Bericht Schlager Fäscht 2015 Reussbote

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Region
Nr. 25 Dienstag, 31. März 2015
Reussbote
8. Hypi’s Schlager Fäscht mit Les Humphries Singers, Oesch‘s die Dritten und Ross Antony
Er bringt die Schlagerstars nach Mellingen
Sie klatschen, schwingen die
weissen Servietten beim Jodel
von Melanie Oesch und
schunkeln zur Musik von Ross
Antony. Am 8. Hypi’s Schlager
Fäscht war eine ausgelassene
Stimmung.
Welthit «Atemlos» zusammen mit Nadine und Moderatorin Linda Fäh auf.
Die Ex-Miss-Schweiz bezauberte mit
ihrer charmanten Moderation.
F
rancine Jordi, Johnny Logan,
Andy Borg, Florian Ast, Stefan
Mross, Monique oder Oesch’s
die Dritten: Ralph Meier bringt sie alle
nach Mellingen. Er kennt die populären Schlagerstars im In- und Ausland
bestens und pflegt intensive Kontakte
mit ihnen. Es war schon lange Meiers
Wunsch, Oesch’s die Dritten nach Mellingen zu holen. Beim achten Mal hat
es jetzt geklappt. Sie brachten die Halle zum Kochen: Die Volksmusikgruppe
aus Schwarzenegg (Berner Oberland),
die aus Hansueli und Annemarie Oesch
und ihren Kindern Melanie, Kevin und
Mike sowie dem Akkordeonisten Urs
Meier besteht, versteht es, mit ihrem
breiten Repertoire das Publikum mitzureissen. Als Frontfrau Melanie Oesch
zum bekannten Jodel ansetzte und mit
«Ättu», der auf dem Schwyzerörgeli
den Jodel begleitete, einen Gang schneller schaltete, da gab es in der Mehrzweckhalle für die rund 1000 Schlagerfans kein Halten mehr. Sie standen
auf, klatschten begeistert im Takt mit
und schwangen zur Musik ihre weissen
Servietten in der Luft. Ab und zu gab es
einen Juz oder auch ein Bimmeln von
einer mitgebrachten Kuhglocke. Schlagerstimmung und Gänsehaut pur.
Ross Antony unterhält das Publikum
(oben); heitere Stimmung (unten)
Ralph Meier (oben links) im Gespräch mit Malcolm Magaron von Les Humphries. Frontfrau Melanie Oesch begeisterte mit ihren Jodelvorträgen. Fotos: bn
13-Jähriger mit grossem Auftritt
Der Mix an Künstlern, die am Samstag
auf der Bühne standen, war sorgfältig
ausgewählt. Der erst 13-jährige Jan
Krattinger spielte auf der Steirischen
Harmonika, als ob es das Leichteste
wäre. Die Seerugge Fäger heizten so
richtig ein. Sie verbinden zwei Musikstile und kombinieren Rockmusik mit
Schlager. Die Thurgauer Newcomer
sind seit ihrem Auftritt in Andy Borgs
Musikantenstadl weitherum bekannt,
ebenso wie die Solointerpretin Nadine,
die auch schon auf grossen TV-Bühnen gestanden hat. Anna Carina Woitschak, Schlagersängerin aus Deutschland, trat solo und zu Helene Fischers
Ross Antony zog alle Register
Ross Antony, ehemaliges Mitglied der
Gruppe Bro‘Sis, begeisterte. Er schäkerte mit dem Publikum und sang im
zweiten Teil des Abends mit seinem
Partner Paul Reeves. Die Les Humphries Singers sorgten für einen grandiosen Abschluss. Ihre Welthits wie
«Kansas City», «Mexiko» oder etwa
«Mama Loo» sind Gassenhauer, die
auch 40 Jahre später das Publikum
noch immer begeistern. Die Gruppe
aus Deutschland, die 1969 gegründet
wurde, verkaufte innerhalb von sieben Jahren nicht weniger als 52 Millionen Schallplatten. Begleitet wurden die Künstler von der Wolfgang
Lindner Band. Dass der Bandleader
in Mellingen leider nicht persönlich
anwesend sein konnte, er war am selben Abend im Musikantenstadl, war
zwar bedauerlich, tat aber der musikalischen Qualität der Acht-MannBand keinen Abbruch.
Am Schluss zog Ralph Meier ein positives Fazit. Auch die achte Auflage
des Schlagerfestes reiht sich vom Erfolg her gesehen nahtlos an seine Vorgänger. Die Interpreten für die neunte
Auflage am 2. April 2016 sind schon
heute gebucht: Johnny Logan, Andy
Borg, 300% Juzi, Stefan Roos und
Francine Jordi.
Benedikt Nüssli
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1. Lehrjahr rauchfrei
Rauchfrei durch die Berufslehre
Diese Lehrlinge gehen mit gutem Beispiel voran
Danke, ich rauche nicht «Es stinkt, kostet viel und schadet»
Das kantonale Gesundheitsförderungsprojekt «1. Lehrjahr
rauchfrei» wächst und erfreut
sich grosser Beliebtheit. Für die
aktuelle Kampagne haben sich
im Aargau 201 Betriebe mit
über 700 Lernenden für das
Projekt angemeldet.
G
etragen wird die Kampagne von
der Lungenliga Aargau in Kooperation mit der Stiftung ­«aarau
eusi gsund stadt» und dem Departement Gesundheit und Soziales. Ziel des
Projekts «1. Lehrjahr rauchfrei» ist, bei
den Berufslernenden das
Nichtrauchen zu fördern
und somit den Einstieg
zum Rauchen zu verhindern. «Aus Studien wissen wir, dass in der Übergangsphase Schule/Lehre
der Anteil der Rauchenden sprunghaft ansteigt»,
erklärt Projektleiterin Silvia Loosli von der Fachstelle Tabakprävention bei der Lungenliga Aargau. «Der Übertritt ins Erwerbsleben, der Stress, Unsicherheit
im Erwachsenwerden und steigender
Gruppendruck begünstigen in diesem
Alter den Einstieg ins Rauchen.» Mit
einem Nichtraucher-Vertrag zwischen
dem Lernenden, dem Ausbildungsbetrieb und der Lungenliga Aargau werden Lernende motiviert während dem
gesamten Lehrjahr sowohl bei der Arbeit wie auch in der Freizeit rauchfrei
zu bleiben. Als Belohnung winken
Ende Lehrjahr eine Woche zusätzlicher Ferien oder 200 Franken in bar
(das Projekt übernimmt davon 100
Franken, die restlichen 100 Franken
übernimmt der Betrieb).
Nichtrauchen wird belohnt
Die Art der Belohnung bestimmt der
Ausbildungsbetrieb. Teilnehmen können nichtrauchende Lernende, aber
natürlich auch solche, die mit dem
Rauchen aufhören wollen und ab Vereinbarungsunterzeichung rauchfrei
sind. Das Projekt läuft seit acht Jahren
erfolgreich. Immer mehr
Betriebe machen mit. Die
Erfolgsquote liegt konstant
bei weit über 90 Prozent.
Für die Jugendlichen steht
die Belohnung im Vordergrund. Betriebe hingegen
realisieren, dass das Rauchverhalten zwangsläufig Auswirkungen auf die Präsenz
am Arbeitsplatz hat (Rauchpausen). Immer mehr Betriebe sind
überzeugt von den Vorteilen und führen das Programm über die gesamte
Ausbildungszeit eigenständig mit organisatorischer Unterstützung durch
die Projektgruppe weiter.
Mehr Informationen zum Projekt finden sich unter
www.1-lehrjahr-rauchfrei.ch
Zahlreiche Lehrbetriebe in
der Region machen mit bei
der Aktion «1. Lehrjahr
rauchfrei». Darunter auch die
Gemeindverwaltung Oberrohrdorf mit vier Lernenden und
das Engineering-Unternehmen
Mettauer in Mellingen mit zwei
Lernenden.
D
enise Jakob ist mit ihren vier
Auszubildenden zufrieden. Die
stellvertretende Gemeindeschreiberin in Oberrohrdorf lobt den
Einsatzwillen und die Lernbereitschaft
ihrer Lehrlinge. Chiara Steffen (17) und
Riana Schraner (15) sind beide im ersten Lehrjahr als angehende Kauffrau-
en mit dem sogenannten M-Profil. Das
heisst sie machen eine Lehre mit Berufsmaturität. Sie sind ebenso überzeugte Nichtraucherinnen, wie Stina
Forss (17), die im zweiten Lehrjahr ist
und ebenfalls die Berufsmaturität mit
KV-Abschluss anstrebt. Die drei jungen
Frauen finden Rauchen uncool. Chiara
ist passionierte Geräteturnerin beim
TSV Rohrdorf. Riana frönt in ihrer Freizeit dem Ballett in der Tanzschule
­Forrer in Baden, und Stina tanzt mit
­Chiara Zumba, eine südamerikanische
Mischform von Tanz und Aerobic.
«Oberstift» Fabio Galfetti (19) steht
kurz vor dem Lehrabschluss. Auch er
ist Nichtraucher. In seiner Freizeit
spielt er beim FC Fislisbach bei den
A-Junioren und hat den Ehrgeiz einmal in der ersten Mannschaft mitzutun.
Rauchen ist uncool
Gänzlich rauchfrei ist auch die Firma
Mettauer in Mellingen. Hier machen
Mike Imhof (24) und Lukas Tschannen
(17) ihre Ausbildung. Mike hat bereits
zwei Berufe, nun ist er in seiner dritten
Lehre. Erst lernte er Sanitärmonteur,
dann Heizungsinstallateur und jetzt
steht er vor dem Abschluss als «Gebäudetechnikplaner Heizung». Rauchen ist
für ihn ebenso wenig ein Thema, wie
für den sieben Jahre jüngeren Lukas,
der im 1. Lehrjahr als Gebäudetechnikplaner Heizung steht. Beide sagen, in
ihrer Umgebung würden zwar die Kollegen fast allesamt paffen. Aber sie
könnten damit nichts anfangen. «Das
kostet nur unsinnig Geld, stinkt und
schadet erst noch der Gesundheit», sagen die beiden unisono.
Auch ihnen sagt Rauchen nichts: Mike Imhof (links) geht Die Lehrlinge in der Gemeindeverwaltung Oberrohrdorf:
lieber ins Fitness und spart das Geld für Besseres, genau- V. l. n. r. Chiara Steffen, Stina Forss , Fabio Galfetti und
Riana Schraner
Fotos: bg
so wie Lukas Tschannen (rechts).