ur fünf Prozent der ÖsterreicherInnen betreiben regelmäßig Sport. Zu diesem Ergebnis gelangte der letzte Eurobarometer – eine von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Um- „Das Thema Bewegung ist in gesundheitspolitischen Strategien zentral verankert.“ Sabine Oberhauser, Gesundheitsministerin frage. Damit liegen wir im EU-Raum an drittletzter Stelle – nur knapp vor dem Schlusslicht Bulgarien. Masterplan. Ein Befund, der bestätigt, was bereits bekannt war. Konkrete Maßnahmen sollen die ÖsterreicherInnen aber zu mehr Bewegung animieren. Im Stadtentwicklungsplan „STEP 2025“ der MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Wien ist etwa der Ausbau von Grün- und Freiräumen ein wichtiges Thema. „Sie sollen den Wienerinnen und Wienern gesunde stadt – frühling 2015 GS_14_K!_15k!_thema_v1.indd 15 „Körperliche Aktivität baut Stress ab und sorgt für positive Stimmung. Deshalb mein Appell: Machen Sie den ersten Schritt für ein gesundes Leben in einer gesunden Stadt!“ Sonja Wehsely, Gesundheitsstadträtin Raum für Bewegung bieten“, so Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Schon 2013 wurde in Österreich der „Nationale Aktionsplan Bewegung“ vom Gesundheits- und Sportministerium initiiert. Seine Ziele spannen sich von der Bewegungsförderung durch Krankenkassen über den Ausbau betrieblicher Gesundheitsvorsorge bis hin zu Angeboten speziell für ältere Menschen. Wie viel sich die einzelnen Altersgruppen bewegen sollten, um gesund zu bleiben, zeigen die Österreichischen Bewegungsempfehlungen des Fonds Gesundes Österreich. Mindestens 150 Minuten bei mittlerer Intensität beziehungsweise 75 Minuten bei hoher Intensität sollten es pro Woche sein. Mittlere Intensität meint Aktivitäten wie zügiges Gehen, gemütliches Rad fahren oder Tanzen. Jedenfalls sollte man dabei noch sprechen können. Sind nur noch kurze Wortwechsel möglich, ist die Anstrengung bereits höher – wie beim Laufen, flotten Radfahren oder Bergwandern. Ideal sind zusätzlich muskelkräftigende Übungen an zwei oder mehr Tagen der Woche. Bei Liegestütz oder Kniebeugen etwa dient das eigene Körpergewicht als Widerstand. „Es geht nicht nur ums Schwitzen, sondern vor allem ums weniger Sitzen. Gelingt es uns, Bewegung in den Alltag zu integrieren, ist viel geschafft“, sagt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. • 15 20.03.15 10:20 SERVICE GARTELN, SPORT & INTERNET-LINKS Nachbarschaftsgärten Sie möchten eine eigene Parzelle bewirtschaften oder gemeinsam knackiges Obst und Gemüse anbauen? Die Wiener Stadtgärten informieren über Förderungen von Nachbarschaftsgärten in Wien und unterstützen mit gärtnerischem Know-how bei der Bewirtschaftung. Mehr Informationen gibt‘s beim Gartentelefon 01/4000-8042, E-Mail: [email protected] Bewegung im Alltag wirkt Tägliche Bewegung hält fit und fördert die innere Zufriedenheit. Statt dem Lift die Treppe nehmen oder eine Station früher aussteigen sind einfache Wege, um mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Die Broschüre kann auch in den Sprachen Bosnisch/ Kroatisch/Serbisch und Türkisch angefordert werden. Broschüren-Bestellservice: Telefon 01/4000-76924, E-Mail: [email protected] www.sport.wien.at Bewegungs- und Sportangebote in Wien werden auf dieser Seite vorgestellt. Von Ferienkursen für Kinder, Sportcamps und Kinderschwimmkursen über Hallensportarten und Wintersport bis zu Angeboten speziell für Frauen. Öffnungszeiten, Preise und Kontaktdaten sind übersichtlich aufgelistet. Spring ... und lande TU WAS!-PASS Ein Angebot für Bewegung, Sport und Fitness für Menschen ohne Lohnarbeit oder mit einem geringen Einkommen: Jede Art von Bewegung fördert das körperliche und psychische Wohlbefinden, vor allem in schwierigen Lebenssituationen. Den Pass erhält man unter anderem in der AMS Landesgeschäftsstelle im 3. Bezirk. Verein Bewegungshunger: Telefon 01/810 60 22, Mo–Do 11–15 Uhr, www.bewegungshunger.info Mut zum Risiko und ein sicherer Umgang mit riskanten Situationen soll eine Optimierung des Verhaltens und des inneren Gleichgewichts von Jugendlichen schaffen. Für BegleiterInnen wird „risflecting“ vorgestellt – ein pädagogisches Handlungsmodell zur Entwicklung von Rausch- und Risikobalance. Gerald Koller, Spring ... und lande, Edition LIFEart, Buch und Film 24 Euro, www.edition-lifeart.at Diabetes – Fit mit Bewegung Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, die gerade in europäischen Städten weitverbreitet ist. Viele Menschen wissen nicht, dass sie gefährdet oder sogar bereits erkrankt sind. Bewegung hilft und dient zur Vorbeugung ernster Folgeschäden wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nerven-, Nieren- und Augenleiden sowie Amputationen. Günter Schagerl, Diabetes – Fit mit Bewegung, Hubertus Krenn VerlagsgmbH., 16,90 Euro www.fitsportaustria.at Bewegung ins Leben bringen! Geistiger, seelischer und körperlicher Zustand können durch Bewegung positiv beeinflusst werden. Hier finden Sie gesundheitsorientierte Bewegungsangebote in ganz Österreich und für alle Zielgruppen. Auch in Ihrer Nähe! Starten Sie noch heute, denn Bewegung wirkt nachweislich – für Ihre Gesundheit! www.parkour-vienna.at Bei der Trendsportart Parkour sucht sich die Läuferin oder der Läufer bzw. „traceur“ einen eigenen Weg zum Ziel. Die Landschaft, zum Beispiel Geländer, Stufen und Bauwerke, werden dabei miteinbezogen. Tipps, Tricks und Workshops für AnfängerInnen kommen direkt von der Parkour Community Wien. Fotos: Gerald Karner, ORF/Hans Leitner, picturedesk.com Mobilitätsagentur Wien Die Mobilitätsagentur ist die Anlaufstelle für FußgängerInnen und Radfahrende in Wien. Ideen für konkrete Verbesserungen sowie Kritik können hier abgegeben werden. Innovative Lösungen, Barrierefreiheit, bequeme und sichere Wege, um in der Stadt unterwegs zu sein, sind das Ziel der Mobilitätsagentur als Schnittstelle von Verwaltung und Bevölkerung. 2., Große Sperlgasse 4, Telefon 01/4000-49900, E-Mail: [email protected] 16 GS_16_K!_17_K_service_pro_contra_v1.indd 16 20.03.15 10:23 April, April: Ich mach, was ich will? LACHEN IST MEDIZIN. DAS GILT AUCH AM 1. APRIL – SOLANGE NICHT ÜBER, SONDERN MIT JEMANDEM GELACHT WIRD. AM GESÜNDESTEN IST ES ABER, ÜBER SICH SELBST LACHEN ZU KÖNNEN. Aufgeschrieben von Milena Borovska PRO Fotos: Gerald Karner, ORF/Hans Leitner, picturedesk.com Hademar „Hadschi“ Bankhofer Moderator, Journalist und „Rasender Reporter“ Ich finde den 1. April großartig. Noch großartiger wäre es, wenn der 2. April, der 3. April und alle nachfolgenden Tage ähnlich wären. Denn es wird viel zu wenig gelacht. Ein Beispiel: Bei kleinen Missgeschicken reagiere ich oft kindisch. Ich grinse, wenn ich mit jemandem zusammenstoße oder schneide Grimassen. Dafür ernte ich oft Kopfschütteln. Ich finde aber, dass unschuldige Scherze jeden Tag erlaubt sein sollten. Natürlich nichts, was anderen schaden kann, wie zum Beispiel Spaßanrufe bei der Polizei. Ich spreche von lieben Späßen. Meine Cousine etwa hat es bis jetzt jedes Mal geschafft, mich in den April zu schicken und ich war noch nie sauer. Am sichersten ist es aber, über sich selbst zu lachen anstatt über andere. Wenn man tatsächlich einen Blödsinn gemacht hat, bringt ein Lächeln mehr als tausend Ausreden. Als mir neulich ein Fehler passiert ist, ließ mich meine Chefin in ihr Büro kommen. Ich bin mit Dackelblick und einem verlegenen Grinser eingetreten und habe gefragt: „Was habe ich da wieder angestellt?“ So konnte sie mir nicht lange böse sein. Ein Lachen hier, ein Spaß dort wirken Wunder. Mein Tipp: Wenn Sie mit jemandem zerstritten sind, rufen Sie diese Person am 1. April an. Bringen Sie sie zum Lachen und Ihnen wird verziehen werden! gesunde stadt – frühling 2015 GS_16_K!_17_K_service_pro_contra_v1.indd 17 CONTRA Paul Tesarek Chefredakteur des ORF Studio Wien und Wien heute-Moderator Als meine Großmutter meine Mutter an einem 1. April zur Welt brachte, hat der Arzt das zunächst für einen Scherz gehalten. Das ist der einzige Aprilscherz, an den ich mich – indirekt – erinnern kann. Denn für mich ist der 1. April ein Tag wie jeder andere. Ich plane auch nicht, mein Umfeld mit Aprilscherzen zu erfreuen. Und wenn, dann würde ich es nicht sagen. Aber Scherz beiseite: Es wäre traurig, wenn es im Jahr nur diesen einen Tag gäbe, an dem man lustig sein kann. Auch wenn die Welt da draußen nicht immer fröhlich stimmt. Schlechte Nachrichten sind unser tägliches Geschäft, man gewöhnt sich daran. Auch wenn man manche Dinge schwer über die Lippen bringt. In der privaten Kommunikation kann ich diesen Ernst ablegen. Wenn ich mit meinen Freundinnen und Freunden zusammen bin, lache ich oft und herzlich. Denn Lachen ist eine Medizin. Das habe ich miterlebt, als meine Tochter mit einer schweren Krankheit im Spital gelegen ist. Da haben liebe- und humorvolle Schwestern und die Clown-Doktoren sie zum Lachen gebracht. Ich bin ihnen dankbar, denn sie haben sicher wesentlich zur Heilung beigetragen. Andererseits ist nicht jeder Scherz heilsam. Vor allem dann, wenn er auf Kosten anderer Menschen gemacht wird. 17 20.03.15 10:23 AUS DEN BEZIRKEN Theaterluft schnuppern Improvisations-, Tanz- und Schauspielübungen: Bei der Workshopreihe „Forumtheater“ lernen TeilnehmerInnen den eigenen Körper als Instrument näher kennen. Auf dem Programm stehen außerdem verschiedene Spiele zum Stimm- und Körpertraining. Für das Ende des Projekts im Juni ist eine Aufführung im Rahmen des Familienfests am Karmelitermarkt geplant. Familienfest: 12. Juni, 15–19 Uhr, Kursinfo-Telefon 0650/540 42 43, E-Mail: [email protected], www.friends2.at 5. MARGARETEN Gesundheitstag im Bezirk Gesunde Ernährung und gesunde Bewegung: Der 19. Februar stand ganz im Zeichen von Gesundheit und Wohlbefinden. Im Amtshaus Margareten stellten sich Gesundheits-, Beratungsund Betreuungseinrichtungen vor. Außerdem fanden themenbezogene Referate und Impulsvorträge statt, und es wurden zeitgemäße Angebote von Margaretner Betrieben für das ganzheitliche Wohlgefühl vorgestellt. Auch die Life Lounge der WiG war mit einem Film zum Thema Essstörungen und Infos zu Projekten sowie Mitmach-Stationen vor Ort. www.gesundesmargareten.at 10. FAVORITEN Gemeinsam wird ein Theaterstück einstudiert. 3. LANDSTRASSE Mehr Platz zum Spielen Spielplatzerweiterung im Modenapark: Mit Unterstützung der Bezirksvorstehung wurde der stark frequentierte Kinderspielbereich wurde um eine angrenzende Wiesenfläche vergrößert. Für den neuen Zugang werden einige Sträucher in der Hecke, die bislang den Spielbereich von der Wiese trennten, entfernt und an anderer Stelle eingepflanzt. Engagierte Eltern und Kinder halfen bei der Pflanzung der neuen Hecke mit. Die Idee zur Erweiterung stammte von der Agendagruppe Modenapark, die MA 42 – Wiener Stadtgärten stellte Werkzeug und Pflanzen zur Verfügung. Lokale Agenda 21 Landstraße, Telefon 01/718 08 35, E-Mail: [email protected], www.agenda-wien3.at Besonderes Treffen Seit Beginn des Jahres 2014 gibt es im BewohnerInnen-Zentrum des KarlWrba-Hofs jeden ersten Freitag im Monat ein Treffen mit Familien und Angehörigen von Menschen mit Behinderungen. Die Treffen dienen dazu, Informationen über medizinische und finanzielle Fördermöglichkeiten zu den PatientInnen und ihren Familien bringen. Der Selbstwert und die Eigenverantwort- Bei den Treffen im Karl-Wrba-Hof geht es um Erfahrungsaustausch. lichkeit der Familien sollen gestärkt werden. Es gibt Beratung zu Themen wie gesunde Ernährung oder psychologische Hygiene. Der Erfahrungsaustausch zwischen den NachbarInnen wird gefördert. Organisiert werden die Treffen von drei WienerInnen, die im Rahmen einer Kooperation von wohnpartner und FEM Süd zu GesundheitsbotschafterInnen ausgebildet wurden. Die Initiative wurde im Rahmen von Gesundes Favoriten gefördert. Die nächsten Termine: 3. April & 8. Mai, www.gesundesfavoriten.at 15. RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS Jubiläum für SeniorInnentreff Seit zehn Jahren ist die Sperrgasse 17 beliebter Treffpunkt für alle Junggebliebenen. KlubbesucherInnen halten sich beispielsweise durch Kegeln, Schwimmen, verschiedene Exkursionen, Bastel-Aktivitäten, Diavorträge und Nordic Walking fit. Das richtige Know-how für ein erfülltes Leben im Alter vermitteln regelmäßige Fachvorträge von ExpertInnen. Die breite Themenpalette reicht dabei von Verkehrserziehung für SeniorInnen bis hin zu Schmerztherapie. SeniorInnen.Treff Sperrgasse 17, 15., Sperrgasse 17, geöffnet Mo–Fr 13–18 Uhr (ausgenommen Feiertage), Telefon 01/920 00 90, E-Mail: [email protected], www.pensionistenklubs.at Fotos: Gerd Andrä, Ismael Reyes Acevedo, Christian Jobst/PID 2. LEOPOLDSTADT 18 GS_18_19_bezirke_v1_k!K.indd 18 23.03.15 10:58 Fotos: Gerd Andrä, Ismael Reyes Acevedo, Christian Jobst/PID Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal freut sich mit den SeniorInnen über das zehnjährige Jubiläum des modernen Seniorentreffs in der Sperrgasse. 16. OTTAKRING 20. BRIGITTENAU 22. DONAUSTADT Jugendgesundheitskonferenz Am 27. Jänner ging in der Jugendzone Ottakring die erste Jugendgesundheitskonferenz „YOLOttakring“ erfolgreich über die Bühne. 150 interessierte Jugendliche und Erwachsene nahmen an der Veranstaltung teil. Mädchen und Burschen der Jugendzone 16, VHS 16, NMS Brüsslgasse, *peppa – Interkulturelles Mädchenzentrum, Back on Stage 16/17 sowie der Parkbetreuung Kinderfreunde aktiv stellten auf der Konferenz 19 verschiedene Gesundheitsprojekte vor. Sie wollten den BesucherInnen damit zeigen, was für sie Gesundheit bedeutet. Tipp: Aktiv-Park Bewegung im Gemeindebau, das ist in der Adalbert-Stifter-Straße möglich. Der ehemalige Spielkäfig wurde auf Initiative des Mieterbeirats zum Aktiv-Park umgebaut. Alle Generationen können hier Geräte wie Wippen und Rudergerät nutzen. Spieltische laden zu Mühle, Schach und „Mensch ärgere dich nicht“ ein. Ein Wasserspielgerät sorgt für fröhliches Gepritschel, und NachwuchsbasketballerInnen üben auf dem neuen Streetballplatz. www.park.wien.at Baumlehrpfad errichtet Im Rudolf-Köppl-Hof wurde ein Baumlehrpfad geschaffen. Gemeinsam mit wohnpartner, SchülerInnen der Berufsschule für Gartenbau und Floristik sowie dem Verein Balance wurde die Idee eines Mieters umgesetzt. Auf mehreren tausend Quadratmetern stehen zahlreiche Pflanzen arten. Anhand 20 informativer Holztafeln wird ihre Vielfalt und Einzigartigkeit veranschaulicht. Start des Baumlehrpfads: Ecke AntonSattler-Gasse/Johann-Zak-Weg Wohlfühlbuch Das *peppa Mädchencafé ist nicht nur ein Ort, an dem Bildung, Lernen, Freizeit und Austausch für die Mädchen und das Team stattfinden, sondern auch eine Art Wohnzimmer zum Wohlfühlen und Entspannen. Die *peppa-Mädchen arbeiteten im Herbst 2014 zu den Themen Gesundheit und Wohlfühlen und gestalteten mit Unterstützung von Gesundes Ottakring das Büchlein „*peppa chillt! Tipps & Tricks von den *peppas“. 16., Hasnerstraße 61/EG, Telefon 01/493 09 65-11, E-Mail: [email protected], www.peppa.at, www.gesundesottakring.at Kontaktbesuchsdienst Das Team der Kontaktbesucherinnen in Floridsdorf besteht neben den Organisatorinnen Edith Hofmann und Sonja Schmidt aus sieben engagierten Frauen. Der Kontaktbesuchsdienst der Wiener Sozialdienste bietet kostenlose Informationen über kommunale und regionale Angebote für Wiener SeniorInnen ab dem 65. Lebensjahr. Beratungseinrichtungen für spezielle Fragen und Probleme können auf diesem Weg vorgestellt werden. Kontaktbesuchsdienst, Telefon 01/981 21, www.wienersozialdienste.at gesunde stadt – frühling 2015 GS_18_19_bezirke_v1_k!K.indd 19 21. FLORIDSDORF 23. LIESING Beratungsstelle wird zehn Seit Ende 2004 gibt es den wöchentlichen Behindertensprechtag im Amtshaus Liesing. Die ExpertInnen des Behindertenverbands geben bei den Gesprächen Tipps zu Unterstützungen, Begünstigungen und Erleichterungen im täglichen Leben. 23., Perchtoldsdorfer Straße 2, 2. Stock, jeden Mittwoch 8–12 Uhr 19 20.03.15 10:23 GESUNDES GRÄTZEL Miteinander im Grätzel GEMEINSAME AKTIVITÄTEN WIE ZUM BEISPIEL BOCCIA SPIELEN IM GRÄTZEL VERBINDEN – UND LÖSEN KOMMUNIKATIONSBARRIEREN. Stephanie Tobeitz gierte Mitbegründerin des BewohnerInnen-Zentrums. Vergangenen Herbst erfuhr Schellig (Foto, Dritte von links) vom Programm Gesundes Floridsdorf der Wiener Gesundheitsförderung – und wurde auch gleich aktiv. L angsam, aber stetig und durchaus merkbar hat sich das Klima im Haus, der Wohnanlage und überhaupt im Grätzel rund um das BewohnerInnen-Zentrum Ruthnergasse in Floridsdorf verbessert. Seit seiner Gründung 2010 finden hier unter anderem Kochkurse, Spielabende, Tanzveranstaltungen und Infoabende statt. „Die Menschen sprechen Probleme an, verstehen das Verhalten der anderen „Gesunde Ideen steigern das Wohlbefinden und machen auch Spaß.“ Monika Bader, Programmleitung Gesundes Floridsdorf in der WiG Bewohnerinnen und Bewohner besser, kennen sich beim Vornamen“, berichtet Gabriele Schellig, selbst Bewohnerin, Mitglied des Mieterbeirats und enga- Leichte Bälle. Mit dem finanziellen Zuschuss konnten Boccia-Kugeln, Getränke und Bänder zum Abstecken der Bahn besorgt werden. Gespielt wird jeden zweiten Samstag direkt im BewohnerInnenzentrum. Kommen können alle Interessierten – jung, alt, im Rollstuhl. Möglich macht es der Einsatz besonders leichter und weicher IndoorBälle. Im Frühling kann das Team das Training wieder ins Freie verlegen. www.treffpunkt-ruthnergasse.at www.tv21.at www.gesundesfloridsdorf.at www.wig.or.at • Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy, Bauer Christine (2), WIG Gesundes Floridsdorf. „Gegenüber unserer Anlage ist eine Boccia-Bahn. Allerdings im Freien. Das heißt, man kann nur im Frühling und Sommer spielen. Schon lange war es den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Anliegen, auch in der kalten Saison trainieren zu können. Dank der Hilfe der WiG konnten wir das umsetzen“, so Schellig. Monika Bader, Programmleitung Gesundes Floridsdorf in der WiG: „Wir versuchen, gute Bezirksaktionen zu unterstützen, wo immer es geht. Denn gesunde Ideen steigern das Wohlbefinden.“ 20 GS_20_K_21_KK_projekt_v1.indd 20 20.03.15 10:24 SELBSTHILFE UND EMPOWERMENT Gesundheit liegt in meiner Hand DAS PROJEKT ZIEL.SICHER.GESUND DER WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy, Bauer Christine (2), WIG R STÄRKT GESUNDHEITSKOMPETENZEN. Stephanie Tobeitz echte von PatientInnen, heits- und Sozialwesen zurechtzufinmedizinische Fachgesprä- den. Die Finanzierung erfolgt über den che, PatientInnenverfügun- Landesgesundheitsförderungsfonds, gen oder das Gesundheits- der im Rahmen der Gesundheitsresystem im Generellen: Im form von der Stadt Wien und der Sozivergangenen Jahr bildeten alversicherung eingerichtet wurde. fünf kostenlosen Vortragsabende zu unterschiedlichen Themen den Auftakt Körpersignale erkennen. „Diese Verdes Projekts ziel.sicher.gesund der WiG. anstaltungsreihe werden wir in diesem Ziel war, den TeilnehmerInnen – jenen, Jahr fortsetzen. Und darüber hinaus die das Gesundheitssystem im Beson- noch mit einem zusätzlichen Angebot deren nutzen, wie Menschen mit chro- in die Pilotphase gehen, mit dem wir nischen Erkrankungen oder mit Behin- besonders Menschen mit Lernschwiederungen – verständlich aufbereitete rigkeiten erreichen möchten“, erklärt Infos aus der Praxis anzubieten. Und Projektleiterin Heidrun Rader von der PatientInnen das Rüstzeug zu vermit- WiG. Denn oftmals ist es schwierig, teln, sich sicher im Wiener Gesund- mit bestehenden Angeboten an diese Menschen heranzukommen. Sie wissen oft zu wenig über ihre Rechte oder „Wir holen die Menschen mögliche Informationsquellen. Wenig dort ab, wo sie stehen.“ Selbstbewusstsein, zu wenig Achten Heidrun Rader, auf Körpersignale und fehlende soziaWiG-Projektleiterin von len Beziehungen können sich ebenfalls ziel.sicher.gesund negativ auswirken. „Um sie zu erreichen, gehen wir aktiv auf Betroffene zu gesunde stadt – frühling 2015 GS_20_K_21_KK_projekt_v1.indd 21 und organisieren in Tageszentren oder Werkstätten sechswöchige Seminare. Wir holen wortwörtlich die Menschen dort ab, wo sie stehen.“ Entwickelt wird das Workshop-Programm von FachexpertInnen und Betroffenen der Selbstbestimmt Leben Initiative. Nach dem Motto: Nichts über uns ohne uns! Training in Kleingruppen. „Wir legen auf eine praxisnahe Seminar-Gestaltung wert“, sagt Rader. TrainerInnen werden in Schulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet. In den Kursen wird mit Beispielen aus dem Alltag der TeilnehmerInnen oder Rollenspielen gearbeitet. „TrainerInnen und TeilnehmerInnen der Workshops stellen etwa Gespräche mit MedizinerInnen nach. Die TeilnehmerInnen erfahren, wo sie Informationen bekommen oder üben, auf ihren Körper zu hören“, erklärt die Projektleiterin. Informationen zu den Kursen ab Herbst: Telefon 01/4000-76945, www.wig.or.at • 21 20.03.15 11:07 TERMINE Mittwoch, 15. April Girls Sports Day Musik, Tanz, Bewegung, Fitness und Spaß für alle jungen Mädchen von neun bis 16 Jahre. 1., Rathaus, 9–17 Uhr, www.wien-event.at 15.–18. April SeniorInnenmesse Der Eintritt zu „Lebenslust – Die Erlebnismesse für aktive SeniorInnen“ ist frei. 2., Messe Wien, Halle A, www.lebenslust-messe.at 4.–11. Mai Athletics light Sprint & Weitsprung beim Sportevent für Schulklassen. Anmelden! 2., Ernst-Happel-Stadion, www.athletics-light.info Donnerstag, 21. Mai Evidenzbasierung in der Gesundheitsförderung Anspruch, Wirklichkeit und Beitrag der Evaluation. Anmelden! 9., Centrum für Int. Entwicklung Mai bis Juni Life Lounge Frühlingstour Die WiG tourt wieder durch die Bezirke. Die Frühlingstour steht heuer ganz im Zeichen der Bewegung. Termine im Internet unter: www.wig.or.at 10.–12. Juni Österreichischer Städtetag Das Motto des heurigen Städtetages lautet: „Smart Cities: Menschen machen Städte“. 1., Rathaus, www.staedtebund.gv.at Samstag, 13. Juni Wir in Ottakring und Penzing Vereine aus den Bereichen Kultur, Sport, Kunst und Soziales stellen sich vor. Teilnahme kostenlos. 16., Vorplatz U3 Ottakring 10.–12. Juni Österreichischer Gesundheitsund Krankenpflegekongress Kongress unter dem Motto „Das bleibende andere. Pflege 2030“. Graz, Congress Graz, www.oegkv-fv.at Samstag, 13. Juni Wir in Favoriten Das Gesundheitsspektakel der WiG ist auch dabei! Teilnahme kostenlos. 10., Antonsplatz Montag, 22. Juni 17. Österreichische Gesundheits förderungskonferenz Thema: „Health in All Policies in der Praxis der Gesundheitsförderung“ Salzburg, Salzburg Congress, www.fgoe.at 26.–28. Juni Donauinselfest Neben tollen Bands ist auch die Life Lounge der WiG vertreten. 21., Donauinsel, www.donauinselfest.at 29.–30. Juni Hot in the City Workshops und Wettbewerbe beim offiziellen Wiener Schulschlussfest. 22., Gänsehäufel, www.schulschlussfest.at Montag, 14. September 2015 Wiener Gesundheitsförderungskonferenz 2015 Gesunde Bewegung. Inspirationen für die Praxis der Gesundheitsförderung. Online-Anmeldung ab Anfang Mai. 1., Rathaus, www.wig.or.at FGÖ-BILDUNGSNETZWERK 6. und 7. Mai Transkulturelle Aspekte der Gesundheitsförderung – Wandel in der Projektarbeit?! Wien, Wiener Gesundheitsförderung, Treustraße 35–43, Stiege 6, 1. Stock 28. und 29. Mai Der Garten als Medium in der Gesundheitsförderung Niederösterreich, St. Pölten, Bildungshaus Hippolyt, Eybnerstraße 5 ÖSTERREICH/ INTERNATIONAL 10. und 11. Juni Bewegung in den Alltag bringen Wien, Wiener Gesundheitsförderung, Treustraße 35–43, Stiege 6, 1. Stock 23.–25. April International Conference on Eating Disorders 2015 Essstörungskonferenz. Boston, www.aedweb.org Alle Termine 9–17 Uhr. Informationen zu den Seminaren in Wien, Nieder österreich und dem Burgenland unter www.wig.or.at, Anmeldungen: weiterbildungsdatenbank.fgoe.org IMPRESSUM & OFFENLEGUNG gemäß § 25 Mediengesetz: Gesunde Stadt; Heft 1/2015; Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Gesundheitsförderung gemeinnützige GmbH – WiG, Treustraße 35–43, Stg. 6, 1200 Wien, Tel. 01/4000-76925. Geschäftsführer: Dennis Beck. Magazinkoordination: Mag.a Martina Roch, MA. Inhaltliche Koordination des Schwerpunktthemas: Mag. Christian Fessl. Layout: Qarante, Wolfgang Krimmel. Verleger: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m. b. H. & Co. KG, Leberstraße 122, 1110 Wien. G eschäftsführung: Dr.in Gabriele Ambros, Gerhard Milletich. Redaktion: Leberstraße 122, 1110 Wien, Telefon 01/740 32-0. Verlags-Chefredaktion: Mag. Helmut Widmann, Christoph Berndl (Stv.). Chefin vom Dienst: Mag.a Christine Oberdorfer. Grafik: Peter Klein. Fotoredaktion: Ingrid Fankhauser, MA. Lektorat: Carina G. Divischek, Mag.a Daniela Oberhuber. Coverfoto: Reiner Riedler. Danke ans Donau Zentrum! Druck: Wograndl. Verlags- und Herstellungsort: Wien. Erscheinungsweise: vier Mal jährlich. Grundlegende Richtung der Zeitschrift: Das Magazin kommuniziert als Botschafterin die Gesundheitsförderungsprojekte und -aktivitäten der WiG und der Stadt Wien sowie die Kernthemen der Wiener Gesundheitsförderung an relevante ExpertInnen und MultiplikatorInnen. Illustration: Tim Maresch, Foto: Katrin Bruder WIEN 22 GS_22kk_23k_termine_kolumne_v1.indd 22 20.03.15 10:25 Ein Leben ohne Hund ist ein Hundeleben Illustration: Tim Maresch, Foto: Katrin Bruder „Hunde haben mehr Spaß an Menschen als umgekehrt“, sagte James Thurber, der feinsinnige Schriftsteller und Zeichner, „offenbar, weil der Mensch der Komischere der beiden Kreaturen ist.“ Fest steht, dass die kalte Schnauze eines Hundes erfreulich warm ist, jedenfalls im Vergleich zur Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen. Ein japanisches Sprichwort lautet: „FREUND ist der Name eines Hundes.“ George Bernard Shaw, großer irischer Pazifist und Literaturnobelpreisträger, dessen Maxime hieß: „Tiere sind meine Freunde und ich esse meine Freunde nicht“, gab den Rat: „Vielleicht stünde es besser um die Welt, wenn die Menschen Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen.“ Otto von Bismarck, der „Eiserne Kanzler“, gestand: „Ich habe die größte Achtung vor der Menschenkenntnis meines Hundes – er ist schneller und gründlicher als ich.“ Ja, Hunde lehren uns, wohl auch dank ihrer 240 Millionen Geruchszellen (der Mensch hat nur acht Millionen), wen man „riechen“ kann und wen nicht. Hund = Antidepressivum Man erkennt: Hier schreibt ein hoffnungslos „Kynophiler“ – so das Kunstwort für den gemeinen Hundenarren – über seine lebenslange Abhängigkeit vom (nicht Chefarzt-pflichtigen!) Antidepressivum auf vier Pfoten. Ja, da halte ich es kaisertreu mit Friedrich, dem Großen: „Hunde haben alle guten gesunde stadt – frühling 2015 GS_22kk_23k_termine_kolumne_v1.indd 23 einen kleinen Hund zulegt, ist mit seiEigenschaften des Menschen, ohne nem Sex zufrieden. Wer große Hunde gleichzeitig seine Fehler zu besitzen.“ Im Internet kursiert die (meinetwegen hat, will körperliche Defizite kompengut erfundene, aber schlichtweg groß- sieren.“ Glauben Sie mir: Das bringt Neider verlässlich zum Schweigen. artige) Antwort eines Hoteliers auf die Anfrage einer Familie, ob sie denn mit Wie schön ist Ihr Hund? Hund anreisen dürfte: „Sehr geehrte Hunde lieben Menschen – das macht Familie! Noch nie hat ein Hund in sie ja so rätselhaft. Egal, in welcher unserem Hotel angetrunken andere Gemütsverfassung ich heimkehre: Gäste beleidigt oder belästigt. Es hat Lily ist restlos glücklich und zeigt es auch noch kein Hund die Toilettenauch. Sie ist davon auch nicht durch wände beschmiert oder die KlomuÄußerlichkeiten abzubringen. Niescheln vollgekotzt. Auch die Flaschen mals mäkelt sie an Figur, Frisur oder aus der Minibar wurden noch nie von gar Schlagseite herum. Sie liebt mich, einem Hund geleert und danach mit wie ich bin, bedingungslos, wofür ich Wasser aufgefüllt. Uns ist ferner kein sie liebe. Probleme mit Hunden – das Fall von Zechprellerei oder von Diebist längst erhoben – liegen immer am stahl durch einen Hund bekannt. Ihr anderen Ende der Leine. Es gibt keiHund ist also bei uns herzlich willnen schiachen Hund, keinen falschen kommen – und wenn er für Sie bürgt, und keinen miesen. Jedenfalls nicht dürfen Sie ihn gern begleiten. Mit unter den Hunden. Und nur so nebenfreundlichen Grüßen, Ihr …“ Ich bebei zu guter Letzt: Es stimmt nicht, sitze ein – falsch, ich lebe glücklich dass Herrli und Frauli ihrem Hundi zusammen mit einem – Chihuahuaimmer ähnlicher werden. Nein. Denn: Weibchen namens Lily. Seither weiß ich: Ein Leben ohne Hund ist ein Hun- Die meisten Hunde sind wirklich schön. Es soll sogar welche geben, deleben. Sie folgt mir aufs Wort – ich hab das Wort nur noch nicht gefunden. die klüger sind als ihre BesitzerInnen. Meine Frau sagt, sie glaubt das „un Sie wiegt nur etwa ein Sechzigstel g’schaut“: „Du hast ja selbst so einen!“ von mir, dafür bin ich gut zehn Mal so hoch wie sie. Wenn uns beiden beim Gassigehen gelegentlich milder Spott zuteil wird, sage ich gern: „Nein, das ist kein genmanipulierter Kampfhamster und nein, sie geht auch ohne Dieter Chmelar ist Batterie.“ Und intellektueller Kritik beJournalist, Moderator gegne ich mit der Studie des Psycholound Kabarettist. gen Keith Evans: „Ein Mann, der sich @chmelar_dieter 23 20.03.15 11:08 MACHEN SIE SICH EIN BILD UND BILDEN SIE SICH WEITER Transkulturelle Aspekte der Gesundheitsförderung – Wandel in der Projektarbeit?! 6. – 7. 5. 2015 Bewegung in den Alltag bringen 10. – 11. 6. 2015 Nachhaltige Gesundheitsförderung durch Organisationsentwicklung. Gesundheit in Settings fördern 17. – 18. 9. 2015 Tipps, Tricks und Techniken für tolle Texte in der Gesundheitsförderung 13. – 14. 10. 2015 Digital Storytelling als Methode in der Gesundheitsförderung 22. – 23. 10. 2015 Erholungsförderung als Element der Gesundheitsförderung 12. – 13. 11. 2015 Gesundheitsfolgenabschätzung Die Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung bewerten 23. – 24. 11. 2015 Anmeldungen ausschließlich online: http://weiterbildungsdatenbank.fgoe.org Kosten jeweils für zwei Tage: 75 € Foto: Flickr.com©CAYRO The Games Detailinformationen zu den Wiener Seminaren sowie zu den Angeboten in Niederösterreich und im Burgenland auf www.wig.or.at GESUNDHEITSföRDERUNG WISSEN GS_24_01_cover_v4_K.indd 24 20.03.15 11:03
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