Die leisen Töne haben den Nachteil, dass sie sich nicht

Jahresbericht 2014
Die leisen Töne
haben den Nachteil,
dass sie sich
nicht laut zu Wort
melden können.
1
Wer keine
Fehler macht, kommt
wohl ans Ziel.
Aber er hat
keine Reise gemacht.
Vorwort
3
Wir dürfen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken.
Die Investitionen in den Aufbau der Sozialen Betriebe zahlen sich aus. Und auch die erneut hohe
Integrationsquote, an der sich der Erfolg des Lernwerks messen lassen muss, zeugt von einem
guten Jahr. In einem Klima der Sorgfalt und der respektvollen Auseinandersetzung haben unsere
Mitarbeitenden mit hohem Engagement gearbeitet. Der Erfolg ist das Ergebnis des Zusammenspiels aller Beteiligten: der Teilnehmenden, der Coaches, der Kurs- und Arbeitsgruppenleitenden,
genauso wie der Mitarbeitenden in den Supportbereichen oder in der Geschäftsleitung.
Wir bedanken uns bei unseren langjährigen Auftraggebern, auf deren Vertrauen wir erneut zählen durften. Dank gebührt den Stiftungen und Gönnern, die das Lernwerk bei der Umsetzung richtungsweisender Projekte unterstützt haben. Danke sagen wir allen Geschäfts- und Privatkunden,
die unsere sozialen Produkte und Dienstleistungen gekauft, genutzt und weiterempfohlen haben.
Zudem geht ein grosses Dankeschön an alle Partnerbetriebe in unserem Netzwerk, die immer wieder bereit sind, einer stellensuchenden Person eine faire Chance einzuräumen.
Christian Bolt
Cyrill Heimgartner
Vorsitzender Geschäftsleitung
Vereinspräsident
Thema
4
Die Stärke des Volkes misst sich
am Wohle der Schwachen 1
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote des Jahres 2014
der Bevölkerung sinkt. Solidarität als gesellschaftlicher
blieb mit 3,2% auf dem gleichen Stand wie im Vorjahr.
Grundwert hat nicht zuletzt auch deshalb an Ansehen
Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) liegt
eingebüsst, weil Einzelne immer wieder versuchten, sie
ebenfalls bei 3,2%, sie ist weiter gesunken und hat damit
für sich auszunutzen. Wer Unterstützung einfordert,
wieder die Werte von 2011 und 2012 erreicht. Zuge-
muss auch bereit sein, dafür eine Gegenleistung zu er-
nommen hat hingegen die Arbeitslosenquote der älteren
bringen. Nach dem Angriff auf die Sozialversicherungen
Arbeitnehmenden (ab 50-Jährige), sie liegt nun bei 2,8%.
(Scheininvalide) beherrschte 2014 die Missbrauchs­
Weiter hält das SECO in seinen statistischen Daten fest:
debatte unter dem Schlagwort der «abzockenden Sozial­
Schweizweit werden jährlich rund 30’000 Personen von
industrie» die Medien. Es würde für die falschen Leute
der Arbeitslosenversicherung ausgesteuert. Die Mehrheit
reichlich Geld verschwendet. Und ja, Sozialarbeitende
von ihnen findet nach der Aussteuerung wieder eine
selber würden sich unmoralisch, wenn nicht gar betrüge-
Arbeitsstelle. Nach fünf Jahren sucht noch 1 von 10 Aus-
risch verhalten. Das emotionsgeladene Thema empörte
gesteuerten eine Stelle, 2 von 10 ziehen sich ganz aus dem
wochenlang landauf landab – auf falschen Daten basie-
Arbeitsmarkt zurück. Betroffen sind namentlich Personen
rend, notabene. Namentlich die SKOS, die Schweizerische
ab 45 Jahren, Frauen und alleinlebende Personen mit
Konferenz für Sozialhilfe, die sich für die Ausgestaltung
oder ohne Kind(er), Personen ohne nachobligatorischen
und Entwicklung einer fairen und wirksamen Sozialhilfe
Schulabschluss sowie Ausländerinnen und Ausländer.
in der Schweiz einsetzt, geriet unter Druck.
Viele ausgesteuerte Personen, die sich wieder in die
Unsere sozialen Probleme sind im internationalen Ver-
Arbeitswelt eingliedern konnten, sind mit Arbeitsbedin-
gleich klein. Und die Kosten für die Sozialhilfe, verglichen
gungen konfrontiert, die eine hohe Flexibilität erfordern.
mit den Summen, um die es bei den Sozialversicherungen
Sie arbeiten häufiger auf Abruf oder temporär. Sie üben
geht, machen einen kleinen Teil aus. Trotzdem lässt sich
öfter eine Teilzeitbeschäftigung aus. Ihr Beschäftigungs-
nicht wegdiskutieren, dass die Schweiz vor grossen ge-
grad liegt tiefer als erwünscht, und sie haben häufiger
sellschaftspolitischen Herausforderungen steht: Was auf
einen befristeten Arbeitsvertrag und einen tieferen Lohn.
der Welt und was in Europa passiert, wird nicht spurlos
Sie leisten zudem nicht einmal halb so oft Beiträge an die
an uns vorbeigehen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
3. Säule als die Gesamterwerbsbevölkerung. Alle diese
werden gemeinsam aushandeln müssen, wie wir unseren
Faktoren wirken sich auf das Haushaltseinkommen aus.
Umgang mit den Schwächeren ausgestalten wollen –
Haushalte mit einer ausgesteuerten Person sind wirt-
aber auch, was wir von ihnen einfordern können. Eigent-
schaftlich schwächer und erhalten öfter Unterstützungs-
lich, so führt Daniel Binswanger in seinem Interview aus,
leistungen.
ist der Weg dazu bereits in der Werte-DNA unserer Kultur
Die seit der 4. AVIG-Revision und der 6. IV-Revision er-
Frage, wie ein Staat sein Verhältnis zu sozial Schwachen
wartete Kostenverlagerung in die Sozialhilfe schlägt
gestalten soll, hat auch eine ökonomische Komponente.
bereits voll durch. Gleichzeitig hat der Lebensstandard in
Wenn wenig Verdienende auch konsumieren können,
und in unserer Bundesverfassung vorgezeichnet: «Die
der Schweiz in den letzten Jahren laufend zugenommen.
profitiert die Volkswirtschaft. Ein zu grosser Einkommens­-
Pro Kopf wird mehr gearbeitet, stellt der Wirtschaftsjour-
unterschied richtet ökonomischen Schaden an.»
nalist und Politbeobachter Daniel Binswanger in einem
Interview mit der «Zeitschrift für Sozialhilfe ZESO» fest,
mit der Folge, dass Konkurrenz und Druck in der Arbeitswelt steigen und die Bereitschaft zu sozialem Ausgleich in
1
Bundesver fassung der Schweizerischen Eidgenossenschaf t, Präamb el
Leistungsausweis
5
Arbeits- und
Berufsintegration
Die Reintegration in den Arbeitsmarkt ist nicht nur das Ziel der Stellensuchenden, sondern auch das der Arbeitslosen- und der Invalidenversicherung sowie der Sozialhilfe. Als Spezialist für Arbeitsmarktintegration bietet das
Lernwerk all diesen Stakeholders Unterstützung an. In den Bereichen Beratung/Coaching, Bildung/Bewerben,
Vernetzung/Triage und dank internen und externen Arbeitsplätzen können verschiedene Angebotsmodule ausgewählt und miteinander kombiniert werden.
Sich im Arbeitsmarkt bewegen
Die grösstmögliche Nähe zum Arbeitsmarkt wird
durch das Angebot der externen Einsatzplätze erzeugt.
Stellensuchende arbeiten an einem individuell gesuchten
sind Betriebe und Verwaltungen bereit, mit Stellensuchenden und dem Lernwerk zusammenzuarbeiten. All
diesen engagierten Personen danken wir herzlich und wir
freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!
Einsatzplatz in einem Bereich mit, in dem sie Erfahrungen haben. Sie zeigen ihre Fähigkeiten, erwerben neue
Kompetenzen und schaffen sich so ein Sprungbrett für
die nächste Feststelle. Im Jahr 2014 waren 201 Personen
in 107 verschiedenen Einsatzplätzen tätig. 23 Jugendliche
absolvierten ein Praktikum in 16 verschiedenen Betrieben.
Interne Arbeitsgruppen
Im Lernwerk in Vogelsang AG wird ebenfalls qualitativ hochstehend gearbeitet. Belastbarkeits- und Aufbautrainings oder Potentialabklärungen finden wahlweise in
der Gastronomie «Wasserschloss», im Textilatelier, in der
Velo- oder Holzwerkstatt, in der Hauswirtschaft oder im
Sich im Lehrstellenmarkt bewegen
In den Jugendprogrammen fanden im Jahr 2014
45 Jugendliche eine Lehrstelle. Im gleichen Zeitraum unterstützte das Lernwerk über 50 Lernende und ihre Lehrbetriebe mit regelmässiger Lernbegleitung und Coaching.
Von den 10 Lernenden, die zum Qualifikationsverfahren
angetreten sind, haben alle ihre Lehrabschlussprüfung
bestanden.
Bereich Dienstleistung & Administration statt. Die hergestellten Produkte und Dienstleistungen werden am Markt
verkauft oder hausintern verbraucht. Im Jahr 2014 profitierten 306 erwachsene Personen von der Möglichkeit, in
internen Arbeitsgruppen ihre Leistungsfähigkeit zu testen
und aufzubauen. Davon wurden 83 Personen durch die IV
unterstützt, 100 durch die Sozialhilfe und 123 durch die
RAV. In den gleichen gemischten Arbeitsgruppen arbeiteten auch 145 Jugendliche; von diesen wurden 107 durch
die RAV und 38 durch ein Programm der Stadt Zürich
Betriebe engagieren sich
unterstützt.
Mit grosser Freude darf das Lernwerk feststellen, dass
sich immer wieder Betriebe finden lassen, die einer stellen- oder lehrstellensuchenden Person eine faire Chance
einräumen. Sogar Personen, die aus gesundheitlichen
Gründen nur in einem niedrigen Pensum arbeiten können, und solche, die bereits seit Jahren nicht mehr im ersten Arbeitsmarkt gearbeitet haben, werden aufgenommen
und nach ihren Möglichkeiten unterstützt. Sei es in
einem Alters- und Pflegeheim, in einem Restaurant, in
der Hauswartung, in einer Gärtnerei, einem Logistikunternehmen oder spezieller als Arbeitsagogin, als medizinische Praxisassistentin oder als Buchhalter – immer wieder
Lebenslang lernen
Mitarbeitende des Lernwerks und Programmteilnehmende sind laufend in Bewegung. Das Neben- und Miteinander von Menschen aus verschiedensten Nationen,
mit ihren unterschiedlichen Kulturen, Muttersprachen,
Hautfarben und Religionen, bietet unzählige spannende
Lernfelder. Die Bildungsangebote im Lernwerk richten
sich danach aus, wie die herausfordernde Situation der
Erwerbslosigkeit bewältigt werden kann.
Leistungsausweis
Chancen gibt es immer wieder
Wer arbeitslos wird, findet meist innert kurzer Frist
selbst wieder eine Stelle. Jene, die Unterstützung vom
Lernwerk in Anspruch nehmen, weisen häufig eine wie
auch immer geartete Mehrfachproblematik auf: vorgerücktes Alter, fehlende Berufserfahrung, gesundheitliche
Krisen, Burn-out, sprachliche Handicaps ... Umso erfreulicher ist, dass unsere Programme Wirkung zeigen und
viele Teilnehmende sich im Anschluss daran wieder im
ersten Arbeitsmarkt eingliedern können.
Nutzen
Zwar belegen Untersuchungen abwechslungsweise
den Nutzen oder die Nutzlosigkeit arbeitsmarktlicher
Massnahmen. Unsere konkreten Erfahrungen mit den
Menschen im Lernwerk hingegen sind eindeutig: Gross
ist die Erleichterung der Teilnehmenden, endlich wieder
in einer Arbeitsstruktur eingebunden zu sein. Motivation und Zufriedenheit sind in der Regel sehr hoch. Teilnehmende stabilisieren sich gesundheitlich, packen neue
Entwicklungsschritte an oder bewähren sich an einem
Einsatzplatz. Darum sind wir überzeugt, dass der Nutzen
arbeitsmarktlicher Massnahmen ganzheitlich und im
volks­w irtschaftlichen Kontext bewertet werden sollte:
Arbeit ist ein wichtiges Menschenrecht, die Reduktion des
Menschen auf Arbeit hingegen greift zu kurz und hat beträchtliche negative Konsequenzen.
Qualitätsmanagement
Das Lernwerk orientiert sich an den Organisations­
richtlinien des SVOAM (Verband Arbeitsintegration
Schweiz) und an der ISO-Norm 9001. Seit 2003 ist das
Lernwerk EduQua-zertifiziert. Die Rezertifizierungen
werden alle drei Jahre durchgeführt. Im Januar 2015
erhielt der Verein Lernwerk die Legitimation, das Bildungslabel von EduQua weiterhin zu tragen. Zusätzlich
führte das AWA sechs Visitationen im Bildungsbereich
und drei Visitationen im Arbeitsbereich durch – alle
führten zu guten bis sehr guten Qualitätseinschätzungen.
6
7
Arbeits- und
Berufsintegration
Arbeitslosenversicherung
Integrationsprogramme und Angebote im Rahmen
arbeitsmarktlicher Massnahmen für erwerbslose Erwachsene und lehrstellensuchende Jugendliche gemäss
Leistungsvereinbarungen mit dem Amt für Wirtschaft
und Arbeit des Kantons Aargau.
Stellennetz
Das Programm zur vorübergehenden Beschäftigung
stellensuchender Erwachsener hat das Ziel, die Arbeitsmarktfähigkeit der Teilnehmenden durch Arbeit, Bildung
und Beratung zu steigern und ihnen den baldigen Antritt
einer Feststelle zu ermöglichen.
–
–
Stellennetz Pflegehilfe
Innerhalb des Programms Stellennetz Extern wird
seit vielen Jahren ein Pflegekurs angeboten. Die Nachfrage ist ungebrochen und führte 2014 – wie auch
im Vorjahr – zur Durchführung von 5 Kursen. 54
von 56 Kursteilnehmenden (VJ 61 von 65) absolvierten neben dem Theorieteil erfolgreich ein mehrwöchiges Praktikum in einer Pflegeinstitution im
ersten Arbeitsmarkt und erhielten das Zertifikat
Pflege­
helfer/in. Häufig resultiert aus dem Besuch
des Kurses eine Feststelle. Einzelne Kursteilnehmende fassen eine Weiter- oder Nachholbildung ins
Auge. Careum Weiterbildung ist unser Partner in der
Qualitätssicherung dieses Kurses.
Stellennetz Intern
30 interne Plätze für eine 3- oder 6-monatige Programmdauer standen im Berichtsjahr zur Verfügung.
Vom Angebot profitierten 123 (VJ 125) stellensuchen­
de Personen. Das Programm war mit 93% eher
unterdurchschnittlich ausgelastet. 43% fanden im
Anschluss daran eine Feststelle.
–
Stellennetz Extern
Von den 80 Jahresplätzen, die für längstens 6 Monate verfügt werden, profitierten 183 (VJ 177) Personen. Die Auslastung lag bei 98%. 70% der Stellensuchenden fanden während oder anschliessend an das
Programm eine Feststelle. Einsatzplätze suchen wir
nach Leistungsvermögen und Qualifikation der Teilnehmenden. Wir suchen individuell und persönlich
und vermitteln gezielt – dank unseres umfassenden
Netzwerks in allen Branchen und Bereichen im ersten
Arbeitsmarkt.
Starthilfe
Das Motivationssemester Starthilfe (SEMO) unterstützt Jugendliche dabei, eine Lehrstelle zu finden. Etwa
die Hälfte der Teilnehmenden sind Schulabgängerinnen
und -abgänger, die andere Hälfte tritt nach einem Lehrabbruch ein oder absolviert ein Zwischenjahr. In individuell ausgestalteten Zwischenschritten wird die persönliche
und berufliche Entwicklung der Jugendlichen altersgerecht gefördert. Die Programmteilnehmenden arbeiten,
bewerben sich und nehmen an einem Bildungskurs teil.
41 Programmplätze (VJ 42) wurden im Berichtsjahr
verfügt. Total besuchten 107 Jugendliche die Starthilfe
(VJ 86). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Integrationsquote von 60% auf 68%.
Die über die letzten Jahre konstant tiefe Auslastung
aller SEMO-Programme veranlasste das Amt für Wirtschaft und Arbeit, die Jahresplatzzahlen 2015 im ganzen
Kanton Aargau zu senken. Davon betroffen ist auch das
Lernwerk. Das SEMO Starthilfe wird per Sommer 2015 auf
30 Jahresplätze reduziert.
Leistungsausweis
Sozialhilfe im Kanton Aargau
Berufliche und soziale Integrationsangebote für Stellensuchende Erwachsene im Auftrag der Sozialdienste.
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Tagesstruktur für Asylsuchende und Flüchtlinge
Im Auftrag des Kantonalen Sozialdienstes konnten
12 interne Arbeitsplätze für Asylbewerberinnen zur Verfügung gestellt werden. Davon profitieren 27 Frauen. Da
PrimaJob modular
deren Aufenthaltsstatus noch nicht definiert ist, geht es in
Das modular aufgebaute Integrationsprogramm für
diesem Programm nicht um die Arbeitsmarktintegration,
Klientinnen und Klienten der kommunalen Sozialdienste
sondern um die Vorbereitung auf die Zeit nach der Sta-
hat das Ziel, Teilnehmende zu aktivieren, zu qualifizieren
tuserklärung. Viele von ihnen sind stark belastet (Flucht,
und wieder in den ersten Arbeitsmarkt einzugliedern.
Familientrennung etc.). Umso positiver ist die Anwesen-
134 Personen traten im vergangenen Jahr in eines der
Module ein (VJ 149). In unterschiedlicher Aufenthaltsdauer besetzten sie durchschnittlich 36 Programm­plätze.
43% der Teilnehmenden fanden eine Stelle im ersten
Arbeitsmarkt. Die sinkende Nachfrage dürfte eine Folge davon sein, dass sich bei den Sozialdiensten vermehrt
Personen melden, deren Chancen im ersten Arbeitsmarkt
marginal sind. Das Lernwerk hat darum sein Angebot für
Sozialdienste mit Teillohnstellen im zweiten Arbeitsmarkt
ausgebaut (siehe Seite 9).
Gastrokurs
Der Zertifikatskurs Gastro-Allrounder/in konnte im
Berichtsjahr zweimal durchgeführt werden (VJ einmal).
17 Kursteilnehmende (VJ 10) waren zu verzeichnen,
11 davon haben eine Kursbestätigung erhalten (VJ 7).
7 Kursteilnehmende haben den Theorieteil erfolgreich mit
einem mehrwöchigen Praktikum ergänzt (VJ 5) und das
Zertifikat erhalten. GastroAargau ist der Partner in der
Qualitätssicherung dieses Kurses.
Viele der Kursabsolventen arbeiten mittlerweile dauerhaft in einer Teillohnanstellung im Lernwerk-eigenen
Gastronomiebetrieb «Wasserschloss». Erfreulich ist auch,
dass einige von ihnen dank des Zertifikats und der neuen
Berufserfahrung in den ersten Arbeitsmarkt zurückge­
funden und eine Festanstellung in einem Gastronomie­
betrieb erhalten haben.
heitsquote von 90%: Sie zeigt die hohe Arbeitsmotivation
dieser Frauen.
9
Sozialdepar tement der Stadt Zürich
Invalidenversicherung
Berufliches Integrationsangebot für lehrstellensuchende
Massnahmen der Frühintervention und -integration
Jugendlichen im Auftrag des Sozialdepartements der
(Erwachsene) sowie erstmalige berufliche Massnahmen
Stadt Zürich.
(Jugendliche) bei Personen mit gesundheitlichen
Einschränkungen im Auftrag der IV-Stelle Aargau/
FitAttest
Solothurn und weiteren.
Das Berufsintegrationsprogramm für Jugendliche im
Alter von 15 bis 22 Jahren, die in der Stadt Zürich wohn-
IV-Massnahmen
haft sind, hat im Berichtsjahr ein aussergewöhnlich gutes
Eine Palette von beruflichen Eingliederungsmodu-
Ergebnis erzielt. 24 von 25 Teilnehmenden fanden eine
len hilft Versicherten, die körperliche und/oder psychisch
Anschlusslösung. Zudem war das Programm fast vollstän-
eingeschränkte Erwerbsfähigkeit wieder herzustellen oder
dig ausgelastet.
zu verbessern. Sie versuchen zu verhindern, dass betrof-
Das Sozialdepartement der Stadt Zürich hat den
Kontrakt um weitere vier Jahre verlängert.
fene Personen vollständig oder teilweise aus dem Arbeitsprozess ausscheiden.
Die Aufträge der IV gingen im Jahr 2014 deutlich zurück. So profitierten zwar 119 Personen (13 mehr als VJ)
von der Förderung, allerdings bei kürzerer Dauer respektive rascherem Abbruch der durch die IV verfügten Massnahmen.
Supported Education
Jugendliche mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die eine 2- bis 4-jährige berufliche Grundbildung
EBA oder EFZ absolvieren möchten, werden von der IV
unterstützt.
Im Berichtsjahr 2014 hat das Lernwerk 3 Lernende
und ihre Lehrbetriebe während der Ausbildungszeit begleitet.
Leistungsausweis
10
Geschäftsstellen
Lehrbetriebsverbund
In den letzten zwei Jahren hat sich die Lehrstellen­
Bewerbungsdossier-Werk stat t
2014 wuchs der Besucherstrom in der BDW weiter an.
situation merklich entspannt. In vielen Branchen über-
Mit 9643 Besuchen (VJ 8669) wurde ein neuer Höchst-
steigt das Angebot die Nachfrage. Trotzdem suchen Ju-
stand verzeichnet, das Personal musste aufgestockt wer-
gendliche aus Kleinklassen und Realschulen nach wie vor
den. Trotzdem ist es für die Mitarbeitenden anspruchsvoll,
lange und oft vergeblich nach einer Lehrstelle. Gemeinsam
den oft unterschiedlichen Erwartungen langzeitiger Stel-
mit Partnerbetrieben engagiert sich der Lernwerk Lehrbe-
lensuchender und erstmaliger Besucher punkto Beratung
triebsverbund dafür, dass alle Jugendlichen Chancen auf
und Unterstützung gerecht zu werden. Zudem bleibt die
einen Ausbildungsplatz erhalten. Der Fokus liegt dabei auf
Durchsetzung von Ordnung, Ruhe und diszipliniertem
der 2-jährigen beruflichen Grundbildung EBA.
Verhalten − ohne die dieser lebhafte Betrieb mit seinen
Im Lehrbetriebsverbund profitieren Partnerbetriebe
unterschiedlichsten Besucherinnen und Besuchern nicht
und Lernende gleichermassen von der professionellen,
zu managen wäre − ein Dauerthema in der BDW-Lokalität
bedarfsgerechten Begleitung. Dank der guten Vernetzung
in Ennetbaden.
mit dem Gewerbe gelang es dem Lehrbetriebsverbund
im Berichtsjahr, neue Partnerbetriebe vom Nutzen einer
Zusammenarbeit zu überzeugen.
25 Lernende, davon 13 neu eingetretene, waren im
Berichtsjahr zu verzeichnen. 7 sind im Sommer zum Qualifikationsverfahren EBA (Lehrabschlussprüfung) angetreten und haben bestanden. 4 davon haben sich zu einer
weiterführenden Lehre EFZ oder einer anderen beruflichen Ausbildung entschlossen.
Die intensive Begleitung der Lernenden ist nur dank
Gönnern und Spendern zu realisieren. Wir bedanken uns
herzlich bei Swiss Life Perspektiven, der Max WiederkehrStiftung und der Hirschmann Stiftung für die finanzielle
Unterstützung, die vollumfänglich in die Betreuung der
Jugendlichen einfliesst.
11
Soziale Betriebe
Te i l l o h n s t e l l e n
Arbeit stärkt in einem wesentlichen Umfang die soziale Integration und das Selbstwertgefühl des Einzelnen.
Arbeit kann sich unterstützend auf die psychische Gesundheit auswirken und Familiensysteme stabilisieren.
Das Lernwerk baut Soziale Betriebe auf, damit Personen,
die im Schweizer Arbeitsmarkt nicht mehr mithalten können, trotzdem einer sinnvollen, für sie möglichen Tätigkeit nachgehen können.
2014 wurden rund 30 neue Aufnahmegespräche geführt. Nur für einen Drittel dieser Personen war ein
Einstieg in ein Teilarbeitsverhältnis möglich. Häufigste
Ursache des Nichtantritts sind gesundheitliche Gründe.
Das ganze Jahr über waren konstant zwischen 30 und
35 Personen, die durch die Sozialhilfe unterstützt werden, im Lernwerk in einer Teillohnanstellung beschäftigt.
Erfreulicherweise konnten 7 Personen, die schon länger
100 Cateringanlässe mit über 3000 Gästen durfte das
Gastroteam im Berichtsjahr ausrichten, unterstützt von
unseren Teillohnangestellten. Die Mund-zu-Mund-Propaganda hält an und auch zahlreiche positive Rückmeldungen befruchten die Nachfrage.
Ende 2013 kamen die Apartments «Wasserschloss»
hinzu. Mit diesen sogenannten Serviced Apartments konnte das Lernwerk Teillohnstellen im Bereich Housekeeping
aufbauen. Das Beherbergungsangebot richtet sich an Geschäfts- und Privatpersonen aus dem In- und Ausland.
Viele der Gäste sind Mitarbeitende der in der Region ansässigen Konzerne, Forschungsinstitute oder KMU. Sie
ziehen die private Wohnsituation einem Hotelaufenthalt
vor. Die Auslastungsquote lag schon nach wenigen Monaten über den Erwartungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bewegt sich zwischen 1 und 6 Monaten.
www.kantine-wasserschloss.ch
im Teillohn arbeiten, eine Feststelle antreten. 2 Personen
konnten nach Erhalt einer IV-Teilrente weiterhin an ihrem
angestammten Teillohnplatz beschäftigt werden.
Der Auf- und Ausbau dieser Sozialen Betriebe und
Teillohnstellen ist mit ausgesprochen vielen Fragestellungen auf verschiedensten Ebenen verbunden. Eine enge
Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten ist dabei zentral.
Administration Services Campus
Im Auftrag der Fachhochschule Nordwestschweiz
FHNW erbringt das Lernwerk auf dem Campus
Brugg-Windisch Dienstleistungen im Bereich Administration Services. Als Sozialer Betrieb organisiert, bleiben
die meisten Arbeitsplätze teilleistungsfähigen Mitarbeitenden vorbehalten. Unter professioneller Leitung verar-
Gastronomie und Apartments
beiten sie die gesamte interne und externe Post: für die
«Wasse r schloss»
Direktion der FHNW, für die Servicestellen und für die
Der Gastronomiebetrieb hat sich im zweiten Betriebs­
jahr in allen Bereichen über die Erwartungen hinaus entwickelt. In der Kantine Wasserschloss werden täglich
rund 100 Mahlzeiten an Mitarbeitende und Teilnehmende ausgegeben. Der Take-away ist ein beliebter Treffpunkt
für den Genuss von Kaffee und Snacks. Kantine und
Take-away verzeichnen bis zu 30% externe Gäste: Sie
arbeiten auf dem BAG-Areal, sind Anwohner oder stammen aus der Region. Täglich verlassen auch 120 frisch
zubereitete Menüs für Schulen und Tagesstrukturen
der umliegenden Gemeinden (Vogelsang, Gebenstorf,
Obersiggental und Lauffohr) unsere Produktion. Rund
Mitarbeitenden der verschiedenen Hochschulfakultäten.
Weitere Dienstleistungen im Bereich Administration Services werden zudem für Professoren, Dozierende und Studierende erbracht.
Nach einer intensiven Aufbauphase meistert das
Team nun die täglich anfallenden Herausforderungen
sehr gut. Im Berichtsjahr konnten das Tagesgeschäft
konsolidiert und die Beziehungen zu den verschiedenen
Kunden vertieft werden.
Leistungsausweis
Caritas-Markt Baden
In einer dreijährigen Pilotphase führte das Lernwerk
den Caritas-Markt Baden wie einen Sozialen Betrieb, das
heisst mit einer doppelten Zielsetzung: Einerseits wurden
Einsatzplätze für stellensuchende Erwachsene und Jugendliche geschaffen. Sie konnten ihre Arbeitsmarktchancen verbessern und ihre Erfahrungen als Sprungbrett für
eine Festanstellung oder berufliche Grundbildung nutzen.
Andererseits wurden Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs für Armutsbetroffene zu stark vergünstigten
Preisen angeboten.
Der Caritas-Markt Baden hat sich auch im dritten
Betriebsjahr in Bezug auf beide Zielsetzungen gut entwickelt. Der Aufwand, den wirtschaftlichen Anforderungen
gerecht zu werden, blieb aber beträchtlich. Caritas Aargau
und das Lernwerk sind deshalb übereingekommen, ihre
Kooperation zu beenden. Das Lernwerk gab die operative Leitung des Ladens per Ende 2014 auf, Caritas Aargau
übernahm ab Januar 2015. Der Standort und das Angebot
des Caritas-Marktes Baden bleiben erhalten.
12
13
Der Begriff Aphorismus
wurzelt im griechischen «aphorismós»,
was Unterscheidung
oder auch Weisheitsspruch bedeutet und vorwiegend
in der Medizin Verwendung fand.
Hippokrates verstand
darunter kurze medizinische Lehrsätze,
die sich darauf bezogen,
wie man leben soll, um gesund zu bleiben.
Heute ist der Aphorismus eine prägnant knappe,
geistreiche oder spitzfindige
Formulierung eines Gedankens, eines Urteils,
einer Lebensweisheit.
Er fördert bei regelmässigem Genuss
die geistige Gesundheit.
Leistungsausweis
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Projekte
Soziale Arbeitsplätze Campus BruggWindisch / Personalverleih
Ziel des mehrjährigen Projekts ist es, teilleistungsfähige Personen in einem angepassten Personalverleih
in die im Auftragsverhältnis für die FHNW am Campus
Brugg-Windisch tätigen Firmen Rohr Reinigungen AG
und SV-Group zu integrieren. Im Lauf des Berichtsjahres
wurde deutlich, dass in beiden Betrieben nur eng umgrenzte, einfache Arbeiten durch teilleistungsfähige Personen erledigt werden können. Der Personalverleih und
die Zusammenarbeit mit Drittfirmen pendelten sich auf
einem niedrigen Niveau ein. Das Projekt wird vom Institut für Consulting, Coaching and Social Management der
FHNW evaluiert. In einem ersten Zwischenbericht wurden Nutzen und weitere Herausforderungen des Projekts
aufgezeigt.
www.lernwerk.ch/initiativen/vision-sozialfirma-campus.html
Netzwerk LBV / «Check your Chance»
Vom Netzwerk EBA zum Netzwerk LBV
Seit bald fünf Jahren existiert ein Zusammenschluss
von Lehrbetriebsverbünden aus der Deutschschweiz unter dem Namen Netzwerk EBA (darunter der Lernwerk
Lehrbetriebsverbund). Als Partner der Credit Suisse Initiative «Gemeinsam gegen die Jugendarbeitslosigkeit» führten sie ein gemeinsames Projekt, das jährlich 75 bis 100
EBA-Lehrabgänger/-innen am Übergang II zu einer pas-
senden Anschlusslösung verhilft. Ende März 2015 lief der
Vertrag mit der Credit Suisse aus («Check your Chance»,
siehe Seite 13).
2014 formierte sich das bisherige Netzwerk EBA zum
Verein Netzwerk LBV. Die Zusammenarbeit der Lehrbetriebsverbünde erhielt einen formalen Rahmen. Der Verein Netzwerk LBV hat zum Zweck:
− die gemeinsamen Interessen der Lehrbetriebsverbünde der Mitgliedsorganisationen zu vertreten
− einen Beitrag zur Umsetzung des erklärten bildungspolitischen Ziels zu leisten, dass 95% der jungen
Erwachsenen einen Abschluss auf Sekundarstufe II
erreichen
− einen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels in
der Schweiz zu leisten
− Gelder für die Vertretung gemeinsamer Interessen
und die Umsetzung gemeinsamer Projekte zu sammeln (beispielsweise durch Fundraising und Projekteingaben bei Privaten und der öffentlichen Hand)
− (überregionale) Projekte zu planen und die Projekt­
umsetzung durch die beteiligten Vereinsmitglieder
zu koordinieren
www.netzwerk-lbv.ch
15
«Check your Chance»
Die Credit Suisse Initiative «Gemeinsam gegen die
Jugendarbeitslosigkeit», die seit 2010 bis zu 30 Millionen
Schweizer Franken in die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz investierte, endete per 31. März
2015. Der Lernwerk Lehrbetriebsverbund ist als Mitglied
des Vereins Netzwerk LBV einer der begünstigten Initiativpartner.
Aufgrund der erfolgreichen Etablierung der Programme engagierten sich die Credit Suisse und die
sechs Partnerorganisationen für die Überführung der
Initiative in eine unabhängige nationale Plattform zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Dazu wurde durch
die Partnerorganisationen der Initiative der gemeinnützige Verein «Check your Chance» gegründet, der die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit bezweckt, indem
er als Public-Private-Partnership öffentliche und private
Mittel mobilisiert. Die Lancierung dieser Plattform stellt
für die Schweiz eine Innovation dar. Die Credit Suisse und
die von der Credit Suisse mitgegründete SVC Stiftung für
das Unternehmertum sind Gründungspartner des neuen
Vereins. Als Vereinspräsident amtet Valentin Vogt, der
sich als Unternehmer und Präsident des Arbeitgeberverbandes stark für die Weiterentwicklung von «Check your
Chance» engagiert.
www.check-your-chance.ch
Mentoring für Migrantinnen und
Migranten
Das Lernwerk hat vom Bundesamt für Migration die
Finanzierungszusage für das Projekt «Mentoring Arbeitsintegration für Migrantinnen und Migranten» für den
Zeitraum 2014 bis 2016 erhalten. Zu den Erschwernissen dieser Anspruchsgruppe gehören neben sprachlichen
Barrieren auch die geringen Erfahrungen bezüglich Anforderungen des hiesigen Arbeitsmarktes und das fehlende Netzwerk. Mit Erstmassnahmen, Arbeitseinsätzen
im Lernwerk und einem neuen Unterstützungsangebot
soll das brachliegende Potential von Migrantinnen und
Migranten für den Schweizer Arbeitsmarkt genutzt werden. Nach Abschluss des Lernwerk-Programms helfen
freiwillige Mentorinnen und Mentoren: Sie unterstützen
die Teilnehmenden bei der Stellensuche und begleiten ihre
Integrationsbemühungen möglichst bis über den Antritt
einer Feststelle hinaus.
Organisation
Verein Lernwerk
Mitglieder
–
Aargauischer Gewerkschaftsbund
–
Evangelisch-Reformierte Landeskirche
des Kantons Aargau
–
Kasimir Meyer AG
–
Reformierte Kirchgemeinden von BirmenstorfGebenstorf-Turgi, Auenstein, Brugg, Umiken und
Windisch
–
Stadt Baden
–SYNA
Vo r s t a n d
–
Cyrill Heimgartner, Präsidium
–
Theres Lepori-Scherrer, Vizepräsidium
–
Hildegard Hochstrasser
–
Beat Maurer
–
Peter Züllig
–
Peter C. Beyeler
Geschäf tsleitung
–
Christian Bolt, Vorsitzender der Geschäftsleitung
–
Sandro Furrer, kaufmännische Leitung
–
Conrad Gerhardt, Leitung Fachbereich Arbeit
–
Daniela Hauser, Leitung Fachbereich Bildung
–
Rico Jordi, Leitung Berufsintegration
–
Christine Rennhard, Leitung Marketing
–
Anna Schütz, Leitung Arbeitsmarktintegration
Mitarbeitende
Durchschnittlich arbeiteten im Lernwerk im Berichtsjahr 63,5 Mitarbeitende mit total 4563 Stellenprozenten, zudem 5 Lernende, 11 Mitarbeitende mit Einsatzverträgen von durchschnittlich 15,71 Stellenprozenten
sowie 30 Mitarbeitende im Teillohn mit einem Pensum
von durchschnittlich 70%. Ausserdem engagierten sich
15 Freiwillige; Sie unterstützten Lernwerk-Mitarbeitende
in den Arbeitsgruppen und den Bildungskursen.
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Donationen
A-fonds-perdu-Beiträge, Spenden oder Legate fliessen in
Projekte, die nicht von Sozialversicherungen finanziert
werden. Sie ermöglichen dem Lernwerk beispielsweise,
die ersten beruflichen Schritte junger Menschen individuell und intensiv zu begleiten. Oder weiter in den Aufbau Sozialer Betriebe zu investieren, deren Arbeitsplätze
im zweiten Arbeitsmarkt Menschen mit eingeschränkten
Leistungsfähigkeiten neue Perspektiven aufzeigen. Oder
auch notwendige Betriebsmittel anzuschaffen und zu
erneuern, damit soziale Produkte und Dienstleistungen
marktgerecht hergestellt und vertrieben werden können.
Lernwerk Lehrbetriebsverbund
Für Stipendien zur Förderung junger Berufslernender
bedanken wir uns bei Swiss Life Perspektiven, der
Max Wiederkehr-Stiftung und der Hirschmann Stiftung.
Soziale Arbeitsplätze Campus BruggWindisch / Personalverleih
Für den Beitrag an den Aufbau und die Projektevaluation
bedanken wir uns beim Swisslos-Fonds.
Sozialer Betrieb Gastronomie
«Wasse r schloss»
Für den Beitrag an Betriebsmittel bedanken wir uns
bei Transgourmet Schweiz AG.
Weitere Sp enderinnen und Sp ender
Kirchgemeinde Rheinfelden, Reformierte Kirchgemeinde
Birmenstorf-Gebenstorf-Turgi, Verein Läbigs Bremgarte,
Raiffeisenbank Wasserschloss, Genossenschaft Migros
Aare
17
Bilanz per 31. Dezember 2014
Aktiven
in CHF
18
20142013
Umlaufvermögen
Total flüssige Mittel
1’826’752
1’252’962
Total Forderungen
1’082’370
428’907
142’881
177’344
Total Warenvorräte / angefangene Arbeiten
Aktive Rechnungsabgrenzungen
Total Umlaufvermögen
3’222
120’622
3’055’225
1’979’834
86’118
79’643
919’797
1’054’172
1’005’915
1’133’815
4’061’141
3’113’649
Anlagevermögen
Total Finanzanlagen
Total Sachanlagen
Total Anlagevermögen
Total Aktiven
Passiven
in CHF
20142013
Fremdkapital
Total kurzfristige Verbindlichkeiten
2’129’593
1’213’649
Total langfristige Verbindlichkeiten
108’000
108’000
Total Fondskapital
167’723
161’802
Total Fremdkapital
2’405’317
1’483’451
Eigenkapital
Total freie Fonds
137’552
237’607
Total Organisationskapital
1’518’272
1’392’591
Total Eigenkapital
1’655’824
1’630’198
Total Passiven
4’061’141
3’113’649
Betriebsrechnung per 31. Dezember 2014
Ertrag
in CHF
19
20142013
Programmbeiträge
6’239’229
6’962’871
Produktions- und Dienstleistungserträge
2’197’634
1’433’233
113’226
376’893
15’923
6’614
2’504
6’013
Zweckgebundene Spenden
Freie Spenden und Mitgliederbeiträge
Erlöse aus Anlageverkäufen
Total Ertrag
8’568’517
8’785’623
Aufwand
in CHF
Total Personalaufwand
20142013
6’226’742
6’144’779
Übriger Betriebsaufwand
Warenaufwand
737’604605’437
Raum- und Energieaufwand
696’781
Unterhaltsaufwand
253’682192’307
Versicherungsaufwand
661’183
13’75417’054
Verwaltungsaufwand
136’221142’824
Informatikaufwand
41’58627’973
Öffentlichkeitsaufwand
27’72622’786
Projektierungs- und Beratungsaufwand
113’324
Abschreibungen
296’761293’641
Kapitalergebnis
129’075
–1’461
–853
2’315’978
2’091’425
8’542’720
8’236’205
Betriebsergebnis
25’798
549’418
Veränderung der zweckgebundenen Fonds
94’134
–241’802
5’750
6’781
Total übriger Betriebsaufwand
Total Aufwand
Periodenfremde Erfolge
Jahresergebnis
125’681314’397
20
Herkunft der verwendeten Mittel
Mit telherkunf t
%
2014
%
2013
Arbeitslosenversicherung Kanton Aargau
45
3’815’277
44
3’901’589
Produkteverkauf/Dienstleistungen
26
2’200’138
17
1’503’418
Sozialdienste Kanton Aargau
9
738’729
11
931’584
Invalidenversicherung
8
726’265
10
848’385
Sozialdepartement der Stadt Zürich
7
627’159
6
513’030
Projektbeiträge
2
161’700
5
432’093
Spenden (Institutionen, Private)
2
169’650
1
125’350
Partnerbetriebe Lehrbetriebsverbund
2
129’600
1
110’175
Trägerschaft Netzwerk IIZ
0
0
5
420’000
Finanzertrag
0
1’461
0
100
8’569’978
Total Mittelherkunft
Mittelver wendung
853
100 8’786’477
% 2014 %2013
Arbeitsintegration (ALV, SD)
58
4’862’723
48
4’108’151
Berufsintegration (ALV)
17
1’399’797
17
1’479’698
Frühintervention, Integration (IV)
8
687’457
9
759’468
Berufsintegration (SD Stadt Zürich)
8
640’743
7
569’740
Bewerbungsdossier-Werkstatt (ALV)
5
444’140
5
434’902
Lehrbetriebsverbund
3
287’856
3
259’865
Projekte 1
120’122
5
421’120
Netzwerk IIZ
0
0
5
438’282
Total Mittelverwendung
100
8’442’836
Rechnungslegung und Revisionsstelle
Die Rechnungslegung entspricht den Grundsätzen nach Swiss GAAP FER.
Die Revision wurde ausgeführt durch die BDO AG, Aarau.
100
8’471’226
21
Heimito Nollé, dessen Aphorismen den diesjährigen
Jahresbericht illustrieren, wurde 1970 in Zürich geboren.
Er studierte Philosophie und Geschichte
an den Universitäten Zürich und Berlin und schloss
mit einer Arbeit über Hannah Arendt ab.
In den letzten 20 Jahren war er in verschiedenen
Berufen tätig, u.a. als Medienanalyst, Museumsmitarbeiter,
Versicherungsangestellter und Lagerist.
Sein literarisches Interesse gilt vorwiegend Aphorismus
und Lyrik. 2014 publizierte er seinen Erstling «Aussätzer».
Im gleichen Jahr gewann er den ersten Preis beim AphorismenWettbewerb des Deutschen Aphorismus-Archivs DAphA.
Er lebt mit Frau und Hund in Merenschwand, Schweiz.
«Aussätzer». Aphorismensammlung von Heimito Nollé.
Brockmeyer Verlag. Bochum, 2014
22
Jahresbericht 2014
Mai 2015
Auflage: 1200 Exemplare
Redaktion: Christine Rennhard
Konzept, Gestaltung: GIROD GRÜNDISCH, Visuelle Kommunikation SGD
Lektorat: Inés Flück, sprach-art
Druck: Kasimir Meyer AG
Verein Lernwerk
Limmatstrasse 55
Postfach 185
5412 Vogelsang AG
T 056 201 77 77
[email protected]
www.lernwerk.ch
www.kantine-wasserschloss.ch
23
Eine Zeit,
in der sich alles
bewegt, ist nicht
zwangsläufig
eine bewegte Zeit.
Den ersten
Schritt machen –
das sollte man nicht
von denen erwarten,
die am Abgrund
stehen.