Klima: Wie handelt die Innerschweiz? - WWF Unterwalden

region
Luzern, Unterwalden, Uri
Faszination
Solar
Die Nutzung der Sonnenenergie
hat mich schon seit langem interessiert. Die Motivation für den
«Einstieg» lieferte ein Solarkocher,
den wir vor mehr als 20 Jahren gebaut haben. Wie man in einer simplen Holzkiste mitten im Winter
Brot backen konnte, war für mich
sehr faszinierend. Ein paar Jahre
später montierten wir auf dem
Hausdach Sonnenkollektoren und
vor vier Jahren eine 3 kWh Photovoltaikanlage. Zur Freude über die
eigene Energieversorgung gesellte
sich aber auch ein gewisser Frust
über die Preispolitik der meisten
Elektrizitätswerke. Die fixen
Grundgebühren haben zur Folge,
dass die Sparer die Dummen sind:
Je kleiner der Stromverbrauch,
umso teurer wird die kWh!
Was müsste anders werden,
damit mehr Leute auf erneuerbare
Energie setzen? Meiner Meinung
nach müsste vor allem von Architekten- und Bauunternehmerseite
mehr kommen. Wenn nicht die
«Bauherrschaften» klare Forderungen aufstellen, läuft nichts. Im
Weiteren müsste die Preispolitik
geändert werden. Hoffen wir, dass
die im Parlament beschlossene
kostendeckende Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbarer
Energie endlich eine Trendwende
bringt!
Klima: Wie handelt
die Innerschweiz?
Die kantonalen Energiedirektoren haben sich kürzlich
überraschend für eine markante Senkung des Heizölverbrauchs bei Neubauten ausgesprochen. Damit sollen die
Werte von Minergiehäusern erreicht werden. Wie sieht die
Energiepolitik heute aus?
Uri bietet Energie-Check
Der Kanton Uri führt seit 6 Jahren
ein Förderprogramm mit dem Ziel
den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken. In den Jahren 2006
und 2007 stehen für diesen Zweck
jährlich Fr 265‘000.- zur Verfügung. Eine beträchtliche Summe,
die jedoch jährlich erneut budgetiert werden muss und damit jeweils zur Debatte steht. Positiv ist
das Angebot einer kostenlosen Energieberatung durch die kantonale
Energiefachstelle. Zudem ist die
Aktion «Energie-Check» besonders
erwähnenswert (www.ur.ch). Handlungsbedarf besteht allerdings
bei der Verschärfung der Energievorschriften für Neubauten. Wie
bei den übrigen Zentralschweizer
Kantonen sind die Vorschriften in
Uri eher lasch. Hier hoffen wir, daß
die von der Energiedirektorenkonferenz schweizweit beschlossene
Verschärfung endlich Besserung
bringt. Handlungsbedarf besteht
zudem bei der Vorbildfunktion
des Kantons: Der Energiestandard der kantonalen Gebäude
ist nicht zeitgemäss. Auch gibt
es keine Vorschriften im öffentlichen Beschaffungswesen auf die
Energieeffizienz von Geräten zu
achten.
ERNST DITTLI
Obwalden: Handlungsbedarf
CO-PRÄSIDENT WWF URI
Im Kanton Obwalden zeigt sich ein
düsteres Bild in Sachen Energiepolitik. Es besteht weder ein Energiegesetz noch ein Förderprogramm.
Doch politisch regt sich etwas,
nachdem im Herbst 2006 eine Motion überwiesen wurde, welche alle
Parteien unterstützt hatten. Der
Regierungsrat hat nun den Auftrag eine Vorlage auszuarbeiten,
welche den Einsatz erneuerbarer,
einheimischer Energie fördert und
Massnahmen vorsieht, welche den
Verbrauch senken. Hierzu soll bis
im Jahr 2008 ein Massnahmeplan
vorliegen. Es ist zu hoffen, dass
bis Ende dieses Jahrzehnts ein
Budget für ein Förderprogramm,
die gesetzlichen Grundlagen für
strengere Energievorschriften und
eine bürgerfreundliche Energieberatung realisiert werden. Bis
dahin ist die Verantwortung und
die Eigeninitiative jedes Einzelnen
gefragt. Ebenfalls wäre es wünschenswert, dass der Kanton und
die Gemeinden eine Vorbildfunktion bezüglich dem Umgang mit
Energie übernehmen.
Nidwalden fördert
Nidwalden hat in den vergangenen
Jahren das Förderprogramm
erheblich ausgebaut. Für die
Förderung sparsamer und rationeller Energienutzung sowie der
Nutzung erneuerbarer Energie
und Abwärme stehen in diesem
region
Luzern, Unterwalden, Uri
Jahr Fr. 210‘000.- zur Verfügung.
Für Neu- und Umbauten mit Minergiestandard wird pro m2 Energiebezugsfläche ein Beitrag von
8 Franken mindestens aber 2‘000
Franken, ausbezahlt. Beim Einbau
von Sonnenkollektoren kann der
Bauherr oder die Bauherrin auf einen Grundbeitrag von 500 Franken
sowie einen Beitrag von 100 Franken pro m2 Kollektorfläche zählen.
Der Ersatz einer bestehenden Heizung durch eine Holzheizung wird
mit 3‘000 Franken unterstützt.
Das Förderprogramm wird rege
genutzt. Bauliche Vorschriften im
Energiebereich beschränken sich
heute allerdings auf die Anwendung der SIA Norm 380/1.
Tatbeweis in Luzern
«Luzern ist auf dem Weg in eine
nachhaltige Energiezukunft». So
äussert sich der Kanton in den
Medien. Die Broschüre heisst «Tatbeweis».
Luzern ist auf einem guten
Weg. Noch vor zwei, drei Jahren
wurden Vorschläge in diese Richtung abgeblockt, die Fördermodelle gestrichen und Normen nicht
auf den neusten Stand angepasst.
Heute gehen wir neue Wege.
Der Grossrat hat positiv zum
Planungsbericht über die Energiepolitik des Kantons Stellung
bezogen. Darin ist unter anderem
auch wieder ein «Förderprogramm
Gebäudeenergie» enthalten (siehe
www.luzern-erneuert.ch). Der Kanton fördert dabei die energetische
Gebäudeerneuerung und den Bau
von Solaranlagen für Warmwasser
bei Wohnhäusern.
Positive Informationspolitik
Die Informationspolitik hat sich
auch positiv verändert. 2007 finden sechs Energieapéros statt, wo
über verschiedene Themen, wie
«MINERGIE» oder «Bauen oder
heizen mit Holz» informiert und
diskutiert wird.
Den «Tatbeweis», dass sich
im Energiebereich wirklich etwas
verändert, muss der Kanton aber
noch erbringen. Gerade auch im
Bereich Verkehr müssen Anreize
geschaffen werden hin zu einem
noch besser ausgebauten ÖV.
MONIKA KELLER,
RUTH KOCH,
KLIMAGERECHT
SANIEREN –
GESUND WOHNEN
Samstag, 30. Juni 2007
Sie wollen Ihr Haus oder Ihre
Wohnung nach ökologischen
und gesundheitlichen Kriterien
unterhalten, sanieren oder bauen?
Besuchen Sie ein Musterhaus
und lassen sich die Vorzüge und
Schwierigkeiten von den betroffenen Personen erklären. Schwerpunktthemen sind: Gebäudehüllen,
Installationen (Heizung, Lüftung,
Elektro, Sanitär), Innenausbau mit
schadstofffreien und ökologisch
hergestellten Materialien (NaturPlus).
Treffpunkt Bahnhof Flüelen
Leitung Hannes J. Heuberger,
Architekt und Baubiologe
Kosten Mitglieder WWF Fr. 70.-,
Nichtmitglieder Fr. 120.Anmeldung an [email protected] oder
031 312 12 62
Bemerkung Detailinformationen
erfolgen nach der Anmeldung
URS BRÜTSCH-MOCK
AKTIVE MITHILFE FÜRS KLIMA GEFRAGT
Wer setzt sich fürs Klima ein und hilft mit bei der Klimainitiative?
Ich helfe gerne bei einer Standaktion.
Ich sammle in meinem Freundeskreis Unterschriften. Bitte sendet mir ___ Unterschriftenbögen.
Ich möchte mich in der WWF Sektion für Klimaprojekte einsetzen.
Name, Vorname
Strasse, Hausnummer
PLZ, Ort
Telefon
E-Mail
Einsenden an: WWF LU/UW/UR, Postfach 7988, 6000 Luzern 7; [email protected]; Tel 041 417 07 23
region
Luzern
Die Kapellbrücke im
Rampenlicht der Fledermäuse
FLEDERMÄUSE GESUCHT
Bitte melden Sie Ihre Fledermaus-Beobachtungen an das öko-forum. Das Entdecken neuer Fledermaus-Quartiere in
der Stadt Luzern werden wird mit einem
kleinen Geschenk belohnt.
«Natur im Siedlungsraum»
Im Rahmen der Kampagne «Natur
im Siedlungsraum» werden weiterhin einheimische Wildsträucher
und Samentütchen «Wildblumen
für Fledermäuse» abgegeben und
Fledermausschutz- und Naturgartenberatungen angeboten. Am 17.
November 2007 endet die Kampagne mit einem Kurs zum Schneiden von Wildsträuchern im Garten.
SEBASTIAN MEYER, öko-forum
D
Stehen in Luzern im Mittelpunkt: Die Wasserfledermaus.
Stadt Luzern, öko-forum, «Luzern grünt»,
Sebastian Meyer
Bourbaki Panorama
Luzern, Löwenplatz 11,
6004 Luzern
Tel 041 412 32 32,
Fax 041 412 32 34,
[email protected]
www's
luzerngruent.ch
fledermaus.info/luzern
fledermausschutz.ch
Moorlandschaft Salwideli
Samstag, 9. September 2007, Sörenberg
Höhlen und Karst auf der Schrattenfluh
Samstag, 10. September 2007, Sörenberg
Infos: www.wwf-lu.ch oder Veranstaltungsprogramm 2007.
Keine Schweinerei
dank WWF
ie durch die Schweinehaltung im Kanton Luzern verursachten Probleme sind
hinlänglich bekannt. Umso weniger ist es für den WWF nachvollziehbar, dass der Kanton einem
Schweinehalter in Rothenburg
eine klar gesetzeswidrige massive
Aufstockung erlauben wollte. Das
Verwaltungsgericht hat nun dem
WWF auf der ganzen Linie Recht
gegeben und die Bewilligung aufgehoben.
Fakt ist, dass die bereits heute
bodenunabhängige Tierproduktion
(auf nur 7 Hektaren werden 260
Schweine gehalten) fast verdoppelt worden wäre. Die involvierte
Dienststelle rawi (Raumentwicklung, Wirtschaftsförderung und
Geoinformation) hat bei ihrer
Bewilligung das Raumplanungsgesetz klar missachtet. Die Ausfüh-
Kontakt/Infos
hepunkt der Kampagne ist am
22. Juni 2007, 17–23 Uhr, eine
Live-Videoübertragung aus dieser
Wochenstube beim Brückenkopf
der Kapellbrücke auf der Seite Altstadt geplant, begleitet von kurzen
Beobachtungsspaziergängen rund
um die Kapellbrücke.
SSF
A
usgerechnet die weltberühmte Kapellbrücke
wurde von den seltenen
Wasserfledermäusen als Ort für
die jährliche Jungenaufzucht
auserkoren. Und ausserdem: Es
gibt nirgends im Kanton Luzern
eine andere, bekannte Wasserfledermaus-Wochenstube. Aus
diesem Grund stehen die Wasserfledermäuse – stellvertretend für
die übrigen 11 Fledermausarten
in Luzern – im Zentrum einer
Fledermaus-Kampagne. Als Hö-
rungen des Verwaltungsgerichts
zeigen, dass bereits der Bau der
Scheune im Jahre 2002 nicht
hätte bewilligt werden dürfen.
Deren jetzt geplante Umnutzung
zwecks weiterer Intensivierung der
Schweinehaltung war deshalb erst
recht nicht bewilligungsfähig.
Der WWF hofft, dass der Kanton
nach diesem Urteil bei seiner
Bewilligungspraxis der Gesetzeskonformität wieder Beachtung
schenkt und seine Verantwortung
wahrnimmt.
URS BRÜTSCH
URTEIL ANGEFOCHTEN
Wie wir kurz vor Redaktionsschluss erfahren haben, hat die Bauherrschaft den
Entscheid ans Bundesgericht weitersgezogen.
Interessiert an mehr Infos vom WWF Luzern:
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Verschiedene LagerGestelle und andere
Sachen aus dem
ehemaligen Baobab
WWF-Panda-Laden
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region
Luzern
Die Windanlage
in Diegenstal
Im schön gelegenen Diegenstal (LU) betreiben der Bauer Fritz Neuenschwander und seine
Frau nicht nur einen Biobetrieb sondern auch eine Windanlage.
Janine und Fritz
Neuenschwander
Diegenstal
6221 Rickenbach
Tel. 041 930 15 26
bauer.fritz@
bauernhof.ch
Z
Eine Windanlage, die ausgedient
hat, ist abbaubar, ohne dass irgendwelche Veränderungen oder
Schäden bestehen bleiben.
uerst möchte ich kurz über
die Entstehungsgeschichte
des Windrades berichten.
Das Ganze entstand um 1990, als
Alois Fuchs, der jetzige Präsident
der Genossenschaft, die Bauernfamilie Neuenschwander anfragte,
Fritz Neuenschwander bei der
morgentlichen Kontrolle.
Die Windanlage produziert
Strom für 7 Haushaltungen.
ungefähr eine Aare ihres Landgutes zur Verfügung zu stellen um
darauf ein Windrad zu betreiben.
Das kleine Windrad wurde von
einem Ingenieur erbaut. Bauer
Fritz und seine Frau Janine erklärten sich einverstanden. Um die
Finanzierung sicherzustellen wurde die Genossenschaft Diegenstal
ins Leben gerufen. Diese bestand
aus 22 Gründungsmitgliedern und
zählt heute 200 Mitglieder. Das
kleine Windrad lieferte im Schnitt
2'000 kWh Strom im Jahr.
Im Jahre 2005 zerstörte ein
heftiger Sturm das kleine Windrad.
Durch Zufall wurde gerade zu je-
ner Zeit eine Windanlage auf dem
Titlis stillgelegt, da der Standort
ungeeignet war. Die Genossenschaft Diegenstal kaufte jene
Windanlage für den symbolischen
Betrag von einem Schweizerfranken. Wesentlich teurer waren
dann der Transport mit einem
Helikopter und die Inbetriebnahme. Alles in allem investierte man
für diese dänische Windanlage
ungefähr 50'000.-. Diese Windanlage geht immer noch unter die
Rubrik Kleinanlage, liefert aber
immerhin durchschnittlich 20'000
kWh Strom. Dies entspricht dem
Stromverbrauch von ungefähr 7
Haushaltungen. Die Windanlage
gibt ungefähr 5'000.- Jahresertrag.
Der Arbeitsaufwand ist ausserordentlich gering. Bauer Fritz geht
jeden Morgen kurz zur Kontrolle
zum nahegelegenen Windrad. Im
Vergleich braucht eine Biogasanlage ungefähr zwei Stunden Arbeit
pro Tag.
Ein Anliegen besteht darin,
dass der Landschaftsschutz offener wird und vermehrt Personen
ermöglicht, eine solche Windanlage aufstellen vermögen. Einerseits
stört eine einzelne Anlage das
Landschaftsbild kaum und des
Weiteren ist Windenergie eine
wichtige Quelle sauberer Energie.
Diegenstal bei Rickenbach.
Neben der Windanlage betreibt
die Genossenschaft Diegenstal
auch noch ein Wasserwerk an der
Suhre.
Bauer Fritz hat nicht nur eine
Windanlage, sondern auch einen
Biobauernhof. Der Familienbetrieb
wurde vor rund 100 Jahren von
seinem Urgrossvater gekauft. Bis
1990 wurde darauf konventionelle Landwirtschaft betrieben.
Durch zunehmende finanzielle
Schwierigkeiten wurde Bauer
Zottige Landbewohner auf dem
Hof Dienenstal.
Fritz innovativ. Er stellte auf Bio
und Mutterkuhhaltung um. Aus
dem Lotharholz baute er einen
Festraum, welcher heute eine sehr
wichtige Einnahmequelle für den
Hof ist.
SABRINA BALMER,
VORSTAND WWF LUZERN
region
Unterwalden
Kampf ums
Schutzgebiet Sulzli
Vor bald fünf Jahren begann das Ringen um das Schutzgebiet im Sulzli - dem Tal zwischen Titlis und Jochpass. Die
Titlisbahnen wollen dort eine Piste. Der WWF hingegen sagt,
die Wintereinstände bedrohter Wildtierarten würden zerstört.
A
ls das Baugesuch für die
Skipiste Sulzli im September 2002 aufgelegt
wurde, war für den WWF klar,
dass diese Skipiste verschiedene Schutzziele verletzt. So
liegen im Projektperimeter
nicht weniger als drei Schutzgebiete: Ein eidgenössisches
Jagdbanngebiet, ein kantonales
Landschaftsschutzgebiet und
ein kantonales Pflanzenschutzgebiet. Erstaunlich ist, dass diese Schutzgebiete im Richtplan
des Kantons Nidwalden ebenfalls als touristische Intensivnutzungsgebiete ausgewiesen
sind.
Eingriff in Landschaft und
Tierbestände
Der Bau der Piste, die Sprengungen im Gelände und die
Erstellung des Skiweges quer
zum steilen Hang hat zweifelsohne eine tief greifende
landschaftliche Veränderung
zur Folge. Die grösste Störung
bringt aber der Betrieb der
Piste. Schon bisher stellten die
Freerider ein Problem für die
Wildtiere dar. Der Betrieb der
Piste hätte zusätzlich negative
Auswirkungen zur heute schon
unbefriedigenden Situation.
Erstens: Mit dem Bau der Piste
müssten oberhalb (im Jagdbanngebiet) zusätzlich Lawinensprengungen vorgenommen
werden, was sicher nicht im
Sinne der Schutzziele des Jagdbanngebietes ist. Zweitens: Die
Freerider, die vom Steinberg
und vom Jochstock her kommen, würden zusätzlich zum
Abfahrtsvergnügen noch vom
bequemen Rücktransport mit
dem vorgesehenen Schlepplift
profitieren. Freeriden wird attraktiver!
Die Verantwortlichen der
Titlisbahnen sehen die Sache
anders: Die Piste soll die Freerider auf die Piste kanalisieren
und das Jagdbanngebiet entlasten. Das heisst, dass mit
dem Bau der Piste Freerider zu
braven Pistenfahrern werden
sollen. Welch unglaubliche
Verwandlung!!
Schneehuhn, Schneehase und
Birkhuhn
Im Einzugsgebiet der Pistenerweiterung sind Wintereinstände von Schneehuhn und
Schneehase bekannt. Ebenfalls
ein Birkhuhnvorkommen ist im
Bericht zur Voruntersuchung
ausgewiesen, ohne dieses näher zu lokalisieren. Angesichts
dieser Tatsache ist es befremdend, dass sich im Projektperimeter Schutzgebiete, Wintereinstände von gefährdeten
Tieren und das touristische
Intensivnutzungsgebiet überlagern. Eine Aufarbeitung des
Nutzungskonfliktes wurde bisher unterlassen.
Zukunft offen
Sowohl Gemeinderat, Regierungsrat wie auch Verwaltungsgericht haben unsere
Einsprache, resp. Beschwerden
abgelehnt. Ob WWF, Pro Natura
und Stiftung Landschaftsschutz den Fall ans Bundesgericht bringen, ist zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses
noch unklar. Seit Oktober 06
warten die Umweltverbände
auf die Urteilsbegründung des
Verwaltungsgerichts. Sobald
die Begründung vorliegt, werden die Umweltverbände das
weitere Vorgehen festlegen.
Der Schneehase ist durch die Skipiste Sulzli bedroht.
RUTH KOCH
region
Unterwalden
Chance Seefeld:
Mitwirkung des WWF
D
ie Gemeinde Sarnen macht
es möglich: Die verschiedenen Interessenvertreter
werden in die neue Gestaltung des
Seefeldes einbezogen. So hatten
die Umweltverbände die Gelegenheit, anlässlich einer Sitzung
Inputs zu geben.
Der WWF, Pro Natura und VCS
machten folgende Vorschläge:
vornehmlich einheimische
Pflanzen berücksichtigen
entlang der Melchaa eine naturnahe Zone planen
neben den Sportrasen auch
extensive Wiesen anlegen
im Verkehrskonzept die Parkplatzzahl nicht auf Spitzenzeiten ausrichten
attraktive Veloparkplätze in
Seenähe vorsehen
bei der Beleuchtung eine effiziente Lösung suchen
Lichtemissionen möglichst vermeiden
flache Seeuferzonen schaffen
bei der Planung der Gebäude
ökologisch sinnvolle, energiesparende Projekte berücksichtigen.
Wir hoffen, dass unsere Vorschläge in das Projekt Seefeld
einfliessen, damit auch im stark
genutzten Freizeitraum eine ökologische Optimierung möglich
wird.
RUTH KOCH
Seefeld Sarnen: Wird dieses Ufer aufgewertet?
Rückblick Velobörse
D
Schmetterlinge und
Libellen
Sonntag, 8. Juli 2007
10.00 bis 16.00 Uhr
ie Velobörse des WWF Unterwalden wurde wiederum
erfolgreich durchgeführt.
Insgesamt wurden 590 Velos auf
den Verkaufsplätzen in Stans und
Sarnen angeboten. Davon wurden
über 380 Velos verkauft.
Die Kinder freuten sich besonders
an den vom Pandabären verteilten
Ballonen und die Erwachsenen
erhielten einen Ratgeber für klimafreundliche Geräte.
Dinosaurierspuren
Sonntag, 26. August 2007
09.30 bis 16.30 Uhr
Facetten eines
wilden Gewässers
Sonntag, 2. September 2007
09.30 bis 12.30 Uhr
Velobörse: Freude am Velo und am Pandabär.
Mehr Infos: www.wwf-uw.ch oder
Veranstaltungsprogramm 2007.
region
Uri
Tolle Naturerlebnisse für Kinder
und Jugendliche
Die Jugendgruppe von WWF und Pro Natura Uri bietet seit 18 Jahren Kindern und Jugendlichen im Kanton Uri attraktive und unvergessliche Naturerlebnisse. Jahr für Jahr arbeitet eine kleine Gruppe Ehrenamtlicher daran, immer wieder neue Anlässe für die Kinder zu
organisieren. Diese sind in ihrer Vielfältigkeit und Originalität aussergewöhnlich – erfreulich
ist auch die gute Beteiligung der Kinder über all die Jahre.
Was hat dich
zur Gründung der Jugendgruppe
bewogen?
Vor 20 Jahren
gab es im
Kanton Uri
gar nichts für
Kinder, die
Pius Inglin, Gründer der JugendWWF Mitglied
gruppe und Leiter
waren. Ich
seit 18 (!) Jahren.
selber hätte
sehr gerne
Naturerlebnis-Anlässe besucht
und fand es deshalb enorm schade, dass kein derartiges Angebot
bestand. Deshalb habe ich mich
entschlossen, dies selbst in die
Hand zu nehmen: 1989 boten
wir erstmals für Kinder und Jugendliche Naturerlebnisse an. In
all den folgenden Jahren konnte
ich immer wieder Leute finden,
die Anlässe organisierten. Ihnen
möchte ich für ihr Engagement
ganz herzlich danken.
Was motiviert dich zu deinem
Engagement als Leiter der Jugendgruppe?
Es ist für mich spannend, immer
wieder neue Themen zu erarbeiten. Ich vertiefe mich in ein neues
Thema und bilde mich so selber
weiter. Es ist immer wieder sehr
schön, wenn ich merke, dass meine Begeisterung für die Natur auf
die Kinder übergegangen ist.
Was war dein unvergesslichstes Erlebnis mit der Jugendgruppe?
In besonderer Erinnerung blieben
mir Anlässe, bei denen wir draussen übernachtet haben. Auch das
Schoggi Fondue von Max Keller,
das wir zuunterst in der Höhle
«Hohlloch» zubereitet haben, wird
mir unvergesslich bleiben. Der Tee
aus Wald- und Wiesenkräutern
hat den Kindern einmal so gut
geschmeckt, dass sie keinen einzigen Tropfen übrig liessen. Als
die Kinder noch sagten, sie hätten
noch nie so guten Tee getrunken,
hat mich das schon sehr gefreut!
Gibt es auch etwas weniger Positives im Zusammenhang mit
der Jugendgruppe?
Leider ist es schwierig immer
wieder Leute zu finden, die bereit
MITARBEITER GESUCHT
Junge, interessierte MitarbeiterInnen
für die Jugendgruppe gesucht!
Aufgaben: Durchführung von Naturerlebnis-Anlässen für Kinder
Anforderungen: Freude am Umgang
mit Kindern; Begeisterung für die Natur
Angebot: Einführung und Weiterbildung
Bei Interesse bitte melden bei Pius Inglin: 041 880 05 58, [email protected]
sind ehrenamtlich Anlässe für
Kinder zu organisieren. Wir älteren
Leiter möchten uns bald einmal
zurückziehen und es ist heute
leider unklar, wie es dann weitergehen soll.
Dein Wunsch für die Zukunft?
Es wäre für mich sehr schön,
wenn sich ein Team junger Leute
finden würde, welche die Leitung
der Jugendgruppe übernimmt.
Wir «Alten» würden sicher gerne
noch mit Rat und Tat mithelfen.
Es wäre sehr schön, wenn unsere
Idee weitergeführt wird. Auch in
Zukunft sollen Kinder im Kanton
Uri die Möglichkeit erhalten, an
Naturerlebnisangeboten teilzunehmen. Naturfreaks sollen auch in
Zukunft Möglichkeiten erhalten,
ihre Interessen zu nähren und ihre
Kompetenz im Naturbereich zu
erweitern.
Vielen Dank für das Gespräch und
dein grosses Engagement!
RUTH KOCH
i
Informationen von
WWF Luzern,
WWF Unterwalden und
WWF Uri, Sektionen des
WWF Schweiz
Regionalbüro
WWF LU, UW, UR
Postfach 7988
6000 Luzern 7
041 417 07 21
[email protected]
[email protected]
[email protected]
REDAKTION Irene
Felchlin | TEXT&FOTO
Sabrina Balmer, Ivo
Bacher, Ernst Dittli, Kurt
Grossenbacher, Pius Inglin, Monika Keller, Ruth
Koch, Sebastian Meyer
| SATZ Susan Felchlin;
[email protected]
| DRUCK Gegendruck
GmbH, Luzern;
[email protected]
region
Uri
Erfolgreiche Neugestaltung:
Biotop Aecherli – bereits bewohnt!
P
stallierten Äste wie geplant für die
Ablage ihrer Laichschnüre verwendet. Dies ist besonders erfreulich,
da die Erdkröte auf der roten Liste
als verletzlich bezeichnet wird und
die Art schweizweit als rückläufig
gilt. In den Steinmauern am
Weiherufer sonnen sich bereits die
Eidechsen. Auch sie profitieren
von der Neugestaltung, denn sie
lieben es, wie viele Amphibien und
Insekten, sonnig. Und Sonne gelangt nun dank dem großzügigen
Ausholzen wieder ausreichend in
den Weiher.
Anfangs Sommer (zirka Ende
Juni) wird uns wohl ein schönes
Schauspiel erwarten, wenn die unzähligen winzigen Fröschchen und
Krötchen aus dem Weiher in den
umliegenden Wald ausschwärmen.
Ein guter Grund den Weiher bald
einmal selber zu besuchen!
Allen Helferinnen und Helfern
sowie den Sponsoren danken wir
für ihr Engagement und Herzblut
ganz herzlich! Denn nur dadurch
war dieser Erfolg erst möglich!
MONIKA KELLER
MONIKA KELLER
ünktlich auf die Laichsaison ist die Sanierung und
Neugestaltung des Biotops
Aecherli abgeschlossen: Nachdem
Ende Februar nochmals Jung und
Alt bei der Ausgestaltung des Biotops zugepackt hatten, wurde der
neue Weiher Anfangs März von
Grasfröschen im Beschlag genommen. Ende März konnten aufmerksame Spaziergänger bereits über
20 Laichballen des Grasfrosches
im Weiher zählen. Auch Erdkröten
haben das Biotop als Laichplatz
akzeptiert und die extra für sie in-
Erfolgreiche Neugestaltung dank Engagement von Jung und Alt (mehr Fotos unter www.wwf.ch)
TIERISCHES
Erdkröten auf Wanderschaft (Bufo bufo)
KURT GROSSENBACHER
«Öök ... Öök... Öok...» hallt es im Frühjahr über
die Laichgewässer. Es ist der Paarungsruf der
Erdkrötchen-Männchen auf der alljährlichen
Wanderung zu den Laichplätzen, welche bis zu
3 Kilometer lang sein kann. Erspäht allerdings
ein Erdkröten-Männchen bereits unterwegs ein
Erdkröten-Weibchen, so umklammert es dieses
und lässt sich gemächlich zum Laichplatz tragen. Dabei
kommt es oft zu Verwechslungen und die Stille wird durch
«ük, ük - ük» unterbrochen, was so viel heißt wie:«Lauf gefälligst selber, denn ich bin auch ein Männchen!»
Die Erdkröten gelten als gefährdet und sind auf der roten Liste als verletzlich gekennzeichnet. Ein Grund für ihren
Rückgang liegt in den Wanderungen, welche bei Überquerungen von Strassen oft tödlich enden.
IVO BACHER