8A6LniQo 30 STADT LANDSHUT Neuanfang mit Marco Altinger Bund der Selbständigen hat nach emotional verlaufener Versammlung neuen Vorstand „Abenteuer Unternehmertum – mutig Zukunft sichern“, das war das Motto des Bundes der Selbständigen auf seiner Verbandstagung am Freitag und Samstag in Landshut. Zahlreiche Unternehmer aus ganz Bayern waren dafür angereist. Wohl auch deshalb, weil auf der am Samstagnachmittag stattfindenden Generalversammlung ein nicht alltäglicher Tagungspunkt stand: Antrag auf Abwahl des amtierenden Präsidiums. Am Abend stand fest, ein neues Präsidiumsteam um den Landshuter Marco Altinger wird den Verband die kommenden vier Jahre führen. Wie sehr der Verband vor Veränderungen steht, wurde aus einem Schreiben des bisherigen Präsidenten Ingolf F. Brauner an alle Mitglieder deutlich. Darin rief Brauner zur regen Teilnahme auf und formulierte seine Gedanken zur Zukunft des Verbandes. Wie könne der Verband auf radikale Veränderungen der Verbandsumwelt reagieren, wie Mitglieder gewinnen und einen Generationswechsel anstoßen oder neue Informationstechnologien für die Mitglieder nutzbar machen? Einen Erneuerungsprozess wolle er anstoßen, der nicht leicht werden würde, aber für ihn auch nicht verhandelbar. So wie es schien, waren die Mitglieder durchaus für einen Neuaufbruch. Bereits im Vorfeld war zu spüren, dass die Delegierten Veränderungen wollten. Unmut über die hierarchische Führung und fehlende Informationen von der Spitze zu wesentlichen Verbandsthemen war zu hören. „Ein Neuanfang muss her, so oder so“, brachte es eine Dele- Das neue Führungsteam will den Bund der Selbständigen in Bayern wieder stärken und in eine positive Zukunft aufbrechen: (hintere Reihe von links) Alfred Schweiger, Florian Möckl, Dirk van Elk, Martin Busch, (vordere Reihe von links) Ulla Widmann-Borst, Marco Altinger, Michael Eder und Wolfgang Fuhrmann. (Foto: Freda Bauer) gierte auf den Punkt. Diese Unzufriedenheit führte zum Antrag des Bezirksverbandes Oberpfalz zur Abwahl des Präsidiums, unterstützt von vielen anderen. Für den Vorstand ein Grund, am Samstag geschlossen zurückzutreten. Entsprechend emotional wurde hinter verschlossenen Türen diskutiert. Mit dem Ergebnis von 112:72 Stimmen stand am Ende Marco Altinger als neuer Präsident fest. Die Mitglieder wollten Brauner nicht mehr die Zeit geben, die er für seinen Neuaufbruch einforderte. Die Enttäuschung bei den Befürwortern des bisherigen Präsidiums war groß. Vorzeitig verließen viele die Generalversammlung. Auch Brauner stand den Medien nicht mehr für ein Gespräch zur Verfügung. Mit Altinger als Präsident bilden Ulla Widmann-Borst vom Bezirk Schwaben als Vizepräsidentin, Dirk van Elk aus Oberfranken als zweiter Vizepräsident, Michael Eder aus Oberbayern-Ost als dritter Vizepräsident, Alfred Schweiger aus der Oberpfalz als Landesschatzmeister sowie Florian Möck aus Oberbayern-West, Martin Busch aus Oberbayern-West und Wolfgang Fuhrmann vom KEM-Verband als Präsidiumsmitglieder das neue Präsidi- um. Sie legten in einem ambitionierten 100-Tage-Sofortmaßnahmenplan ihre Ziele vor. Dieser Plan umfasst die Bestandsaufnahme ebenso wie die Überprüfung bestehender Strukturen, Raum- und Personalfragen oder Arbeitsweisen, eine Überarbeitung des Organigramms und das Schaffen von Mehrwerten für Mitglieder und natürlich die Gewinnung neuer Mitglieder. Entsprechend zuversichtlich sahen die Delegierten den Neuanfang, auch weil die Ortsverbände besser eingebunden werden sollen, und dafür wolle man das neue Präsidium unterstützen. -bau- Frühlingsgefühle am HLG Bunter Konzertabend am Gymnasium – Soli und Eigenkompositionen begeisterten Nicht nur einmal hat man sich an diesem Abend gewünscht, zurückspulen und auf Wiedergabe drücken zu können. Die Stücke im Programm des Frühjahrskonzerts des Hans-Leinberger-Gymnasiums (HLG) am Donnerstagabend gingen ins Ohr und machten Laune. Gefühlvoll, aber auch energiegeladen und überschäumend unterhielt die Schulfamilie ihre zahlreichen begeisterten Zuhörer. Der „Arie des Papageno“ aus Mozarts Zauberflöte, dargeboten vom Lehrerchor, folgte unmittelbar die freche Eigenkomposition „Hello Mr. Idiot“ der charismatischen Schulband „LA iDiots“ – das war bei einem solchen Schulkonzert keineswegs ein Stilbruch. Es war vielmehr Symbol für die Bandbreite und Talente, die das HLG nebst seinem pflichtgemäßen Schulbetrieb entfaltet. Akteure aller Jahrgangsstufen – von der fünften Klasse bis zur Q12, vom Lehrerkollegium bis zu Ehemaligen – standen bei der Veranstaltung auf der Bühne. „Frühlingsgefühle am HLG“ umschrieb Anselm Räde, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Niederbayern, die Stimmung, nachdem die sieben Blechbläser unter Leitung von Walter Kirch mit dem Gospel „Down by the Riverside“ und „Melodien aus Russland“ einen stimmungsvollen Vorgeschmack auf den Abend gegeben hatten. Es herrsche Aufbruch: Der musikalische Frühlingsreigen von Rock bis Klassik passe da ebenso wie die Nachricht von der bevorstehenden Sanierung der Schule, sagte Räde. Und selbst der stellvertretende Schulleiter kam nach seinem BassEinsatz bei der Big Band am Ende sichtlich erhitzt ans Mikrophon und schwelgte in Euphorie: „Ich könnte mir ein Frühjahrskonzert nicht bunter vorstellen“, sagte Ulrich Kosterhon und dankte den Schülern für die zusätzlichen Stunden und ihren Eine Ballade, die man gerne wieder hören möchte, hatte Jenny Schnell komponiert. Begleitet vom Orchester sang sie beim Frühjahrskonzert ihren Titel „Verändert“, der von einer verflossenen Liebe handelte. (Foto: Barbara Vetter) Einsatz, die sie der Musik am HLG widmen. Glanzpunkte setzten in diesem Jahr vor allem die künftigen Abiturienten: Jenny Schnell mit ihrer wundervoll-melancholischen Ballade „Verändert“, die sie selbst komponiert hatte und, begleitet vom Orchester unter Leitung von Roland Baumgartl, ausdrucksstark sang; William Bittner mit seinem präzisen, konzentrierten Geigensolo bei Mozarts Violinkonzert; Thomas Breu bei der Big Band-Nummer „Look out little Ruth“, dessen Schlägel irrwitzig schnell über die Klangstäbe des Xylophons fegten. Mit Telemanns Trompetenkonzert hatte sich Andreas Schwertl, begleitet vom Orchester, ein keineswegs leicht zu spielendes Instrument vorgenommen: die Piccolotrompete. Solistischer, wenngleich nicht musikalischer Natur, war Susanne Poppes literarischer Beitrag „Bittere Semmeln“ (Axel Hacke). Dieser erheiterte vor allem deshalb, weil vielen Zuhörern die Situation eines Vaters, den der Gang zum Bäcker mit seinen drei Kleinkindern vor eine schier unlösbare Aufgabe stellt, gar so bekannt vorkam. Was die Leistung aller anderen Akteure nicht schmälern soll: Auch zu den Darbietungen in einer Gruppe gehört Courage, und vielen der Schüler war das Lampenfieber im Vorfeld, die Anspannung beim Auftritt und schließlich die Erleichterung beim Applaus anzusehen. Bei „Lazy Song“ (Bruno Mars) und „Vo Mello bis Schoppornou“ (HMBC) zeigten die Mitglieder des „Kleinen Chors“, begleitet von ih- rem Leiter Florian Huber am Flügel, wie sie es bereits verstehen, ihre Stimmen einzusetzen. Der „Große Chor“ stellte sich mit dem südafrikanischen Werk „Syahamba“ mehrstimmig vor, bevor beide Chöre gemeinsam mit „Slide away“ (Oasis) und „Creep“ (Radiohead) für Gänsehaut in den Publikumsreihen sorgten. Die Big Band unter Leitung von Walter Kirch spielte schließlich fünf Nummern aus ihrem Repertoire, darunter „Rock around the Clock“ und „Udo Jürgens Highlights“ – ein satter, wuchtiger Sound, der selbst eine Dreifachturnhalle bis in die hinterste Ecke ausfüllte. Es machte Spaß, der Schulfamilie zuzuhören. Oder um Anselm Räde sinngemäß noch einmal aufzugreifen: Ein Abend besser als die Dult. -bv- Montag, 27. April 2015 „Vielleicht hat das eine Signalwirkung“ Mit Marco Altinger hat der Bund der Selbständigen Bayern einen Landshuter zum Präsidenten gewählt. Er tritt das Amt zu einer Zeit an, in der sich sowohl der Verband als auch der bayerische Mittelstand im Umbruch befindet. LZ: Herr Altinger, warum haben Sie als Präsident kandidiert? Marco Altinger: Die Frage, ob ich kandidieren wolle, wurde an mich herangetragen. Ich habe gründlich darüber nachgedacht, erst dann habe ich mich dazu entschlossen. Der gesamte Vorstand will mehr Mitglieder, vor allem die junge Generation gewinnen. Wir wollen den Netzwerksgedanken im Ortsverband und auf der Bezirksebene stärken und aufbauen, politische Kreise einbringen und Interessensvertreter für Kleinstunternehmer sein. Ein großes Ziel ist, den Verband zu einen und auch die Mitglieder einzubinden, die diesen Weg jetzt nicht mittragen konnten. Warum, glauben Sie, ist das Präsidium neu gewählt worden? Ich glaube, die Basis war der Meinung, dass Themen nicht schnell und informativ und auch nicht intensiv genug umgesetzt wurden. Das wollte man verbessern. Das bisherige Präsidium hatte um mehr Zeit gebeten, die angesprochenen Probleme abarbeiten zu können. In Hinblick auf die vergangenen fünf Jahre der Amtszeit fehlte wohl auch das Vertrauen. Wo wollen Sie Prioritäten setzen? Das Präsidium hat einen 100-Tage-Sofortmaßnahmenplan vorgestellt. Die erste Aufgabe wird sein, den Verband nach betriebswirtschaftlichen Aspekten zu prüfen. Feststellen, welche vertraglichen Bindungen, welche finanziellen Verpflichtungen bestehen und auch, ob die personelle Struktur oder die Aufgabengebiete der Mitarbeiter optimiert werden können. Wir wollen ein Konzept entwickeln und umsetzen, Neumitglieder zu gewinnen. Sehr wichtig ist uns, Strukturen auf Bezirks- und Ortsverbandsebene aufzuwerten. Es müssen die Informationen von der Hauptstelle in die unteren Ebenen fließen. Und wir brauchen Mehrwerte für unsere Mitglieder. Dafür müssen wir Netzwerke und Instrumentarien schaffen, welche Unternehmer befähigen, sich und sein Unternehmen weiterzubringen. Können wir dazu beitragen, das Unternehmen attraktiver zu machen, werden auch wir als Verband attraktiver. Herr Altinger, glauben Sie, dass sich Ihre Präsidentschaft auch für Landshut und den Bezirksverband Niederbayern positiv auswirkt? Was die Zukunft bringen wird, ist schwierig zu sagen. Aber es ist das erste Mal, dass es einen niederbayerischen Präsidenten gibt. Meines Wissens bin ich auch der jüngste Präsident in der Geschichte des Verbandes. Vielleicht hat das eine Signalwirkung. Aber als Präsident werde ich alle Mitglieder und Ortsverbände gleich behandeln und meine Motivation aus der Aufbruchsstimmung mitnehmen, um den Verband mit allen gemeinsam nach vorne zu bringen. -bau- Byzantinische Vesper mit Einzelsegnung Am Donnerstag, 30. April, findet um 18.45 eine feierliche Vesper mit byzantinischem Gesang in der Unterkirche zu St. Peter und Paul statt. Gestaltet wird der Gottesdienst von der byzantinischen Männer-Schola von St. Peter und Paul mit ostkirchlichen Gesängen in deutscher Sprache. Willkommen sind alle, die in meditativer und mystischer Atmosphäre eine bewegende Begegnung mit dem Heiland suchen wollen, heißt es in der Ankündigung. Die Dauer der Vesper beträgt circa 30 Minuten.
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