finden Sie einen Paris-Reiseführer des P-Seminars

P-Seminar
„De r Louvre und Paris“
St. Marien -G ymnas ium
Re gens burg
Inhaltsverzeichnis
1. Grußwort
1
2. Stadtplan von Paris
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3. Reiseknigge – die wichtigsten Benimmregeln
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4. Impressionen
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5. Der Pariser Baustil
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6. Street Art in Paris
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7. Impressionen aus dem Musée du quai Branly
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8. Der Louvre
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9. Werke aus dem Louvre
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10. Eugène Delacroix
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11. Impressionen aus dem Delacroix-Museum
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12. Impressionen aus dem Musée d´Orsay
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13. Paris „en vogue“ – Mode in Paris
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14. Comic „Romantique ou tragique“
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15. Poètes et poèmes de Paris
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16. Unser Wochenplan
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17. Tipps für einen Parisaufenthalt
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18. Impressum
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Grußwort
Liebe Leser,
wir, das P-Seminar mit dem Abschlussjahr 2015 haben uns zu unserem Thema
„Paris und die Stadt Louvre“ überlegt, einen Paris-Reiseführer zu gestalten,
damit Sie genau solche Paris-Experten werden, wie wir es jetzt sind.
Nach unserer wundervollen und lehrreichen Woche in Paris haben wir uns eifrig an die Erstellung von
Stadtplänen, Artikeln und Skizzen gemacht. Das stolze Ergebnis von zwei Jahren Arbeit
halten Sie nun in Ihren Händen.
Neben sachlichen Artikeln und persönlich erlebten Geschichten finden Sie hier Aufgabenstellungen
zu Kopien der Meisterwerke des Louvre, eigene Skizzen und Fotos, Anregungen zu einer
eigenen Parisreise und sogar einen kleinen Frankreich-Knigge.
Natürlich war der hochtrabende Traum dieses Reiseführers für uns alleine nicht realisierbar, doch
dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Lehrerinnen Sabine Wild und Irmgard Kirchberger
haben wir auch dies gemeistert, wofür wir uns an dieser Stelle noch einmal
sehr herzlich bedanken wollen!
Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß mit unserem kleinen Magazin und hoffen, dass unsere
Begeisterung für Paris auch auf Sie übergreift!
Ihr P-Seminar
1
Stadtplan
2
Reiseknigge
- Die wichtigsten Benimmregeln Fremdes Land, fremde Sitten, so ist es auch in
„Sie“ Anrede plus Vornamen. Ansonsten gelten
die typischen Anredeformen „Madame“ und
„Monsieur“. Die Begrüßung in Frankreich findet
gerne, anders als in Deutschland nicht mit einem kräftigen Händeschütteln, sondern mit einem berührungslosen Kuss statt. Dieser „Kuss“
ist hierbei nur ein auf der Wange spürbarer
Hauch. Andere Begrüßungsformen sind beispielsweise ein leichter Händedruck, oder man
verwendet das allgegenwärtige
gegenwärtige
„Bonjour“.
Ein weiteres
weiteres
wichtiges Thema
ist das Essen und
Trinken,
denn
auch hier lauern
gemeine Fallen
für den Deutschen. In französischen
Restaurants wird einem
stets ein Platz von
einem Kellner zugewiesen. Es gilt
als äußerst unhöflich, einfach ohne
zu fragen auf einen Tisch zuzusteuern und sich sofort zu setzten. Anders verhält es sich jedoch in Cafés, Bars oder Brasserien. Hier hat man in der Regel freie Platzwahl.
Vor dem Essen nimmt man gerne einen Aperitif
zu sich, meistens während man nebenbei sein
Essen von der Speisekarte auswählt. Hat man
sein Wunschgericht gewählt, sollte man keines
Falls laut nach dem Kellner rufen, ein dezentes
Handzeichen genügt hierbei vollkommen.
Frankreich. Obwohl Deutschland und Frankreich Nachbarn sind, gibt es doch erhebliche
gesellschaftliche Unterschiede. Vieles, was wir
in Deutschland als „normal“ empfinden, wird in
Frankreich nicht selten ein Kopfschütteln hervorrufen. Somit sollte man als deutscher Tourist über einige wichtige Benimmregeln der
Franzosen Bescheid wissen, um nicht in peinliche Fettnäpfchen
zu treten. Zu allererst ist zu sagen,
dass Franzosen einen ungeheuren
Nationalstolz besitzen. Man ist äußerst stolz auf die
große und beachtenswerte
Vergangenheit, die
dieses Land aufzuweisen hat. Des
Weiteren ist in
Frankreich eine
gewisse ständische Ordnung erkennbar. Da gibt
es zum einen die
Oberschicht, die
sich gerne von den anderen Schichten abgrenzt
und auch vorzugsweise unter sich bleibt.
Ebenso verhält es sich mit dem Kreis der Künstler und Intellektuellen.
Nun zur Anrede in Frankreich. Ein spontanes
„Du“, wie wir Deutschen es kennen, wird oftmals in Frankreich als unhöflich empfunden. Die
Anrede mit „Du“ wird überhaupt erst nach längerem Kennen verwendet. Recht üblich ist die
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Wichtige Tipps beim Essen sind zudem noch,
dass das Baguette jeder Zeit mit der Hand gebrochen werden darf. Es gilt als ungern gesehen, das Baguette mit dem Messer zu schneiden. Außerdem gilt es als fein, immer einen Anstandsrest auf dem Teller übrig zu lassen.
Zur Kleidungswahl in Frankreich ist zu sehen, dass Franzosen allgemein einen großen
Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild und ihre
Kleidung legen. Wichtig ist hier nicht nur leger
gekleidet zu sein. Grundsätzlich werden elegant legere oder elegant sportliche Kleidungsstücke bevorzugt. Die Kleidungswahl sollte immer dem Anlass entsprechend getroffen werden.
Braucht der deutsche Tourist in Frankreich
einmal ein Taxi, so sollte man sich niemals
vorne als Beifahrer zum Chauffeur, sondern
sich immer auf die Rückbank setzten.
Abschließend ist zu sagen, dass Franzosen
als Genussmenschen gelten. Ordentliche Kleidung und ein ordentliches Benehmen ist in
Frankreich ein Muss. Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass das ausgiebige Naseputzen in der
Öffentlichkeit als verpönt gilt. Wer jedoch als
Tourist häufig Redewendungen wie „Pardon“,
„Excusez-Moi“ etc. verwendet, hat es definitiv
leichter. Im Gespräch mit Franzosen hat sich
oftmals auch der Konjunktiv bewährt. Nicht
gerne gesehen werden politische Gesprächsthemen, sowie das berüchtigte Thema „2.
Weltkrieg“. Zudem sollte man zu persönliche
Fragen über das Privatleben unterlassen,
ebenso jegliche Kritik am Land selbst. Noch ein
letzter wichtiger Tipp: Das bei uns typische Zeichen für o.k. (Daumen und Zeigefinger werden
zum Ring geformt) gilt in Frankreich als große
Beleidigung.
4
Impressionen
Am Ufer der Seine
Metroschild
In der Metro
5
Paris – eine
architektonisch einzigartige Stadt
Vor allem das unverwechselbare Flair der Stadt macht
Paris zu einer der beliebtesten und meistbesuchten
Städte auf der ganzen Welt.
Schlendert man durch die
großen Pariser Boulevards
oder auch durch kleine
Seitenengassen, fällt einem
sofort das einheitliche, aber
doch sehr lebendig gestaltete Stadtbild ins Auge.
Jedes einzelne der insgesamt sieben Arrondissements hat – so scheint es
dem, der sich einmal in diese
Stadt gewagt und diese liebgewonnen hat - seine ganz
eigenen Vorzüge und architektonischen Besonderheiten. Doch wie und in welcher
Zeit entstand eigentlich dieses typische Pariser Stadtbild?
Im 19. Jahrhundert
beauftragte Napoleon III. den
Präfekten Georges-Eugène
Haussmann für
die grundlegende Umgestaltung der Stadt. Ziel des Kaisers war es, Paris zu einer
modernen Metropole, die
sich mit anderen Städten,
wie London oder St. Peters-
burg messen konnte, zu gestalten. Somit sollte die
Stadt ein modernes Schienen- und Straßensystem, sowie Kanalisation und großflächige Grünanlagen erhalten. Durch die Anlage von
Sichtachsen und die Einteilung in Arrondissements, erfolgte eine einheitliche und
übersichtliche
Gliederung der
Stadt. Große
geradlinige Avenuen, die
von Bäumen gesäumt wurden, entstanden, ein Beispiel
ist die Prachtstraße ChampsElysees, die eine Sichtachse
quer durch ganz Paris bildet.
Der architektonische Stil der
GEORGES-EUGÈNE HAUSSMANN
lebte von 1809 bis 1891 in Paris und war Präfekt des französischen Departements Seine und zugleich für
die Umstrukturierung und Stadtplanung von Paris beauftragt. Er verlieh der französischen Hauptstadt
das moderne Stadtbild, das bis heute vorhanden ist.
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7
Gebäude, der klassizistisch
geprägt ist, aber auch Elemente der Renaissance und
des Barock miteinbezieht, ist
somit vor allem traditionell,
aber auch funktional konzipiert. Die homogen gestalteten Wohnhäuser sind grundsätzlich fünf- bis siebenstöckig und Fassaden mit Haustein verkleidet. Zudem ist
stets ein durchgehender Balkon auf der zweiten und
fünften Etage angebracht.
Das zweite Stockwerk wurde
als die „herrschaftliche“
Etage bezeichnet und verfügt somit auch über eine
beeindruckende
Deckenhöhe. Mit den höheren Etagen nehmen dann auch die
Raumhöhen ab. Mansardendächer mit Dachluken vervollständigen dieses Bild der
typischen Pariser Wohnhausarchitektur. Haussmann
legte also die Höhe und Anzahl der Stockwerke von Gebäuden streng fest.
In den letzten Jahren wurden die Gebäude auch an
heutige Standards angepasst, z.B. durch den Einbau
von Aufzügen.
Je nach Stadtviertel variieren auch die Baumaterialien,
wobei bestimmte Grundelemente in ganz Paris immer
wiederkehren.
Auch die zahlreichen Denkmäler sollen sich in dieses
Gesamtbild einfügen und
vor allem wichtige Orte der
Stadt betonen.
Die Umgestaltung konzentrierte sich auf verschiedene Areale, wie z.B. das des
Louvre, des Tuilerien-Palastes oder der Umgebung der
Oper. Die großen Bahnhöfe
wurden errichtet und Straßen von ca. 150 km Länge
neu verlegt.
Nicht zuletzt gab es jedoch
auch Kritiker, die den Verlust
des „alten Paris“ bemängelten. Ebenso führten Zwangsumsiedlungen während der
Baumaßnahmen immer wieder zu Protesten und Unruhen.
Schließlich führte Haussmann Paris zu der Weltmetropole, die sie jetzt ist – eine
stets lebendige und faszinierende Stadt mit einer unverwechselbaren Architektur.
Arrondissements
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StreetArt
Wer meint, Paris sei die Stadt der Liebe und
der Mode, der liegt zwar nicht falsch, jedoch
hat die französische Hauptstadt noch viel
mehr zu bieten, denn auch auf künstlerischem
Niveau kann sie locker mit den anderen Großstädten mithalten. Manche denken jetzt vielleicht an den weltbekannten Louvre, das
Musée d'Orsay oder an das Musée de l'Orangerie, doch um diese Art von Kunst zu erleben,
braucht man weder etwas zu zahlen, noch
lange Wege auf sich zu nehmen und die gesellschaftliche Ordnung verschwindet gänzlich.
Das einzige was du tun musst, um dich von dieser Kunst mitreißen zu lassen, ist in die Pariser
Innenstadt zu gehen, ganz egal in welches
Viertel es dich verschlägt. Denn fast an jeder
Ecke in Paris findet man Street Art. Es ist
schwer, eine Definition für diese Kunstart zu
finden, denn die Überschneidungen mit Graffiti, wo es meist nur um das Schreiben des eigenen Namen oder eines Spruches geht und
man sich nicht auf das gesamte Kunstbild konzentriert, wie es die Street Art Künstler tun,
machen die Sache nicht leichter. Doch ein
Merkmal ist immer dasselbe: Die Kunst geschieht im öffentlich Raum! Und das meist illegal, denn nur äußerst selten handelt es sich
um Auftragsarbeiten von Grundstückseigentümern oder Firmen. So ist es auch kein Wunder,
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dass die meisten Street Art-Künstler anonym
bleiben bzw. bleiben wollen. Oft kennt man,
wenn überhaupt, nur deren „Pseudonym“.
Street Art findet auf allen möglichen vorhandenen Flächen statt: Ob auf Wänden, Straßen,
Bürgersteigen, Stromkästen, Bäumen, Laternen, Verkehrsschildern, Telefonzellen, Mülleimern, Ampeln... Einfach alles was sich im urbanen Raum so finden lässt!
Die Techniken, mit denen die Künstler arbeiten,
sind zahlreich und völlig verschieden: Sie reichen
von Aufklebern, Markern, Pinseln, Straßenkreide, Malerrollen, Postern, Sprühdosen, Kacheln, Ölfarbenstiften und Stupspinseln bis hin zu
Bildhauerei und Fassadenfarbe mit Farbrolle, wie
man es vom Roll-On kennt.
Eine besonders beliebte Art ist die Stencil- Technik (engl. stencil = Schablone). Hier werden vorgefertigte Schablonen aus Pappe, Kunststoff, laminiertem Papier, Holz oder Metall verwendet
( s. Abb. 1). Der Vorteil liegt hier zum einen darin, dass man das gleiche Muster mehrere Male
leicht anfertigen kann und zum anderen, dass der
endgültige Vorgang an sich, der meist nachts und
unauffällig geschieht, schneller ausgeführt werden kann.
Abb. 1
Immer mehr Beliebtheit gewinnt auch das sogenannte Ad-Busting (engl. advertisment=Werbung). Hier erfolgt eine teilweise oder gänzliche
Veränderung von Werbung im öffentlichen
Raum. Es werden z.B. Werbeplakate überklebt
oder deren Nachricht soweit verändert, dass der
Abb. 2
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Sinn entweder geändert oder gar ins Lächerliche
gezogen wird.
Die einzige legale und auffälligste Technik ist das
Mural. Schon von weiten erkennt man die riesigen
Bilder an den Häuserfassaden ( s. Abbildung 2).
Hier erfolgt die Bemalung nach Plan und nicht versteckt. Paris- ein internationales Ziel für Street Art,
wo die verschiedensten Techniken von Künstlern
aus aller Welt zu Hause sind. Es werden sogar
Street Art-Touren durch die Pariser Innenstadt von
Experten angeboten. Die individuelle Führung
dauert ca. 3 Stunden und findet hauptsächlich in
der Gegend von Belleville, Oberkampf und Menilmontant statt. Diese Viertel haben sich in den letzten Jahren zum Mittelpunkt der Pariser Street Art
entwickelt. Man erfährt zahlreiche Hintergrundinformationen über die verschiedensten Malereien
und gewinnt einen einzigartigen Einblick in die Kultur der weltweiten Street Art, wobei zu erwähnen
ist, dass in Paris einige Kunstwerke internationale
Klasse zeigen. Space Invader, Jef Aerosol und C215
sind Paris' beste, bekannteste und beliebteste
Street Art Künstler, mit denen man auf der Tour
durch ihre Malereien visuell in Kontakt tritt. Zudem sieht man beeindruckende und besonders
außergewöhnliche Sachen, die ein normaler Tourist mit seinen „0815 Sightseeing-Tours“ keineswegs zu Augen bekommt! Diese Führung ist ein
absolutes Muss und ein Highlight für alle Street Art
Fans.
Abschließend ist der Sinn und Zweck der zahlreichen Malereien, Zeichnungen, Aufklebern etc. auf
öffentlichem Gelände erwähnenswert. Denn in
vielen Werken wenden sich die Künstler inhaltlich
gegen Kapitalismus, Konsumismus, gegen die Gesellschaft und die Öffentliche Ordnung. So lassen
sich die Werke interpretieren und deuten, denn
ein wahres und gut durchdachtes Kunstwerk wird
selten spontan geschaffen. Ein Großteil der Künstler hat das Ziel, etwas zu verändern, bzw. mit ihrem Werk Kritik auszuüben und den Leuten auf
der Straße eine persönliche Nachricht zu übermitteln.
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Impressionen aus dem
Musée du quai Branly
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Musée du Louvre
In meinem ganzen Leben war
ich noch nie eine begeisterte
Museumsgängerin.
Meine wenigen erzwungenen
Besuche dort verbrachte ich
wartend auf den Rest der
Klasse bei einem Latte Macchiato im angeschlossenen
Museumscafé.
Meine Vorfreude auf den
Louvre war folglich nur begrenzt vorhanden.
Der morgendliche Beschluss
des schicksalsbehafteten Tages, der später als Tag-andem-Lena-ein-Museum-gefiel
in die Geschichte eingehen
würde, lautete à pied zum
Louvre
zu
gelangen.
Frühmorgendliche
Freude
kam erstmals mäßig auf.
Doch die Wende folgte bereits
einige
Minuten
später.
Der Spaziergang durch den
Jardin des Tuileries, der in dieser bereits sehr belebten
Stadt Paris noch verlassen und
scheinbar im Nebel lag, bot
uns einen verheißungsvollen
Blick auf den vor uns liegen-
den Louvre, welcher die Spannung schlagartig steigen ließ.
Nach ein paar schnell erklommenen Treppenstufen und einem passierten Rundbogen
standen wir luftschnappend
mit geweiteten Augen im Vorhof des Louvre und sogen die
Atmosphäre ein:
die große, gläserne, glitzernde
Pyramide, die sprudelnden
Brunnen, die schnatternde
Menschenmenge und die bettelnden Raben und Tauben.
Es dauerte eine halbe Stunde,
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bis die ganze Gruppe wieder
aufgelesen war, da alle beim
Kampf um das schönste Foto
auseinandergestoben waren.
Durch den Gruppeneingang
gelangten wir in das Innere
der Glaspyramide und einige
zähe Minuten später öffneten
sich sozusagen die Türen zu
den heiligen Hallen und zu
Werken des Louvre. Seine Essenz,
lag
vor
uns:
helle, hohe Säle, stille Galerien, geheimnisvolle Porträts,
sich mächtig erhebende Statuen, weitläufige Korridore ,
glitzernde Kelche. Dieser
Hauch, von über 200 Jahren
Geschichte, Schweiß und Blut
umgeben zu sein, schlug uns
in seinen Bann.
Unsere freie Zeit in der gläsernen Pyramide und dem ehemaligen Königspalast verbrachten wir mit unseren bunten Aquarellmalkästen vor
den meisterlichen Werken berühmter Künstler und versuchten uns an fast immer
perfekten Kopien oder aber
wir befanden uns auf der Suche nach der angepriesenen
nordischen Galerie, dem Kranich auf der Schildkröte oder
einem Jagdhund auf einem
Teppich.
Wir verliefen uns auf dem
Rückweg zum Entrée, stolperten dabei über ungekannte
Schätze, die wir später nie
mehr finden würden und blieben einige Zeit im Cour de
Marley, gefangen von der Anmut und der Kraft der wie lebend wirkenden Pferde.
Noch nie konnte ein Museum
eine derart intensive Leidenschaft in mir erwecken. Ob alt
oder jung, interessiert oder
nicht, begnadet oder talent-
frei, kenntnisreich oder absolut unwissend- der Louvre besitzt eine rare, moderne Magie, mit der er jeden gekonnt
um den Finger wickelt und nie
wieder ziehen lässt.
Ich habe vor, irgendwann wieder nach Paris zu reisen. Ein
Besuch im Louvre wird dann
ganz oben auf meiner
Wunschliste stehen, denn
dem Charme und dem Zauber
des Louvre sollte keiner entgehen.
Und Paris ohne den Louvre
hätte den Namen „magische
Stadt der Liebe“ andernfalls
nicht verdient.
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14
ARBEITSAUFTRAG:
1. Schreibe eine Liebesgeschichte passend zum Bild!
Infos zur Skulptur:
Durch ihre ausgesprochene Schönheit erregt die Königstochter Psyché den Neid der Göttin
Venus. Verärgert ruft diese Ihren Sohn Amor und befiehlt ihm, Psyché dazu zu verleiten,
sich in einen schlechten Mann zu verlieben. Als Psyché, gezwungen durch ihren Vater, einen Dämon heiraten soll, beginnt Amor Mitleid für die Schönheit zu empfinden. Verleitet
dadurch, rettet Amor Psyché und bringt sie auf ein Schloss, wo die beiden zusammen leben.
Jedoch sieht Psyché ihren Retter nur nachts. Tagsüber verschwindet dieser, ohne dass
Psyché ihn je zu Gesicht bekommt. Nach längerer Zeit beginnt sich Psyché einsam zu fühlen
und nach ihrer Familie zu sehnen. Amor gestattet ihr ein Treffen mit Ihren drei Schwestern,
jedoch nur unter der Bedingung, dass sie sich nicht von ihren Schwestern verleiten lasse,
herauszufinden wer er wirklich sei. Am Tag des Treffens sind die drei Schwestern Psychés
zu Beginn froh, dass diese wohl auf sei, beginnen allerdings schnell Neid zu empfinden. Es
gelingt ihnen Psyché zu überzeugen, dass ihr Retter in Wahrheit eine Schlange sei, die sie
eines Nachts verschlingen würde. Aus Angst um sich und ihr ungeborenes Kind, das sie vom
Amor empfangen hat, befolgt Psyché nun den Rat ihrer Schwestern und wartet eines
Nachts, wie ihr befohlen wurde, mit einer Öllampe und einem Messer auf Amor. Als Amor
in den Schein der Öllampe tritt, nicht als Ungeheuer, sondern als eine beflügelte Gestalt,
wird Psyché von ihren Gefühlen überwältigt. Amor jedoch, enttäuscht von Psyché, fliegt
davon. Währenddessen erfährt die wutentbrannte Venus, dass ihr Sohn ihren Befehl missachtet hat und macht sich selber auf den Weg zu Psyché. Als sie diese findet, stellt sie
Psyché lebensgefährliche Fragen. Psyché jedoch gelingt es, alle Aufgaben ohne Schaden zu
meistern, bis auf die letzte. Sie lässt sich von der Aussicht, Amor für sich zurückzugewinnen,
blenden. Blind öffnet sie die ihr von Venus gegebene Schatulle, die die Schönheitssalbe der
Proserpina enthält und trägt sie auf ihr Gesicht auf. Daraufhin fällt Psyché in einen tiefen,
todesähnlichen Schlaf. Amor hört von dem Schicksal seiner Geliebten und eilt ihr zu Hilfe.
Sanft scheucht er mit seinen Flügeln den Todesschlaf davon und beide heiraten und bekommen eine gemeinsame Tochter namens Voluptas.
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ARBEITSAUFTRAG:
1. Male dem Mädchen ein Kleid, welches der heutigen Zeit und ihrem Alter entsprechen würde!
Infos zum Bild:
Das Gemälde tauchte 1771 in Paris auf.
Das Bild wurde bis 1774, dem Todesjahr des Königs Louis XV in Versailles aufbewahrt.
1794 ging es in die Staatssammlung über.
Es zeigt ein junges Mädchen von kindlicher Unschuld.
Ihre Harre sind mit einem violetten Band und Blumen geschmückt. In ihren Händen hält sie die auf ihrem Kleid verstreuten Blumen zurück. Ein Krug ist an ihrem
linken Arm aufgehängt. Ihr Schal wird durcheinander gebracht und lässt die Rundung ihres Halses flüchtig sehen. Die an ihrer Bluse befestigte Rose wirft bereits
ihre Blätter ab und ihr hübsches Kleid aus weißem Satin wirkt ein wenig zerzaust.
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ARBEITSAUFTRAG:
1. Ergänze die Gesichter nur mit geometrischen Formen!
2. Welche Hüte könnten die Drei tragen?
Infos zum Bild:
Die drei Grazien sind Euphrosyne, Thalia und Aglaia, Gespielinnen im Gefolge der
Aphrodite.
Sie unterhalten die Götter des Olymps mit Musik und Tanz und bezaubern durch
die Magie ihrer Unschuld.
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ARBEITSAUFTRAG:
1. Welcher künstlerischen Epoche würdest du das Werk zuzuordnen und
warum?
2. Überlege dir eine andere mögliche Geschichte zu diesem Gemälde!
3. Welche möglichen Bedenken und Sorgen könnten die Frauen rechts im
Gemälde im Moment des Schwurs haben?
Infos zum Bild:
Das Gemälde „Der Schwur der Horatier“ von Jaques-Louis David basiert auf
einer Erzählung des Ersten Buches des Livius. Darin entscheiden sich die
verfeindeten Städte Rom und Alba, ihren Streit im Zweikampf auszutragen. So
stehen sich jeweils das Drillingsbrüderpaar für Rom - die Horatier- und das
Drillingsbrüderpaar für Alba – die Curatier - gegenüber.
Bei diesem Kampf kommen zwei Horatier ums Leben, die Curatier werden
jedoch auch schwer verwundet. Der letzte Horatier greift schließlich schnell
zu einer List und tötet alle drei schon angeschlagenen Curatier – Rom siegt.
Jedoch hat sich die Schwester dieses Horatiers in einen der Curatier verliebt
und bricht in Tränen aus, woraufhin der Horatier seine Schwester aus Wut und
Entsetzen gnadenlos ersticht.
Dies führt soweit, dass der Horatier zum Tode verurteilt wird. Daraufhin tritt
sein Vater hervor, um das Volk um Gnade zu bitten, welches sich davon auch
überzeugen lässt.
Die im „Schwur der Horatier“ dargestellte Szene stellt den Moment vor dem
eben beschriebenen Drama dar. Vor dem Kampf gegen die Curatier vereinen
sich die drei Horatier im Schwur vor ihrem Vater. Rechts im Gemälde sind
deren Frauen und Kinder abgebildet, die im Gegensatz zu den Männern
resigniert und schwach erscheinen.
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ARBEITSAUFTRAG:
1. Zeichne, wie typisch für Turner, ein Schiff oder eine Stadt in den
Hintergrund!
Infos zum Bild:
Dieses Werk gehört zu den Spätwerken Turners, in welchem Rauminhalte
ineinander verschwimmen und verblassen. Himmel, Wasser, Hügel, Tal, Bäume
und Wolken tauchen schemenhaft aus den Verläufen der Farbe auf. Der Titel
gibt dem Betrachter nur einen Hinweis, wonach er im Gemälde suchen soll.
Turners Spätwerke gehören, genau wie dieses Werk, zu den Vorreitern der
Moderne. Den speziellen Zauber des Lichtes wissen erst Betrachter der heutigen
Zeit zu schätzen. Damals galt diese Art der Malerei als verpönt.
Interessantes Wissen:
Es gibt mehrere Titel zu diesem Gemälde:
- „Landschaft am Fluss und Buche in der Ferne“
- „Landschaft am Fluss und Bucht in der Ferne“
- „Landschaft mit Fluss und Bergen in der Ferne“
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ARBEITSAUFTRAG:
Male dem unbekannten Mädchen Augen und hauche somit dem Bild
Seele ein.
Infos zum Bild:
Jan Vermeer van Delft ist einer der bekanntesten holländischen Maler des
Barocks, der in der Epoche des Goldenen Zeitalters der Niederlande wirkte.
Der Umfang des Gesamtwerkes von Vermeer ist mit heute bekannten 37
Bildern sehr klein, „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ ist eines
seiner bekanntesten.
Vermeer war einer der Ersten, der figürliche und architektonische Elemente
des alltäglichen Lebens in den Mittelpunkt seiner Werke stellte.
„Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ wurde 1665 von ihm gemalt.
Die unbekannte Abgebildete wurde ohne Attribute in einen erzählerischen
Kontext gestellt.
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ARBEITSAUFTRAG:
1. Denkst du es sind gute Nachrichten, welche die Wahrsagerin dem
reichen Mann deutet?
2. Welche Art von Prophezeiungen könnten es sein?
Welche Themen, denkst du, spricht sie bezüglich seines Lebens an?
→Lasse hier deinen Fantasien freien Lauf 
3. Wie schätzt du persönlich die Zigeunerin ein?
(Charakter / Ziel ihrer Arbeit / Gesellschaftsstand)
4. Es gibt eine Interpretation, dass die Zigeunerin die Absicht hat, den
Ring des Mannes zu stehlen. Was sagst du zu dieser These?
Infos zum Bild:
Dieses Werk mit dem Titel „Die Wahrsagerin“, wurde im Jahr 1594 vom
italienischen Maler Michelangelo Merisi, auch unter seinem Künstlernamen
Caravaggio bekannt, erschaffen.
Er geht in seinen Werken auf das einfachere Volk ein, was auch hier am Beispiel
des dargestellten Bildes erkennbar ist, da er eine Szene des Alltags darstellt.
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FRAGEN:
1. Wann wurde das Werk gemalt?
2. Welche Art Kleidung trägt die Frau?
3. Weshalb nahm die „Frau mit Perle“ den Platz der Mona Lisa ein?
Infos zum Bild:
Die „Frau mit Perle“ von Camille Corot zeigt Berthe Goldschmidt. Ihre Haltung
zeigt sich inspiriert von berühmten Werken wie der „Mona Lisa“, deren Platz sie
kurzzeitig sogar einnahm, oder dem „Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“.
Der Titel ist bis heute ungeklärt. Eine Theorie besagt, dass das Blatt auf der Stirn
der Frau eine Perle darstellen sollte, die Corot misslang.
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Eugène
Delacroix
Seit Eugène Delacroix´ Tod 1863 haben unzählige
Menschen seine Bilder gesehen und wurden davon inspiriert, berührt oder einfach nur ästhetisch angesprochen. Die Lebhaftigkeit seiner Fantasie und sein ebenso großer Drang, alles so realistisch wie möglich darzustellen, haben Zeit seines Lebens Bilder geschaffen, die, egal ob sie
überlebensgroß oder winzig klein sind, verschiedensten Menschen ein einzelnes Gefühl geben, das sie alle gleich macht. Wie kein anderer
hat er es geschafft, Lebendigkeit in seinen Bildern
einzufangen, während er einen Moment aus dem
Leben eines anderen zeigt. Ob es die verzweifelte
Trauer der jungen Waise („Tête d’étude, dite
aussi Jeune filleassise dans un cimetière“, 1824)
oder der stolze Tod des gesamten Hofes des assyrischen Königs Sardanapal ist, seine Bilder wirken
dank seiner genauen Recherchen und seiner
Kenntnis in Sachen Farbe einzigartig traurig, verstörend, aber auch Hoffnung gebend. So auch
„Die Freiheit, die das Volk anführt“ („La Liberté
guidant le peuple“, 1830) oder selbst der „Tod
des Sardanapal“ („La mort de Saradanaple, 18271828), der alle, die ihn umgeben, und all seinen
Besitz mit sich in den Tod reißt und bei dem man
unwillkürlich denkt: „Tu es nicht!“ Mein persönliches Lieblingswerk von ihm ist das „Massaker von
Chios“ („Scènes des massacres Scio“, 1824). So
traurig der Titel und das Thema des Werkes auch
sein mögen, berührt mich immer wieder das
kleine Kind, das sich in stiller Verzweiflung an
seine sterbende Mutter klammert, während alle
Chaumière dans un paysage
anderen nur zusehen können, wie zwei junge
Frauen von einem Osmanen verschleppt werden.
Das mag morbide klingen, aber es ist nun einmal
sein Stil gewesen, durch seine Bilder auf Skandale
hinzuweisen. Und so sehr man es auch versuchen
mag, kann sich doch keiner der düsteren Stimmung des Bildes entziehen. Bis wieder jemand
kommt, der ihm ähnlich ist, müssen wir alle selber sehen, wie wir ihm ein bisschen ähnlich sein
können, mit seiner Offenheit gegenüber anderen
Kulturen und seinem Sinn für Ungerechtigkeiten,
und auch seinem Sinn für Sachen, die andere
Menschen nicht ohne Weiteres wahrnehmen
würden. Vielleicht bemerkt man dann in einer
kleinen Nebenstraße einen am Boden sitzenden
Menschen, auf den ein außergewöhnliches Licht
fällt.
Danke, lieber Eugène Delacroix, dass du so vielen
Menschen die Augen öffnest, für so vieles in der
Welt!
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Lebensstationen von Delacroix
acroix
Eugène
Delacroix
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Impressionen aus
dem DelacroixMuseum
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Impressionen aus dem
Musée d´Orsay
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„Waren das gerade wirklich Loubutins an den
Füßen der zierlichen Französin, die sehr gekonnt in ihnen über den Pont des Arts stöckelte?!“
Mit offenem Mund nehme ich plötzlich all
die modebewusst gekleideten Menschen wahr.
Und nicht nur Frauen plagen sich mit zwölf Zentimeter Absätzen, engen Bleistiftröcken und
aufwändig gezogenem Lidstrich,
sondern auch das männliche Geschlecht mit Designeranzügen,
blank geputzten Lederschnürern
und reichlich Gel in den Haaren.
Und fast schon können sie den
Frauen die Show stielen, denn in
Paris heißt es: Jeder ist schön und
sieht begehrenswert aus, vorausgesetzt man trägt die neueste Kollektionen spazieren, noch bevor sie
überhaupt auf dem Laufsteg gezeigt wurden. Und plötzlich
komme ich mir ziemlich schäbig in
meinem burgunderroten Mantel
mit Lederkragen vor, auf den ich
noch vor Sekunden so mächtig
stolz war. Paris hat ja so eine unglaubliche Wirkung!
Ein paar Straßen weiter kommt
mir doch tatsächlich ein Model
entgegen! Aber ja, natürlich, es ist ja Fashion
Week in Paris. Groß, schlank und zum Glück in
einen einfachen grauen Mantel gehüllt, rennt
sie hastig an mir vorbei. Hoffentlich knicken
ihre streichholzdünnen Beinchen bis zur nächsten Modenschau nicht um. Immer ist etwas los
in Paris!
Am nächsten Tag fallen mir mehr und mehr
Pariser und zwischendurch auch Touristen auf,
die mehr Zeit vor dem Spiegel verbringen als irgendwo sonst.
Und doch verstehen sich die Pariser in
nichts besser als im Überlegen, wie sie sich anziehen, damit es so aussieht als hätten sie sich
höchstens zwei Minuten mit der Wahl ihres
heutigen Looks beschäftigt. Denn
Niemand gibt gerne zu, dass man
eher zu spät zur Besprechung mit
dem Chef kommen würde, als nicht
sicherheitshalber mehrere Oberteil- und Schuhkombinationen mit
der neuen Jeans ausprobiert zu haben. Und selbst die, die sich wirklich nur minimal um ihr Äußeres
kümmern, sehen aus wie aus dem
Ei gepellt. Denn Mode steckt den
Parisern eben im Blut!
Irgendwann weichen dem einfachen Pariser Chic die ausgefallensten Kombinationen. Ein dünner,
blasser Junge mit vollen schwarzen
Locken steht einsam im Innenhof
des Louvres. Fast könnte man meinen, dass er auf jemanden wartet
(sein Date? Ein Treffen auf dem offenen Platz neben den Glaspyramiden, in denen sich die Nachmittagssonne
bricht? Comme romantique!), aber ich habe
schon etwas aus dem Verhalten der Pariser gelernt. Zum einen ist er zu verrückt angezogen
für ein Rendez-vous und zum anderen ist gerade, wie eben schon erwähnt, gerade Fashion
Week! Da werden die Tage nicht in einem der
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süßen Straßeneckencafés verbracht, geschweige denn zu Hause. Die paar Tage werden
dafür genutzt, gesehen zu werden! Denn einmal im Jahr tummeln sich vermehrt die
Modefotographen und Talentscouts auf der
Suche nach Nachwuchsmodels-und Designern.
Und wenn ich einer von denen wäre, ich hätte
diesem Jungen meine Karte gegeben: von Kopf
bis Fuß in schwarzem Leder, schwarzem Hut
und runder Sonnenbrille im Vintage-Stil steht
er kerzengerade da und beäugt jeden, der an
ihm vorbei geht. Aber das Auffällige an ihm sind
seine Accessoires, die aus einem Paar Nike mit
Flügeln an den Fersen, einer übergroßen gesteppten Chanelclutch und einem Hemd, auf
dem das Doppel-C von Chanel prangt, bestehen. Und weil ich so was sicher nicht in hundert
Jahren in Regensburg zu Gesicht bekommen
werde, fische ich mein Handy aus der Hosentasche und renne quer über den Platz zu ihm hinüber. Damit er auch meine Absichten versteht,
spreche ich ihn sicherheitshalber auf Englisch
an, was mir aber auch
nicht so gut gelingt.
Schnell stammele ich
unbeholfen, dass mir
sein Stil gefalle und
ob ich ein Foto von
ihm machen könnte.
Und urplötzlich zaubert sich ein Lächeln
auf sein Gesicht, mit
tiefer Stimme eines Pubertierenden sagt er „Sure“
und posiert für zwei Fotos
vor meiner Kamera. Zufrieden mit mir selbst bedanke
ich mich knapp (damit sich
nicht noch mehr Fehler einschleichen) und hopse zu
den Anderen zurück, um
meine Ausbeute zu zeigen.
Er sieht wirklich aus wie ein
Nachwuchsmodel, so wie
er sich leicht nach rechts
dreht und mit der Hand
seine Lederjacke zur Seite
zieht, damit man das rote
Innenfutter erkennen kann. Und das leicht
scheue, außenstehende Lächeln hat er sicher
vor dem Spiegel geübt. Nichts ist so wichtig in
Paris wie Selbstdarstellung!
Während der weiteren Tage habe ich noch
mehrere Pariser, aber auch Pariser Touristen
bestaunt, bewundert und abgelichtet. An jeder
Ecke sieht man neue Styles, von komplett untragbar bis gerade-aus-dem-Bett-gekrochen
(wobei sie immer noch unglaublich gut aussahen) und, egal wo man ist, ob in einem schicken
Crêpecafé, in einem Geschäft oder in einer Seitenstraße, überall kommen mir Pariser mit
dem gewissen Etwas entgegen, denn eines
habe ich doch aus dieser Schulveranstaltung
gelernt: Nichts ist so „en vogue“ wie Paris!
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Romantique ou tragique …
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Les poètes de Paris…
Mit leisen Schritten gehe ich die von uralten Bäumen gesäumte, prächtige Allee des Cimetière Père
Lachaise entlang. Dicht an dicht reihen sich die Gräber 300.000 - an der Zahl - und es ist ein Leichtes,
sich in den kleinen gewundenen Pfaden, die durch den Park hinauf und wieder hinunter führen, zu
verlieren… Es ist ein sonniger Herbsttag, die angenehm leichte Luft, riecht nach feuchter Erde und nach
dem Duft längst vergangener Jahrhunderte.
Der Père Lachaise liegt versteckt im Nordosten von Paris, genauer gesagt im 20sten Arrondissement, einem Viertel, das unter Einheimischen als Menilmontant bekannt ist. Er wurde Im Jahre 1804
eröffnet und von Parisern als „la cité des morts“, die Stadt der Toten, benannt.
Der berühmteste Friedhof der Welt ist die letzte Ruhestätte unzähliger berühmter Persönlichkeiten…
Dichtern, Schriftstellern, Philosophen, Schauspielern, Sängern und Künstlern, welche von überall aus
der Welt her kamen, um hier in Paris Zuflucht und Inspiration zu suchen, und die nun hier an diesem
Ort der großen Gefühle begraben liegen.
Während ich an dem Meer aus
Steinen vorbeischreite, lese ich die
Namen der Verstorbenen… Oscar
Wilde, Molière, Balzac, Heinrich
Heine, Saint Exupéry, Chopin, Edith
Piaf, Jim Morrison… und eine leichte
Wehmut überkommt mich. Doch
gleichzeitig bin ich glücklich. Glücklich an diesem Ort zu sein, in dieser
Oase der Ruhe, wo all die großen Persönlichkeiten versammelt sind, um
gemeinsam, und mit dem Stolz und
der Gewissheit etwas Großes vollbracht zu haben, nun zur Ruhe kommen und sich mit genüsslicher Befriedigung und Belustigung in den Gefühlen der Menschen zu baden, die
sich noch Jahrhunderte nach ihrem
Tod in Gedanken an sie zu Tränen
rühren, erfreuen, aufwühlen und bezaubern werden…
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Jacques Prévert
Flüchtig streift mein Blick einen Stein mit dem Namen Jacques Prévert und ich bleibe
stehen, bleibe stehen, in Gedanken versunken an den Dichter, dem ich vor genau einem Jahr in einem alten Bücherladen, zwischen verstaubten Regalen begegnet
bin…und der in mir die Liebe zur französischen Sprache weckte.
Immense et Rouge
Immense et rouge
Au-dessus du Grand Palais
Le soleil d'hiver apparaît
Et disparaît
Comme lui mon cœur va disparaître
Et tout mon sang va s'en aller
S'en aller à ta recherche
Mon amour
Ma beauté
Et te trouver
Là où tu es.
Le jardin
Des milliers et des milliers d’années
Ne sauraient suffire
Pour dire
La petite seconde d’éternité
Où tu m’as embrassé
Où je t’ai embrassée
Un matin dans la lumière de l’hiver
Au parc Montsouris à Paris
A Paris
Sur la terre
La terre qui est un astre.
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Unser Wochenplan
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Tipps für einen Parisaufenthalt
Musée
d´Orsay
Tipp 1
eine ehemalige Bahnhofshalle, voller
Atmosphäre, die Ende des 19.
Jahrhunderts errichtet wurde, und
Werke von 1848-1914 beherbergt. Eine
Zeit, die im Louvre kaum mehr
vertreten ist.
SecondhandLäden
Musée du
quai Branly
Ein sehr außergewöhnliches, modernes
Museum, das die Urform der Kunst
vieler Völker ausstellt. Es besticht durch
seine Widersprüchlichkeit und die
teilweise düsteren, morbiden
Museumsstücken.
Tipp 3
Besuche einen der zahlreichen
Secondhand Läden, auch Vintage
Läden in Paris genannt, mit
preiswerten, ausgeflippten, auch
älteren Einzelstücken.
Snacken in
Paris
Tipp 2
Straßenkünstler
Tipp 4
Die Straßenkünstler in Paris
überzeugen mit ihrem hohen Niveau
und großer Entertainment Bandbreite.
Oft beziehen sie ihr Publikum mit in
ihre Show ein und freuen sich natürlich
immer über eine Spende.
Tipp 5
Keine Vorurteile gegenüber den
Imbissbuden in Paris, diese sind sehr
gut! Ein Crêpe ist dort immer
empfehlenswert. Es lohnt sich vorher
die Preise zu vergleichen um beim
Bezahlen vor bösen Überraschungen
bewahrt zu werden.
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HERAUSGEBER:
P-Seminar Kunst/Französisch des St. Marien-Gymnasiums Regensburg 2013/2015:
Rosalie Berr, Elisabeth Hofer, Sarah Müller, Lena Neudegger,
Nadine Tischbierek, Michelle Tissen, Julia Schöberl, Johanna Sefranek
Alle im Reiseführer verwendeten Texte, Bilder, Zeichnungen und
Photographien wurden von den Seminarmitgliedern selbst angefertigt.
LAYOUT UND GESTALTUNG:
Julia Schöberl
DRUCK:
Druckservice Weiß Andreas
1. AUFLAGE:
20 Stück
Sabine Wild
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