Futterharnstoff – Wie ist dieser zu bewerten?

Futterharnstoff – Wie ist dieser zu bewerten?
Was ist Futterharnstoff?
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Futterharnstoff ist eine Nicht-Protein-Stickstoff (NPN) Verbindung mit ca. 46% Stickstoff (N).
Futterharnstoff enthält keine vom Tier nutzbare Energie oder sonstigen Nährstoffe.
Futterharnstoff hat eine höhere Reinheit als Düngerharnstoff und ist als Futtermittel zugelassen. Es handelt sich um einen Futter-Zusatzstoff.
Das heißt: Beabsichtigt ein Landwirt, Futtermittel-Zusatzstoffe als Einzelsubstanz oder als Zusatzstoff-Vormischung zu erwerben oder einzusetzen, hat er die erhöhten Anforderungen aus dem Anhang II der Futtermittelhygiene-Verordnung einzuhalten und muss diese Tätigkeit bei der in seinem
Bundesland zuständigen Behörde melden.
Als Primärproduzent im Sinne des Anhangs I der Futtermittelhygiene-Verordnung können Landwirte
jedoch Mischfutter (z.B. Alleinfuttermittel, Ergänzungsfuttermittel), die Futter-Zusatzstoffe enthalten, beziehen und ohne weitere gesetzliche Auflagen im Rahmen der zulässigen Anwendungen
einsetzen.
Wie wird Futterharnstoff vom Rind verdaut?
Futterharnstoff wird im Vormagen von den Mikroben zu Ammoniak abgebaut. Dieses Ammoniak kann
wiederum von den Mikroben als Stickstoff-Quelle zum Aufbau von Bakterienprotein genutzt werden
und somit die Eiweißversorgung der Tiere verbessern. Voraussetzung für diese Nutzung ist eine
ausreichende Versorgung mit im Pansen verfügbarer Energie und Mineralstoffen.
Einsatzbereiche und Einsatzmenge von Futterharnstoff?
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Jungrinderaufzucht, Bullenmast ab ca. 250 kg Lebendgewicht und Milchkuhfütterung
Die Einsatzmengen betragen i.d.R. 50–100 g je Großvieheinheit und Tag bzw. bis zu ca.
15g/100 kg Lebendgewicht oder bis zu 0.5 % in der Trockenmasse der Gesamtration. Das
sind bei einer 700 kg schweren Kuh ca. 100g Futterharnstoff pro Tag.
Warum setzten wir Futterharnstoff als Komponente in bestimmten Bovigold® Rinderfuttersorten ein?
Folgende Eigenschaften macht Futterharnstoff zu einer sinnvollen Komponente in bestimmten Sorten.
 Hoher Gehalt an Rohprotein
 Sehr schnell verfügbare Stickstoffquelle für die Pansenbakterien (Pansensynchronisation)
Wann ist der Einsatz von Futterharnstoff in der Rinderfütterung sinnvoll?
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Bei hohen Anteilen an Maissilage in der Grundfutterration (über 50%)
Bei Grassilagen mit einen Rohproteingehalt unter 17%
In aufgewerteten Mischrationen und Totalen-Misch-Rationen
Welchen Vorteil bringt der Einsatz von Futterharnstoff in Mischfuttermitteln?
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Der Landwirt ist auf der „sicheren Seite“ (siehe gesetzlichen Anforderungen)!
Er hat keine zusätzlichen gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen (siehe oben).
Futterharnstoff ist im Mischfutter gleichmäßig eingemischt. Die Gefahr einer Überdosierung
durch ungenaue Einmischung und Verteilung entfällt.
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ [Aristoteles]
Kontakt: Telefon: 0800 9029020 - eMail: [email protected] - Internet: www.rkwsued.de
erstellt: Meßner April 2012