P-Seminar „De r Louvre und Paris“ St. Marien -G ymnas ium Re gens burg Inhaltsverzeichnis 1. Grußwort 1 2. Stadtplan von Paris 2 3. Reiseknigge – die wichtigsten Benimmregeln 3 4. Impressionen 5 5. Der Pariser Baustil 6 6. Street Art in Paris 8 7. Impressionen aus dem Musée du quai Branly 11 8. Der Louvre 12 9. Werke aus dem Louvre 14 10. Eugène Delacroix 30 11. Impressionen aus dem Delacroix-Museum 32 12. Impressionen aus dem Musée d´Orsay 33 13. Paris „en vogue“ – Mode in Paris 34 14. Comic „Romantique ou tragique“ 36 15. Poètes et poèmes de Paris 38 16. Unser Wochenplan 40 17. Tipps für einen Parisaufenthalt 42 18. Impressum 43 Grußwort Liebe Leser, wir, das P-Seminar mit dem Abschlussjahr 2015 haben uns zu unserem Thema „Paris und die Stadt Louvre“ überlegt, einen Paris-Reiseführer zu gestalten, damit Sie genau solche Paris-Experten werden, wie wir es jetzt sind. Nach unserer wundervollen und lehrreichen Woche in Paris haben wir uns eifrig an die Erstellung von Stadtplänen, Artikeln und Skizzen gemacht. Das stolze Ergebnis von zwei Jahren Arbeit halten Sie nun in Ihren Händen. Neben sachlichen Artikeln und persönlich erlebten Geschichten finden Sie hier Aufgabenstellungen zu Kopien der Meisterwerke des Louvre, eigene Skizzen und Fotos, Anregungen zu einer eigenen Parisreise und sogar einen kleinen Frankreich-Knigge. Natürlich war der hochtrabende Traum dieses Reiseführers für uns alleine nicht realisierbar, doch dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Lehrerinnen Sabine Wild und Irmgard Kirchberger haben wir auch dies gemeistert, wofür wir uns an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich bedanken wollen! Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß mit unserem kleinen Magazin und hoffen, dass unsere Begeisterung für Paris auch auf Sie übergreift! Ihr P-Seminar 1 Stadtplan 2 Reiseknigge - Die wichtigsten Benimmregeln Fremdes Land, fremde Sitten, so ist es auch in „Sie“ Anrede plus Vornamen. Ansonsten gelten die typischen Anredeformen „Madame“ und „Monsieur“. Die Begrüßung in Frankreich findet gerne, anders als in Deutschland nicht mit einem kräftigen Händeschütteln, sondern mit einem berührungslosen Kuss statt. Dieser „Kuss“ ist hierbei nur ein auf der Wange spürbarer Hauch. Andere Begrüßungsformen sind beispielsweise ein leichter Händedruck, oder man verwendet das allgegenwärtige gegenwärtige „Bonjour“. Ein weiteres weiteres wichtiges Thema ist das Essen und Trinken, denn auch hier lauern gemeine Fallen für den Deutschen. In französischen Restaurants wird einem stets ein Platz von einem Kellner zugewiesen. Es gilt als äußerst unhöflich, einfach ohne zu fragen auf einen Tisch zuzusteuern und sich sofort zu setzten. Anders verhält es sich jedoch in Cafés, Bars oder Brasserien. Hier hat man in der Regel freie Platzwahl. Vor dem Essen nimmt man gerne einen Aperitif zu sich, meistens während man nebenbei sein Essen von der Speisekarte auswählt. Hat man sein Wunschgericht gewählt, sollte man keines Falls laut nach dem Kellner rufen, ein dezentes Handzeichen genügt hierbei vollkommen. Frankreich. Obwohl Deutschland und Frankreich Nachbarn sind, gibt es doch erhebliche gesellschaftliche Unterschiede. Vieles, was wir in Deutschland als „normal“ empfinden, wird in Frankreich nicht selten ein Kopfschütteln hervorrufen. Somit sollte man als deutscher Tourist über einige wichtige Benimmregeln der Franzosen Bescheid wissen, um nicht in peinliche Fettnäpfchen zu treten. Zu allererst ist zu sagen, dass Franzosen einen ungeheuren Nationalstolz besitzen. Man ist äußerst stolz auf die große und beachtenswerte Vergangenheit, die dieses Land aufzuweisen hat. Des Weiteren ist in Frankreich eine gewisse ständische Ordnung erkennbar. Da gibt es zum einen die Oberschicht, die sich gerne von den anderen Schichten abgrenzt und auch vorzugsweise unter sich bleibt. Ebenso verhält es sich mit dem Kreis der Künstler und Intellektuellen. Nun zur Anrede in Frankreich. Ein spontanes „Du“, wie wir Deutschen es kennen, wird oftmals in Frankreich als unhöflich empfunden. Die Anrede mit „Du“ wird überhaupt erst nach längerem Kennen verwendet. Recht üblich ist die 3 Wichtige Tipps beim Essen sind zudem noch, dass das Baguette jeder Zeit mit der Hand gebrochen werden darf. Es gilt als ungern gesehen, das Baguette mit dem Messer zu schneiden. Außerdem gilt es als fein, immer einen Anstandsrest auf dem Teller übrig zu lassen. Zur Kleidungswahl in Frankreich ist zu sehen, dass Franzosen allgemein einen großen Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild und ihre Kleidung legen. Wichtig ist hier nicht nur leger gekleidet zu sein. Grundsätzlich werden elegant legere oder elegant sportliche Kleidungsstücke bevorzugt. Die Kleidungswahl sollte immer dem Anlass entsprechend getroffen werden. Braucht der deutsche Tourist in Frankreich einmal ein Taxi, so sollte man sich niemals vorne als Beifahrer zum Chauffeur, sondern sich immer auf die Rückbank setzten. Abschließend ist zu sagen, dass Franzosen als Genussmenschen gelten. Ordentliche Kleidung und ein ordentliches Benehmen ist in Frankreich ein Muss. Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass das ausgiebige Naseputzen in der Öffentlichkeit als verpönt gilt. Wer jedoch als Tourist häufig Redewendungen wie „Pardon“, „Excusez-Moi“ etc. verwendet, hat es definitiv leichter. Im Gespräch mit Franzosen hat sich oftmals auch der Konjunktiv bewährt. Nicht gerne gesehen werden politische Gesprächsthemen, sowie das berüchtigte Thema „2. Weltkrieg“. Zudem sollte man zu persönliche Fragen über das Privatleben unterlassen, ebenso jegliche Kritik am Land selbst. Noch ein letzter wichtiger Tipp: Das bei uns typische Zeichen für o.k. (Daumen und Zeigefinger werden zum Ring geformt) gilt in Frankreich als große Beleidigung. 4 Impressionen Am Ufer der Seine Metroschild In der Metro 5 Paris – eine architektonisch einzigartige Stadt Vor allem das unverwechselbare Flair der Stadt macht Paris zu einer der beliebtesten und meistbesuchten Städte auf der ganzen Welt. Schlendert man durch die großen Pariser Boulevards oder auch durch kleine Seitenengassen, fällt einem sofort das einheitliche, aber doch sehr lebendig gestaltete Stadtbild ins Auge. Jedes einzelne der insgesamt sieben Arrondissements hat – so scheint es dem, der sich einmal in diese Stadt gewagt und diese liebgewonnen hat - seine ganz eigenen Vorzüge und architektonischen Besonderheiten. Doch wie und in welcher Zeit entstand eigentlich dieses typische Pariser Stadtbild? Im 19. Jahrhundert beauftragte Napoleon III. den Präfekten Georges-Eugène Haussmann für die grundlegende Umgestaltung der Stadt. Ziel des Kaisers war es, Paris zu einer modernen Metropole, die sich mit anderen Städten, wie London oder St. Peters- burg messen konnte, zu gestalten. Somit sollte die Stadt ein modernes Schienen- und Straßensystem, sowie Kanalisation und großflächige Grünanlagen erhalten. Durch die Anlage von Sichtachsen und die Einteilung in Arrondissements, erfolgte eine einheitliche und übersichtliche Gliederung der Stadt. Große geradlinige Avenuen, die von Bäumen gesäumt wurden, entstanden, ein Beispiel ist die Prachtstraße ChampsElysees, die eine Sichtachse quer durch ganz Paris bildet. Der architektonische Stil der GEORGES-EUGÈNE HAUSSMANN lebte von 1809 bis 1891 in Paris und war Präfekt des französischen Departements Seine und zugleich für die Umstrukturierung und Stadtplanung von Paris beauftragt. Er verlieh der französischen Hauptstadt das moderne Stadtbild, das bis heute vorhanden ist. 6 7 Gebäude, der klassizistisch geprägt ist, aber auch Elemente der Renaissance und des Barock miteinbezieht, ist somit vor allem traditionell, aber auch funktional konzipiert. Die homogen gestalteten Wohnhäuser sind grundsätzlich fünf- bis siebenstöckig und Fassaden mit Haustein verkleidet. Zudem ist stets ein durchgehender Balkon auf der zweiten und fünften Etage angebracht. Das zweite Stockwerk wurde als die „herrschaftliche“ Etage bezeichnet und verfügt somit auch über eine beeindruckende Deckenhöhe. Mit den höheren Etagen nehmen dann auch die Raumhöhen ab. Mansardendächer mit Dachluken vervollständigen dieses Bild der typischen Pariser Wohnhausarchitektur. Haussmann legte also die Höhe und Anzahl der Stockwerke von Gebäuden streng fest. In den letzten Jahren wurden die Gebäude auch an heutige Standards angepasst, z.B. durch den Einbau von Aufzügen. Je nach Stadtviertel variieren auch die Baumaterialien, wobei bestimmte Grundelemente in ganz Paris immer wiederkehren. Auch die zahlreichen Denkmäler sollen sich in dieses Gesamtbild einfügen und vor allem wichtige Orte der Stadt betonen. Die Umgestaltung konzentrierte sich auf verschiedene Areale, wie z.B. das des Louvre, des Tuilerien-Palastes oder der Umgebung der Oper. Die großen Bahnhöfe wurden errichtet und Straßen von ca. 150 km Länge neu verlegt. Nicht zuletzt gab es jedoch auch Kritiker, die den Verlust des „alten Paris“ bemängelten. Ebenso führten Zwangsumsiedlungen während der Baumaßnahmen immer wieder zu Protesten und Unruhen. Schließlich führte Haussmann Paris zu der Weltmetropole, die sie jetzt ist – eine stets lebendige und faszinierende Stadt mit einer unverwechselbaren Architektur. Arrondissements 7 StreetArt Wer meint, Paris sei die Stadt der Liebe und der Mode, der liegt zwar nicht falsch, jedoch hat die französische Hauptstadt noch viel mehr zu bieten, denn auch auf künstlerischem Niveau kann sie locker mit den anderen Großstädten mithalten. Manche denken jetzt vielleicht an den weltbekannten Louvre, das Musée d'Orsay oder an das Musée de l'Orangerie, doch um diese Art von Kunst zu erleben, braucht man weder etwas zu zahlen, noch lange Wege auf sich zu nehmen und die gesellschaftliche Ordnung verschwindet gänzlich. Das einzige was du tun musst, um dich von dieser Kunst mitreißen zu lassen, ist in die Pariser Innenstadt zu gehen, ganz egal in welches Viertel es dich verschlägt. Denn fast an jeder Ecke in Paris findet man Street Art. Es ist schwer, eine Definition für diese Kunstart zu finden, denn die Überschneidungen mit Graffiti, wo es meist nur um das Schreiben des eigenen Namen oder eines Spruches geht und man sich nicht auf das gesamte Kunstbild konzentriert, wie es die Street Art Künstler tun, machen die Sache nicht leichter. Doch ein Merkmal ist immer dasselbe: Die Kunst geschieht im öffentlich Raum! Und das meist illegal, denn nur äußerst selten handelt es sich um Auftragsarbeiten von Grundstückseigentümern oder Firmen. So ist es auch kein Wunder, 8 dass die meisten Street Art-Künstler anonym bleiben bzw. bleiben wollen. Oft kennt man, wenn überhaupt, nur deren „Pseudonym“. Street Art findet auf allen möglichen vorhandenen Flächen statt: Ob auf Wänden, Straßen, Bürgersteigen, Stromkästen, Bäumen, Laternen, Verkehrsschildern, Telefonzellen, Mülleimern, Ampeln... Einfach alles was sich im urbanen Raum so finden lässt! Die Techniken, mit denen die Künstler arbeiten, sind zahlreich und völlig verschieden: Sie reichen von Aufklebern, Markern, Pinseln, Straßenkreide, Malerrollen, Postern, Sprühdosen, Kacheln, Ölfarbenstiften und Stupspinseln bis hin zu Bildhauerei und Fassadenfarbe mit Farbrolle, wie man es vom Roll-On kennt. Eine besonders beliebte Art ist die Stencil- Technik (engl. stencil = Schablone). Hier werden vorgefertigte Schablonen aus Pappe, Kunststoff, laminiertem Papier, Holz oder Metall verwendet ( s. Abb. 1). Der Vorteil liegt hier zum einen darin, dass man das gleiche Muster mehrere Male leicht anfertigen kann und zum anderen, dass der endgültige Vorgang an sich, der meist nachts und unauffällig geschieht, schneller ausgeführt werden kann. Abb. 1 Immer mehr Beliebtheit gewinnt auch das sogenannte Ad-Busting (engl. advertisment=Werbung). Hier erfolgt eine teilweise oder gänzliche Veränderung von Werbung im öffentlichen Raum. Es werden z.B. Werbeplakate überklebt oder deren Nachricht soweit verändert, dass der Abb. 2 9 Sinn entweder geändert oder gar ins Lächerliche gezogen wird. Die einzige legale und auffälligste Technik ist das Mural. Schon von weiten erkennt man die riesigen Bilder an den Häuserfassaden ( s. Abbildung 2). Hier erfolgt die Bemalung nach Plan und nicht versteckt. Paris- ein internationales Ziel für Street Art, wo die verschiedensten Techniken von Künstlern aus aller Welt zu Hause sind. Es werden sogar Street Art-Touren durch die Pariser Innenstadt von Experten angeboten. Die individuelle Führung dauert ca. 3 Stunden und findet hauptsächlich in der Gegend von Belleville, Oberkampf und Menilmontant statt. Diese Viertel haben sich in den letzten Jahren zum Mittelpunkt der Pariser Street Art entwickelt. Man erfährt zahlreiche Hintergrundinformationen über die verschiedensten Malereien und gewinnt einen einzigartigen Einblick in die Kultur der weltweiten Street Art, wobei zu erwähnen ist, dass in Paris einige Kunstwerke internationale Klasse zeigen. Space Invader, Jef Aerosol und C215 sind Paris' beste, bekannteste und beliebteste Street Art Künstler, mit denen man auf der Tour durch ihre Malereien visuell in Kontakt tritt. Zudem sieht man beeindruckende und besonders außergewöhnliche Sachen, die ein normaler Tourist mit seinen „0815 Sightseeing-Tours“ keineswegs zu Augen bekommt! Diese Führung ist ein absolutes Muss und ein Highlight für alle Street Art Fans. Abschließend ist der Sinn und Zweck der zahlreichen Malereien, Zeichnungen, Aufklebern etc. auf öffentlichem Gelände erwähnenswert. Denn in vielen Werken wenden sich die Künstler inhaltlich gegen Kapitalismus, Konsumismus, gegen die Gesellschaft und die Öffentliche Ordnung. So lassen sich die Werke interpretieren und deuten, denn ein wahres und gut durchdachtes Kunstwerk wird selten spontan geschaffen. Ein Großteil der Künstler hat das Ziel, etwas zu verändern, bzw. mit ihrem Werk Kritik auszuüben und den Leuten auf der Straße eine persönliche Nachricht zu übermitteln. 10 Impressionen aus dem Musée du quai Branly 11 Musée du Louvre In meinem ganzen Leben war ich noch nie eine begeisterte Museumsgängerin. Meine wenigen erzwungenen Besuche dort verbrachte ich wartend auf den Rest der Klasse bei einem Latte Macchiato im angeschlossenen Museumscafé. Meine Vorfreude auf den Louvre war folglich nur begrenzt vorhanden. Der morgendliche Beschluss des schicksalsbehafteten Tages, der später als Tag-andem-Lena-ein-Museum-gefiel in die Geschichte eingehen würde, lautete à pied zum Louvre zu gelangen. Frühmorgendliche Freude kam erstmals mäßig auf. Doch die Wende folgte bereits einige Minuten später. Der Spaziergang durch den Jardin des Tuileries, der in dieser bereits sehr belebten Stadt Paris noch verlassen und scheinbar im Nebel lag, bot uns einen verheißungsvollen Blick auf den vor uns liegen- den Louvre, welcher die Spannung schlagartig steigen ließ. Nach ein paar schnell erklommenen Treppenstufen und einem passierten Rundbogen standen wir luftschnappend mit geweiteten Augen im Vorhof des Louvre und sogen die Atmosphäre ein: die große, gläserne, glitzernde Pyramide, die sprudelnden Brunnen, die schnatternde Menschenmenge und die bettelnden Raben und Tauben. Es dauerte eine halbe Stunde, 12 bis die ganze Gruppe wieder aufgelesen war, da alle beim Kampf um das schönste Foto auseinandergestoben waren. Durch den Gruppeneingang gelangten wir in das Innere der Glaspyramide und einige zähe Minuten später öffneten sich sozusagen die Türen zu den heiligen Hallen und zu Werken des Louvre. Seine Essenz, lag vor uns: helle, hohe Säle, stille Galerien, geheimnisvolle Porträts, sich mächtig erhebende Statuen, weitläufige Korridore , glitzernde Kelche. Dieser Hauch, von über 200 Jahren Geschichte, Schweiß und Blut umgeben zu sein, schlug uns in seinen Bann. Unsere freie Zeit in der gläsernen Pyramide und dem ehemaligen Königspalast verbrachten wir mit unseren bunten Aquarellmalkästen vor den meisterlichen Werken berühmter Künstler und versuchten uns an fast immer perfekten Kopien oder aber wir befanden uns auf der Suche nach der angepriesenen nordischen Galerie, dem Kranich auf der Schildkröte oder einem Jagdhund auf einem Teppich. Wir verliefen uns auf dem Rückweg zum Entrée, stolperten dabei über ungekannte Schätze, die wir später nie mehr finden würden und blieben einige Zeit im Cour de Marley, gefangen von der Anmut und der Kraft der wie lebend wirkenden Pferde. Noch nie konnte ein Museum eine derart intensive Leidenschaft in mir erwecken. Ob alt oder jung, interessiert oder nicht, begnadet oder talent- frei, kenntnisreich oder absolut unwissend- der Louvre besitzt eine rare, moderne Magie, mit der er jeden gekonnt um den Finger wickelt und nie wieder ziehen lässt. Ich habe vor, irgendwann wieder nach Paris zu reisen. Ein Besuch im Louvre wird dann ganz oben auf meiner Wunschliste stehen, denn dem Charme und dem Zauber des Louvre sollte keiner entgehen. Und Paris ohne den Louvre hätte den Namen „magische Stadt der Liebe“ andernfalls nicht verdient. 13 14 14 ARBEITSAUFTRAG: 1. Schreibe eine Liebesgeschichte passend zum Bild! Infos zur Skulptur: Durch ihre ausgesprochene Schönheit erregt die Königstochter Psyché den Neid der Göttin Venus. Verärgert ruft diese Ihren Sohn Amor und befiehlt ihm, Psyché dazu zu verleiten, sich in einen schlechten Mann zu verlieben. Als Psyché, gezwungen durch ihren Vater, einen Dämon heiraten soll, beginnt Amor Mitleid für die Schönheit zu empfinden. Verleitet dadurch, rettet Amor Psyché und bringt sie auf ein Schloss, wo die beiden zusammen leben. Jedoch sieht Psyché ihren Retter nur nachts. Tagsüber verschwindet dieser, ohne dass Psyché ihn je zu Gesicht bekommt. Nach längerer Zeit beginnt sich Psyché einsam zu fühlen und nach ihrer Familie zu sehnen. Amor gestattet ihr ein Treffen mit Ihren drei Schwestern, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie sich nicht von ihren Schwestern verleiten lasse, herauszufinden wer er wirklich sei. Am Tag des Treffens sind die drei Schwestern Psychés zu Beginn froh, dass diese wohl auf sei, beginnen allerdings schnell Neid zu empfinden. Es gelingt ihnen Psyché zu überzeugen, dass ihr Retter in Wahrheit eine Schlange sei, die sie eines Nachts verschlingen würde. Aus Angst um sich und ihr ungeborenes Kind, das sie vom Amor empfangen hat, befolgt Psyché nun den Rat ihrer Schwestern und wartet eines Nachts, wie ihr befohlen wurde, mit einer Öllampe und einem Messer auf Amor. Als Amor in den Schein der Öllampe tritt, nicht als Ungeheuer, sondern als eine beflügelte Gestalt, wird Psyché von ihren Gefühlen überwältigt. Amor jedoch, enttäuscht von Psyché, fliegt davon. Währenddessen erfährt die wutentbrannte Venus, dass ihr Sohn ihren Befehl missachtet hat und macht sich selber auf den Weg zu Psyché. Als sie diese findet, stellt sie Psyché lebensgefährliche Fragen. Psyché jedoch gelingt es, alle Aufgaben ohne Schaden zu meistern, bis auf die letzte. Sie lässt sich von der Aussicht, Amor für sich zurückzugewinnen, blenden. Blind öffnet sie die ihr von Venus gegebene Schatulle, die die Schönheitssalbe der Proserpina enthält und trägt sie auf ihr Gesicht auf. Daraufhin fällt Psyché in einen tiefen, todesähnlichen Schlaf. Amor hört von dem Schicksal seiner Geliebten und eilt ihr zu Hilfe. Sanft scheucht er mit seinen Flügeln den Todesschlaf davon und beide heiraten und bekommen eine gemeinsame Tochter namens Voluptas. 15 16 ARBEITSAUFTRAG: 1. Male dem Mädchen ein Kleid, welches der heutigen Zeit und ihrem Alter entsprechen würde! Infos zum Bild: Das Gemälde tauchte 1771 in Paris auf. Das Bild wurde bis 1774, dem Todesjahr des Königs Louis XV in Versailles aufbewahrt. 1794 ging es in die Staatssammlung über. Es zeigt ein junges Mädchen von kindlicher Unschuld. Ihre Harre sind mit einem violetten Band und Blumen geschmückt. In ihren Händen hält sie die auf ihrem Kleid verstreuten Blumen zurück. Ein Krug ist an ihrem linken Arm aufgehängt. Ihr Schal wird durcheinander gebracht und lässt die Rundung ihres Halses flüchtig sehen. Die an ihrer Bluse befestigte Rose wirft bereits ihre Blätter ab und ihr hübsches Kleid aus weißem Satin wirkt ein wenig zerzaust. 17 18 ARBEITSAUFTRAG: 1. Ergänze die Gesichter nur mit geometrischen Formen! 2. Welche Hüte könnten die Drei tragen? Infos zum Bild: Die drei Grazien sind Euphrosyne, Thalia und Aglaia, Gespielinnen im Gefolge der Aphrodite. Sie unterhalten die Götter des Olymps mit Musik und Tanz und bezaubern durch die Magie ihrer Unschuld. 19 20 ARBEITSAUFTRAG: 1. Welcher künstlerischen Epoche würdest du das Werk zuzuordnen und warum? 2. Überlege dir eine andere mögliche Geschichte zu diesem Gemälde! 3. Welche möglichen Bedenken und Sorgen könnten die Frauen rechts im Gemälde im Moment des Schwurs haben? Infos zum Bild: Das Gemälde „Der Schwur der Horatier“ von Jaques-Louis David basiert auf einer Erzählung des Ersten Buches des Livius. Darin entscheiden sich die verfeindeten Städte Rom und Alba, ihren Streit im Zweikampf auszutragen. So stehen sich jeweils das Drillingsbrüderpaar für Rom - die Horatier- und das Drillingsbrüderpaar für Alba – die Curatier - gegenüber. Bei diesem Kampf kommen zwei Horatier ums Leben, die Curatier werden jedoch auch schwer verwundet. Der letzte Horatier greift schließlich schnell zu einer List und tötet alle drei schon angeschlagenen Curatier – Rom siegt. Jedoch hat sich die Schwester dieses Horatiers in einen der Curatier verliebt und bricht in Tränen aus, woraufhin der Horatier seine Schwester aus Wut und Entsetzen gnadenlos ersticht. Dies führt soweit, dass der Horatier zum Tode verurteilt wird. Daraufhin tritt sein Vater hervor, um das Volk um Gnade zu bitten, welches sich davon auch überzeugen lässt. Die im „Schwur der Horatier“ dargestellte Szene stellt den Moment vor dem eben beschriebenen Drama dar. Vor dem Kampf gegen die Curatier vereinen sich die drei Horatier im Schwur vor ihrem Vater. Rechts im Gemälde sind deren Frauen und Kinder abgebildet, die im Gegensatz zu den Männern resigniert und schwach erscheinen. 21 22 ARBEITSAUFTRAG: 1. Zeichne, wie typisch für Turner, ein Schiff oder eine Stadt in den Hintergrund! Infos zum Bild: Dieses Werk gehört zu den Spätwerken Turners, in welchem Rauminhalte ineinander verschwimmen und verblassen. Himmel, Wasser, Hügel, Tal, Bäume und Wolken tauchen schemenhaft aus den Verläufen der Farbe auf. Der Titel gibt dem Betrachter nur einen Hinweis, wonach er im Gemälde suchen soll. Turners Spätwerke gehören, genau wie dieses Werk, zu den Vorreitern der Moderne. Den speziellen Zauber des Lichtes wissen erst Betrachter der heutigen Zeit zu schätzen. Damals galt diese Art der Malerei als verpönt. Interessantes Wissen: Es gibt mehrere Titel zu diesem Gemälde: - „Landschaft am Fluss und Buche in der Ferne“ - „Landschaft am Fluss und Bucht in der Ferne“ - „Landschaft mit Fluss und Bergen in der Ferne“ 23 24 24 ARBEITSAUFTRAG: Male dem unbekannten Mädchen Augen und hauche somit dem Bild Seele ein. Infos zum Bild: Jan Vermeer van Delft ist einer der bekanntesten holländischen Maler des Barocks, der in der Epoche des Goldenen Zeitalters der Niederlande wirkte. Der Umfang des Gesamtwerkes von Vermeer ist mit heute bekannten 37 Bildern sehr klein, „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ ist eines seiner bekanntesten. Vermeer war einer der Ersten, der figürliche und architektonische Elemente des alltäglichen Lebens in den Mittelpunkt seiner Werke stellte. „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ wurde 1665 von ihm gemalt. Die unbekannte Abgebildete wurde ohne Attribute in einen erzählerischen Kontext gestellt. 25 26 ARBEITSAUFTRAG: 1. Denkst du es sind gute Nachrichten, welche die Wahrsagerin dem reichen Mann deutet? 2. Welche Art von Prophezeiungen könnten es sein? Welche Themen, denkst du, spricht sie bezüglich seines Lebens an? →Lasse hier deinen Fantasien freien Lauf 3. Wie schätzt du persönlich die Zigeunerin ein? (Charakter / Ziel ihrer Arbeit / Gesellschaftsstand) 4. Es gibt eine Interpretation, dass die Zigeunerin die Absicht hat, den Ring des Mannes zu stehlen. Was sagst du zu dieser These? Infos zum Bild: Dieses Werk mit dem Titel „Die Wahrsagerin“, wurde im Jahr 1594 vom italienischen Maler Michelangelo Merisi, auch unter seinem Künstlernamen Caravaggio bekannt, erschaffen. Er geht in seinen Werken auf das einfachere Volk ein, was auch hier am Beispiel des dargestellten Bildes erkennbar ist, da er eine Szene des Alltags darstellt. 27 28 FRAGEN: 1. Wann wurde das Werk gemalt? 2. Welche Art Kleidung trägt die Frau? 3. Weshalb nahm die „Frau mit Perle“ den Platz der Mona Lisa ein? Infos zum Bild: Die „Frau mit Perle“ von Camille Corot zeigt Berthe Goldschmidt. Ihre Haltung zeigt sich inspiriert von berühmten Werken wie der „Mona Lisa“, deren Platz sie kurzzeitig sogar einnahm, oder dem „Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“. Der Titel ist bis heute ungeklärt. Eine Theorie besagt, dass das Blatt auf der Stirn der Frau eine Perle darstellen sollte, die Corot misslang. 29 Eugène Delacroix Seit Eugène Delacroix´ Tod 1863 haben unzählige Menschen seine Bilder gesehen und wurden davon inspiriert, berührt oder einfach nur ästhetisch angesprochen. Die Lebhaftigkeit seiner Fantasie und sein ebenso großer Drang, alles so realistisch wie möglich darzustellen, haben Zeit seines Lebens Bilder geschaffen, die, egal ob sie überlebensgroß oder winzig klein sind, verschiedensten Menschen ein einzelnes Gefühl geben, das sie alle gleich macht. Wie kein anderer hat er es geschafft, Lebendigkeit in seinen Bildern einzufangen, während er einen Moment aus dem Leben eines anderen zeigt. Ob es die verzweifelte Trauer der jungen Waise („Tête d’étude, dite aussi Jeune filleassise dans un cimetière“, 1824) oder der stolze Tod des gesamten Hofes des assyrischen Königs Sardanapal ist, seine Bilder wirken dank seiner genauen Recherchen und seiner Kenntnis in Sachen Farbe einzigartig traurig, verstörend, aber auch Hoffnung gebend. So auch „Die Freiheit, die das Volk anführt“ („La Liberté guidant le peuple“, 1830) oder selbst der „Tod des Sardanapal“ („La mort de Saradanaple, 18271828), der alle, die ihn umgeben, und all seinen Besitz mit sich in den Tod reißt und bei dem man unwillkürlich denkt: „Tu es nicht!“ Mein persönliches Lieblingswerk von ihm ist das „Massaker von Chios“ („Scènes des massacres Scio“, 1824). So traurig der Titel und das Thema des Werkes auch sein mögen, berührt mich immer wieder das kleine Kind, das sich in stiller Verzweiflung an seine sterbende Mutter klammert, während alle Chaumière dans un paysage anderen nur zusehen können, wie zwei junge Frauen von einem Osmanen verschleppt werden. Das mag morbide klingen, aber es ist nun einmal sein Stil gewesen, durch seine Bilder auf Skandale hinzuweisen. Und so sehr man es auch versuchen mag, kann sich doch keiner der düsteren Stimmung des Bildes entziehen. Bis wieder jemand kommt, der ihm ähnlich ist, müssen wir alle selber sehen, wie wir ihm ein bisschen ähnlich sein können, mit seiner Offenheit gegenüber anderen Kulturen und seinem Sinn für Ungerechtigkeiten, und auch seinem Sinn für Sachen, die andere Menschen nicht ohne Weiteres wahrnehmen würden. Vielleicht bemerkt man dann in einer kleinen Nebenstraße einen am Boden sitzenden Menschen, auf den ein außergewöhnliches Licht fällt. Danke, lieber Eugène Delacroix, dass du so vielen Menschen die Augen öffnest, für so vieles in der Welt! 30 Lebensstationen von Delacroix acroix Eugène Delacroix 31 Impressionen aus dem DelacroixMuseum 32 Impressionen aus dem Musée d´Orsay 33 „Waren das gerade wirklich Loubutins an den Füßen der zierlichen Französin, die sehr gekonnt in ihnen über den Pont des Arts stöckelte?!“ Mit offenem Mund nehme ich plötzlich all die modebewusst gekleideten Menschen wahr. Und nicht nur Frauen plagen sich mit zwölf Zentimeter Absätzen, engen Bleistiftröcken und aufwändig gezogenem Lidstrich, sondern auch das männliche Geschlecht mit Designeranzügen, blank geputzten Lederschnürern und reichlich Gel in den Haaren. Und fast schon können sie den Frauen die Show stielen, denn in Paris heißt es: Jeder ist schön und sieht begehrenswert aus, vorausgesetzt man trägt die neueste Kollektionen spazieren, noch bevor sie überhaupt auf dem Laufsteg gezeigt wurden. Und plötzlich komme ich mir ziemlich schäbig in meinem burgunderroten Mantel mit Lederkragen vor, auf den ich noch vor Sekunden so mächtig stolz war. Paris hat ja so eine unglaubliche Wirkung! Ein paar Straßen weiter kommt mir doch tatsächlich ein Model entgegen! Aber ja, natürlich, es ist ja Fashion Week in Paris. Groß, schlank und zum Glück in einen einfachen grauen Mantel gehüllt, rennt sie hastig an mir vorbei. Hoffentlich knicken ihre streichholzdünnen Beinchen bis zur nächsten Modenschau nicht um. Immer ist etwas los in Paris! Am nächsten Tag fallen mir mehr und mehr Pariser und zwischendurch auch Touristen auf, die mehr Zeit vor dem Spiegel verbringen als irgendwo sonst. Und doch verstehen sich die Pariser in nichts besser als im Überlegen, wie sie sich anziehen, damit es so aussieht als hätten sie sich höchstens zwei Minuten mit der Wahl ihres heutigen Looks beschäftigt. Denn Niemand gibt gerne zu, dass man eher zu spät zur Besprechung mit dem Chef kommen würde, als nicht sicherheitshalber mehrere Oberteil- und Schuhkombinationen mit der neuen Jeans ausprobiert zu haben. Und selbst die, die sich wirklich nur minimal um ihr Äußeres kümmern, sehen aus wie aus dem Ei gepellt. Denn Mode steckt den Parisern eben im Blut! Irgendwann weichen dem einfachen Pariser Chic die ausgefallensten Kombinationen. Ein dünner, blasser Junge mit vollen schwarzen Locken steht einsam im Innenhof des Louvres. Fast könnte man meinen, dass er auf jemanden wartet (sein Date? Ein Treffen auf dem offenen Platz neben den Glaspyramiden, in denen sich die Nachmittagssonne bricht? Comme romantique!), aber ich habe schon etwas aus dem Verhalten der Pariser gelernt. Zum einen ist er zu verrückt angezogen für ein Rendez-vous und zum anderen ist gerade, wie eben schon erwähnt, gerade Fashion Week! Da werden die Tage nicht in einem der 34 süßen Straßeneckencafés verbracht, geschweige denn zu Hause. Die paar Tage werden dafür genutzt, gesehen zu werden! Denn einmal im Jahr tummeln sich vermehrt die Modefotographen und Talentscouts auf der Suche nach Nachwuchsmodels-und Designern. Und wenn ich einer von denen wäre, ich hätte diesem Jungen meine Karte gegeben: von Kopf bis Fuß in schwarzem Leder, schwarzem Hut und runder Sonnenbrille im Vintage-Stil steht er kerzengerade da und beäugt jeden, der an ihm vorbei geht. Aber das Auffällige an ihm sind seine Accessoires, die aus einem Paar Nike mit Flügeln an den Fersen, einer übergroßen gesteppten Chanelclutch und einem Hemd, auf dem das Doppel-C von Chanel prangt, bestehen. Und weil ich so was sicher nicht in hundert Jahren in Regensburg zu Gesicht bekommen werde, fische ich mein Handy aus der Hosentasche und renne quer über den Platz zu ihm hinüber. Damit er auch meine Absichten versteht, spreche ich ihn sicherheitshalber auf Englisch an, was mir aber auch nicht so gut gelingt. Schnell stammele ich unbeholfen, dass mir sein Stil gefalle und ob ich ein Foto von ihm machen könnte. Und urplötzlich zaubert sich ein Lächeln auf sein Gesicht, mit tiefer Stimme eines Pubertierenden sagt er „Sure“ und posiert für zwei Fotos vor meiner Kamera. Zufrieden mit mir selbst bedanke ich mich knapp (damit sich nicht noch mehr Fehler einschleichen) und hopse zu den Anderen zurück, um meine Ausbeute zu zeigen. Er sieht wirklich aus wie ein Nachwuchsmodel, so wie er sich leicht nach rechts dreht und mit der Hand seine Lederjacke zur Seite zieht, damit man das rote Innenfutter erkennen kann. Und das leicht scheue, außenstehende Lächeln hat er sicher vor dem Spiegel geübt. Nichts ist so wichtig in Paris wie Selbstdarstellung! Während der weiteren Tage habe ich noch mehrere Pariser, aber auch Pariser Touristen bestaunt, bewundert und abgelichtet. An jeder Ecke sieht man neue Styles, von komplett untragbar bis gerade-aus-dem-Bett-gekrochen (wobei sie immer noch unglaublich gut aussahen) und, egal wo man ist, ob in einem schicken Crêpecafé, in einem Geschäft oder in einer Seitenstraße, überall kommen mir Pariser mit dem gewissen Etwas entgegen, denn eines habe ich doch aus dieser Schulveranstaltung gelernt: Nichts ist so „en vogue“ wie Paris! 35 Romantique ou tragique … 36 37 Les poètes de Paris… Mit leisen Schritten gehe ich die von uralten Bäumen gesäumte, prächtige Allee des Cimetière Père Lachaise entlang. Dicht an dicht reihen sich die Gräber 300.000 - an der Zahl - und es ist ein Leichtes, sich in den kleinen gewundenen Pfaden, die durch den Park hinauf und wieder hinunter führen, zu verlieren… Es ist ein sonniger Herbsttag, die angenehm leichte Luft, riecht nach feuchter Erde und nach dem Duft längst vergangener Jahrhunderte. Der Père Lachaise liegt versteckt im Nordosten von Paris, genauer gesagt im 20sten Arrondissement, einem Viertel, das unter Einheimischen als Menilmontant bekannt ist. Er wurde Im Jahre 1804 eröffnet und von Parisern als „la cité des morts“, die Stadt der Toten, benannt. Der berühmteste Friedhof der Welt ist die letzte Ruhestätte unzähliger berühmter Persönlichkeiten… Dichtern, Schriftstellern, Philosophen, Schauspielern, Sängern und Künstlern, welche von überall aus der Welt her kamen, um hier in Paris Zuflucht und Inspiration zu suchen, und die nun hier an diesem Ort der großen Gefühle begraben liegen. Während ich an dem Meer aus Steinen vorbeischreite, lese ich die Namen der Verstorbenen… Oscar Wilde, Molière, Balzac, Heinrich Heine, Saint Exupéry, Chopin, Edith Piaf, Jim Morrison… und eine leichte Wehmut überkommt mich. Doch gleichzeitig bin ich glücklich. Glücklich an diesem Ort zu sein, in dieser Oase der Ruhe, wo all die großen Persönlichkeiten versammelt sind, um gemeinsam, und mit dem Stolz und der Gewissheit etwas Großes vollbracht zu haben, nun zur Ruhe kommen und sich mit genüsslicher Befriedigung und Belustigung in den Gefühlen der Menschen zu baden, die sich noch Jahrhunderte nach ihrem Tod in Gedanken an sie zu Tränen rühren, erfreuen, aufwühlen und bezaubern werden… 38 Jacques Prévert Flüchtig streift mein Blick einen Stein mit dem Namen Jacques Prévert und ich bleibe stehen, bleibe stehen, in Gedanken versunken an den Dichter, dem ich vor genau einem Jahr in einem alten Bücherladen, zwischen verstaubten Regalen begegnet bin…und der in mir die Liebe zur französischen Sprache weckte. Immense et Rouge Immense et rouge Au-dessus du Grand Palais Le soleil d'hiver apparaît Et disparaît Comme lui mon cœur va disparaître Et tout mon sang va s'en aller S'en aller à ta recherche Mon amour Ma beauté Et te trouver Là où tu es. Le jardin Des milliers et des milliers d’années Ne sauraient suffire Pour dire La petite seconde d’éternité Où tu m’as embrassé Où je t’ai embrassée Un matin dans la lumière de l’hiver Au parc Montsouris à Paris A Paris Sur la terre La terre qui est un astre. 39 Unser Wochenplan 40 41 41 Tipps für einen Parisaufenthalt Musée d´Orsay Tipp 1 eine ehemalige Bahnhofshalle, voller Atmosphäre, die Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde, und Werke von 1848-1914 beherbergt. Eine Zeit, die im Louvre kaum mehr vertreten ist. SecondhandLäden Musée du quai Branly Ein sehr außergewöhnliches, modernes Museum, das die Urform der Kunst vieler Völker ausstellt. Es besticht durch seine Widersprüchlichkeit und die teilweise düsteren, morbiden Museumsstücken. Tipp 3 Besuche einen der zahlreichen Secondhand Läden, auch Vintage Läden in Paris genannt, mit preiswerten, ausgeflippten, auch älteren Einzelstücken. Snacken in Paris Tipp 2 Straßenkünstler Tipp 4 Die Straßenkünstler in Paris überzeugen mit ihrem hohen Niveau und großer Entertainment Bandbreite. Oft beziehen sie ihr Publikum mit in ihre Show ein und freuen sich natürlich immer über eine Spende. Tipp 5 Keine Vorurteile gegenüber den Imbissbuden in Paris, diese sind sehr gut! Ein Crêpe ist dort immer empfehlenswert. Es lohnt sich vorher die Preise zu vergleichen um beim Bezahlen vor bösen Überraschungen bewahrt zu werden. 42 HERAUSGEBER: P-Seminar Kunst/Französisch des St. Marien-Gymnasiums Regensburg 2013/2015: Rosalie Berr, Elisabeth Hofer, Sarah Müller, Lena Neudegger, Nadine Tischbierek, Michelle Tissen, Julia Schöberl, Johanna Sefranek Alle im Reiseführer verwendeten Texte, Bilder, Zeichnungen und Photographien wurden von den Seminarmitgliedern selbst angefertigt. LAYOUT UND GESTALTUNG: Julia Schöberl DRUCK: Druckservice Weiß Andreas 1. AUFLAGE: 20 Stück Sabine Wild 43
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