Auch Schwäbisch Hall will Bausparverträge loswerden

BAUSPAREN
Auch Schwäbisch Hall will
Bausparverträge loswerden
Autor:
Datum:
Elisabeth Atzler
07.05.2015 12:50 Uhr • 07.05.2015, 16:39 Uhr
Die Kündigungswelle der Bausparkassen rollt auch auf die Kunden des
Marktführers Schwäbisch Hall zu: Rund 50.000 attraktiv verzinste
Bausparverträge sind betroffen. Die Minizinsen lasten auf der Branche.
Sieht niedlich aus, ist er aber nicht. Der Bausparfüchse bei Schwäbisch Hall wollen sich aus ihren
unrentablen Altverträgen rausstehlen. (Foto: dpa)
Frankfurt. Schwäbisch Hall werde in den nächsten Wochen Kündigungen verschicken, sie würden
zum 31. Dezember dieses Jahres wirksam, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Er bestätigte damit
einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“.
Die Zahl der Vertragskündigungen dürfte bei 50 000 liegen. Die Verträge sind meist 20 Jahre und
älter. Die Kunden haben das Bauspardarlehen nicht in Anspruch genommen. Es gebe noch einzelne
Verträge aus den 40er Jahren, so der Schwäbisch-Hall-Sprecher.
Ende vergangenen Jahres hatte Schwäbisch Hall, die Bausparkasse der Genossenschaftsbanken,
noch keine Pläne, voll besparte Bausparverträge zu kündigen. Der Anbieter hatte dieses Vorgehen
allerdings nicht ausgeschlossen – und folgt nun dem Großteil der Bausparkassen. Fast alle der 21
Unternehmen haben inzwischen bestimmte Bausparverträge gekündigt, insgesamt dürfte es um
rund 200 000 Fälle gehen.
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ZINSEN UND PROVISIONEN VON BAUSTARTARIFEN
Bausparkasse Mainz
Tarif: H maxPremium
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 0,50 Prozent
BHW Bausparkasse
Tarif: WohnBausparen
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 0,10 Prozent
Tarif: KomfortBausparen
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 1,00 Prozent
Tarif: WohnBausparen Plus
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,10 Prozent
BSK Schwäbisch Hall
Tarif: XX (Fuchs Standard)
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent + 0,75 Prozent Bonus*
*Treueprämie bei Verzicht auf zugeteiltes Darlehen nach sieben Jahren und Erreichen verschiedener Vorgaben.
Tarif: J (FuchsBau)
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent
Debeka BSK
Tarif: BS3
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 1,25 Prozent + 0 bis 1,75 Prozent Bonus*
*Abhängig von Umlaufrendite und Laufzeiten.
Deutsche Bank Bauspar
Tarif: WohnBausparen
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 0,1 Prozent
Tarif: KomfortBausparen
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 1,00 Prozent
Tarif: WohnBausparen Plus
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,10 Prozent
Deutsche BSK Badenia
Tarif: ClassicFinanz 500
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 0,5 Prozent + Bonus*
*Zinsbonus nach Zuteilung nach sieben Jahren bis längstens 15 Jahren auf die gewährten Zinsen.
Tarif: Niedriger Zins 500
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 0,50 Prozent
Deutscher Ring BSK
Tarif: Bonus-Tarif BT
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 0,75 Prozent + 1,25 Prozent Bonus*
*Für Bausparverträge ab 10.000 Euro
Anmerkung: kostenfreie Verdoppelung der Ursprungs-Bausparsumme möglich.
Tarif: Flexi-Tarif XT
Abschlussgebühr: 1,6 Prozent
Guthabenzins: 1,00 Prozent
Anmerkung: kostenfreie Verdoppelung der Ursprungs-Bausparsumme möglich
LBS (1)
Bayerische LBS
Tarif: LBS-T8
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent
Tarif: LBS-T5
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 + Bonus*
*auf gutgeschriebene Zinsen nach sieben Jahren.
Norddeutsche LBS
Tarif: LBS-Starter
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent + 0,50 Prozent Bonus*
*Bei Auszahlung des Guthabens nach sieben Jahren.
Tarif: LBS-Modernisierer
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent
LBS Ost
Tarif: Classic C4
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent
Tarif: Classic C5
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,50 Prozent + 0,75 Prozent Bonus*
Bei Auszahlung des Guthabens nach sieben Jahren.
LBS (2)
LBS Rheinland Pfalz
Tarif: Classic AX
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent
Tarif: Classic M
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,50 Prozent
Westdeutsche LBS
Tarif: Zuhause Flex 4S/L
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent
Tarif: Zuhause Spar
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 1,00 Prozent
Signal Iduna BSK
Tarif: F45
Abschlussgebühr: 1,0/1,6 Prozent*
Guthabenzins: 1,00 Prozent
*Bei 1,6 Prozent Abschlussgebühr kostenfreie Erhöhung der Bausparsumme um 100 Prozent vom zweiten bis siebten Jahr.
Tarif: F50
Abschlussgebühr: 1/1,6 Prozent
Guthabenzins: 1,00 Prozent
Wüstenrot BSK
Tarif: Ideal Bausparen Finanzierer (F)
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent
Anmerkung: Jugendbonus bei Abschlussgebühr bis 21 Jahren möglich
Tarif: Ideal Bausparen Flexibel (U)
Abschlussgebühr: 1,0 Prozent
Guthabenzins: 0,25 Prozent + 0,75 Prozent Bonus*
*nach sieben Jahren, abhängig von der Umlaufrendite.
So haben etliche Landesbausparkassen Verträge gekündigt, vor allem die LBS West und die LBS
Bayern. Vor kurzem zogen auch die privaten Konkurrenten Wüstenrot und BHW nach und
verschickten Kündigungen von tausenden Verträgen.
Das Problem für die Branche: die Minizinsen in der Euro-Zone. Hohe Zinsen, mit denen
Bausparkassen einst die Sparer lockten, werden für die Unternehmen nun zur Belastung. Zudem
können Kunden heute auch bei Banken Immobilien zu relativ niedrigen Zinsen finanzieren. Das
Modell der Bausparkassen funktioniert so nicht mehr.
Gängige Praxis ist es daher, übersparte Verträge zu kündigen. „Überspart“ heißt, dass das Guthaben
die Bausparsumme überschritten hat. Zudem kündigen einige Anbieter, etwa die LBS Bayern, auch
dann Verträge, wenn sie noch nicht überspart sind. Und zwar dann, wenn ein Vertrag reif für die
Zuteilung eines Darlehens war, der Kunde aber zehn Jahre oder länger darauf verzichtet hat.
Das Vorgehen der Bausparkassen ist allerdings umstritten.
Während die Branche die Kündigungen verteidigt, meinen
Verbraucherschützer, dass Verträge nicht gekündigt
werden dürfen, solange die Bausparsumme nicht erreicht
ist. Die Unternehmen argumentieren damit, dass ihre
Erträge angesichts der Minizinsen in der Euro-Zone unter
Druck geraten.
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„Deswegen kommen sie um unpopuläre Maßnahmen
nicht herum“, sagt Andreas Zehnder Chef des Verbandes
der Privaten Bausparkassen. Dazu gehöre die Kündigung
voll besparter Verträge. Um die Bauspargemeinschaft als
Ganzes zu schützen, sähen sich viele Bausparkassen
mittlerweile aber auch gezwungen, Verträge zehn Jahre
nach Zuteilung eines Bauspardarlehens zu kündigen, weil hier das Erreichen eines
Bauspardarlehens erkennbar nicht mehr im Vordergrund stehe, so Zehnder.
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