Katalog - Kunsthochschule Berlin

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Cirrus
Eine Ausstellung zur Malerei.
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CIRRUS & CAPILLATUS
Eine zweiteilige Ausstellung
von Studierenden der KHB Weißensee
im Haus des Rundfunks
Teil 1: Cirrus
25.4.–27.6.2015
Eröffnung:
24.4. von 20 bis 24 h
Teil 2: Capillatus
4.7. -24.10.2015
Eröffnung:
3.7. von 20 bis 24 h
Haus des Rundfunks
Masurenallee 8–14
14057 Berlin
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Cirrus
Cirrus?
Zirpen ? Hunderte Grillen im Sommer?
Sirenen ? Der wahnsinnig werdende Odysseus
auf dem Heimweg?
Wolken?
Feines Gebilde aus Eis, ganz weit weg?
Hingeworfene Striche - unerreichbar, formlos
und Form suchend?
Ein heterogenes Ganzes mit angedachten Linien
und prophetischen Signalen?
Cirrus kündigt an: Veränderung und künftige
Verdichtung!
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In diesem Katalog, der die erste Ausstellung
aus der zweiteiligen Ausstellungsserie begleitet,
werden Arbeiten und Meinungen der Ausstellenden gegenübergestellt.
Die im RBB vorgestellte Ausstellung entstand aus
einer von Andreas Golder und Werner Liebmann
gestellten Semesteraufgabe im FG Malerei.
Das als Aufgabe gestellte Thema „Wolken“, entwickelte sich erwartungsgemäß (auf Grund des
„ungenauen Fokus“) zu einem Prozess, der sich
um die Kommunikation vor-, während- und nach
der eigentlichen Arbeit kümmerte. Wie mach ich
was?- warum? Und: Wie sag ich`s meinem Kind?
Schön, dass wir dabei die Zusammenarbeit mit
Lisa Bosse gefunden haben. Lisa Bosse ist Direktorin von BlainSouthern - Standort Berlin und
hilft dankenswerterweise beim Verständigungsprozess und beim Aufbau dieser Ausstellung wie
auch der folgenden.
Der Katalog ist das sichtbare Ergebnis und der
ausgewiesene Beginn eines Gesprächs.
Werner Liebmann
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Wolken
Wolken - Gedanken, Träume, Erinnerungen.
Zauber, Alltag, Alchemie. Gestalt, Körper, Materie. Ungeheuer oben, ungeheuer vergänglich.
Wetterbanalität, Himmelsgeheimnis, stete Wiederkehr des Nie Gleichen. Und dabei - ein Wort,
ein Gegenstand.
Die Studenten der Klasse Liebmann an der
Kunsthochschule Berlin-Weißensee malen Wolken, oder eben nicht. Entstanden sind Bilder, die
hoch sind und tief, festgeschrieben und undeutbar. Sehr weiß, sehr bunt. Zart und roh. Ganz
offen, recht verschlossen.
Und bei alldem sind die Bilder - wir. Der unbegrenzte Rahmen fasst - einen Spiegel ein. Die
Bilder sind Momentaufnahmen auf unserem Weg
zu einer Formulierung unserer Arbeit und einer,
vieler Antworten auf die Frage nach der Malerei.
Zur Unfassbarkeit des Gegenstandes Wolken
Professor Liebmann: Jetzt sind wir gezwungen,
über die Malerei selbst zu sprechen.
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Zur Unfassbarkeit des Gegenstandes Wolken
Andreas Golder: Jetzt müssen alle einmal raus
und den Himmel malen.
Das hat niemand getan, aber es sind viele Himmel entstanden. Und ich sehe in letzter Zeit ganz
anders in den einen Himmel über den Dächern.
Vor einigen Wochen stand der Abend in
leuchtendem Orange da, das über ein tief-sanftes Blau hinfloss in zartestes Rosa. Am Himmel
gibt es stets Aufgaben.
Der Katalog gibt Bilder der Bilder und Kommentare der Studenten über die jeweils anderen. Da
lässt sich nachlesen, ob die Arbeiten verbinden,
Sympathie hervorrufen, Liebe, oder ihre Umkehrung: Gleichgültigkeit.
Unser Dank gilt: Lisa Bosse, Managing Director
BlainSouthern Berlin und unsere Kuratorin, Prof.
Werner Liebmann, Andreas Golder, und vom
RBB: Herr Prof. Dr. Rudolf Großkopff.
Fritz Poppenberg
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Fritz Poppenberg
Zum Walde
Öl auf Leinwand, 150 x 160cm, 2015
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NL: Ist die Geschichte der Philosophie selber eine Folge
nicht der Erleuchtung, sondern der Finsternis?
JL: Ist das ein schwarzes Loch in der Mitte, das uns alle
auffressen wird?
SB: Spaceshuttle versucht Punktlandung und verfehlt Vase
doch um Haaresbreite.
JS: Ich möchte gern zu Fritz Planet gehen, aber es ist mir
viel zu weit.
DE: I hope you die by my side, the two of us at the exact
same time.
JK: Der pinkelt mit Caspar David sicher verzückende Regenbögen um die Wette. Das Kolorit ist jetzt noch kein Gedicht,
aber die Regenbögen kann man sich ja auch vorstellen.
JW: Stimmt, ist mir auch aufgefallen Joni. Solange die nichts
mitkriegt. Wer Bockheute zu streeten? Ja, aber Daygame
ist nicht so mein Ding, lieber Erasmusstudentinnen layen @
night. Bin dabei. Guter Approach, aber voll der Cockblocker
von ihrer Freundin. Theorie ist nicht alles, du brauchst mehr
In-Field.Sabber, HB 8 und die war jaa richtig rattig!!! Das
Frischfleisch wurde geliefert,Jungs. 16 bis 18 geht noch
durch, ist aber nicht mein Niveau. Hat jemand Tipps zu Eskalation? Die. wollen. Immer. nur. reden. Mager, nur 5 NCs.
Voll das Bitchshield, die machen dort unnötig auf hard-to get
und so. Wer flaked ist draußen.
FP: awesome
MV: Caspar, what the fuck are you doing?
CS: The Little Prince met Edvard Munch
BG: scheisse++
HK: Eine Vase mit einem langen Schatten vor einem Loch.
Ein Mann, dem Betrachter den Rücken kehrend, die Hände
in den Jackentaschen, schaut in einen gelb-rosanen Himmel.
Aha.
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Sascha Brylla
Illustration eines Bildersturms
Öl und Wachs auf Holz, je 90 x 50 cm, 2015
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PCB: Himmelzerstörung
JL: Erst durch Wachs wird ein Bild ernst
FP: Etwas Courbet, mir gefällt der Karton
SB: ...bless you.
SS: Anselm Kieferisch - Die Wolken bei Brylla sind unheimlich und sehr ästhetisch.
JW: Du erträgst deinen eigenen Atem nicht mehr. Diese Stille
ist zum Kotzen. Diese dunklen Flure, keine Menschenseele.
Es gibt Menschen mit Verfolgungswahn, doch was ist, wenn
du dir wünscht jemand könnte dich auf dem Weg zum Bus
mit einem Messer verfolgen? Selbst bringst du es ja nicht
über die Bühne und der Typ würde wenigstens einige Worte
wechseln ehe es zu Ende ist. Jeden Tag musst du feststellen,
dass es leichter wäre gefesselt, eingesperrt und gefoltert zu
werden, als sich sein eigenes Gefängnis zu bauen. Warum
kehrst du nicht einfach zurück? Warum sind dir die Hände
gebunden? Wieso ist dir dein Bild nicht gelungen? Die einzigen Menschen, die dich in Berlin freundlich grüßen, sind die
Nutten an der Oranienburger Straße. Der Asphalt sieht dort
genauso aus wie Saschas Bilder.
JS: Spannendes Grau
MV: Gefällt.
BG: scheisse.
NV: lol
CS: RIP Cirrus LH: gut grau genau
SL: Sascha out of control.
NL: Das aufgewühlte Ebenbild aus Elfenbein und Ebenholz,
vermengt mit Unmengen von negativen Raum, der der Materialität keinen Abbruch tut. Abgesägt. Abgesegnet. So wie
es eben ist.
JK: Dazu fällt mir eine Redewendung ein: Stets fidel, lustig,
froh, wie der Mops im Paletot
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Bhimasena Griem
Ausschnitt aus: WerWieWas
Installation, 2015
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NL: Von Draußen kommt kein Licht hindurch, es wartet
ungeduldig, dich zu huldigen und zu erwarten. Unmut kommt
vor dem Fall. Die Vergrößerung abgetrennt vom Rest der
Welt, wo es spreizend etwas auf sich hält.
JW: Sieh in den Himmel bei Nacht. Der Mond durchleuchtet
die vom Grau erfüllten Wolken. Zwischen dir und der Unendlichkeit liegt die dünne Schicht des ausgedünsteten Hauptstadtsmogs. Belogen, verraten, betrogen. Immer wieder.
Von der Dunkelheit ertränkt schweifen deine Gedanken in
den Himmel. So schwer ist die Last, die du auf deinen vom
Leid zersetzten Schultern trägst. Sie wird nicht leichter.
Nicht einer ist hier um dir zu helfen. Ein Maler steht
am Ende seines Schaffens alleine vor dem jüngsten Gericht.
MN: Mir imponiert, dass Bima in seinem Schaffen verschiedene Ausdrucksmittel sowie Redensart einsetzt. Bisher war
mir seine Malerei bekannt, diesmal aber hat er mich durch
eine unerwartete Weise überrascht…
SL: Ich weiss was mir der Künstler damit sagen will:
ICH HAB DEN GRÖSSTEN
MV: Des Bimas schöne Kleider.
JS: Yuppi! Engagierte Kunst.
BG: ;)
JBS: Gehängte Gelage
NV: ;)
CS: Wann?
LH: ich jetzt drauf
JL: Bima hat einfach den größten.
PCB: Einmaleins des guten Tons.
SB: Wie man dem toten Künstler die nackte Wand erklärt.
JK: Socken sind Schläuche für die Füße. Hosen zwei verbundene für die Beine. Machen Kleider Leute?
SS: Der Mensch ist gegangen und hat ein Kunstwerk hinter
sich gelassen.
HK: Wo und wer ist dieser Bhimasena, der sich mir als Thomas vorgestellt hat?
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Paula Carralero Bierzynska
Cirrus? Nein, lieber Cirrhose
Öl auf Leinwand, 75 x 175cm, 2015
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JL: Hilfe, ich habe mich im Wald verlaufen.
JW: Deine Nerven sind taub. Du solltest nichts mehr fühlen.
Du bist beharrlich wie ein Fakir auf einem Nadelbrett. Eine
gefühlte Ewigkeit bist du durch einen Regen niederprasselnder Scherben gelaufen. Du hast dir einen Weg durch das
Dickicht gebannt. Du trägst die Flamme in deinen Händen bis
zu den Göttern auf dem Olymp.
MN: Paula gelang es auf dem Leinen die Atmosphäre des
Geheimnisvolles und des Rätsels zu schaffen. Dadurch
wirkt ihr Gemälde anziehend. Man wünscht es sich unendlich anzuschauen, jegliche „Vorsagen“- Details ausfindig zu
machen sowie dieses zu enträtseln…
SB: Lichtschwertkampf im Birnenhain.
FP: Hochschulpony zu verkaufen.
SL: Welcome to the Jungle.
PCB: „random comment“
NV: c‘est uff!
BG: scheisse
CS: xxx
DE: Die Tragik der Allmende
LH: Yamas
NL: Es hat so begonnen, und es passiert einfach, weil es so
muss! Entscheidungen, auf den ersten Blick kaum nachvollziehbar, und doch gerade deswegen faszinierend. Etwas
Unschuldiges? Etwas Verletzliches? Eine „naive Idee“ oder
Utopie? Oder gar Ironie? Ist es eine Lüge, die die Wahrheit
spricht? Eine Pose ist es zumindest nicht!? Da! Ein Eingriff,
Übergriff, Angriff, der die Verletzlichkeit legitimiert.
JS: Mon joli poney...pass auf dich auf!
JF: Sie tauchte auf wie Zieten aus dem Busch.
MV: Paula hat Sehnsüchte. Alter Hippie!
JK: Der Gaul erinnert mich an mein Lieblingsbild vom Kippenberger: Die Mutter von Joseph Beuys.
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Jana Jedermann
Cloudia
Silikon auf Leinwand, 200 x 200cm, 2015
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PCB: Syllicon Valley
JW: Die Sonne erfüllt unsere Erde mit Liebe, Wärme und
Weisheit, doch die Erleuchtung trifft in jedem Lichtstrahl auf
den Teufel in den Schatten. Wäre nicht der Kampf zwischen
dem Guten und dem Bösen, so wären nicht wir. Ein 2
Maler kämpft im Auftrag des Lichts mit den Waffen, die ihm
zur Verfügung stehen. Ein Bild ist ein Hexenwerk. An den
Leinen hängt das Gebräu. Vom Licht erstrahlt, erleuchtet auf
dem Maltuch der Sieg für das Leben. DE: I‘ve got sunshine
on a cloudy day.
NV: Oha!
SL: MoPro
BG: scheisse+
JL: Ich möchte es gern anfassen und anziehen.
SB: Des Regenbogenfischs erstes Melanom.
FP: Mir gefällt, wie du dir das Wetter komponierst. Simpel
und sehr stark.
JF: Endlich eine sinnvollere Verwendung für Silikon gefunden, als bloße Menschenhüllen auszustopfen.
JS: So sollte die Wettervorhersage aussehen.
MV: Reduziert. Dezent. Find ich gut.
NL: Es schlabbert die Pitsche-Patschende: „geh schon mal
vor, ich komm ein Tröpfchen später!“
JK: Silicon Valley - so heiter-luftig geht es auch in den
Köpfen der Leute dort zu.
LH: Suss (an FRITZ: bitte richtig auf DEUTSCH)
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Mohanad Adwan
Es passiert wieder
Öl auf Leinwand, 200 x 150cm, 2015
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HK: Stimmt. Es passiert wieder.
SB: Kein Platz der Gemeinschaft.
FP: Sehr dick, und darin tief.
JS: Ich muss deine Farben stehlen.
JW: Yamuna, kränklich liegst du im Sterbebett. Büßen sollen
sie, die Sündiger.Wer kann sie fassen? Sie sind wie Blinde.
Sie sehen nicht. Sie denken nicht. Sie fühlen nicht. Sie wissen nicht was sie tun. Sie kriechen wie Kakerlaken. Keiner
sieht sie. Sie sind überall. Es tut mir Leid.
JK: Ich erkenne eine Landschaft ohne Bäume und ohne lustige Tiere.
MN: Im Werk von Mohanad ist die Höhe und Unendlichkeit
zu empfinden.
PCB: Der unendliche Himmel, die irdische Hölle
JL: Mir fällt nichts ein. Vielleicht ein See?
MV: Traurige Kieslandschaft.
SL: Im Schnellzug nach Irgendwo.
BG: scheisse
SS: Adwan ist ein starker Kolorist.
NV: hey...!!!
NL: Düster lässt es walten, durch den Vorhang geschlüpft,
verängstigt, aber hungrig. Es kommt nur zum Vorschein,
wenn es sich auch sicher sein kann, dass der Strudel langsamer geworden ist und ein Horizont sich anbahnt. Dankbar
ist‘s auch für die kleinste milde Gabe, doch will es mehr und
mehr mit jedem Bissen.
LH: Foggy days
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Ryo Nakamura
o. T
Öl auf Leinwand, 190 x 230cm, 2015
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JBS: Himmels Labyrinth.
JF: Laberrynth
MN: Die Arbeit von Ryo ist für mich interessant dadurch,
dass er in diese einige charaktervolle Besonderheiten
eigener Kultur eingelegt hat. Deshalb unterscheidet sie sich
von anderen.
JW: Du setzt dich im Foyer im Malereigebäude auf die Treppe. Eine Weile sitzt du da und hörst nichts. Dann hörst du die
Halogenlampen, Klickgeräusche, ein Flugzeug. Irgendwann
gehen die Lichter aus. Erst eins, dann alle. Wenn du
wieder aufstehst geht es irgendwie weiter.
PCB: Ich werde dir das Herz aus dem Leibe reißen. (Das ist
keine Liebeserklärung, nur eine schlechte Übersetzung.)
SB: Super lecker Lakritze mit super mega Marshmallows.
FP: Sehr appetitlich. Ich bin mir nicht sicher, wieso? Etwas
mit Schokolade und Vanille?
MV: Finde ich gut.
NV: glaub ich dir.
SL: Black+White=Grey
NL: „You makes me crazy dance moves!“
Einfach cool.
BG: scheisse
JS: Gutes Workout für den Kopf.
JL: SchwarzWeißDenke ist wieder en vogue.
SS: Ein Volk als abstrakte, minimalistische Perfektform.
JK: Schwarz-weiß gemalte All-over-Ornamentik verschieden deutlicher Kontur erinnert an ein ungelöstes Schiebepuzzel, ein vertracktes Labyrinth in Aufsicht oder beides.
Kunstgeschichtlich und inhaltlich tun sich viele Interpretationswege auf.
LH: ja, gerne
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Daniel Ewinger
Kleine Barrikade
Acryl auf Papier, 208 x 150cm, 2015
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JS: Pfoten weg!
FP: Spiegeleier!
JW: Einige Kenner erzählen dir von Spaß. Sie erzählen dir
von schönen Arbei- ten und wie interessant das wohl alles
wäre. Neo, das ist ein Gefängnis für deinen Verstand. Nimm
die rote Kapsel. Es macht einen Unterschied ob du im Zoo
den Affen nur zuschaust oder selbst im Gehege sitzt. Uh Uh!
Stillge- standen! Jeden Moment fällt dein Kartenhaus in sich
zusammen und durch die Decke bricht die brachiale Wahrheit
über dich ein. Du fummelst im Ope- rationssaal an einem
Tumor, obwohl du weißt, dass es keine Rettung mehr gibt.
Alles stirbt irgendwann. Immer und überall passiert’s. Brennt
doch alles nieder? Aus der Asche kommt der Phoenix.
Vielleicht ist es an der Zeit.
NV: ^^
NL: Ein Versuch, zu verstehen, wie weit es hinreicht. Wie
man es verheddern kann. Es entstehen viele dieser Knäule. Doch unterschwellig kommt eine Isokline zutage, die
jedoch immer wieder versucht, ihre Spuren zu verwischen,
sich gegen die Deklaration eines analysierbaren Systems zu
wehren, und sich von halbwegs sortierter Anhäufung oder
sogenannten Punkthaufen ernährt.
MV: So eine Finger-Ei-Brat-Maschine.
BG: scheissePCB: Unfall und Reparatur.
SB: Ein ganz normaler Knödeltag.
JL: Ein wenig Guston, aber ich finds geil.
JK: Na, da wird sich Guston im Grabe herumdrehen und fragen: „wo sind meine Farben?“
CS: Oooo!
LH: today is thursday tomorrow is friday
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Jonathan Schneider
Banner,
Öl auf Leinwand, 160 x 120cm, 2015
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CS: I`m convinced.
NV: ...bless you.
MN: Jonathan schuf eine interessante abstrakte Komposition dank der Verbindung von diversen Fakturen, Farbenflecken, Kontrasten der Härten und der Weichheiten. Seine
künstlerischen Ausdrucksmittel sind sehr reich.
JS: Wenn ich Werner wäre, würde ich sagen: „Ich finde diese
Fläche ganz schön.“
MV: Sehr schlimm. Aber irgendwie auch sehr super.
JW: Kann man dem Floß der Medusa nicht entkommen? Ich
fange an mir Sorgen zu machen. Anscheinend verfolgt es
nicht nur mich.
NL: ‚soaken‘: getränkt, durchnässt, durchdrungen, eingeweicht, verschwitzt, gequollen.
FG: Ich habe schon lange nichts mehr mit Glitzerfolie gesehen.
PCB: Gebet.
JL: Eine Flagge im Wind.
SB: Humorlose Sandkastenplänkelei.
BG: gut+
FP: Himbeeren!
JK: Flotter Reim für Formalisten:
Farblich greislig-delikat
Formal ulkig-rabiat
Fazit lustig oder fad?
SL: $tylizsh!!!!
NL: ‚soaken‘: getränkt ,durchnässt ,durchdrungen, eingeweicht, verschwitzt, gequollen
HK: Schmutzige Wäsche auf dem Weizenfeld, auf dem sich
Vincent erschoss (oder: Bild in hellblauem Rahmen)
LH: good
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Sidsel Baggesgaard Seeberg
The Perfect Void
Acryl und Öl auf Leinwand, 100 x 150 cm, 2015
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JL: Wenn die Sonne scheint..
SB: Der schönste Tag meines Lebens.
FP: Auf den ersten Blick so weiß, aber im Grunde so bunt.
JW: Nichts ist jemals passiert? Das ist gelogen. Wenn ein
Kind geboren wird, beginnt sein Leben mit einem Schrei.
MN: Das Schweigen ist manchmal viel mehr ausdrucksvoll
als der Schrei. Dies betrifft auch die Arbeit von Sidsel. Hier
lässt uns der lakonische Minimalismus über die Ewigkeit
nachdenken. Obwohl könne eigentlich jeder Betrachter in
diesem Bild neuen eigenen Sinn bzw. Bedeutung einlegen.
JF: Schön grundiert. Was passiert jetzt?
MV: Ha. Da wollte wohl einer witzig sein.
NL: Halb geöffnete Augen. Halb geschlossener Mund..
JS: Wenn ich meine Brille trage, ist es richtig schön.
PCB: Der Unton.
DE: White
BG: gut
SL: Übersatt
NV: gib alles.
CS: gut2
JK: Subtiles Graues oder die Nebelkrähe aus der Tropfsteinhöhle gönnt sich einen Aufguss
NL: Halb geöffnete Augen. Halb geschlossener Mund.
HK: Leider wird man die Qualität dieser Arbeit nicht
im Katalog erkennen.
LH: yeah
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Lisa Holmgren
CFA
Kreide und Öl auf LW, 150 x 160, 2015
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JL: J‘adoube!
PCB: Sehenswürdig.
MN: Das Bild von Lisa ist rührend, weil es hier gelingt so
lieb und nett diese kleinen und zarten Details darzustellen,
welche in ihren Arbeiten ihr eigenes Leben führen.
JW: Er wird zuschlagen. Du weißt nicht wer. Du weißt nicht
wann. Du darfst keinen Fehler machen. J’adoube?
JF: Nicht so schön grundiert, dafür ist jetzt etwas passiert.
JBS: Verlorenes Pferd
SL: Ich kann was erkennen, es kommt!!
BG: gut
JS: Wen adoube‘st du?
MV: Lisa, I don‘t understand.
CS: I do understand Lisa
NL: Es ist eigentlich brutal!
SS: Spielerisch und einfach auf den ersten Blick, aber es gibt
viele Clues drin die auf etwas weiteres hinweisen.
DE: Ziehst du zurück oder bleibt es dabei?
JK: Du hast noch Pokerschulden bei mir - J‘adoube ist nicht!
Aber deine kleinen Zeichnungen und Pferde find ich niedlich.
NV: Alter.
NL: Es ist eigentlich brutal!
HK: Gleichzeitige Gedanken. Wüste. Schnee.
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Christina Sarli
´´Proverbs 19:18´´
Acryl auf Leinwand, 120x 85 cm, 2015
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JL: So sah mein Traum heute Nacht aus.
SB: Velour Revolution.
BG: gut
JS: Klein, aber fein.
MN: Die Arbeit von Christina ruft die Empfindung einer
merkwürdigen, wollüstig stickigen Atmosphäre hervor, die
bei mir gewisse Besorgnis erregt.
JK: Wenn Hannelore bügeln ist, dann Ja.
Sonst mittelprächtig gemachter Anachronismus.
JW: In Bildern findet sich die Anerkennung des Lebens und
der Ausdruck dessen göttlicher Prinzipien in ihrer reinsten
Form. Sobald auch die unschuldigste Seele einen Pinsel ins
Terpentin tunkt, verliert sie den Boden unter den Füßen. Ein
guter Maler verlässt alles irdische und somit jede Kontrolle
von Außen, als auch von Innen. Er lässt sein Wesen frei
und opfert nicht nur seinen gesunden Menschenverstand,
sein Ich, sondern auch seine innere Lebenskraft um sie in
einem sprudelnden Orgasmus nach außen zu tragen. Er wird
eins mit dem Kosmos.
NL: Penis sent from heaven, Drop it. What do you think
about Valerie Solana?
LH: The Art of Painting 2015. Aber wie wäre es ohne Kopf?
MV: Noch mehr Theater.
FP: Vermeer auf der Couch
PCB: Der Tatort
SS: Klassisch gone surreal
NV: Alter!
DE: Die Frau droht im Vordergrung zu verschwinden.
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Michi Schneider
Sammelbild Nr.: 5 (How to become a Wolke)
Acryl auf Mdf, 42,5 x 28 cm, 2015
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JS: No comment
JL: Hihihihi
BG: hut+
JF: Endlich einmal jemand, der das mit dem Wortwitz verstanden hat!
MN: Michi hat vortrefflich mit der komplizierten Aufgabe der
figurenreichen Komposition geschafft, wobei gelang es ihm
in diese Komposition nicht nur die Farben- und die Formharmonie, sondern auch die Sujet- Linie einzulegen.
JW: Ich bin der Meinung, dass ein Bild/eine Arbeit ohne ein
Wort auskommen sollte. Wenn jemand trotzdem Sprache
verwendet, so respektiere ich diese Entscheidung, halte aber
selbst den Mund.
SB: Programmatische Änderungen im Störsendeverlauf.
PCB: Die Untersuchung
CS: Na,ja...!
SL: Ein Fall fuer Schneider.
FP: Warum nicht statt „Cloud G.“ „Wolke G.“?
MV: Michi macht auf wichtig, mit Geschichte und so.
NL: Und ich setzte mich zu dem kleinen Mädchen auf die
Treppe und fragte sie „Warum weinst du denn so dolle?“. Da
weinte sie noch mehr und ich sagte zu ihr: „Ich muss auch
gleich weinen, ich bin die ganze Treppe hier hoch gelaufen und nun tun mir meine Füße so weh“. Da weinte ich aus
vollem Halse, laut und rot und sie schaute mich überrascht
an und war still.
NV:...also dann weiß ich‘s auch nicht.
JK: Ohoh, jetzt bin ich etwas durcheinander.
LH: Schneider gonna schneid
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Fabian Gröning
Wolke I
Acryl und Kohle auf Leinwand, 50 x 60cm, 2015
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JS: Gute Kunst der Geste
NV: „random comment“
MN: Das Werk von Fabian ist einfach, nicht anspruchsvoll
und in deren Schlichtheit vornehm. Dies zeugt für den
künstlerischen Geschmack des Autors.
BG: scheisse
MV: Auch schön.
SL: Deja Vu!
JK: Ich sehe die Spuren eines Staubsaugers.
JL: Das Bild habe ich schonmal irgendwo gesehen.
FP: Sehr fifties.
PCB: Die Stadt fliegt.
JW: Platons Höhlengleichnis ohne Happy End.
CS: Oups!
LH: Schwere Wolke
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Nina Langbehn
o.T.
Cyanotopie auf Papier, 70 x 80cm, 2015
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JL: Der Prozess ist die Arbeit.
PCB: Das wortlose Spiel.
SB: Trickreiche Ufolandung. (I+I).
MN: Die Arbeiten von Nina sind sehr zart und ungewöhnlich.
Dank der Kombination von Weiß und Blau sowie den leicht
verschwommenen und unbestimmten Formen richten sie
uns zur Welt der Geistigkeit.
SL: Seeing blue, feeling blue and that is true.
FP: Träumerei in Hellblau
JS.: Schönes Blau
MV: Auch schön.
BG: gut
JW: Variante von Platons Höhlengleichnis, ebenso ohne
Happy End.
JK: Weißes Schnörkeliges auf blauem Grund. Man soll das
Gleich gewicht verlieren.
SS: Wie Wolken X-rays.
CS: Negativ Orange
LH: Schön
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Julian Weimer
Stillleben im Grünen,
Öl auf Leinwand, 80 x 60cm, 2015
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PCB: Die Sünden
JL: Lebt still!
MN: Julian W. ist Künstler, der viel denkt und überlegt,
versucht den Sinn der Dinge zu ergründen. Wie es für einen
echten Meister eignen ist, vervollkommnet er sich ständig.
Deshalb sind seine Werke nicht oberflächlich, immer ungleich
und in jeden sind die neuen Suchen des Autors zu entdecken.
JF: Zeitreise in ein langweiliges Zeitalter.
JK: Zuerst verteilen Maler/innen Haftendes auf einem Bildträger. Danach wissen sie vielleicht mehr.
Hier hat einer ein Stillleben gemacht.
SB: Die alltägliche Dosis.
BG: scheisse++
JW: Es musste so kommen.
FP: Sehr merkwürdig
CS: Revolutioooonnn!!!
JS: Stilleben ist DIE Malerei.
MV: Ein Stilleben mit Früchten.
NL: “Langeweile und Schaumschlägerei, das ist das Leben.
Alt und jung, wir machen nichts als Seifenblasen. Wir sind
Luftbälle, die die Hand des Geschicks aufs Geratewohl fortstößt; wir hüpfen ein paar Mal auf, die einen auf Marmor, die
anderen auf Mist, dann ist es aus für immer“, Voltaire
NV: be$$er geht nix
JBS: Stillbeleben
LH: note to self : die Apfel aufessen
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Jan Friedrich
Der Morgen nach der Liebe
Öl und Blut auf Leinwand, 80 x 100cm, 2015
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HK: Starke Liebe
CS: +++++++++
JW: Alles brennt. Überschattet vom schwarzen Ruß sprüht
ätzend der Regen über die letzten, vom Unkraut und Ungeziefer überwucherten Wege. Schwarze Schatten graben tiefe
Löcher, in denen die Reste der Vergangenheit ihr Ende
finden. Das Blut ist umsonst geflossen. Das Wissen und die
Weisheit, die Vernunft, verloren. Verführt verirren sich die
Seelen im Nebel. Nicht einer sucht nach dem Gold in den
Tälern. In den Wurzeln unserer Väter.
MN: Das Bild von Jan atmet im direkten Sinne dieses Wortes.
Es hat viele Luft, Kühle, die bei mir das Gefühl des Fluges
hervorruft.
JL: Man sieht vor lauter Wolken den Berg nicht mehr!
FP: Hervorragendes Vorbild
SL: Suum cuique
FG: Aus den grauen Bergen kommen wir
JS: Wo ist die Eiskönigin?
MV: Jetzt wird er auch noch romantisch.
BG: scheisse++
PCB: Der Himmel über den Kiefern
JF: Welch schmieriger Kopist!
SS: Es gibt ja noch Romantiker!
JK: Da war ich mal. Ganz schön da.
LH: Öl und Blut auf die Schnauze
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Julian Kühnert
Befehl von oben?
Öl auf Leinwand, 150 x 190cm, 2015
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PCB: Schweben
JS: Grüner Daumen hoch!
JW: Nur Malerei? Reine Malerei ist für einen Menschen unerträglich. Du schwimmst durch einen See, bekommst einen
Krampf und plötzlich reißt ein ganzer Ozean dich in seine
tiefen Schluchten. Dieses ist das letzte Bild, das sich in deine
Netzhaut einbrennt, bevor du in die Abgründe sämtlicher
Grüntöne stürzt, die Besinnung verlierst und deine Wahrnehmung anfängt nicht mehr zuverlässig zu arbeiten. Es vergehen nur Sekunden. Von einer Meerjungfrau verführt, wirst
du betäupt und in eine enge Kammer überführt um den Rest
deines Lebens hinter eisernen Gittern zu verbringen.
JL: Mal doch mal alles mit Rot.
HK: Julian, bitte. Räum dein Atelier auf, hör nicht auf den
Golder, mal wie ein Blöder, und hör nicht auf mich.
FP: Das Ganze in Rosa!
JBS: Octofrosch
CS: mediocre parachronism
BG: scheisse
JF: Sadko im Reich des hässlichen Grüntons.
NV: save it for the net
SB: Topflappen lauert weißem Hai auf und erlegt diesen.
MV:Ich sehe darin einen weinenden Hai. Sehr Arielle-mäßig.
NL: „Langeweile und Schaumschlägerei, das ist das Leben.
Alt und jung, wir machen nichts als Seifenblasen. Wir sind
Luftbälle, die die Hand des Geschicks aufs Geratewohl fortstößt; wir hüpfen ein paar Mal auf, die einen auf Marmor, die
anderen auf Mist, dann ist es aus für immer“ , Voltair
LH: Straight flush 15.04.15
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Kateryna Levina
o.T.
Mischtechnik auf Leinwand, 140 x 125cm, 2015
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MV: Auch schön.
JK: Diffuses, hmm oder galaktisches - wusstet ihr dass
unsere Milchstraße, freiäugig betrachtet sieht sie aus wie ein
milchiger Pinselstrich, eine Balkenspiralgalaxie ist?
MN: Die Gemälde von Kateryna sind sehr professionell
ausgeführt. Man spürt, dass sie „in einem Atemzug“ gemalt
sind, deshalb werden sie leicht wahrgenommen und lassen
sich bewundern.
JL: Erinnert an eine Serviette
FP: Erinnert an eine Sowjette
JW: Rück die Diamanten raus.
PCB: Blenden
BG: scheisse+
JF: Das belastet unsere Freundschaft! Immens...
NV: hacked
CS: ...
LH: Cirrus Blank
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Marta Vovk
Nächstenliebe
Acryl auf Leinwand, 200 x 300cm, 2015
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JS: Schäfchen sind so süß.
FP: Sehr süß
JW: Ein kreischendes Rosa bittet um Verständigung der
Sicherheitskräfte um die dringend erforderliche Aktion des
Windelwechsels zu absolvieren, bevor es im Kriegseinsatz
gegen goldene Schäfchen wegen illegalen Babypuder aus
China verurteilt wird, damit die Meinungsfreiheit über die
Reihenfolge von Buchstaben nicht nur auf der Halbinsel gewährleistet bleibt, soweit es die unabhängige internationale
Vereinigung der Unten-und-Oben-Ohne-Aktivistinnen
bescheinigt.
JK: Ich glaub dabei handelt es sich um ein lieb gemeintes Andachtsbild für Lämmer oder viele Jesuse, die einer
Fruchtbarkeitsgottheit für gemeinnützige Zwecke geopfert
wurden. Und da gibt es auch 3 frauen\herrenlose Hände.
NV: haters gonna hate
BG: scheisse
SS: Power PCB: Offene Augen
JL: Schafe sind kuschelig und nett.
SL: Nice.
SB: Sechzehn Wolken - Schäfchen zermartern unschuldige
Artischocke. Sonnenplamplam (ohne Wolken).
JF: Ich werde einen Deiwel tun, mit mich Marta anzulegen.
Mir graut vor der Senge.
NL: Tender Love: Geweint wird erst, wenn der Kopf ab ist!
JBS: Schuppenschäfchen
CS: Ostern ist vorbei
LH: 16 and counting
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Sarah Lüttchen
„In Heaven everything is fine“
Öl auf Spiegelfläche, lackierter Holzrahmen
44,5 x 38,5 cm, 2015
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NV: <3
JL: Trash ist geil
SS: Das Paradiesische eingerahmt. Bei Lüftchen scheint man
oft irgendwo zwischen Pop, Utopie und Ironie zu sein.
MN: Die Arbeit von Sarah ist nicht nur nach der Form ästhetisch, sondern auch philosophisch nach dem Inhalt. Sie
wirkt als das durch den Rahmen begrenzte Fragment der
Unendlichkeit oder als Fragment der Leere. Deshalb kann
sie je nach dem Gesichtspunkt verschieden behandelt werden. Solcher Kunstgriff scheint mir scharfsinnig zu sein.
JS: Bitte Lächeln
MV: Fluffig und glatt und spiegelnd
NL: Man braucht immer ein gutes Werkzeug für die richtige
Anwendung: „Leidenschaft gilt jenen, die mit der Kraft ihrer
Hände Neues schaffen oder Altes verbessern, die sich nicht
von Schwielen an den Händen oder schmerzenden Schultern
aufhalten lassen, die gerne für ihr Vorhaben schwitzen und
solange schrauben, sägen, hämmern, … „ *HORNBACH
JW: Warum werde ich gezwungen mich hinter einem Wölkchen zu verstecken?PCB: Flug
SB: Hopla.
BG: scheisse+
CS: Sexyyyy
LH: Zu unsere Zukunft, zum Obwohl :)
JK: Hat eine Wolke in einen schwarzen Rahmen gemacht
und will dem Betrachter weis machen er sei eine Putte oder
schon tot. Eine tolle Idee.
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Juliette Sturlèse
„On dirait le Sud...“
Öl und Klarlack auf Leinwand, 600 x 240cm, 2015
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PCB: Augenblick
JL: PlitschPlatsch
SB: Leben auf Kepler.186f?
JW: Mit dem ersten Pinselstrich schafft der Meister ein
peitschendes Gewitter, welches mit donnernden Posaunen
den Frieden der noch kahlen Steppen für immer stören wird.
Ein Fleck, ein Gelb. Die vom Regen schillernde Mähne eines
jungen Löwen strotzt nur vor Stolz und Tatendrang. Ein Blau,
ein Pink, Vogelscharen bauen sich Nester in den Bäumen
am Horizont. Drei Dutzend Pferde, das dicke Blut ströhmt im
starken Puls durch ihre Adern. In den zitternden Händen des
Malers liegt die Kraft über Krieg und Frieden zu entscheiden.
MN: Juliette ist Kolorist nach der Berufung. Ihre Gemälde
kennzeichnen sich dadurch, dass es interessant ist diese
nicht nur von weitem, sondern auch von naher Entfernung
wahrzunehmen und außerordentlich schöne Farbenverbindungen zu beobachten.
NL: Getanzte Gier. Kühn stellst dich und attakierst, entziehst
dich wieder leise. Leuchtend, getobt, getanzt, verlassen,
abgekühlt, überdauernd groß.
FP: Du zeigst von dir, und von dem, was Malerei ausmacht.
MV: Stark, außer der Cheerleaderin unten rechts
NV: don‘t be rude
BG: gut
JK: beschwört und schwört auf Farben
JF: Das Damwild reitet durch Wald und Flur auf der Suche
nach einem goldenen Säckel gehorteter Steuergelder.
HK: Immer ein konkreter Anlass für jedes Bild, das dementsprechend exakt formuliert wird. Großzügig und intuitiv und
eigenständig.
CS: gut +
LH: Es war einmal die Sonne
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Henry Kocina
Institution (Der Beginn einer wundervollen Künstlerkarriere), Öl auf Leinwand, 340 x 230cm, 2015
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PCB: Tatort
JL: Ich hasse dieses Gelb
JS: Wieder Daumen hoch!
BG: gut+
FP: Starke Kontraste, starkes Gelb.
JW: Wie tausende Nadeln dringen die Sonnenstrahlen am
Gipfel durch deinen von der langen Reise müden Körper.
Über den zarten Wolken ziehen sich die unendlich viele
Schichten der Atmosphäre zu einer einzigen erdrückenden
Kraft zusammen. Es wird dunkel, es wird schwarz. Der
schwere Himmel zwingt dich in die Knie. Deine Seele, sie
beginnt sich zu trennen. Sie brennt vor lauter Hitze, Staub
und Einsamkeit. Ein Teufelsgebräu von Angst und Verzweiflung treibt dir die Tränen in die Augen. Wenn du dennoch
töricht genug bist deine Finger gen Himmel zu strecken,
im Glauben daran ihn berühren zu können, dann bist du so
nah an ein Bild gekommen wie es für einen Menschen nur
möglich ist. Glaubt mir, Henry klettert.
SB: Tragödie: Ratte verunglückt tödlich mit Wrecking Ball.
MV: Sowas zwischen Abstraktion und Bauernhof
NL: Subalterne Gesellschaftsschichten sind nach Gramsci
durch hegemoniale Strukturen und die Herrschaftsausübung
anderer Gesellschaftsteile stark eingeschränkt in ihren
Möglichkeiten, sich ihrer politischen Interessen und ihrer
potentiellen politischen Stärke bewusst zu werden und sich
politisch und öffentlich zu artikulieren.
JBS: Gelb ist Don Quixote
SS: Malerischer Tatort
JK: Engagierter Student teilt Unzufriedenheit in Form eines
dilettantisch gemalten Wolfkrüppels, wild anmutender Gesten
und räudiger Farben mit. Was will man mehr?
NV: http://9gag.com/gag/aAr29d9?sc=gif.
CS: `´Bacon´´ from Horse meat ?
LH: abzzz
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Julie Legouez
Wer bist du nur?
Videostill aus einer Installation, 2015
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PCB: Zerrissen
SB: Mutti fehlte es schon immer am Verständnis für diesen
Weg der Kommunikation.
MN: Julie Legouez beschäftigt sich viel mit dem Thema der
Beziehungen, wodurch ihr Schaffen für jeden von uns näher
zu scheinen ist.
JK: Auch er konnte sich nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden.
BG: video still: gut
FP: Du Poetin!
JS: Hört hört!
NV: ...yeah! .
CS: AAAAAAaaaaa!!
LH: Fröhlich, zwanglos, liebeskrank
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Maria Naidyonova
Zwei Freundinnen,
Tusche auf Papier, 58 x 100 cm, 2014
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BG: gut+
JW: Ein Nachtigall verkündet in der morgendlichen Frühlingssonne den Sieg über den Winter. Die ersten Knospen an
den Bäumen versprechen einen grünen Sommer. Hoch am
Himmel zieht der Wind seinen Pfad an den Wolken vorbei
und die vom warmen Boden gestärkten Blumenfelder tanzen
mit ihm im seichten Takt. Welche Lust und Freude durchdringt die Landschaft jugendlicher Schönheit, wenn Marias
Mädchen völlig losgelöst die Lebensgeister wieder wecken.
Diese Bilder kennen kein Verfallsdatum, denn der Anblick
einer jungen Frau verkörpert die Ewigkeit.
LH: Bechdeltest pass!
SS: Ob das Feminine wolkig ist weiss ich nicht, aber sehr
feminin und klassisch schön ist der Bild bestimmt.
FP: Deine Bilder zeigen so viel Schönheit in dir.
JK: Picknick in Toronto und keine der beiden grient
MV: Wohnzimmerübersetzung Parkverlegung
SB: Punkt, Punkt, Komma, Strich
JL: Nackte Frauen mit Iphone. Sieht man eigentlich nur im
FKK-Bereich
CS: Parthenogenese
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Nils Vogt
„copy, paste and twist“
Objekt, Acryl auf Baumwolle, 185 x 210 x 20,
2015
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KL: Gefällt mir
JW: Hier wurden die verwendeten Materialen falsch abgedruckt. Ich korrigiere sie nachträglich, damit bekannt wird
was bei uns wirklich an den Wänden klebt. Zutaten: Kaumasse, Mannit, Xylit, Sorbit, Maltitsirup, Maltit, Aromen,
Säuerungsmittel Äpfelsäure, Stabilisator Glycerin, Gelatine,
Verdickungsmittel Gummi arabicum, pflanzliches Öl, Bukkakepornokotzpinkfarbstoff, Süßstoffe (Aspartam, Acesulfam
K, Sucralose), Emulgator Sojalecithin, Überzugsmittel
(Carnaubawachs, Schellack), Antioxidationsmittel E320
BG: gut
MN: Die Arbeit von Nils Vogt ist einfach, doch nach der
Färbung und Komposition ausgeglichen. Der Betrachter
solle sich beim Anschauen dieser Arbeit wohlwollend
fühlen und seelisches Gleichgewicht gewinnen.
JK: Das ist was ein Waldschrat braucht
JBS: Gummibären-Wolke.
MV: Das ist so gewölbt kuschelig, weiblich. Hmmm....
SB: Windsurfen
JL: Ich will mich reinlegen und es liebhaben.
CS: Lolipop lolipoppppp....lo lo lo lolipop
LH: Pillow case solved
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Janis Bo Starke
Windspiel
Knochen und Garn, Aluminium, 126 x 160cm, 2015
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CS: g e i l
LH: Jannis bleibt frost
JBS: Ich höre die Hundeknochen klackern
MN: Janis Bo Starke ist der Künstler mit Haut und Haar. Es
ist nicht nur sein Beruf, sondern auch Lebensstil und Denkweise. Alles, was Janis schafft, tut er ausschließlich schöpferisch und auf eigene Art. Dies lässt sich in seinen Werken
wahrnehmen und unterliegt keiner Diskussion.
JK: Ich höre die Hundeknochen klackern.
FG: Dein Traumfänger?
BG: gut
MV: Scheini Scheini Scheini Voodoo
SB: Jannis- ...ist Realität
JL: Ein bisschen neu, einbisschen alt. Perfekte Mischung.
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Ausstellende Künstler
Fritz Poppenberg (FP)
[email protected]
Sascha Brylla (SB)
[email protected]
Bhimasena Griem (BG)
[email protected]
Paula Carralero Bierzynska (PCB)
[email protected]
Jana Jedermann (JJ)
[email protected]
64
Mohanad Adwan (MA)
[email protected]
Ryo Nakamura (.RN)
[email protected]
Daniel Ewinger (DE)
[email protected]
Jonathan Schneider (JS)
[email protected]
Sidsel Seeberg (SS)
[email protected]
65
Lisa Holmgren (LH)
[email protected]
Christina Sarli (CS)
[email protected]
Michi Schneider (MS)
[email protected]
Fabian Gröning (FG)
[email protected]
Nina Langbehn (NL)
nina. [email protected]
66
Julian Weimer (JW)
[email protected]
Jan Friedrich (JF); www.friedrich1712.de; [email protected]
Julian Künert (JK)
[email protected]
Kateryna Levina (KL)
[email protected]
Marta Vovk (MV)
[email protected]
67
Sarah Lüttchen (SL)
[email protected]
Juliette Sturlèse (JS)
[email protected]
Henry Kocina (HK)
[email protected]
Julie Legouez (JL)
[email protected]
Maria Naidyonova (MN)
[email protected]
68
Nils Vogt (NV)
[email protected]; tel.: 01573922626
Jannis Bo Starcke (JBS)
[email protected]
69
* Kunsthochschule Berlin Weißensee *
* RBB * April 2015
gedruckt in den Druckwerkstätten der
KHB
70