geht es zum

Malus persönliche Trickkiste
Kennst du das auch, dass es dir mal nicht gut geht,
du dich so richtig geärgert hast oder ganz traurig
bist?
Wenn es mir nicht gut geht, ich also meinen Wuthut
oder den Schlapphut aufhabe, dann gucke ich immer
erst mal, ob es noch nicht ganz so schlimm ist und
mache dann was, damit es schnell wieder besser wird
oder wenn es ganz schlimm ist, dann mache ich was
Tolles aus meiner Notfallkiste.
1.
2.
Gefühlometer
Malus Ampel
3. Malus Notfallplan zum Selbermachen
4. Was mache ich mit meinem Notfallplan?
5.
6.
Notfall–Koffer
Notfall–Reise-Koffer
www.rheuma-liga.de/kinderbuch
© Textkonzeption: Diplom-Psychologin Melanie Gräßer
© Illustration: ColindaDesign, C. van Lieshout
7. Gefühlskalender
1.
Gefühlometer
Um herauszufinden, wie blöd es gerade ist, habe ich ein „Gefühlometer“. Das funktioniert wie ein Fieberthermometer.
Wenn du krank bist, benutzt deine Mama sicher ein Fieberthermometer, um heraus zu finden, ob du Fieber hast. Aber
wie funktioniert das bei deiner Stimmung, oder wenn du
Schmerzen hast? Eigentlich ganz einfach und ganz ähnlich
wie euer Fieberthermometer.
Das Gute daran ist, dass du kein kompliziertes Gerät dazu
brauchst, sondern einfach nur die Zahlen von 0–10, ein
paar Smileys oder du nimmst Schulnoten. Vielleicht kennst
du das auch schon von deinem Arzt oder aus der Klinik, da
wirst du sicher oft gefragt, wie stark deine Schmerzen
sind. Viele Ärzte benutzen dazu auch Zahlen oder Smileys,
da kannst du dann zeigen, ob deine Schmerzen sehr stark,
„mitteldoll“, fast gar nicht schlimm sind oder du gar keine
Schmerzen hast.
Wenn du eine Skala von 0–10 nimmst, steht 0 für ganz
gut oder keine Schmerzen/keine Angst… und 10 für ganz
schlecht oder ganz viel von etwas (Schmerzen, Angst…)
und dann gibt es noch ganz viele Zwischenschritte.
Wenn ich weiß, wie es mir geht, kann ich besser planen,
was ich machen muss, damit es so bleibt. Oder ich kann
auch besser überlegen, was ich machen muss, damit es
mir wieder besser geht. Und außerdem kann ich mir auch
besser – zum Beispiel von meinen Eltern – helfen lassen.
Bastelanleitung:
Pappteller: kleines Loch
in die Mitte pieksen
Pfeil: auf Pappe
Flachkopfklammer:
durch das Pfeilende und den Teller
stecken und hinten aufklappen
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vorzeichnen und
ausschneiden
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Stifte: Zahlen und
Smileys aufmalen
2.
Malus Ampel
Du kennst ja sicherlich eine Ampel, da gibt es auch unterschiedliche Farbenbereiche: Grün, Gelb und Rot.
Wenn die Ampel auf Grün ist, geht es mir gut, dann ist „freie Fahrt“. Damit
das so bleibt, mache ich aber einiges, zum Beispiel gehe ich regelmäßig zur
Physiotherapie oder mache Entspannungsübungen, gehe Schwimmen und
treff mich mit meinen Freunden.
Wenn die Ampel auf Gelb springt, muss ich aufpassen, weil es dann nicht
so gut aussieht und es mir meist nicht mehr ganz so gut geht, da muss ich
schon eine Menge anderer Sachen machen, damit es wieder besser wird und
nicht in den roten Ampelbereich rutscht.
Wenn es im Roten Bereich ist, ist es meist ganz schlimm und ich brauche
meinen Notfallplan/Notfallkoffer, das ist zum Beispiel wenn ich ganz starke
Schmerzen habe oder mich schlimm doll über was oder wen geärgert habe
oder total traurig und frustriert bin.
Mein Notfallplan hat mir schon oft geholfen, den nehme ich mir dann einfach
zur Hand und mache einfach der Reihe nach, was da steht, weil ich meist dann
nicht mehr so viel überlegen kann, wenn es mir nicht gut geht, deshalb bin ich
froh, dass ich den Plan habe.
Mach dir doch auch einfach so einen Notfallplan mit lauter Sachen, die dir im
Notfall gut helfen können.
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Ich habe eine „Ampeltabelle“ gemalt, in der ich einige Beispiele aufgeschrieben habe, was ich dann so mache. Später erkläre ich dir, wie du deinen eigenen
Notfallplan erstellen kannst.
3.
Malus Notfallplan zum Selbermachen
Grüner Bereich: Bedeutet: alles gut, aber ich mache auch vieles, damit es auch so bleibt. Gefühlsskala 0–3
Malus Tricks:
Meine Freunde treffen
Schwimmen gehen
Spaß haben
Ins Kino gehen
Lesen
Musik hören
Pausen machen
Physiotherapie
Entspannungsübungen machen
Malen
Fotos machen
Fotos angucken
Fußballspielen oder beim Fußball zugucken
Meine Hutsammlung sortieren
Nach neuen Hüten gucken
Deine Tricks:
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Gelber Bereich: Achtung, Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, damit es nicht schlimmer wird. Gefühlsskala 4–6
Malus Tricks:
Mit Einstein reden
Meinen Zauberhut aufsetzen
Blöde Gedanken in den Tresor sperren
Mich ablenken, dazu mache ich gerne Geduld-
Deine Tricks:
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spiele, Rechenaufgaben, weil ich mich dabei so
konzentrieren muss, dass ich meist nicht
mehr an meinen Ärger oder was sonst los ist,
denken muss. Oder das tolle ABC-Spiel, dazu
musst du dir nur einen Zettel nehmen und alle
Sachen die dir einfallen aufschreiben (z. B. Tiere)
von A, wie Affe bis Z, wie Zebra.
Alarmstufe ROT: Was ich machen kann, wenn es ganz schlecht ist. Gefühlsskala: 7–10
Malus Tricks:
Mit meinen Eltern sprechen und nach einer
Lösung suchen
Mit Freunden reden
Alles was mich nervt, male ich dann auf, oder ich
Deine Tricks:
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schreibe es auf. Und was ich mit dem Bild mache,
überlege ich mir dann. Neulich habe ich eins mit
meiner ganzen Wut in ganz kleine Stückchen
zerrissen!
4.
Was mache ich mit meinem Notallplan?
Deinen Notfallplan kannst du am besten so aufhängen, dass du jederzeit an ihn herankommst, wenn du
ihn brauchst! Vielleicht hängst du ihn bei deinem Bett hin oder woanders. So bist du gut gewappnet für
alle Ampelbereiche und auch für Notfälle. Denk auch daran, deinen Plan hin und wieder zu überarbeiten,
streiche zum Bespiel Dinge, die nicht funktioniert haben raus oder nimm neue dazu, wenn du zum
Beispiel eine neue Freundin gefunden hast, kannst du deren Namen und Telefonnummer eintragen.
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Wenn du gute Sachen gefunden hast, die hier noch nicht stehen und die du anderen Kindern sagen
möchtest, dann schreib uns die doch einfach, dann können wir die Liste ergänzen.
5.
Notfall–Koffer
Du kannst dir die Sachen, die dir im Notfall helfen
auch in einen „Notfallkoffer“ legen, das ist dann
so, wie bei einem Arzt, wenn ein Notfall ist, da
sind dann die wichtigsten Sachen alle drin. Das
könnten zum Beispiel ein Notizblock und Stifte
sein, ein Geduldsspiel, Bilder von ganz besonders schönen Momenten in deinem Leben… und
natürlich eine Liste mit den Leuten, die du gern
magst, und an die du dich dann wenden kannst.
Du könntest auch auf kleinen Bildern Sachen
aufmalen oder schreiben, die du dann machen
kannst, vielleicht einen Igelball feste drücken,
oder an einem schönen Duft riechen, vielleicht
hast du auch ein Bild von deiner Lieblingsgruppe
oder einem Held in der Kiste, oder deine Lieblings-CD.
Ach und fast hätte ich es vergessen, natürlich ist auch Einstein in meiner Notfallkiste!
Nein, nicht der echte Einstein, aber ich habe ein
Bild von ihm gemalt und wenn ich ihn brauche,
schnappe ich mir das Bild von ihm und überlege mir, was er jetzt gesagt hätte und das hilft
meist ganz besonders gut.
Ich packe ich in meinen Koffer:
Vielleicht magst du deinen Koffer auch schön
anmalen oder bekleben.
Notfall-Reise-Koffer
Wenn dein Koffer klein genug ist, kannst du
diesen auch mitnehmen (zum Beispiel wenn du
in Urlaub oder auf Klassenfahrt fährst oder ins
Krankenhaus musst). Du kannst dir aber auch
eine „Reiseversion“ basteln: Dazu schreibst du
einfach Dinge auf kleine Zettel, die dir helfen oder
gut tun. Zum Beispiel eine Freundin anrufen (also
Zettel auf dem Name und Nummer der Freundin
steht). Oder du schreibst den Titel von einem
bestimmten Lied, das du gerne hören möchtest,
auf einen Zettel usw. Die Zettel steckst du dann
in eine Streichholzschachtel und kannst sie so
immer mitnehmen.
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6.
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7.
Gefühlskalender
Du kannst dir auch einen eigenen Gefühlskalender machen. Entweder du malst dir einen auf, so wie ich
das gemacht habe, oder du fragst deine Eltern, ob sie dir einen Kalender besorgen.
In den Kalender kannst du jeden Tag deine Stimmung eintragen oder „Dinge“ einkleben.
Frage dich selbst:
Was ist heute für ein Tag? Geht es mir gut, bin ich fröhlich, wütend, traurig? Wie sieht es mit deinen
Schmerzen, mit deinen Ängsten aus?
Für jeden Tag (oder mehrmals am Tag) könntest du zum Beispiel einen glücklichen oder traurigen
Smiley hineinmalen. Oder nutze den Malu-Trick und verwende die Hüte! Der Wikingerhelm könnte dafür
stehen „Heute fühle ich mich stark und fit“.
Bastelanleitung:
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Drucke dir die folgende Seite mit den Hüten aus. Du kannst dann die Hüte
bunt bemalen, ausschneiden und je nach Laune in deinen Kalender kleben.
Einige Felder sind frei – hier kannst du deinen Lieblingshut oder andere
fantasievolle Hüte hineinmalen.
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Wenn du deinen Gefühlskalender führst, kannst
du mitbekommen, welche
Tage besser oder schlechter sind, vielleicht hast
du an den jeweiligen Tagen
andere Dinge gemacht.
So findest du leicht Dinge
heraus, die dir helfen
können oder Dinge, die dir
nicht gut tun, die du dann
zukünftig seltener oder
gar nicht mehr machen
kannst oder eben häufiger, wenn sie dir gut tun.
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Wir brauchen deine Hilfe:
Wenn du gute Sachen gefunden hast, die hier noch nicht stehen und die du anderen Kindern sagen
möchtest, dann schreib uns die doch einfach an [email protected], dann können wir die
Notfallkiste ergänzen.
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Alles Gute!