Symposium “Militärdiktatur und kulturelles Gedächtnis in Brasilien” (Ditadura Militar e Memória Cultural no Brasil) Universität Hamburg, 6.-8. November 2014 Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (Stabi), Von-Melle-Park 3, Vortragsraum, 1. Etage, Eintritt frei 2014 jährt sich zum 50. Mal der brasilianische Militärputsch von 1964, der den Auftakt zu weiteren coups d’états in Chile und Argentinien bildete – und in Brasilien eine 21 Jahre währende Diktatur einläutete. Dies ist der Anlass für eine Reihe von Veranstaltungen, die im November 2014 in Form eines „Wander-Symposiums“ an den Universitäten Hamburg, Bielefeld und Tübingen durchgeführt werden. Das Symposium bringt Zeitzeugen, Künstler und Experten verschiedener Fachrichtungen zusammen und ermöglicht somit eine interdisziplinäre Reflexion des Militärputsches, seiner bisherigen Aufarbeitung sowie seiner bis heute andauernden Folgen. Folgendes Themenspektrum wird behandelt, wobei die Universitäten jeweils ihre eigenen Schwerpunkte setzen: • • • • • • Strategien zur Wiederherstellung des historischen Gedächtnisses in transnationaler Perspektive Strukturen und Dynamiken der Diktaturen im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Gegenwart Die Befreiungstheologie und die Diktatur Diskurse des historischen Gedächtnisses: Wer erinnert sich, woran, an wen? Was wird verdrängt? Wie greifen Wissenschaft, Geschichtsschreibung, Medien und Literatur das Thema der Diktatur auf? Stimmen aus dem Exil und der nachkommenden Generationen Künstlerische Auseinandersetzungen mit der Militärdiktatur Von brasilianischer Seite nehmen namhafte Persönlichkeiten am Symposium teil – dies ist Ausdruck der Wertschätzung, dass in Deutschland Interesse an der Auseinandersetzung mit den Staatsverbrechen der Militärs zwischen 1964 und 1985 besteht. Die brasilianischen Gesprächspartner erhoffen sich von diesem Symposium den Einstieg in einen für beide Seiten fruchtbaren Dialog mit deutschen Spezialisten zur Frage nach der Aufarbeitung von Staatsverbrechen. Hintergrund des Symposiums ist die Tatsache, dass die Zeit der autoritären Militärherrschaft in Brasilien erst seit kurzem – und viel später als in anderen südamerikanischen Ländern – in den Fokus gerückt wurde. In den letzten Jahren hat aber nun die Aufarbeitung auf kommunaler und auf Landesebene begonnen. Universität Hamburg · Tor zur W elt der W issenschaft IRom · Von-Melle-Park 6 · 20146 Hamburg · http://www.rrz.uni-hamburg.de/romanistik/welcome.htm Zudem bildete sich 2012 auf Bundesebene eine Wahrheitskommission, die sich der Aufklärung von Verbrechen der Diktatur, der Rehabilitation der Opfer sowie der Schaffung einer Erinnerungskultur und damit einem vertieften Verständnis der brasilianischen Gegenwartsgesellschaft widmet. Das Wander-Symposium soll Auftakt sein für einen langfristigen Dialog zwischen Brasilien und Deutschland zu den Strategien der Aufarbeitung von Diktaturen. Sprache Sprache der Veranstaltungen ist Portugiesisch. Lediglich bei der Lesung von Prof. Dr. Bernardo Kucinski sowie der anschließenden Podiumsdiskussion findet eine Übersetzung ins Deutsche statt. Veranstalter Für die Organisation der Veranstaltungen in Deutschland sind verantwortlich: Universität Hamburg, Vania Kahrsch Universität Bielefeld, Prof. Dr. Joachim Michael Universität Tübingen, Prof. Dr. Sebastian Thies und Suzana Vasconcelos Universität Hamburg · Tor zur W elt der W issenschaft IRom · Von-Melle-Park 6 · D-20146 Hamburg · http://www.rrz.uni-hamburg.de/romanistik/welcome.htm
© Copyright 2024 ExpyDoc