>PRaxiswissen< Homöopathie: beliebt wie eh und je [ von Julia Pflegel ] In den letzten Monaten war sie ein heiß umstrittenes Thema: die Homöo pathie. Wirkt sie oder wirkt sie nicht? Sollen homöopathische Arzneimittel aus der Erstattung der Gesetzlichen Krankenkassen herausfallen oder nicht? Wie auch immer die Antworten auf diese Fragen ausfallen, aus der Apotheke ist die Homöopathie nicht wegzudenken. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage vom Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) ekanntermaßen geht die Homöopathie auf den Arzt und Pharmazeuten Samuel Hahnemann zurück, der diese Therapierichtung vor mehr als 200 Jahren in die Medizin einführte, eine für die damalige Zeit revolutionäre Entwicklung. Seine beiden Prinzipien „Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen“ (Similia similibus curentur) und die (homöopathische) Arzneimittelprüfung bilden die Grundpfeiler der Lehre. Ein berühmter Hahnemannscher Lehrsatz lautet: „Wähle, ob sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfall eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden erregen kann, als sie heilen soll.“ Interessantes Thema für PTA Doch wie ist das Interesse an der laut Sozialgesetzbuch V besonderen Therapierichtung bei den PTA? Dazu haben in den vergangenen Monaten der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) und DAS PTA MAGAZIN eine Umfrage unter PTA zum Thema „Homöopathie“ durchgeführt (n = 685), deren wichtigste Ergebnisse wir Ihnen an dieser Stelle kurz vorstellen möchten. 76 Bei den Apothekenkunden sind homöopathische Arzneimittel beliebt: 61 Prozent der PTA gaben an, dass entsprechende Präparate mehrmals täglich nachgefragt werden, bei knapp 26 Prozent ist es einmal täglich der Fall. Der Beratungsbedarf der Kunden ist hoch (62,5 %), in über 30 Prozent sogar sehr hoch. Die Liste der nachgefragten Homöopathika führen mit 94,9 Prozent Schüßler-Salze an, gefolgt von Einzelmitteln (82,0 %) und Komplexmitteln (42,1 %). Das Empfehlungsverhalten der PTA zeigt einen ähnlichen Trend: 73,2 Prozent empfehlen häufig Schüßler-Salze; 65,2 Prozent Einzelmittel und 52,9 Prozent Komplexmittel. Doch nicht nur die Kunden interessieren sich für die Homöopathie, auch bei den PTA hat das Thema große Aufmerksamkeit. Knapp 90 Prozent würden ein Fortbildungsprogramm in Anspruch nehmen, so es ein solches gäbe. Nahezu 100 Prozent sehen einen Bedarf an Aus- oder Fortbildung in puncto Homöopathie. Und 82 Prozent der PTA sind der Ansicht, dass die Beratung zu homöopathischen Arzneimitteln ein Bestandteil der Ausbildung zur PTA werden sollte. > DAS PTA MAGAZIN -- 0 9 / 2 0 1 0 - - Heft 09 < l. S. © ElenaGaak / shutterstock.com; r. S. Graça Victoria / shutterstock.com und DAS PTA M AGAZIN unter PTA. Geschätzt und beliebt Die vom Institut für Demoskopie Allensbach (2009) durchgeführte Bevölkerungsstudie hat sehr klar gezeigt, dass die Bevölkerung homöopathische Arzneimittel kennt und schätzt, so Stephan Küpper, stellvertretender Pressesprecher des BAH in einem Kurzinterview mit DAS PTA MAGAZIN. Sie sind risikoarm, seit langem bewährt und passen zu einer gesunden und bewussten Lebensweise. diesem Bereich, der Fortbildungen bundesweit anbietet. Der BAH unterstützt die N.A.H.N.-Akademie als Kooperationspartner bei dem Vorhaben, diese Inhalte im Bereich der besonderen Therapierichtungen zu vermitteln. Ein weiteres Projekt beinhaltet die Erstellung eines Online-Schulungsprogramms für Apotheken in Zusammenarbeit mit der Marketing-Gesellschaft Deutscher Apotheker (MGDA). In 21 Modulen, die von der Bundesapothekerkammer (BAK) akkreditiert wurden, können die Teilnehmer insgesamt 21 Fortbildungspunkte erwerben. Teil des Gesamtkonzeptes der MGDA ist es, mit dem Bestehen der Module die Bezeichnung „Competence Center Natur-Arznei“ führen zu dürfen inklusive entsprechender Marketing- und Werbemittel. Homöopathische Arzneimittel sind solche, die nach einer Her stellungsvorschrift des Europäischen bzw. des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB) angefertigt werden. Die aktuelle Umfrage zeigte auch einen erheblichen Bedarf an Fortbildung auf dem Gebiet der Homöopathie, was die PTA betrifft. Laut Küpper engagiert sich der BAH seit dem Sommer 2010 im Bereich der Fortbildung von PTA und Apothekerinnen/Apothekern. Mit der Niedersächsischen Akademie für Homöopathie und Naturheilverfahren (N.A.H.N.) fand sich ein Partner mit fundierter und langjähriger Erfahrung in Übrigens: Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen für Homöopathie liegen laut Ärzte Zeitung weit unter einem Prozent der Gesamtausgaben. Homöopathika spielen bezogen auf den Gesamtmarkt, sowohl in der Selbstmedikation, wie auch im Verordnungsmarkt eine kleine Rolle. Im Bereich der Selbstmedikation verzeichnen sie einen Zuwachs, helfen sie möglicherweise sogar, Kosten zu sparen? wie häufig werden bei Ihnen in der Apotheke homöopathische Arzneimittel nachgefragt? mehrmals täglich täglich zwei- bis dreimal die Woche einmal pro Woche oder weniger Umfrage von BAH und DAS PTA MAGAZIN zu homöopathischen Arzneimitteln (2010) > DAS PTA MAGAZIN -- 0 9 / 2 0 1 0 - - Heft 09 < 77
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