Auf der Flucht – ist das unser Problem?

mach’s
klar!
POLITIK – E INFA CH E RKLÄ RT
Copyright Gerhard Mester 2014
Auf der Flucht –
ist das unser Problem?
Bestellungen, Infos und weiteres Material
www.lpb-bw.de/machs-klar.html
Ausgabe 1/2015
1/2015
mach‘s
klar!
Auf der Flucht
Flucht
hat immer einen
1. Geschichte
Grund!
3. Geschichte
2. Geschichte
aftet,
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und bedroht. Nac
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he
flo
Deutschland ge
gt.
tra
an
be
und hat Asyl
Gabriel musste seine
Heimat aufgrund bewaffneter Angriffe verlassen. Er weiß nicht,
ob er je zurückkehren
kann. Aktuell lebt er in
einem Flüchtlingslager
innerhalb seines Heimatlandes.
Aufgabe 1
Ordne die Fluchtgeschichten den
unten abgebildeten Fluchtgründen mit
Pfeilen zu.
Ablehnung
Grundgesetz Ar t. 16a:
„ Po l i t i s c h V e r f o l g t e
g e n i e ß e n A s y l re c h t . “
Bürgerkrieg
Armut
Aufgabe 2
Schreibe die passenden Begriffe unter
die oben gezeigten Fluchtgründe.
Naturkatastro
Binnenflüchtlinge
17 Mio. =
Herkunftsländer
Fluchtgründe
3.017.000
Syrien
2.690.000
Afghanistan
1.080.000
Somalia
657.000
Sudan
493.000
DR Kongo
426.000
Irak
Serbien
* Prognose 2014. Die endgültigen Zahlen erscheinen im Juni 2015
Krieg
eit
folgung
staatliche Ver
Außer Landes
+
phen
Unfreih
Diskriminierung
Fluchtzahlen weltweit 2014*
48.000
Samuel hat sein Le
ben
riskiert, um in Euro
pa Arbeit zu finden. In
seinem
Herkunftsland liegt
die
Wirtschaft am Bode
n. In
Deutschland erhofft
er
sich ein besseres Le
ben.
Aufnahme
icht
ist n
Du b wir!
wie
33 Mio.
4. Geschichte
Mya beantragt Asyl in
Deutschland. In ihrem
Heimatland gehört sie zu
einer religiösen Minderheit. Myas Staat schützt
sie nicht vor Diskriminierung und Verfolgung.
Mio.
Aufgabe 3
Vergleiche die Zahlenangaben der
Aufnahmeländer. Was fällt dir auf?
Bevölkerungs- geschätztes
zahl
BIP pro Kopf
Aufnahmeländer
182.100.000
1.296 $
Pakistan
1.610.000
4.467.000
10.086 $
Libanon
1.115.000
77.450.000
5.193 $
Iran
982.000
74.930.000
9.920 $
Türkei
824.000
6.459.000
5.456 $
Jordanien
736.000
318.900.000
54.980 $
USA
263.000
66.030.000
45.123 $
Frankreich
237.000
80.620.000
46.269 $ Deutschland
173.000
Schweden
114.000
9.593.000
59.727 $
Quellen: http://www.destatista.com und http://www.unhcr.de
1/2015
mach‘s
klar!
Auf der Flucht
kommt? Wer darf bleiben?
Wer muss gehen?
Wer
Asylbewerber im Jahr 2014
Deutschland
22,7 %
Syrien
35,1 %
Dublin-III-Fälle2
33,1 %
Sonstige
(Prognose 2015: 300.000)
128.911
Entscheidungen
getroffen
9,9 %
Serbien
7,6 %
Eritrea
33,4 %
Ablehnung 3
5,3 %
4,6 %
4,0 %
3,3 %
3,2 %
3,2 %
3,1 %
1
2
3
Afghanistan
Albanien
Kosovo
Bosnien & Herzegowina
Mazedonien
Somalia
Irak
Quelle: http://www.bamf.de
Asylantragsteller:
173.072 Erstanträge
31,5 %
Asyl und
Flüchtlingsschutz1
Asyl und Flüchtlingsschutz: Zunächst maximale Aufenthaltserlaubnis für 3 Jahre, danach kann unbefristete Niederlassungserlaubnis erteilt werden.
Dublin-III-Fälle: Einreise über „sicheren Drittstaat“, innerhalb von 6 Monaten Ausreise in Drittstaat.
Ablehnung: Nach Ablehnung des Antrags Abschiebung innerhalb von 30 Tagen.
Was ist neu im Asylverfahren 2015?
… endlich angekommen?
BARRIEREN
NEUERUNGEN u. a.
Abschaffung der Residenzpflicht (= Aufenthaltsbeschränkung
auf ein bestimmtes Gebiet)
Arbeitsverbot für 3 statt 9 Monate
Mehr Geld statt Sachleistungen
Sichere Herkunftsländer ab 2015: Bosnien-Herzegowina,
Serbien, Mazedonien
Aufgabe 4
Wie würdest du dich als Flüchtling
fühlen? Schreibe einen Brief an
deine Familie.
icht
ist n
Du b wir!
wie
Vorurteile und
Ablehnung in
der Bevölkerung
(Behörden-)Deutsch
Didaktischer Hinweis: Titelseite mit Thema. Seite 2: Folien-/Kopiervorlage mit Aufgabenstellung.
Seite 3: Folien-/Kopiervorlage mit Ergebnissicherung. Seite 4: Vertiefung und Glossar.
Ge
hz
urü
c
k!
Angst vor
Abschiebung
Gemeinschaftsunterkünfte
mach‘s
klar!
Auf der Flucht
Flucht
Asyl:
viele Meinungen?
und
ein Thema,
„Asyl ist
M e n s c h e n re c h t ! “
„Kriminelle
A u s l ä n d e r ra u s ! “
„ Abschiebung
i s t M o rd ! “
„Asylflut stoppen!“
„ F l u c h t i s t ke i n
V e r b re c h e n ! “
.
.
.
g
n
u
n
i
e
Deine M
„ Ausländer nehmen uns
d i e A r b e i t s p l ä t ze w e g ! “
Aufgabe 5
Diskutiert diese Meinungen in der
Klasse. Informiert euch im Internet über
Hintergründe der einzelnen Meinungen.
Glossar
Glossar
Asyl
Menschen, die vor politischer Verfolgung
flüchten, können in anderen Ländern um Asyl
bitten. Dieses Recht auf Schutz vor Verfolgung
wird in vielen demokratischen Staaten durch
die Verfassung gewährt – in Deutschland durch
den Artikel 16a im Grundgesetz.
Asylverfahren
Menschen, die sich auf das Asylrecht berufen,
müssen in einem Verfahren beweisen, dass sie
die Bedingungen zur Anerkennung als Asylberechtigte erfüllen. Dieses Verfahren kann
Monate dauern.
Dublin-III-Verordnung
legt fest, dass nur der EU-Mitgliedsstaat für die
Prüfung eines Asylantrags zuständig ist, der von
dem Antragstellenden zuerst betreten wurde.
Duldung
Wenn eine Person nicht abgeschoben werden
kann, obwohl ihr Asylantrag abgelehnt wurde,
erhält sie eine Duldung. Das kann eintreten,
wenn eine Person erkrankt ist oder keinen Pass
besitzt.
Flüchtlinge
Menschen werden in Deutschland als Flüchtlinge anerkannt, wenn sie in ihrem Land verfolgt
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
werden. Verfolgung ist, wenn
gibt den Wert der im Inland hergestellten Wa- - Menschenrechte verletzt werden,
ren und Dienstleistungen an. Es ist gegenwärtig - körperliche oder psychische Gewalt
die wichtigste Kennzahl zur Beurteilung der
angewendet wird,
wirtschaftlichen Situation eines Landes.
- Gesetze Menschen benachteiligen oder
unverhältnismäßig bestrafen.
Naturkatastrophen oder Armut sind keine
anerkannten Fluchtgründe.
14000012015
Genfer Flüchtlingsabkommen (1951)
Ein völkerrechtliches Abkommen über das
internationale Asylrecht. Es definiert, wer
als Flüchtling anzusehen ist und einen Anspruch auf Schutz in einem fremden Land hat.
Politische Verfolgung
So nennt man die Ausgrenzung eines Menschen wegen seiner Religion, seiner politischen
Überzeugungen oder anderer unveränderlicher
Merkmale, z. B. Rasse oder ethnische Zugehörigkeit.
Personenbezogene Formulierungen meinen alle Geschlechter
Impressum: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Stafflenbergstraße 38, 70184 Stuttgart; Redaktion Unterrichtsmedien.
Chefredakteur: Michael Lebisch. Co-Autoren: Marcel Kaibel, Kerstin Zettl; Fragen und Kritik: [email protected] / Tel. 0711-164099-47
1/2015