M. Bitzer Glaube am Montag – Glaube in der Familie Seite 1 von 6 In der Vorbereitung habe ich in einer Predigt meines Kollegen Henrik Otto zu diesem Thema folgende Geschichte entdeckt: (auch die Pastoren und Pfarrer müssen ja vorsichtig sein im Umgang „geistigem Eigentum“ seit einem Konstanzer Pfarrerkollege vor kurzem von einem Gemeindeglied nachgewiesen wurde, dass er im Vorwort des Gemeindebriefs eine Quelle nicht angegeben hatte ☺). „Wie war das wohl, als Gott zum ersten Mal an „Familie“ dachte? Haben Sie sich diese Frage schon mal gestellt? Ich meine, irgendwann muss ihm die Idee schließlich gekommen sein! Irgendwann zwischen „die Erde war wüst und leer“ und „seid fruchtbar und mehret euch“ vermutlich. Oder schon viel früher? Ungewiss. Ob er diese Gedanken seinen Engeln vorgestellt hat, bevor er an die Umsetzung ging? Falls dieses Gespräch stattgefunden hat, dann eventuell so: „Ihr Lieben, ich denke da noch über etwas ganz Besonderes nach. Und weil ich davon so begeistert bin, wollte ich es gerne mit euch teilen. Es handelt sich um eine Sache, die ich „Familie“ nenne. Es ist quasi das Update zu der Ehegeschichte, von der ich euch letztes Mal erzählt habe. Die Paare bekommen von mir unter marginaler Einbeziehung ihrer Geschlechtlichkeit einen kleinformatigen Menschen geliehen, den sie großziehen dürfen. Die Geburt wird für die Frauen recht schmerzhaft sein, in Ohnmacht fallen aber die Männer. Das Baby finden dann beide hübsch, „das schönste der Welt“ werden sie sagen. Das schönste Baby der Welt wird sie in der Folgezeit nachts wach halten, und tagsüber will es getragen und gesäubert werden. Mit etwa zwei Jahren lernt es Worte wie „NEIN!“ und „MEINS!“ und fängt an, mit Sachen zu werfen, die teuer waren. Sie werden ihm Unmengen an Spielzeug kaufen, aber die technischen Geräte der Eltern werden immer interessanter sein. Sie werden viele Konflikte in ihrer Familie haben, weil die Kinder den Eltern einfach immer alles nachmachen. Und je älter sie werden, desto mehr werden sie ohne ihre Eltern erledigen wollen. Ach ja, und dann denke ich noch über eine gewisse Sache nach – ich bin mir damit noch nicht ganz sicher – ich nenne sie „Pubertät“. In dieser Zeit werden abenteuerliche Dinge mit den Körpern der Kinder passieren. Auch das Gehirn wird betroffen sein, und die Eltern werden keine Ahnung haben, was sie davon halten sollen. Dabei ist es aus Sicht des Nachwuchses ganz einfach: Eltern sind peinlich und sie wollen auf keinen Fall so werden wie sie! Verantwortlich dafür sind kleine Dinger, genannt Hormone. Aber am Ende wird alles gut, und wenn sich alle wieder prima verstehen, werden die Kinder ausziehen und ihr eigenes Leben begin‐nen. Na, was sagt Ihr?“ Die Engel schauen etwas betreten zu Boden, keiner will so richtig mit der Sprache rausrücken. Vereinzelt hört man: „Sag du es ihm. Auf dich hört er vielleicht!“ Schließlich sagt ein sehr erfahrener Engel: „Herr, wir wissen, dass du üblicherweise keine Fehler machst, aber: Warum sollten sich die Menschen auf so etwas einlassen?!“ Und der Herr schaut ihn lange an, bevor er antwortet. Dann sagt er: „Weil ich ihnen Liebe füreinander geben werde.“ Ich muss zugeben: Diese Geschichte ist durch nicht allzu viele Handschriften belegt. Aber sie enthält trotzdem etwas Wahres: Familie ist ein besonderer Gedanke Gottes. Und sie braucht viel Gnade, um im Alltag bestehen zu können! „ Ich finde dieses Thema herausfordernd. Weil ich selbst merke, dass es hier sehr persönlich wird. Ich kann über die‐ses Thema nicht predigen und mich selbst dabei komplett ausblenden. (Kann ich bei anderen Predigten auch nicht, aber hier noch weniger). Ich habe Erwartungen an mich, an meine Frau, an meine Kinder. Sie haben Erwartungen an mich. Und wir erleben einander absolut brutto. Im Alltag. Von früh bis spät. Mit allem drum und dran. Und dazu gehört sehr, sehr viel schönes und wertvolles, und dazu gehören auch die Mo‐mente, die ich lieber ausblenden oder ungeschehen machen will. Wo ich nicht der zugewandte Pastor bin, sondern der kratzbürstige und wütende Vater. Der seine Kinder schon vor der Schule anschnauzt, weil sie schon zum x‐ten mal vergessen haben, sich nach dem Frühstück die Zähne zu putzen. M. Bitzer Glaube am Montag – Glaube in der Familie Seite 2 von 6 Und dann bin ich sofort beim Gedicht von vorher: Das Reale und das Ideale Es gibt zwei Dinge: das Reale und das Ideale. Reif zu sein heißt: das Ideale zu sehen und im Realen zu leben. Zu versagen heißt: das Reale zu akzeptieren und das Ideale zu verwerfen. Nur anzunehmen, was das Ideale ist, und das Reale abzulehnen heißt, unreif zu sein. Kritisiere nicht das Reale, weil du das Ideale gesehen hast. Verwirf nicht das Ideale, weil du nur das Reale siehst. Reife heißt: im Realen zu leben und an dem Idealen festzuhalten. Das Ziel ist, dass das Reale mehr und mehr dem Idealen entspricht. Darum beten wir: Dein Reich (das Ideale) komme, Dein Wille (das Ideale) geschehe, wie im Himmel (das Ideale) so auf Erden (das Reale). (Verfasser unbekannt) Das Ziel ist, dass das Reale mehr und mehr dem Idealen entspricht. Was sind deine Idealvorstellungen von einem Familienleben? Und dann zudem noch von einem Familienleben, wo man den Glauben miteinander lebt? Manche machen hier wertvolle Erfahrungen und sind gut unterwegs, andere erleben sich ständig im Defizit. Entweder, weil sie sich mit den Vorgenannten vergleichen, bei denen anscheinend alles super läuft. Oder weil sie zu hohe Idealvorstellungen haben. Warum auch immer. Andere sind von dem allem noch weit entfernt, weil es handfeste Probleme in der Familie gibt und von einem intakten Familienleben nichts zu spüren ist, gar nichts. Wiederum bei anderen fragt nur einer der Ehepartner oder nur eines der Kinder nach Gottes Willen. Allen anderen ist es entweder egal oder sie machen sich sogar noch lustig darüber. Da gibt es so viele unterschiedliche Konstellationen. Deshalb ist mir folgendes wichtig: Bitte blende jetzt deine eigenen Idealvorstellungen von Familie und wie schön doch alles sein könnte aus. Es geht jetzt nicht darum, dass ich endlich meinen Willen und meine eigenen Vorstellungen durchgesetzt bekomme. Es geht jetzt um Gottes Vorstellungen und um Gottes Willen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir unsere eigenen Idealvorstellungen zumindest beiseite schieben und manche sogar endgültig begraben. (Wenn das so einfach wäre!). Und uns stattdessen mit Gottes Idealvorstellungen beschäftigen. Er hat ja Familie geschaffen und gewollt. Familie ist also etwas echt „Göttliches“! Wir werden uns deshalb mit einigen Aussagen aus Gottes Wort beschäftigen, die uns wegweisendes zum Thema zu sagen haben. Das ist wertvoll auch für uns als Teil einer Familie mit der wir jeden Tag viel Lebenszeit verbringen und gemeinsam gestalten. Ich bin davon überzeugt, dass Familien, die sich an Gottes Wort orientieren und mit Gott leben, starke Familien sind. Warum? Weil diese Familien die Sinnfrage geklärt haben und eine klare Werte‐Orientierung ihnen Sicherheit gibt. Sie haben die besten Voraussetzungen dafür, Krisen zu bewältigen, weil sie z.B. selbst erleben haben, was M. Bitzer Glaube am Montag – Glaube in der Familie Seite 3 von 6 Vergebung bedeutet und deshalb auch anderen vergeben können. Sie haben Zugang zu Gottes Kraft und eine Hoffnung, die über dieses irdische Leben hinausreicht. Außerdem sind Familien, de mit Gott leben normalerweise an ein Beziehungsnetz einer Gemeinde angeschlossen, das ihnen Rückhalt und Unterstützung bietet. Familien, die Gott kennen, wissen: Gott ist da. In meinem Alltag. Er wacht über uns, er sorgt für uns, er liebt uns, er leitet uns. Das ist göttlich! Bei dem was ich jetzt sagen will über Gottes Gedanken zu unserem Thema „Glauben leben in der Familie“ orientiere ich mich an den Andachten zu diesem Thema aus dem Buch „Glaube am Montag“, dem Begleitbuch zu dieser Predigtreihe. Dazu lese ich einige Verse aus dem 4. Kapitel des Epheserbriefs. Paulus schreibt diesen Brief sicher nicht nur an Familien. Aber auch. Und dieser Abschnitt enthält etliche Wegweisungen gerade auch für das Miteinander in der Familie. 17 Darum hat mir der Herr aufgetragen, euch zu sagen: Lebt nicht länger wie Menschen, die Gott nicht kennen! Ihr Denken ist verkehrt und führt ins Leere, 18 ihr Verstand ist verdunkelt. Sie wissen nicht, was es bedeutet, mit Gott zu leben, und ihre Herzen sind hart und gleichgültig. 19 Ihr Gewissen ist abgestumpft, deshalb leben sie ihre Leidenschaften aus. Sie sind zügellos und in ihrer Habgier unersättlich. 20 Aber ihr habt gelernt, dass solch ein Leben mit Christus nichts zu tun hat. 21 Was Jesus wirklich von uns erwartet, habt ihr gehört ‐ ihr seid es ja gelehrt worden: 22 Ihr sollt euer altes Leben wie alte Kleider ablegen. Folgt nicht mehr euren Leidenschaften, die euch in die Irre führen und euch zerstören. 23 Gottes Geist will euch durch und durch erneuern. 24 Zieht das neue Leben an, wie ihr neue Kleider anzieht. Ihr seid neue Menschen geworden, die Gott selbst nach seinem Bild geschaffen hat. Ihr gehört zu Gott und lebt so, wie es ihm gefällt. 25 Belügt einander also nicht länger, sondern sagt die Wahrheit. Wir sind doch als Christen die Glieder eines Leibes, der Gemeinde Jesu. 26 Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr un‐versöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt. 27 Gebt dem Teufel keine Gelegenheit, Unfrieden zu stiften. 29 Redet nicht schlecht voneinander. Was ihr sagt, soll für jeden gut und hilfreich sein, eine Wohltat für alle. 31 Mit Bitterkeit, Jähzorn und Wut sollt ihr nichts mehr zu tun haben. Schreit einander nicht an, redet nicht schlecht über andere, und vermeidet jede Feindseligkeit. 32 Seid vielmehr freundlich und barmherzig, und vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat. 1. Neue Klamotten für alle! Klamottenkaufen ist nicht meine größte Leidenschaft. Manche könnten es jeden Tag machen und Papas ec‐ Karte einfach dauerhaft ausleihen. Um was geht es Paulus hier, wenn er in V 22 und 24 schreibt: 22 Ihr sollt euer altes Leben wie alte Kleider ablegen. 24 Zieht das neue Leben an, wie ihr neue Kleider anzieht. Wenn du als einzelner oder als Ehepaar oder als Familie mit Jesus leben willst, brauchst du ein passendes Outfit. Die Volxbibel übersetzt V 24 passend so: Ihr sollt euch einen komplett neuen Style zulegen. Dieser neue Style ist von Gott selber designed worden. Natürlich geht es nicht um unsere Klamotten, die wir anziehen, um den Stoff auf unserem Körper. Es geht um die Lebensweise, die wir drauf haben. M. Bitzer Glaube am Montag – Glaube in der Familie Seite 4 von 6 Wir sollen das ausziehen, das wie Paulus schreibt, ins Leere läuft oder in die Irre führt und uns zugrunde richtet (V18 & V22). Wir dürfen neue Kleider anziehen. Die Basis für unser Zusammenleben als Familie, der Stoff aus dem die neuen Kleider sind, sieht so aus: nicht mehr länger harte Herzen, wie früher, nicht mehr gleichgültige Herzen wie früher ohne Gott. Jetzt dafür mitfühlende Herzen, weiche Herzen, interessierte Herzen. Glaubst du, dass diese Kleider dir gut stehen? Dass sie dir passen? Vielleicht trägst du sie ja auch schon längere Zeit. Und es wurden im Lauf der Zeit deine Lieblingskleider. Ich habe so ein paar Stücke im Schrank, von denen will ich mich sehr ungern trennen. Die werden geflickt bis es wirklich nicht mehr geht. Und ich passe besonders gut auf sie auf, dass sie möglichst lange halten. ⇒ Dieser „Style designed bei Gott“, ein weiches Herz in der Familie, ein interessiertes Herz, ein mitfühlendes Herz, wie kann das praktisch aussehen in deiner Familie? 2. Die Grundlage: Belügt einander nicht! 25: Belügt einander also nicht länger, sondern sagt die Wahrheit. 29 Redet nicht schlecht voneinander. Was ihr sagt, soll für jeden gut und hilfreich sein, eine Wohltat für alle. Zunächst einmal ist es spannend, dass Paulus das in Vers 25 so schreiben muß. Das Normale war also, dass sie einander in der Gemeinde in Ephesus, auch in den Familien dort belogen haben. Und deshalb: hört damit auf! Sagt die Wahrheit. Lüge ist ein echter Beziehungskiller. Das Sprichwort stimmt: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er stets die Wahrheit spricht“. Wenn du in deiner Familie den anderen dort nicht mehr vertrauen kannst, weil du nie genau weißt, ob es jetzt stimmt, was er oder sie sagt oder nicht. Das ist schrecklich. Was ist der „göttliche“ Weg? • Die gute Wahrheit sagen (In diesem Satz kann man jedes Wort betonen) o Deine Mutter freut sich nicht nur am Muttertag über ein gutes Wort und einen gedeckten Frühstückstisch! – Überrasche sie doch einfach so und sag ihr, was sie dir bedeutet. o Deine Frau war nicht nur am Hochzeitstag hübsch – du darfst es ihr auch jetzt noch sa‐gen. o Deine Tochter freut sich immer noch, wenn du ihr sagst, dass sie eine bestimmte Sache echt gut kann und auch gut macht. Unser Familienleben ist so schnell geprägt davon, dass wir Dinge selbstverständlich nehmen. Und gedankenlos neben dem anderen her leben und ihn oder sie nicht mehr wahrnehmen. ⇒ Wo kannst du hier einen anderen Akzent setzen, den göttlichen Weg gehen? ⇒ Wann willst du es wem gegenüber tun? Am besten ganz ehrlich und von Herzen, nicht weil du es musst! • Die Wahrheit hat eine Zwillingsschwester: Liebe Wenn ich zu meiner Frau sage: „Du bist aber heute wieder echt mies drauf!“ Dann ist das vielleicht die Wahrheit (zumindest aus meiner Perspektive), aber die Liebe war dabei weder zu sehen, noch zu hören. Anders hört es sich schon an, wenn ich sage: „Das passt doch nicht zu dir, wenn du so mit den Kindern umgehst. Du bist doch in Wirklichkeit ganz anders.“ Wahrheit ohne die Zwillingsschwester Liebe kann sehr schnell kalt, hartherzig, arrogant und rechthaberisch wirken. Zusammen mit der Liebe ist die Wahrheit viel schöner und wohltuender. Beide zusammen sind ein echtes Traumpaar ☺ M. Bitzer Glaube am Montag – Glaube in der Familie Seite 5 von 6 29 Was ihr sagt, soll für jeden gut und hilfreich sein, eine Wohltat für alle. Und wenn dann einer dem anderen göttliche Wahrheiten mit Liebe zusagt, dann ist das wie eine warme Dusche am Morgen: „Du bist mein geliebtes Kind.“ „Es ist wunderbar, dass du zu unserer Familie gehörst.“ „Mich beeindruckt, dass du nicht aufgibst, obwohl es sehr schwierig ist.“ „Das kannst du viel besser als ich.“ Es geht nicht ums Honig‐ums‐Maul‐schmieren. Es geht um die Wahrheit sagen. In Liebe. Ein Traumpaar. Auch nach vielen Jahren Ehe noch! ⇒ wie könnt ihr es euch in eurer Familie leichter machen, ehrlich voreinander zu sein und zu leben? ⇒ Das Traumpaar „Wahrheit und Liebe“ – wie erlebst du es? 3. Der Rausschmiss: Zorn hat kein Wohnrecht! 26 Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. Legt euren Zorn ab, bevor die Sonne untergeht. 27 Gebt dem Teufel keinen Raum ´in eurem Leben`! 31 Mit Bitterkeit, Jähzorn und Wut sollt ihr nichts mehr zu tun haben. Schreit einander nicht an, redet nicht schlecht über andere, und vermeidet jede Feindseligkeit. 32 Seid vielmehr freundlich und barmherzig, und vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat. Martin Gundlach schreibt über ein sehr extremes Beispiel von Zorn in einem Kapitel (‐> Massaker in Ruanda, GaM, S. 96) Mord und Totschlag gibt es selten in unseren Familien. Wenn aber Blicke und Worte töten könnten, dann ... Der Zorn kann sich ganz unterschiedlich äußern. Ich fange an zu schreien und werde grob. Darauf bilde ich mir nichts ein. Das gehört nicht zu Gottes Design. Das ist auch kein attraktiver Stoff. Das ist ein alter Fetzen, den ich mir leider immer wieder anziehe. Andere werfen Sachen durch die Wohnung oder zum Fenster raus. Martin Gundlach schreibt, dass er als Kind in seinem Zorn alle Sessel im Wohnzimmer umgeworfen hat . Sie wieder aufzustellen, sei viel schwieriger gewesen... . Was ist hier der göttliche Weg, das göttliche Design? • Hab dich im Griff! Pass auf dich auf, was du im Zorn tust. Hab dich im Griff. Im Zorn ist es wie auf einer schiefen Ebene. Man rutscht sehr schnell ab und dann wird es immer schneller und schneller. Und dann sagt man Dinge, die man sonst nie gesagt hätte. Und schon ist es passiert. Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. „Es ist doch aber auch wahr. Andauernd dieses Theater hier. Und der Saustall in deinem Zimmer. Wie oft habe ich das schon gesagt. Hier kann man vom Boden essen und wird dabei richtig satt!“ Die Volxbibel übersetzt hier sehr anschaulich: 31 Wenn ihr Leuten nicht vergeben könnt oder Angewohnheiten habt wie plötzliche Ausraster, Rumlästern, Wutanfälle, Aggressionen, Frust könnt ihr das alles getrost in die Tonne drücken. Und was ist das göttliche Ideal? 32 Geht nett miteinander um, zeigt Mitgefühl und verzeiht euch gegenseitig, wenn ihr euch mal verletzt habt. Hat Jesus ja auch gemacht! Hat Jesus ja auch gemacht! M. Bitzer Glaube am Montag – Glaube in der Familie Seite 6 von 6 Er hat dir und mir sehr viel verziehen. Jetzt dürfen wir anderen auch verzeihen. Und statt zornig zu werden, es anders zu machen. • Krieg dich wieder ein! Pass auf, dass das nicht der Anfang einer unendlichen Geschichte wird. Setz dir ein Limit. Kläre die Sache vor der Nacht. Das gelingt mir nicht immer. Erst kürzlich war wieder so eine Situation. Ich bin lieber wieder ins Wohnzimmer, anstatt mit meiner Frau das Gespräch zu Ende zu führen. Und ich war sauer und fühlte mich natürlich im Recht. Und die Hemden bügelten sich plötzlich noch viel besser ☺. Am nächsten Morgen konnten wir die Sache klären und den Zorn rausschicken. Er hat bei uns kein Wohnrecht. Er würde es sehr gerne haben, sich andauernd einnisten, sich immer mehr ausbreiten. Aber Vorsicht! Er ist ein sehr schlechter Mitbewohner. Er zerstört und macht alles kaputt. Er bringt alles Durcheinander. So ist ja auch sein Name: Diabolos, Durcheinanderbringer, der Teufel. Dem braucht ihr in eurem Haus nichts vermieten. Schmeißt ihn am besten gleich wieder raus, wo er sich wieder einnisten will. Der kann ganz schön hartnäckig sein und drückt immer wieder ein. ⇒ Gibt es bei dir / in deiner Familie bestimmte Situationen oder Umstände, wo sich die Türe für den Zorn leichter öffnen lässt? ⇒ Hast du dir ein Limit gesetzt für deinen Zorn? Ist bis zum Abend alles geklärt? Du hast jetzt durch Gottes Wort in einigen Bereichen das „Ideale“ gesehen, Gottes Vorstellungen, Gottes Design. Wie gelingt der jetzt der Transfer in deine Realität? Hier am Sonntagmorgen klingt das alles gut, logisch, es ist einsichtig und richtig. Aber morgen? Darum geht es, dass wir lernen, den Glauben im Alltag, am Montag zu leben. In der Familie, die Gott so gewollt hat. In deiner Realität. Und dabei nicht zu vergessen: Reif zu sein heißt: das Ideale zu sehen und im Realen zu leben. Deshalb: Verwirf nicht das Ideale, weil du nur das Reale siehst. Bleib dran, lebe, was Gottes Ideal entspricht. Er gibt dir die Kraft dazu. Stück für Stück. Reife heißt: im Realen zu leben und an dem Idealen festzuhalten. Das Ziel ist, dass das Reale mehr und mehr dem Idealen entspricht. Darum beten wir: Dein Reich (das Ideale) komme, Dein Wille (das Ideale) geschehe, wie im Himmel (das Ideale) so auf Erden (das Reale. Amen.
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