GAILDORF UND REGION Freitag, 4. November 2011 Auf Gegenbesuch in Zweisimmen A U S D E M INHALT Meinungen zum Dauerbrenner Seite 18 Windkraft Frauen prügeln sich – Schuldfrage bleibt Seite 19 ungeklärt Vanessa Fankhauser holt Titel beim Seite 26 Kickboxen NOTIZEN 13 Unfälle im Kreis Landkreis Hall. Insgesamt 13 Ver- kehrsunfälle sind der Polizeidirektion Schwäbisch Hall den Mittwoch über gemeldet worden. Zwei Personen erlitten Verletzungen. Aufeinander geschoben Gaildorf. Auf der Gaildorfer Straße in Kleinaltdorf musste am Mittwochabend der Fahrer eines Audi verkehrsbedingt anhalten. Als er zum Stillstand gekommen war, fuhr ein weiterer Audi-Fahrer ins Heck des Wagens. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der vordere Audi auf einen davor stehenden Toyota geschoben. Der Schaden wird auf 12 000 Euro geschätzt. Verletzte gab es nicht. Gegen Scheibe geschossen Schwäbisch Hall. Mit einem Luftge- wehr oder einer Luftpistole hat ein Unbekannter gegen ein Fenster eines Gebäudes am Schuppach in Schwäbisch Hall geschossen. Das Projektil durchschlug die erste Scheibe des doppelt verglasten Fensters. Schaden: 100 Euro. Die Polizei vermutet anhand der Spurenlage, dass der Täter die beiden Fensterhälften öffnete und das Projektil mitnahm. Schlüssel verschwunden Michelbach/Bilz. Zur Nachtzeit hat in den vergangenen Tagen ein Einbrecher die Turn- und Festhalle im Michelbacher Hagenhofweg heimgesucht. In der Halle trat er die Tür zur Putzkammer ein und nahm mehrere Schlüssel mit. Der Sachschaden hält sich in Grenzen. Oberrots Bürgermeister Werner Strack und Zweisimmens Gemeindepräsidentin Christiane Griessen freuten sich im Mai im Foto: Peter Lindau Rottal über das Partnerschafts-Jubiläum. Heute geht’s zum Gegenbesuch ins Berner Oberland. Oberrot. Um acht Uhr startet heute ein Bus von Oberrot in Richtung Berner Oberland. Mit an Bord sind rund 40 Vertreter von Gemeindeverwaltung, Feuerwehr und Bürgerschaft. Ziel ist Oberrots Schweizer Partnergemeinde Zweisimmen. Nach der Feier zum Jubiläum „20 Jahre Partnerschaft Oberroter-Zweisimmen“ im Mai im Rottal (wir berichteten), geht’s nun zum Gegenbesuch in die Eidgenossenschaft. Auf dem Programm stehen ein Besuch der Herbstmesse von Zweisimmen sowie am morgigen Samstag ein Festakt zur Einweihung eines „Oberrot-Platzes“ sowie ein kulturelles und gesellschaftliches Rahmenprogramm. Am Sonntag wird die Oberroter Delegation gegen 21 Uhr im Rottal zurück erwartet. pin Wie die Jugendlichen „ticken“ Fachtag in Obersontheim über die Erkenntnisse und Potenziale der Milieuforschung Um die Welt der Jugendlichen ging’s am Samstag beim Fachtag in Obersontheim. Die beteiligten Vereins- und Kirchenvertreter entdeckten Potenziale, von denen sie bisher nichts gewusst hatten. Obersontheim. „Wie ticken Jugendliche“ war die Fachtagung überschrieben, die am vergangenen Samstag im Rahmen des Projekts „Culture4all“ der Stiftung BadenWürttemberg in Obersontheim angeboten wurde. Vor allem Vereinsund Kirchenvertreter, aber auch Privatpersonen ließen sich informieren. Aus Gaildorf waren unter anderem Vertreter des MSC, des Sonnenhof e.V., des Kinovereins und der SMV des Schenk-von-LimpurgGymnasiums gekommen. Er habe selten vor einem dermaßen gemischten Publikum referiert, erklärte Erik Flügge, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Heidelberger Sinus-Instituts. Flügge verdeutlichte den Teilnehmern anhand der „Milieu-Studie U27“, einer groß angelegten Befragung von Jugendlichen, wie man spezielle Gruppen für die Vereinsarbeit oder generell fürs Ehrenamt motiviert. Der Vergleich der eigenen Jugend mit den heutigen unterschiedlichen Milieus zeigte, dass das Lebensziele und der Lebenssinn der Jugendlichen sich in vielen Die bunt gemischte Gruppe der Fachtags-Teilnehmer ordnet sich beim „PositionieFoto: Privat rungsspiel“ nach indiviuellen Werten und Vorlieben. 30 Jahre Erfahrung: Das Sinus-Institut in Heidelberg Milieuforschung Das 1978 in Heidelberg gegründete Sinus-Institut beschäftigt sich mit Milieu- und Trendforschung. In den so genannten „Sinus Milieus“ werden Einstellungen, Haltungen, Lebensstile einzelner gesellschaftlicher Gruppen beschrieben und analy- tisch ausgewertet. Die „Sinus Milieus“ liefern wichtige Ansätze für die sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung, aber auch für das Marketing und die Kommunikationsarbeit. Studie Die Sinus-Milieustudie U27 wurde vom Bund der deutschen katholischen Jugend und vom Jugendhilfswerk Misereor in Auftrag gegeben und 2008 veröffentlicht. Sie zeigt, wo Jugendliche stehen, was ihnen wichtig ist und wie sie die Gesellschaft der Erwachsenen und anderer Jugendlicher wahrnehmen. rs Willkommener Klick auf das Kino-Konto Der Gaildorfer Verein Sonnenlichtspiele kann durch Voting im Internet bares Geld gewinnen Mit knapp zwei Minuten persönlichem Einsatz können Freunde der Sonnenlichtspiele Gaildorf ihr Kino unterstützen – und es kostet keinen Cent. Gaildorf. Eintausend Euro kann der Gaildorfer Kinoverein Sonnenlichtspiele gewinnen, falls beim Voting im Internet genügend Stimmen für ihn abgegeben werden. Ein bisschen knapp dran sind sie schon, die Macher vom Gaildorfer Kino, denn nur noch bis zum 15. November gibt es die Möglichkeit, per Stimmabgabe auf der Homepage der Bank ING-DiBa ihrem Verein unter die Arme greifen zu lassen. Die Sonnenlichtspiele Gaildorf betreiben nun seit genau acht Jahren das traditionsreiche Gaildorfer Kino mit ihren ausschließlich ehrenamtlich tätigen Helfern. Aber so 17 Klein, aber oho: Das Gaildorfer Kino wird ehrenamtlich geführt – und ist dringend auf Geld angewiesen. Solches winkt nun im Internet. Foto: Karl-Heinz Rückert charmant der ehrwürdige Kinosaal auch ist und so unverwüstlich die alten Projektoren – um weiter bestehen zu können, sind umfangreiche technische Erneuerungen unbedingt erforderlich. Auch die Kinotechnik eilt mit Meilenstiefeln der Digitalisierung entgegen, eine finanzielle Herausforderung für den vergleichsweise bescheidenen Kinobetrieb im Limpurger Land. Nun soll in einem ersten Schritt die Tonanlage modernisiert werden, und dafür wäre die Gewinnsumme „herzlich willkommen“, teilt der Verein mit. Das Angebot der Bank im Internet, an 1000 Vereine jeweils 1000 Euro auszuzahlen, eröffnet auch kleineren Teilnehmern realistische Chancen. Nun erhofft sich der Kinoverein natürlich viele Klicks für ihn auf der Seite www.ing-diba.de/verein. Doch auch wer seine Klicks schon ausgeschöpft hat, kann ja die Sonnenlichtspiele einfach durch einen Kinobesuch bei seinem Vorhaben unterstützen. Info Wer die Seite www.ing-diba.de aufruft, muss oben weiter zur Rubrik „Über uns“ klicken, dann in der linken Spalte auf „FAIRantwortung“ und dann auf „DiBaDu und Dein Verein“. Auf dieser Seite wird das weitere Procedere erklärt. wesentlichen Punkten verändert haben. Spannend referierte Flügge beispielsweise über „konsum-materialistische Jugendliche“ und die „Performer-Jugend“ und erläuterte, wie man diese Gruppen ansprechen und motivieren kann. Nachmittags sprachen der Gaildorfer Streetworker Markus Akilli und Erik Flügge in zwei Workshops über Öffentlichkeitsarbeit und Zielgruppenannäherung und gingen dabei auch individuell auf die Teilnehmer ein. Wichtige Erkenntnisse: Um Jugendliche zu gewinnen, müssen Vereine ihre Stärken ausarbeiten und die Zugangsschwellen senken: Interessante „Events“ dürften Jugendliche eher locken als der Vereinsalltag, zumindest am Anfang. Vor allem aber muss man über das, was man tut, auch reden. Viele der Teilnehmer entdeckten ungeahnte Potenziale ihrer Organisationen. Durch einige Grundregeln für den Umgang mit Jugendlichen wurde schließlich ein beinahe universal einsetzbares Konzept sichtbar, das in seiner Einfachheit begeisterte. Alle Tagungsteilnehmer konnten neue Ansichten und Ansätze mitnehmen. Die Organisation lag in den Händen von Markus Akilli, der von ehrenamtlich engagierten Jugendlicher unterstützt wurde. Das Team hatte erst kürzlich, ebenfalls im Rahmen von „Culture4All“, das Deutsch-Russische Begegnungsfest organisiert. hd/rs Ausschreibung am 11. November Gaildorf. Der 11.11.11 markiert in närrischen Kreisen nicht nur den obligatorischen Beginn der neuen Faschingssaison, solche Schnapszahl-Tage sind auch bei Brautpaaren sehr beliebt. In diesem Jahr hat der 11. November aber auch für die Stadt Gaildorf eine gewisse Bedeutung: An diesem Tag nämlich wird die Stelle des Bürgermeisters im Staatsanzeiger ausgeschrieben. Ganz konkret: Wer mit dem Gedanken spielt, die Nachfolge des vor wenigen Wochen in Calw zum Oberbürgermeister gewählten Amtsinhabers Ralf Eggert anzutreten, kann bereits einen Tag später – also am 12. November – seine Bewerbungsunterlagen auf dem Rathaus abgeben. Die Bewerbungsfrist endet am 10. Januar. Gewählt wird am 5. Februar. Eine etwaige Neuwahl wäre dann am 26. Februar. Das Procedere hat der Gemeinderat, wie berichtet, in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. kmo
© Copyright 2024 ExpyDoc