AUSGABE 1 / 2015 Hochschulen im In- und Ausland HSR Hochschule für Technik Rapperswil Forschungsprojekte HSR INTERNATIONAL Forschung und Lehre der HSR sind Unternehmen im In- und Ausland Innovationen Know-how international präsent. Künftig soll die Vernetzung weiter verstärkt werden. Persönliche und geschäftliche Netzwerke STUDIEREN IN SINGAPUR Für sechs Jahre war ein HSR Absolvent in Singapur. Er kommt mit weit mehr als einem Doktortitel zurück. POWER-TO-METHANE In einer neuen Pilotanlage stellen HSR Forscher Erdgas her. Die Zutaten sind Sonne, Luft und Wasser. www.hsr.ch HSR Magazin 1 / 2015 «Weitergeben, mit Freude» Wir sehen uns darin verpflichtet, unser Wissen der nächsten Generation weiterzugeben. Spielend, indem wir unseren Kindern zeigen wie man Software entwickelt. Verantwortungsvoll, indem wir Lehrlinge ausbilden. Fördernd, indem wir Studenten bei ihren Studiengängen begleiten und fordernd, wenn es darum geht Wissen von Mitarbeitenden an Kunden zu vermitteln. Noser Young Professionals Non-Pofit Organisation, welche sich ausschliesslich in der Ausbildung junger Menschen in der ICT Branche engagiert. ETH und Fachhochschulen Wir bieten Praktikumsstellen an und begleiten Diplomarbeiten. Verbandsengagement Zur Stärkung der Schweizer IT-Branche sind wir aktiv bei: ICT Switzerland, swissICT, SwissT.net, Swiss Engineering, Winlink und vielen mehr. Forschung und Entwicklung Zusammenarbeit mit Hochschulen für Forschungsprojekte der Eidg. Kommission für Technologie und Innovation KTI. Bringen Sie Ihr Know-how in der technischen Informatik in einem Team ein, dass sich auf den verschiedensten Ebenen engagiert. NOSER ENGINEERING AG WINTERTHUR I LUZERN I BERN I MÜNCHEN I HEPPENHEIM RUDOLF-DIESEL-STRASSE 3 CH-8404 WINTERTHUR TEL +41 52 234 56 11 GALGENFELDWEG 18 CH-3006 BERN TEL +41 31 917 45 11 DONNERSBERGSTRASSE 1 DE-64646 HEPPENHEIM TEL +49 62 5267 4450 PLATZ 4 CH-6039 ROOT D4 TEL +41 41 455 66 11 KONRAD-ZUSE-PLATZ 1 DE-81829 MÜNCHEN TEL +49 89 9901 4880 WWW.NOSER.COM I [email protected] 01001101 01100001 01100111 01101001 00100111 01110011 01110110 01101001 01100101 01110111 EDITORIAL Liebe Magazinleserinnen, Liebe Magazinleser Planen Sie bereits Ihre nächste Reise ins Aus land? Ich meine nicht die Samstagsein kaufstour ins benachbarte Ausland, das uns mit den verlockend tiefen Preisen aktuell verführt. Ich meine Ihre Geschäftsreise oder Ihr privates Vergnügen, das Sie zur Erholung und Bereicherung Ihrer Seele und Ihres Geis tes planen. Ob nun geschäftlich oder privat, der Erfolg hängt doch massgeblich davon ab, wie gut Sie sich im neuen Land zurecht finden und wie man Sie einschätzt. Ein brei tes Lachen, das uns im zarten Kindesalter am Strand von Rimini beim Bau einer Sandburg noch viele Freundschaften, wenn auch flüchtige und meistens nonverbale, beschert hat, reicht nicht mehr aus. Ein Sprichwort sagt: «Wie viele Sprachen du sprichst, so oft bist du Mensch.» Gemeint 4 HSR Magazin 1 / 2015 ist nicht nur, dass Sie wissen, dass «ne» auf Griechisch «ja» heisst, sondern dass Sie die Fähigkeit entwickeln, sich in andere Kulturen einzudenken. Die HSR Studieren den erhalten dazu einige Gelegenheiten. So lädt das Modul «Kommunikation und Sprache» zur Reflexion eigener und fremder Kulturwerte und Normen und ihrer Aus wirkung auf die spätere berufliche Zusam menarbeit in multikulturellen Teams ein. Zudem kann man aus einem Sprachangebot wählen, das neben Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch auch Japanisch und Chinesisch bereithält. So bereichert, können sich die Studierenden auf Wanderschaft in ein fremdes Land begeben und ein Aus landssemester an einer der vielen zur Auswahl stehenden Hochschulen absol vieren. Dass dabei der Spassfaktor nicht fehlen darf, bezeugen die Porträts unserer Studierenden. Sprach- und Kulturkenntnisse erschliessen uns nicht nur neue Freiheiten, sie fördern zudem die Kreativität. Gemäss einer Studie1 der Amerikanischen Universität in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) fällt es mehrsprachigen Menschen leichter, eine Fragestellung aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten, ohne sich schnell auf eine Lö sungsvariante zu fixieren. Mehrsprachigkeit macht die Menschen kreativer und hilft ih nen, innovative und originelle Lösungen zu finden. Viel Spass auf Ihrer virtuellen Reise durch die HSR Welt! Eva Tschudi Chefredaktorin 1 Anatoliy Kharkhurin: «Bilingual verbal and nonverbal creative behavior», American University of Sharjah, UAE. Fokus 7 Ausbildung in englischer Sprache 8 Die internationale Bühne 11 Die HSR ist extrem gut nach aussen vernetzt 14 Starthilfe für das Auslandssemester 21 Von der Lehre bis zur Doktorarbeit in Singapur INHALT 23 Trinkwasser aus dem Meer dank Hightech-Membrane Themen 25 Singapur ist die Schweiz Asiens 28 Sonne + Luft + Wasser = Erdgas 31 Aus Industrieabfällen werden biologische Kunststoffprodukte 33 «Never change a winning team» 35 Willkommen im Raumlabor Schweiz 2035 Aktuelles 41 Preise und Auszeichnungen, RobOlympics 2014, Agenda 42 Event, Diplomfeier 43 Neue Professuren, Internes, Institut für Landschaft und Freiraum 44 Neue Kurzfilmserie, HSR Surrli überzeugt in Mailand, Kultur 45 Wärmepumpen, Software 47 Fawwworiten, Impressum 50Sprungbrett 14 Gut vorbereitet ins Ausland Das International Relations Office der HSR unterstützt Studierende mit Know-how, Workshops und direkter Hilfe bei der Vorbereitung. 23 Trinkwasser aus dem Meer Zusammen mit Singapur entwickelt das UMTEC Trinkwasser aus Meerwasser – nur mit der Energie der Schwerkraft. 31 Einzigartiger Bio-Kunststoff Aus Industrieabfällen werden Formteile, die sich nicht vor erdölbasierten Produkten verstecken müssen – vollständig biologisch abbaubar. HSR Magazin 1 / 2015 5 INFOTAG AN DER HSR 14. MÄRZ 2015 IN RAPPERSWIL, 9.00 BIS 15.00 UHR Bachelorstudiengänge ■ Bauingenieurwesen ■Elektrotechnik ■ ErneuerbareEnergienund Umwelttechnik ■ Informatik www.hsr.ch/infotag ■ Landschaftsarchitektur ■Maschinentechnik|Innovation ■Raumplanung ■Wirtschaftsingenieurwesen stenlo Zugbillett ko erhältlich s Ausbildung an der HSR in englischer Sprache Hermann Mettler, Rektor HSR In der kürzlich durch den Hochschulrat der HSR verab schiedeten «HSR Strategie 2020» ist eine der Teilstrate gien der Internationalisierung der HSR gewidmet. In den nächsten Jahren sollen für die Studiengänge Informatik, Elektrotechnik, Erneuerbare Energien und Umwelttech nik sowie Landschaftsarchitektur rund ein Drittel der Module neben Deutsch auch in Englisch angeboten wer den. Deshalb erhält die Sprachkompetenz des Lehrkör pers eine besondere Beachtung. Zusätzlich zum Lehr körper der HSR können auch englischsprachige Gastprofessorinnen und -professoren eingeladen werden. Mit dieser Massnahme wird der internationale Aus tausch sowohl für «Incoming»- wie auch für «Outgoing»Studierende wesentlich vereinfacht werden. Internationale Anerkennung von Ingenieurstudiengängen Die ständig zunehmende Globalisierung der Arbeitswelt fordert auch von unseren Diplomierenden, dass sie sich im internationalen Umfeld behaupten können. Dazu sind interkulturelle Kompetenzen wie auch Fähigkeiten gefragt, sich in international zusammengesetzten Pro jektgruppen mit Gewinn einzubringen. Ausserdem ist die internationale Anerkennung der Studienabschlüsse ebenfalls sehr wichtig. Organisationen wie z.B. IEA1 (Wa shington Accord) und ENAEE2 (EUR-ACE Label) haben Vereinbarungen getroffen und Labels geschaffen, um die Mobilität von Ingenieurinnen und Ingenieuren zu vereinfachen. Die Vereinbarungen anerkennen, dass substanzielle Äquivalenz bezüglich Mindeststandards zwischen den Ausbildungsprogrammen bestehen, wel che durch die Vertragspartner nach dem gemeinsam festgelegtem «Outcome-based education approach» akkreditiert werden. Die Schulleitung der HSR hat sich entschieden, den durch die OAQ kürzlich akkreditierten Studiengang Erneuer bare Energien und Umwelttechnik gleichzeitig auch mit dem durch das ENAEE vergebenen EUR-ACE-Label aus zeichnen lassen. Das Label wurde Ende 2014 erteilt. Bei zukünftigen Programmakkreditierungen ist vorgesehen, immer auch das EUR-ACE-Label zu beantragen und die internationale Mobilität unserer Ingenieurinnen und In genieure zu erleichtern. Damit haben Studierende die Gewissheit, dass der Studiengang die hohen europäi schen und internationalen Standards erfüllt, welche auch durch die Arbeitgeber in ganz Europa (FEANI) aner kannt werden. [email protected] 1 IEA International Engineering Alliance The Washington Accord is an international accreditation agreement for professional engineering academic degrees, between the bodies responsible for accreditation in its signatory countries. Established in 1989, the signatories as of 2014 are Australia, Canada, Taiwan, Hong Kong, India, Ireland, Japan, Korea, Malaysia, New Zealand, Russia, Singapore, South Africa, Sri Lanka, Turkey, the United Kingdom and the United States. ENAEE European Network for Accreditation of Engineering Education (enaee.eu; founded 2006 – members end of 2014: Germany, France, United Kingdom, Ireland, Portugal, Russia, Turkey, Romania, Italy, Poland, Switzerland, Spain, Finland; EUR-ACE “European quality label for engineering degree programmes at Bachelor and Master level”. 2 HSR Magazin 1 / 2015 7 Die HSR Hochschule für Technik Rapperswil liegt am Zürichsee. Ihr Netzwerk erstreckt sich jedoch über die ganze Welt. Von der Schweiz nach Europa, nach Asien, nach Amerika. Im internationalen Forschungswettbewerb ist diese Vernetzung eine starke Währung, die sich für alle Beteiligten auszahlt. Die internationale Bühne Alex Simeon, Prorektor für anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung (aF&E) Man holt sich das Wissen vor Ort. Und unter Forschungs interessierten und Forschern spricht sich herum, wo welches Wissen besonders ausgeprägt ist. Das sind zwei Grundregeln, die für die HSR von besonderer Bedeutung sind. Sowohl die Qualität unserer Lehre als auch das Know-how unserer Forschungsinstitute hängen direkt davon ab, wie gut die HSR vernetzt ist. Auch interna tional. Das starke Know-how in unseren Forschungsinstituten zieht nämlich nur dann spannende Projekte an, wenn bekannt ist, was wir können. Das ist am Ende auch für die Lehre essenziell. Denn die Erfahrungen aus der For schung werden an die Studierenden weitergegeben, welche ihr Wissen wiederum in die Wirtschaft tragen. Die Wirtschaft erfährt so von den verschiedenen Kom Prorektor Alex Simeon sieht die internationale Vernetzung der HSR als Grundpfeiler ihrer Forschungserfolge. 8 HSR Magazin 1 / 2015 petenzen der HSR und gelangt mit anspruchsvollen Pro jekten an ein Forschungsinstitut der HSR. Der Kreislauf beginnt erneut. Internationalität bedeutet Exzellenz Den Grossteil unseres Forschungsumsatzes erwirtschaf ten wir zwar in aF&E-Projekten für Schweizer Unterneh men. Bei internationalen Projekten mit EU-Partnern oder über andere internationale Forschungsfonds geht es je doch um Forschungsexzellenz. Denn hier messen wir uns in einem viel grösseren, sehr kompetitiven Umfeld. Dass sich die HSR mit Projekten im Umfang von rund 4,5 Millionen Franken am 7. EU-Forschungsrahmenpro gramm beteiligen konnte, zeigt, dass wir uns im europä ischen Forschungsumfeld nicht verstecken müssen. Nach der Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitia tive am 9. Februar 2014 und den damit verbundenen politischen Unstimmigkeiten mit der EU sind Anfragen für gemeinsame Forschungsprojekte eine Auszeich nung. Es bedeutet: Wir haben uns in gewissen Bereichen ein Renommee erforscht, das über die Landesgrenzen hinaus Wirkung entfaltet. Die Energieforschung ist zum Beispiel ein Bereich, in dem wir viel zu bieten haben und Wissen mitbringen, auf welches andere gerne zurück greifen – obwohl es für Forscher aus dem EU-Raum we gen diverser administrativer Hürden immer leichter wäre, einen Forschungspartner aus dem EU-Raum mit ins Boot zu holen. Jedes Projekt, jeder Kontakt mit anderen Hochschulen und jeder ausländische Studierende erweitert die inter nationale Vernetzung und führt zu neuem Know-how. Die Herausforderung dabei ist, diese Netzwerke und das Wissen stetig weiterzuentwickeln und zu streuen. Dann Die Forschungsbeiträge aus der Europäischen Union sind ein wesentlicher Bestandteil des Forschungsumsatzes der HSR. Europäische Union 7. EU-Forschungsrahmenprogramm rund 4,5 Millionen Franken Unternehmen Forschungspartner im In- und Ausland Projekte in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung an der HSR Hochschule für Technik Rapperswil Städte und Gemeinden Tourismusregionen Kommission für Technologie und Innovation des Bundes wird es auch weiterhin interessante Anfragen und Ko operationen geben. Kompetenzen fördern Vernetzung und vice versa Eine gute Vernetzung ist in der Forschung national wie international entscheidend. Man kennt sich, lernt sich kennen – oder wird überholt, weil jemand anders die besseren Kontakte hat. Ein gutes Beispiel ist unser IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbei tung. Es arbeitet vermehrt mit Partnern ausserhalb der Schweiz zusammen und hat sich im umliegenden Aus land einen guten Ruf erarbeitet. So bietet das IWK heute international Projektunterstützung in der Verfahrens technik und Know-how zur Abmusterung an. Ähnlich geht es auch den Instituten SPF Institut für Solar technik und IET Institut für Energietechnik. Die Expertise unserer Leute im SPF ist nicht nur bei der Energiestrategie 2050 des Bundes gefragt, sondern wird auch regelmäs sig aus dem Ausland bei der Bewältigung der damit ver bundenen Herausforderungen nachgefragt. Die Ener giewende ist international ein Thema. Am IET arbeiten wir wiederum im Bereich der elektrischen Energietech nik sehr kompetitiv. Das IET forscht mit namhaften Fir men an der Verbesserung ihrer Technologien und Pro dukte mit, welche später weltweit verkauft werden. Ein wichtiger Endkunde solcher Produkte wird vor allem China sein, das seine Stromversorgung modernisieren will. Manchmal erhöht sich das internationale Renommee fast von selbst. Unsere Informatiker haben eine Open Source Virtual Private Network Software entwickelt, die im Gegensatz zu manchen kommerziellen Produkten keine versteckten Hintertüren besitzt. Diese HSR Soft ware wird mittlerweile von einem weltweit führenden Netzwerkanbieter eingesetzt, um die eigenen Systeme und die der Kunden gegen Attacken – etwa von Ge heimdiensten – abzuschirmen. Die Software einer Schweizer Fachhochschule ermöglicht es, Netzwerk kommunikation auch vor den mächtigsten Geheim diensten zu schützen. So etwas spricht sich in der Bran che herum. Kontakte generieren Projekte Ein schönes Beispiel für die eingangs erwähnten «Kontakt»-Projekte betrifft auch die Lehre sowie die Weiterbildung. Derzeit arbeiten wir in einem internatio nalen Konsortium an einer neue CAS-Weiterbildung. Das Projekt wird von Deutschland geleitet. Wir wurden wegen unseres Forschungs-Know-hows in der numeri schen Strömungsmechanik für eine Kooperation ange fragt. Davon wussten die deutschen Kollegen, weil einer unserer Softwarelieferanten, der unsere Kompetenzen gut kennt, uns ins Gespräch gebracht hatte. Die Diskus sionen über die CAS-Weiterbildung brachten einen neuen Kontakt ins Spiel, mit dem unser Institut IET der zeit bei der Power-to-Gas-Forschung (siehe Artikel auf Seite 28) zusammenarbeitet. Er plant ein Geoinformati onsprojekt in Singapur. Dank unseren Kontakten an der NTU Nanyang Technological University können wir hel fen, Türen zu öffnen. Und vielleicht ergibt sich am Schluss ein Projekt für unsere Institute ILF, IRAP, IFS oder IBU, die im Bereich der Geoinformationssysteme (GIS) stark mit den Studiengängen Raumplanung und Landschaftsar chitektur zusammenarbeiten. Dank der Partnerschaft mit Singapur konnte ein Absol vent der HSR an der NTU seinen Master und PhD im Fach bereich Geotechnik abschliessen. Beide Abschlüsse sind als Produkt einer langjährigen Forschungszusammenar beit zwischen unserem Institut IBU und der NTU entstan den. Zurück in der Schweiz, arbeitet er wiederum am IBU HSR Magazin 1 / 2015 9 Je besser die Vernetzung der HSR spielen kann, desto mehr profitiert die gesamte Hochschule davon. Hochschulen im In- und Ausland HSR Hochschule für Technik Rapperswil Forschungsprojekte Unternehmen im In- und Ausland Innovationen Know-how Persönliche und geschäftliche Netzwerke an einem nationalen Forschungsprojekt der Tiefengeo thermie im Rahmen der Energiestrategie 2050 des Bun des. In diesem Zusammenhang sind wir von SINTEF in Trondheim, dem grössten unabhängigen Forschungsins titut Skandinaviens, angefragt worden, unser Energie wissen bei einem EU-Geothermieprojekt einzubringen. All diese Beispiele zeigen: Man muss mit den Leuten re den, die persönlichen Kontakte pflegen und der Vernet zung freien Lauf lassen. Nur so lassen sich Netzwerke aufbauen, aus denen Kooperationen entstehen können. Auch solche, mit denen man niemals gerechnet hätte. Forschung stärken und bündeln Das künftige Ziel der HSR muss sein, die vielen Kontakte und das grosse Know-how noch weiter zu bündeln. Die HSR ist in vielen Bereichen kompetitiv unterwegs: in der Energieforschung, im Kunststoffumfeld, in der Informa tik und in der Umwelttechnik. Unsere Raumplaner sind mit ihren Projekten zur GIS-Thematik am Puls der Zeit. Im Simulationsumfeld stehen wir ebenfalls gut da. Gleiches gilt für den Bereich Product Lifecycle Management. Un ser europaweit einzigartiges ASLA Archiv für Schweizer Landschaftsarchitektur können wir ebenfalls noch stär ker nach aussen tragen. Erste Bestrebungen, das Wissen zu bündeln, machen wir bereits mit unseren Kompetenzzentren, in denen sich mehrere Institute kooperativ und interdisziplinär annä hern. Diese Vernetzung unter den Instituten werden wir weiter fördern. Wenn wir das schaffen, bin ich über zeugt, dass sich die Entwicklung der letzten Jahre an der HSR fortsetzen wird. 10 HSR Magazin 1 / 2015 Wir werden mehr internationale Projekte bearbeiten, wodurch unser Know-how weiter ausstrahlen wird. S olange wir weiter nach vorne streben, wird unsere Forschung von der Internationalisierung profitieren können. Und damit die gesamte HSR. Internationale Vernetzung ist nicht nur für die Forschung an der HSR interessant. Vor allem unsere Studierenden profitieren von den vielschichtigen Erfahrungen, die sie im Ausland machen. Solches W issen steigert ihren Wert als künftige Mitarbeitende bei i nternational ausgerichteten Firmen. Die HSR ist extrem gut nach aussen vernetzt Das Interview mit Hermann Mettler führten Michael Lieberherr und Eva Tschudi Wieso sind internationale Beziehungen wichtig? Hermann Mettler: Die HSR bildet junge Ingenieurin nen und Ingenieure aus. Egal wo sie künftig arbeiten werden, ob in einem KMU oder einem Grossbetrieb: Sie werden immer mit internationalen Kontakten konfron tiert werden. Die Schweiz ist als kleines Land extrem stark nach aussen vernetzt. Heute ist es selbstverständ lich, Englisch mindestens als Umgangssprache zu lernen. Die Studierenden müssen für eine erfolgreiche Zusam menarbeit jedoch nicht nur eine Sprache lernen, sondern auch eine Kultur verstehen können. Unser Auftrag ist es, junge Menschen auf die Zukunft vorzubereiten. Wie viele HSR Studierende gehen ins Ausland? Unser Ziel sind zehn Prozent Austausch. Es geht aber nicht nur um unsere Studierenden, die ins Ausland ge hen, sondern auch um jene aus dem Ausland, die zu uns kommen. Ausländische Studierende bereichern die HSR. Davon profitieren unsere eigenen Studierenden, die nicht ins Ausland gehen können oder wollen. So werden sie auch an der HSR mit anderen Kulturen und Denkwei sen konfrontiert. Früher wollten alle sofort ins Ausland gehen. Heute scheint die Bindung an den Freundeskreis so hoch zu sein, dass man nicht mehr ohne weiteres sechs Monate weggehen will. Zudem sind die Studieren den auch verunsichert, weil sie nicht wissen, wie es nach der Abstimmung im Frühling 2014 mit Erasmus weiter geht. Ich möchte hier betonen, dass das Erasmus-Pro gramm ohne Einschränkungen weitergeführt wird. Was passiert, wenn sich eine Hochschule abschottet? Wir sind auf einem freien Markt. Interessierte überlegen sich sehr genau, welche Möglichkeiten ihnen eine Hoch schule bietet. Es gab mehrfach Situationen, in denen Studierende die HSR für ihr Studium auswählten, weil sie nach Singapur gehen wollten. Inwiefern profitiert die hiesige Wirtschaft? Zeitweise machten Personalchefs von Schweizer Firmen auf ihren Asienreisen Zwischenstopps, um unsere Aus tauschstudierenden in Singapur direkt zu rekrutieren. Das zeigt, dass Studierende, die kulturelle Erfahrungen gemacht haben, begehrt sind. Zudem haben sie fast im mer höhere Einstiegssaläre erhalten. Für mich ist die Er fahrung im persönlichen Bereich der wichtigere Faktor. Ich habe mit 17 Jahren vier Monate in England in einer Fabrik gearbeitet und mit 18 während der Sommerferien in den USA Textilmaschinen montiert. Diese Erfahrun gen haben mich fürs Leben geprägt und mir geholfen, andere Menschen und Denkweisen zu verstehen. Welches ist der Nutzen für die Forschung? Auf der ganzen Welt gibt es hervorragende Leute, die mindestens so viel wie wir oder mehr als wir können. Wenn wir mit Top-Unis zusammenarbeiten, können wir viel lernen. Die Praxis zeigt, dass sie auch von uns etwas lernen. Beim Bauingenieurwesen stellten wir zum Bei spiel fest, dass ein Professor in Singapur am gleichen Thema forscht wie wir: Hangrutschstabilität. Dann er fuhren wir, dass beide Professoren an derselben Univer sität den Master gemacht hatten. Inzwischen pflegen wir einen fruchtbaren Austausch. Einer unserer Alumni, Reto Schnellmann, hat in Singapur den Master und das Doktorat erworben. HSR Magazin 1 / 2015 11 Als ich bei einer Professorin in Singapur das Büro betrat, um einen HSR Absolventen zu besuchen, entdeckte ich im Regal ein Fachbuch von Heinz Mathis, Professor für Elektrotechnik an der HSR. Das sind Zeichen für einen gegenseitigen Austausch. Die HSR pflegt eine intensive Partnerschaft mit der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur. Was sind die grössten Unterschiede zwischen Singapur und der Schweiz? In Singapur ist Bildung mit 20 Prozent der Staatsausga ben der zweitgrösste Posten im Staatsbudget. Zum Ver gleich: In der Schweiz ist Bildung der vierthöchste Posten mit 11 Prozent am Gesamtbudget. Man muss sich vor Augen führen: Der Stadtstaat Singapur wurde erst vor 50 Jahren gegründet und hat seither Unglaubliches er reicht. Bildung ist zudem ein wichtiges strategisches Thema. Ich habe selten ein Land gesehen, das so genau weiss, was weltweit in den einzelnen Ländern in der Bil dung passiert. Singapur analysiert laufend die eigene Si tuation, setzt sich neue Ziele und passt Initiativen der Strategie an. Es ist ein rollender Prozess in einer unglaub lichen Konsequenz. Der Staat hat auf allen Verwaltungsstufen ein System etabliert, das internationale Peer-Reviewer ins Land holt, die das System ständig evaluieren. Wo liegen die grössten Unterschiede in der Bildung? Wir an der Fachhochschule konzentrieren uns auf unser Kernbusiness. Singapur legt hingegen Wert auf eine ho listische, sprich ganzheitliche Ausbildung mit Sport, Mu sik und Kultur. Wettbewerb ist in Singapur alles. Leistung wird belohnt. Auf den Campus-Sportanlagen stehen zum Beispiel Trai nerinnen und Sportärzte bereit. Wenn Studierende es wollen, werden sie bis zur Olympiatauglichkeit geför Für Rektor Hermann Mettler ist die Inter nationalisierung der HSR auch für die Studierenden von grosser Bedeutung. 12 HSR Magazin 1 / 2015 dert. Dennoch gibt es eine sehr ausgeprägte Care Cul ture: Man misst sich, bleibt aber immer Mitglied einer Gruppe. Eine Universität mit 15 000 Studierenden und 1500 Mit arbeitenden, die ich als Mitglied einer Peergruppe be wertet habe, hat es geschafft, die Werte dieser Care Culture auf alle Stufen herunterzubrechen. Ich habe die Unterlagen selbst gesichtet. Den respektvollen Umgang zwischen Studierenden, Lehrenden und den Mitarbei tenden spürt man an dieser Universität. Für mich sind das Werte, die ein Bildungssystem anstreben sollte, und ein Zeichen, dass eine Gesamtgesellschaft viel erreicht hat. Wie ist die Bildung im Unterschied zur Schweiz organisiert? Bildung ist in der Schweiz eine kantonale Angelegenheit. In Singapur gibt es ein Bildungsministerium, das für alle Stufen ein einziges System weiterentwickelt und koordi niert – vom Frühkindergarten bis zur Universität. Stellen Sie sich vor, welche Ressourcen in den Köpfen der Men schen frei würden, wenn wir in der Schweiz gemeinsame Visionen entwickeln und unsere Energie nicht länger darauf verwenden würden, die Unterschiede herauszu schälen. Welches ist Ihr persönlicher Ausblick auf die Internationalisierung der HSR? Wir sind auf einem guten Weg, um zum nächsten Sprung anzusetzen. Das Studentenwohnheim ist eine wichtige Voraussetzung für die Internationalisierung. Englische Unterrichtsmodule werden den Austausch künftig ver einfachen. Ich hoffe, dass die HSR auch in Zukunft auf Internationalisierungskurs bleibt und damit dem Weg folgt, den die Schulleitung bereits vor 20 Jahren einge schlagen hat. Dies ist für unsere Absolventinnen und Absolventen von entscheidender Bedeutung. Internationale Erfahrungen als grosse Bereicherung Margit Mönnecke, Prorektorin für den Leistungsbereich Ausbildung Die Studierenden optimal auf ihre spätere Berufstätig keit vorzubereiten, gehört zu den zentralen Ausbil dungszielen der HSR. Ein Studienaufenthalt an einer ausländischen Hochschule wird dabei immer wichtiger. In einem fortschreitend globalisierten Markt sind Erfah rungen und Austausch mit Kulturen in anderen Ländern ein Plus bei der Bewerbung um attraktive Arbeitsstellen. So ist die HSR ständig dabei, ihre Kontakte zu ausländi schen Hochschulen zu verbreitern und die Partnerab kommen auszubauen – dies erfolgt sowohl im Rahmen des Erasmus-Programms als auch mit Hochschulen in Asien und Amerika. Zurzeit hat die HSR mehr als 30 Part nerabkommen – Tendenz steigend. Internationale Erfahrungen helfen, sich in einem neuen Kontext zurechtzufinden und sich mit Denkstrukturen und Verhaltensweisen anderer Nationalitäten auseinan derzusetzen. Internationale Kooperationen in der Aus bildung und der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung tragen dazu bei, das eigene Know-how in einer breiten und multikulturellen Öffentlichkeit zu präsentieren, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Um den Prozess der Internationalisierung an der HSR zu unterstützen und auszubauen, setzt die HSR vor allem auf zwei Ebenen an. Studierende Den Studierenden an der HSR werden im Studium Mög lichkeiten geboten, internationale Erfahrungen zu sam meln und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln. Dazu tragen die verschiedenen internationalen Hoch schulkooperationen mit Partnerhochschulen im Rahmen des Erasmus-Programms sowie die bilateralen Aus tauschprogramme mit Hochschulen in Asien oder Ame rika bei. Darüber hinaus bietet die HSR spezielle Module zur interkulturellen Kommunikation an und sie ist dabei, in ausgewählten Studiengängen spezielle englischspra chige Module aufzubauen. Dies ermöglicht den HSR Studierenden, ihre Fachkompetenz auch in englischer Sprache anzuwenden. Gleichzeitig werden dadurch gute Voraussetzungen geschaffen, so dass für internati onale Austauschstudierende (Incomings) ein Studium an der HSR attraktiv und möglich ist. Das International Rela tions Office der HSR erfuhr vor rund zwei Jahren eine personelle Verstärkung, um die Studierenden bei der Organisation ihres Aufenthalts besser zu unterstützen und den ausländischen Studierenden den Start an der HSR zu erleichtern. Dozierende Unterstützt werden die Dozierenden bei Veränderungen und Anpassungen im Studiencurriculum, wenn es da rum geht, das Angebot an Modulen in englischer Spra che auf- und auszubauen. Gefördert werden zudem in ternationale Kontakte in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung, weil gemeinsame Projekte eine gute Basis sind, den Dozierendenaustausch zu stär ken. Internationalisierung ist für die HSR keine Einbahnstrasse ins Ausland. Parallel zur Förderung von Auslandssemes tern für unsere Studierenden hat die HSR auch den An spruch und Ansporn, für Studierende, Dozierende und Forschende aus anderen Ländern ein attraktiver Anlauf punkt sowie ein inspirierender Ort des fachbezogenen Austauschs und des Voneinander-Lernens zu sein. HSR Magazin 1 / 2015 13 Ein Austauschsemester in Spanien absolvieren? Die Abschlussarbeit in Singapur schreiben? Interkulturelle Erfahrungen sammeln für den globalen Arbeitsmarkt? Beim Social Event Austauschstudierende kennenlernen? Alles rund um diese Themen ist Gegenstand der Arbeit des International Relations Office der HSR. Starthilfe für das Auslandssemester Carolin Hanisch, Overseas Coordinator im International Relations Office Im International Relations Office der HSR unterstützen Christine AndreausKarlen (links) und Carolin Hanisch Austauschstudierende. Das International Relations Office der HSR, kurz IRO ge nannt, ist die erste Anlaufstelle für alle HSR Studieren den, die Erfahrungen im Ausland sammeln möchten. IRO-Koordinatorin Christine Andreaus-Karlen hat selbst einige Zeit im Ausland gelebt und kann in der täglichen Arbeit immer wieder von eigenen Erfahrungen profitie ren. Seit 2013 wird sie von Carolin Hanisch unterstützt, die sich vor allem um die Overseas-Programme der HSR kümmert. Die beiden sind die Ansprechpartnerinnen für alle Fra gen rund um die Themen Auslandsaufenthalte und Hochschulpartnerschaften. Sie informieren regelmässig an internen Infoveranstaltungen über die aktuellen Part nerprogramme und beraten Studierende individuell über ihre Möglichkeiten. Diese sind an der HSR sehr vielfältig: In Europa pflegt die HSR beispielsweise Partnerschaften in Schweden, Norwegen, Spanien, Polen und Deutsch land. In Übersee gibt es Kooperationen mit erstklassigen Universitäten in Singapur, China und den USA. Interessieren sich Studierende für ein Semester an einer Hochschule, mit der kein Abkommen besteht und auch in naher Zukunft keines abgeschlossen werden kann, so haben sie die Möglichkeit, als sogenannte Freemover ein Auslandssemester zu absolvieren. In diesem Fall sind sie nicht an der HSR immatrikuliert und müssen den Aufent halt selbständig organisieren. Zurzeit sind HSR Studie rende unter anderem in Korea und Chile als Freemover in Ausbildung. Interkulturelle Erfahrungen sammeln Das IRO unterstützt Studierende ausserdem bei der Er stellung ihrer Learning Agreements (Studienplan an der Gasthochschule) und prüft alle Dossiers. Im Bereich Übersee durchlaufen sowohl die Studierenden, die an die HSR kommen (Incomings), als auch die HSR Studie renden, die ins Ausland gehen möchten (Outgoings), ein Auswahlverfahren. Die Aufnahmekriterien sind recht unterschiedlich und hängen oft von den vereinbarten Kontingenten des jeweiligen Programms ab. Beim Aus tausch mit den Hochschulen in Asien oder den USA ste hen der HSR zum Beispiel nur sehr wenige, exklusive Plätze zur Verfügung. Über den Erasmus-Austausch in Europa haben fast alle Studierenden die Möglichkeit, in terkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Kultur-Crashkurse für Studierende Um die HSR Studierenden optimal auf die neuen Kultur kreise vorzubereiten, organisieren die beiden IRO-Mitar beiterinnen jedes Jahr Workshops. In diesen berichtet zum Beispiel Prof. Dr. Kammhuber von den interkulturel len Besonderheiten im asiatischen Raum und gibt Tipps für den Umgang mit speziellen Gepflogenheiten. Um die künftigen Outgoings bereits frühzeitig gut zu vernetzen, 14 HSR Magazin 1 / 2015 stellt das IRO an diversen Veranstaltungen den Kontakt zu anderen Austauschstudierenden her. Bei Kennenlern-Events können Austauschstudierende erste Kontakte knüpfen, hier bei einem Event in der Eishalle in Wetzikon. «Buddies» für einen guten Start an der HSR Eine wichtige Funktion übernimmt das IRO-Team auch bei der Betreuung der Incomings, also der Studierenden anderer Hochschulen, die an die HSR kommen. Neben administrativen Hilfestellungen ist das IRO stets um eine gute Integration bemüht. Die beiden Mitarbeiterinnen sorgen für die Unterbringung im Studentenwohnheim und organisieren sogenannte «Buddies», HSR Studie rende, die den Incomings als erste Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Einmal im Semester veranstalten sie zudem einen Social Event. Hier kommen Incomings aus China, Singapur, Vietnam usw. mit Outgoings und Bud dies zusammen, knüpfen beim gemeinsamen Curlen oder Schokoladegiessen Kontakte und – mit etwas Glück – sogar Freundschaften. «Das wichtigste Ziel der HSR für die internationale Zu kunft sind die Entwicklung und der Ausbau von englisch sprachigen Modulen. Dadurch werden sowohl die Eng lischkompetenzen der HSR Studierenden erhöht als auch Möglichkeiten für weitere Partnerschaften geschaffen», sagt Margit Mönnecke, Prorektorin für den Leistungsbe reich Ausbildung. Wichtige Bausteine dafür wurden be reits gelegt. Innerhalb Europas werden sogenannte bi laterale Erasmus-Agreements mit Partnerhochschulen abgeschlossen. Infolge der A nnahme der Masseneinwanderungsinitiative im Februar 2014 hat die EU die Verhandlungen über die Teilnahme der Schweiz am EUBildungsprogramm Erasmus+ sistiert und die Schweiz in den Status eines Drittstaates zurückversetzt. Die Schweizer Regierung hat daher für 2014/2015 eine Übergangslösung erarbeitet, die eine indirekte Teilnahme der Schweiz an Erasmus+ ermöglicht, und übernimmt die entsprechenden Stipendienzahlungen an Incoming- und Outgoing-Studierende. Diese Übergangslösung (Swiss-European Mobility Programme) wird auch für 2015 und 2016 angewendet, es sei denn, der Status der Schweiz ändert sich in der Zwischenzeit. Die HSR freut sich somit weiterhin, Erasmus-Studierende aufnehmen und HSR Studierenden einen Erasmus-Aufenthalt im Ausland ermöglichen zu können. HSR Magazin 1 / 2015 15 Ein Auslandssemester ist immer mit vielseitigen Erfahrungen verbunden. Sechs Studierende erzählen, wie es im Ausland für sie war. Jakob Müller Studium: Raumplanung Ausbildungsstand: 5. Semester Aufenthaltsdauer: Oktober 14 bis Februar 15 Gastuniversität: HCU HafenCity Universität, Hamburg Wieso gerade Hamburg? Hamburg war aus dreierlei Hinsicht ideal für mich: Ers tens ist die HCU eine Partneruniversität der HSR, die Anmeldung durch das International Office ersparte mir einige Arbeit. Zweitens wollte ich keine neue Sprache lernen und mich ganz auf das Studium konzentrieren. Drittens wollte ich raus aus dem kleinen, gemütlichen Rapperswil und hinaus nach Hamburg in eine vielfältige, aktive, erlebnisreiche Multikulti-Millionenstadt. Wie war Ihr Empfang in Hamburg? Da ich mein Zimmer in einem Studentenwohnheim nicht gleich beziehen konnte, musste ich die ersten drei Tage in einer Jugendherberge verbringen. Das war ein guter Start, denn die Stimmung in den Zimmern ist meist aus gelassen und man lernt sofort neue Leute kennen. Den Nachmittag nach meiner Ankunft verbrachte ich auf einem Strassenfest im Schanzenviertel. Unter den vielen Austauschstudenten fand ich schnell Anschluss und die Einführungswoche verging wie im Flug. Diese Kontakte aus der ersten Woche bestehen noch heute intensiv. Links: Für Jakob Müller bietet Hamburg alles, was das Herz begehrt – ausser richtige Berge und weisse Gipfel. Rechts: Clara Burkhardt schätzt die Landschaft in der Schweiz nicht nur aus raum planerischer Sicht. 16 HSR Magazin 1 / 2015 Was macht die HafenCity Universität, eine Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung, so besonders? Als Studierender wird man im gesamten Gebäude mit Arbeiten, Plakaten oder Ausstellungen anderer Studien gänge konfrontiert. Zudem liegt der Standort in der modernen HafenCity unmittelbar am Wasser. Sitzt man am Fenster oder bewegt sich auf einem der zahlreichen Balkone, kann man dem Treiben im Hafen und dem stei genden oder sinkenden Wasserstand der Elbe zusehen. All diese kleinen Dinge machen die HCU besonders. Wie sehr unterscheidet sich das Studium Raumplanung HCU von dem der HSR? Das Raumplanungsstudium an der HSR Rapperswil bie tet von vielem etwas. Die Themen Raumplanung, Stadt planung, Verkehrsplanung und Landschaftsplanung werden im Studiengang gleichmässig unterrichtet. Der Studiengang an der HCU befasst sich einzig und allein mit dem Thema Stadtplanung. Mein Interesse war es, Stadtplanung näher kennenzulernen und dieses Knowhow mit nach Hause zu nehmen. Ich habe feststellen müssen, dass fünf Monate ziemlich kurz sind und viel zu schnell vergehen, um alle Facetten kennenzulernen. Wie schnell und gut haben Sie sich in Hamburg eingelebt? Die ersten Wochen in Hamburg haben sich angefühlt wie Ferien mit Pauschalprogramm. Die Einführungswo che war sehr locker gestaltet und bot viel Platz für aus serschulische Aktivitäten. So musste ich meist nur einen halben Tag in die Universität und konnte den Rest des Tages mit anderen Studenten in der Stadt verbringen. Mittlerweile kenne ich Hamburg schon ganz gut und kann mit den originalen Hamburgern gut diskutieren. Was vermissen Sie in Hamburg? Hamburg bietet sehr viel. Nicht nur einen atemberau benden Hafen und viel Kultur, sondern auch haufen weise Partys und gute Konzerte. Eigentlich lässt Ham burg keine Wünsche offen. Doch neben den zwei Scheinbergen (Hamburger Berg und Energieberg) in Hamburg fehlen mir die richtigen Berge und die weissen Gipfel. Werden Sie Schweizer Städte nach Ihrem Aufenthalt in Hamburg anders sehen? Nach meinem Aufenthalt werde ich die Städte in der Schweiz auf jeden Fall anders sehen. Ich werde mich dann immer daran erinnern, was ich in Hamburg getan hätte oder wie dies in Hamburg wäre. Schweizer Städte mit Hamburg zu vergleichen, birgt einige Gefahren. Die Grössenverhältnisse sind nicht gleich. Clara Burkhardt Studium: Landschaftsarchitektur Ausbildungsstand: Hier im 3. Studienjahr Bachelor und in Dresden im 1. Masterjahr Herkunft: Stadtilm (Thüringen) Aufenthaltsdauer: Ein Semester Heimuniversität: Technische Universität Dresden Wie anders sind Schweizerinnen und Schweizer? Ich bin offensichtlich zu einer Zeit gekommen, in der ge nau diese Frage wesentlich in der Gesellschaft diskutiert wird. Ich kann sagen, dass ich selten so nette und witzige Leute getroffen habe. Im gleichen Umfeld musste ich aber auch Menschen begegnen, denen ich bisher in Deutschland immer aus dem Weg gehen konnte. Wieso sind Sie an die HSR gekommen? Für mich war besonders die geografische Lage aus schlaggebend. Darüber hinaus hatte ich ein sehr positi ves Bild von der Schweiz, obwohl ich wenig über sie wusste. Aus fachlicher Sicht interessierte mich die Pla nung in einer so eindrucksvollen und schützenswerten Landschaft, die in einem kapitalistischen System auch Grund und Boden für Wirtschaftsinteressen ist. Wie las sen sich wirtschaftlicher Fortschritt und Schutz der Land schaft vereinbaren? Der grösste Unterschied zur TU Dresden? An der HSR läuft alles geregelter ab: Vom stark struktu rierten Tagesablauf bis zur zehnseitigen Aufgabenstel lung für eine Projektarbeit. Die Vorlesungen sind kürzer. erfordern aber mehr Aktivität seitens der Studierenden. Die Distanz zwischen Dozenten und Studierenden ist wesentlich geringer. Der Grössenunterschied ist auch markant: In Dresden wuseln 37 000 Studierende herum, hier 1500. Das wirkt sich enorm auf die Atmosphäre des Campus aus. Einen See hat die TU Dresden aber auch nicht zu bieten. Haben sich Ihre Erwartungen an Ihr Austauschjahr erfüllt? Ja. Ich bin gut in der neuen Umgebung angekommen und habe bereits neue Lieblingsorte und neue Freunde gefunden. Es tut sehr gut, sich nach drei Jahren Studium noch mal frischen Wind um die Nase wehen zu lassen, bevor es wieder weitergeht. Haben Sie Heimweh und, wenn ja, was vermissen Sie am meisten? Natürlich vermisse ich Freunde und Familie. Gerade an grauen und nasskalten Tagen vermisse ich die Stadt Dresden mit ihren vielfältigen Angeboten und dem dich ten Netzwerk von Freunden und ihren WGs. Dort kann man fast jederzeit zu einer Tasse Tee vorbeikommen, um Neuigkeiten jeder Art auszutauschen oder über den un fassbar, viel zu hohen Workload des Studiums zu dis kutieren. Sobald die Sonne scheint und die Berge wieder aus dem Nebelsee auftauchen, werden aber Pläne für das Hier und Jetzt geschmiedet. Was gefällt Ihnen als angehende Landschafts architektin an der Region rund um die HSR? Besonders interessant finde ich inzwischen das Span nungsfeld der immer weiter wachsenden Stadt Zürich, des Naherholungsraums Zürichsee und der Städte am Seeufer. Aber massgebend sind natürlich die Berge in Sichtweite und der See vor meiner Nase. Was gefällt Ihnen an der HSR besonders? Mir gefallen besonders die bessere Betreuung durch die Dozenten und die grosszügigen Arbeitsplätze für die Landschaftsarchitekten. Auch der einfache Zugang zu Druckern und Plottern ist angenehm. Was werden Sie nach Ihrem Aufenthalt Zuhause künftig anders angehen? Ich denke, ich werde versuchen mich an die vorbildliche Arbeitsweise meiner Kollegen hier zu erinnern, wenn ich wieder allerlei andere Dinge mache - statt Arbeiten für die Uni zu erledigen. Ich zweifle jedoch an der Umset zung. Denn gleichzeitig habe ich hier gemerkt, dass die Zeit, die man gemeinsam mit netten Menschen mit der Entdeckung neuer Dinge verbringt, wertvoller ist als die, die man pflichtversessen vor dem Monitor sitzt. Trân Nhât Sang Studium: Informatik Ausbildungsstand: 7. Semester Herkunft: Da Nang, Vietnam Heimuniversität: Nanyang Technological University, Singapur Was haben Sie Ihrer Familie und Ihren Freunden als Erstes erzählt, nachdem Sie in der Schweiz angekommen waren? Ich habe Ihnen erzählt, wie schön und komfortabel mein Appartement im Studentenwohnheim ist. Was machen Sie an der HSR? Ich absolviere während insgesamt 20 Wochen mein In dustrial Attachment, also arbeitsbasiertes Lernen statt Theorie. Warum haben Sie die HSR gewählt? Unter den verschiedenen Optionen, war die HSR klar die beste Wahl wegen des sehr gut gestalteten Programms für Austauschstudenten. Die Hochschule hilft mir mit vielen Unterstützungs- und Orientierungsan geboten und einer exzellenten Unterkunft. Ausserdem sind die Kosten überschaubar. Was mögen Sie an der HSR besonders? Ich mag mein Büro, das im ITA Institut für InternetTechno logien und Anwendungen untergebracht ist. Meine Arbeit kann ich mit all den freundlichen Leuten um mich herum jeden Tag geniessen. HSR Magazin 1 / 2015 17 Links: Trân Nhât Sang nutzte sein Austausch semester an der HSR auch für einen Abstecher nach Venedig. Rechts: Peter Willi hat den Eindruck, dass die Spanier ihr Leben im Alltag bewusster geniessen. Was war die grösste Herausforderung in Ihrem neuen Alltag hier? Als ich kürzlich eine Anfängerlektion in Deutsch genom men habe, war die deutsche Sprache selbst die grösste Herausforderung. Aber egal, ich kann meine Freunde und die ganzen Leute hier jederzeit um Unterstützung bitten. Werden Sie etwas anders machen, wenn Sie wieder nach Singapur zurückkehren? Nach dem Praktikumssemester hier weiss ich, dass Ar beiten sich sehr vom Studieren unterscheidet. Ausser dem habe ich gesehen, dass viele HSR Studierende über mehrere Jahre arbeiten, bevor sie hierherkommen, um zu studieren. Ich denke, das ist ein wirklich guter Weg, weil die Studierenden so früher mit ihrem Beruf vertraut und besser darauf vorbereitet sind. Also werde ich nach meiner Rückkehr nach Singapur ernsthaft meine Karrie reoptionen prüfen und herauszufinden versuchen, wel cher Job nach meinem Abschluss der passendste wäre. Was ist der Hauptunterschied zwischen Ihrer Heimatuniversität und der HSR? Die Nanyang Technological University ist viel grösser als die HSR. An der NTU gibt es rund 30 000 Menschen und es ist nicht so, dass man besonders viele davon kennen würde. An der HSR hingegen sehe ich immer wieder und überall ein paar meiner Freunde. Was vermissen Sie von zu Hause? Manchmal vermisse ich bestimmte Nahrungsmittel von zu Hause. Immer wenn ich diese Speisen vermisse, gehe ich ins Internet und schaue Bilder davon an. Ich Armer... Peter Willi Studium: Elektrotechnik Ausbildungsstand: 6. Semester Aufenthaltsdauer: Januar bis Mai 14 Gastuniversität: Universidad Carlos III de Madrid Wieso gerade Madrid? Das war eine recht spontane Entscheidung. Die Möglich keit, mein Spanisch zu verbessern und die für mich unbe kannte Kultur Spaniens zu erforschen, hat mich gereizt. Wie war Ihr Alltag in Spanien? Frühstück mit Café con leche und Churros beim kleinen Café um die Ecke. Im Schnitt etwa vier Stunden Uni und danach viele Aktivitäten mit Freunden. In meiner Freizeit habe ich mich auch sehr viel mit Kultur und Kunst befasst. Mein Leben war noch nie so flexibel wie in Spanien! Welches war die grösste Herausforderung? Insgesamt sicherlich die Sprache. Ich konnte kein Spa nisch vor meiner Abreise. Mit Englisch kommt man aber nicht weit ausserhalb von Sol (Quartier im Zentrum). Die Vorlesungen waren auf Englisch. Was können wir von den Spanierinnen und Spaniern lernen? Die kleinen Dinge im Leben mehr zu schätzen und das Leben im Alltag ein wenig mehr bewusst geniessen. Der grösste Unterschied zur HSR? Die HSR bietet eine vertraute Atmosphäre, ist klein und familiär aufgebaut. Sie nutzt jegliche Hightech-Infra strukturfeatures. Die UC3M ist eine riesige Uni in einer Grossstadt. Auch sie ist praxisnah und bietet viele Prak tika, wie man sich das an unserer FH gewohnt ist. Doch die Infrastruktur unterscheidet sich stark von den Stan dards der Schweiz. Auffallend ist: Die Modulauswahl ist grösser und trotz schlechterer Infrastruktur sind die Vor lesungen topmodern auf HSR Niveau. Ihre schönste Erinnerung? Meine Abschlussfeier im Stadtpark Retiro, wo unerwar tet ganz viele Freunde auftauchten. Insgesamt hat mich die Hilfsbereitschaft der Spanier fasziniert, vor allem die Zeit, die sie dafür investieren. 18 HSR Magazin 1 / 2015 Links: Wegen der vielen Parks in Singapur hatte Simon Boller gar nicht das Gefühl, in einer Grossstadt zu studieren. Rechts: Ruijun Ge schätzt die industrie nahen Labors an der HSR und weiss jetzt, welche Art von Leben sie künftig führen will. Was machen Sie jetzt anders als vor Ihrer Abreise? Ich bin flexibler. Wenn jemand zu spät kommt, ist das ok und hat sicherlich einen Grund. Weiter versuche ich, be wusster Zeit für Freizeitaktivitäten im Alltag einzupla nen. Würden Sie nochmals gehen? Ja, unbedingt. Der Aufenthalt hat mich persönlich wei tergebracht. Wer weiss, wo es mich für einen allfälligen Masterstudiengang hintreibt... Simon Boller Studium: MSE, MRU Environmental Engineering Ausbildungsstand: 5. Semester Aufenthaltsdauer: Januar bis März 15 Gastuniversität: Nanyang Technological University, Singapur Wieso gerade Singapur? Ich war an einem Auslandsaufenthalt in einem englisch sprachigen Land interessiert. Singapur war der einzige Ort im Bereich Environmental Engineering, mit dem die HSR internationale Beziehungen unterhält. Zum Glück konnte mein Betreuer an der HSR, Henrik Nordborg, Kontakte aufbauen. Gleichzeitig klang Singapur span nend, weil es als guter Einblick in die asiatische Welt gilt. Singapur ist wie ein Mix der asiatischen Kultur mit inter nationalen Ländern. Was machen Sie dort genau? Ich schreibe meine Masterarbeit. Dafür muss ich heraus finden, wo in einem Raum am besten Ventilatoren plat ziert werden sollten, um das Raumklima angenehmer zu machen. Hintergrund ist, dass in Singapur viele Räume während des ganzen Jahres mit Klimaanlagen herunter gekühlt werden. Das verbraucht viel elektrische Energie, welche mit Ventilatoren zumindest teilweise gespart werden könnte. Um die optimale Position herauszufin den, simuliere ich nach diversen Raummessungen ver schiedene Kombinationen. Wie und wo leben Sie? Ich lebe etwa zwei Kilometer vom NTU-Campus ent fernt. Weil der Campus aber riesig ist, brauche ich von dort nochmals zwei Kilometer zu meinem Arbeitsplatz. Ich lebe in einem Hostel, das aus drei grossen Blöcken besteht. Mit einem anderen Masterstudierenden der HSR teile ich mir eine Wohnung. Was mögen Sie an Singapur besonders? Der öffentliche Raum ist grösser und wird für verschie dene Aktivitäten genutzt. Es gibt auch eine Vielzahl von Parks mit kleinen Seen, die mir das Gefühl geben, nicht mehr in einer Grossstadt zu sein. Die meisten Leute in Singapur leben in grossen Blöcken. In der Regel sind der Parterrebereich und die umliegenden Aussenflächen für alle zugänglich. Darin befinden sich öffentliche Fit nessgeräte, Feuerstellen, Spielplätze und vieles mehr. Ich schätze die freundliche und offene Art der Leute. Die grösste Herausforderung bisher? Kontakte aufbauen mit den Einheimischen ist wohl schwieriger als in der Schweiz. Alle arbeiten sehr ruhig und machen nur selten Pause. Deshalb gibt es wenige wirkliche Gelegenheiten, um ins Gespräch zu kommen. Doch auch diese Herausforderungen konnte ich meis tern und habe inzwischen zu einigen Kontakt. Ist das Eis gebrochen, kann man auch nach längerer Zeit gut auf einander zugehen und wieder Kontakt aufnehmen. Was nehmen Sie nach Hause mit? Viele interessante Eindrücke aus der asiatischen Kultur, die meinen Horizont erweitert haben. Dazu kommen Erlebnisse mit Leuten aus verschiedenen Nationen und natürlich erste Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Leuten im Zusammenhang mit der Masterarbeit. Ruijun Ge Studium: Elektrotechnik Ausbildungsstand: 7. Semester Herkunft: Schanghai, China Stimmen Ihre Erwartungen von der Schweiz mit Ihren Erfahrungen überein? Ja, definitiv. Das Leben hier ist sehr angenehm für mich. Das Appartement ist sehr gut und die Dozenten und Stu dierenden sind sehr freundlich und helfen mir viel. Es ist nicht so schwierig, wie ich dachte, als ich hierher kam. HSR Magazin 1 / 2015 19 Warum haben Sie die HSR ausgewählt? Weil ich glaube, dass die Schweiz ein sehr guter Ort zum Studieren ist. Ausserdem haben wir in unserer Univer sität in Schanghai nur das Austauschprogramm mit Schweizer Hochschulen. Einer meiner Freunde war vor mir hier und hat mir erzählt, dass es eine sehr gute Er fahrung sei, an der HSR zu studieren. Haben Sie auch Lebenserfahrungen sammeln können? Wenn ja, welche? Ja, vor allem weil ich allein hierher kam. Deshalb hatte ich viel Zeit für mich und konnte machen, was ich wollte. Dank dieser Erfahrungen weiss ich jetzt, welche Art von Leben ich führen will. Was mögen Sie speziell an der HSR? Ich mag die Laborumgebung. Es gibt viele praktische Labors hier, die sehr nah an der industriellen Umgebung orientiert sind. Das ist sehr gut, weil die Studierenden so richtige, praktische Erfahrung sammeln können. Sie haben Deutsch gelernt? An der HSR habe ich Module besucht, die auf Deutsch gehalten wurden. Ausserdem plane ich, mich für ein 20 HSR Magazin 1 / 2015 Masterprogramm in Deutschland zu bewerben, desglei chen an der ETH. Obwohl die ETH keine Deutschkennt nisse verlangt, glaube ich, dass ich besser mit den ande ren Studierenden kommunizieren kann, wenn ich Deutsch spreche. Was erwarten Sie von Ihrem Aufenthalt hier? Ich hoffe, dass ich besser Deutsch und Englisch sprechen kann. Und ich glaube, die Studierenden hier sind aktiver beim Studieren. Nicht nur, weil es eine «Mission» für sie ist, manchmal lernen sie einfach aus Spass. Ich hoffe, diese Einstellung bekomme ich auch. Was ist der Hauptunterschied zwischen Ihrer Heimatuniversität und der HSR? Meine Heimuniversität ist sehr gross und von Mauern umgeben, um die Universität von der Umwelt abzu schotten. Hier ist das anders. Was mögen Sie besonders an der HSR? Ich liebe die Landschaft hier und dass der See so nah ist. Nach dem Unterricht kann ich über den Holzsteg spazie ren oder direkt am See essen. Das ist wirklich schön. Nach der Berufslehre in der Schweiz wollte es der gelernte Tiefbauzeichner Reto Schnellmann noch einmal wissen: Erst machte er den Bachelor an der HSR, dann arbeitete er am IBU Institut für Bau und Umwelt. Nach weiteren sechs Jahren in Singapur ist er nun zurück mit dem Master in der Tasche und der Dissertation in der Prüfung. Von der Lehre bis zur Doktorarbeit in Singapur Willi Meissner, Redaktion Auf dem Papier ist Reto Schnellmann ein Paradebeispiel für die Durchlässigkeit des Schweizer Bildungssystems und die Vorteile der internationalen Vernetzung der HSR. Der heute 36-jährige gelernte Tiefbauzeichner hat nach seiner Militärzeit die Berufsmaturität nachgeholt und an der HSR den Bauingenieur-Bachelor absolviert. Die Diplomarbeit hat er in Singapur an der Nanyang Technological University (NTU) erarbeitet – eine Partner universität der HSR. An der NTU machte er auch seinen Master und steht vor dem Abschluss zum Doktor. Nach insgesamt sechs Jahren Auslandsaufenthalt in Sin gapur hat Schnellmann Ende 2014 seine Dissertation eingereicht, die derzeit geprüft wird. Thema: Die Ab schätzung der ungesättigten Scherfestigkeit – ein Spe zialfall in der Bodenmechanik (siehe Box). Die von ihm entwickelte Methode spart bei der Bestimmung der un gesättigten Scherfestigkeit Zeit, die ansonsten in teure Laborversuche investiert werden müsste. Zudem kann seine Doktorarbeit dazu beitragen, präzisere Berechnun gen bei erdrutschgefährdeten Hängen vorzunehmen. In den Doktortitel «hineingerutscht» Mit seinen 36 Jahren wirkt Reto Schnellmann jung und «ungesättigt». Er ist jemand, der Chancen erkennt, wenn sie sich bieten, und sie dann wahrnimmt. Seine Erscheinung passt dazu, wie er seinen Werdegang beur teilt: «Ich bin da so hineingerutscht.» Der Startschuss für seine Bildungskarriere fiel nach der Ausbildung zum Tiefbauzeichner. «Ich wusste, dass ich in diesem Beruf nicht alt werden wollte», sagt Schnell mann. Gesagt, getan. Er diente die Militärzeit in einem Schwung durch, holte die Berufsmaturität nach und arbeitete zwei Jahre lang als Bauzeichner in einem Inge nieurbüro. Danach begann er das Bachelorstudium zum Bauingenieur an der HSR und reiste für die Diplomarbeit mit einem Kommilitonen für vier Monate nach Singapur. «So hat das mit Singapur/NTU und der Bodenmechanik angefangen», erinnert er sich. Sein Professor, Hansruedi Schneider, kannte Schnellmanns späteren Doktorvater, Professor Harianto Rahardjo an der NTU in Singapur. Die ser gilt weltweit als Koryphäe in der ungesättigten Bo denmechanik. Der Wissensdurst meldet sich wieder Nach der Diplomarbeit hatte Schnellmann die Möglich keit, am IBU Institut für Bau und Umwelt an der HSR zu arbeiten, wo er ein auf seiner Diplomarbeit aufbauendes Projekt bearbeitete. Nach zwei Jahren am IBU meldete sich wieder der Wissensdurst. «Irgendwann habe ich mir gedacht: Ein bisschen neuer Input wäre schon noch schön.» Schnellmann nahm ein Masterstudium ins Visier. Der Kontakt mit Singapur bestand bereits über Hansruedi Schneider, seinen Vorgesetzten am IBU, und über das Projekt, das Schnellmann in den letzten beiden Jahren in ständigem Kontakt mit Harianto Rahardjo bearbeitet hatte. Dieser betreute Schnellmanns Masterstudium und bot ihm an, bei ihm zu doktorieren. Noch mal für vier Jahre nach Singapur, nachdem er bereits eineinhalb Jahre dort gewesen war? «Es war ein grosses Hmmm», sagt er. Zudem hatte er auch Angebote aus der Schweiz. Der direkte Einstieg in die Berufskarriere nach dem Master stand ihm in verschiedenen Ingenieurbüros offen. Noch mal vier Jahre lang Student sein. «Das bedeutet auch: Noch mal vier Jahre lang finanziell keine grossen Sprünge machen.» Den letzten Anstoss gab erneut Hansruedi Schneider. Schnellmann war nach der Master arbeit noch einige Monate am IBU tätig. Irgendwann sprach er mit Schneider über das Angebot aus Singapur. Dieser stellte ihm eine Frage: «Was ist, wenn du in fünf Jahren zurückdenkst und dich fragst: Wieso hab ich das damals nicht gemacht?» HSR Magazin 1 / 2015 21 Grosse, internationale Projekte im Visier Schneider ging noch einen Schritt weiter und bot sich ergänzend zum Singapurer Doktorvater Rahardjo als Co-Supervisor an. Das gab Schnellmann die Sicherheit, seine Dissertation auch an der HSR beenden zu können, wenn sich weitere vier Jahre in Singapur als zu lang er weisen sollten. «Diese Möglichkeit, im Zweifelsfall ohne Abbruch der Doktorarbeit in die Schweiz zurückkehren zu können, habe ich damals gebraucht», sagt Schnell mann. Am Ende brauchte er diese Absicherung nicht. Er schloss seine Studienzeit in Singapur ab und kehrte als wissenschaftlicher Mitarbeiter ans IBU zurück. Aktuell wartet er auf die Prüfung seiner Dissertation. Ein Stellenangebot hat Schnellmann zwar noch nicht. Momentan arbeitet er noch mindestens ein Jahr lang am IBU. Aber er weiss bereits, was ihn in Zukunft reizen würde: grosse, internationale Projekte – am besten in einem Schweizer Ingenieurbüro. «Baugruben für Einfamilienhäuser wären jetzt nichts, was mich lange begeistern könnte.» Schnellmann sucht nicht nur den fachlichen Reiz: «Das Reisen ist natürlich auch noch in mir drin. Deshalb wären internationale Projekt perfekt.» Den nötigen fachlichen Rucksack für künftige berufliche Reisen bringt er nach sechs Jahren in Singapur auf jeden Fall mit. Nach sechs Jahren in Singapur weiss Reto Schnellmann: «Auslandserfahrung ist nicht nur akademisch interessant. Man reift auch als Mensch.» HSR Magazin 1 / 2015 Akademisch interessant und kostengünstig Würde er rückblickend nochmals die gleichen Ent scheide fällen? «Wenn mich heute jemand fragen würde, ob er ins Ausland gehen soll, wenn er die Möglichkeit dazu hätte – ich würde sofort sagen: Geh. Es tut jedem gut, die Komfortzone einmal zu verlassen.» Südostasien kann er aus zwei guten Gründen empfeh len: warmes Wetter und Preise, die in ein Studenten budget passen. «Ausserdem ist Auslandserfahrung nicht nur akademisch interessant, man reift auch als Mensch.» Eine Dissertation, die Zeit und Geld spart Die Doktorarbeit von Reto Schnellmann widmet sich der ungesättigten Scherfestigkeit von Böden, einem Teilbereich der Bodenmechanik. Unter dem Strich kann die von ihm entwickelte Methode zur Bestimmung der ungesättigten Scherfestigkeit erheblich Zeit einsparen und damit die Baukosten reduzieren, beispielsweise bei der Berechnung der Böschungsstabilität von rutschgefährdeten Hängen. In der Regel unterscheiden Ingenieure zwischen trockenen und gesättigten Böden, weil das die Berechnungen vereinfacht und als sicher gilt. In der Realität ist aber meist ein Grossteil des Bodens ungesättigt, also weder trocken noch vollständig mit Wasser vollgesogen. Die Folge: Der Boden hat Reserven, die nicht miteinbezogen werden. «Wo Reserven vorhanden sind, gibt man vielleicht unnötig zu viel Geld aus», sagt Schnellmann. Hier setzt die Dissertation an, denn gerade für Hanglagen ist das Thema der ungesättigten Scherfestigkeiten besonders wichtig. Normalerweise nimmt die Analyse der ungesättigten Scherfestigkeiten im Labor viel Zeit in Anspruch. Mit Schnellmanns Methode lässt sich die ungesättigte Scherfestigkeit mit wenig Zeitaufwand abschätzen. Die Schätzung kommt laut dem Verfasser «sehr gut» an die Ergebnisse einer zeitintensiven Bestimmung durch Laborversuche heran. Sein Fazit: Bei der Planung spart man Zeit – zusätzlich zu dem Geld, das man bei einem möglicherweise überdimensionierten Projekt unnötig ausgegeben hätte. Hochleistungsmembrane könnten ein dringendes Problem lösen: An der Nanyang Technological University in Singapur haben Forscher zusammen mit Partnern ein Verfahren entwickelt, um wasserarme Länder energieeffizient und günstig mit Trinkwasser aus dem Meer zu versorgen. Hightech-Membrane für Trinkwasser aus dem Meer Michael Burkhardt, Leiter UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik Laut der World Health Organisation (WHO) haben welt weit 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sau berem Trinkwasser. Dadurch sterben jährlich 3,5 Mil lionen Menschen. Künftig wird der Wasserbedarf weiter steigen. Die Vereinten Nationen (UN) gehen davon aus, dass bis 2030 weltweit 40 Prozent mehr Wasser benötigt wird. Insbesondere Länder mit rasch wachsender Bevölke rung, Industrie und Landwirtschaft stehen vor grossen Herausforderungen bei der Bereitstellung von Trinkwas ser. Denn Wasser ist nicht nur ein essenzielles Lebensmit tel, sondern auch ein wichtiger Rohstoff für die Industrie. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der Stadtstaat Singapur. Die 5,3 Millionen Einwohner, verteilt auf lediglich rund 710 Quadratkilometer Fläche, sollen möglichst unab hängig von Wasserimporten aus Nachbarländern mit ausreichend Trinkwasser versorgt werden. Dafür setzt Singapur neben der Regenwassernutzung auf die Entsal zung von Meerwasser. Das Problem: Für die Entfernung der Salze aus dem Meerwasser ist sehr viel Energie nötig. Deshalb wird weltweit daran gearbeitet, die Verfahren energieeffizienter zu betreiben. Die EEU Studierende Brigit Marxer nimmt in einer Meeresbucht Wasserproben für die Laborversuche. Der Forschungsschwerpunkt liegt derzeit auf Filtern, genauer: Membranen. Denn um Meerwasser in indus triellen Mengen und damit wirtschaftlich entsalzen zu können, muss das Wasser unter hohem Druck durch eine Umkehrosmose-Membrane gepresst werden. Weil im Meerwasser aber viele unerwünschte Stoffe vorkom men, welche die Durchlässigkeit der Membrane stark herabsetzen, muss das Wasser vor dem Entsalzen vor bereitet werden. Lowtech-Aufbau mit Hightech-Membranen In einer engen Kooperation mit Singapur forscht auch die HSR in diesem Bereich. Seit 2013 gehen Studierende des Studiengangs Erneuerbare Energien und Umwelt technik (EEU) jeweils im Herbstsemester ans Singapore Membrane Technology Centre (SMTC) der Nanyang Technological University (NTU). Ebenfalls mit dabei ist das Wasserforschungsinstitut Eawag in Dübendorf und das UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik an der HSR. HSR Magazin 1 / 2015 23 Links: Das System, um nur mit Hilfe von Mem branen Meerwasser in Trinkwasser zu verwandeln. Um das Algenwachstum im Wasser zu unterbinden, werden alle Bauteile mit Alu folie gegen Licht abgeschirmt. Rechts: Ein Filtrations modul aus zwei Alu-Halbschalen mit Zu- und Abflussanschlüssen. Im Modul sind die Flachmembrane für die Ultrafiltration integriert. Durch die Sichtgläser wird der Biofilm überwacht, der die F iltration beeinflussen könnte. Wasserreinigung mit Schwerkraft Bei der Vorbereitung des Wassers setzt das UMTEC zusammen mit den Forschungspartnern auf die schwer kraftgetriebene Ultrafiltration (GDM), welche ursprüng lich an der Eawag entwickelt wurde. Ultrafiltrationsmembrane weisen Poren zwischen 1 und 100 Nanometer Grösse auf. Zum Vergleich: Ein mensch liches Haar ist etwa 50 000 Nanometer dick. Wasser kann diese winzigen Poren noch durchfliessen, Schweb stoffe und grössere Moleküle jedoch nicht mehr. Zu den unerwünschten Stoffen, die so herausgefiltert werden, gehören unter anderem Aminosäuren, Eiweisse, Fett säuren, Kohlenhydrate und Viren. Die Besonderheit ist, dass das Wasser ohne Chemikalien gereinigt wird. Auch der Energieaufwand ist minimal, weil die Filteranlagen nur mit Schwerkraft betrieben werden: Das Wasser fliesst einfach von oben durch die Membrane. Lowtech-Verfahren trifft auf Hightech-Fil ter. Damit wird bereits eine Sterilfiltration erreicht: Das Wasser ist theoretisch trinkbar. «Deshalb eignet sich das Verfahren auch grundsätzlich als Lowtech-Variante für die Trinkwasseraufbereitung, wie die Eawag zeigen konnte», sagt UMTEC Institutsleiter Michael Burkhardt. 60 Millibar Druck reichen Für die Gewinnung von einem bis fünf Litern hygienisch einwandfreiem Wasser pro Stunde und Quadratmeter Membranfläche reicht bereits eine Wassersäule von 30 bis 60 Zentimetern Höhe, was 30 bis 60 Millibar Druck auf die Membranen entspricht. Üblicherweise braucht es für die Ultrafiltration 1000 bis 10 000 Millibar Druck. Bezogen auf den gesamten Prozess, der für die Umwandlung von Meerwasser in Trinkwasser nötig ist, können mit GDM der Energieverbrauch und die gesamten chemischen Reini gungsmittel im Vergleich zu bisher üblichen Verfahren eingespart werden. Studierende profitieren von Kooperation Die Zusammenarbeit der Forschungspartner ist laut Burkhardt sehr eng. Material, Personal und Know-how wird von allen Beteiligten eingebracht. «Durch die Zu sammenarbeit wird Fachwissen zwischen Singapur und der Schweiz zielgerichtet ausgetauscht», sagt er. Nicht zuletzt profitieren auch die Studierenden davon. An der Meeresküste in Singapur sammeln die HSR Stu dierenden Erfahrungen in einem internationalen, wis senschaftlich anspruchsvollen Umfeld und sind Teil von Projektteams, die sich aus verschiedensten Kulturen zu sammensetzen. Zudem konnten sie sich an ersten wissenschaftlichen Publikationen beteiligen und ihre Bachelorarbeiten abschliessen. GDM breiter einsetzen «Der personelle und technische Austausch ebenso wie die Möglichkeit, Studierende Bachelorarbeiten über die Teilbereiche der gemeinsamen Forschung schreiben zu lassen, soll fortgeführt werden», wie Wouter Pronk von der Eawag und Michael Burkhardt betonen. In diesem Jahr wird eine GDM-Pilotanlage an der Küste von Singa pur aufgebaut und in Betrieb genommen. Konzipiert wurde sie von unseren Bachelorstudierenden. Ausser dem wird untersucht, wie sich der unerwünschte assimi lierbare organische Kohlenstoff prozesstechnisch und konstruktiv minimieren lässt. Die GDM-Technologie wird bereits in weiteren Projekten an der HSR eingesetzt – aktuell, um aus Regenwasser Trinkwasser herzustellen. 24 HSR Magazin 1 / 2015 «Singapur ist die Schweiz Asiens» Willi Meissner, Redaktion Die Bachelorarbeit schrieb Darko Jokic an der Nanyang Technological University in Singapur. Ein echtes Wahrzeichen Singapurs ist das Marina Bay Sands Hotel. Wer für ein Semester ins Ausland geht, um seine Bache lorarbeit zu machen, kehrt oft mit mehr als nur seinem Studienabschluss zurück. Erfahrungen mit anderen Kul turen, Arbeitsweisen, Sprachen oder einer anderen Inf rastruktur etwa. Für den Elektrotechnikstudenten Darko Jokic kam zu sätzlich noch die Erfahrung hinzu, dass die Schweiz und ihre Stärken am anderen Ende des Globus oft als Vorbild genannt werden. Er absolvierte sein Auslandssemester an der Nanyang Technological University (NTU) in Singa pur. «Man sagt nicht umsonst, dass Singapur die Schweiz Asiens ist», resümiert Jokic. Alles laufe sehr strukturiert ab, die öffentlichen Räume seien sauber. Und wenn man den Leuten zuhöre, werde oft über die Schweiz gespro chen. «Viele Eltern schicken ihre Kinder in die Schweiz, damit sie etwas von der hiesigen Kultur mit zurück in ihre Heimat nehmen können.» Viele Nationen – eine Sprache Bemerkt hat Jokic diese Haltung der Singapurer zur Schweiz aber erst nach einigen Wochen. Seine Haupt aufgabe war die Bachelorarbeit: Er wollte einen Whole Sky Imager konstruieren, ein Gerät, das Wolkenfelder und ihre Dynamik bewertet und dokumentiert. In verschiedenen Fach-Clustern arbeitete er zusammen mit Indern, Chinesen, Nepalesen und weiteren Mitstu dierenden. Zwei Europäer waren auch dabei, dazu ein weiterer Schweizer sowie ein Österreicher. «In einem zwölfköpfigen Multikulti-Team zu arbeiten, war sehr eindrücklich», sagt er. Wegen der vielen Sprachen war das Auslandssemester für Jokic gleichzeitig ein Sprach aufenthalt – die Arbeitssprache war Englisch. Die Arbeit im Team empfand Jokic als «sehr spannend», zumal die Teamleiterin, Professorin Yee Hui Lee, «ganz locker» im Umgang war. Der HSR Student hatte einen deutlich formaleren Umgang erwartet. Das Leben in der Grossstadt Den Campus der NTU beschreibt Jokic als «Stadt am Rand einer Grossstadt». 32 500 Studierende tummeln sich auf dem Gelände. Singapur ist so gross wie der Kan ton Zürich mit seinen rund 1,4 Millionen Einwohnern. Im Gegensatz zu Zürich hat Singapur aber 5,3 Millionen Einwohner auf der gleichen Fläche. «Wohnraum ist sehr teuer, weil es einfach wenig hat.» Deshalb hatte sich Jokic bei einer Gastfamilie ein Zimmer mit einem weiteren HSR Studierenden geteilt und so fast 500 Franken pro Monat sparen können. Im Gegensatz dazu ist das Essen so günstig, dass Jokic beinahe nie gekocht hat. «10 Franken pro Tag reichen sehr gut aus.» Foodmalls gibt es überall – viele verschiedene Küchen, die auf engstem Raum stehen. Fast jedes Quartier hat eine solche Foodmall. Ein Menü kostet rund drei Fran ken. Tipp: Mitstudierende vorher kennenlernen Rückblickend würde Jokic jedem, der die Möglichkeit hat, einen Auslandsaufenthalt empfehlen. Die Summe an Erfahrungen hält er spätestens bei der Stellensuche für nützlich. Er selbst plant, sein Wissen in der Elektro technik im Verkauf bei einem grösseren Zulieferer ein zusetzen, der auch internationale Kunden betreue. Seine Empfehlung für HSR Studierende, die ins Ausland gehen wollen: Unbedingt an den Kennenlern-Events des International Relations Office teilnehmen. «Dabei lernt man Leute kennen, die an die gleiche Schule gehen, und kann sich mit denen zum Beispiel bei der Wohnungssu che zusammentun.» HSR Magazin 1 / 2015 25 150.000 Kunden, 500 Branchen, keine Minute Langeweile. Willkommen bei der Bosch Rexroth Schweiz AG. Ob innovative Antriebstechnik in Tunnelbohrmaschinen, tonnenschwere Hydraulikaggregate in der umformenden Werkzeugmaschinenindustrie oder modulare Anwendungen für die Verpackungsindustrie: Studierende und Absolventen finden bei uns eine einzigartige Bandbreite an attraktiven Arbeitsaufgaben. Lernen Sie uns im Rahmen eines Praktikums näher kennen oder steigen Sie direkt in unserem Verkaufsteam ein und profitieren von unserem Junior-/Seniorprogramm. Bosch Rexroth ist einer der weltweit führenden Spezialisten von Antriebs- und Steuerungstechnologien. In über 80 Ländern entwickeln, produzieren und vertreiben wir Komponenten und technische Systeme. Wollen auch Sie mehr bewegen? Bosch Rexroth Schweiz AG www.boschrexroth.ch/karriere Fokussiere einen Job mit Gehalt. Besuche unsere Hochschul-Events, stell dich den Herausforderungen der Zeit und gestalte gemeinsam mit uns die Zukunft. Du hast viel in deine Ausbildung investiert und bist nun bereit für einen Job mit Gehalt: Willkommen bei Siemens. Als führendes TechnologieUnternehmen mit 357’000 Mitarbeitenden weltweit und rund 5800 in der Schweiz sind wir einmal mehr von 130’000 Studierenden in der Kategorie Engineering zu «Europe’s Most Attractive Employer» gewählt worden. Wir laden dich herzlich ein, gemeinsam mit uns die Zukunft zu gestalten: Umweltanliegen und Energiebedarf miteinander in Einklang bringen, effizientere und günstigere Lösungen fürs Gesundheitswesen entwickeln, die industrielle Produktivität steigern, Gebäude energieeffizienter, sicherer und komfortabler machen und Städte lebenswerter gestalten – genau dafür suchen wir engagierte Studierende und Absolvierende. Besuche uns auf unserer Jobbörse, auf Facebook oder noch besser: Lerne uns an deinem HochschulEvent persönlich kennen und lass dich vom führenden Technologie-Unternehmen begeistern und inspirieren. siemens.ch/jobs Erdgas produzieren – synthetisch und klimaneutral. Das wird an der Power-to-Methane-Testanlage des IET Institut für Energietechnik in Rapperswil-Jona erforscht. Es ist die erste derartige Anlage in der Schweiz. Die Technologie hat das Potenzial, den Energiemix und die Energiespeicherung in der Schweiz zu revolutionieren. Sonne + Luft + Wasser = Erdgas Boris Meier, Fachbereichsleiter Power-to-Gas am IET Institut für Energietechnik Energiewende. Dieses Wort geistert nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa durch politische De batten und durch die Medien. In der Regel beschränken sich die Diskussionen zur Energiewende auf die Strom produktion. Allerdings entfällt nur ein Drittel des gesam ten Energieverbrauchs in der Schweiz auf elektrischen Strom. Der Löwenanteil von zwei Dritteln wird durch fossile, also nicht erneuerbare Treib- und Brennstoffe gedeckt: zum Beispiel Benzin und Diesel für Fahrzeuge sowie Heizöl für die Wärmeerzeugung. Ebenfalls einen grossen Anteil hat Erdgas, das unter anderem in der Industrie und zum Hei zen verwendet wird. Eine echte Energiewende ist deshalb auch bei einem voll ständigen Atomausstieg nur zu schaffen, wenn die fossi len Energieträger durch erneuerbare ersetzt werden. «Echte» Energiewende ist heute technisch möglich Ein Problem ist das aber nur auf den ersten Blick. Denn die vollumfängliche Energiewende steht bereits in den Startlöchern. «Das ist eine rein politische und wirtschaft So entsteht Methangas: Aus Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff wird per Methanisierung Methangas (oben). Wasser wird per Elektrolyse zu Wasserstoff und Sauerstoff (unten). 28 HSR Magazin 1 / 2015 liche Frage. Technisch wäre der Ersatz der fossilen Brenn stoffe heute problemlos möglich, wenn die nötigen In vestitionen getätigt würden», sagt Markus Friedl, Leiter des IET Instituts für Energietechnik an der HSR. Den Praxisbeweis für diese Behauptung erbringt derzeit eine Power-to-Gas-Testanlage an der Gaswerkstrasse in Rap perswil-Jona. Sie zeigt den gesamten Prozess, um mit der Energie aus Photovoltaikanlagen auf dem Dach den Tank eines Erdgas-Autos zu füllen. Damit will sich das IET nicht nur als Kompetenzzentrum für Power-to-Gas positionie ren, sondern auch die gewonnenen Erkenntnisse an die HSR Studierenden des Studiengangs Erneuerbare Ener gien und Umwelttechnik weitergeben. Schweizweit erste Anlage Die Anlage wurde vom IET in Zusammenarbeit mit Erdgas Obersee, Erdgas Regio, dem Elektrizitätswerk Jona-Rap perswil sowie dem Forschungsfonds der Gasindustrie (FOGA) finanziert und realisiert und erhielt eine Finanzie rung des Bundes über die Swiss Competence Center for Energy Research. Es ist schweizweit die erste und welt weit die dritte Anlage dieser Art. Die beiden anderen Anlagen stehen in Deutschland. Eine Forschungsanlage betreibt das Zentrum für Sonnenenergieund Wasserstoff Forschung BadenWürttemberg in Stuttgart. Zudem be treibt Audi im deutschen Werlte eine grosse Anlage mit sechs Megawatt elektrischer Leistung. Alle drei Anlagen setzen auf das Prinzip Power-to-Methane: Mit den Zuta ten erneuerbare elektrische Energie, CO2 und Wasser wird synthetisches Methangas erzeugt. Der so entste hende Brennstoff kann anschliessend wieder in Energie umgewandelt werden, etwa in Erdgasfahrzeugen oder in Gaskraftwerken.Die Anlage in Rapperswil verfügt auch über eine Solaranlage. Über eine Zusammenarbeit mit Audi und Climeworks besteht zudem Zugriff auf einen CO2-Kollektor, der Kohlenstoffdioxid aus der Luft ent nimmt sowie ein Erdgasauto. Der CO2-Kollektor wird in die Anlage der HSR integriert. So steht in Rapperswil die erste Anlage weltweit, welche den CO2 Kreislauf vollstän dig schliesst: Der CO2-Kollektor entnimmt der Atmo sphäre genau gleich viel CO2 wie das Auto während des Fahrens ausstösst. Aus Luft, Wasser und Sonne wird so mit ein vollständig erneuerbarer Treibstoff hergestellt. Das Power-to-MethaneVerfahren kann – ein gebunden in das Schweizer Energienetz – einen erheblichen Beitrag zum Umstieg auf die erneuerbaren Energien leisten. Methangas als klimaneutraler Brennstoff Beim Methangas hören die Möglichkeiten künstlich her gestellter Brennstoffe noch nicht auf. «Theoretisch kön nen alle flüssigen und gasförmigen Trieb- und Brennstoffe synthetisch hergestellt werden», sagt Meier. Denn mit Ausnahme von reinem Wasserstoff sind es allesamt Koh lenwasserstoffe. Der dafür notwendige Wasserstoff lässt sich durch Elektrolyse aus Wasser gewinnen. Der Kohlen stoff kann dem Kohlendioxid in der Luft entnommen wer den. Weitere mögliche Kohlendioxid-Lieferanten sind Biogas- oder Kläranlagen. Der Vorteil dieser Verfahren ist, dass der Kohlenstoffkreislauf geschlossen wird: Die Ver brennung von so hergestellten Kohlenwasserstoffen ist klimaneutral, weil alle «Zutaten» der Umgebung entnom men wurden. Speicherung in bestehender Infrastruktur möglich Theoretisch könnten alle Brennstoffe synthetisch herge stellt werden. Doch die Konzentration auf Methangas in der Forschungsanlage in Rapperswil-Jona hat einen sim plen Hintergrund: Das bereits bestehende Gasnetz in der Schweiz erstreckt sich über 18 500 Kilometer. Syntheti sches Methangas und konventionell gewonnenes Erdgas lassen sich in der bestehenden Infrastruktur mischen und speichern. Erdgas besteht zu 95 Prozent aus Methan. Ein fliessender Wechsel im Erdgas-Netz mit steigendem Synthetika-Anteil bis hin zum vollständigen Ersatz der fossilen durch die erneuerbaren Energien ist möglich. Ausserdem kann das speicherbare, klimaneutrale Gas flexibel für die Stromerzeugung genutzt werden – ohne den CO2-Ausstoss in der Schweiz effektiv zu erhöhen. Gas- und Stromnetz werden dadurch zu einem konver genten System zur flexiblen Energieerzeugung – für grü nen Strom, Wärme oder zum Befüllen von Tanks von Fahrzeugen. Beim Vergleich der Speichermöglichkeiten zeigt sich, dass das Gas dem Strom derzeit noch weit überlegen ist: In Form von Methangas lässt sich Energie bis zu fünfmal kompakter speichern als etwa in einer LithiumionenBatterie, wie sie heute in Elektroautos verwendet wird. Zudem lassen sich über Drucktanks theoretisch unendli che Speichermöglichkeiten einrichten. Forschen für die Marktreife Die Forschungsanlage an der HSR soll der Entwicklung der Schlüsseltechnologien für eine effiziente Power-toGas-Produktion dienen. Ziel ist es, die Erkenntnisse in künftigen Anlagen anzuwenden, die Methangas in in dustriellen Massstäben produzieren sollen. «Die Erfah rungen aus unserer Forschungsanlage lassen sich hoch skalieren», sagt IET Leiter Friedl. Power-to-Gas – eine Lösung für vier Probleme Methangas kann, in ausreichender Menge produziert, gleich vier Herausforderungen der Schweiz bewältigen. 1. Unabhängigkeit in der Energieversorgung von anderen Ländern. Die Energieversorgung der Schweiz hängt heute zu rund 80 Prozent vom Import fossiler Brenn- und Treibstoffe ab. 2. Energie wird mit Gas als flexibel einsetz barem Energieträger fast unbegrenzt spei cherbar. Gasnetz und Tanks sind bereits heute vorhanden und ausbaufähig. 3. Klimaneutrale Energieerzeugung für alle Bereiche: Strom, Wärme, Treibstoff. 4. Umwandlung von Überschussstrom (aus Sonnen-, Wind- oder Wasserenergie) in spei cherbare Energie. Das senkt die Kosten für Investitionen im Stromnetzausbau. HSR Magazin 1 / 2015 29 Im laufenden Betrieb der Forschungsanlage stehen drei Schlüsseltechnologien im Fokus: die Wasserelektrolyse, mit der Wasserstoff aus Wasser gewonnen wird, die Koh lendioxidgewinnung aus der Luft oder aus Biogas- und Kläranlagen. Ebenso soll ein Anlagen- und Betriebsma nagement für einen wirtschaftlichen Betrieb entwickelt werden. Darüber hinaus erprobt die HSR mit der Anlage derzeit den besten Weg für eine möglichst einfache Be willigung im Rahmen der aktuellen Gesetzgebung. Ein Beispiel: Um unerwünschte Gasaustritte rechtzeitig be merken zu können, muss eigentlich geruchlosem Erdgas ein Duftstoff hinzugefügt werden. Gleiches gilt im Um kehrschluss für erneuerbares Methangas, das ins ErdgasNetz eingespeist wird. Die IET Mitarbeiter Luca Schmidlin (links) und Boris Meier betanken ein Fahrzeug mit Erdgas aus der Power-to-MethaneTestanlage an der HSR. 30 HSR Magazin 1 / 2015 Auch Flüssigtreibstoffe möglich Die Resultate aus dem Betrieb der Anlage in RapperswilJona werden nicht nur in künftigen Power-to-Gas-Anla gen (Methangas oder Wasserstoff) anwendbar sein. Sie lassen sich auch auf Power-to-Liquid-Anlagen adaptie ren, die mit einem ähnlichen Verfahren synthetische Flüs sigtreibstoffe wie Benzin herstellen. Mit der laufenden Forschung soll der Gesamtwirkungsgrad der Anlage von heute 50 Prozent so weit wie möglich erhöht werden. Derzeit wird etwa die doppelte Menge elektrischer Ener gie benötigt, die am Ende des Prozesses im produzierten Methangas steckt. Aus 100 Megawatt elektrischer Ener gie kann also Methangas produziert werden, das 50 Me gawatt Energie enthält. Zu Beginn wird die Anlage in 20 Stunden rund 14,4 Kilo gramm Erdgas produzieren können und dabei 32 Liter Wasser, 20 Kubikmeter Kohlenstoffdioxid und 450 Kilo watt elektrischen Strom verbrauchen. Das damit produ zierte Erdgas reicht aus, um den Tank eines Erdgas-Autos zu füllen und rund 400 Kilometer damit zu fahren. Als Nebenprodukt entstehen rund 40 Kubikmeter reiner Sauerstoff. Power-to-Gas-Anlagen als Regelenergie-Anbieter Ein weiterer Forschungsbereich ist laut Meier das mög lichst rasche Herauf- und Herunterfahren der Produkti onsmengen in der Anlage. «Das ist wichtig, damit die Po wer-to-Gas-Anlagen im grossen Massstab auch als Regelenergie-Anlagen dienen können», erklärt er, also als Anlagen, die bei unvorhergesehenen Differenzen im Schweizer Stromnetz rasch einspringen können, um über schüssige Strommengen zu entnehmen und in speicher bares Methangas umzuwandeln. Das kann etwa an be sonders sonnigen oder windigen Tagen der Fall sein. Schritt für Schritt zum Vollbetrieb In der Startphase wird die Anlage noch mit Kohlenstoff dioxid aus Druckflaschen und Strom aus dem Netz betrie ben. Bis Herbst 2015 soll die Stromversorgung aus einer Photovoltaikanlage erfolgen. Zudem soll die Abwärme aus der Elektrolyse und der Methanisierung zum Betrieb des CO2-Absorbers genutzt werden, um den Gesamtwir kungsgrad der Anlage signifikant zu erhöhen. Ebenfalls erforscht wird die optimale Einspeisung ins Schweizer Gasnetz. Die Studierenden an der HSR werden die Möglichkeit ha ben, Studienarbeiten über die Anlage zu schreiben. Zu dem werden Gasfachleute und Interessierte die Anlage besuchen und an Führungen sowie Schulungen teilneh men können. Unter dem Strich soll die Power-to-GasAnlage in Rapperswil-Jona beweisen, dass eine Versor gung der Schweiz mit erneuerbarem Gas bereits heute möglich wäre. Biologisch abbaubare Kunststoffe für eine möglichst breite Anwendung zu entwickeln: Das gelang dem Industriedesigner Beat Karrer in Zusammenarbeit mit dem IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung. Die Möglichkeiten von Bio-Kunststoff sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Aus Industrieabfällen werden biologische Kunststoffprodukte Willi Meissner, Redaktion Am Anfang war es einfach eine Idee. Mit Sägemehl, einem Handmixer und 23 Studierenden tüftelte der Zür cher Industriedesigner Beat Karrer in Südfrankreich in einem Workshop herum. Der damals noch namenlose Faserbrei wurde weiterentwickelt, mit Haushaltsgeräten angerührt und in Formen gepresst. Am IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffver arbeitung ist daraus das Biopolymer FluidSolids (www. fluidsolids.com) geworden, ein vollständig biologisch abbaubarer Kunststoff, der sich in industriellen Mengen zu verschiedensten Formteilen verarbeiten lässt. Die fer tigen Produkte sind mehr als doppelt so stabil wie eine MDF-Platte (mitteldichte Faserplatte) und so flexibel formbar wie Kunststoffprodukte. Um FluidSolids herzustellen, braucht es lediglich ein Bindemittel und verschiedene Naturfasern, die allesamt als Abfallstoffe günstig bezogen werden können. Wenn Stühle, Schaufensterpuppen, Wanduhren oder Kleiderbügel aus FluidSolids dereinst einmal auf dem Müll landen, braucht es hingegen nur etwas Wasser und ein bisschen Zeit, damit sich die Produkte umwelt verträglich zersetzen. Idee trifft Know-how Das Projekt wurde von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) gefördert. Es ist ein Paradebeispiel dafür, was passieren kann, wenn ein innovatives Unter nehmen auf das Know-how eines Forschungsinstituts der HSR trifft. Als Karrer nach einem Biopolymer-Seminar an der HSR auf das IWK aufmerksam wurde, sah sein Plan noch so aus: den Bioplastik-Teig anrühren, zu Formteilen pres sen, trocknen, ausliefern. Nach zwei Jahren Entwicklung am IWK ist aus dieser Idee ein industriekompatibler Her stellungsprozess für das Halbfabrikat mit Potenzial für die Massenfertigung geworden. Statt als Teig lässt sich FluidSolids jetzt als Granulat produzieren, wie es in der Kunststoffindustrie Standard ist. Das hat gleich mehrere Vorteile – für Karrer als Erfinder und Unternehmer ebenso wie für die Kunden – Pro duktionsbetriebe, die aus FluidSolids verschiedenste Produkte herstellen können, für die bisher Kunststoffe auf Erdölbasis nötig waren. 1. Die genaue Rezeptur von FluidSolids bleibt geheim, die Kunden erhalten statt der Formel das Granulat. Stühle, Schaufensterpuppen, Wanduhren: Produkte aus Fluid Solids sind ähnlich flexibel wie erdöl basierte Kunststoff gegenstände. HSR Magazin 1 / 2015 31 2. Die Kunden können das Granulat so bestellen, wie sie es benötigen – in verschiedenen Mahlgraden, Farben oder Strukturen präpariert. 3. Die Verarbeitung als Granulat ist mit vergleichsweise geringen Anpassungen an die in der Kunststoffindustrie üblichen Maschinenparks möglich. Auch logistisch ist Granulat für die Industrie interessanter als Teig. Viele Materialmischungen ausprobiert Bis das Projekt reif war, haben Karrer und die IWK Mit arbeitenden viel erlebt. «Wir haben am Anfang einige Male die Maschinen mit dem FluidSolids-Teig verstopft und festgefahren», erinnert sich IWK Projektleiter Florian Gschwend. Bis die ersten verarbeitungsfähigen Rezeptu ren gefunden waren, mussten Compounder und Extru der mehrfach zerlegt und komplett gereinigt werden. Laut Gschwend profitierte das IWK bei den anschliessen den Anpassungen von der Erfahrung aus anderen Biopo lymer- und Kunststoffprojekten. Ursprünglich war geplant, sich auf eine Mischung zu konzentrieren. «Beat Karrer hatte jedoch den Wunsch, möglichst viele Materialmischungen auszuprobieren», sagt Gschwend. Deshalb experimentierte das IWK so lange, bis die drei für FluidSolids am besten geeigneten Faserstoffe gefunden waren. Die Fasern bestimmen die Anwendungen Die Grundstoffe beeinflussen auch, für welche Produkte sich welche FluidSolids-Mischung eignet. So verändert 32 HSR Magazin 1 / 2015 sich etwa die Biegefestigkeit der Produkte abhängig von der Länge der verwendeten Fasern. Auch die möglichen Farben und Effekte werden durch die Faserstoffe beein flusst. Einige Faserstoffe geben zum Beispiel einen dunkleren, holzähnlicheren Grundton. Andere wiederum wirken feiner und heller. Es gibt sogar Faserstoffe, die sich so fein pressen und so hell färben lassen, dass der Unter schied zu herkömmlichen Kunststoffen optisch kaum mehr wahrnehmbar ist. Auch sehr intensive Farben wer den damit möglich. Spritzgussverfahren ist das nächste Ziel In der Weiterverarbeitung spielen die Fasern ebenfalls eine grosse Rolle. Grundsätzlich lassen sich alle erprob ten FluidSolids-Produkte sägen, fräsen oder mit dem Laser zum Beispiel mit Logos versehen. Die Details – etwa der Kontrast nach dem Lasern – unterscheiden sich je doch von Mischung zu Mischung. FluidSolids kann schon viel. Aber Beat Karrer hat bereits das nächste Ziel vor Augen: das Spritzgussverfahren. Zusammen mit dem IWK will er ein KTI-Folgeprojekt ein reichen und den Werkstoff mit dem am meisten verbrei teten Verfahren in der Kunststoffindustrie kompatibel machen. Spätestens dann könnte FluidSolids in der Industrie für eine grosse A nzahl von Produkten zur ökologischen Alternative zu herkömmlichen, erdölbasierten Kunst stoffen werden. «Never change a winning team» Mit Beat Karrer sprach Willi Meissner Der biologisch vollständig abbaubare Kunststoff FluidSolids ist bereit für die industrielle Fertigung. Wie kam der Kontakt mit dem IWK an der HSR zustande? Beat Karrer: Der Anstoss kam von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI). Mit einem Innova tions-Check konnten wir mehrere mögliche Institut spartner an verschiedenen Hochschulen prüfen – eine klasse Möglichkeit, wenn man noch am Anfang der Pro duktentwicklung steht. Die HSR war aus unserer Sicht der beste Partner. Im Nachhinein hat sich das auch bestä tigt. Der Weg von der Idee bis zum aktuellen Entwick lungsstand war von einer intensiven Zusammenarbeit geprägt. Zwischendrin gab es zwar auch Mei nungsverschiedenheiten, aber wir haben uns gemein sam auf Änderungen an den Entwicklungszielen geei nigt und das Projekt sehr erfolgreich zu Ende gebracht. Wie kann man sich Beat Karrer beim Tüfteln vorstellen? Als Industriedesigner probiert man natürlich immer neue Dinge aus. Deswegen setzen wir uns seit fast 15 Jahren ständig mit neuen Materialien und Fertigungstechniken auseinander. Biopolymere fand ich immer interessant. Deshalb haben wir angefangen, zusammen mit Stu dierenden Workshops zu veranstalten. Dabei haben wir einfach sehr viel ausprobiert. Irgendwann war dann der grundlegende Prozess ausgetüftelt, um FluidSolids her zustellen und daraus verschiedenste Formteile zu pres sen. Wie viel ist reines Ausprobieren, wie viel geplantes Experimentieren? Also wir sind sicher nicht wissenschaftlich vorgegangen (schmunzelt). Wir haben uns eher gefragt, wie wir ver schiedene Probleme lösen können. Was passiert mit Ab fällen aus der Industrie und wie kann man daraus etwas Konstruktives erschaffen? FluidSolids besteht ja primär aus Abfällen der Lebensmittel- und der Holzindustrie. Daraus einen Kunststoff und damit neue Produkte zu entwickeln, hat uns gereizt. Interessant waren die unter schiedlichen Herangehensweisen. Wissenschaftler wis sen manchmal zu schnell, was nicht geht. Das ist für mich als Designer aber keine Option. So kam es zu Spannun gen – und FluidSolids hat sich zu etwas entwickelt, das beide Seiten am Anfang nicht erwartet hatten. Ich sehe das als grossen Erfolg. Zusammen mit dem IWK haben Sie Ihr Produkt für die Massenfertigung tauglich gemacht. Was entsteht derzeit alles aus FluidSolids? Wir arbeiten mit verschiedenen Produktionsbetrieben daran, die Verarbeitung von FluidSolids zu verschiedens ten Formbauteilen zu optimieren. Die Liste der am Mate rial Interessierten ist gewaltig – dazu gehören Firmen aus dem Silicon Valley ebenso wie zahlreiche Schweizer Unternehmen. Eine grosse Bestellung hat aber noch niemand platziert. Deshalb fertigen wir momentan vor allem Showcase-Produkte, um zu zeigen, was mit Fluid Solids alles möglich ist: etwa Schaufensterpuppen, Klei derbügel oder Wanduhren. HSR Magazin 1 / 2015 33 Der Prozess bis zum fertigen FluidSolids-Granulat funk tioniert bereits mit verschiedensten Rezepturen. Für die nachgelagerten Arbeitsschritte streben wir jetzt ein Fol geprojekt an. Denn das Fliesspressen von Produkten aus FluidSolids funktioniert zwar einwandfrei, optimal wäre jedoch, wenn FluidSolids per Spritzguss mit Maschinen parks, wie sie in der Industrie bestehen, verarbeitet wer den könnte. Das ist unser grosses Ziel. Theoretisch ist es möglich. Den Praxisbeweis wollen wir zusammen mit dem IWK erarbeiten. Never change a winning team. FluidSolids ist eine Art Öko-Kunststoff. Wie viel Geschäftsmann und wie viel Idealist steckt in Beat Karrer? (Lacht) Ich bin schon in erster Linie Geschäftsmann. Aber wenn man den grössten Teil des Tages mit Arbeit ver bringt, ist es von Vorteil, wenn man sich nicht zu viel är gert, sondern mit dem Team auch Spass an der Arbeit sowie an den gemeinsamen Teilerfolgen und den gros sen Sprüngen hat. Ein grosser Sprung wäre für uns, wenn ein grosses Unternehmen FluidSolids für seine strategische Produktentwicklung aufnähme. Gerade im Bereich Consumer Electrics können ökologische Materi alien ein gutes Marketingargument sein. Sie sind also noch voll mit der Weiterentwicklung von FluidSolids beschäftigt? Wir haben zwar schon wieder ein paar andere Sachen im Hinterkopf. Aber im Moment liegt der Fokus ganz klar darauf, FluidSolids zum Fliegen zu bringen. Der dafür nötige grosse Kunde mit einer Portion Pioniergeist fehlt uns momentan noch. FluidSolids-Erfinder Beat Karrer tüftelt in seiner Werkstatt in Zürich an weiteren Verbesserungen für den Bio-Kunststoff. 34 HSR Magazin 1 / 2015 Mit dem heutigen Lebensstil der Schweizer Bevölkerung ist eine nachhaltige Entwicklung nicht möglich. Ein siebenköpfiges Projektteam des Bachelorstudiengangs Raumplanung an der HSR hat deshalb eine Vision für die Schweiz im Jahr 2035 entwickelt. Ihre Ideen wurden in Bern Bundesrätin Doris Leuthard präsentiert. Willkommen im Raumlabor Schweiz 2035 Clelia Bertini und Rahel Muff, HSR Studentinnen Für eine nachhaltige Zukunft muss nicht jeder alles besitzen. Clelia Bertini (links) und Rahel Muff teilen sich ein Fahrzeug . Sarah steht auf, frühstückt in der Küche der Wohnge meinschaft und fährt mit dem Sharing-Velo bequem und schnell durch die Agglomeration zum lokalen Markt. In der Zukunft schlafen, essen und arbeiten wir nach wie vor. Bloss das Wie und das Wo haben sich geändert. Im Rahmen des Wettbewerbs «morgen? Die Schweiz» des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Ver kehr, Energie und Kommunikation (UVEK) haben sieben Absolvierende des Bachelorstudiengangs Raumplanung unter Mitwirkung von Absolventen des Masterstudien gangs Raumentwicklung und Landschaftsarchitektur ihr Zukunftsbild der Schweiz von morgen entwickelt. Die Wettbewerbsbeiträge aller fünf eingeladenen Hoch schulen wurden in Bern der Jury mit Bundesrätin Doris Leuthard präsentiert. Der Inhalt des Wettbewerbsbeitrags der HSR besteht aus sieben Themenfeldern, in denen die Gesamtentwick lung der Schweiz thematisiert wird. Um eine Vertiefung in den verschiedenen Themen erarbeiten zu können, wird die Schweiz der Zukunft aus zwei Flughöhen ab gebildet – zum einen in ihrer Gesamtheit und zum ande ren in den zusammenhängenden Teilräumen Stadt, Agglomeration und ländlicher Raum. Als Vorarbeit entwickelte das siebenköpfige Projektteam vier Extremszenarien für die verschiedenen Teilräume. Das gemeinsame Zukunftsbild entspricht keinem Ex tremszenario. Es setzt voraus, dass die Schweiz auch 2035 einen hohen Wohlstand aufweist und die Gesell schaft zusammen mit den Behörden das Gemeinwohl gestaltet. Die Schweiz als Vorbildraum Die Innovationskraft prägt die Schweiz auch in Zukunft. Sie entwickelt sich so zu einem Vorbild in der Raum entwicklung. Die Schweiz ist weiterhin in einem poly zentrischen Netz mit unterschiedlich starken Zentren organisiert. Sie besteht auch in Zukunft nicht nur aus urbanen Räu men, sondern wird durch den ländlichen Raum ergänzt, der eine wichtige, charakteristische Rolle hat. Ein wichti ger Schritt für die Raumentwicklung in der Z ukunft ist der Umgang mit den bestehenden Grenzen. Die Stadt bildet den Kern fusionierter Agglomerationsgemeinden, während sich der ländliche Raum in Grossgemeinden mit einem ländlichen Zentrum organisiert. Effizienter durch Vernetzung In der Energieversorgung übernimmt die Schweiz eine zentrale Rolle. Im internationalen Energienetz, das vor wiegend mit erneuerbaren Energien gespeist wird, fun giert die Schweiz als Energiespeicher. Arbeitnehmende haben dank der effizienten flächendeckenden Vernet zung vermehrt Zugang zu Arbeitsformen wie Home Office oder Gemeinschaftsbüros. HSR Magazin 1 / 2015 35 Die Schweiz aus raumplanerischer Sicht: Ein Netzwerk aus Agglomerationen, Verkehrswegen und unterschiedlich genutzten und nutzbaren Räumen. Suffizienz für die Zukunft Eine nachhaltige Entwicklung ist nicht ohne eine Verän derung unseres Lebensstils möglich. Durch das Teilen von Gegenständen, die nicht jeder allein besitzen muss, können viele Ressourcen gespart werden. Grundsätzlich ist das Umdenken in der Gesellschaft ein Grundstein für das Zukunftsbild. In der heutigen Zeit steigt der Wohn flächenbedarf pro Kopf stetig. Deshalb ist die Realisie rung von neuen Wohnformen in der Zukunft ein zentra les Anliegen, um das Siedlungsgebiet einzugrenzen und so wertvolles Kulturland zu erhalten. Ergebnisse Das Zukunftsbild kann auf www.raumlabor-schweiz.hsr. ch studiert werden. Neben den thematischen Vertiefun gen finden sich dort auch drei Filme, die das Leben von drei Personen in den Teilbereichen Stadt, Agglomeration und Ländlicher Raum im Jahr 2035 illustrieren. Da die Zukunft der Schweiz alle Landesteile betrifft, wurde ein Flyer mit einer Zusammenfassung in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch gestaltet. Als Über sicht erhielten die Jurymitglieder einen Bericht vorgelegt. Persönliche Sicht Während des Studiums an einem Ideenwettbewerb des Bundes teilzunehmen, war eine einzigartige und lehrrei che Erfahrung. Die Wettbewerbsausschreibung liess viel Freiheit und Interpretationsspielraum zu. Es ging um Wünsche und Vorstellungen. Durch die Vorarbeit des 36 HSR Magazin 1 / 2015 Masterstudiengangs wurden Rahmenbedingungen für die Erarbeitung definiert. Dies machte ein Ergebnis in so kurzer Zeit erst möglich. Andererseits konnte nicht aus Die drei Eckpfeiler des Zukunftsbildes. 1. Die Schweiz als Vorbildraum Die Schweiz hat international eine aktive Vorbild- und Vorreiterrolle in der nachhal tigen Raumentwicklung. Dafür sind Elemente wie Raumentwicklung, Mobilität oder die Schweiz als Forschungs- und Innovationsplatz wichtig. 2. Effizienter durch Vernetzung Die Schweiz treibt die Vernetzung in Kommunikation, Verkehr, Energieversorgung, Umwelt und im Bereich der Siedlungsstruktur voran, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Ressourcenschonung. 3. Suffizienz für die Zukunft Die Bevölkerung der Schweiz erkennt ihre Verantwortung gegenüber der nächsten Generation. Dank eines flächendeckenden Wohlstands ist nachhaltiges Verhalten in den Bereichen Gesellschaft, Ökologie und Wirtschaft möglich, ohne die Lebensqualität einschränken zu müssen. geschlossen werden, dass wichtige Aspekte un be rücksichtigt blieben. Entstanden ist ein Zukunftsbild von der Schweiz, das von allen sieben Studenten und Studentinnen getragen wird. Die Gegenwart ist vom Individualismus, vom Gefühl des Identitätsverlusts und von der Kleinkariertheit vieler Menschen geprägt. Das neue Zukunftsbild ist daher auch als Wunsch an die eigene Generation zu verstehen. Leider sehen wir 2035 noch keinen Einmarsch der Ufos voraus. Wir hoffen trotzdem, dass die Zukunft sich um uns reissen wird. Während des Kochens informiert sich Sarah, welches Verkehrsmittel für die Fahrt ins Büro am günstigsten ist. Fahrtkosten: 0.– 2.– 7.– 15.– Am Mittag ist das ÖV-Fahren günstig. Darum nimmt sie heute die Agglo-S-Bahn. Die Zukunft der Mobilität ist opportunistisch, die Preise sind abhängig von Zeit und Auslastung: Sarah checkt auf dem Smartphone, wie sie im gewünschten Zeitraum zur Arbeit kommt – und wählt den Zug als Kompromiss zwischen Preis und Komfort. BAUMANN FEDERN Federn und Stanzteile für die Welt. „Bei BAUMANN kann ich viel bewegen.“ Problemlösung direkt an der Maschine Stefan Huser, Product Engineering Bachelor of Science FHO in Mechanical Engineering Internationale Kundenprojekte Entwicklung HSR Magazin 1 / 2015 www.baumann-springs.com 37 38 BBDO Als weltweit führendes Technologieunternehmen mit Schwerpunkten in der Blechbe arbeitung, Lasertechnik, Elektronik und Medizintechnik glauben wir daran, dass man Gutes immer noch besser machen kann. Nicht nur, wenn es um unsere Produkte geht, sondern auch im Hinblick auf Unternehmenskultur, Mitarbeiterförderung und gesell schaftliches Engagement. Für ein Umfeld, in dem neben Innovationen vor allem eines wachsen kann: Begeisterung. www.trumpf.com/karriere HSR Magazin 1 / 2015 Mit uns in die Zukunft. Wenn Ihnen Ihre berufliche Entwicklung wichtig ist, sind Sie bei uns richtig. Wir sind, wo Sie hinwollen. In der Schweiz, Europa, Amerika, Asien und Australien. Sie haben einen Abschluss in Elektrotechnik, Maschinenbau oder Werkstofftechnik. Wir bieten Ihnen den idealen Einstieg in R&D, Product und Market Management oder im Application Engineering. Das weltweit tätige Schweizer Unternehmen HUBER+SUHNER entwickelt und produziert Komponenten und Systeme zur elektrischen und optischen Übertragung von Daten und Energie. Mit Lösungen aus den Technologiebereichen Hochfrequenz, Fiberoptik und Niederfrequenz beliefert HUBER+SUHNER Kunden in den Märkten Kommunikation, Transport und Industrie. HUBER+SUHNER AG Tumbelenstrasse 20, 8330 Pfäffikon, Schweiz Degersheimerstrasse 14, 9100 Herisau, Schweiz Patricia Stolz, Personalleiterin Telefon +41 71 353 44 26, patricia.stolz @ hubersuhner.com hubersuhner.com WIR LENKEN PRESTA. Das Markengefühl in Lenkgefühl übersetzen. Mit unserem Gespür für jede Marke entwickeln wir aus Daten ein immer neues Fahrerlebnis. In jeder Sekunde und auf jedem Terrain. Wir sind ThyssenKrupp Presta. Gemeinsam bauen wir die innovativsten Lenksysteme der Welt. Aktiviere deine Sinne für Presta: www.thyssenkrupp-presta.com Wayne Pang, Testingenieur Fahrversuch, Prestianer seit 2011 ThyssenKrupp Presta Steering AKTUELLES PREISE UND AUSZEICHNUNGEN Siemens Excellence Award für zwei Jungforschende der HSR Mit der Arbeit «Support Vector Ma chines for Basecalling» gewinnen die zwei Jungforscher der Hoch schule für Technik Rapperswil den mit 4000 Franken dotierten regio nalen Siemens Excellence Award. Tabea Méndez ist die erste Frau, welche die Auszeichnung erhält. Die zwei Elektrotechnik-Studieren den haben mit ihrer Bachelorarbeit die Fachjury überzeugt. In den letz ten Jahren wurden verschiedene Verfahren entwickelt, die eine schnelle und günstige Bestimmung von DNA-Sequenzen erlauben. Bei solchen Verfahren werden gleich zeitig vier Intensitäten gemessen. Aus den gemessenen Intensitäten muss anschliessend die entspre chende Base bestimmt werden, was als Basecalling bezeichnet wird. Verschiedene Fehlereinflüsse erschweren das Basecalling und be grenzen die Möglichkeiten heuti ger Verfahren. Ziel der Arbeit war die Lösung des Basecalling mit Sup port-Vektor-Maschinen (SVM). Das Ergebnis hat gezeigt, dass damit deutlich bessere Resultate erreicht werden. Die Preisträger sind – wie jene von weiteren Fachhochschulen – für den nationalen S iemens Excellence Award nominiert. Dieser wird 2015 Menschen motivieren, sich mit wis senschaftlichen Themen zu be schäftigen, die in der Praxis um setzbar sind.» Bei der Bewertung der Arbeiten zählen – neben der wissenschaftlichen Leistung – vor allem der Innovationsgrad, die gesellschaftliche Relevanz und die praktische Umsetzbarkeit der Ar beit. Der Excellence Award ist Teil eines Bildungsprogramms, mit welchem Siemens den Dialog mit dem Nach wuchs sucht und junge Talente im Bereich von Naturwissenschaft und Technik fördert. «Mit diesem Enga gement b egleiten wir junge Men schen in ihrer Entwicklung und bei ihrer Ausbildung und unterstützen sie dabei, ihre Zukunftschancen zu nutzen», so Siegfried Gerlach. Tabea Méndez (Wetzikon) und Hannes Badertscher (Frauenfeld) gewinnen den regionalen Siemens Excellence Award. ROBOLYMPICS 2014 AGENDA Titel erfolgreich verteidigt An der HSR Hochschule für Technik Rapperswil fanden die zwölften RobOlympics statt. Roboter, wel che von Schülerinnen und Schülern entwickelt wurden, traten in ver schiedenen Disziplinen gegenein ander an. Teilgenommen haben dieses Jahr über 100 Schülerinnen und Schüler in 28 Teams aus der ganzen Schweiz und aus Deutsch land. An den Wettkämpfen massen sich Schülerinnen und Schüler aus Be rufsmittelschulen und Gymnasien mit ihren selbst gebauten Robotern in Disziplinen wie Sumoringen, Lini enfolgen, Platzieren von Objekten, Pingpong oder in einem FreestyleWett bewerb. Als besondere Her ausforderung galt die diesjährige Ad-hoc-Aufgabe, zu welcher die Teilnehmenden innert weniger Stunden eine taugliche Roboterlö verliehen und ist mit 10 000 Fran ken dotiert. Für Siegfried Gerlach, CEO von Siemens Schweiz, nimmt die Förde rung von jungen Talenten eine wichtige Stellung ein: «Mit dem Ex cellence Award möchten wir junge Das Team Robodix von der Kantonsschule Glarus holte sich den Gesamtsieg und erhielt den begehrten Rob Olympics.ch-Pokal. Sie konnten den Titel von 2013 erfolgreich verteidigen. sung entwickeln mussten. Im Vor aus war nur das Thema Fussball be kannt. Ziel war es schliesslich, mit dem Roboter auf einem kleinen Fussballplatz Tore zu erzielen. 14.3.2015 Infotag der HSR Am Samstag, 14. März können alle Interessierten mehr über die HSR und ihre acht Bachelorstudien gänge erfahren. Auf Rundgängen führen die jeweiligen Studienleiter durch die Schulräume, Labors und Werkstätten. Bei individuellen Gesprächen mit Dozierenden, A ssistierenden und Studierenden können die Besucher herausfinden, welche Studiengänge sie am meis ten interessieren. 15.4.2015 HSR Stellenbörse mit Karriereforum Jedes Jahr nutzen zahlreiche Unter nehmen die Gelegenheit, sich an der Stellenbörse den Absolventin nen und Absolventen der HSR als Arbeitgeber zu präsentieren und sie über Karrieremöglichkeiten zu informieren. Für die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure ist der Anlass eine einmalige Gelegen heit, kurz vor dem Studienab schluss Kontakte mit der Arbeits welt zu knüpfen. Infos: www.hsr. ch/stellenboerse. 29.4.2015 Innovationstagung Die Innovationstagungen aus der Reihe «Innovation und Nachhaltig keit» werden 2015 weitergeführt. Die Schirmherrschaft übernehmen die HSR, ZRMOL und der Kanton Glarus. Weitere Informationen auf ipek.hsr.ch/events. 25.6.2015 OdorVision 2015 Die 7. Fachtagung zum Thema «Geruchsmanagement: Trends und Entwicklungen» findet am UMTEC in Rapperswil statt. Im Fokus steht die Geruchsempfehlung des BAFU, das praktische Vorgehen bei Prob lemfällen und das Konfliktmanage ment. HSR Magazin 1 / 2015 41 AKTUELLES EVENT World Usability Day 2014: Rundes Erlebnis Die HSR war im November zum zweiten Mal Gastgeberin des jährli chen internationalen Treffens von Usability Geeks aus dem deutsch sprachigen Raum. Am World Usability Day an der HSR zeigten sechs Expertinnen und Ex perten, wie man eine User-Interac tion-Kultur etabliert und die Usabi lity zu einem runden Erlebnis macht. Prof. Markus Stolze und Weiterbil dungsleiter Peter Nedic begrüssten die World Community, zu der auch die Studierenden des MAS Human Computer Interaction Design (HCID) zählen. Der Weiterbildungsmaster HCID erfreut sich grösster Populari tät und wird bereits zum neunten Mal an der HSR durchgeführt. www.lndk.ch Die Teilnehmer am World Usability Day zeigen per Farbkarte, was sie von verschiedenen diskutierten Usability-Beispielen halten. DIPLOMFEIER Die HSR prämierte die beste Masterabsolventin Die Absolventinnen und Absolven ten erhielten ihre Diplome im feier lichen Rahmen in der Aula der HSR Hochschule für Technik Rapperswil. Umrahmt wurde die Diplomfeier von eigenen Beiträgen der Diplo mandinnen und Diplomanden, ei ner Show des Humoristen und Er finders Stephan Heuss sowie von vier jungen A-capella-Sängern der Formation «à la quarte». Von den insgesamt 314 Diploman dinnen und Diplomanden schlos sen zwölf den MSE Master of Science in Engineering ab. Dieser schweizweit einzigartige konseku tive Masterstudiengang wird in Kooperation aller Schweizer Fach hochschulen angeboten. Er ermög licht eine gezielte Vertiefung der 42 HSR Magazin 1 / 2015 Ausbildung in den Bereichen Tech nik/IT sowie Architektur/Bau/Pla nung. Das Angebot richtet sich vor allem an hoch motivierte und leis tungsstarke Bachelorabsolventen, die im Masterstudium auf verant wortungsvolle Positionen vorberei tet werden. Mirjam Strahm aus dem bernischen Wabern hat ihr Masterstudium ge samthaft als Beste abgeschlossen. Neben dem höchsten Notendurch schnitt über das gesamte Studium, verfasste sie auch eine hervorra gende Masterarbeit im gewählten Fachgebiet Raumentwicklung und Landschaftsarchitektur. In einer umfangreichen GIS-Analyse hat Mirjam Strahm statistische Daten und Immobilieninserate aus dem Internet ausgewertet, um den Bü roflächenmarkt im Kanton Zürich zu analysieren. Aus diesen Analy sen hat sie dann Handlungsansätze für die Raumplanung formuliert. Prorektorin Margit Mönnecke überreicht der Bernerin Mirjam Strahm einen Preis für das beste Masterstudium. AKTUELLES NEUE PROFESSUREN Prof. Dr. Pierre Jousset Prof. Dr. Pierre Jousset wurde vom Hochschulrat der HSR per 1. Februar 2015 zum Professor für Kunststofftech nik im Studiengang Maschinentechnik/ Innovation gewählt. Er wird am IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung einen neuen Schwerpunkt im Bereich Verbin dungstechnik aufbauen. Schwer punkte sind das Kleben und Schweis sen von Kunststoffen und Multima terialkombinationen. Pierre Jousset bringt mehrere Jahre Erfahrung aus Forschung und Indus trie im In- und Ausland mit, wo er sich mit Finite-Element-Berechnun gen und der Auslegung mechani scher Systeme befasste. Sein Schwer punkt lag dabei in der Leitung von Forschungsprojekten und in der Un terstützung des Marketings. Pierre Jousset arbeitete die letzten neun Jahre bei der Sika Technology AG in Zürich, wo er zuletzt als Principal CAE Engineer (Experte für Struktur analyse von Klebverbindungen) tätig Prof. Heidi Berger Burger war. Zuvor arbeitete er bei der Altair Engineering in München im Bereich der rechnergestützten Auslegung von Bauteilen für die Auto- und Luft fahrtindustrie. Pierre Jousset studierte Mechanical Systems Engineering an der Univer sité de Technologie de Compiègne (UTC) in Frankreich. Seine Diplom arbeit absolvierte er am BMW For schungs- und Innovationszentrum in München. Er schloss 2003 ab und promovierte 2010 an der UTC zum Thema «Constitutive modelling of structural adhesives, experimental and numerical aspects». 2010 erhielt er bei der ACE-X Konfe renz in Paris den «Young Scientist Award» und 2011 honorierte die UTC seine Dissertation mit einem Preis. Er möchte seine Erfahrung und sein Wissen im Bereich der Werk stofftechnik und der Auslegung von mechanischen Systemen an die HSR Studierenden weitergeben. Gleich zeitig freut er sich auf spannende IWK Projekte mit Industriepartnern aus aller Welt. Pierre Jousset wohnt mit seiner Frau und ihren zwei Kin dern in Zürich. INTERNES Zweites Studentenwohnheim bis 2017/18 100 HSR Studierende wohnen im Studierendenwohnheim der HSR Hochschule für Technik Rapperswil. Die ersten Mieter – ausschliesslich HSR Studierende – konnten im Sep tember 2014 einziehen. Wie gross der Bedarf der Studieren den an günstigem Wohnraum ist, zeigte sich eindrücklich beim Be ginn der Anmeldefrist für die Woh nungen: Nur 24 Stunden später wa ren sämtliche 100 Wohnungen aus gebucht. Die Nachfrage der Studierenden nach geeigneten Wohnungen ist seitdem ungebrochen und wird künftig voraussichtlich noch zuneh men. Über 1500 junge Menschen studieren heute an der HSR. Die Hochschule wächst jedes Jahr weiter, sodass rund ein Drittel der Studentinnen und Studenten ein Zimmer in Rapperswil-Jona oder Umgebung benötigt, weil sie aus entfernten Regionen der Schweiz stammen oder in einem internatio nalen Austauschprogramm ein Se mester an der HSR absolvieren. Deshalb will die Stiftung zur Förde rung der HSR möglichst bald ein zweites Wohnheim gegenüber dem bereits bestehenden bauen. Die Er öffnung ist laut Stiftungspräsident Otto Hofstetter für 2017/18 ge plant. Derzeit wird das konkrete Bauprojekt erarbeitet. Prof. Heidi Berger Burger wurde vom Hochschulrat der HSR per 16.12.2014 zur Professorin für Raumentwicklung im Studiengang Raumplanung ge wählt. Sie wird am IRAP Institut für Raumentwicklung im Bereich der Rahmen- und Sondernutzungspla nung lehren sowie Projekt-, Bache lor- und Masterarbeiten betreuen. Sie bringt langjährige Erfahrung aus Verwaltung und Privatwirtschaft mit, wo sie sich mit kooperativen Planungsverfahren, Quartierentwicklungen und grossen Bauprojekten befasste. Der Schwerpunkt lag dabei in der Entwicklung und Leitung dieser Planungs- und Bauprozesse sowie der Beratung von Investoren. Im Rahmen des Ausbaus des Bahn hofs Baden nahm sie als Projektlei terin den Preis «Flux 2008» für wirtschaftliche Entwicklungspoten ziale an Verkehrsknoten entgegen. Besonders freut sie sich, ihr theore tisches und praktisches Wissen an junge Menschen weiterzugeben und gleichzeitig Planungsprozesse für Investoren und die öffentliche Hand durchzuführen. Dabei ist ihr der Austausch mit den Studieren den und den unterschiedlichen Ak teuren wichtig. Heidi Berger Burger ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Sie wohnt mit ihrer Familie in Oberrohrdorf im Kanton Aargau. INSTITUT FÜR LANDSCHAFT UND FREIRAUM André Stapfer Prof. André Stapfer wurde vom Bun desrat in die Eidgenössische Naturund Heimatschutz kommission (ENHK) aufgenom men. Die Haupt aufgabe der ENHK besteht in der Ausarbeitung von Gutachten und Stellungnahmen zuhanden von Be hörden und Gerichten in den vom Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz NHG vorgesehenen Fällen. Im Zentrum der Begutach tung steht die Frage, ob ein Projekt zu einer Beeinträchtigung eines Schutzobjekts von nationaler Be deutung führt. Dominik Siegrist Der Zürcher Stadt rat hat Prof. Dr. Do minik Siegrist zum Mitglied der Kom mission für Fragen des Naturschutzes und der Freiraum gestaltung (NFK) ernannt. Er tritt damit die Nachfolge von Joachim Kleiner an, der diese Funktion während mehr als zwölf Jahren innehatte. Die NFK berät den Stadtrat in strategischen Fragen so wie in Projekten mit grösseren finan ziellen, gestalterischen, ökologi schen und politischen Auswirkun gen in den Bereichen Frei raumpla nung, Freiraumgestaltung, Na tur förderung, Landwirtschaft und Waldwirtschaft. Gleichzeitig hat Dominik Siegrist nach zehn Jahren die Präsident schaft der Internationalen Alpen schutzkommission CIPRA abgege ben. Zu seiner Nachfolgerin wurde die 33-jährige Schweizerin Katha rina Conradin gewählt. HSR Magazin 1 / 2015 43 AKTUELLES NEUE KURZFILM-SERIE HSR SURRLI ÜBERZEUGT IN MAILAND Bachelorstudiengänge der HSR Die HSR erhält an der EDERC 2014 zwei Preise Die HSR präsentiert ihre acht Bache lorstudiengänge in je einem moder nen Kurzfilm. In rund einer Minute werden aktuelle HSR Studentenpro schaulicht. Die einzigartige Praxis nähe des Studiums an der HSR steht dabei im Vordergrund. Realisiert wurden die Filme in Zusam jekte vorgestellt. Viele junge Leute entscheiden sich während der Lehre oder des Gymna siums für ein Fachhochschulstu dium. Mit der neuen Kurzfilmreihe möchte ihnen die HSR ihre techni schen und planerischen Studien gänge näherbringen. Im Zentrum der Filme steht jeweils ein realitäts nahes und aktuelles Studienprojekt, das auch den späteren Beruf veran menarbeit mit der Localmedia GmbH aus Rapperswil. Die Filme sind online auf: www.hsr.ch/bachelor zu sehen. Das ICOM Institut für Kommunika tionssysteme hat an der European Embedded Design in Education and Research Conference 2014 in Mailand zwei Elektrotechnik-Pro jekte vorgestellt: Den Surrli und HSRvote, ein System zur QuizDurchführung. Der Electronics4you-Surrli ist ein Kreisel, der das Erdmagnetfeld als Referenz nutzt, um sich auszurich ten und eine Umdrehung zu de tektieren. Dank dieser Referenz kann der Kreisel die LED-Lämp chen während der einzelnen Run den stets am genau gleichen Ort ein- beziehungsweise ausschalten. Dabei entsteht für das menschliche Auge die Illusion eines Schriftzu ges, der stehenbleibt, solange sich der Kreisel schnell genug dreht. Mit diesem Kreisel hat das ICOM an der Preisverleihung den zweiten Platz in der Kategorie Demo er zielt. HSRvote ist ein didaktisches Hilfs mittel, welches es Dozierenden er laubt, den Fortschritt ihrer Aus zubildenden zu visualisieren. Lern kontrollen werden damit zum Spiel und der Spassfaktor ist garantiert. Ein ganzer Klassensatz ist in einem handlichen Koffer verfügbar. Da mit erreichte die HSR den vierten Platz. KULTUR Patricia Müller – Unikate aus Papier «Papier ist nicht gleich Papier – Die Kunst des Wiederverwendens»: Vom 17. April bis zum 29. Mai 2015 zeigt Patricia Müller ihre Papierob jekte in der HSR Bibliothek. 44 HSR Magazin 1 / 2015 Die frühkindliche Spielerei mit Zei tungen, Wasser und Leim führte in späteren Jahren zu experimentel lem, leidenschaftlichem Gestalten von handgeschöpften Pflanzen pa pieren der besonderen Art: Objekte von faszinierender Schönheit, filig ran, zerbrechlich, Licht- und Kunst objekte, Karten, Bucheinbände. Tief mit der Natur verbunden und mit der Nutzung vorhandener und ge brauchter Ressourcen stellt sich Pa tricia Müller der Kunst der manuel len Papierherstellung. Der flächige Werkstoff, bestehend aus Fasern meist pflanzlicher Her kunft (Flachs, Leinen), aber auch aus gebrauchten Textilien oder Rüstab fällen, wird auf einem Sieb durch Entwässerung zu einer Fasersuspen sion. Das Faservlies wird anschlies send verdichtet und getrocknet. Nach dem Schöpfen – aber vor dem Pressen – kann die Masse mit weite ren Zugaben angereichert werden, was unterschiedlich strukturiertes Papier hervorbringt. Was andere verkennen, erfährt bei Patricia Mül ler eine neue Bestimmung: ein zwei tes Leben in stiller Schönheit. Vernissage: Freitag, 17. April 2015, 17–20 Uhr Ausstellung: 20. April bis 29. Mai 2015 Öffnungszeiten: Montag–Freitag, 8.30–17.30 Uhr Feiertage geschlossen Weitere Infos: www.textilaltro.hsr.ch www.papelier.ch AKTUELLES FORSCHUNG Wärmepumpenanlagen mit Solarwärme arbeiten effizienter Das SPF Institut für Solartechnik forscht mit einer weltweit einmali gen Testanlage an der Kombination von Wärmepumpen mit Solar wärme. Die Erkenntnisse führen zur Ent wicklung neuer Produktreihen. Neue Wohngebäude in der Schweiz heizen immer öfter mit einer Wär mepumpe. Diese zieht Niedertem peraturwärme aus der Umgebungs luft oder aus dem Erdreich und hebt die Temperatur dieser Wärme mit Hilfe von elektrischem Strom auf ein Temperaturniveau, das für Raumhei zung und Warmwasser verwendet werden kann. Je weniger elektrische Energie dafür benötigt wird, desto effizienter arbeitet sie und desto ge den Besitzer aus. Im Gegensatz zu Wärmepumpen, welche die aus der Umwelt bezogene Wärme zuerst mit einem Gaskompressionsprozess auf höhere Temperaturen heben müssen, erntet ein Solarkollektor die Wärme bereits auf einem verwend baren Temperaturniveau. Dadurch brauchen Solaranlagen etwa zehn mal weniger elektrische Energie als eine Wärmepumpe, um die gleiche Nutzwärme zur Verfügung zu stel len. Die Effizienz einer Anlage mit ver schiedenen Komponenten wie Wär mepumpe, Wärmespeicher und So larwärme ist immer ein Resultat der Effizienz der Komponenten einer tion und der Regelung andererseits. Deshalb müssen alle Komponenten einer Heizungsanlage aufeinander abgestimmt, richtig verschaltet und korrekt angesteuert werden. Das SPF verfügt über einen weltweit ein zigartigen Teststand, in welchem dieses Zusammenspiel in einem pro prietären Verfahren überprüft wer den kann. Sowohl bei den Labormessungen als auch in Feldanlagen wurde festge stellt, dass der Wärmespeicher eine Schlüsselkomponente für die Effizi enz der gesamten Anlage darstellt. Hier lohnt es sich, die vom SPF aus gearbeiteten Empfehlungen für die Speicherung und das Speicherma Energie intensiv mit der Kombina tion von Wärmepumpen und Solar wärme auseinandergesetzt. Die Forschungs- und Entwicklungs aktivitäten waren eingebettet in den Schwerpunkt «Solar and Heat Pump Systems» der Internationalen Ener gieagentur IEA, in welchem das SPF die Arbeiten zur Modellierung und Simulation von Heizsystemen koor dinierte. Die Erkenntnisse, die in dieser Zeit gewonnen wurden, ha ben inzwischen zur Entwicklung neuer Produktreihen und zur Ver besserung bestehender Produkte verschiedener Hersteller geführt. Diese Produktentwicklungen führt das Institut für Solartechnik in Zu ringer fällt die Stromrechnung für seits und der Effizienz der Kombina nagement zu beachten. Ein gutes Speicherkonzept kann gegenüber einer nicht optimierten Lösung 10 bis 50 Prozent Strom einsparen. Während vier Jahre hat sich das SPF im Auftrag des Bundesamts für sammenarbeit mit der Industrie in verschiedenen Projekten weiter, zum Beispiel im EU-Projekt Mac Sheep, welches vom SPF koordiniert wird. www.solarenergy.ch Ein SPF Mitarbeiter überwacht die weltweit einzigartige Testanlage an der HSR, deren Ziel es ist, die Effizienz von kombinierten Solar-WärmepumpenHeizanlagen zu verbessern. Unser Versprechen an Sie, liebe Gäste SOFTWARE Wir wollen, dass Sie sich bei uns rundum wohlfühlen. Dafür setzen wir uns Tag für Tag ein. Besser programmieren mit Cevelop++ Das IFS Institut für Software hat eine neue Version von Cevelop veröffent licht. Cevelop ist eine integrierte Ent wicklungsumgebung für C++-Pro grammierer und basiert auf dem Eclipse Framework. Ziel von Ceve lop++ ist es, dem Programmierer eine moderne und vollständige Ent wicklungsumgebung zu bieten, die es einfacher macht, g uten Pro grammcode zu schreiben. Zu den neuen Features gehören ei ne ver besserte Codevervollständigung so wie erweiterte Refactoring-Werk zeuge, um den Programmcode bes ser zu strukturieren. Das in Cevelop integrierte IFS Testing Framework CUTE wurde aktualisiert. CUTE er hielt Verbesserungen in der stati schen Codeanalyse und in der Unter stützung der testgetriebenen Ent wicklung durch automatisierte Refactorings und Codevorschläge. Ce velop 1.1 kann kostenlos unter www.cevelop.com heruntergeladen werden. Ob als Gast, dem Ernährungsfragen nicht ganz gleichgültig sind, oder als Gastgeber, der einen Anlass durchführen möchte: In der Mensa der HSR Rapperswil sind Sie gut aufgehoben. Öffnungszeiten Schulbetrieb Montag bis Freitag: 7.00 bis 16.00 Uhr Unterrichtsfreie Zeit Montag bis Freitag: 7.00 bis 13.30 Uhr SV (Schweiz) AG Mensa HSR, CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0)55 210 68 83 http://hochschule-rapperswil.sv-group.ch www.sv-group.com www.hsr.ch/die HSR/Raumangebot und Mensa HSR Magazin 1 / 2015 45 aufmerksam Wir erkennen neue Möglichkeiten frühzeitig und können dadurch unseren Mitgliedern zukunftsgerichtete Lösungen zu attraktiven Bedingungen anbieten. aufmerksam · unabhängig · verantwortungsbewusst Pensionskasse der Technischen Verbände SIA STV BSA FSAI USIC 3000 Bern 14 T 031 380 79 60 www.ptv.ch ...because we love technology CEDES wächst. Wachsen Sie mit uns! Wir bieten zukunftsweisende Jobs in den Bereichen ∙ Elektronik ∙ Konstruktion ∙ Product Management ∙ Software-Entwicklung ∙ SMD-Technologie ∙ Produktion Jobangebote unter www.cedes.com - Packen Sie Ihre Chance! [email protected] | CEDES AG, Science Park, CH – 7302 Landquart | +41 81 307 23 23 FAWWWORITEN Drohnen sind unbemannte, ferngesteuerte, meist kleinere Fluggeräte. Sie sind in aller Munde, oft im Zusammenhang mit militärischer Nutzung. Dass sie auch im privaten Bereich immer mehr zum Einsatz kommen, liegt zum einen daran, dass sie preislich immer erschwinglicher werden, und zum anderen, dass die an Drohnen montierten Kameras immer besser werden. Ein super Beispiel dafür findet man auf der Seite www.hsr.ch/ f2015-1. Sie zeigt Videoaufnahmen von Drohnen auf der ganzen Welt. Spannend ist dieses Portal, um zum Beispiel ein Reiseziel vorher abzuchecken und zu schauen, wie der Strand ausschaut. Eine andere Art Reise kann man auf www.hsr.ch/f2015-2 machen. Auf dieser Seite finden Sie Tipps von Reisenden auf der ganzen Welt. Die Liste der Reisearten scheint fast unend lich. Neben Aktiv-, Golf-, Erholungs-, Familien-, Bade-, Kultururlaub oder einfach nur Städtetrips werden selbst über komplette Rundreisen auf die ser Webseite Tipps abgegeben. Auf der Webseite TRIPSBYTIPS finden alle spannende Informatio nen über ein Reiseziel das sie interessiert. Ein verlassenes Gebiet nach einer Nuklearkatas trophe ist eine unheimliche und eindrückliche Ge gend. Google ermöglicht mit Street View einen Blick auf eines dieser Gebiete. Über den nächsten Link können Sie durch Ökuma an der ostjapani schen Pazifikküste gehen, wo sich am 11. März IMPRESSUM Herausgeberin: HSR Kommunikation Adresse: HSR Hochschule für Technik Rapperswil Oberseestrasse 10, 8640 Rapperswil Telefon 055 222 49 82, [email protected] www.hsr.ch/magazin Redaktion (Red.): Eva Tschudi (Chefredaktion) Willi Meissner (Projektleitung) Fotos/Bilder/Grafiken: Titelgrafik: Dario Zallot S. 4: Magi Wechsler S. 10/11: kommUnikate GmbH S. 14: Fotolia S. 15, 22, 30, 34, 35: Damian Imhof, Kurzschuss Photography GmbH S. 16, 18, 19, 20, 50: zvg S. 23, 24: UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik S. 28, 29: IET Institut für Energietechnik S. 31, 32, 33: FluidSolids AG S. 44: Patricia Müller 2011, ausgelöst durch ein sehr starkes Erdbeben, eine schwere Katastrophe im Kernkraftwerk Fu kushima Daiichi (Fukushima I) ereignete. Die verlassenen Wohnhäuser, Bauernbetriebe, Läden, Fabrikgebäude und Bahnhöfe sind ein un fassbarer Anblick. Schätzungsweise 100 000 bis 150 000 Menschen mussten damals das Gebiet ohne Vorbereitung dauerhaft oder vorüberge hend verlassen. www.hsr.ch/f2015-3 Die Kernzone des UNESCO-Welterbes RhB bilden die Bahnstrecken Albula und Bernina. Die Albu lastrecke wurde 1903 und die Berninastrecke 1910 fertig gebaut, beide Strecken verbinden das Oberengadin mit dem Rest der Welt und sind selbst touristische Erlebnisse. Über Kehrtunnels und Viadukte klettert die Rhätische Bahn von Thusis nach Tirano und gilt noch heute als eine der spektakulärsten Schmalspurbahnen der Welt. Bei der Strecke handelt es sich um die höchst gelegene Alpentransversale Europas und um eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. 2012 hat Google zusammen mit der Rhätischen Bahn zum ersten Mal eine Bahnstrecke auf Street View aufgeschaltet. Jetzt kann man die ganze 384 Ki lometer lange Strecke online erleben. www.hsr. ch/f2015-4 [email protected] Anzeigenverkauf Schweiz: Somedia Promotion Zwinglistrasse 6 8650 Glarus Telefon +41 55 645 38 88 Telefax +41 55 645 38 00 Mail [email protected] www.somedia.ch Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet. Belegexemplar erbeten an [email protected] per PDF. Externe Autoren: Copyright bei den Verfasserinnen und Verfassern. Erscheint zweimal jährlich jeweils zu Semesterbeginn. Auflage 9000 Exemplare. Das nächste Magazin erscheint am 30. Septem ber 2015, Redaktionsschluss ist der 7. August 2015. Inserateschluss ist am 18. August 2015. Layout: kommUnikate, Baden Druck: Spälti Druck AG, Glarus HSR Magazin 1 / 2015 47 Studium fertig – und dann? ... kommst Du zu uns! Du bist frisch gebackene/r Ingenieur/in der Fachrichtung Elektronik, Informatik oder Maschinentechnik. Du bist heiss auf Deinen ersten richtigen Job. Arbeite mit an der Ent wicklung von Messinstrumenten, die zu den besten der Welt gehören! Hier beginnt Deine berufliche Zukunft: www.metrohm.com/jobs Metrohm AG Ionenstrasse CH-9100 Herisau, Switzerland Phone +41 71 353 85 85 Fax +41 71 353 89 01 [email protected] www.metrohm.com Sie sind Maschineningenieur? Entwickeln Sie sich weiter! Die EnDes ist Engineering-Partner bei technologisch anspruchsvollen Entwicklungsprojekten. Unsere namhaften Auftraggeber kommen aus dem Maschinen-, Anlagen- und Apparatebau sowie der Medizin-, Fahrzeug- und Kunststofftechnik. Viele davon sind Weltmarktführer. Unsere hoch qualifizierten Mitarbeitenden begleiten unsere Kunden dabei über alle Projektphasen hinweg bis hin zum erfolgreichen Abschluss. Engineering-Partner Erfahrung durch technologisch abwechslungsreiche Herausforderungen Kennenlernen unterschiedlicher Unternehmenskulturen und Branchen. Sie werden stets gefordert, und konsequent gefördert! Individuelle Weiterbildungen zusätzliche Qualifikationen. Spektrum Perspektiven Ihr PLUS bei EnDes EnDes Engineering und Design. Mitdenken. Mitarbeiten. Mitverantworten. Arbeitgeber 80 Mitarbeitende | 6 Standorte CH-9401 Rorschach, T: 071 - 858 21 81 www.EnDes.net/karriere Flache Hierarchie – Sie werden schnell zu einem treibenden Rad im Getriebe. Anstellung Festanstellung mit fortschrittlichen Anstellungsbedingungen Zusatzleistungen Dienstwagen oder GA SPRUNGBRETT Vorname, Name: Ruedi Noser Jahrgang: 1961 Studienrichtung: Elektrotechnik Studienabschluss: 1985 Lehre als: Maschinenmechaniker Heutiger Beruf/Funktion: Verwaltungsrats präsident und Alleininhaber der Noser Gruppe Diverse Mandate als Verwaltungsrat Nationalrat FDP für den Kanton Zürich Ihr persönliches Erfolgsrezept? Mein Erfolgsrezept besteht darin, zufrieden zu sein mit dem, was man hat, und jeden Tag das Beste zu geben, ohne dabei die Freude am Leben zu kurz kommen zu lassen. Die drei wichtigsten Sachen in Ihrem Leben? An erster Stelle kommen meine Kinder, dann die Arbeit und dann noch einmal die Arbeit. Wenn ich heute 20 wäre, würde ich … Das würde ich nicht wollen. Ich bin 54 und das ist gut so. Ihre schönste Erinnerung an die HSR? Viel Verschiedenes. Viel Oberflächliches. Der See, die Stadt. Wichtige Lehrpersonen, die mich be eindruckt haben. Spannendes wie die neue Welt der Informatik, die mir erschlossen wurde. Und na türlich meine Studienkollegen, zu denen ich aber leider praktisch jeglichen Kontakt verloren habe. Hand aufs Herz, haben Sie während des Studiums jemals gespickt? Wer einen guten Spick schreibt, braucht ihn in der Prüfung nicht mehr. Welchen Tipp würden Sie unseren Absolventinnen und Absolventen an der Diplomfeier mit auf den Weg geben? Jedes Metier besteht aus einem Handwerk und aus Genialität. Gute Ingenieure sind nur jene, die nicht nur das Handwerk beherrschen, sondern auch Genialität haben. Wer das Handwerk be herrscht und geniale Lösungen erdenken kann, wird auch mit 60 noch gebraucht. Was treibt Sie beruflich an? Die Lebensfreude und der Ehrgeiz, mit meinem Einsatz auch etwas zu bewirken. Dabei ist für mich die Wirkung entscheidend und nicht ich als Person. Die entscheidende Frage ist nicht: Was habe ich heute geleistet? Sondern: Was habe ich dazu beitragen können, dass andere eine super Leistung erbringen konnten? Deutsch oder Französisch? Beides. Rot- oder Weisswein? Ausschliesslich Rotwein. Apple oder Android? Privat Apple, beruflich Android. Smart Watch: Top oder Flop? Who the hell needs a watch? Tablet oder Laptop? Tablet. Bern oder Zürich? Beides. Bundes- oder Ständerat? Die Zürcher Bevölkerung in Bern zu vertreten, wäre eine grosse Aufgabe und Ehre. Und für die bin ich top motiviert. Was bedeutet für Sie Freisinn? Ein Staat, der es dem Einzelnen überlässt, zu ent scheiden, wie er sein Leben führen will. Lehrling oder Akademiker? Beides. Aber tendenziell eher Lehrlinge. Wen oder was würden Sie gerne umprogrammieren? Gerne würde ich das Rad der Regulierungen zurückdrehen und wieder mehr auf die persön liche Verantwortung pochen. Jede Norm, jede Regulierung hat immer nur einen Zweck: Die Verantwortung der handelnden Personen ein zuschränken und so zu reduzieren. Erfolg bedeu tet aber immer, Verantwortung zu übernehmen und Menschen Vertrauen zu schenken. Woran erkennt man typische InformatikFachleute? Das sind jene Leute, die sich um ihre Arbeit be mühen, ohne sich um Klischees zu kümmern. Sie wissen, was ein Prozess ist und was «generisch» bedeutet. Informatikprojekte scheitern nie an der Umsetzung, sondern daran, dass… ...man nicht weiss, was man will, bevor das Projekt ohne Zögern umgesetzt wird. 50 HSR Magazin 1 / 2015 Problem? Kein Problem: Zühlke löst gerne komplexe Businessprobleme – in den Bereichen Produkt- und Software-Engineering, Managementberatung und Start-up-Finanzierung. Deshalb suchen wir Talente, die lieber den Weg der besten Lösung als den des geringsten Widerstands gehen. Kein Problem für dich? Wir freuen uns auf deine Bewerbung. zuehlke.com/jobs Bei bbv gefällt mir, dass ich Einblicke in verschiedene Firmen und Teams gewinne. Ich lerne unterschiedliche Situationen, Vorgehen und Lösungen kennen und profitiere von erfahrenen Kollegen. Antoine Hauck Software-Ingenieur BEGEISTERUNG Sie möchten mit Enthusiasmus und Engagement erstklassige Software für unsere Kunden entwickeln und sie mit Ihrem Können und Ihren Erfahrungen beraten? Dann bewerben Sie sich unter www.bbv.ch/karriere. www.bbv.ch · [email protected] · Luzern · Zug · Bern · Zürich · München
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